1837 / 188 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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- ung der von den Gemeinen in Uebereinstimmung mit benn 88 Nation herrschenden Ansichten angenommenen Maß⸗ regeln. Allein die Erklaͤrung ist nur bedingungsweise zu ver⸗

stehen. Bliebe die Stellung Lord Melbourne’s und des edlen Herzogs gegen einander nicht so, wie sie jetzt ist, sondern dchsh sie sich um, vSe r anzun hncgh⸗ werden die Lords ungehin⸗

1 jetzigen Gang fortsetzen. 8⸗ v- Ieen daß der Standard, ein Haupt⸗Organ der Tories, seit einigen Tagen nicht allein in gemaͤßigten, es⸗ 9 selbst schmeichelhaften Aeußerungen uͤber Lord Durham 1g. ht, den er bisher fuͤr das Haupt der radikalen Partei hatte, Das genannte Blatt lobt jetzt die Dienste, die Lord Durham in der letzten Zeit dem Staate geleistet, und Alter und Erfahrung haͤtten die Gluth seiner politischen ? kei⸗ nungen merklich abgekuͤhlt. Einige wollen darin die eeea Zusammensetzung eines Coalitions⸗Ministeriums erblicken un glauben, daß Lord Durham und Herzog von Wellington auf dem Punkte staͤnden, die Haͤupter eines neuen Minlsteriums 9 negc⸗ Adresse Sir R. Peel's an seine Waͤhler hat eigent⸗ lich anfangs in Londoner Blaͤttern nicht vers eentlicht werden sollen. Sie wurde indessen von einem der Waͤhler, unter denen zahlreiche Exemplare zirkulirten, nach London gesendet, wo sie

dann, wie die Morning Post behauptet, ohne Ermaͤchtigung

in den Zei en veroͤffentlicht worden. 1 8 dec Ie haweüon 8S. die in so eigenthuͤmlichem Ge⸗ schmacke erbaute Lieblings⸗Residenz Koͤnigs Georg 1V., wird, wie man versichert, verkauft und dann vermuthlich Meces werden, um den Grund nutzbar zu machen. Es ist baüas 19 dieser Palast kein Kroneigenthum, sondern aus Privatm tteln Georg'’s 1V. errichtet und wurde von Wilhelm 1V. nur gegen die Verbindlichkeit benutzt, die darauf ruhenden Zins⸗ n deren Lasten zu tragen, behufs deren Abbezahlung jetzt der Ver⸗ efolgen duͤrfte. 8e Sege Herald wird uͤber die mehneswaͤhas Verschwoͤrung gegen den Sultan aus Konstantinopel vom 2 Juni gemeldet, daß die Entdeckung derselben einzig v 5 maligen Seraskier zuzuschreiben sey, der sswohl dn ultan als den Divan sofort durch Tataren von seiner Entdeckung in Kenntniß gesetzt habe. Schade nur, wird hinzugefuͤgt, W der ganzen Sache auch nicht eine Sylbe wahr sey, 88” 9. offenbar der FAee 8 dehiche 068e, auf diese Weise sich ieder beim Sultan in Gunst zu setzen. - E“ ist b8 1. Juni in einer oͤffentlichen Versammlung beschlossen worden, beim Kongresse eine Revision der Einnahme⸗Gesetze zu verlangen und die Baarzahlung gegen Zollscheine zu verweigernr. 190219 st Fng.. 19209 Ibe Eö“ Niederlande. 38 Amsterdam, 3. Juli. Heute fruͤh ist hier in diesem Jahre der 1“ mit Falmem sogenannter Pee Ent Haͤringe angekommen. Die Berichte uͤber die diesjaͤhrige Fische⸗ rei lauten guͤnstig. Hannvover, 5. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herpog von Cambridge hat gestern Abend Hannover verlassen 3 88 2 zunaͤchst nach SssegCänümioge Hat. unter dem 30sten . M. oührth auische⸗ annoversche Armee folgond⸗

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ehen lassen: „Jndem ich das Kommando der Armee, welches Se. Majestät

der Konig selbst zu übernehmen geruhet haben, in dessen Hände uͤber⸗ gebe, bleibt mir nur noch die angenehme Verpflichtung übrig, der Armee mrinen Dank auszudrücken. Den Herren Generalen und Com⸗ mandeurs danke ich für die Bereitwilligkeit, womit sie mich in meinem Kommaundo unterstützt haben. Ihrer Hutf⸗ und der Hülfe eines aus⸗ gezrichneten Offizier Corps verdauke ich es vorzliglich, daß die Armee sich immer in einem so achtungswerthen Zustande befunden und einen refflichen Geist gezeigt bat. Es wird mir schwer, mich von einer Armee zu trennen, in welcher ich meine erste Dienstzeit verlebte, mit der ich im Felde gedient, und an deren Spitze ich seit vielen Jahren gestanden habe. Wäbrenddieser langen Zeit habe ich immer gerne einer Ar⸗ mee angchört, die durch ihr Betragen im In⸗ und Auslande sich Ach⸗ tung verschafft und den alten wohlerworbenen Ruhm der Hannover⸗ schen Truppen vor dem Feinde bei jeder Gelegenbeit treu bewahrt bat. Ich scheide von der Armee mit den aufrichtigsten Wuͤnschen für ibr Wohl. Meine Theilnahme an ihrem Schicksale wird nie anfhören, und ich darf von ihr mit der festen Ueberzeugung Abschied nehmen, daß ich sie stets treu i’rem Könige, gehorfam den Vorgesetzten, brav im Felde und nur auf der Bahn der wahren Fere EC vshe

279 olphus.“

Die hiesige Zeitung enthaͤlt nachstehende Abschiedsworte Sr. Koͤnigl. Hoheit des Herzogs von Cambridge an die Einwohner von Hannover: 8

„Im Bezriffe von hier zu scheiden, kann ich dieses Land nicht

verlassen, ohne den geiiebten Bewohnern desselben ein Wort des Ab⸗ schleds zuzurufen. Schon sett früher Jugend lebte ich oft in diesem Stammlande meiner Vorfahren, und viele schöne Erinnerungen knüpfen sich an diese langvergangne Zeit. Jetzt habe ich fast 24 Jahre in der Mitte dieses Landes verweilt, und durch das ehrende Vertrauen mei⸗ ner Höchstselig entschlafenen Herren Brüder Majestäten an die Spitze der Regterung dieses Königreichs berufen, gedenke ich dankbar des thätigen Beistardes, welchen das Königliche Ministerium und alle Behörden des Königreichs mir geleistet, und des treuen Eifers, mit welchem sie meine Wünsche und Bemühungen für das Beste der Kö⸗ niglichen Unterthanen unterstützt und befördert haben. Von den Be⸗ wohnern dieses Landes und dieser Stadt habe ich vielfach rührende Beweise des herzlichsten Vertrauens und der aufrichtigsten Liebe und Anhäuglichkeit erhalten. Das dankbare Andenken daran wird mir stets theuer sevn, und keine Zeit und keine Entfernung wird solches in met⸗ nem Herzen auslöschen. Schwer wird mir die Trennung von dieser Stadt, wo meine Kinder das Licht der Welt erblickten, wo ich so viele frohe Stunden verlebt und mit so Vielen, die mir lieb und werth geworden, in freundlichen Beziehungen gestanden habe. Aber auch entfernt voon hier, werde ich stets au dem Glücke dieses Landes den lebhafte⸗ sten Antheil nehmen. Möge der Allmächtige die Regierung meines Allerdurchlauchtigsten und vielgeliebten Herrn Bruders, des jetzigen Königs Majestät, eine reich gesegnete seyn lassen, möge der Wohlstand des Landes fortschreitend sich mehren, möge die schützende Hand der göttlichen Vorsehung dasselbe vor allen Unfällen möglichst bewahren, und mäöge allen Einwohnern dieses Königreichs cine Fülle häuslichen Glücks Und häuslicher Freuden zu Theil werden. Diese meine innig⸗ sten Wünsche werden anch von meiner Gemahliu und von meinen

indern auf das herzlichste getheilt. Auch sie lieben dieses Land und diese Stadt; auch sie scheiden von hier mit den gerührtesten Empfin⸗ dungen, und nimmer werden sie die vielen ihnen gewordenen Beweise der Zuncigung und aufrichtigsten Anhänglichkeit vergessen. Und so sage ich denn allen geliebten Einwohnern dieses Königreichs ein herz⸗ liches Lebewohl, und trenne mich von ihnen mit der Hoffuunng, daß sie auch ferner meiner mit Liebe gedenken werden. Hannover, den 8 Die vorgestrige Hannoversche Zeitung enthaͤlt in ihrer Beilage in dem Berichte uͤber die Sitzungen der zweiten Kam⸗ mer Folgendes: „Sitzung vom 24. Juni. Schreiben des Koͤnigl. Ministeriums, enthaltend di Anzeige des Hinscheidens

23sten v. M. an auf 3 Wo

Sr. Maj. des Koͤnigs Wilhelm 1v. In Folge dessen beantragte Schatrath Stuͤve Nersl 1. Beileids Adresse an Ihre Koͤnigl. Majestaͤt die jetzt verwittwete Koͤnigin, und dann eine Beileids⸗ und Dank⸗Adresse an Se. Koͤnigl. Hoheit den Herzog von Cam⸗ bridge. Die Beschluͤsse auf diese Antraͤge wurden sedoch in ver⸗ kraulicher Sitzung abgefaßt, worauf nach kurzer Daßer die Versammlung fuͤr heute om In. Adresse der allgemeinen Staͤnde⸗Versammlung an Se. Koͤnigl. Hoheit den Herzog von Cambridge. Adresse der allgemeinen Staͤnde⸗Versammlung an Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin. Auf den Antrag des Syndikus Luͤntzel wurde beschlossen, Sr. Maj. dem Koͤnige bei Allerhoͤchst 87Ten Ankunft zu Hannover durch eine Deputation von siehen Mit⸗ gliedern aus jeder Kammer die Ehrfurcht der allgemeinen Staͤnde⸗Versammlung des Koͤnigreichs zu bezeugen. Abende 8 Uhr. Vertrauliche Berathung. 27. Juni. Vertrauliche Sitzung. Abends 9 Uhr. Unterzeichnung der Adressen an Ihre Koͤnigl. Maj. die verwittwete Koͤnigin und an Se. Königl. Hoheit den Herzog von Canbridge. Der sonstige Zweck 77 Sitzung konnte, eingetretener Hindernisse Hegenegi cht, zrs⸗ werden. 28. Juni. Mitthtilungen der ersten Kammer. 29. Juni. Rescript des Feesha, der allgemeinen aͤnde⸗Versammlung betrefferd. g Segü 18 4. duit Feseh 88 8 England het der Grobherzoglich d d eg ag. Fon aufs 12 in den gewoͤhnlichen drei Ab⸗ Trauer angelegt. 818 e 6. Hult. Der Großherzogl. Necklenburg⸗ Schwerinsche Fünisten Resident am Koͤnigl. Franzoͤsischen Hofe⸗ Herr v. Herthling, ist von Havre auf der Reise von Pari dach Schwerin hier aan „ummen. ; 18c 9 3b. 28. GIael (Bayer. Bl.) Als in der Siz⸗ zung der Kammer dert t, roͤneten vom 2östen d. bei Fortsez⸗ ung der Berathung uUlr, die Rachenschafts⸗Ablage fuͤr die Jahre 1837⁄1, 183 %⁄ z die Frage zur Peryanolung kam, ob die Sum⸗ nen, welche mehreren Gemeinden Stadt⸗ und Land⸗ Gemein⸗ den) zur Bestreitung von Ausaahen ñir Maaßregeln gegen die Asiatische Cholera aus der Staan⸗Kasse zu Theil geworden wa⸗ ren, und ob insbesondere die Summe von 12,900 Fl., welche die Stadt Muͤnchen zu solchem Zweck aus der Staats⸗Kasse empfangen hatte, bloß als Vorschüun ꝛu91 betrachten und demnach an die Staats⸗Kasse zuruͤckzuzahlen seyen, wie der zweite Aus⸗ schuß begutachtet hatte, oder ob vn Ruͤckverguͤtung Umgang ge⸗ nommen werden solle, erinnerte 1r. Gmeiner, einer der beiden Abgeordneten der Stadt Waͤnzen in einer eindringlichen Rede daran, wie die dermalgen segensreichen Wiekun⸗ gen der von der Koͤnigl. Resierung frgriffenen Maßre⸗ eln, die Wirkungen iener amerordentlichen Anstrengun⸗ 5 und Feäskänaen nicht auf das weichbild von Muͤnchen be⸗ schraͤnkt blieben, wie sie zur Beruliauna, zum Heile des gan⸗ zen Vaterlandes dienten. Dagegenaußerten Bestelmayer, Bin⸗ der, von Anns, Heydenreich, von Hornthal, Schwindl, Pum⸗ merer, Laubmann, Fischer, Neulan, wenn man Muͤnchen und Burghausen den Ersatz nachlasse. oöͤnnten auch andere Staͤdte und Gemeinden, z. B. Passau. Meensburg, Nuͤrnberg, Bam⸗ berg, Bayreuth, Hof, Wuͤrzburg, Sopeyer ꝛc. Entschädigung ansprechen, und wolle man deshalbsern mecht anerkennen, so muͤsse es fuͤr alle gleich gelten, damn aber koͤnnten leicht Mil⸗ lionen liquidirt werden. Willih atte beantragt, um solcher Ben,99 „HoeHegnen, solle mi erklaͤren, daß nun die Rechnung der Cholerakosten von 33z Sbaeschlossen, also keiner⸗ lei Forderung fuͤr oder gegen di ⸗Staatskasse mehr angenom⸗ men werde, wodurch jene Ruͤtcesatze auch erlassen, und jede Nachliquidation beseitigt sey, welgen Antrag die Majoritaͤt der Kammer annahm. Der Statsministet Fuͤrst von Het⸗ tingen⸗Wallerstein bemerrte unter Anderem: „Die An⸗ sicht eines verehrten Redners, dat die asiatische Brechruhr hier als nicht ansteckend erkannt wordma sey, beru t auf einem Irr⸗ thume. Ueber die große Frage absoiuter Nichtmittheilbarkeit sind Wissenschaft und Erfahrung soch zur Stunde nicht mit sich im Reinen. Nur daß das Uebel nicht durch Kontakt im Sinne der Pest sich vererbe, scheint geyhig. In Absicht auf bedingte Mittheilbarkeit, namentlich durc die Luft, fanden sich fuͤr so⸗ wohl als wider schlagende Thatsahen, ja die Fakta letzterer Art uͤberwogen die entgegengesetzten nannigfach, und man dͤrfte wohl der Wahrheit am naͤchsten ommen, wenn man annimmt, daß psychische oder physische Praͤlisposition unerlaͤßliche Vorbe⸗ dingung der Erkrankung ist, da aber bei Praͤdisponirenden namentlich das Einathmen der Aft von Krankenzimmern das Uebel wirklich entzuͤnden kann. znsbesondere duͤrste anzuneh⸗ men seyn, daß diese Art von Mitheilüng in dem Maße waͤchst, in welchem die Dauer der Krankleit an einem bestimmten Orte sich verlaͤngert, wie denn in der ssäteren Periode der Epidemie zu Muͤnchen das Erkranken ganze Familien, ja sogar der kei⸗ ner Furcht zugaͤnglichen Straͤfling weit haͤufiger vorkommt, als

in den ersten Wochen.“ b Muͤnchen, 3. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist heute Mittag von hier nach dem Seebade Norderney abge⸗ reist, nur von einem sommer Adjunnten und einem Gesellschafts⸗ Cavalier begleitet. Hb; 21. vzüns ai tie ch wei 3.nnih08 Rnchsr NIL. Hr26

Aarau, l. Juli. Auch in diesem Jahre scheint das Habs⸗ burger oder Schinznacher Bad (im Kanton Argau) zunaͤchst dem Staͤdtchen Brug zahlreich hbesucht zu werden, wie denn seit mehreren Jahren die vortrifflichen Wirkungen dieses Ba⸗ des eine stets zunehmende Bericksichtigung desselben veranlaßt haben. Schon die romantische Lage dieses Bade⸗Ortes, am Fuße der Anhoͤhe, auf der sich die zum Theil noch gut erhal⸗ tenen Ruinen der Habsburg beinden, die jede Bequemlichkeit darbietende Einrichtung und dir wenig kostspielige Aufenthalt sind Vorzuͤge, die den zahlreichm Besuch aus der Schweiz, dem Elsaß und dem suͤdlichen Deutschland erklaͤren. Die Frhcn⸗ nacher Quelle böhin bekanntlich zu den staͤrksten muriatisch⸗

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salinischen Schwefelwassern und hat, nach Pechier, eine Tem⸗ peratur von 25 Grad Réüaumur. Bei Hautkrankheiten und besonders bei Flechten hat der Gebrauch dieser Auelle die erfolgreichsten und merkwuͤrdigsten Wirkungen hervorgebracht, indem Leidende, die fast alle bekannten Mittel gegen dergleichen Uebel vergebens angewendet hatten, durch einen 4 bis 6woͤchent⸗ lichen Aufenthalt in Schinznach ihre Gesundheit ganz oder doch theilweise wiedererlangten.

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52114 n P; I111“ Rom, 24. (Allg. Z.) Es sind

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Juni. in der letzten Zeit mehrere geheime Konsistorien vom heiligen Vater zusammenbe⸗ rufen worden. Dem Kollegium der Kardinaͤle soll ein neues Civil⸗Gesetzbuch vorgelegt worden seyn, welches von diesen nun gepruͤft werden soll. Die Arbeiter der Paͤpstlichen Buchdruk⸗

kerei hatten vor mehreren Monaten es durch ihre Klagen dahin

bracht, daß ein Ober⸗Beamter dieser Anstalt seiner Stelle en sett Senn die Sache untersucht sey. Es scheint, daß d Anschuldigung nicht wahr besunden ward, da er vor einige Tagen wieder in sein Amt eintreten sollte, wogegen sich ah saͤmmtliche Buchdrucker, an 200 Personen, auflehnten, und ißn Arbeiten liegen ließen, so daß die Gerichtshoͤfe in nicht gerin Verlegenheit geriethen, da dort die Mehrzahl der Prozesse druckt wird. Auf Vorstellungen ihrer Vorgesetzten und Di ungen der Polizei, welche die Widerspaͤnstigen verhaften woll 58 sie zu ihrer Pflicht zuruͤck. Eine naͤhere Untersuchu ist von dem Monsignore Tesoriere angeordnet. Ein ander, Vorfall erregte noch mehr Aufsehen. Vor einigen Tagen ieg lich meldete sich bei dem Offizier der Hauptwache ein unbetan ter Mensch und gab an, daß Abends eine Revolution authe chen wuͤrde. Er wurde verhaftet und hoͤhern Orts Vorscie Maßregeln angeordnet, die sich aber als ganz üͤberfluͤssig hh ten, da sich auch keine Spur von irgend einem Attentat benr ken ließ. Die heutigen Privatbriefe aus Neapel beriche daß die Sterblichkeit dort weit groͤßer sey, als die oͤffentlih Blaͤtter sie angeben. ö

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Spanien. Die Cortes haben das Gesetz Abschaffung des Zehnten angenommen. Der Schatz verliert durch ungefaͤhr 4 Millionen Thaler 19n9. Gestern fand in allen hiesigen Kirchen die Besch woͤr der neuen Constitution statt. Heute Abend um 6 Uhr wirtz Garnison und die National⸗Garde den Eid leisten, zu welgn Zwecke im Prado, bei dem Springbrunnen des Neptun, 8 Estrade errichtet worden ist. Wie es heißt, wird die Koͤng

adrid, 25. Juni.

dieser Ceremonie beiwohnen. Tüärket

Von der Serbischen Graͤnze, vom 20. Junt. (Schle Ztg.) Die Unruhen in Thessalien, welche sich schon nach Np nien und Macedonien auszubreiten angefangen hatten, sind gi ßentheils beschwichtigt und bieten wenigstens keinen Grund Besoörgnissen mehr. In den letztgenannten Provinzen war) Rumeli Walessi schon auf das erste Zeichen von nruhe Unzufriedenen auf der Ferse, ergriff Sese. der Raͤdelsfuͤhe und schickte sie nach Konstantinopel. n Thessalien hat s Emin Pascha noch mit einzelnen Rebellenhaufen herumge chlag welche, vom Terrain beguͤnstigt, ihn hin⸗ und hernecken, bei seint Erscheinen aber sich in unangreifbare Stellungen in den Gebirgen, ruͤckziehen, von wo die Truppen der Regierung schon einigtn mit blutenden Koͤpfen zuruͤckgewiesen wurden. Emin Pascha nun aber so betraͤchtliche Berseneerssc erhalten, das er sen Gegner in ihren verschiedenen Stellungen eigentlich blokirn⸗ und so zur Unterwerfung zwingen kann. Man har ale Grund zu vermuthen, daß diese Umtriebe von außen angete worden und denselben ein großartiger Plan zu Grunde lag,; welcher Vermuthung man sich hauptsachlich dadurch bestaf steht, daß einer der ergriffenen Raͤdelsfuͤhrer eine sehr bede tende Summe Geldes zur Verfuͤgung hatte, deren Ursprung Jedermann ein Raͤthsel ist. Man verdaͤchtigt in dieser h. sicht neuerdings den Statthalter von Aegypten, Mehm Ali, welchem die neuen Se bei seinen Verhandlung mit der Pforte wegen Verleihung des erblichen Neg rüͤngsrechtes uͤber seine dermaligen Besitzungen zu stan kommen sollten. Diese Unterhandlungen haben sich, wie n aus Konstantinopel schreibt, zerschlagen; waͤre der Plan neuen Empoöͤrung „so wuͤrden dieselben, wenn al nicht guͤnstig fuͤr Mehmed Iee, doch wenigstens ni so eilig eine entgegengesetzte Ri htung erhalten haben. Griechischen Himmelfahrtsfest (8. Juni) war in Serbin Landtag, auf welchem vorzugsweise kommerzielle Fragn Berathung gekommen zu seyn scheinen. Ueber die Verleme

des Sitzes der Serbischen Regierung von Kragujevatz nag

Belgrad hat man noch keine Gewißheit. Es scheint, Fuͤrst N icsa zesge Abneigung dagegen. Der Grund dieser duͤrste ne in dem außerordentlichen Scharfblicke des Fuͤrsten zu . chen seyn, womit er die Unbequemlichkeiten, unter den 9 nonen einer Tuͤrkischen Festung und neben einem muselmaͤnnss Pascha zu destgen, s; wie die durch Verlegung des N rungssitzes aus der Mitte des Landes nach der Graͤnze Allgemeinen erwachsenden Nachtheile erkennt. Die Umgehe gen des Fuͤrsten und die Beamten wuͤnschen diese Uebersieheh 1 freilich, da ihnen Belgrad durch seine Lage eine Menge (emnss bietet, welche sie in Kragujevatz entbehren muͤssen. Esheß ferner, daß Fuͤrst Milosch die Stadt Karnovacz zum Naf rungssitze ausersehen habe, fuͤr welche Wahl es allerdings 6 und gute Gruͤnde gaͤbe, deren Eroͤrterung hier aber zum fuͤhren wuͤrde. In Kragujevatz und elgrad wird 1 die genannten Oesterreichischen Rechtsgelehrten an Volia dung der Gesetzbuͤcher eifrigst gearbeitet. Mit Stuug und Verwunderung hat man bei uns aus Deutschen 1 tungen die Nachricht erhalten, daß sich auch Fuͤrst Milosch e Rustschuk begeben habe, um den Sultan zu begruͤßen; phl berichtet sogar derselbe Korrespondent, daß der Fuͤrst den herrn bis Tirnova begleitet habe u. s. w. Da Fuͤrst 1 auf die vom Sultan durch Courier erhaltene Anzeige, 5 wegen der Pest in Widdin diese Stadt nicht besuchen, solg seine Reise nur bis Rustschuk ausdehnen werde, sogleic

bereits getroffenen Reise⸗Anstalten, um den Sultan 860 zu begruͤßen, einstellen ließ und Serbien demnach gar nichs lassen, sondern die bestimmten Geschenke dem Sultan due⸗ Deputation nach Rustschuk uͤbersandt hat, so erscheinen jene gaben als durchaus luͤgenhaft und aus der Luft gegriffen.

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1b Kahira, 10. April. (Allg. Z tg.) Die schon feah Zeit projektirte Nilbruͤcke ist endlich der Ausfuͤhrung na man glaubt, daß sie in sechs Jahren vollendet seyn werde; der Spitze des Delta, fuͤnf Stunden unter Fahtig⸗ wo F. V sich in zwei Arme theilt, wird dieses ungeheure Werk ge 8 den. Da der Wasserstand im Winter und waͤhrend 8,1 des Fruͤhlings zu niedrig ist, um den Nutzen fuͤr den Neieh ewoͤhren, den er gewaͤhren sollte, so soll eine Einrich d che Bchleuser⸗ diesem Uebelstand abhelfen, so daß kuͤnftig ven ba sich und seinen Ochsen viel Fäe ersparen kann, und bran mann nur das Wasser in die Abzugs⸗Graͤben zu leitex Man hat berechnet, daß fuͤr die eüste Zeit⸗ um die harzut des Flußbettes, die noͤthigen Daͤmme, Seitenkanaͤle 16 Fehnr len, 24,900 Arbeiter erforderlich sind; außer 818 miede! man aus dem Arsenal von Alexandrien noch 340 chmiich 650 Zimmerleute. Weil so viele Haͤnde in dem 19 sund, vöͤlkerten Aegypten nicht so leicht zusammenzubriahe will man vier bis fuͤnf Regimenter Soldaten dase gen. Die Steine fuͤr den Bruͤckenbau sollen auf ein

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1 e rade der

n, welche zwei Stunden ober Kahira beginnt, vom Gehirge dh geam nach dem Nil geschafft werden. 8. - In Aegypten stehen große Veraͤnderungen bevor. Kraft ines Armee⸗Befehls ist es jedem Offizier gestattet, seinen Ab⸗ schied zu nehmen; fruͤher erhielt ihn keiner. Bei dem 8ten in Syrien liegt, haben gleich 47

kinien⸗Regiment, das Sy offiziere von dieser Erlaubniß Gebrauch gemacht; man weiß über doch noch nicht, wie der Pascha ihr Gesuch aufnimmt. lebrigens waͤre diese Verordnung bloß fuͤr die Aegypter von Nutzen, von denen es einer zum Lieutenant, hoͤchstens zum auptmann bringt, denn die Stabs⸗Offiziere bis zum General gistehen aus mehr als zwei Drittheilen aus Mamelucken, d. h. zus Tscherkessischen und Georgischen Selaven, die natuͤrlich ih⸗ ten Dienst nicht aufkuͤndigen koͤnnen. Mit dieser Beschraͤnkung st also diese Reform der Aegyptischen Militair⸗ Verfassung zu zerstehen.

Herr Baron Albo von Catt, dage aus Abyssinien hier an; er wollte von dort in das In⸗ nere von Afrika eindringen, allein ausgepluͤndert mußte er zu⸗ nick. Er gedenkt in kurzem seine Reise in Abyssinien erschei⸗ gen zu lassen. Auch der Missionair Wolf hat sich eines Bes⸗ seren besonnen. Mit seiner Reise von Abyssinien aus nach hem Kap der guten Hoffnung ist es nichts. Er ist in Dschedda, und begiebt sich nach Indien. In Dschedda hat Wolf unver⸗ muthet zwoͤlf Missionare von der Propaganda aus Spanien, Italien und Deutschland zur Gesellschaft bekommen. Das Ziel ihrer Bestimmung ist gleichfalls das oͤstliche Asien. Sie hatten auf dem Rothen Meere Schiffbruch gelitten, und waren von einer Arabischen Barke gerettet worden. Ueber den Krieg in disen Gegenden verlautet wenig. Einzelne kleine Gefechte zwi⸗ schen den Aegyptern und Arabern waren bis jetzt ohne ent⸗ scheidenden Erfolg. Nach Abyssinien zu gelangen, duͤrfte fuͤr einige Zeit schwer halten. Zwei Franzosen geriethen in Hallay, in Lande der Schoas, mit dem Gouverneur in Streit; er ver⸗ sangte 100 Therestenthaler fuͤr die Erlaubniß des freien Durch⸗ sugs; da sie die ganze Summe nicht entrichten wollten, so srohte man ihnen mit Mißhandlungen, sie aber ergriffen die Flucht, man setzte ihnen nach, am neunten Tage wurden sie eingeholt; die Franzosen bedienten sich ihrer Waffen, einer ih⸗ ter Verfolger wurde getoͤdtet, ein zweiter stark verwundet. Sie Utteben Gluͤck zu sagen, daß sie sich nach Massauva retten vnnten, wo sie der Gouverneur in Schutz nahm. In Alexan⸗ srien und Kahira hat man nun eine Sammlung veranstaltet, welche sich auf 700 Thlr. belaͤuft; diese Summe will man dem Gouverneur von Hallay als Blutgeld schicken, damit er den

wieder oͤffne, und kuͤnftige Woche werden zwei Franzosen 9 wieder nach diesem Lande auf den Weg machen, das man im jeden Preis dem Europaͤischen Verkehr erhalten wil..

Berlin, 8. Juli. Dem heutigen Militair set zufolge, ist der Oberst von Zieten, Commandeur des geiten Garde⸗Regiments zu Fuß, als General⸗Major mit hanston in den Ruhestand versetzt worden.

Der Lokal⸗Ausschuß des Vereins zur Besserung der Straf⸗Gefangenen in Berlin hat so eben seinon Bericht erausgegeben, der, da er mit Nr. 1 bezeichnet ist, eine Reiht kortlaufender Mittheilungen uͤber seine Wirksamkeit vers⸗ richt. Legtere bezieht sich zunaͤchst auf die Gefangenen in der Stadt⸗ oigeet, in welcher sich taͤglich im Durchschnitt 3 bis 400 Un⸗

ein Deutscher, kam dieser

„Wochen⸗

treffen.

tersuchungs⸗ und Strafgefangene befinden. Besonders richtet der Lokal⸗Ausschuß sein Augenmerk auf die jugenodlichen Eefangenen, um durch ihre Unterweisung in der Reli⸗ gon und den Elementar⸗Kenntnissen ihre allmaͤlige Besserung ubewirken. Den entlassenen Gefangenen, die keine Arbeit inden können, aber Lust zu derselben zeigen, wird in der seit dem Oktober 1833 bestehenden freiwilligen Beschaͤftigungs⸗An⸗ stlt Gelegenheit gegeben, sich durch Anwendung ihrer Kraͤfte den nothigen Lebens⸗Unterhalt zu verschaffen. Es sind ferner g Schlafstellen eingerichtet worden, die respektive 7 und 12 Entasene aufnehmen koͤnnen, und in denen diese zugleich Kost 181 Seit Neujahr 1837 haben sich in denselben 16 ent⸗ sasae Strafgefangene befunden, von denen 3 zu Meistern in Nelehre kamen und 2 ein Dienstunterkommen fanden. Von da 143 entlassenen Straͤflingen, die sich im vorigen Jahre bei den Verein gemeldet hatten, sind 62 beruͤcksichtigt worden. imn Jahre 1832 betrug die Zahl der sich Meldenden zu 59; im Jahre 1833 69; im Jahre 1834 99 und .J 1835 102; sie war sonach stets im Zunehmen, woraus sich gleht, daß das verdienstliche Unternehmen des Vereins einen geihlichen Fortgang hat.

Wisssenschaft, Kunst und Literatir.

AUeber die Ursache der Erdwaͤrme. Die neuerdings erschienenen meteorologischen Untersu⸗ Zungen des rühmlichst bekannten Phpsikers Herrn Professor Dove, iglieds der hiesigen Akademie der Wissenschaften, enthalten zunächst ine populaire Darstellung des Gesammt⸗Inhalts der Meteorologie, voraus wir den Abschnitt über die Erdwärme entlehnen, welcher, einer ausführlichern Anzeige, die anziehende Darstellungsweise ff Verfassers charakterisiren möge, und welcher hinreichen wird, die va lut das Buch selbst aufmerksam zu machen, das reich an wissen⸗ schaftlichen Aufschlüssen ist üder Erscheinungen der täglichen Beob⸗ chtung und des täglichen Gespräches. 8 „Yeron dachte sich die Erde als 9 Aufgethanten Eisklumpen, Fourier als eine glühende Kugel, Naf nestrahlung nur an der O ersläche erhärtet, Davy als eine 1 v, aut wendig an der Sonne erwärmt, im Innern durch chemi⸗ 8 ersetzungen heheitt, Poisson als einen Rrisenden im Weltraume, 2- noch der glücklichen Zeiten seiner Wanderschaft in wärmeren Ge⸗ ne.. erinnert, jetzt, wo er in eisig kalten wandelt, die er später * zu verlassen hofft, Prevost als einen über dem Feuerheerd ü onne) so lange. herumgedrehten Braten, daß auch das innere 3 19 segst gabr gewarden 9. 8 * freilich verschiedene An⸗

. ie alle ini iellei sgan züeerege gleich berechtigt, sind einige derselben vielleicht der Annahme von Peron, welche sich nur auf Beobachtun en 8 Temperatur Abnahme in den Meeren geaaesn she vhc Uber abeanahme der Wärme im festen Erdkörper erhaltene Refultate 8 serechend gegenüher. Das Raisonnement von Prevost gegen 8 Ftede cigenthümliche Wärme läßt sich jetzt ebenfalls nicht gcgekdten, so ansprechend es auch anfänglich erscheint. „An Spieß getet di Fleisch“, fagt er, „welches das Fener des Heerdes erwärmt, * esem Feuer wechselsweise verschiedene Theile seiner Oberfläche Rener ou der einen Seite erhitzt es sich durch die Strahlen des dir Unbon der andern erkaltet es durch seine eigene Strahlung. derf vng einer oder zweier Umdrehungen ist klein, beinahe un⸗ Gabe. s gehört Zeit dazu, damit das Feuer durchdringe. End⸗ saturirt es die Zanss Masse und erhält sie bei einem gewis⸗ ürsach Wärme, welche durch die Wirkung zweier entgegenge⸗

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einen an der Oberfläche kaum

hen hervorgebracht wird, die ihre Maxima erreicht haben. u dieser Epoche auf der Oberfläche dieser Masse befindliche

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vernünftige Wesen von einer verhältnißmäßigen Größe die Grade ihrer Temperatur beobachten könnten, so würden sie bald erkennen, daß ihre Erde gegenwärtig eine eigene vom Feuer unabhängige Wärme besitzt, denn sie würden bemerken, daß der Unterschted zwischen den Temperaturen ihrer Tage und Nächte nicht sehr groß ist. Sse wür⸗ den sich hernach versichern, daß die Strahlen des einer Umdrehung nicht viel mehr als ihre äußerste gen. Diese Erscheinung liegt in der von ihnen eigenen Wärme der Erde, deun da diese im Innern sich langsam fort⸗ pflanzt, so verstreut sie sich des Nachts ebensalls sehr langsam, nur die oberste Rinde erkaltet, und allein von dieser durch den Heerd er⸗ setzten Wärme giebt das Thermemeter Rechenschaft. Die innere Wärme scheint beinahe gar keinen Verlust zu erleiden, weil sie sich durch fast immer gleiche Wechsel auf demselben Grad erhält. Diese Beobachter würden beinahe dieselben thermometrischen Erscheinungen wahrnehmen als die sind, welche die Oberfläche der Erde darbietet, und dessenungeachtet würden sie Unrecht haben, penn sie daraus schlös⸗ sen, die Wärme ihres Wohnorts sey von der des Heerdes unabhän⸗ gig. Sie kommt ganz vom Heerde, und wenn das Feuer des letztern erlöschte, würde sie sich ganz verstreuen.“

„Der Anwendbarkeit dieses Beispiels tritt die Erfahrung der nach Innen steigenden Wärme gegenüber, denn durch eine äußere Wärme⸗ quelle als alleinige Ursache der Erdwärme könnte unter der Schicht veränderlicher Temperatur nur eine nach Innen konstant bleibende Wärme entstehen. Da diese nirgends vorhanden ist, so hat Fourier die Temperatur⸗Verhältnisse des gesammten Erdkörpers unter folgen⸗ den Gesichtspunkten zusammengefaßt:

„„Unser Sonnenspstem nimmt eine Stelle ein in dem Univer⸗ sum, dessen sämmtliche Punkte eine konstante Temperatur haben, die durch die Licht⸗ und Wärmestrahlen, wesche alle Gestirue aussenden, bestimmt wird. Diese Temperatur des planetarischen Himmels ist ein wenig geringer, als die Temperatur der Polar Gegenden der Erdlngen Die Erde würde nur diese Temperatur haben, wenn nicht zwei U sachen da wären, welche sie erwärmten, die irste: welche der Erdkörper bei seiner Bildung behß, u ein Theil sich verstreut hat; die zweite: die ort der Sonnenstrahlen, welche auf der Obersäch Klimate bedingt. Die innere primitive Värn. zelche sich noch nicht verstreut hat, äußert sich nur unbedeutend an der Oberflaͤche, zeigt sich aber durch ein Steigen der Tamperatur in den tiefen Schichten. Diese Temperatur wird nich! zu allen Zeiten dieselbe bleiben, sondern progressiv abnehren es werd aher eine lange Reihe von Jahrhunderten erfordert werden, damr ic auf die Hälfte ihres jetzigen Werthes gebracht werde. „In seh! agroßen Tiefen kann die primitive Wärme jetzt noch die grörir ors jetzt gemessener Tempera⸗ tur übersteigen. Was den in den obern Schichten periodischen, in der Tiefe konstanten Einfluß der Sonne btrifft, so ändert sich der⸗ selbe nicht mehr. Die Wärme, welche in den Aequatorial⸗Gegenden eindringt, ist genau kompensirt durch die, velche in den Polar⸗Gegen⸗ den entweicht. Die Erde giebt also dem Himmelsraume alle Woͤrme wieder, die sie von der Sonne empfängt, ind dazu einen Theil ihrer eigenen““

„Anders erklärt Poisson die Temperaur⸗Zunahme nach Innen; nicht einer primitiven Erdwärme will er se zuschreiben, sondern der in verschiedenen Zeiten ungleichen Intenstät der Astralwärme.“

„„„Wenn man““, sagt er, „„von einm Punkte der Oberfläche der Erde in irgend einer Richtung eine aerale Linie unbegränzt fortziecht, so wird sie zuletzt immer einen sichtbara oder unsichtbaren Stern Die Erde befindet sich also in zuem Auuute, welcher von allen Seiten von einer geschlossenen Hüle begränzt wird, und wel⸗ cher außerdem von einem äußerst lockern Aether erfüllt ist. Obgleich die Dimensionen dieser Sternenhüsle nurmeßlich sind, so würde dies dennoch die wärmende Wirkung derselver auf ven Erdkörper weder hindern noch verringern, wenn der Arrhe nichts von der durchgehen⸗ den Wärme absorbirte. Wenn die Sery sicke gberall die u unliche Temperatur besitzt, so wird ein Thernometer an irgend einem Orte innerhalb dieser Hülle, abgesehen von den Absorptions⸗Vermögen dos Aethers, immer dieselbe Temperarur zeigt.. Iun diesem Fage wird die Erde diese Temperatur annehmen, wlche ssh aber durch die Ein⸗ wirkung der Sonne noch steigeru wirt Auein die Voraussetzung einer gleichen Temperatur aller Theile er Sternhüͤlle ist durchaus unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, daß di. Sterne, wenigstens die meisten, wie die Sonne eine eigene, durh befonder⸗ Ursachen unter⸗ haltene Wärme besitzen, welche durch die pechfelseitige Strahlung sich nicht abgleicht. Auch hat man sich den lether wohl nicht ohne Ab⸗ sorptionskraft zu denken. Wie verschieda unter sich nun aber auch die Mengen der von den einzelaen Theien der Sternhülle ausge⸗ sandten Wärme seyn mögen, so ergievt ich voch daraus für jeden Ort in dieser Hülle und für einen Körpr wie die Erde an einem soichen Ort eine gewisse unveränderliche ind bestimmte Temperatur. Diese Temperatur wird im Janern dieser Fülle nicht überall dieselbe seyn, sondern an verschiedenen Orten vershieden. Wegen der Klein⸗ heit des Durchmessers der Erdbabn agegen be Dimensionen der Stern⸗ hülle giebt dies zu keinen Veranderungen inneryalb der jährlichen Periode Veranlassung. Anders verhält es sich aber mit der langsa⸗ men Bewegung des Planetensystems im YVeltraum. Bei derselben nähert sich die Erde tritt mit neuen Gestirnen in Wärme⸗Austausch. Denken wir uns nun, die Erde habe bei dieser Bewe⸗auna do lauge in einem Tbeile des Himmelsraumes verweilt, daß sie in prer ganzen Masse dessen Temperatur angenommen. Wenn sie hieraif in eine andere Region übergeht, deren Temperatur minder hoch ist, so wird sie erkalten, und bis ihre ganze Masse diese neue Temperatur angenommen hat, wird die ihrige von der Oberfläche bis zum Mittepunkte wachsen. Das Gegentheil wird stattfinden, wenn sie in ene Gegend von höherer Temperatur als die ursprünglich angenommele übergeht. Wenn aber abwechselnd höhere und niedere Temperatuen des Himmelsraumes einander in Zeiträumen folgen, welche nich so groß sind, daß die

inde durchdrin⸗ uerst bestimmten

die innere Wäͤrme, n welcher nur te Einwirkung nterschiede der

ganze Masse des Erdballs jede neue Temperitur annehmen kann, so entstehen daraus mehr oder minder rasche Zinahmen und Abnahmen gewissen Tiefe erstrecken

der Temperatur, welche sich nur bis zu einer werden. Diese Betrachtungen liefern eine sehr natürliche und ein⸗ fache Erklärung der auf der Erde jetzt beobachteten Temperatur⸗Zu⸗ nahme nach Junen. Die Erde besindet Folge der Bewegung unsers Plenetensvstem in einer Gegeud des Himmelsraumes, deren Temperatur weniver soch ist als die der Re⸗ gion, wo sie sich in früheren Zeiten befand.“

„Vergleicht man diese verschiedenen Ansihten mit einander, so steht man, daß in den beiden letztern, nämich in der von Fourier und Poisson, die Möglichkeit noch stattsindender sehr bedeutender Tem⸗ peratur⸗Aenderungen des Erdkörpers gegeben ist, nur daß bei Fourier diese Aenderung stets in einem Sinne geschieht, während sie hingegen bei Poisson auch in entgegengesetzter Weise eintreten kann. Ein Gleiches gilt von den chemischen Theorieen der Erdwärme, da der chemische Prozeß, welchem die Erdwärme ihre Entstehung nach dieser Ansicht verdankt, nicht immer mit gleicher Lebhaftigkeit eingeleitet seyn wird. Aber selbst die, welche wie Prevoß 1ee. 9e89 daß die Sonnenwärme allein das erzengende Prinzip siy, werden die Mög⸗ lichkeit von Säkular⸗Variationen nicht ablengmen, sie werden daran erinnern, daß die nicht immer gleiche Intensilät der Feuerquelle sie hervorbringen kann. Schon Herschel meinte, daß wenn Sonnenflecken sichtbar sind, die Wärme⸗Entwickelung eine andtre seyn könne als zu der Zeit, wo keine wahrgenommen werden. Wäre es nun nicht denk⸗ bar, daß außer jenen vorüͤbergchenden Wechselz eine Zu⸗ oder Ab⸗ nahme der Wärine Entwickelung innerhalb längerer Perioden statt⸗ finde, daß im Laufe von Jahrtausenden auch Helios altert, daß er uns jetzt schon nicht mehr In der jugendlichen Frische als den Grie⸗ chen erscheint?“

„Daraus, daß der Weinbau keine höhere Jahreswäͤrme als 170 erträgt, Datteln bei niederer Temperatur als 180 nicht mehr reifen, kann man schließen, daß ein Land, in welchem Wein und Dalteln zu⸗ gtrich gedeihen, nicht kälter als 170 und nicht wärmer als 18 ° seyn ann. Das gilt jetzt von Palästina, es galt schon zu Moses Zeiten von ihm. Hier härten wir also durch Aussage eines natürlichen Thermometers einen Veweis der unveränderlichen Temperatur eines

euers während

Ir⸗

gewissen Sternen, entfrnt sich von andern und Kantate, und der vorzüglichsten Arien

von Händel gewidmet. Aber

sich nämlich gegenwärtig in

Landes seit berichtet, Gränze des Helbaums bild

geführten Cordia myxa nur in Eypern genießbare Früchte werden, nicht nördlicher, eben so w 8

Wärme von Rom ist nach

mindestens eine mittlere T

gen. Sie konnte aber auch dem an, daß die Lorbeern in manchmal vor Kälte vigehen

zwischen den 21. Septem Durchschnitte vieler Jahre sind zu warm, sie finden sich nen. Schon Plinius und

hange mit

den wässerigen,

einer Menge

wissenschaftliche

sicht (vom Jahre 1600) der egenüberstellt. o sind wir durch die

hinzuzufügen, daß nicht blo

usᷣrove zterad urr 105 „1lou

EEI1“

8 :h et. 29 g . 1 8

I11““

Bromberg, 1. Juli.

kung hervor ubringen. schwieriger en.

auch selbst in deren Hauptst gefehlt hatte. Unter solch dazu, in der zweiten Stadt

vinz auch nach dieser Sei rrallen, obn wtichen.

das bevorstehende remden hatte sich lieben in regsamem fand denn an den Tagen des diner Kirche unter der Dir statt. 5 allen Chören und sämmtlich

sammelten Publikum mit.

nen geleistet, so begeistern und der Schlußchor aus wir doch in Rüuͤcksicht der

trübesten Zeiten daß die 8n-n 8e in

4 Nach Theophrast konnten von der 1

An diese Darstellung schli welchen die Witterungs⸗Verhältnisse u den Erscheinungen anderer sichtspunkte zusammengefaßt werden, logische Theil vor dem meteorologischen vorwaltet. verschiedenen Windesrichtungen und das Gesetz ihres Ueberganges in einander als das hauptsächlich bedingende Element hervor, sowohl in

als auch festen Riederschlägen und nicht minder in dem Witterungs⸗Charakter längerer Lae e 4

les derselben Ansicht gewesen sey, geführt worden. Die Aeußerung de

cap. 6: As d eεεοra οεν trovras

kündigte Musikfest begangen. Verein bedeutender Kräfte, Punkten zerstreuten Elemente die

je weniger der Sinn

greifen geweckt worden, je weniger Be Dilettanten der einzelnen Orte stattfinde das einzelne Tüchtige auf einem weiten Terrain bewegt. Großherzogthum Posen gerade mit hatte, ergiebt sich hinlänglich

Am ersten Tage ward

Gesammtwirkung, dem ersten Tage hel hat dies erste Gelingen das er Art geweckt, so daß es für die Förderung und sikalischen Sinues gewiß nicht ohne erfreuliche Resultate bleiben wird

.

vmergeahe

eten.

e

falschen von

ß Plinius, die hier

7 ALErH;H grccotr.

Not. Lib. II. cap. 48: Omnes venti vicik Pinh⸗, aut ut contrarius desinenti incipiat. bus surgunt, a laevo latere in dextrum,

ie in unsern Tagen. . den neueren Beobachtungen 12,40. nius erwähnt Myrthen und

4

Ueberlieferung. Strabo

allia Narbonensis die nördliche Dies ist in Griechenland aus

aber heute noch der Fall. Persien ein⸗ e erhalten Die mittlere Pli⸗

Lorbeern in der Ebene von Rom, welche mperatur von 10 ½ bis 11 ½ ° verlan⸗ nicht viel höher seyn, Toscana wie in der U Varro setzt die er und den 23. Oktober. Sie auf den 2. Oktober. um das Wachsthum hochstämmiger Tannen daher nur in einer bedeutenden 119 auf Virgil berichten daffelbe.“ eßen sich speziclle Untersuchungen, in serer Breiten im Zusammen⸗ onen unter allgemeine Ge⸗ ohne daß dadurch der klimato⸗

denn er fuüͤhrt außer⸗ mgegend von Rom Weinlese bei Rom fällt jetzt im Die Ebenen Italiens u gestatten, en Appeni⸗

Hierbei treten die

Die einfache Ableitung

scheinbar von einander unabhängiger Phänomene aus der fast u allen Zeiten wahrgenommenen regelmäßigen Winddrehung scheint für die Nothwendigkeit der Aufnahme aftli Betrachtung zu sprechen.

noch, daß die aͤltere Phyfik dieser Wahrheit ist, als die neuere, was der Verfasser nach seiner geistreichen Art, die in den Dingen selbst liegenden Antithesen kur.

ten zu lassen, schon durch das sehr charakter stisch gewählte, doppelte Motto darstellt, indem er nämlich Bacon ,

dieses Elementes in die Auffallend ist besonders um vieles näher gewesen

und wirksam hervortre⸗

's von Verulam richtige An⸗ . Pouillet Was unter diesen Umständen freundliche Mirtheilung alten Autoren wohlbelesenen Physikers in den Stand gesetzt, noch sondern auch

Uet (vom Jahre 1832) vielleicht interesfant ist, eines zugleich in den

ch bereits Aristote⸗ mit so vielem Talent durch⸗

s Aristoteles lautet, Meteor Lib. II.

ννꝙ⁵⁴ι ν ενᷣαοοσ&μααεꝙναινν ε

Und Plinius schreibt Hist.

bus

rnos 1z0-

suis spirant majore ex Cum proximi cadenti- 2 .

ut Sol, ambiunt.

In diesen Tagen wurde hier das ange⸗

wodurch

adt,

en Umständen

des Großherzogthums, in Bromber Versuch zu wagen, ein Must 9

te hin den

von Jahren Dirigent des Bromberger Mu breitung klassischer Musik rastlos thätig, auch durch den besten Erfolg belohnt w Mitwirkung aufgeforderten Orte interessirten sich führung, und wir nennen in dieser Beziehun Marienwerder, welche beide Staͤdte, sowohl 9 Orchesterbegleitung tüchtige Kräfte hergaben. hieit die Theilnahme, welche sich in Bromberg Fest zeigte, gleichen Schritt. azu küu facaeh und ntheil

ection des

en

Friedensfestes von L. Löwe, einer im J damals in Lübeck unter des Kompom

Ein jedes Fest

dieser Art fordert einen

rch sich die auf vielen einzelnen 1b Hand reichen, um eine Massewir⸗ Die Vereinigung wird nun nalürlich um so für ein solches rührungs⸗Punkte unter den n,

Ineinander⸗

je vertheilter sich endlt Daß da

diesen Schwierigkeiten zu kämpfe daraus, daß

87

es dieser Provinz

nicht gelungen war, ein Must veranstalten, obwohl es namentlich in Posen an Anregung dazu nicht

gehörte ein gewisser Muth

acheifere. Das

n ED

Die meisten der zu lebhaft für die Aus

Eine

G den kfest zu veraustalten, damit diese Pro⸗

älteren ber DTig 1⸗ Kummerter .

fsfen nuri atihe— sik,Vereins und zur Aus-⸗ beseelt wurde, ist dafür aber orden.

namentlich Thorn und r den Gesang, als die Mit dieser Unterstützung und der n 975 für

enge von

die Einwohner Brombergs

nicht hinter den Fremden zurück. So 28. und 29. Juni in der hiesigen Bernhar⸗ n Herrn L. Löwe die Aufführun

Haydn’'s Schöpfung gegeben und in Solos trefflich durchgeführt. Die Liebe und der Eifer aller Mitwirkenden theilte Der zweite Tag war der Aufführung des üahre 1815 komponirten und sten Direction aufgeführten und Chöre aus dem Messias so viel Treffliches man auch im Einzel

sich auch dem zahlreich ver

ngsvoll auch namentlich das „Halleluja“

dem Messias vorgetragen wurden, so müsfen

Uebereinstimmung aller Kräfte und der

zu Unternehmungen die⸗

88

8 .

Berliner

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Börsae.

1b Den 8. Juli 1887. Am tlichez Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

Brief.

Fr. VCour.

Geld.

Fr. TFar.

s Brief. Geld.

St.-Schnld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seech. Kurm. Obl. m. l. C. 4 Nm. Int. Sch. do. 4 Berl. Stadt-Obl.] 4 Köunigsb. do. 4 Elbiuger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. 4 Grossh. Pos. do. 4 Ostpr. Pfandbr. 4

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den Preis zuerkennen. Auf jeden Zutrauen

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Amsterdam do. 6BE1I111616868 Hamburg do. London. Farls 2. .. Wien in 20 Xr. Augeburg Uehinn Ueitpeld. . 2425 Frankfurt a. M, WZ.. Petersburg 00027„2772 27„

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