Antwerpen, 4. Judi. Zinsl. 7 ½. Neue Anl. 21 ⁄. 14 8184 † Frankfurt a. M., 7. Juli.
Oesterr. 5 % Met. 10317519. 103 ¼. 4 % 99 4. 99/ ½. 2 60 ö 0
55 ⁄. Br. 10 % 24 ¼. 24 ½. Bank-Actien 1637. 1636. Partiak o0ii“ 1411 9½. Br. Loose zu 500 Fl. 113 5, Br. Loose zu 100 Fl. 222.] n Preuss. Präm.-Sch. 62 . do. 4 % Aul. 100 ¼⅛. G. Poln. Loap 11 v. 1 8 64 ⅞. 64 ½¼. 5 % Span. Aul. 18 8. ghassse
8
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die Sendung stets mit einer Beschreibung des Hauptstückes und vor allem mit möglichst genauer Angabe des Fundortes, weil soust die Untersuchung für die Geognosie alle Bedeutun verliert, zu versehen. Bei den Hölzern der Jetztwelt wende ich mich vor üglich an alle Vorsteher botanischer und anderweitiger Gärten. Alle Sterb⸗ linge, namentlich von Pflanzen der Gewächshäuser oder im Freien ausdauernder seltener Bäume und Sträucher (vorzüglich Coniferen und dergleichen mehr), die soust gewöhnlich nicht aufbewahrt werden, sind für mich von großem Werthe, gleich viel welchen Durchmesser das Stämmchen erreicht. Am willkommensten sind mir 2—3 Zoll lange Transversalschnitte des Stammes, und wenn es angebt, auch von der Wurzel, denn auch auf diese muß bei vergleichender Beobach⸗ tung Rücksicht genommen werden. Entferntere Gönner meines Un⸗ ternehmens bitte ich vorher über die Art des Trausportes mit mir Verabredungen treffen zu wollen. 1 - Breslau.
Flächen, worauf es bei dem splitterigen Holz vorzüglich ankommt, er⸗ alten, wenn man ig die horizontale Fläche der Spitze eines runden täbchens von gewöhnlichem Polze eine kleine Vertiefung macht und in dieselbe das auf die obige Weise zubereitete Splitterchen mit Sie⸗ ellack oder efner Mischung von Weißpech und Ziegelmehl befestigt. as Splitterchen sitzt nun fest und wird bis zur beabsichtigten Durch⸗ sichtigkett abgerieben. Auf diese Weise behandelte ich einen Längsschnitt von Psaronius Helminthalithes und sah ganz dentlich die den Farren eigenthümlichen gestreiften Gefäße, wodurch der Herren Link, Anton Sprengel und, Bernhard Cotta's Bestimmung je⸗ uer. Gebilde als Farrenstämme noch eine nene Bestätigung erhält. Feruer, um noch ein Paar Resultate anzuführen, er⸗ gab es sich, daß der große versteinerte Stamm des Dresdner Mu⸗ senms Megadendron saxonicum eine Conifere, also keine Eiche ist, wie man bisher wähnte; daß die zahlreichen bei Buchau in Schle⸗ sien in dem älteren Kohlensandstein vorkommenden bisher zu den Palmen gerechneten Stämme (Palmacites Rhode) Couiferen sind und dieselbe Art auch am Kiffhäuser und in Ilmenau angetroffen wird und dergleichen mehr. Eines der schönsten Exemplare versteinerten Holzes besitzt die Sammlung der Universität Berlin, dessen Mitthei⸗ lung zur literarischen Benutzung ich dem Herrn Professor Dr. Weiß verdanke, nämlich einen fünfjährigen mit der Rinde noch bekleideten in Hornstein verwandelten Coniferen⸗Stamm, der auf der horizontalen Früche noch deutlich das Mark und den Uebergang desselben in die Mark⸗ strahlen im Longitudinalschnitt die Astbildung, wie wir sie bei der Jetztwelt sehen, deutlich erkennen läßt. Es dürfte vielleicht bemerkt werden, daß die Botanik der Geologie kaum jemals einen größeren Dienst leisten möchte, als eben durch eine richtige Bestimmung der Hölzer aller Formationen, namentlich auch bersegieg, welche mit den Geschieben vorkommen. Vielleicht ließe sich hier mit der Zeit, wenn man die große Zahl der in den Ebenen Norddeutschlands von Hol⸗ land bis an den Ural zerstreut liegenden Hölzer, mit denen der nor⸗
dischen vergliche, auch hieraus wohl noch etwas über den freilich jett er
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aris, 5. Juli. 5 % Rente 110. 50. 3 % 6do. 79. 50. 5 % Neap. 97. h
5 % Span. Rente 23 ⅛⁄. Passive 5 %. 3 % Portug. 27 ¼. Wien, 5. Juli.
5 % Met. 105 ½. 40% 100 ¼. 3 % 76 ½. 2 ½ % —. 19
Bank-Actien 1363. Neue Anl. 573 ¾¼.
Koͤnigliche Schauspiele. A Dienstag, 11. Juli. Im Opernhause: Alceste, lyrisce 1 1 B 5 8 ESvrauerspiel in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Gluck. 11111* ebne. 18 2081 Mittwoch, 12. Juli. Im Schauspielhause: Die Ve dntlicher- Eendls Iae gCanezeene. Voltaire’s Ferien, Lustspiel in 2 Abth., frei nach dem Fram F= Pe. g Fr Vor. schen, von B. A. Herrmann.
Brief. Geld. 1027 8 Pomm. do. 4 105 101 12 Kur- u. Neum. do. 4 63 ༠do. do. do. 3³1 Schlesische do. 4 Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd'or And. Goldmün-
W.“ 8 EE1“*“
Staats
Im 12i See üu
§ 191
Berlin, Mittwoch den 12en Juli
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Amtliche Nachrichten. Kronik pes Tages.
114 1 1 Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Dr. Reincke, bisherigen msgear ußerordentlichen Professor, züm ordentlichen Professor der ka⸗ Königsstaͤdtisches Theater. olischen Theologie an der Akademie zu Muͤnster zu ernennen
Dienstag, 11. Juli. Riquiqui, oder: Die seltsame weüelergnaͤdigst geruht.
rath, Lustspiel in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen bearbei 289 von A. Cosmar. Hierauf: Der Spion wider Willen. M. 88 tatrischer Schwank in 1 n von A. Cosmar. (Herr Be
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung 8 mann: Hanneton, als letzte Rolle vor seiner Urlaubsreise.) 2
su escnaege9g ist der 8e grh. Vikar Joseph Russti 8 bich zum Pfarrer an der katholischen Kirche zu Womwel Mittwoch, 12. Juli. Belmonte und Constanze, oder: 2 1 holis he zu Womwelno, Entfuͤhrung aus dem Serail. Komische Oper in 3 Alg
reis Wirsitz, ernannt worden; Musik von Mozart. (Neu einstudirt.) (Dlle. Pistor, 1
W11
mit dem Haupt⸗Corps unter den Mauern von Madrid vereini⸗ Pen koͤnnen. Die ganze Armee der Koͤnigin soll sich, ihren Versicherungen zufolge, in der vollständigsten Aufloͤsung befin⸗ den, so daß es derselben unmoͤglich seyn duͤrfte, dem weiteren Vordringen des Don Carlos einen erfolgreichen Widerstand zu leisten. Wir kennen die uͤberspannten Hoffnungen, denen sich die Spanischen Karlisten so leicht hingeben, zu gut, um die pomphafte Schilderung, die sie von ihrer Stellung in Spanien entwerfen, nicht so ganz woͤrtlich zu nehmen, aber man kann sich andererseits nicht verhehlen, daß der Uebergang der Kar⸗ listen uͤber den Ebro eine Thatsache von der hoͤchsten Wichtig⸗
einer Expedition gegen Achmed⸗Bei beschaͤftigt und daß man im Stande seyn wird, gegen Ende August ins Feld zu ruͤcken. Der Armee, die beauftragt werden wird, unsere Niederlage zu raͤ⸗ chen, soll es diesesmal, wie man sagt, an nichts fehlen. Die Regie⸗ rung hofft uͤbrigens, daß eine ernste Demonstration genuͤgen werde, um den Bei von Konstantine zu veranlassen, Unterhandlungen mit Frankreich anzuknuͤpfen, und daß es dann moͤglich seyn werde, das Land oͤstlich von Algier eben so zu pacifiziren, wie es im Westen von dieser Kolonie gelungen ist. Im entgegengesetzten Falle wuͤrde die Armee sich in den ersten Tagen des Septem⸗ bers in Bewegung setzen.
Gestern fruͤh ist ein Ordonnanz⸗Offizier des Herzogs von Orleans mit einem außerordentlichen Auftrage nach Algier ab⸗ gegangen. Man glaubt, daß es die Vorbereitungen zur Expe⸗ dition nach Konstantine betrifft.
Brief. 1“
1557
Geld. 102 ⅓ 100 7⁄12
3/
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seech. Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.
97 ¾ 103 103
86 215
18 ¼
13 ½
43
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keit ist.“
88 der heutigen Boͤrse waren die Spanischen Fonds, in Folge der letzten telegraphischen Depesche, sehr gedruͤckt und aus⸗ geboten. Sie fielen auf 22 ¾ und selbst zu diesem Course
zu Danzig ist der Kandidat Gustav Benno Muͤller
2
wohl nicht mehr zweifelhaften Ursprung derselben ermitteln.
Einzelne vermag sich aber nicht in den Besitz des zur Lösung solcher
Fragen erforderlichen Materials zu setzen, sobald er nicht hülfreich Indem ich mich mit Vergnügen erinnere, wie es Verfassers zu mehren bereit war, hoffe ich keine Fehlbitte zu thun, wenn ich hiermit recht angeiegentlich ersuche, mir nicht nur Exemplare von Braunkohle und ver⸗ steinerten Hölzern, sondern auch von selteneren Hölzern der Jetztwelt mit⸗ zutheilen. Von Brannkohlen reichen 1—2 Zoll lange Stücke, bet den verstei⸗
nerten Hölzern noch kleinere Quantitäten hin. Nur bitte ich in diesem Falle
ninterstützt wird. freundlich man bisher das literarische Matertal
8
.
Grolsh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.
2.N
—
13 ½
zen à 5 Thl. ; 4 ½
Disconto
3 ½ vee
E Niederl. wirkl. Schuld 52 ⁄1 Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —.
Auswärtig Amsterdam, 5. Juli.
Passive —.
Eö Ausg. Sch. —.
Oesterr. Met. 99 ¼.
Zinsl. —.
— — NÜN
I02812 88 — 219
4
Bekanntmachungen.
Erledigter und resp. berichtigter Steckbrief. Der hier gewaltsam entwichene, mittelst Steckbriefs im Allgemeinen Anzeiger der Staats⸗Zeitung Nr. 169. verfolgte Pferdedieb Lange aus Prettin ist am 20sten v. M. in Potsdam ergriffen und am 28sten v. M. au⸗ her eiungeliefert. Nach seiner Angabe hat sich von ihm der mitentsprungene Courad in Potsdam am 20sten d. M. getrennt und nach Zehdenick, so wie in das Mecklenburgsche begeben, auch im Trebbiner Amte die Kasse bestehlen und in Berlin bei dem jüdischen Kauf⸗ mann Schlesinger sich andere Kleider kaufen wollen. Höchst wahrscheinlich wird Conrad, ein raffinirter unnd sehr gefährlicher Verbrecher, seine Kleidungsstücke 8 chon gewechselt und sich möglichst unkenntlich gemacht haben. Kürzlich eingegangenem Erkeuntnisse des Kö⸗ mgl. Landgerichts Torgau zufolge ist Conrad wegen jenes im hiesigen Amtsbezirk begangenen gewaltsamen Diebstahls mit funfzehnmonatlicher Einstellung in die Straf⸗Section einer Garnison⸗Compagnie und dem Perluste der Ehreurechte extraordinarie bestraft worden. Sevyda bei Wittenberg, den 6. Juli 1837. Das inquirirende K. Preuß. Gerichts⸗Amt. KRNachbenaunte Verschollene: 1) Christian August Bötticher, Kandidat der Theo⸗ logie, nachher Bedienter, zuletzt Soldat, welcher feit 30 Jahren in unbekannter Abwesenheit lebt; 2) Israel Friedrich Deißner, Schneidergesell, welcher am 22. Jannar 1811 zu Wolfenbüttel versterben seyn soll; 3 3) Sophie Rosine Caroline Fritsche, unverehel., von 22* hier, welche im Jahre 1811 nach Dresden gezo⸗ gen, bei einer Russischen Herrschaft in Dienst getre⸗ ten und mit dieser nach Rußland gezogen seyn soll;
85 8 —
2₰—
A Andreas Jacob Graßhoff, welcher im g
Jahre 1812, als Russische Truppen durch Schöne⸗ deck marschirt, verschwunden seyn soll; 8) Heinrich Ludwig Wilhelm Lehmann, Kanonier und Leineweber aus Berlin, welcher seit dem 3. 1 März 1821 vermißt ist; 6) Christoph Friedrich Siegesmund Matthias, Steuer⸗ gn Aufseher, welcher seit 1814 vermißt ist; 7) Magdalene Stirick, Ehefrau des hiesigen Fabrik⸗ Arbeiters Johann Muckau, welche seit 1826 ver⸗
1t mißt wird; 1.
8) Jehann Audreas Conrad Schächer, Klempner, welcher im Jahre 1815 sich von hier eutfernt und bis jetzt keine Nachricht von sich gegeben haben soll;
so wie deren etwaige unbekannte Erben und Erbneh⸗ mer, ingleichen die unbekannten Erben folgender Ver⸗ storbeuen: 2
2“) des allhier am 6. Dezember 1834 verstorbenen Struäflings Heinrich Peter August Epraud; 10) des am 10. Oktober 1822 verstorbenen Arbeits⸗ 3 ½ manns Johaun Palm Franz Hempel und dessen 252 am 1. Dezember 1826 verstorbenen Ehefrau Marie Louise gebornen Gericke;
11) der am 20. Mai 1831 allhier verstorbenen unver⸗ .28 chel. Marie Dorothee Meerkatz;
des allhier am 20. März 1835 verstorbenen Sol⸗ daten Christian Römer;
der allhier am 11. August 1831 verstorbenen un⸗ verehel. Annc Gertraude Charlotte Rosin;
des am 26. April 1831 allhier verstorbenen Loh⸗ gerbergesellen Gottlieb Postel;
des am 10. Februar 1835 allhier verstorbenen Buch⸗ — druckers Franz Döhling;
werden auf den Antrag ihrer Verwandten und Cura⸗ oren hierdurch vorgeladen, sich binnen 9 Monaten und spätestens in dem auf
den 25. April 1838, Vormittags 11 Uhr, ann Gerichtsstelle vor dem ernannten Abgeordneten, Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath Peguilhen, angesetzten peremtorischen Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls die Verschollenen werden für todt erklärt und lhr Vermögen ihren zurückgelassenen be⸗ fannten Erben und in deren Ermangelung der fiska⸗ sischen Behörde, das Vermögen der ad 9 bis 15 inel. Daaufgeführten Verstorbenen aber gleichfalls dem Fiskus wird zuerkannt und ansgeliefert werden.
1nss ö. den 9. Juni 1837. b
stis Könkgl. Land⸗ und Stadtgericht.
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12) 8
. 8
meiner A
ner und seiner Ehegattin Anverwandte und in deren
tal, und
2 e. nzeiger fuͤr Es sind dermalen folgende Universitäts⸗Stipendien allhier vakant:
1) Das von weil. Herrn Bürgermeister Tobias Engel⸗ maun für auf Sächsischen Universitäten studirende sei⸗
Ermangelung für andere Jünglinge dieser Stadtgestifte Stipendien, bestehend in Zinsen von 1000 Thlr. Kapi⸗
2) die Eine Stelle der Dr. Rennerschen für Zwei auf der Leipziger oder einer ausländischen Universität studirende Jünglinge hiesiger Stadt, das heißt, sowohl solche, wesche allhier geboren worden sind, sie mögen allhier wohnhaft geblieben seyn oder in der Folge sich von hier wegbegeben haben, als auch solche, deren Ael⸗ tern zur Zeit des Ansuchens sich wesentlich allhier 88 halten oder ihren Aufenthalt bis zum Ableben gehabt haben, legirten Stiftung, wovon für jede Stelle die halbjährigen Zinsen in circa 30 Thlr. bestehen.
Genußbereähtlgte werden daher aufgefordert, sich un⸗ ter regulativmäßiger Legitimation bis zum 19. August 1837 bei uns anzumelden. 1t 8
Bernstadt in der Königl. Sächs. Ober⸗Lausitz, am 17. Juni 1837. .
Der Stadtrath daselbst durch Samuel Gottfried Engelmanun, Bürgermeister.
Edietal⸗Citation Rachdem auf Antrag Frau Magdalenen verwitt⸗ weten Rilke gebornen Petasch von hier, als Mutter und praͤsumtiven Erbin des im Jahre 1813 bei dem Linien⸗Infanterie⸗Regiment von Low als Soldat gestandenen, seit diesem Jahre aber verschollenen Michael Laukus, der Edictal⸗Prozeß eroͤffnet worden, so werden ernannter Michael Laukus, oder, wenn dieser nicht mehr am Leben seyn sollte, alle diejeni⸗ en, welche als Erben, Glaͤubiger oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde Anspruͤche an dessen zu⸗ ruͤckgelassenem Vermoͤgen haben sollten, oͤffentlich und peremforie bei Verlust ihrer Anspruͤche und der Wie veremnsfesuing in den vorigen Stand, insonderbeit aber unter der Verwarnung, daß der abwesende Lau⸗ kus bei seinem Außenbleiben fuͤr todt erklaͤrt und sein hinterlassenes Vermoͤgen den sich dazu legitimi⸗ renden Erben werde verabfolgt werden, vorgeladen, den 28. August ai. c. zu fruͤher Gerichtszeit an hiesiger Gerichtsstelle in Person oder durch hinlaͤnglich legitimirte Bevoll⸗ maͤchtigte zu erscheinen, ihre Erb⸗ oder sonstigen An⸗ spruͤche zu liquidiren und zu bescheinigen, sodann aber Fen 4. Oktobet al c. der Inrotulation und Versendung der Akten nach rechtlichem Erkenntniß, und endlich den 17. Rovemher dI. 56. der Eroͤffnung eines Urtels sich zu versehen. Jeßnitz, am 4. Mäaͤrz 1837. I Die Herrlich Wiesandschen Gerichten all⸗ hier, und Ruͤger, G.⸗D.
Ib . 8 Literarische Anzeigen. Bei E. S. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. 3,
ist zu haben: Dr. Kuhnert's praktisches Lehrbuch der Muͤhlenbaukunst.
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— 2 2 8— 2
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Handbuch der Fremdwoͤrter in Deutscher Schrift⸗ und Umgangsprache, zum Verstehen und Vermeiden jener, mehr oder weut⸗
ti 8. Ter⸗ entbehrlichen Einmischungen; 6
11““
herausgegeben von öG“
Dc. Friedrich Erdmann Petri, 8
Kurhess. Kirchen⸗Rathe, Metropolitan und Schulen⸗
Inspektor zu Fulda, mehrerer auswärtiger Gelehrten⸗ Vereine Mitgliede.
Die Durchsicht des ersten in allen Buchhandlungen vorliegenden Heftes wird Jeden zu der Ueberzeugung führeu, daß er bei dem gewöhnlichen Gebrauch der Fremdwörter in Gesellschaften, bei juristischen und me⸗ dizinischen Ausdrücken und Redarten, in der Musik, in den bildenden Künsten, in kaufmännischen und ge⸗ werblichen Geschäften, so wie bei dem Zeitunglesen, die beste Auskunft darin findet. Auch in Ansehung der richtigen Aussprache und Sylbenbetonung der Fremd⸗ wörter, besonders Englischen, Italiänischen und Spa⸗ nischen Ursprungs, wird es ihm volle Genüge leisten, da bei dieser nenen Auflage darauf noch ganz beson⸗ dere Rücksicht genommen worden ist.
Um unn die allgemeinste Verbreitung dieses Werkes nach Kräften zu fördern, haben wir uns entschlossen, das Ganze in 8 Heften, jeden zu 9 Bogen in engem Druck und auf feinem Papiere, für 10 sqr. herauszu⸗ geben, damit solches auch für Unbemittelte leicht käuflich werde; indem das Ganze nicht höher als auf 2ꝛ ¾ Thlr. zu stehen kommt. —
Jeden Monat erscheint ein Heft, so daß mit Ende dieses Jahres der Druck beendigt seyn wird. .
Alle namhafte Buchhandlungen, zu Berlin die Stuhrsche, Schloßplatz Nr. 2, nehmen Unterzeich⸗ nung darauf an und können bei 10 Exemplaren das I1te und bei 20 Exemplaren 3 Exemplare frei geben.
Der künftige Ladenpreis wird nicht weniger als 4 Thlr. betragen. Dresden und Leipzig, Juli 1837. Arnoldische Buchhandlung.
Bei mir erschien so eben: 18561 Sag. 1 Sachs, F., Königl. Reg.⸗Ban⸗Juspektor, Anweisung zur Anfertigung einer neuen völlig feuerfesten und absolut wasserdichten Dachdeckung für ganz flache Dächer (Altane), mittelst eigens dazu erfundener Harzplatten und ganz eigenthümlich gefermter Steinfliesen; für Wohnhäuser in der Stadt und auf dem Lande, so wie für Wirthschaftsgebände aller Art zu benutzen, von ganz gewöhnlichen Ban⸗Hand⸗
bauer ist kein besseres Werk vorhanden.
werkern und Dachdeckern ohne alle Schwierigkeiten
zu Kassel: Fastant⸗ als letzte Gastrolle.)
onnerstag, 13. Juli. - eck. (Dlle. Peroni,
chheEIIk Nhr eJa
ie Quaͤlgeister. Lustspiel in vom Theater zu Pesth: 9. Gastrolle.)
Redacteur Fd. Cottel.
überall herzustellen und, ihrer großen Wohlfe⸗ heit und Dauerhaftigkeit wegen, an die St vieler zeither beliebter, besonders der kostbaren Ii und der sich so schlecht bewährenden Lehm⸗Dachd kungen zu empfehlen. brosch. 15 sgr.
Vorliegende Schrift ist um so mehr geeignett, daß
allgemeine Interesse in Anspruch zu nehmen, a0 , hier in Rede stehende neu erfundene Deckyag se flache Dächer in folgenden wesentlichen Purkie die Dornsche Methode bei weitem übertrifft: !) sie absolut wasserdicht, 2) ungleich dauerhe
ter, 3) ungleich wohlfeiler herzustellen, und
hier eine — bei der Dornschen Dachdeckung noch ime problematisch gebliebene — durchaus wasserdichte? bindung der Deckplatten mit den zu den Rinnen zu vi n Metallplatten ze⸗ das Vollstände erreicht.
Mager, Dr. K. W. E., Wiffenschaft der Nalt
matik nach heuristisch⸗ genetischer Methode. . faden beim Schulunterricht. Mit einer CEin tung: Ueber die Methode der Mathematik Lehr⸗Objekt und als Wissenschaft. 18 Heft. The der sieben Operationen mit wirklichen Zahlen. M einer praktischen Beilage. brosch. 20 sgr. .“ Albert Förstner, Reu Cöln a. W. M.
Für Steinhauer und Mauermeister. So eben ist bei Velhagen und Klasing Biclefeld erschienen und bei Unterzeichnetem zu bhabe Sammlung leicht dertsadeendet Gn Monumente, aufgenommen auf den von lichsten Kirchhöfen Frankreichs und Deutschla von Dr. G. Burgheim, Banumeister. gr. Geh. 12 Kupfertasein mit erläut. Text. Ah 1“ Albert Eyssenhardt in Berlin (Werdersche Mühlen Nr. 15) und Züllh
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Zu finden auch in Berlin in der Plahn Buchhandlung (L. Nitze), Jägerstraße Rr. N, Mittler, Eichler, in der Stuhrschen und ü Euslinschen Buchhandlung.
KMLuusnst-Anzeige.
Im Varlage der Unterzeichneten iet 80 schienen: 1 8 Der wohlthätige Mönch, gem. von Ed. Däüge, lithogc. von Oldetn. P eis auf franz. Velinp. 1½ Thlr., auf chin. Pap. †
C. G. Lüderitzsche Kunst-Verlagshondhch Linden No. 58.
ebel
Bei F. Dümmler, Linden Nr. 19, ig 5 69 Beuzenberg, J. F. Was kostet die Ei knenn Düsseldorf nach Elberfeld, die Deutsche Me einfachem Gleise. brosch. 5 sgr. In meinem Verlage erschien so eben:; ar F. A., Ueber die wechselseitigen, forderungen zwischen Aeltern, Lehreig Schüler Behufs des Musik⸗Unte
gr. 8vo. geh. 3 Thlr. Berlin, den 1. Juli 1837.
Alexander Duncker, Französ. Str. Nt.
ee evangelischen Pfarrer an der St. Annen⸗Kirche un Elbing ernannt worden;
zu Liegnitz ist der Predigtamts⸗Kandidat Bobertag zum Hastor an der evangelischen Kirche zu Groß⸗Laswitz, Kreis jegnitz, ernannt worden. —
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Di⸗ ktor des Allgemeinen Kriegs⸗Departements und Chef des Di⸗ ktoriums des Potsdamschen großen Militair⸗Waisenhauses, on Stuͤlpnagel, nach Schloß Pretzsch.
Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime Rath nd Kammerherr, Graf von Matuszewiecz, nach Dresden.
91.
o e. Zeitungs⸗Nachri Frankreiich.
Paris, 6. Juli. Gestern empfing der Koͤnig in Neuilly in Marschall Clauzel und arbeitete darauf mit dem Justiz⸗
Myister. 8 der heutigen Sitzung der Pairs⸗Kammer erstat⸗ t der Baron Mortier den Kommissions⸗Bericht uͤber den rge.; in Betreff der fuͤr die Juli⸗Feierlichkeiten zu be⸗ willigenden 260,000 Fr., und trug auf die Annahme desselben n. Der Graf von Argout erstattete den Kommissions⸗Be⸗ icht uͤber das Zucker⸗Gesetz und trug ebenfalls auf die unver⸗ nderte Annahme des Entwurfes an, da man nicht fuͤglich die Berathungen uͤber eine Frage, die schon so vielfach und so aus⸗ hrlich eroͤrtert worden sey, bis auf die naͤchste Session ver⸗ chieben koͤnne, und da die Kommission das Gesetz vor der Hand rhinreichend wirksam erachte. Die Berathungen uͤber dies Ge⸗ ch werden am kuͤnftigen Montag beginnen. An der Tagesordnung var hierauf die Eebeir sgs uͤber den von der Deputirten⸗Kammer imendirten Gesetz⸗Enturf in Betreff der Munizipal⸗Verwal⸗ eung. Nach einer kurzen und unwichtigen Debatte ward das Gesetz in seiner jetzigen Gestalt mit 75 gegen 18 Stimmen an⸗ mnommen. Demnaͤchst ward der Gesetz⸗Entwurf in Betreff der uplementar⸗Kredite fuͤr das Budget von 1837 im Belauf von 52,117 Fr. ohne alle Berathung angenommen. Der uübrige Chel der Sitzung wurde mit Berichten uͤber verschiedene Ge⸗ seze von oͤrtlichem Interesse ausgefuͤllt. Der General Bugeaud wird in den ersten Tagen des kuͤnf⸗ ligen Monats in Paris zuruͤckerwartet, und man glaubt, daß ervon hier aus, mit neuen Instructionen versehen, als Gene⸗ ail Gouverneur nach Algier zuruͤckkehren wird. Der jetzt hier eingetroffene Moniteur Algérien enthaͤlt nseinem amtlichen Theile woͤrtlich Folgendes: „Der General⸗ Gꝛuverneur beeilt sich, den Einwohnern der Franzoͤsischen Be⸗ stungen im noͤrdlichen Afrika anzuzeigen, daß Se. Majestaͤt der Fnnig der Franzosen am 15ten d. M. den durch den General Bu⸗ zenh mit Abdel⸗Kader abgeschlossenen Traktat genehmigt hat.“— Courrierfrangais bemerkt zu dieser Mittheilung: „Be⸗ nders merkwuͤrdig erscheint uns bei dieser von dem General Damrö⸗ den. publizirten Nachricht das Datum der Ratisication. Da der Traktat am 15. Juni ratifizirt war und also als definitiv hetrachtet werden mußte, so stand auch der Veroͤffentlichung des⸗ selben nichts im Wege, wenn nicht die eingegangenen Bedin⸗ zungen geeignet gewesen waͤren, das Ministerium vor der Kam⸗ * se r in Verlegenheit zu setzen. Diesem Umstande muß man 1 9 hreiben, wenn das Ministerium auf die Interpellationen dus Pairs⸗ und Deputirten⸗Kammer so unbedeutende und usweichende Antworten ertheilte.“ In einem Schreiben aus Oran vom 8ten v. M. heißt aer 0 I Berichte meldete ich Ihnen den Ab⸗ dunc e Merats Bugeaud nach Arzew und Mostaganem. sn Leene. Reahas efehl ward auch der Abmarsch des 23sten 8 8. egiments nach denselben Staͤdten angekuͤndigt; de. ghe in demselben Augenblick erschien ein Gegenbefehl, und *General trat, nur von 300 Reitern begleitet, seine Reise m. Am l4ten befand er sich in Arzew. Aber als er am fol⸗ enden Tage uͤber die Macta gehen wollte, erhielt er hefe von Abdel⸗Kader, in welchen ausdruͤcklich von ihm 9927 wird, diesen Fluß nicht zu uͤberschreiten, da der Frie⸗ ains⸗Traktat nicht ratifizirt und uͤbrigens auch in demselben die a. als die Graͤnze unseres Gebietes bezeichnet worden sey. henerat Bugeaud, uͤber das unziemliche Benehmen Abdel⸗ * sehr verwundert und mißvergnuͤgt, trat nichtsdestoweni⸗ gerofe ’ nach Oran an, wo er am 16ten wieder ein⸗ dgnigen ist, ohne Mostaganem besucht zu haben. Dieses Er⸗ dhe aa 8 hier viel Aufsehen gemacht und zeigt, wie wenig 8 die Dauer des Friedens rechnen kann.“ as Journal des Debats enthaͤlt Nachstehendes: „In solge einer von Paris in Bayo ingetr aphisch Lesche ist ene chs ayonne eingetroffenen telegraphischen zgeg igst eine rtillerie⸗Batterie nach Port⸗Vendres agan en. Dieselbe soll, wie es heißt, nach Konstantine be⸗ h n 9 Man glaubt in der That, daß das Ministerium genwaͤrtig auf das thaͤtigste mit den Vorbereitungen zu
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Der Herzog von Broglie ist auf seiner Reise nach der Schweiz am 29sten v. M. durch Lons⸗le⸗Saunier L“
Der Abbé Auzou, Oberhaupt der sogenannten Franzoͤsisch⸗ katholischen Kirche, erhielt vor einigen Tagen von dem Polizei⸗ Praͤfekten die Weisung, seine oͤffentlichen Vortraͤge spaͤtestens um 6 Uhr Abends zu beendigen. Nachdem diese Aufforderung zu verschiedenen Malen, aber immer vergeblich, wiederholt wor⸗ den war, ward vorgestern das Lokal, in welchem der Herr Abbé seine Vortraͤge haͤlt, von der Polizei geschlossen. Dieses Verfahren giebt dem Abbé Auzou zu der nachstehenden, in die htesigen Blaͤtter eingeruͤckten Erklaͤrung Anlaß: „Als nach der Juli⸗Revolution die Charte fuͤr eine Wahrheit erklaͤrt ward, fanden sich Leute, die leichtglaͤubig genug waren, einen Artikel dieser Charte, der den Grundsatz der religioͤsen Freiheit festzu⸗ stellen schien, ganz woͤrtlich zu nehmen. Der Artikel lautet bi⸗ gendermaßen: „„Jeder uͤbt seine Religion mit gleicher Freiheit aus und genießt fuͤr seinen Kultus gleichen Schutz.““ Jene Leute waren Christen, Katholiken; aber sie hatten immer uͤber die Mißbraͤuche gescufze/ die durch die Roͤmische Disziplin in die erhabene Religion Christi eingefuͤhrt worden waren. Als Buͤrger wollten sie, daß der Patriotismus Christi und die Eintracht auf der ganzen Erde im Namen der Religion gepredigt wurden; als Priester wollten sie sich der ty⸗ rannischen Gewalt des Papstes und der Bischoͤfe entziehen; demzufolge gruͤndeten sie in Paris die Franzosisch⸗katzolische Kirche. Vielleicht hat man es im Gedaͤchtniß behalten, welchen Anklang diese so zeitgemäaͤße, so patriotische und so sehr gewuͤnschte Reform im Volke fand. Die Zukunft schien damals jenen Prie⸗ stern anzugehoͤren, die nur den Gesetzen des Landes gehorchen wollten und deren Wahlspruch war: Volksstimme, Gottesstimme! Es wuͤrde zu tpesckaafess seyn, wenn ich an die zahlreichen Ver⸗ folgungen erinnern wollte, denen die neue Kirche in allen Ge⸗ meinden ausgesetzt war, wohin die Stimme des Volkes sie be⸗ rief. Aber ich muß laut und mit der ganzen Kraͤftigkeit mei⸗ ner Seele gegen die letzte Beeintraͤchtigung der religioͤsen Frei⸗ - protestiren. Es ist kuͤrzlich uͤber den Prozeß Bericht er⸗ tattet, der gegen den Abbé Laverdet, Priester der Franzoͤsischen Kirche, anhaͤngig gemacht worden war, weil er seinen Kultus in Senneville bei Mantes ausgeuͤbt hatte, und in wel⸗ chem entschieden wurde, daß die durch die Charte pro⸗ proklamirte religioͤse Freiheit nur auf die damals schon bestehen⸗ den Religionen anzuwenden, und daß demnach der Franzoͤsisch⸗ katholische Kultus kein erlaubter Kultus sey. Dieser Beschluß des Versailler Gerichtshofes ist sofort von der Regierung ange⸗ nommen worden, obgleich die Entscheidung des Cassationshofes noch nicht erfolgt ist, und gestern 8 wurden auf Befehl der Behoͤrden die seit sieben Jahren geoͤffneten Kirchen geschlossen. Bei diesem Zustande der Dinge und bis die Justiz gesprochen haben wird, ist es meine Pflicht, gegen diese neue Verletzung der Charte zu protestiren.
(gez.) Abbé Auzou.“
„ Einer unserer hiesigen ausgezeichneten Literaten soll mit dem Auftrage nach Spanien gesandt worden seyn, fuͤr Rechnung der Regierung kostbare Manuscripte und seltene Editionen anzukau⸗ fen, die man in Folge der Schließung der Kloͤster eben so leicht 8 erwerben hofft, wie es dem Baron Taylor gelungen ist, fuͤr
Rechnung der Regierung eine kostbare Gemälde⸗Gallerie in Spa⸗ nien und Portugal zusammen zu bekommen.
Die (in dem vorgestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung gege⸗ bene) Nachricht von dem Uebergang der Karlisten uͤber den Ebro wird von dem Journal des Débats in folgender⸗ Weise gemeldet: „Eine heute Mittag aus Bayonne eingegan⸗ gene telegraphische Depesche meldet, daß durch Briefe aus Sa⸗ ragossa der am 28sten und 29sten erfolgte Uebergang der Kar⸗ listen uͤber den Ebro bestaͤtigt werde. Am 27sten sind auch 8 Karlistische Bataillone aus Kastilien und Asturien in den In⸗ cartaciones beim Ober⸗Ebro angekommen.“
Ein hiesiges Blatt sagt in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten: „Die seit zwei Tagen von der Spanischen Graͤnze eingegangenen Nachrichten lauten entschieden unguͤnstig fuͤr die Sache der Koͤnigin. Don Carlos ist mit seiner ganzen Armee, deren Effektiv⸗Bestand man auf 12 bis 15,000 Mann schaͤtzt, uͤber den Ebro gegangen und befindet sich jetzt in den Incartaciones. In dieser Gegend existirt keine Christinische Armee, die sich dem Marsche der Karlisten widersetzen koͤnnte, waͤhrend die zahlreichen Karlistischen Haufen, die das Land durchstreifen, nicht ermangeln werden, sich der großen Armee anzuschließen. Das einzige ernstliche Hinderniß, auf das die Karlistischen Streifkraͤfte stoßen koͤnnen, befindet sich erst unter den Mauern von Madrid; denn in dieser Gegend ist die Na⸗ tional⸗Miliz mobilisirt und das ganze Land der constitutionnellen Sache guͤnstig. Don Carlos wird dort vermuthlich auf einen verzweifelten Widerstand stoßen und sich schwerlich mit 15,000 Mann der Hauptstadt bemäͤchtigen koͤnnen. Wir haben heute fruͤh einige Legitimisten gesprochen, von denen man glaubt, daß sie in direkter Verbindung mit dem Karlistischen Hauptquartier stehen. Sie scheinen voller Hoffnung und versichern, daß alle Karlistischen Corps den Befehl erhalten haben, ihre Bewegun⸗ gen so zu kombiniren, daß sie sich gegen Ende dieses Monats Aanglgishd eih namsnefhraFsuka.
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waren keine Kaͤufer zu finden. Der Uebergang des Don Car⸗ los uͤber den Ebro scheint die letzten Hoffnungen der Speku⸗ lanten zu vernichten.
— Unter der Aufschrift: „Franzoͤsische Zustaͤnde“ giebt die Allgemeine Zeitung aus Paris vom 29. Juni nachstehen⸗ den Artikel: „Die Langeweile gaͤhnt einen wieder an; hinter allen diesen Herrlichkeiten war nichts als Leerheit. Aus den Drachenzaͤhnen, welche Napoleon gesaͤet, haben wir nach weni⸗ gen Jahren kattunene Maͤnner der Rue St. Denis eingearn⸗ tet. Das Volk hat seine rohen Genuͤsse, seine schmerzlichen Plagen oder auch seine einfaltvollen Freuden; aber wir in schoö⸗ nen Kleidern haben nichts als armselige Eitelkeiten hinter wun⸗ den Herzen oder ambitioͤse Phrasen hinter hohlen Koͤpfen in der Weltoͤde umherzutragen. Der Kaufmann glaubt, Existenz sey, Geld zu verdienen; er hat doch aber noch etwas davon, so lange er verdient, so lange er fuͤr Haus und Hof sorgt: in dem lebendigen Gefuͤhl des Stre⸗ bens liegt sein Löohn. Wenn er aber schon verdient hat, wie heute, wenn er bloß genießen will, oder wenn er gar die Praͤtension des Gebietens Fat „ und ihm aller Herrschgeist, alle Laͤnder⸗, Voͤlker⸗ und Menschenkunde mangeln, und die echtere Menschenliebe, das religioͤse Gemuͤth, in ihm erstickt sind, was dann? Ein Erwerbsmann, der in die Kategorie der Staatsmaͤnner eindringen will, muß den philosophischen Geist eines Medicis besitzen, oder er ist der unertraͤglichste Geldnarr, den die Erde jemals hervorgebracht hat, und vereinigte er auch alle Kapitalien unserer modernen Banquiers, von denen kaum zwei oder drei als denkende Koͤpfe betrachtet werden koͤnnten wenn sie nicht auf großen Tonnen Goldes saͤßen, wie das Weib zu Babylon uͤber ihren Wassern. Parallel mit diesem Hoch⸗ muth des Wuchers, mit diesem brutalen Stolz auf das Ver⸗ moͤgen, stolzirt eine hochragende Sekte sogenannter Psycho⸗ logen, Schottisch⸗Franzoͤsischer Philosophen, Eklektiker und po⸗ litischer Doctrinairs, unter denen sich achtbare Talente und Kenntnisse finden, aber ohne Genialität und Belebungskraft, ihre Abstractionen als Experimente zu Tage foͤrdernd und von einem spekulativ⸗philosophischen Hochmuth besessen welcher weit uͤber den unserer reichsten Turkarets emporragt; denn der Mensch ist noch viel eitler mit wahrem oder vermeintem Gei⸗ stes⸗Reichthum, als mit Geldschaͤtzen, wohlbesetzten Tafeln und Equipagen. Das herrschende Prinzip in diesen Maͤnuern ist die Selbstvergoͤtterung: sie bewundern ihren Verstand uͤber alle Maßen, wie das niemals einem Kant in Deutsch⸗ land oder einem Aristoteles in Griechenland eingefallen ist. Sie verwerfen allen Ideen⸗Reichthum als Werk der Phantasie oder der Luͤge, und reduziren Alles auf ein sogenanntes Beobachten der inneren Zustaͤnde der menschlichen Seele, welches sie die spekulative Erfahrung nennen — ein al⸗ tes bekanntes Ding, wenn darunter die Seelen⸗ und Menschen⸗ kenntniß des Arztes, des Theologen, des Staatsmannes ver⸗ standen wird; eine scholastische Nullitaͤt, wenn darunter die so⸗ genannte Entdeckung der Schotten verstanden werden soll, die Abstraction des Gegebenen, die Anatomie des Geistes in sich ohne Inhalt des Geistes. In der Historie hat Guizot mit gro⸗ ßem Scharfsinn und Verstand die Franzoͤsischen Zustaͤnde der aͤltern und neuern Resagsage analisirt, aber vöhn Wauch und Duft, ohne Lebensathem und Geisteszauber, und ohne jenes schaͤrfere Ein⸗ ;; die Antiquitaͤten der Jurisprudenz und die Kunden der Philologie, wie sie dem Deutschen Eichhorn oder Grimm und Anderen eigen sind. Ohne die Deutschen uͤberhaupt waͤren sie zu sehr wenigen historischen Resultaten gelangt und bei der Schottischen Auffassungsweise à la Robertson stehen geblieben, und doch setzen sie sich hochmuͤthig uͤber die Deutschen hinweg, als waͤren es eben nur große Kinder. Der wahre Kern des Franzoͤsischen Volkes hat nichts von diesem arroganten Stolz auf Geld der Einen oder auf Besserwissen der Anderen; er is geistreich, lebendig, zu warmen Gefuͤhlen und Handlungen auf⸗ geregt, industrioͤs und besonders kriegslustig. Es ist ein reiches tiefes Pfund in dieser Nation vergraͤben, mit vielem Edelmuth und leichter Erhebung des Gemuͤths gepaart; aber selten wuß⸗ ten seine Herrscher mit diesem Pfunde zu wuchern, wie Saint Louis, Heinrich V., Ludwig XIv. und Napoleon zu wuchern wußten, im guten wie im boͤsen Sinn.“
Großbritanien und Irland.
Landyn, 5. Juli. Auf die Vorstellung einer Anzahl hie⸗ siger Gewerbtreibenden, daß die Beisetzung Sr. verewigten Majestaͤt an einem Sonnabend, dem Haupt⸗Marktage Londons nachtheilig fuͤr die Geschaͤfte vieler Menschen seyn werde, hatte der Lord⸗Mayor sich an Lord John Russell mit der Bitte ge⸗ wandt, daß ein anderer Tag zu dieser Feierlichkeit angesetzt werden moͤchte. Lord John aber erwiderte, daß eine solche Abaͤnderung nicht thunlich sey. Man glaubt nicht, daß der Herzog vPn Sechergs zum gesehehcegaschit hier eintreffen
erde, obgleich derselbe in dem Ceremonie Leidtr . üßs vigeithe 8 niell als Leidtragender
In der gestrigen Sitzung des Oberhauses wurden die ver⸗ schiedenen auf die Kriminal⸗Gesetze veechucsen Bills vee 8 tenmale verlesen und sollen am Montage in den Aaschuß ge⸗
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