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bracht werden. „Man widersetzte sich den Maßregeln nicht“, sagt die Times, „aber Lord Lyndhurst wies darin solche In⸗ konsequenzen und Ungereimtheiten nach, daß sie ihrem Urheber, Lord 2 Russell, und dem Unterhause, welches sie in so unvoll⸗ kommenem Zustande angenommen hat, zur Schande gereichen. Lord Brougham stimmte auch der Ansicht bei, daß das Unter⸗ haus sehr uUngeziemend gegen das Oberhaus handle, indem es demselben in einer so spaͤten Zeit der Session noch wich⸗ tige und viele Durchsicht erheischende Maßregeln zufer⸗ tige. Seine Herrlichkeit meinte, es scheine, als sollten die Lords die Irrthuͤmer, die das Unterhaus im Verlauf eini⸗ er Monate zu Stande gebracht, binnen eben so viel Tagen Herichtigen. „„So““, sagte Lord Brougham, „„hat man es im Unterhause in dieser Session getrieben.”“⸗ Er haͤtte noch inzufuͤgen koͤnnen: „„und schon seit einigen Sessionen.“% So at er denn einmal gesagt, was Lord Lyndhurst schon gehn⸗ mal bewiesen, daß naͤmlich die Gesetzgebung ganf ins Stok⸗ ken gerathen wuͤrde, wenn das Oberhaus nicht waͤre, da das Unterhaus sich durchaus unzulaͤnglich zur Erfuͤllung der Gesetz⸗ geber⸗Pflichten gezeigt hat. Und doch droht man dem Oberhause mit Reform, nd zwar thun dies die stuͤmperhaftesten Mitglie⸗ der einer Versammlung, die selbst der Reform so sehr zu beduͤr⸗ fen scheint.“
Die protestantische Association hat böch nde Adresse an das )
Volk des Vereinigten Koͤnigreichs gerichtet: „Wir wenden uns mit Gefuͤhlen der groͤßten Besorgniß an Euch. Die Pflicht,
zu deren Erfuͤllung Ihr jetzt von unserer gnaͤdigsten und ge⸗ seeren Koͤnigin, welche der Allmaͤchtige in seinem Rathschluß uͤber diese Reiche zu setzen beliebt hat, aufgefordert seyd, legt Euch eine furchtbare Verantwortlichkeit auf; Ihr sollt Maͤnner waͤhlen, die in der Legislatur dieser freien und protestantischen Nation als Eure Vertreter dastehen und Eure. Gesinnungen aussprechen sollen. Eure Koͤnigin hat feierlich erklaͤrt, daß es ihr unablaͤssiges Bestreben seyn werde, die reformirte Religion als die gesetzlich herrschende aufrecht Zu erhalten, und jeder loyale Unterthan des Reichs wird von Herzen in die von Ihrer Majestaͤt mit Hinsicht auf ihre Regierung uͤberhaupt ausge⸗ sprochene fromme Hoffnung einstimmen, daß die goͤttliche Vor⸗ sehung, die sie zu diesem Werke berufen, ihr auch Kraft zur Ausfuͤhrung desselben verleihen werde. Lure Koͤnigin hat den Thron bei dessen Besteigung von Ministern umgeben gefunden, die der protestantischen Religion des Landes einen Schlag nach dem anderen versetzt haben und bei mehreren Ge⸗ setzgebungs⸗Versuchen nach Grundsaͤtzen zu Werke gegangen sind, welche die Fürsgiena Kirche untergraben und der refor⸗ mirten Religion C. kfahr drohen. So war ihre Politik daheim beschaffen; in unseren Kolonieen aber haben sie sogar keinen An⸗ stand genommen, umfangsreiche Einrichtungen zu Gunsten des Poapstthums zu treffen, — ein Benehmen, dessen Inkonsequenz sisch nur durch den Umstand erklaͤren laͤßt, daß sie unter der un⸗ uunmschraͤnkten Kontrolle der Irlaͤndisch⸗papistischen Faction stehen, voon deren Unterstuͤtzung ihre ministerielle Existenz ganz und gar aobhaͤngt. Mitbuͤrger, diese Verhaͤltnisse erheischen Cure ernst⸗ lichste Erwägung. Ist es nicht gefaͤhrlich, daß Eure junge Koͤ⸗ nigin von Ministern umgeben ist, die nicht ihre eigenen Herren sind? Ist es nicht gefaͤhrlich, daß die Geschicke des Reichs in den Haͤnden von Maͤnnern ruhen, die von einem verschmitzten poapistischen Demagogen durch Drohungen vorwaͤrts getrieben oder durch hinterlistige Rathschlaͤge bethoͤrt werden? Ist es nicht gefahrlich, daß Euer Vaterland solchergestalt einer verderb⸗ lichen papistischen Oberherrschaft unterworfen wird? Die Zu⸗ lassung von Katholiken in die Legislatur hat das Gleichgewicht iinn dem Verhaͤltniß der politischen Parteien im Parlament zu keeinander gestört und ein gefaͤhrliches Uebergewicht zu Gunsten zeglicher Mabregel begruͤndet, die dazu benutzt werden kann, der protestantischen Religion zu schaden. Der Papist kuͤmmert sich weder um Whig noch Tory, weder um Radikalen noch Konser⸗ vativen, sondern ist allzeit fertig, jedweden davon zu unterstuͤz⸗ zen, je nachdem es seiner intoleranten Kirche zum Vortheil dient. Volk von Großbritanien, Deine Sache ist es, bei der bpevorstehenden Wahl das Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Blztter unserer Geschichte beweisen unwiderleglich, daß Englands Macht, Freiheit und Wohlfahrt wesentlich an seinen protestan⸗ tischen Charakter geknuͤpft sind, und die Begebnisse jedes Tages machen es nur zu klar, daß dies Alles durch den papistischen Einfluß, der jetzt in dem Rathe Ihrer Majestaͤt so schmachvoll vorherrscht, aufs Spiel gesetzt ist. Alle loyalen Unterthanen muͤs⸗ sen sich daher verpflichtet fuͤhlen, sich zum Schutz unseres protestan⸗ tischen Staats und unserer protestantischen Koͤnigin zu vereinigen. Von dem jetzt zu waͤhlenden Unterhause haͤngt, naͤchst Gottes Willen, vorzuͤglich die Entscheidung der großen Frage ab, ob Großbritanien protestantisch bleiben soll oder nicht. Die Nationen des Kontinents, besonders diejenigen, welche am eifersuͤchtigsten auf England sind, und die Feinde seines protestantischen Glaubens fangen sogar jetzt schon an, uͤber seinen erwarteten Sturz zu jubiliren; sie sagen, seine protestantische Kraft sey verschwunden, sein pro⸗ testantischer Einfluß verloren und sein protestantischer Charakter dahin; sie prophezeien, daß, wenn England nur erst gewonnen waͤre, der Roͤmische Stuhl uͤber die Geschicke und Freiheiten der Welt regieren werde. Die Papisten Irlands wiederholen dieses Triumphgeschrei und werden immer kuͤhner in ihren Ver⸗ rath⸗ und Empoͤrungs⸗Plaͤnen. Unter solchen Umstaͤnden, die kaum ihres gleichen haben, fordern wir die Föthen. ten aller Benennungen ernstlichst auf, kleinere Zwistigkei⸗ ten zu vergessen und wie Ein Mann zusammenzuhalten, um die Grundlagen unserer christlichen Verfassung zu veertheidigen und zu verstarken. Der protestantische Glaube ist Englands Polarstern, moͤgen also protestantische Grundsaͤtze die Haupttriebfeder bei den bevorstehenden Wahlen seyn. Diejeni⸗ gen, welche ihr Gewissen von der herrschenden Kirche abweichen heißt, wollen wir daran erinnern, daß ihre verehrten Vorfahren, wohl wissend, um mit den Worten des beruüͤhmten Richard Bearyter zu sprechen, „daß der kleine Finger des Papstthums weit schwerer auf ihnen lasten wuͤrde, als die Lenden all der Ausschließungen, unter denen sie einst in diesem protestantischen Lande zu leiden hatten“, die hinterlistigen Versuche aufdeckten unndd vereitelten, die im Beginn der ungluͤcklichen Regie⸗ rung Jakob's lI. gemacht wurden, sie von ihren Anglika⸗ nischen Bruͤdern zu trennen, mit denen sie jedoch hochher⸗ 59 ig gemeinschaftliche Sache machten und so durch gemein⸗ same Anstrengung dies Koͤnigreich vor Papstthum und Sklave⸗ rei bewahrten. Laßt uns also jetzt wieder Alle fuͤr Einen und Eiinen fuͤr Alle stehen und getreu, wie es Englaͤndern und Pro⸗ 1 testanten ziemt, die uns obliegende Pflicht erfuͤllen. Laßt uns aauch den herannahenden Kampf wie Maͤnner bestehen. Papi⸗ sten, Unglaͤubige und Radikale, Alle S. den Beinen, Aber nur in der Bekaͤmpfung der wahren Religion helten 8 zusam⸗ men; in jeder anderen Hinsicht gaͤhren die Stoffe der Zwietracht unter ihnen. Christliche Protestanten und loyale Maͤnner, er⸗ hebt Euch zur Vertheidigung alles dessen, was Euch theuer und
die Bestimmung aufmerksam gemacht, daß Polnische Gutsbe⸗
ehrwuͤrdig; auf zum Kampfe, und Euer Gott wird Eure An⸗ ea⸗ zu eigenen Verherrlichung mit Sieg kroͤnen.“
Am Sonntage wurden in einer der hiesigen Pfarrkirchen nicht weniger als fuͤnf Kinder auf den Namen Victoria iigußs
Nach dem Worcester⸗Herald soll Sir Thomas Philipps, welcher in dieser Stadt voriges Jahr Shakespeare's Ehekontrakt auffand, daselbst jetzt auch eine Grammatik oder ein Woͤrter⸗ buch der Angelsaͤchsischen Sprache entdeckt haben, welche man dem Saͤchsischen Grammatiker Aelfric zuschreibt.
Aus allen Theilen von England laufen guͤnstige Nachrich⸗ ten uͤber die bevorstehende Aerndte ein. —
In Briefen aus Charleston wird auf die Autoritaͤt des Mobile⸗Commercial⸗Register angezeigt, daß Santana von einer Division Kavallerie durch Bustamente am 7. Mai arretirt worden sey, und daß man erwartete, er werde we⸗ gen seiner schlechten Leitung des Texianischen Krieges vor Ge⸗ richt gestellt werden. Der Baumwollenhandel in Charleston besserte sich. Aus New⸗Orleans waren die Handels⸗Nachrich⸗ ten nicht guͤnstiger als zuvor, und alle Klassen litten. 6
Deutschlaind. Iuzun. di5238975
Hannover, 8. Juli. Das am heutigen Tage stattsin⸗ dende Begraͤbniß unseres Hoͤchstseligen vielgeliebten Koͤnigs Wilhelm's 1V. wurde in der Mittagsstunde den Bewohnern der Residenzstadt durch Trauerschuͤsse von den Waͤllen angekuͤndigt.
In Folge des Ablebens Sr. Majestaͤt Wilhelm's IV. fand heute in der Synagoge hierselbst eine Trauer⸗ und Gedaͤchtniß⸗ Feier statt, wobei der Land⸗Rabbiner, Herr Dr. Adler, einen alle Anwesenden tief ergreifenden Vortrag hielt. 1
Am gestrigen Tage haben Se. Majestaͤt der Koͤnig eine Deputation der Residenzstadt Hannover, so wie Deputationen der Staͤdte Hameln, Hildesheim und Nienburg, eine große Deputation vom Harze, das Koͤnigl. Ober⸗Schul⸗Kollegium, eine Deputation des Koͤnigl. Ober⸗Steuer⸗Kollegiums, so wie Deputationen der Staͤdte Goslar und Duderstadt empfangen.
Se. Durchlaucht der Herzog von Braunschweig, welche bei Ihrer vorgestrigen Ankunft hierselbst in dem von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige einstweilen bewohnten Palais zum Fuͤrstenhofe ab⸗ gestiegen waren, ist heute nach Braunschweig wieder 11
Frankfurt a. M., 8. Juli. Gestern ist hier der Kaiserl. Russische Gesandte am Berliner Hofe, Herr von Ribeaupierre, angekommen.
3 Darmstadt, 8. Juni. Das Reg.⸗Bl. enthaͤlt eine Be⸗ kauntmachung des Ministeriums der auswaͤrtigen Ungelegenh ei⸗ ten vom 5. Juli, die Auswanderung nach dem Koͤnigreiche Po⸗ len betreffend, worin die naͤheren Bedingungen derselben ange⸗ fuͤhrt sind. Zugleich wird bemerkt, daß die Kaiserl. Russische Gesandtschaft zu Frankfurt a. M. entschlossen ist, nach dem Ende des laufenden Monats, in diesem Jahre, keine Erlaubnißscheine zur Einwanderung nach Polen mehr zu ertheilen, indem sie von der Ansicht ausgeht, daß Auswanderer, welche erst spaͤter diese Gegend verlassen, zu einer so vorgeruͤckten Jahreszeit in Polen anlangen, daß sie vor Winter nicht mehr fuͤr eine passende Un⸗ terkunft sorgen koͤnnen und daher der Gefahr ausgesetzt sind, in Noth und Elend zu gerathen. Insbesondere wird auch auf
sitzer nur dann das Recht haben, sich mit Kolonisten in Kon⸗ trakts⸗Verhaͤltnisse einzulassen, wenn sie die Bedingungen der⸗ selben vorher der hoͤchsten Regierungs⸗Behoͤrde in Warschau zur Pruͤfung vorgelegt und deren Bewilligung erlangt haben; daher die Kolonisten zur Wahrung vor jedem Nachtheil vor al⸗ len Kontrakten gewarnt werden, welche die Legalisation der kom⸗ petenten Kaiserl. Russischen Gesandtschaft entbehren.
— — Wien, 4. Juni. Die mehrfach irrige Angabe, als ob die Kaiserl. Hesterreichische Regierung ein Monument auf dem Schlachtfelde von Leipzig fuͤr den Fuͤrsten Karl von Schwar⸗ zenberg errichten lasse, ist dahin zu berichtigen, daß dies von Seiten der Wittwe und der Soͤhne des Feldmarschalls geschieht, und daß daher von keinem eigentlichen Monumente, was die Vermoͤgens⸗Verhaͤltnisse der Familie ohnehin nicht gestatten wuͤr⸗ den, sondern bloß von einem Denksteine die Rede ist, damit die Stelle nicht vergessen werde, auf der der Fuͤrst den verbuͤndeten Monarchen die Nachricht des enes uͤberbrachte. Dieser merk⸗ wuͤrdige Platz (der sogenannte Thonhuͤgel bei der Meisdorfer Ziegelhuͤtte hinter Probstheida) wurde bei Gelegenheit des To⸗ des des Feldmarschalls in Leipzig von dem Herrn Major von Winkler der Familie Schwarzenberg als Eigenthum uͤberlassen.
ü NS 1192911 4 511T ch wene Anzaitid mfsmun eünnn 1 Luzern, 4. Juli. (Schweiz. Bl.) Eroͤffnung der Tagsatzung. Die Tagsatzungs⸗Gesandten sind meistens die⸗ selben, wie in den vorigen Jahren. Die gegenseitigen Besuche nach der Ankunft fanden, wie fruͤher, statt. Gegen die frem⸗ den Gesandten enthielt sich nur St. Gallen jedes Schrittes. Der Englische Gesandte, der neue Kreditive erwartet, und der Nuntius sind nicht eingetroffen. Die feterliche Eidesleistung fand Montags den 3. Juli in der ehemaligen Jesuitenkirche statt, in Gegenwart der obersten Behoͤrden Luzerns, der frem⸗ den Botschafter und eines zahlreichen Publikuͤms. Wir wer⸗ den spaͤter die Hauptzuͤge der Eroͤffnungsrede des Herrn Praͤ⸗ sidenten mittheilen, so wie des Berichts uͤber die Verrichtungen des Vororts, der in der ersten Sitzung im Rathhause vorgele⸗ sen wurde. Bei Abnahme der Kreditive legte der Praͤ⸗ sident eine Adresse des kathol. Landrathes von Glarus vor, welcher die Ausschließung der Glarner Gesandtschaft von den Berathungen uͤber die Glarner Angelegenheiten verlangte. Mehrere Staͤnde wollten das Kreditiv dieser Gesandtschaft nur dann abnehmen, wenn dadurch nichts praͤjudizirt werde. Allein da man einverstanden schien, die Adresse der Glarnerischen Mi⸗ noritaͤt werde bei Berathung der Angelegenheiten dieses Kan⸗ tons zur Sprache kommen, so verstanden sich, mit usnahme von Uri und Unterwalden, alle Staͤnde zur Anerkennung des Kreditivs. — Herr v. Gonzenbach wurde fuͤr 1838 und 1839 mit 20 Stimmen als eidgenöͤssischer Staatsschreiber bestaͤtigt. — Heute werden die Militair⸗Organisation und die Mittel zur Deckung der Kosten berathen. Zu Bern wurde am 26. Juni der Jahrestag der eid⸗ genoͤssischen Militair⸗Gesellschaft feierlich begangen. Man zaͤhlte ungefaͤhr 350 Offiziere in dem Zuge, der sich Morgens 9 Uhr von dem Kirchhofe beim Muͤnster nach der heiligen Geistkirche bewegte. Bern, Aargau, Solothurn, Zuͤrich, Thurgau, Waadt, Freiburg, Basel⸗Landschaft, Neuenburg, Luzern waren vertreten. Man sah einen Offizier in Hollaͤndischer Uniform, den Sohn eines ausgezeichneten Schweizerischen Staatsmannes der fruͤhe⸗ ren Zeit. In der Kirche wurden verschiedene Vortraͤge abgele⸗
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Bastion fuͤr die Gaͤste in laͤndlich⸗kriegerischem Schmu ufehends und gewinnt an schoͤnen und bequemen . eingerichtet, die Tafeln unter Huͤtten gedeckt. Harmonisc⸗ 5 Auch ist dü⸗ e Trinkwassers, L Stimmung herrschte in der Versammlung, wozu ein besondeter ltroͤmischen Leitungen, die man wieder in Hrdnung gebracht Umstand nicht wenig beitrug. Die Maͤnner sahen die In, sat, reichlich, und die Qualitaͤt vortrefflich. Das Koͤnigl. Pa⸗ end bewaffnet erscheinen. Schon vor der Kirche bildeten di lhs mit seinen blendend weißen Fagaden von Pentelischem Knaben von Bern, Infanterie und Artillerie, eine Gasse, un armor ist schon in den zweiten Stock vor⸗ begruͤßten in kindlich⸗ernster Haltung, paradirend mit Fahnen und uͤbersieht die tiefer liegende Stadt mit ihren Monumenten und Spiel, die Maͤnner. Als man auf die Schanze zoͤg, we n Kreise und die Akropolis gegenuͤber. ren sie wiederum auf der Courtine aufgestellt; Salpen des ze Den 27. Mat wurde die Universitaͤt in Gegenwart Sr. nen Gewehrs und Gruͤße aus pfuͤndigen Kanonen, die degajestaͤt des Koͤnigs, der oberen Behoͤrden, mehrerer Mitglie⸗ Waisenknaben trefflich bedienten, salutirten die Maͤnner. Sp⸗er des diplomatischen Corps und vieler Einwohner der Stadt ter, als die Knaben an der Tafel erschienen, empfing ste ein Alierlich eroͤffnet. Der Saal und alle Zugaͤnge zu ihm waren herzliches Lebehoch der Versammlung, und als die Toaste h iagefuͤllt. Der Bischof von Attika hielt die Liturgie, die Pro⸗ sssoren keisteten den Eid, und da der Rektor, Konstantin Srh⸗
men, zeigte sich jedesmal vorher ein kleiner Tambour⸗Mäsr. auf der Rednerbuͤhne und kuͤndigte durch Wirbel mit, der me, as, noch von einer Krankheit ermattet, nur wenige Worte spre⸗ nahm statt seiner der Dekan der philosophischen
chanischen Geschicklichkeit des Kindes die Worte des wey en konnte kenden Mannes an. So konnte es denn auch nicht fehle Ahgatultaͤt, Bambas aus Chios, das Wort, um die Eroͤffnungs⸗
daß sich viele Augen mit Thraͤnen fuͤllten, als ein sinnine de zu halten. Nach ihm sprachen der Reihe nach die übri Zecnnse aus dem Aargau einen Toast auf diese Zugend, d Fekane, Apostolidis von der theologischen, Re ns * veFe. ihm hier die Schweizer⸗Jugend, die Zukunft des Vaterlande reproͤsentirte, ausbrachte. Als es dunkel wurde, entbrannte die Hauptlinien der Architektur der Huͤtten in bunten Feug streifen und mit ihnen die Linie der Fortisication der ganzm Schanze, beide Bastionen und die Courtine, indem die lebzten durch regelmaͤßig gestellte Kastanien⸗ und Lindenbaͤume bezeichne im Feuer der Glaslampen, die sich um die Staͤmme schlangen hervortrat. Ein Feuerwerk wurde im Vorgraben abgebrange Tausende wogten unter den Lichtern hin und her. Bejaͤht) Maͤnner haben versichert, daß sie in vielen Jahren keinen soh neren Fesgeganglie in der Schweiz genossen, als diesen.
— Der Schwaͤb. Merkur meldet aus der Schweiz vom! Juli: „Vor einiger Zeit haben im Kanton Freiburg Aristokraten bei den Wahlen in den
Großen Rath uͤber die N. dikalen den Sieg davongetragen.
ssscheen, Levkias von der medizinischen Fakultaͤt, also vier Reden, was allerdings des Guten zu viel, auch herrschte in der thevolo⸗ schen mehr Homilie vor, als wohl der Wuͤrde des Tags und hes Ortes gemaͤß war; indeß an wenigen Worten lassen wir es bei solchen Gelegenheiten einmal nicht genug seyn. Mehrere Vorle⸗ lungen haben seitdem begonnen und werden zum Theil von Erwach⸗ senen besucht, vorzuͤglich die des Herrn Dr. Roß uͤber Archaͤologie aben vielen Beifall. Noch fehlt es an gut vorbereiteten Schuͤ⸗ tern, und die Versaͤumnisse der letzten vier Jahre in den Mit⸗ elschulen kommen hier deutlich zum Vorschein. Daß nur junge eute, welche den wissenschaftlichen Unterricht benutzen koͤnnen, Aufnahme finden, 8 Fuͤrsorge getroffen. Die Lehrer⸗Kollegien der Gymnasien zu Athen, Nauplia und Syra sind als Pruͤ⸗ ungs⸗Kommissionen fuͤr die Abiturienten aufgestellt, welche von gen Gymnasien auf die Universität uͤbergehen wollen. Die Pahl des ersten Rektors, des Hrn. K. Schinas, durch die gegierung findet fortdauernd vielen Tadel in den Oppositions⸗ ttern und auch außerdem. Die Minerva haͤlt ihm sein Be⸗ igen bei der Aufhebung der Kloͤster, ein anderes Blatt sein inschreiten in den Prozeß des Kolokotroni vor. Er ist zu sehr in die ungluͤcklichen Begebenheiten der ersten Periode der Re⸗ gentschaft verflochten, als daß er, aus der Zuruͤcksetzung auf ein⸗ nal an diesen Ort hervorgezogen, nicht uͤbeln Willen und Tadel ndem inden sollte, und diese Wahl ist unstreitig ein Fehler, obwohl Franzoͤsischen Legitimisten herziehe, dem Einfluß des Ordens aber. K. Schinas ein Mann von Kenntnissen, Gewandtheit und durch Anstalten in anderem Sinne, 8 B. eine zu gruͤndeniner Bethaͤtigung seiner Talente in einem ihnen gemaͤßen Ver⸗ Realschule, begegnet werden koͤnne. Obgleich die Mehrzahl des 889 um so mehr wuͤrdig ist, da er durch den Staatskanz⸗ Großraͤthe der Roͤmisch⸗aristokratischen Partei angehoͤrt, wagtalr uͤber die Gebuͤhr zuruͤckgesetzt und gedruͤckt wurde. Moͤge doch der Großrath nach langen lebhaften Verhandlungen nicht, Alad ein guͤnstiz es Gestirn uͤber der Anstalt leuchten, die aus dem stark ausgesprochenen Volkswillen entgegenzutreten. Hrcetcehn Asche der Akademie, des Lykeion und so vieler Heiligthuͤ⸗ seinen Vorschlag zuruͤck, mit dem Versprechen, vem der hoͤhern Bildung auf diesem geweihten Boden sich wie⸗ modifizirt, wiederzubringen, erschien uhin whebt! doch nicht. Durch dieses unbesonnene Vorgreifen ) Unsere Verlegenheiten an der noͤrdlichen Graͤnze haben sich seine Partei großen Schaden gethan. Viele, die nicht ahsih im Ganzen friedlich geloͤst, nachdem die Insurgenten vom das Extrem einer Jesuiten⸗Herrschaft hinzielen, haben sich üolpmpos in 82 Hochthaͤler zuruͤckgewichen sind, und Tafil ihr gewendet. Die Freiburger muͤssen sich nun in oͤffentlichgbusi sich den Tuͤrken auf's neue unterworfen hat. Leider sind Blaͤttern sagen lassen, sie haben geglaubt, in der Jesuiten⸗Ansithiese durch Schwierigkeiten eigener Art genoͤthigt, mit dem eine Milchkuh zu erhalten, es sey aber ein Krokodill daraus wfsschlimmsten der Raͤuber in Verkehr und Frieden zu treten, und worden; auch sehe man, „daß, wenn sie geweckt werden sole pieser Boͤsewicht war kaum seines Lebens und seines Corps sicher Ohrfeigen noͤthig seyen.“ — Bei der Durchsicht der Instructls er uns wieder mit einem Einfall bedrohte. Diesmal trat nen, womit die einzelnen Kantone ihre Gesandten zur Tuüösber Vereinbarung unseres Regierungs⸗Commissairs Preidis satzung entlassen haben, fallen die von Tessin, Schaffhausen uwit dem Emir Pascha ein, und Tafil wurde genoͤthigt, sich von Schwyz auf. Das Erstere, das mit Bewegung im Sinne d er Granze zuruͤckzuziehen. Unsere regelmaͤßigen Corps haben Reform sogar schon vor den Juli⸗Tagen von 1830 begann, dnpe Haufen, welche einbrechen wollten, geschlagen, Lassos und uͤbrigen Kantonen also weit vorangglt ist, versagt jeht defssclamuris haben ungefahr 160 gefangene Räuber der zerstreu⸗ Glarner Verfassung seine Garantie schließt sich der Mahsen Bande den Gerichten uͤberliefert. Der Capitain Perthäbos nung Uri's an Thurgau und Aargau wegen der Kloͤster ampr, nach einigen Meldungen, den Bewegungen in Thessalien Aus anderem Grunde, naͤmlich der abweichenden Religion wegen
nden 1 icht fremd war, hat seine Entlassung begehrt und erhalten; muß die aͤhnlich lautende Instruction Schaffhausens auffallen, geh 9
len, wgoch ist zu hoffen, daß dieser verdiente und gebildete Mann sich jedoch daraus erklaͤrt, daß Schaffhausen eine beidersehtler Ge bzichtschleiber der Sulioten, den Niebuhr medem Thu⸗ angenehme Vermittler⸗Rolle spielen moͤchte. Schwyz en
ebtoes verglichen, in anderer Weise fuͤr den oͤffentlichen Dienst lich, nachdem sich seinen Regenten gezeigt hat, daß ff 9 st
genomen werde. dem Volk einfallen koͤnnte, die Kosten des Kuͤsnachter 33 auau ihnen aufzulegen, erklaͤrt, daß die Occupations⸗Kosten nichte g⸗ 7⁄8 zahlt werden koͤnnen, daß die Tagsatzung sie also aus dem —. L“ 1 schied (dem een der unerledigten Geschaͤfte) streichen e, Berlin, 11. Juli. Man meldet aus Erfurt unterm kuͤnftig mit Stillschweigen uͤbergehen moͤge, was freilich seneseen d. M.: „Gestern Nachmittag gegen 5 Uhr traf Se. Koͤnigl. Schwierigkeiten hat, da irgend ein Theil, die Okkupir enden oocapheit der Prinz Karl, kommandirender General des vierten Okkupirten, die Kosten doch hergeben muß. Schcb⸗ wied auceeeltmes⸗Corps, von Fangerdce hier ein, um die Truppen der fuͤr die Kloͤster seine Stimme laut erheben; so gut aber die 29 Renison zu inspiziren. Eb- nahm die Aufwartung satzung keine Macht hat, ihm die Occupations⸗Steuer ab zujn eaghe hoͤheren Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden huldreich auf, be⸗ gen, wuͤrde sie auch bei dem besten Willen nicht vermoͤgen ce aascugte noch eins der hiesigen Bataillone auf dem großen Exer⸗ schiedene Maßregeln gegen das Klostergut zu verhindern. sessatze und nahm darauf ein Souper bei dem Herrn Divi⸗ der That glaubt Niemand an einen Erfolg dieser Verwah ing⸗Commandeur ein. Abends war großer Zapfenstreich, bei gen. — Die Gemeinde Grono in Buͤnden wurde von der gen die Musik⸗Corps der beiden Infanterie⸗ Regimenter ihre gierung wegen anhaltender Widersetzlichkeit in Fortschaffung 9 fanstfertigkeit ruͤhmlichst bewaͤhrten. Heute fruͤh hat der er— politischen Fluͤchtlings, den sie als Schulmeister angestellt 1 gauchte Prinz die Inspection der Truppen beendigt, Hoͤchstseine mit militairischer Execution bedroht und zu einer bedene kuftiedenheit mit den Leistungen derselben ausgesprochen und Geldstrafe verurtheilt. — Die reformirte Synode von Bmn⸗ harauf, nach eingenommenem Dejeuner, die Inspections⸗Reise hat am 21. Juni zu - das 300 jaͤhrige Fest ihrer Einszin dach Weißenfels, Merseburg und Halle fortgesetzt.“ feierlich begangen. — Nach den in der Verfassung von gün dus Magdeburg wird berichtet: „Die Gewerbs⸗ gemachten Aenderungen wird die Stadt Zuͤrich, die veche ütigkeit ist auch hier immer noch im Zunehmen begriffen; die Repraͤsentanten hatte, nur noch 13 haben; Winterthur nueh orstaͤdte Neustadt und Sudenburg, namentlich letztere, vergroͤ⸗ statt 8; die meisten andern Wahlkreise werden eines oder 9z sich von Jahr zu Jahr durch neue Fabrik⸗Anlagen, unter wel⸗ 89 Micgiede gewinnen. Lee. Zeit vetehgers⸗ 8 des Runkelruͤben⸗Zuckers die do Had . 1 1” inkeit rege machen. ier meist in großem Maß wagnihe., e. dng g Griechenland. dichtat⸗ Etablissements dieses intändisches geäüehes evot gan vaßrf in Thaͤtigkeit, und die Eigenthuͤmer elben 8 deren 9 esultaten zufrieden zu seyn, da theils einige 1g ereits wiederum erweitert sind, theils noch mehrere eue in diesem Jahre angelegt werden. — Auch andere Fabri⸗ mitten aus der Stadt erhob sich eine dichte Wolke von 1h soßweige nehmen hier einen groͤßeren Aufschwung. Es ver⸗ mit Flammen und Truͤmmern, die umher geschleudert mu 9 darunter insbesondere die des Tabacks mit genannt zu wer⸗ Die Einwohner waͤhnten, ein Vulkan habe sich . 2 9 eg. seit einigen Jahren mehrere neue Etablissements Stadt geoͤffnet, und flohen nach allen Seiten; doch 54 2. mheen sind, unter denen namentlich das der Herren Muͤller ich, daß nur ein Haus in Flammen stand, in welcheh ele vg.8 Thaͤtigkeit entwickelt.“⸗ Pe9 eanh von Pulver, gegen polizeiliches Verbot dort ver⸗ daicn.S Des Koͤnigs Majestaͤt haben die von dem Geheimen Finanz⸗ in Brand gerathen war. Die Truppen vom Genie vorgig 8 4 Provinzial⸗Steuer⸗Direktor Sack nachgesuchte Versetzung die Spritzen der Kaiserlichen Oesterreichischen Gesandtsche 5 Ruhestand zu genehmigen geruht, in Folge dessen derselbe Juli c. aus seinem bisherigen Dienstverhaͤltnisse scheidet.
vom Herrn Gesandten von Prokesch selbst herbeigefuͤhut, 60 ten schnelle Huͤlfe; aber die groͤßte Gefahr war noch zu sektar 9 Rawicz beging am 22. Juni der dortige Post⸗ öße ar noch, in egg ebius, unter herzlichster Theilnahme seiner Mitbuͤrger ern, u“ die . hinab, war ein Thei Hausg Schlesien zu diesem K it dem Untergange bedroht. Wös zer sei efem Fase eingefunde mi gang ganz eigentlich un 1 Lubeffeier seines funfzigjaͤhrigen Ges egcehe dech neniesdie gesetzt und das Ungluͤck abgewendet. . jreilichen Nülu an ihrer — den Griechen endlich begreiflich macht, daß die polißeilich ihee slctge hrer Emnage. bözaen sich mit den Deputationen der Fg,n, hhang und Civil⸗Behoͤrden um 11 Uhr Vormittags vom Besten gegeben sind und besser beobachtet werden mosga 1e Jnsi niaus in die Wohnung des es leider mit den meisten gemeiniglich geschieht. Abgesen ia Rognien des ihm von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige verliehe⸗
Ein Herr Griset de Feut trat demnaͤchst im Großen Rathe mit dem Vorschlag auf, d Freiburger Realschule den Jesuiten zu uͤbertragen. Die gan Stadt kam in Aufregung, vierzig Buͤrger begaben sich sosc zum Buͤrgermeister, damit der Stadtrath zusammenberuse wuͤrde, und im Namen der Stadt eine Bittschrift gegen die Maßregel einreiche. Man erinnerte sich noch wohl, daß we derselben Seite her, wo diese Aenderung vorgeschlagen wurn fruͤher die Einfuͤhrung der Jesuiten vom finanziellen Stand punkt aus empfohlen worden war, indem sie das Gold de
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Athen, 11. Juni. (Allg. Ztg.) Der Schrecken, wir am h2 Mai hatten, brachte die ganze Stadt in 8 rung. Um 2 Uhr erfolgte (wie bereits erwaͤhnt) eine — bare Explosion mit Erschuͤtterung wie von einem Erdbeben
sen; sie betrafen axvesex, ersu Perkussions⸗Ge⸗ wehre, Graͤnz⸗Fortisicationen, Geschuͤtzkunde. Nachmittags begab sich der Zug nach der kleinen Schanze. Dort war die westliche
hen. Eine weit groͤßere Masse Pulvers war noch in den, dae Lehius, umter herg ein sein
edro Es ward also die ganze a dosen und gen und Freunde, die sich aus den Provinzen
Lüs uand das Unglack atgewe, Gut, wenn der ge Host⸗Beamten, den Ober⸗Post⸗Direktor Schwuͤrz aus Bres⸗ ordnungen uͤber Handel mit gefaͤhrlichen Dingen
1 Jubilars, wo demselben
diesem Unfall, geht es unserer Stadt sehr gut. Sie veiga Aln Rothen Adler⸗ Ordens zter Klasse, begleitet von ei⸗
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und aufgeruͤckt,
nem Gluͤckwunsch⸗Schreiben Sr. Excellenz des Gehei⸗ men Staats⸗Ministers und General⸗ Postmeisters von Nagler, im Auftrage des Letzteren, durch den Ober⸗ Post⸗Direktor Schwuͤrz uͤberreicht wurden, welcher zugleich in seinem Namen eine geschmackvoll gearbeitete Warwick⸗ Vase, als Andenken, hinzufuͤgte. Ihm folgte der Post⸗Inspek⸗ tor Buttendorff, der dem Jubilar, Namens der Post⸗Beamten der Provinz Posen, einen vom Hof⸗ Juwelier Hossauer verfer⸗ tigten silbernen Pokal darbrachte. Außerdem wurde dem ver⸗ dienstvollen Manne, in welchem Alle, die ihn kennen, einen der edelsten Menschenfreunde verehren, von der Buͤrgerschaft der Stadt Fens ein mit dem Wappen derselben gezierter schoͤner Ehren⸗Pokal von getriebenem Silber gewidmet. Und um die⸗ sen Tag, der noch durch ein Diner und mehrere andere Fest⸗ lichkeiten gefeiert wurde, bei den Einwohnern in dauerndem Andenken zu erhalten, trat an demselben aus deren Mitte ein „Verein zur Verschoͤnerung der Stadt Rawicz“ zusammen, der es sich zum Ziel setzte, in dem Sinne des Gefeierten auf Ver⸗ besserung und Veredelung hinzuwirken.
— Se. Excellenz der kommandirende General des achten Armee⸗Corps, General der Kavallerie, von Borstell, ist am 5ten d. M. von seiner Inspections⸗Reise in Koblen eingetroffen und 23. sich am folgenden Morgen nach Bad Cn⸗ begeben, wo
e. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Palatin von Ungarn bereits angekommen ist.
— Man schreibt aus Ehrenbreitstein vom 1. Juli: „Seit einigen Jahren hatte der hiesige, in der ganzen Umge⸗ gegend so sehr beliebte Mineralbrunnen auf eine beunruhi⸗ gende Weise an Wasserzufluß, Wohlgeschmack und Staͤrke ab⸗ genommen, so daß dessen gaͤnzliches Versiegen zu befuͤrchten stand. Der Vorstand der Stadt berathschlagte daher mit Sachverstaͤndigen uͤber die Mittel, einem solchen Unfalle vorzu⸗ beugen, uͤbertrug dem durch die Felsensprengungen des Binger⸗ lochs ruͤhmlichst bekannten Hrn. Wasserbau⸗Inspektor van der Bergh und dem fuͤr das oͤffentliche Beste unermuͤdet thaͤtigen Hrn. Ingenieur⸗Hauptmann von Kirn die Sorge fuͤr die noͤ⸗ thig erachtete neue Umfassung und Tieferlegung des Brunnens, und bewilligte hierzu eine nicht unbedeutende Summe. Das Unternehmen war wegen der beschraͤnkten Lokalitaͤt und des anlehnenden, an suͤßen Wasserquellen reichen Bergabhanges be⸗ sonders schwierig, und mußte mit der groͤßten Vorsicht geleitet werden. Nach mehr als zweimonatlicher, oft Tag und Nacht Fee. waͤhrender Arbeit, wobei mehrmals die Quelle gaͤnz⸗ ich versiegt schien, gelang es, nicht allein die uͤberall schad⸗ haft gewordene Brunnenumfassung, durch welche an vie⸗ len Stellen suͤße Wasserquellen, Schlamm und Erde den Eingang, die Saͤuerlinge aber tief unten einen Abfluß ge⸗ funden, 288 9 wiederherzustellen, sondern auch drei suͤße Auellen zu fa en und abzuleiten, und die Umgebung des Brun⸗ nens so zu vertiefen, daß man nun, der stets noch maͤchtiger werdenden Quelle ganz nahe, das Wasser, wie es aus dem Felsen sprudelt, zu schoͤpfen im Stande ist. Hierdurch hat denn auch der Brunnen, dessen Wasser fruͤher stets truͤb und schmutzig schien, jetzt die Reinheit und Durchsichtigkeit des Kristalls wie⸗ der erlangt, und hat jetzt einen so reinen, angenehmen Ge⸗ schmack, wie man ihn nur bei wenigen Mineralquellen unserer Gegend findet. Bekannt ist, welche Labung, trotz seiner fruͤhe⸗ ren Unreinigkeit, unser Mineralbrunnen immer gewaͤhrte, zu⸗ mal im heißen Sommer, und daß „der Born“ mit Wein und Zucker vermischt, dem Champagner aͤhnlich moussirt. kein Zweifel, daß dieser vortreffliche, und dabei so aͤußerst wohl⸗ feile Trank, bei seinem jetzigen, fruͤher nicht gekannten Wohl⸗ geschmack, die auswaͤrtigen kostspieligen, und doch durch den Transport oft verdorbenen Mineralwasser aus dem taͤglichen Ge⸗ brauch hier verdraͤngen wird. Bei der jetzigen Staͤrke und Reinheit der Quelle ist aber auch nicht zu bezweifeln, daß die alsbald anzustellenden Versuche mit Versendung des Wassers in wohlverschlossenen Kruͤgen sich eines guͤnstigen Erfolges er⸗ freuen werden; um so eher, da die Verschickung auf dem Rhein und dessen Nebenfluͤssen so leicht und wohlfeil ist.“
— Im Monat Juni sind in die Haͤfen des Regierungs⸗ Bezirks Stralsund 121 Schiffe ein⸗ und 125 aus denselben ausgelaufen. Mit letzteren wurden seewaͤrts verschifft: 885 Wis⸗ pel 8 Scheffel Weizen, 630 Wispel 5 Scheffel Roggen, 1344 Wispel 6 Scheffel Gerste, 752 Wispel 15 Scheffel H. afer, 91 Wüshe 82 8ae “ VE8 23 Scheffel Malz, 136 Wispel 22 heffel Rapp, 228 Centner 83 Pfd. F 12,058 Quart Cpiritus. 8 S-Agg En
Ains.;
Wissfenschaft, Kunst und Literatur.
In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften; 2 ris am 3. Juli verlas Herr Elie de Beau 8 288 an hheHe⸗ richtetes Schreiben des Herrn Peullon⸗Boblaye, worin derselbe Eini⸗ ges über die von ihm in der Umgegend von Alengon angestellten Beobachtungen der Auellen mittheilt. Wenn man die Temperatur der größtmöglichen Anzahl von Qnellen mit der Temperatur der Brunnen verbindet, so erhält man, Herrn Boblaye zufolge, ein Re⸗ sultat, das, wenn auch nicht genau, doch wenigstens einen sehr ge⸗ näherten Ausdruck der mittleren Temperatur des Ortes giebt. Herr Boblape hat gefunden, daß die Temperatur mehrerer Quellen der se⸗ cundairen Ebene, welche die Stadt Aleugon umgicbt, so wie einiger Brunnen in der Stadt bis auf etwa 0 C. gleich ist — er fand sie nämlich, gleich +. 10 % C. (+ 8½ R.) bis 11 % C. (+. 808 R.) Merkwürdig ist, daß viele dieser Zuellen sehr merkbar alkalinisch rea⸗
iren. Dasselbe bemerkt man auch in dem Wasser, welches sich in
en Vertiefungen des verwitterten Granits sammelt, aus dem man das Kaolin gewinnt. Durch das Vorhandenseyn des Alkali unter⸗ scheidet sich dies Kaolin völlig von dem des Allunial⸗Bodens. Das Schreiben des Herrn Boblaye enthält noch Einiges über zwei Mine⸗ ral⸗Quellen des Departements der Sarthe, so wie die Resultate einer chemischen Untersuchung derselben durch Herrn Desnos, Apotheker in Alengon. Es ergiebt sich daraus, daß diese Quellen eine Quantität Naphta oder eine ähnliche Substanz enthalten, die durch ein Alkali aufgelöst ist. Herr Boblave hat auch viele Spuren gefunden, die ihn glauben lassen, daß diese Quellen schon von den Römern als Bäder benutzt wurden. — In einer früheren Sitzung hatte Herr Elie de Beaumont der Akademic eine Mittheilung über Hagelkoörner ge⸗ macht, welche die Gestalt eines Kugelausschnitts hatten. In Folge dieser Mittheilung behauptet nun Herr Aury in einem Schreiben an Herrn Arago, daß er noch niemals Hagelkörner von einer anderen Form gesehen. Herr Arago bemerkte ledoch, daß die Py⸗ ramiden⸗Form keinesweges die einzige Form der Hagelkörner sev. Herr Elie de Beaumont theilte hierauf noch einige auf diesen Gegenstand bezlügliche Auszüge aus dem Tage⸗ buche seiner Reisen in den Pyrenäen und Alpen mit. Als er am 27. August 1831 in Begleitung des Herrn Dufrenoy am Fuße der Porenäen von Ainsa nach Jaca ging, wurde er im Thale von Oncella von einem starken Hagelwetter überfallen. Die Hagelkörner waren von unregelmäßiger, zuweilen fast linsenförmiger Gestalt; aber man enideckte bei allen leicht die Ueberreste der sphärischen Gestalt, die aus einer Menge konzentrischer Schichten bestand, von denen die einen weiß und undurchsichtig, die anderen fast ganz durchsichtig wa⸗ ren. Die größten dieser Körner hatten etwa 15 Millimetres im Durchmesser. Als sich Herr Elie de Beaumont am 29. August 1836
*
8e Sa .rer lin e r
Es ist
in Lyrol am Ostfuße des Dolomit⸗Berges Lang⸗Kofel zwischen dem Groden⸗ und dem Fassa⸗Thale befand, erhob sic . 19, Nach⸗ mittags ein Gewitter. Während desselben wechselten Regen⸗ und Ha⸗ gelschauer mit einander ab und gegen vier Uhr endigte es mit einem sehr starken Hagelfall, dessen Körner gegen das Ende immer mehr an Größe zunahmen und zuletzt über ein Centimetre im Durch⸗ messer erreichten. Die Form war bei allen dieselbe. Es wa⸗ ren nämlich zwei Kugeln, von denen die kleinere zur Häͤlfte in die größere eingesenkt war. Die kleinere Kugel bestand aus einer Art Konglomerat von kleinen mattweißen Körnern, ähnlich den Kör⸗ nern des Graupelhagels, die durch ein durchsichtiges Eis verbunden waren; die größere Kugel, welche die fleinere zum Theil umschloß, bestand aus mattweißem undurchsichtigem Eise. Alle Hagelkörner sie⸗ len ganz zur Erde und Herr de Beaumont konnte kein einziges zer⸗ brochenes auffinden „obgleich die Wolke, aus der sie herabkamen, 500 — 1000 Metres über dem Boden war, wie sich leicht aus den fast senkrechten Bergwänden, deren Gipfel sie umhüllten, schließen ließ. Nach jedem Donnerschlage stürzte sowohl der Regen als der Hagel mit verdoppelter Stärke herab. — In einer früheren Sitzung der Akademie behauptete Herr Elie de Beaumont gegen die Ansicht des Herrn Constant Prevost, daß der Kalkstein von Chateau⸗Landon von demselben geologischen Alter sey, wie der Mühlstein⸗Sandstein und der obere Süßwasser⸗Kalkstein der Umgegend von Paris. Der Kalkstein von Chaͤteau⸗Landon ist nach ihm eine direkte Fortsetzung der unteren Schich⸗ ten des Süßwasser⸗Kalksteins und ruht, wie dieser, auf der Fortsetzung der Sandsteine von Fontainebleau. Eine neue Untersuchung dieser Ge⸗ gend hat Herrn de Beaumont in seiner Ansicht noch mehr bestätigt. Die Ursache, weshalb die Diskussion über einen so einfachen Gegen⸗ stand schon so lange Zeit währt, glaubt Herr de Beaumont in einem Irrthum zu finden, den er selbst vor kurzem noch theilte. Dex Kalk⸗ stein von Chaͤteau⸗Landon, so wie der von Fay und Glandelles, ruht nämlich auf Sandstein und kieseligem Puddingstein, die völlig iden⸗ tisch unter sich sind, und man glaubte nun allgemein, daß an diesen verschiedenen Orten des Vorkommens dieselben Beziehungen zwischen den Puddingsteinen und den sie bedeckenden Kalksteinen stattfänden. Dies ist indeß nicht der Fall; denn der Kalkstein und Puddingstein von Glandelles unterteufen den Sandstein von Fontainebleau, wie es Herr Prevost sehr richtig beobachtet hat und hängen mit dem Kalkstein von Fay und NRemours zusammen, dessen Lagerungs⸗Ver⸗ hältnisse Herr Berthier sehr genau beschrieben hat. Der Kalkstein von Chateau⸗Landon trennt sich dagegen von dem Puddingstein, um sich über den Sandstein von Buteau, Menil, Chenonteau, Bonligny u. s. w. auszubreiten, wie es Herr Héricart Ferrand in den Brun⸗ nen von Chenouteau und Bouligny beobachtet hat. — Herr Des⸗ pretz las über die Veränderung des Gefrierpunktes bei fauren und alkalinischen Lösungen. —
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 8 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1837. 10. Juli.
Quellwärme 7,4 0 R. Flußwärme 14,1° R. Bodenwärme 12,3 2 R. Ausdünstung 0,098“ Rh Niederschlag 0. 8
88
337,36“ Par.
+ 11,3°2 R.
+ 7,5 ° R. 7 /4 pCt.
Luftdrucbk.. Luftwärme. Thaupunkt. Dunstsättigung Wetter heiter. Wolkenzug... — NW. —
Tagesmittel: 336,56“ Par.. +†t 14,60 R... + 8,8 0R.. 65 pEt. NW.
6
336,44“ Par.
+ 18,4° R.
+ 8,2 °R. 46 vCt.
335,88" „Par. + 14,2 ° R. + 10,79° R. 76 pCt. heiter. heiter.
““ Den 11. Juli K. 82
Am tlicher Fonds- nd Geld-Cours-Zettel. A n Fr. Tour. . Pr. Uour.
rief. Geld. Geld. . 105
101 ¼ 63 ¼
Brief.† 102 ¼l Pomm. do. 4 105 ½ 1007⁄12 Kur- u. Neum. do. 4 62 ¾¼ do. do. do. 34 102 * 4 [Schlesische do. 4 102 ½ sneckst. C. und Z. 102 ½ Sch. d. K. u. N. geg Gold al marco Neue Ducaten
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St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Sech. Kurm. ObI. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. — Westpr. Pfandbr. 4 Grofsh. Pos. do. 4 Ostpr. Pfandbr. 14
97 ¾
—
86 215
18 ¼
13 ½ 13
4 ¾ 3 % P 2.
our. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. [ Celd.
mechsel-Cours.
Amsterdam.
do. 85 Hamburg. .
do. London 1ub“ Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau.. Leipzig-. Frankfurt a. M. WzZ. Petersburg.
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. — 2 Mt.
8 Tage 2 Mt.
3 Woeh.
141 ¾
6 24 ¾ 80 ¾
102 ¼
. Auswürtige Börsen. a Amsterdam, 6. Juli. z, 6 MNiederl. wirkl. Schuld 52 ½. 5 % do. 99 ¼. Kanz. 221 7⁄1 1. 5 % Span. 21 ¾. Passive —. Ausg. Sch. 7 1 6. Zinsl Preuss. Präm.-Sch. 1090 Poln. —. Oesterr. Met. 99„7 den — Antwerpen, 5. Juli. 8 gZgiinnsl. 7 ½. Neue Anl. 21 ⁄¾. “ 89 Paris, 6. Juli. n 1 c 8 5 8 1 7. * 3 % fin cour. 79. 10. 5 % eap. fin cour. 97. 90. Span. 2 x¼. 8 ¼. 30 12. 2 % Sp ente 22 ⅛. Passive 5 ¼. 32 %
Koͤnigliche Schauspiele.
Mittwoch, 12. Juli. Im Schauspielhause: Voltaire's
. ve in 8 8 2 dem Franzoͤsischen, von
.A. Herrmann. ierauf: ie Verlob h . 8. 2 Nae,1878 C. Blum. E161I6* onnerstag 13. Juli. Im Schauspielhause: Ein theur
Spaß, dramatische Anekdote in 2 Fe. E. en
Hierauf: Froͤhlich, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. 8
Der Postillon von
. Musik von A. Adam.
Freitag, 14. Juli. Im vvriahauss Köonigsstädtisches Theater.
Lonjumeau, komische Oper in 3 Abt
Kittwoch, 12. Juli. Belmonte und Constanze, oder: Entfuͤhrung aus dem Serail. Komische 8 88 3 88 Musik von Mozart. (Neu einstudirt.) (Dlle. Pistor, vom Hoftheater zu Kassel: Constanze als letzte Gastrolle.) 8
Donnerstag, 13. Juli. Die Quaͤlgeister. Lustspiel in 5 Akten, von H. Beck. Hierauf: Die Helden. Lustspiel in 1 — 278 esghe., —“ Peroni, vom Theater zu Pesth, im ersten : Isabella; — im zweiten: . Gastrolle.) 3 Bertha, als erst
1 8 Wen 1.“ — Redacteur Ed. Cottel. — E1““
faspdconet ns che 8e Gedruckt bei A. W. Hapn. 5 8. . gr 8
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Nachtkälte + 9,4°0 R.