der 3 Millionen, welche die Bewohner von Barcelona zur kan an den Staats⸗Rath bringen lassen, worin 11. erst die
bun . der Kriegskosten neuerdings haben aufbringen muͤs⸗ Liquidation der alten Staatsschuld angegeben, zuge ch aber auch
m 2 n e n. 82 Arahha,S munlo⸗ niis z62 ss rn 754 N.. 848, b *9im hef ensd daejun h ndeeimm D n,, .beʒ
reußen Koͤnigl. Hoheit und verwittw. Fuͤrstin Radziwill bbehe eeee aasns aab ichzet 2270 eisetzung nach der St. Annen⸗Kapelle geführt wurden. Hsher Kefesß rürnenn hoem mhnen 90026 mnchnhmkK n.
hohe Leiche befindet sich noch daselbst und wird erst nach d ’e ene. 890. .268
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Allge
sen, ist von dem Geist der Versoͤhnung, von dem vor wenigen Tagen so viel gesprochen wurde, keine Spur mehr zu entdecken.“
— Die Ensichen Blaͤtter theilen jetzt den Bericht uͤber das (bereits 8 im Artikel „Großbritanien“ erwaͤhnte) Gefecht mit, welches das zweite dem Portugiesischen Huͤlfscorps zugetheilte Kegiment Lanciers der Britischen Legion, unter dem Obersten Jacks, bei Alegria gegen die Karlisten am 18. Juni bestanden hat, zu einer Zeit, wo die Capitulation des Corps bereits abgelaufen war. Der Oberst Jacks hatte nur 65 Pferde bei sich, mit denen er eine ihm fuͤnffach uͤberlegene Anzahl feindlicher Infanterie und Kavallerie, welche sich an eine Re⸗ serve von zwei Infanterie⸗Bataillons lehnte, angreifen mußte. Die Charge geschah durch die Englaͤnder, welche erst spaͤter, als die Karlisten zersprengt waren, Unterstuͤtzung von Portugiesi⸗ schen Lanciers erhielten. Die Karlisten verloren in dem Ge⸗ fechte angeblich 100 Mann an Todten und Verwundeten, unter Ersteren 5 Offiziere und 37 Gefangene, die Englaͤnder nur drei verwundete oder getoͤdtete Pferde. (!)
Griechenland.
Athen, 11. Juni. (Allg. Ztg.) In unserer politischen Welt geht es doch ziemlich bewegt her. Die Urtheile der Eng⸗ lischen Journale uͤber unseren Minister⸗Praͤsidenten geben der Opposition gegen ihn willkommenen doch scheint es, daß Herr v. Rudhardt ihnen große Ruhe und Gelassenheit um so mehr entgegensetzt, da es ihm nicht an Anerkennung von vie⸗ len anderen Seiten fehlt. Auch fragt man sich mit Recht, was wohl das Englische Gouvernement, im Fall es an jenen Be⸗ fehdungen einigen Antheil haͤtte, in dem fruͤheren Leben des Herrn von Rudhart, in seinen oͤffentlichen auf der Red⸗ nerbuͤhne und in Schriften ausgesprochenen Grundsaͤtzen sinden koͤnnte, um sich gegen ihn gestimmt zu fuͤhlen, ehe es den Erfolg seiner Vorkehrungen und Maßregeln in Griechenland abgewartet hat? Und im Fall er hier auf tiefere und groͤßere Schwierigkeiten stoͤßt, als er anfangs vielleicht selbst glaubte, von wem dann diese erzeugt worden sind? Doch scheint es, daß auch hier die Wahrheit sich Bahn machen⸗und das Urtheil jenes erleuch⸗ teten Kabinets sich bald aufklaͤren und befestigen wird. Allerdings ist noch auf einige Zeit Theilnahme von Fremden an der Regie⸗ rung noͤthig, aber eben weil ein anderer Zustand nicht eingelei⸗ ret wurde; und der gegenwaäͤrtige Praͤsident des Conseils, das erkennen auch seine Gegner, arbeitet ganz vorzuͤglich darauf hin, daß die Regierung allmalig ausschließend in die Haͤnde von Grie⸗ chen gelegt werde. Er erklaͤrt sich daruͤber gegen die Minister und andere Griechen ganz unumwunden und bezeichnet seine Mission als allein darauf gerichtet, daß jener Zustand herbeige⸗ uͤhrt werde. Sie sey ganz transitorisch und ende, sobald jenes Ziel erreicht sey. Es ist freilich nichts Kleines, das Admini⸗
strations⸗Personal zu reinigen, den Koͤnig mit tuͤchtigen Maͤn⸗ nern ohne Ruͤcksicht auf politische Farbe zu umgeben, Ordnnng und Einfachheit in die Verwaltung, die man auf eine so un⸗ verstaͤndige Art verwickelt hat, und das Gleichgewicht in Ein⸗ nahmen und Ausgaben zu bringen; aber wie mir die Griechen erscheinen, mit dieser ““ veeeheee und Raschheit im Be⸗ greifen, mit dieser Verlaͤssigkeit der Bessern unter ihnen und der Geradheit und Geschäftskunde dieses unermuͤdlichen Chefs wird die Sache sich schon in einigen Jahren vollkommen gemacht haben. Auch arbeiten bereits alle Minister in Einigkeit und Thaͤtigkeit mit einander. Im Kabinet des Koͤnigs ist durch die Abberufung des Herrn Frey eine wohlthäatige Reform eingeleitet. Seine Stelle wird nicht besetzt werden, da in dem Maße, als die Ministerien in geregelte Thaͤtigkeit kommen, Kabinets⸗Raͤthe eine Anomalie sind und man hier mit dem eben abgehenden schon schlimme Erfahrungen genug gemacht hat. Dieser Mann, der ohne alle vense Vorbildung sich in unbegreiflicher Ueberhe⸗ dung als Gesetzgeber von Griechenland denken durfte, weil der Staats⸗Kanzler ihm zu freie Hand ließ, ist als Urheber der ganzen Reihe von unanwendbaren Verordnungen und unaus⸗ fuͤhrbaren Gesetzen, eben so wie durch seine Art im Umgange ein Gegenstand vieler Klagen und eines großen Unwillens ge⸗ worden. Es war also eine sehr heilsame Maßregel Ihres Monarchen, daß er abberufen wurde, zumal er sich mit der ge⸗ genwaͤrtigen Verwaltung mehr und mehr in Opposition setzte und als ein Hinderniß derselben betrachtet wurde, weil sie ge⸗ noͤthigt war, ihn in seine Sphaͤre zu weisen und seine unfoͤrm⸗ lichen Werke theils aufzugeben, theils zu reformiren. Die Vor⸗ schlaͤge des Minister⸗Praͤsidenten uͤber Abaͤnderung des sogenann⸗ zen 2 E sind, wie ich hoͤre, den Ministern der Fi⸗ nanzen und des Innern mitgetheilt, und werden demnaͤchst als Gesetz⸗Entwurf an den Staats⸗Rath gehen. Ueber die neue Bank sind die Unterhandlungen jetzt mit Griechischen Haͤusern roͤffnet und versprechen einen guten Erfolg. Auch das Ge⸗ werbesteuer⸗Gesetz ist einer gaͤnzlichen Umarbeitung! unterworfen und die Freude daruͤber unbegraͤnzt. Der Staats⸗Kanzler hatte noch in den letzten Zeiten seiner Wirksamkeit zwei Gesetz⸗Cnt⸗
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anze Partieen und Kategorieen von Schulden schon jetzt aner⸗ annt, und ein Amortisations⸗Fonds ausgesprochen wurde. Die Unausfuͤhrbarkeit bei der gegenwaͤrtigen Lage der Dinge war offenbar, und fuͤr die neue Verwaltung erwuchs daraus eine roße Verlegenheit, sey es, daß sie Folge gab, 895b es, daß sie dieselben zuruͤckzog. Sie faßte deshalb den Entschluß, uͤber die Gesetze vor Allem den Staatsrath zu hoͤren, und erst nachdem dieser sich uͤber Rathsamkeit und Ausfuͤhrbarkeit erklaͤrt haͤtte, sich zu entscheiden. In zwei . zu denen auch die Staatsraͤthe im außerordentlichen Dienste berufen waren, wurden nun beide unter Vorsitz des Koͤnigs selbst eroͤrtert, und, wie ich hoͤre, ward beschlossen, die Gesetze zu neuer Bearbeitung an die Ministerien zuruͤckgehen zu lassen. Das Geburtsfest Sr. Maj. des Koͤnigs Otto wurde außer durch die gewoͤhnlichen Feierlich⸗ keiten auch durch eine Amnestie der in die letzten Unruhen Ver⸗ flochtenen und durch zahlreiche Begnadigungen gefeiert. Densel⸗ den Tag machte der Courier bekannt, daß Se. Majestaͤt der Koͤnig Ludwig von Bayern dem Minister⸗Praͤsidenten 20,000 Drachmen zur Loskaufung Griechischer Sklaven in Tuͤrkischen Laͤndern zur Verfuͤgung der Bildung des taktischen Theiles unseres kleinen Hee⸗ res sind wir fortdauernd in Verlegenheit, die Capitulations⸗ eit der in Bayern Geworbenen geht zu Ende, und neue sind hier unmoͤglich; doch haben mehrere Sol⸗ daten sich zu einer neuen Capitulation auf zwei Jahre be⸗ reit erklaͤrt, und da die Aufforderung dazu ohne Unterschied an Deutsche und Griechen geht, verliert sie das Ausschließliche und das Ansehen, als ob es darauf abgesehen sey, nur die Frem⸗ den zu halten. Es ist eine unabwendbare Nothwendigkeit, der man nachgeben muß, bis ein Heer⸗Ergänzungs⸗Gesetz vorliegt. Ein solches soll demnaͤchst an den Staats⸗Rath kommen, aber nur ein transitorisches, auf das Prinzip gegruͤndet, daß den Gemein⸗ den aufgelegt wird, nach bestimmten Vor ten die auf sie treffende Mannschaft aufzubieten. “
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Berlin, 12. Juli. Heute fruͤh fand hier unter g oßer, allgemeiner Theilnahme das Leichenbegaͤngniß Sr. Excellenz des Kriegs⸗Ministers, General⸗Lieutenants und General⸗Adjutanten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, von Witzleben, statt. Um 6 Uhr Morgens hatten sich die Freunde und Verehrer des Verstorbenen im Trauerhause versammelt. Den Leichenzug eroͤffnete eine Schwadron Garde⸗Kuͤrassiere und eine Schwadron Garde⸗Dra⸗ goner, das Fuͤsilier⸗Bataillon des zweiten Garde⸗Regiments zu Fuß und sechs Geschuͤtze der Garde⸗Artillerie zu Fuß. Es folgte sodann der Adjutant des Verstorbenen, Major von Bonin, der auf einem Kissen die zahlreichen Ordens⸗ Insignien desselben trug. Ein einfacher Sarg stand auf dem mit sechs Pferden bespannten Leichenwagen. Naͤchst den Leidtragenden folgten darauf zu Fuß Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) kommandirender General des dritten Armee⸗Corps, begleitet von den hier anwesenden Ministern, Generalen, Offizieren und Beamten, sowohl des Kriegs⸗Ministeriums als anderer hohen Dikasterien. Unter der großen Anzahl von Privatleuten, die sich dem Zuge ebenfalls angeschlossen hatten, bemerkte man auch viele ehemalige freiwillige Jaäͤger des Fuͤsilier⸗Bataillons vom 2ten Garde⸗Regiment und des Garde⸗Jaͤger⸗Bataillons, welche der Verstorbene in dem Feldzuge von 1813 kommandirt hatte. Dem Gefolge zu Fuß schloß sich unmittelbar der achtspaͤnnige Gallawagen Sr. Maj. des Koͤnigs an, dem sodann saͤmmtliche Equipagen des Koͤniglichen Hauses und eine unab⸗ sehbare Reihe anderer Wagen folgten. Der Zug bewegte sich durch die Wilhelmsstraße, Neue 2 Gilhelmsstraße und Luisenstraße durch das Neue an dem Invalidenhause voruͤber nach dem Invaliden⸗Kirchhofe. Unteroffiziere vom Fuͤsilier⸗Bataillon des 2ten Garde⸗Regiments hoben hin den Sarg vom Wagen und trugen ihh, waͤhrend die außerhalb des Kirchhofes aufgestellten Truͤppen das Gewehr praͤsentirten, bis zum Grabe, bei wel⸗ chem ein Detaschement Invaliden aufgestellt war. Das Grab befindet sich dicht neben dem des Generals von Scharnhorst, dessen ernstes sinniges Denkmal ein erhebender Anblick bei die⸗ ser Trauerfeierlichkeit war. Der am Invalidenhause angestellte Prediger Seidig hielt, von den Hinterbliebenen dazu auser⸗ waͤhlt, uͤber dem Grabe eine andaͤchtige Rede, und die ganze uͤberaus zahlreich versammelte Menge stimmte sodann in das Gebet ein, zum Andenken an den edlen Entschlafenen.
— Man schreibt aus Hirschberg unterm 6ten d.: „Vor⸗ gestern Abend nach 8 Uhr langten Ihre Durchlauchten die Fuͤr⸗ sten Radziwill auf Schloß Ruhberg (bei Schmiedeberg) an, um einige Zeit des Sommers daselbst zu genießen. Mit tiefer Wehmuth betraten Hoͤchstdieselben die veroͤdeten Hallen, von wo aus erst im Dezember 1836 die theuren irdischen Ueberreste Ihrer Hoͤchstseligen Frau Mutter, der Prinzessin Louise von
“ 8
gestellt habe. — Mit
Errichtung des Fuͤrstlichen Erbbegraͤbnisses in Antonin zur em
gen Ruhe in die Gruft gesenkt werden.“ Se. Koͤnigliche Hoheit der Prinz Adalbert ist am 6te
d. M. in Ehrenbreitstein eingetroffen und am naͤchsten Morge
mit dem Dampfschiffe „Prinzessin Marianne“ nach Mainz ah
egangen.
3 8 Die medizinische Gesellschaft in Leipzig hat den Hofa
DF. Weigersheim hierselbst zu ihrem ordentlichen Mitglie
erwaͤhlt. — Am 3. und 4. Juli hat auch in Frankfurt a. d. 9
zum erstenmale ein Pferderennen und eine damit verbunden Thierschau stattgefunden. Bei dem ersteren hatte in Abweß⸗ heit des hohen Protektors des daselbst zusammengetretenen Mir kischen Vereins, Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilßein (Sohnes Sr. Majestaͤt), der General⸗Major Prinz Georg wa Hessen Durchlaucht das Richteramt uͤbernommen. An dem sten Tage wurden sechs verschiedene Rennen und am zwein Tage ein Jagdrennen abgehalten. Unmittelbar auf das Ig, rennen folgte die Aufstellung der Schauthiere auf dem dorte Roßmarkt. Am Abend des 4. Juli fand sugleich die statung maͤßige General⸗Versammlung statt, in welcher die angekaufg Thiere verloost wurden.
8 . au.
LEI111“*“
Niederl. wirkl.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 7. Juli. — Schuld 52 ½.. 5 % do. 99. Kanz . 221 6.. 5 % Span. 21. Passive 5 ½. Ausg. Sch. —. Ziusl. Preuss. Präm.-Sch. 109 ¼. Poln. 111 ༽. Oesterr. Met. 995⁄¾. Antwerpen, 6. Jul1lilil. Zinsl. 7 ½. Neue Anl. 20 ⅛. Br. 20 ¾¼. G. Humburg, 10. Juli. Bank-Actien 1372. 1370. Eugl. Russ. —. 5 % Port. —.
3 % 28. Neue Anl. 20. London, 7. Juli.
Cons. 3 % 90 ¾. Belg. 101 ¼. Neue Anl. 21 ¼. Passive öl Ausg. Sch. 8. 2 ½ % Holl. 52. 5 % 99 ½.. 5 % Port. do. 3 % 27 ¾¼. Engl. Russ. 108 ½. Bras. 84 ¼. Columb. 24. Mex. 21¹ Peru 20. Chili 31.
1 Wien, 7. Juli.
38 2 ½ % —. 1 Bank-Actien —. Neue Anl. —.
Kedonigliche Schauspiele.
Donnerstag, 13. Juli. Im Schauspielhause: Ein theure Spaß, dramatische Anekdote in 2 bth., von E. Raupach Hierauf: Froͤhlich, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Mustt von mehreren Komponisten.
Freitag, 14. Juli. Im Opernhause: Der Postillon vin Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adean.
Sonnabend, 15. Juli. Im Schauspielhause: Der Pan Trauerspiel in 1 Akt, von M. Beer. Hierauf: Onkel 1 Neffe, Lustspiel in 1 Akt, von A. Cosmar. Und: Der Spit des Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Bl
Köonigsstaͤdtisches Theater.
Donnerstag, 13. Juli. Die Quaͤlgeister. Lustspiel i Akten, von H. Beck. Hierauf: Die Helden. Lustspiel m Akt, von Marsano. (Dlle. Peroni, vom Theater zu Pesth, ersten Stuͤck: Isabella; — im zweiten: Bertha, als en Gastrolle.)
Freitag, 14. Juli. Der Traum ein Leben, dramatisc Maͤhrchen in 4 Akten, von Franz Grillparzer.
Muarkt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 10. Juli 1837.
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 13 Gf 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr.; große Ge 28 Sgr. 2 Pf.; Hafer 25 Sgr. 8 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., a 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rl 3 Sgr 2 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 28 G 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 G 3 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.
Sonnabend, den 8. Juli 1837. Das Schock Stroh 7 Rtbhlr., auch 6 Rthlr.; der Centner 90
1 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Sgr.
3 6 b Riedacteur EFd. Cott
—ARedruckt bei A. W.
Bekanntmachungen.
Verkauf einer Runkelrüben⸗Zucker⸗Fabrik. Die unter den Nrn. 111 und 112 am Breitenwege des neuen Theils der Reustadt belegenen Wohnhäuser nebst dem gesetzlichen Zubehör, namentlich den zum Betriebe einer Runkelrüben⸗Zucker⸗Fabrik eingerich⸗ teten und resp. neu erbauten Gebäuden, sollen nebst einer Knochenmühle, den vorhandenen Utensilien und den Zuckerrüben auf circa 200 Morgen Acker unter den in meinem Geschäftszimmer einzusehenden und im Termine befannt zu machenden Bedingungen 1 am 31. August d. J., Nachmittags 2 Uhr, verkauft werden. Nähere Auskunft bin ich auf porto⸗- 8
freie Briefe zu ertheilen bereit.
Magdeburg, den 7. Juli 1837. Der
“ 11“ Die im Johannis⸗Termin d. Zinsen der Westpreußischen Pfandbriefe werden gegen Einlieferung der betreffenden Coupons und des nöthi⸗ gen Verzeichnisses vom 1. bis 16. August d. J., die Sonntage ausgenommen, in den Vormittagstunden von 9 bis 12 Uhr, in meinem Comtoir, am Haakschen Markt Nr. 12, gezahlt werden. Berlin, den 12. Juli 1837. 816 1““ Ludwig Lessing, Westpreuß. General⸗Landschafts⸗Agent. 86 E 8b
Justiz⸗Kommissarius Horch. Ses ge . Thr
“
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
Literarische Anzeigen. Das 2te Verzeichniß
der in der Hauptziehung der Poln. 500 Fl. Anleihe am 1. bis incl. 5. Juli c. zu Warschau herausgekommenen 7000 Nummern mit Prämien und das tabellarische Heft sämmtlicher 3000 Serien, worin die 1836 und 1837 gezogenen schon angezeichnet, sind zu haben in der
Expedition des Cours⸗Berichts in Berlin, zu Scharrnstraße Nr. 3, eine Treppe. C
nnter herx werehseaa. Unter den Auspizien 11n
der Englischen . in Indien nd der
Aeietiec 80eu⸗ von Calcuttoe: 1 Arabian Night . fällig gewordenen Die 1001 — 1 In der Arabischen Ursprache jetzt fuͤr das erste Mal becacgaseb unter der Direction von W. IH. im Bengalischen Civildienst und Vice⸗Praͤsident der „Asiatic Society“.
In A Baͤnden, roy. 8vo, weiß Papier, geb. 6 Pfd. Sterl. Wm. IH. LKX C
Leadenhall Street, London; fuͤr Deutschland: Black & Armstrong, Kdnigl. Großbrit. Hof⸗Buchbaͤndler, London und Leipzig; Berlin hei Alex. Duncker, Franzoͤs. Str. Nr. 20 .
haben.
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Im u 8
s Entertainments.
Op. 108. Preis 1 ½ Thlr. Naͤchte complet.)
herrlich schmückt.“
MHMacnaghten. Esqre., holden Frauenbläthe.“ finstrer Mitternacht.“
4) Liebesklage.
Allen & Comp., seins Wonne.“
6) Mei Schatzerl,
und fein.“
Kunst-Anzei B
Das Portrait Sr. Excellenz des Königl. Preufs. Kriegs-Ministers, General-Lieutenants
von Witzleben,
nach der Natur gezeichnet vom Pros. F. Krüger,
lithogr. von Kraft, ist im Verlage der Unterzeich-
neten erschienen und daselbst, wie in allen übri-
gen Kunsthandlungen, auf franz. Velinpap. à 1 Thlr.
G. Lüderitzsche Kunst-Verlagsbandlung, Linden No. S8.
Verlage von Moritz Westphal in Berlin, Breite Strafse No. 20, erschienen so eben: Neuestes Heft d. Gesänge I. M»M4ännerstimmen
von A. Neithardt. Hierin: 1) Preufsens Krone vom Dr. Sincerus. „Wie
2) Frauenwürde von G. Schmidt. 3) Soldatenliebe von W. Iauff.
„Ich wäre ja fröhlich.“
5) Balllust von C. Seidel. „Tanzen ist des Da-
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chen Staat
Bei Fr. Renmann in Saarbrück ist erschic und in allen Buchhandlungen vorräthig, in 2 918% Sgherat⸗ Nr. 3), Posen, Bromberg bei e Schleicher, Haupt⸗Zollamts⸗Rendant, Blul
nungs⸗Tabellen für die in der Zoll⸗ hebungsrolle für die Jahre 1837, 38] 39 E Tara⸗ und Geldsit gr. 8v o. Geh. 20 sgr. s
Bnn allen bisher erschienenen Tabellen) ser Art sind dies die ansführlichsten, inden nicht nur das Netto⸗Gewicht jeder steuerbaram wichtsmenge für alle Tarasätze der Heberolle, sen auch die Gefälle für jede zollpflichtige Menge c rechnet, nachweisen, so daß es für die gewöhale Vorfälle keiner Fusammenstellung bedarf, 9 8 Anegan; 8 bisher erschieuenen Berechnult och der Fall ist.
Das Werkchen ist von der Königl. Preuß. Gas Direction der Steuern geprüft und dem Herven fasser erlaubt worden, es den Stener⸗Behörte. amtlichen Anwendung abzulassen, was wohl zut Empfehlung dient. den,]
Den Kauflenten, so wie überhaupt Je wille Verzollungen zu machen hat, muß es um so Sr mener sevn, da er sich dadurch sogleich . tigen Gefälle⸗Erhebung überzeugen und g- ür.
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gen Nachforderungen sichern kann, gt verpflichtet ist. “ 11X“ 8 8
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Amtliche Nachrichten.
8 Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem evangelischen Schul⸗
ehrer und Kantor Daniel Friedrich Schultze zu Heeger⸗ nühle / Regierungs⸗Bezirk Potsdam, so wie auch dem Berg⸗ Umts⸗ und Berggerichts⸗Boten Dietrich Borgmann zu Es⸗ in, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem vormaligen Musketier Eduard Berndt des 14ten Infanterie⸗Regiments die Ret⸗ ungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Stadtrichter Nemitz u' Plathe zugleich zum Kreis,JZustizrath fuͤr den Kreis Regen⸗ alde zu ernennen geruht. 18 887. —
Sce. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl ist von Glienicke nach Wangeroge abgegangen.
Der bei dem Stadt⸗ und dem Landgerichte in Breslau an⸗ gestellte Justiz⸗Kommissar von Beyer ist in derselben Eigen⸗ chaft an das dortige Ober⸗Landesgericht versetzt und zugleich um Notar in dem Departement dieses Kollegiums ernannt vorden.
Die Justiz⸗Kommissarien Feige zu Kalbe a. d. S., Kluͤs⸗ endorf zu Wolmirstedt, Schmidt zu Stendal und Schnei⸗ der zu Sandau sind zugleich zu Notarien im Bezirke des Ober⸗ kandesgerichts zu Magdeburg ernannt worden.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Gustav Cap⸗ pell ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Ober⸗Landesgerichte u Hamm bestellt worden. 6.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische General⸗Major gon Birnlin, von St. Petersburg.
Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuaͤrst Friedrich zu hwarzenberg, nach Leipzig.
Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗Minister
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Zeitungs⸗Nachrichten. “ Frankreich.
Paris, 8. Juli. Der Koͤnig arbeitete gestern in Neuilly mit dem Kriegs⸗Minister und empfing darauf Herrn Guizot, den Marquis von Latour⸗Maubourg uUnd den Grafen Lehon.
Der Herzog und die Herzogin von Orleans besuchten ge⸗ stern gegen zwei Uhr den Juszezs Palast wo sie von dem Groß⸗ segelbewahrer und mehreren der hoͤheren Justiz⸗Beamten empfan⸗ gen und herumgefuͤhrt wurden. Am Abend wohnten Ihre Koͤ⸗ nigichen Hoheiten der Vorstellung in der großen Oper bei.
zu Anfang der heutigen Sitzung der Pairs⸗Kammer ü der Vicomte Dubouchage dem kuͤrzlich verstorbenen Amzis de la Tour⸗du⸗Pin⸗Montauban eine Gedaͤchtniß⸗Rede, de auf allgemeines Verlangen zum Druck verordnet wurde. haauf wurden der Kammer verschiedene Kommissions⸗Berichte e Gesetz⸗Entwuͤrfe erstattet, die von der Deputirten⸗Kammer berits angenommen sind, und dann ging man zur Berathung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber, durch welchen das Budget der deputirten⸗Kammer um 16,706 Fr. vermehrt wird. Dieses besetz ward ohne weitere Debatte durch 93 gegen 2 Stimmen an⸗ enommen. An der Tagesordnung war hierauf die Berathung uͤber ien Kredit von 200,000 Fr. zur Bestreitung der Kosten der zuü⸗Feierlichkeiten. Herr Dubouchage sprach sich gegen die Umahme dieses Gesetz⸗Entwurfes aus. „Er sinde es“, sagte , „ganz billig, daß die Regierung den Jahrestag eines Er⸗ agnisses feiere, dem sie ihren Ursprung verdanke; aber es sey vwohl an der Zeit, zu untersuchen, ob sie die Bedingungen er⸗ fäͤlt habe, die damals von ihr unterschrieben worden waͤren, und ob sie sich nicht aus der Atmosphaͤre, in der sie geboren worden, entfernt habe. Alle fruͤheren Regierungen in Frankreich aͤtten sich durch die Nichterfuͤllung der Bedingungen ihres Ur⸗
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„prungs selbst getoͤdtet; die gegenwaͤrtige moͤge sich dies zur
Warnung dienen lassen.“ Der Redner wuͤnschte, daß die ver⸗ langten 200,000 Fr. ausschließlich von der Stadt Paris bezahlt wuͤrden, ohne daß die Departements dazu beizusteuern brauch⸗ ten. Er forderte die Regierung auf, die Gelegenheit zu be⸗ füen, um die Amnestie zu vervollständigen, die polizeiliche Auf⸗ icht uͤber die Amnestirten aufzuheben und alle Kontumazirten furuͤckzurufen; dies, meinte er, wuͤrde die zweckmaͤßigste Weise seyn, die Jahrestage der Juli⸗Revolution zu feiern. Der Mi⸗ nister des Innern schickte sich an, dem vorigen Redner zu antworten, ward aber durch den allgemeinen Ruß⸗ Zur Abstim⸗ nung! veranlaßt, sich wieder niederzusetzen. Das Gesetz ward darauf durch 80 Stimmen gegen 20 angenommen. b
Der Courrier francais enthaͤlt heute folgenden Arti⸗ dl: „Die Aufloͤsung der Deputirten⸗Kammer wird von Tag
1in Tag wahrscheinlicher; die Dinge scheinen indeß noch nicht so
weit gediehen, wie man allgemein anzunehmen scheint. Die oͤf⸗
fentliche Meinung glaubt Alles, was sie wuͤnscht, so gern und
eliche, und daher die Geruͤchte, die sich seit einiger Zeit mit in se zuversicht erneuern. Ist es wahr, daß das Ministerium onseil die Aufloͤsung der Kammer beschlossen und die ersten age 16 Augusts zur Ausfuͤhrung dieser Maßregel festgesetzt 68 8 5. thut uns leid, die Taͤuschung zu zerstoͤren, der sich so w ersonen hingegeben haben; aber man erzeigt dem Mini⸗
um zu viel Ehre, wenn man annimmt, daß es den Noth⸗
testen Weg ei nWeg einschlage, um zum Ziele zu gelangen. Das Ministerium nerzielmehr die einflußreichen Mitglieder des Raassedeants. moͤ⸗ erdings die Absicht gehabt haben, die Kammer vor Anfertigung
8 1
2a2 a.
en 14ten Juli
Berlin, Freitag d
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eindiggeiten seiner Lage furchtlos ins Auge schaue, und den direk⸗
der neuen Wahllisten aufzuloͤsen, um mit Huͤlfe einer neuen Legislatur die innern Schwierigkeiten, die die Existenz des Ka⸗ binets untergraben, bei Seite zu raͤumen. Aber dazu sind Vor⸗ bereitungen zu treffen, Hindernisse zu umgehen oder zu besie⸗ gen; und dies Alles erfordert einen Grad von Energie, den das Ministerium nicht ohne dringende b; erreichen wird. Ist Herr Molé, wenn, wie man sagt, der Plan von ihm aus⸗ eht, wohl im Stande, diese Frage dem TConseil vorzulegen? Wuͤrde die Majoritaͤt seiner Kollegen nicht gegen ihn votiren? Das Ministerium wuͤrde sich schwerlich in seiner jetzigen Gestalt den Waͤhlern zeigen koͤnnen, und allem Anschein nach moͤchte die Aufloͤsung der Kammer eine theilweise Veraͤnderung des Kabinets nach sich ziehen. Wie koͤnnten daher die Herren Lacave⸗Laplagne, Martin und Salvandy eine Maßregel unter⸗ stuͤtzen, deren erstes Resultat hoͤchst wahrscheinlich ihr Ausschei⸗ den aus dem Ministerium seyn wuͤrde? Es waͤre also vor der parlamentarischen Schwierigkeit eine ministerielle Schwie⸗ rigkeit zu loͤsen. Wenn man an die schwierige Geburt des Kabinets vom 15. April denkt, so muͤßte man dabei auf große Zoͤgerungen gefaßt seyn, und wir glauben, uns nicht zu taͤuschen, wenn wir annehmen, daß ein Monat nicht hinreichen wuͤrde, um diese ersten Verlegenheiten zu besei⸗ tigen. Man haͤtte die Kammer im Monat August aufloͤsen koͤn⸗ nen, wenn die Session wie gewoͤhnlich im Mai oder Juni ge⸗ schlossen worden waͤre. Aber unmittelbar nach einer Session, die sechs und einen halben Monat gedauert hat und erst etwa am 15ten d. M. ganz beendigt seyn wird, kann man unmoͤg⸗ lich sogleich die Wahl⸗Operationen beginnen lassen. Die Gene⸗ ral⸗Conseils versammeln sich gegen Ende d. M., und ihre Siz⸗ zungen dauern den ganzen Monat August hindurch. Waͤhrend der Monate September und Oktober sind die Waͤhler mit ih⸗ ren Aerndten beschaͤftigt, und wenn man sie vor den ersten Symptomen des Winters zusammenberiefe, so wuͤrde man in den meisten Wahl⸗Bezirken nicht die gesetzlich nothwendige An⸗ zahl von Stimmen erhalten. Wenn das Ministerium kurz vor der Berichtigung der Wahl⸗Listen neue Wahlen ausschriebe, so wuͤrde man nicht ohne Grund vermuthen, daß es die Vermeh⸗ rung der Waͤhler fuͤrchte und das Land nicht ernstlich be⸗ fragen wolle. Unter den Umstaͤnden aber, in denen wir uns befinden, kann die Regierung sich nicht auf eine Majoritaͤt stuͤtzen, die sie nur durch Ueberrumpelung er⸗ langt haͤtte. Wenn man daher die gegenwaͤrtige Kammer aufloͤst, so wird der Wahlkampf nicht vor dem Monat Novem⸗ ber stattfinden. Aber, weit davon entfernt, schon einen Zeit⸗ punkt fuͤr die Aufloͤsung bestimme zu haben, hat das Ministe⸗ rium noch nicht einmal einen Entschluß uͤber diesen entscheiden⸗ den Akt selbst gefaßt. Der Ausfall der Munizipal⸗Wahlen hat dasselbe einigermaßen bestuͤrzt gemacht; denn wenn es auch die Niederlage der Doctrinairs wuͤnscht, so fuͤrchtet es doch zu glei⸗ cher Zeit auch ein groͤßeres Umsichgreifen der Opposition. Da⸗ her hauptsaͤchlich das Zoͤgern und Schwanken. Die Aufloͤsung der Kammer liegt im Interesse des Herrn Molé, dem es ein Beduͤrfniß ist, die Amnestie⸗Politik durch eine parlamentarische Majoritaͤt bestaͤtigt zu sehen. Die Opposition wuͤnscht zwar die Aufloͤsung, da die Kammer abgenutzt und die oͤffentliche Mei⸗ nung ohne Organ ist; aber sie hat kein persoͤnliches Inter⸗ esse dabei, denn obgleich die Umstaͤnde gegenwaͤrtig guͤnstig fuͤr sie sind, so koͤnnen sich doch dieselben in einem Jahre noch weit vortheilhafter stellen; und wenn bei neuen Wahlen in die⸗ sem Jahre der tiers-parti auf die Majoritaͤt rechnen kann, so duͤrfte nach 12 Monaten der Sieg sich auf Seiten der Oppo⸗ sition neigen.“
Man beschaͤftigt sich schon im Kriegs⸗Ministerium sehr an⸗ gelegentlich mit den 1s. zur Bildung des Lagers bei Compiègne. Das 34ste und 55ste Regiment, welches erste⸗ res in Courberoie und letzteres in Orleans in Garnison liegt, und drei der hier garnisonirenden Regimenter werden in diesen Tagen aufbrechen, um ihre Kantonnirungen bei Compidègne ein⸗ zunehmen. Die Artillerie und die Kavallerie werden ebenfalls einige Tage spaͤter dorthin abgehen. Man spricht von mehreren hohen Personen, die nach Frankreich kommen wuͤrden, um den Truppen⸗Uebungen im Lager bei Compiègne beizuwohnen.
Der General von Rigny hat den Bitten seiner Familie, einige Zeit bei ihr in Lille und in Paris zuzubringen, nicht nachgegeben, sondern erklaͤrt, daß er unverzuͤglich nach Afrika zuruͤckkehren werde, um Paris nicht eher wiederzusehen, bis er sich auch durch die That von den gegen ihn erhobenen Ankla⸗ gen gereinigt und der neuen Expedition nach Konstantine beige⸗ wohnt habe. Der Kriegs⸗Minister soll ihm die Versicherung gegeben haben, daß diese Expedition spaͤtestens in den ersten Ta⸗ gen des Septembers stattfinden werde.
Gestern Abend war hier allgemein das Geruͤcht verbreitet, daß der Friedens⸗Traktat zwischen Abdel⸗Kader und dem Gene⸗ ral Bugeaud gebrochen sey, und daß die Feindseligkeiten von neuem begonnen haͤtten. Obgleich die Organe des Ministeriums diese Nachricht heute nicht bestaͤtigen, so glaubt man doch ziem⸗ lich allgemein, daß irgend etwas an der Sache sey. Man wollte schon vor einigen Tagen wissen, daß das Ministerium, um den Verlegenheiten zu entgehen, in die es durch den Trak⸗ tat von der Tafna versetzt worden ist, den General Bugeaud unter der Hand beauftragt habe, unter irgend einem Vorwande den Klauseln des Traktats zuwider zu handeln, und dadurch einen Bruch zwischen ihm und dem Emir herbeizufuͤhren.
Jussuf⸗Bey fährt fort, in den hiesigen Salons große Auf⸗ merksamkeit zu erregen. Er ist gewoͤhnlich von Herrn von Vil⸗ liers, einem jungen Capitain der Spahis, begleitet, der ihm die hiesigen Sitten und Gebraͤuche erklaͤrt. Sie sind Beide auf Ara⸗ bische Weise in der prachtvollen Uniform ihres Regiments ge⸗ kleidet, — in einem rothen mit Gold besetzten Turban, Yattag⸗ han, Tuͤrkischen Beinkleidern, Afrikanischem Schnurrbart u. s. w. Jussuf wird haͤufig mit Murat verglichen, und hat auch in vie⸗ ler Beziehung Aehnlichkeit mit ihm.
Waͤhrend die hiesigen Blaͤtter den Herrn Karl Dupin als
gefaͤhrlich erkrankt schildern, meldet eine Bordeauxer Zeitung,
daß derselbe in jener Stadt angekommen sey. Dies beruht in⸗ deß wahrscheinlich auf einem Irrthum. Das Journal de Paris sagt: „Wir wissen aus guter Auelle, daß Herr Thiers eine Zeit lang in Italien bleiben wird, und daß er, weit davon entfernt, an eine baldige Ruͤckkehr zu denken, den Plan hat, vier Monate abwesend zu bleiben. So⸗ mit zerfallen die Geruͤchte in sich selbst, die man an der Boͤrse uͤber den nahe bevorstehenden Wiedereintritt des Herrn Thiers in das Ministerium verbreitet hatte.“ Herr von Chantelauze, vormaliger Minister Karl's X., wohnt jetzt in Lyon, wo er sich eine kleine bescheidene Wohnung gemiethet hat. Er wird sich, wie es heißt, in die Reihe der Advokaten aufnehmen lassen und in Lyon plaidiren. Seine Ge⸗ sundheit scheint vollkommen wieder hergestellt zu seyn. Der Vicomte von Walsh, Redacteur der Mode, ist auf einer Reise nach Deutschland in Straßburg von der Polizei an⸗ gehalten und seine Briesschaften sind dort in Beschlag genom⸗ men worden. Es sollen sich unter denselben Briefe an die Her⸗ zogin von Angoulème und an die Herzogin von Berry befun⸗ den haben, welche sogleich dem Minister des Innern zugeschickt worden sind. In einem an die 8 de Metz“ gerichteten Schreiben beklagt sich Herr von Walsh sehr lebhaft uͤber eine solche Maßregel, die indeß schon, wie hiesige Zeitungen hinzu⸗ fuͤgen, in den Postgesetzen, welche Reisenden die Mitnahme von gesiegelten Briefen verbieten, ihre Rechtfertigung findet. Gestern wurden zum erstenmale die zu den Galeeren ver⸗ urtheilten Straͤflinge in den neuen, eigens zu diesem Zweck er⸗ bauten Wagen nach dem Orte ihrer Bestimmung abgefuͤhrt. Diese Abfuͤhrung, die fruͤher stets zu den ärgerlichsten Auftrit⸗ ten, sowohl von Seiten der Verbrecher als von Seiten der Zu⸗ schauer Anlaß gab, ging diesesmal in der größten Stille und Ordnung vor sich Dir Gefangenen wurden ohne alle weite⸗
Wagen zwoͤlf besinden, dort durch eine eigenthuͤmliche Vorrich⸗ tung angekettet, so daß ihnen aber der Gebrauch der Arme ziemlich freisteht und sie dabei den Augen des Publikums gaͤnz⸗ lich entzogen sind. Diese Einrichtung fand allgemeinen Beifall und ist in moralischer Hinsicht als ein wahrer Fortschritt unse⸗ res Gefaͤngniß⸗Systems zu betrachten.
Briefe aus Lyon melden, daß das dortige Fabrikgeschaͤft seit einigen Tagen an Thaͤtigkeit gewonnen habe. Die rohe Seide ist gesucht und die Preise derselben sind nicht unbedeu⸗ tend gestiegen. Durch den Tod des Koͤnigs von England hat sich besonders viel Nachfrage nach Trauerstoffen eingestellt.
Ein hiesiges Journal meldet, daß die Cholera wieder in Paris ausgebrochen sey und daß schon 40 Personen als Opfer dieser vaqer. gefallen seyen. Von anderen Seiten wird indeß dieser Nachricht widersprochen.
Ein Beamter des Kriegs⸗Ministeriums ward am vergan⸗ genen Mittwoch in solcher Eile nach der Spanischen Gräͤnze abgesandt, daß man ihm zu den Vorbereitungen setner Reise nur drei Stunden Zeit ließ.
Das legitimistische Journal La France enthaͤlt Folgendes: „Man wirft jetzt von verschiedenen Seiten die Frage auf, welche Richtung Don Carlos nach dem Uebergange uͤber den Ebro ein⸗ schlagen werde? Wir erwidern darauf, 89I ihm zwei Plaͤne darbieten: entweder auf Madrid oder auf Valencia zu marschi⸗ ren. Wir glauben, versichern 89 koͤnnen, daß es die Absicht des Don Carlos ist, den letzteren Weg einzuschlagen; wenigstens war dies fruͤher sein geheimer Gedanke, und er duͤrfte auch wohl am meisten mit seinen Interessen im Einklange stehen. Valen⸗ cia ist fast von derselben Wichtigkeit wie Madrid, und wenn nichts vorgefallen ist, was seinen Plan aͤndern koͤnnte, so wird er gewiß in der genannten Richtung weiter marschirt seyn.“
Der Moniteur enthaͤlt heute nachstehende telegraphischen Depeschen: „Bayonne, 6. Juli.
des Regiments „Prinzessin“ in Freiheit setzen zu lassen, gab das Regiment auf den General und seine Offiziere Feuer. Der General Randon ward verwundet, ein Englischer Oberst⸗ Adju⸗ tant des Generals Mirasol, und ein Kornet getoͤdtet. Der Bri⸗ gadier O'Donnel stellte die Ordnung wieder her; aber der Ge⸗ neral Mirasol, der sich kein Gehoͤr bei den Soldaten verschaf⸗ fen konnte, hat das Kommando dem General Jaureguy uͤber⸗ geben und sich an Bord eines Englischen Schiffes zuruͤckgezo⸗ gen.“ — „Bordeaux, 7. Juli. „Don Carlos sst definitiv waͤhrend der Nacht vom 28sten und am Morgen des 2osten bei Cherta, in der Naͤhe von Tortosa, uͤber den Ebro gegangen. Cabrera erwartete ihn auf diesem Punkte und hatte schon eine Schiffbruͤcke gebaut. Die Expedition, begleitet von den Truppen Cabrera's, Forcadell's, Serrador's und Anderer, hat sogleich uͤber Amposta einen Weg nach Valencia eingeschlagen.“
Im Phare de Bayonne vom 4. Juli liest man: „Der Graf von Mirasol, welcher in Irun eine Unterredung mit dem Spa⸗ nischen Konsul zu Bayonne hatte, ist nach San Sebastian zu⸗ ruͤckgekehrt. Wann dieser General seine Operationen beginnen wird, ist noch nicht bestimmt.“ 5
Dasselbe Blatt meldet aus Unter⸗Aragonien vom 25. Juli: „Cabrera wird von allen Landleuten verabscheut und ste wuͤrden sehr erfreut gewesen seyn, wenn der Blitzstrahl, welcher seinen Secretair erschlug, ihn selbst getroffen haͤtte. Jeder An⸗ dere wuͤrde ein solches Ereigniß als eine Warnung des Him⸗ mels betrachtet haben; die Ruinen von Caspe beweisen jedoch, daß Cabrera dergleichen Warnungen verachtet. Er befindet sich jetzt zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in Cretas. Caba⸗ nero marschirt nach Calatagui hin, und die Regierung sollte ernstlich auf seine Verfolgung dringen, weil dieser Parteigaͤnger durch sein ritterlichs Benehmen immer mehr Anhaͤnger ge⸗ winnt, waͤhrend Cabrera durch den Schrecken, den er einflößt, aus jedem National⸗Gardisten einen Heros und aus jedem be⸗ festigten Platze ein zweites Numantia machen wird.“
Einem Schreiben aus Bayonne vom 4. Juli zufolge, soll der Baron v. Meer in einem Gefecht einen ziemlich starken Verlusterlit⸗
ten und unter Anderem 300 Pferde und 8 Kanonen verloren haben.
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ren Vorbereitungen in die Zelle gefuͤhrt, deren sich in jedem
1 Als am 4ten Abends in Hernani der General Randon sich weigerte, einige Aufruͤhrer