mung verweigern wollten, so wuͤrde das eben so viel heißen, als wenn 8 dem Volke in Irland die Weisung geben wollten, sich um Abgebung der Stimmen bei den Wahlen zu pruͤgeln. Aller Einwendungen ungeachtet wurde indeß die Bill mit 74 gegen 36 Stimmen verworfen. Am Schlusse der Sitzung wurde die Bill wegen Beschraͤnkung der Todesstrafe pro forma (vorbehaͤltlich der Amendirung im Ausschusse) zum zweitenmale verlesen. Bei dieser Gelegenheit beschwerte sch Lord Lynd⸗ hurst uͤber die Masse der Geschaͤfte, welche das Oberhaus noch vor der Prorogation zu beendigen habe und welche sehr lästig eyen, wenn man bedenke, daß waͤhrend der ersten fuͤnf Monate der Session nur 45, waͤhrend der letzten vierzehn Tage aber nicht weniger als 490 neue Bills eingebracht worden. Namentlich durch Bills wegen Privat⸗Angelegenheiten sey das Haus so sehr in Anspruch genommen, daß am 7ten alle Comité⸗Zimmer be⸗ setzt gewesen und außerdem vier sonst nicht benutzte Zimmer haͤtten zu uͤlfe genommen werden muͤssen. Oberhaus. Sitzung vom 11. Juli. Der Marquis von Lansdowne legte die Antwort der verwittweten Koͤnigin auf die Kondolenz⸗Adresse des Hauses vor. Ihre Majestaͤt dankt und sagt dann weiter: „Es wird stets Mein Bestreben seyn, Mich der Zuneigung der Britischen Nation werth zu er⸗ halten und Meine Dankbarkeit fuͤr die Beweise der Liebe zu zeigen, welche Sie gegen die Wittwe Ihres trefflichen Souve⸗ rains an den Tag gelegt haben.“”“ Auf den Antrag Lord Den⸗ man’'s ging darauf die Bill wegen Beschraͤnkung der Todes⸗ strafe durch den Ausschuß, obgleich Lord Lyndhurst sich gegen die Bill aussprach und sie gäͤnzlich verworfen wissen wollte. Der Lord⸗Kanzler nahm die Bill wegen Aufhebung der Verhaf⸗ tung wegen Schulden zuruͤck, weil er nicht hoffen duͤrfe, die Details dieser Bill angenommen zu sehen; er versprach aber die Einbringung einer aͤhnlichen Bill gleich zu Anfang der naͤchsten Session. Lord Duncannon zeigte an, daß er mit der Bill in Betreff der Parlaments⸗Waͤhler am Donnerstag weiter vor⸗ schreiten wolle. Die Ruͤbenzucker⸗Bill erhielt die zweite Lesung. Marquis von Westmeath trug auf Papiere in Bezug auf Irland an und begleitete seine Motion mit starken Ausfaͤllen gegen den Lord⸗Lieutenant. Graf von Mulgrave, der selbst zugegen war, antwortete ihm sehr kraͤftig, worauf noch Graf von Roden, Graf von Glengall und Lord Brougham Reden hielten, der Herzog von Wellington sich uͤber die Un⸗ regelmäͤßigkeit der Verhandlung beschwerte und die Papiere zu⸗ letzt, da Niemand etwas dagegen hatte, bewilligt wurden. Die Bill wegen der London⸗Brightoner Eisenbahn passirte; auch die zur ferneren Suspension kirchlicher Ernennungen. Die Amen⸗ dements der Gemeinen zur Englischen Munizipal⸗Bill wurden äabermals verworfen Unterhaus. Sitzung vom 10. Juli. Die Bills in Betreff des konsolidirten Fonds und des Milizsoldes passirten; an⸗ dere gingen durch den Ausschuß. Die Regentschafts⸗Bill erhielt die erste Lesung, und Lord J. Russell zeigte an, daß er am fol⸗ genden Abend deren allgemeine Bestimmungen auseinandersetzen wolle. Herr Hume trug auf eine Adresse an Ihre Majestät an, daß sie geruhen moͤchte, einer Akte der Legislatur von Ober⸗ Kanada, wonach das Parlament der Provinz, im Fall des To⸗ des des Koͤnigs, aufgeloͤst werden soll, die Sanction zu versagen. Er stichelte dabei auf den Unter⸗Statthalter Sir F. Head, und Lord J. Russell schien dies nicht gerade zu mißbilligen; in⸗ zwischen ward der Antrag ohne Abstimmung verworfen. Unterhaus. Sitzung vom 11. Juli. Die Regent⸗ schafts⸗Bill wurde auf den Antrag Lord J. Russell's zum zweitenmale verlesen. Die Berathung im Ausschusse ward auf den folgenden Abend angesetzt. Das Unterhaus war um 3 Uhr zusammengekommen und ging schon nach einer halben Stunde wieder auseinander, da sich nur sehr wenige Gegen⸗ staͤnde auf der Tages⸗Ordnung befanden. b
London, 11. Juli. Am. 9ten wird die Koͤnigin ihr er⸗
stes Lever im St. James⸗Palast geben. Am 2 sten wird Ihre Majestaͤt vom Buckingham⸗Palast Besitz nehmen und dort zu Mittag speisen. Morgen nimmt sie die Adresse der Stadt Lon⸗ don entgegen, haͤlt ein Kapitel des Bath⸗Ordens und sodann tine Geheimeraths⸗Versammlung. Um zu starke Aufregung zu vermeiden, wird Ihre Maägjestaͤt das Parlament nicht in Per⸗ on prorogiren, wohl aber das neue persoͤnlich eroͤffnen und die Thron⸗Mede an die Lords und Gemeinen selbst halten. Man glaubt, daß die Aufloͤsung des Parlaments ganz gewiß in der nzchsten Woche stattsinden werde, was auch die höͤchste Zeit seyn duͤrfte, da die Minister nur mit der groͤßten Muͤhe noch die erforderliche Zahl von 40 Mitgliedern im Unterhause zusam⸗ menbringen, um die noch uͤbrigen Geschaͤfte. zu beendi⸗ gen. Der Tag der Aufloͤsung ist noch nicht bestimmt, nan spricht aber von Dienstag oder Donnerstag kuͤnftiger Woche. Von dem Ausgang der Wahlen laͤßt sich we⸗ nig sagen. Alle Parteien versprechen sich den Sieg oder stellen sich wenigstens, als wenn sie darauf rechneten. Die Mi⸗ nister hoffen auf einen Zuwachs von mindestens 30 bis 60 Mit⸗ gliedern, und die allgemeine Meinung, daß die Koͤnigin und ihre Mutter fuͤr die Whigs gestimmt seyen, wird den Ministern wahrscheinlich von Nutzen seyn. Da es aber ein Kampf auf
Leben und Tod zwischen den beiden Hauptparteien des Landes
ist, so werden wohl auch die Tories keine Anstrengung unver⸗ sucht lassen, wenigstens eine eben so starke Minoritaͤt in dem nuͤchsten wie in dem jetzigen Unterhause zu bilden. 8 Lord Palmerston hatte am 7ten d. eine sehr lange Audienz bei der Koͤnigin. Die hiesigen Zeitungen, welche heute zum erstenmale wie⸗ der ohne den uͤblichen Trauerrand erscheinen, enthielten gestern eine ausfuͤhrliche Schilderung des Leichenbegaͤngnisses des ver⸗ storbenen Königs, das bekanntlich am 8ten stattgefunden hat, und uͤber dessen Form schon fruͤher nach dem Programm das Wesentlichste berichtet worden ist. Der Schluß der Feierlichkeit fand erst um 12 ½ Uhr Nachts statt, obgleich die Prozession ch schon um 9 Uhr in Bewegung gesetzt hatte. Wiewohl der Zudrang außerordentlich und die 5deung von Wagen, Pfer⸗ en und Menschen und die Unordnung besonders nach dem chlusse der Feierlichkeit vor der St. -9. errwhe wo die Leiche beigesetzt worden ist, außerordentlich groß war, so ist doch kein ernster Ungluͤcksfall vorgekommen. nmittelbar nach der Beendigung des Leichenbegaͤngnisses hat die verwittwete Koͤnigin, welche der Trauerfeierlichkeit in der Kapelle beigewohnt hatte, in Begleitung ihres Bruders, des regierenden Herzogs von Sachsen⸗Meiningen, Windsor verlassen und sich noch in der Nacht nach ihrem Wittwensitze, Bushy⸗Park, begeben. Sie soll nooch sehr leidend seyn. Der Herzog von Cambridge ist nicht hier angelangt; nur sein Sohn, der Prinz George, war bei dem Leichenbegaͤngniß zugegen. Herr Hume hat unterm 4ten d. folgende Adresse an die Waͤhler von Miodleser gerichtet, worin er 8 um seine Wie⸗ derer waͤhlung bewirbt: „Meine Herren! In Erwartung der
C.
bevorstehenden allgemeinen Wahl biete ich Ihnen noch einmal mit Freuden meine ergebenen Dienste an, Sie im naͤchsten Par⸗ lamente zu repraͤsentiren. Viermal schon habe ich mich um Ihre Stimmen beworben, und viermal bin ich mit Ihrer Wahl beehrt worden. Mein ganzes oͤffentliches Benehmen liegt Ihnen vor, und ich bin mir nicht bewußt, daß ich je etwas gethan, was Ihr bisher mir geschenktes Vertrauen schmaͤ⸗ lern koͤnnte. Ich kann mit gutem Gewissen versichern, daß mein Wunsch, Ihnen und meinem Vaterlande im Allge⸗ meinen zu dienen, nicht im mindesten nachgelassen hat. Fest an den politischen Grundsaͤtzen haͤngend, die mir zuerst die ausge⸗ zeichnete Stellung als Parlaments⸗Mitglied fuͤr Middlesex ver⸗ schafften, kann ich nicht einen Augenblick zweifeln, daß die auf⸗ geklaͤrten Waͤhler dieser Grafschaft ihre Konsequenz rechtfertigen und mich wieder in diese ehrenvolle Lage versetzen werden. Er⸗ lauben Sie mir schließlich, Sie zu erinnern, daß Waͤhler eben so wie Parlaments⸗Mitglieder eine wichtige Pflicht zu erfuͤllen haben, und daß derjenige, welcher aus Furcht oder Gunst gegen seine Grund⸗ saͤtze stimmt, oder der, welcher aus Indolenz oder noch schlechteren Beweggruͤnden an den Wahlen gar nicht Theil nimmt, den ihm auferlegten heiligen Beruf verletzt und durch seine Unredlichkeit oder Gleichguͤltigkeit sein c8 , verraͤth. Daß sich unter den Waͤhlern von Middleser wenig oder gar keine so verirrte Maͤnner finden moͤgen, ist mein aufrichtiger Wunsch. Sobald das jetzige Parlament aufgeloͤst ist, werde ich mich mit Freuden, wie gewoͤhnlich, an den Orten der Grafschaft einfinden, wo die Waͤhler eine Versammlung zu halten fuͤr gut befinden sollten.“
Herr O'Connell ist bereits am 6ten d. M. in Dublin an⸗ gelangt und hat am folgenden Tage einer Versammlung der General⸗Association von Irland beigewohnt. Er hielt bei die⸗ ser Gelegenheit eine Rede, in welcher er sich sehr ausfuͤhrlich zum Lobe der jungen Koͤnigin ausließ und erklaͤrte, daß man von ihren Talenten und guten Gesinnungen das Beste erwar⸗ ten duͤrfe. Obgleich Herr O'Connell nicht fuͤr Dublin, sondern
fuͤr Kilkenny als Wahl⸗Kandidat aufgetreten ist, so scheint es
doch, als ob er einer Aufforderung von Dubliner Waͤhlern, sie im Parlamente zu repraͤsentiren, Gehoͤr zu geben geneigt wäͤre. In einer Versammlung der Handwerker⸗Association zu Dublin am 1sten d. M. ist wenigstens einstimmig beschlossen worden, daß man Herrn O'Connell die Kandidatur uͤbertragen wolle.
Die Sache von Stockdale gegen Hansard in Betreff des Drucks der Parlaments⸗Debatten ist jetzt vor dem Gerichtshofe der Kingsbench, und das Unterhaus laͤßt es sich foͤrmlich gefal⸗ len, fuͤr sich dort plaidiren zu lassen.
Die Morning Chronicle meldet: „Da die bis jetzt in Deutschland eingegangenen Beitraͤge zur Errichtung eines Denk⸗ mals fuͤr Beethoven in seiner Vaterstadt Bonn noch nicht hin⸗ reichen, um ein Monument zu errichten, welches jenes großen Mannes in jeder Hinsicht wuͤrdig waͤre, so hat das Comité, an dessen Spitze der beruͤhmte A. W. von Schlegel steht, sich auch an das Ausland, namentlich an England, um Unter⸗ stuͤtzung gewendet. In Folge eines zu diesem Zweck an Lord Burghersh gerichteten Schreibens des Herrn von Schlegel hat man sich sogleich beeifert, am 19ten d. M. ein moͤglichst glaͤnzendes Koͤnzert im Drurylane⸗Theater zu ver⸗ anstalten. Die Mitglieder der Gesellschaft fuͤr alte Konzert⸗ Musik, der philharmonische Verein, die Koͤnigliche musikalische Akademie, das Orchester der Italiaͤnischen Oper und eine An⸗ zahl der ausgezeichnetsten Saͤnger und Saͤngerinnen (darunter auch Mad. Schroͤder⸗Devrient und Herr Braham) haben sich zur Foͤrderung dieses Zwecks vereinigt. Von den Direktoren der alten Koͤnzert⸗Musik, den Direktoren der Koͤnig⸗ lichen musikalischen Akademie, dem Herzoge von Cam⸗ bridge, dem Erzbischof von York, dem Freiherrn von Bu⸗ low, Lord Cawdor, Lord Burghersh und anderen vornehmen Personen sind schon betraͤchtliche Summen subscribirt worden, und das Publikum wird gewiß dies Unternehmen auf's bereit⸗ willigste unterstuͤtzen, denn Beethoven gehoͤrt allen Laͤndern an, und alle Laͤnder muͤssen es sich zur Freude machen, ihn zu ehren. Die Tausende von Englaͤndern, die den Rhein besuchen, wer⸗ den dann uͤberdies die Genugthuung haben, einen edlen und klassischen Gegenstand zu bewundern, zu dessen Existenz Eng⸗ land beigetragen.“
Durch das Dampf⸗Packetboot „William Fawcett“, welches San Sebastian am 5ten d. M. verlassen hat, sind einige De⸗ tails uͤber die durch Franzoͤsische telegraphische Depeschen be⸗ kannt gewordene Meuterei zu Hernani am Aten d. M. uͤber⸗ bracht worden. Wie Einige behaupten, durch die Strenge des nicht beliebten General Rendon erbittert, nach Anderen aus Eifersucht gegen die entlassenen Soldaten der Britischen Legion, denen bekanntlich ihre Ruͤckstaͤnde bezahlt worden sind, empoͤrte sich die Jaͤger-Compagnie des bis dahin durch seine strenge Disziplin und seine Tapferkeit bekannten Regiments „Prin⸗ cesa“, von der fruͤheren Division Narvaez, und schoß auf den General Rendon und mehrere ihn begleitende Offiziere, wobei der General verwundet und der Oberst Ebsworth, welcher fruͤ⸗ her ein Regiment der Britischen Legion kommandirte, erschossen wurde. Die Meuterer fanden jedoch durchaus keine Unterstuͤtzung von Seiten der anderen Truppen in Hernani und wurden sogleich durch den Brigade⸗General OH'Donnell entwaffnet und gefangen genommen. General Graf Mirasol fluͤchtete sich am Bord der Britischen Fregatte „North⸗Star“ und soll sich entschieden wei⸗
gern, das Kommando uͤber seine Division wieder zu uͤberneh⸗
men. Vorlaͤufig steht dieselbe unter dem Befehle von Jaure⸗ guy. Obgleich die Offiziere der Britischen Legion am 1sten d. M. drei Monate ihrer Soldruͤckstaͤnde ausbezahlt und fuͤr den Rest die besten Versprechungen erhalten haben, so geht die Organi⸗ sation der neuen Legion doch nur sehr langsam vorwaͤrts. Am jsten hatte man nur 1200 Mann Infanterie, 240 Mann Ka⸗ vallerie (fuͤr die aber nur 95 Pferde vorhanden waren) und 100 Mann Artillerie fuͤr den ferneren Dienst gewonnen.
Die Morning Chroniecle meldet aus Lissabon vom 28. Juni: „Die erste Serie der Tratten auf das Schatz⸗Amt auf die Ordre der Herren Ricardo und Comp. zur Zahlung eines Theils der Dividenden von den 5 pCt. ist regelmaͤßig zur Verfallzeir honorirt worden.“
Nachrichten aus Ober⸗Kanada bis zum l3ten v. M. zufolge, war das Provinzial⸗Parlament zum 19. Juni einberufen.
Die neuesten Berichte aus New⸗York, welche bis zum 10ten v. M. reichen, melden nichts von Bedeutung, enthalten jedoch einige Angaben, aus denen hervorgeht, wie weit sich der Druck der Handels⸗Krisis uͤber alle Verhaͤltnisse der Union er⸗ streckt haben muß. Der Gesammtbetrag der Staats⸗Einnahme belief sich im Jahre 1836 auf mehr als 22 Millionen Dollars, fuͤr das laufende Jahr dagegen wird er auf nicht mehr als 7 Millionen Dollars angeschlagen werden koͤnnen; einer offiziellen Anzeige zufolge belaufen sich die Einnahmen fuͤr den Monat April d. J. auf 1,995,300 D., die Ausgaben auf 3,889,403 D. 34 C.; statt daß sich also ein Ueberschuß vorfinden sollte, wie bisher, werden demnach die Ausgaben nicht zur Haͤlfte durch
del in den Vereinigten
4 pCt. herabgesetzt.
die Einnahmen gedeckt werden, und der aufgehaͤufte Uehe⸗ schuß der letzten Jahre, dessen Vertheilung so viele De kussionen veranlaßt hat, wird wahrscheinlich binnen kurzem sehr dahinschwinden, daß es nicht mehr der Muͤhe werth se kann, daruͤber zu streiten. Die Vereinigten Staaten beffinde sich gegenwaͤrtig in der That im Zustande des Bankerot denn auch nicht eine einzige von den sogenannten Depostte Banken ist im Stande, ihre Verbindlichkeiten vollstaͤndig; erfuͤllen, und nur uͤber das Papier dieser Banken kann 1 Regierung disponiren. Privatbriefe von obigem Datum laut indeß guͤnstiger, als die in den Zeitungen enthaltenen Meldzu gen, und versichern, daß die Unterstuͤtzung, welche die En lische Bank den Englischen mit Amerika in Verbindung stefe den Haͤusern hat angedeihen lassen, sehr guͤnstig auf den Haf taaten eingewirkt und noch einwit⸗ wird. Daß man ernstlich daran denkt, seine Verpflichtung gegen England zu erfuͤllen, beweist der Umstand, daß zwei G sendungen von ½ und 1 Million Dollars unterweges d Was die Regierung anbelangt, so thut sie jetzt Alles, wmf die Kaufleute Erleichterung ihrer Noth finden. So at namentlich der Kaufmannschaft von New⸗York die Versichern geben lassen, daß alle Beitreibung der Zoll⸗Ruͤckstaͤnde bis I. October d. J. ausgesetzt bleiben solle. Prinz Ludwig Bnh⸗ parte, der von der Franzoͤsischen Regierung nach den Verein ten Staaten exilirt worden ist, soll sich am Bord des auf Reise nach Europa begriffenen Packetschiffes „George Wassin ton“ befinden. (Das Schiff ist, neuern Nachrichten zufolge, Liverpool angelangt. Ob sich Ludwig Bonaparte wirklich’n Bord desselben befindet, melden die Londoner Blaͤtter nic wohl aber, daß es die erwarteten Contanten nicht uͤberbringg An der heutigen Boͤrse war großes Leben in den Acg der London⸗Brightoner Eisenbahn, weil man die dritte Lesun der dieselbe betreffenden Bill im Oberhause am heutigen Abg erwartete. Daß diese Lesung auch erfolgt ist, geht aus Parlaments⸗Verhaadlungen hervor.) Es sind drei Linien, w die es sich handelt, und die fuͤr Gibb's Linie fand Kaͤufer 13 Sh. bis 13 Sh. 6 P., die fuͤr Rennies zu 1 %¾ bis 2 ¼˖ h. und die fuͤr Stephenson's zu 3 Pfd. Geld war reichlicher ie
handen, als vor 8 bis 14 Tagen, und die Preise der verschig
nen Fonds lassen es wahrnehmen. In fremden Fonds wug nicht viel Geschaͤfte gemacht, außer in Spanischen, die 10 hoͤher standen. Niederlande.
Aus dem Haag, 11. Juli. Vorgestern war großes D ner bei Hofe, an welchem die Wuͤrttembergischen hohen Git Theil nahmen. Am dten Morgens war der Prinz von Hranie angekommen und stattete dem Koͤnige von Wuͤrttemberg seine Besuch ab. Dieser Monarch, welcher, dem Vernehmen nach
fuͤnf oder sechs Wochen bei uns verweilen wird, gab gester
große diplomatische Audienzen.
Der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen sin von Berlin hier angekommen.
Baron R. Fagel geht Namens Sr. Majestaͤt nach Lomg ab, um der Koͤnigin zu ihrer Throngelangung Gluͤck zu wuͤnsch
Man vernimmt, daß der Herzog Bernhard von Sachs Weimar mit seinem aͤltesten Sohne zu den großen Kavallen, Manoͤvern nach Rußland abgehen wird. 85
Die Haarlemsche Courant feiert heute den Tag, an vh chem vor 190 Jahren die Familie der jetzigen Eigenthuͤmer ses Blatt uͤbernommen hat, das uͤbrigens schon vor dem Jöh 1665 bestanden, immer unter demselben Titel.
Die Amsterdamer Bank hat den Diskonto von 50
. Reutsich lem n d. Hannover, 13. Juli. Den letzten Nachrichten zufolge
haben Ihre Majestaͤt die Koͤnigin mit Sr. Koͤnigl. Hoheit de
Kronprinzen am 13ten zu Halberstadt uͤbernachten und am lute zu Derneburg bei des Erblandmarschalls Grafen von Maͤnste Excellenz eintreffen wollen, von wo aus Ihre Majestaͤt dan uͤbermorgen in hiesiger Residenz⸗Stadt eintreffen wuͤrden. 3u festlichsten Empfange der Koͤnigin werden hier, wie auf d Wege, welchen Ihre Majestaͤt kommen, bereits alle Anstal getroffen.
Heute um Mittag hat die hiesige Garnison auf dem I. terloo⸗Platze Sr. Majestaͤt dem Koͤnige unter Kanonendonm feierlich gehuldigt.
Die hiesige Zeitung giebt nach dem Fraͤnkischh
Nerkur folgenden Artikel uͤber die Hessischen Verhäͤltnise⸗ „Bekanntlich sieht das regierende Haus in Kurhessen gege waͤrtig bloß auf vier Augen, indem der Kurprinz Frrenich Wilhelm (geb. den 20. August 1802) seit dem 30. Sepeeber 1831 Mitregent und in Abwesenheit des Kurfuͤrsten alleinige Staatsregent, einziger Sohn des nun 60jaͤhrigen Kurfuͤrst Wilhelm II., in morganatischer Ehe lebt, die Kinder, welch derselbe mit seiner jetzigen Gemahlin erzeugt hat oder noch! der Folge erzeugen wird, sowohl nach dem neuen als nach das alten durch die Verfassung vom 5. Jan. 1831 begruͤndeten Kue hessischen Staatsrechte nicht successionsfaͤhig sind, und nur falls, sich noch einmal ebenbuͤrtig vermaͤhlte, die Kussicht vorhanden koͤnnte, daß die dermalige Haupt⸗Linie des Kurhessischen F stenhauses eine direkte zur Thronfolge berechtigte Descenden bekaͤme. Die Thronfolge wuͤrde demnach nach dem Ableben Kurfuͤrsten und des Kurprinzen auf die naͤchste Neben⸗Linien regierenden Hauses uͤbergehen. Im §. 3 der Kurhessischen Loö fassungs⸗Urkunde heißt es: „Die Regierung des Kurhessich Staates mit dessen saͤmmtlichen gegenwaͤrtigen und kuͤnfit Bestandtheilen und Zubehoͤrungen ist erblich, vermoͤge leiblch Abstammung aus ebenbuͤrtiger Ehe, nach der Lineal⸗Folge U dem Rechte der Erstgeburt, mit Ausschluß der Prinzest nen.“ Der praͤsumtive Nachfolger des Kurfuͤrsten i des Kurprinzen in der Regierung des Kurstaates na einzige hinterlassene Sohn des verstorbenen alteren Oheims 1 Kurfuͤrsten, des Landgrafen Karl, vormaligen Statthalters Daͤnischen Herzogthuͤmer Schleswig und Holstein, namüc noch lebende Hessische Prinz Friedrich (geb. den 24. Mai 1 der nach dem Tode seines Barei⸗ [B eines Landen u Hessen angenommen hat, fruͤher Gouverneur von nge Pen n sattger Statthalter von Schleswig, Koͤniglich Dm scher Feldmarschall.é Dieser aber hat sich nicht ebenbuͤrtig mahlt, und hinterlaͤßt daher auch keine successionsfahige diin kommenschaft, und da er um eine Anzahl von Jahren älter als der Kurfuͤrst, so ist keine Wahrscheinlichkeit vorhanden er diesen und noch weniger, daß er den Kurprinzen ü1 und dereinst zur Regierung gelange. Es laͤßt sich s0 annehmen, daß die Thronfolge in Kurhessen auf die ma⸗ liche unmittelbare Descendenz des vor kurzem 9 st hohen Alter mit Tode abgegangenen zweiten oder⸗ 1 geren Oheims des Kurfuͤrsten, des Landgrafen Friedüch’
1 1
Rumpenheim, falle. Der aͤlteste Sohn dieses Wilhelm (geb. den 24. Dez. 1787), Köoͤnigl. Danischer General⸗ Masor und Inhaber eines Daͤnischen Infanterie⸗Regiments Gouverneur von Kopenhagen, der nach seines Vaters Ableben, ils Haupt seiner Linie, den Titel eines Landgrafen zu Hessen fihrt. Derselbe ist mit der Prinzessin Louise Charlotte, 8 ier des Prinzen Friedrich von Daͤnemark, vermäaͤhlt, aus wel⸗ her Ehe er einen Sohn, Friedrich Wilhelm Georg Adolph hat der (geboren den 26. November 1820) juͤnger ist, als der ur⸗ prinz, waͤhrend dessen Vater nur um einige Jahre aͤlter ist als detzterrr. Als dereinstiger Regierungs⸗ Nachfolger im Hessi⸗ shen Kurstaate im Fall der Erloͤschung der jetzt regie⸗ tenden Linie mag unter diesen Umstaͤnden der gedachte kandgraf Wilhelm und nach ihm dessen Sohn der Prinz Friedrich Wilhelm angesehen werden koͤnnen. Insofern er⸗ sheint es in politischer Beziehung von einiger Bedeutsamkeit und Wichtigkeit, daß der andgraf Wilhelm es auf das Be⸗
fimmteste Rarcreahe⸗ die Vollmacht, die dessen verstorbener
Pater, der Landgraf, zur Vertretung seiner Person, Familie un) Linie auf dem ürrzesfischen Landtage ertheilt er⸗ neuern, so daß der Platz, der verfassungsmaͤßig dem Haupte dieses apanagirten Zweigs des Kurhauses oder dem von dem⸗ selben ernannten Stellvertreter und Bevollmaͤchtigten in der Kurhessischen Staͤnde⸗Versammlung gebuͤhrt, welchen Platz der hiesige Kurhessische Oberst⸗Lieutenant von Ochs bis⸗ her eingenommen hatte, dessen Bevollmaͤchtigung aber durch den erfolgten Tod seines Bevollmaͤchtigers erloschen ist, nunmehr unbesetzt geblieben ist. Man will wissen, daß der Prinz Wil⸗ helm schon bei Lebzeiten seines Vaters die Beschickung der Kur⸗ hessischen Landtage durch diese gemißbilligt hat, und, wie man vernimmt, hat er seit dessen Ableben seine Absicht dahin er— klaͤrt, sich fuͤr seine Person sowohl als Namens der von ihm repraͤsentirten apanagirten Seitenlinie des Hessischen Fuͤrstenhauses jeder kuͤnftigen Theilnahme an den land⸗ stͤndischen Verhandlungen in Kurhessen zu enthalten. be⸗ orgliche Verfassungsfreunde haben in diesem Benehmen und Verfahren des genannten Hessischen Prinzen sogar schon eine Andeutung von Nicht⸗Anerkennung unserer Verfassungs⸗ Urkunde und der auf dieser basirten Rechtsguͤltigkeit der jetzi⸗ gen constitutionnellen Staats⸗Ordnung in Kurhessen sehen wol— sen, so daß bei der Berechtigung des Landgrafen Wilhelm und dessen maͤnnlicher Descendenz bur dereinstigen Thronfolge in zurhessen nach der bestehenden uccessions⸗Ordnung wohl gar eine Zeit kommen koͤnnte, wo der Bestand der gegenwaͤrtigen ehwhe sagus 8 Feage estellt erscheinen koͤnnte. hwerin, 8. Juli. Eine Großherzogliche Veror vom Gemas edäge, wie folgt: “ „Um fär die Prüfungen auch derjenigen Re⸗ ts⸗. 1 1 welche sich nicht zunächst der d.a ess eitnen. Seses. Seedtags dm Wege des Aaditoriats bei Unseren Nieder⸗Gerichten, oder bei den Nagistrats⸗Gerichten ihre weitere Ausbildung für den Staatsdienst befördern beabsichtigen, verordnen Wir, wie folgt: I. Auch dieje⸗ igeu Rechts⸗Kandidaten, welche die Zulassung zum Auditoriate bei iseren Amts⸗ und Stadtgerichten, auch Magistrats⸗Gerichten nach⸗ sachen wünschen, ohne bereits das Advokaten⸗Examen in Grund⸗ ge der Verordnung vom 21. April d. J. bestanden zu haben, müssen sch vorgängig ebenmäßig einer Prüfung, sonst allenthalben nach Vor⸗ sceift der eben gedachten Verordnung, bei der für die Advokaten⸗ rüfungen zu Rostock konstituirten Prüfungs Kommission unterwerfen, ur daß hinsichtlich der Erfordernisse zur Befähigung und der Weise zu peren Ermittelung hier näher bestimmt wird: 1) Die Prüfung vnß ergeben, daß der Kandidat eine gesunde Beurtheilungskraft und ute natürliche Aulagen besitze — neben den zur allgemeinen Bildung rforderlichen Vorkenntuissen, in den Haupt⸗ Grundsäben und in den Grundbegriffen der Rechtswissenschaft feststehe und richtige Folge⸗ üungen aus ihnen zu ziehen wisse — sich solche gründliche, deutliche und zusammenhängende Rechtskenntnisse erworben habe, als man bei sn angewandter Studienzeit von einem mit den erforderlichen Vor⸗ inntnissen versehenen und mit einem guten natürlichen Verstande fegabten Kandidaten zu erwarten berechtiget ist. 2) Zu den ersten scuft ichen Arbeiten ind dem Kandidaten zur Ausarbeitung einer dioilk⸗Relation oder eines Appellations⸗Libells solche Akten aus⸗ hülsen, welche ihm Gelegenheit darbieten, sich über die Erfor⸗ enisse sub 1 gehörig ausweisen zu können. 3) Nach genügend defundener solcher Arbeit und der demnächst weiter unter Aufsicht zn beschaffender schriftlichen Leistungen, wie LI1 in ehen angezogenen Verordnung vom 21. April d. J., jedoch mit auschluß der daselbst sub 3 d. bezeichneten praktischen Arbeiten, vnngeschrieben sind, ist die vorzunehmende mündliche Prüfung auf di westere Ermittelung der hier sub 1 bezeichneten Erfordernisse durch fugan zu richten, weiche nach Auswahl der Prüfungs⸗Behörde aus 6 ganzen Rechtsgebiete, insbesondere aus den Haupt⸗Disziplinen erselben zu entnehmen sind. II. Das gute Bestehen dieser Prüfung
icfibigt so wenig zum Betrieb der Advokatur, als zur Ausübung der Eben so wenig giebt
Rchter⸗Functionen in irgend einer Bezichung. hg ein Recht auf die Zulassung zum Auditoriat, vielmehr behal⸗ nn⸗ 9 dieser Beziehung, so weit es Unsere Amts⸗ und ügert b etrifft, in jedem einzelnen Falle Unsere Entschließung haund wer lelknigse Kandidaten, welche bei Unsern Domanial⸗ eine 8 9 Zulassung wünschen, noch insbesondere auf die 1 isse der bezüglichen Verordnung vom 15. Jannar 1836 ver⸗ Hamburg, 14. Juli Gestern Nachmi 1 vvn 8 . C hmittag fand die durch 5 Wm. Campbell veranstaltete große Riugdeener. des 8 kondoner leichten Ruderboͤte: „Water Witch“ (Flagge: Rns; weiß), Fairy Queen“ (Flagge: roth und weiß), hülo Roy⸗ (Flagge: gelb und weiß), „Lady of the Lake“ sgagge⸗ grün und weiß), auf der Außen⸗Alster in zwei Ab⸗ 8 ngen statt. Bei der ersten Wettfahrt war ein Raum von v. en, bei⸗ der zweiten ein Raum von 8475 Ellen zuruͤck⸗ lech Bei beiden Wettfahrten gingen alle vier Bite zu⸗ ch 8 doch 1r-e, nur zwei und zwei gegen einander, naͤm⸗ cae itch gegen „Fairy AQueen“ und „Rob Roy“ hae 8 ady of the Lake“; bei dem zweiten Gange wechselten 4 1 üts 81 IT“ und der „Fairy Queen“, so wie e”0. ; y“ und der „Lady of the Lake“ i sets Die Mitglieder des hiesigen ee Hacgeß * vHvler gehabt, das Richteramt zu uͤbernehmen. Die 1 ;- -e . 2890. “ das Ziel: Bei der Frfsahrt 1) grün, 2) blau, 3) gelb, 4) roth; bei der eten Mentagre 1) roth, 2) gruͤn, 3) blau, 4) 1. Diese Hhge ahtt hatte eine große Menge Zuschauer an mehrere 895 es Alster⸗Bassins herbeigezogen und die Theilnahme g in 11“”“ gefesselt. 1 eir eunchen, 10. Juli. Se. Durchl. zuͤrst Metterni sed zuf v 88 erwartet. ekges p „Bayerische Blaͤtter berichten, d öte i 8 Iöö n, daß am 5ten d. die eeSr Majestaͤt des Koͤnigs fuͤr die Statuten der Eisen⸗ anit nc chen hier und Augsburg ertheilt wurde, so daß nun died 9 zum Beginn der Ausfuͤhrung geschritte erden Die erste Einzahlung soll 10 pCt. betragen.
8 Oesterreich. 1
Wien, 9
Naisor . li. Ihre Majestzͤte 62 ,
iserin 929 Ju 85,1 kajestoten der Kaiser und die üin haben am 7. Zult, nachdem Gie der heil eNönd be
whe.. ist nun der Prinz. gewohnt,
88
um 10 Uhr Morgens Linz verla
von den innigsten 9 *Zaen vinzial⸗Hauptstadt, ger bestimmt war,
und, begleitet Segenswuͤnschen der Bewohner eee⸗ die Reise uͤber Voͤklabruck, wo das Nachtla⸗ e war, nach Salzburg angetreten.
Ihre Ma estaͤt die verwittwete Koͤnigin beider Sicilien ist am 3. Juli Abends am Bord des Koͤnigl. Neapolitanischen Dampfsschiffes „Nettuno“ nach einer Fahrt von drei Tagen von Manfredonia in Triest angelangt und hat am folgenden Nach⸗ mittag ihre Reise nach Graͤtz fortgesetzt.
Im Oest. Beobachter liest man: „Gegenwaͤrtig beschaͤf⸗ tigt die Aufmerksamkeit des kunstsinnigen gebildeten Publikums Wiens ein Kunstwerk von hohem Interesse, durch den darge⸗ stellten Gegenstand sowohl, als durch die geniale Auffassung und Darstellung selbst. Es ist naͤmlich das von weiland Sr. Maj. dem Kaiser Franz J. bereits vor vier Jahren anbefohlene Bas⸗ relief fuͤr das Piedestal zu Hofer's Denkmal in der Kathedrale zu Innsbruck von der Meisterhand des ruͤhmlichst bekannten K. K. Rathes und Direktors der Graveurschule an der K. K. Akademie der bildenden Kuͤnste zu Wien, Joseph Klieber, aus⸗ gefuͤhrt, 5 Beschauen fuͤr die Kunstwelt in seinem Atelier (Wieden r. 100, naͤchst der Karls⸗Kirche) ausgestellt. Das Basrelief, in Carrarischem Marmor, 5 Schuh 3 Zoll lang 2 Schuh 8½ Zoll breit, 32 Hauptfiguren enthaltend, von denen einzelne im Vordergrunde bis zur Groͤße von 14 Zoll sich er⸗ heben, stellt den wichtigsten Moment aus Hofer's Leben dar. Er und die Maͤnner Tyrols schwoͤren, in Treue fuͤr das angestammte Herrscherhaus aus Habsburg's erlauchtem Stamme Blut und Leben zu lassen. In der Mitte des Bildes auf einer An⸗ hoͤhe steht Hofer, in der linken Hand die gesenkte Fahne hal⸗ tend, die rechte zum Schwur erhebend, den be eisterten Blick aufwaͤrts gerichtet. Ihn umdraͤngen die sechs Gerlicht⸗ Tyrols in schoͤnster Gruppirung und im Kostuͤme des Landes, den Eid leistend, mit zum Theile auf die Fahne gelegter Hand, theils bes Finger der rechten in Gottes freie Luft erhebend. Greise eiber, Jungfrauen und Kinder, außerhalb des Kreises der Schwoͤrenden sich gruppirend, als Sinnbilder 1ee 1e hs Nren Liebe fuͤr ervollständigen die erhebende Scene, und im Ganzen ist nich ein Gesicht, das die mäͤchtigen Gefüͤhle, die das 8 “ hochfeierlichem Akte durchgluͤhen, nicht ausdruͤckte. ie Glocke des Dorfkirchleins, auf dessen Vorplatz die Scene verlegt ist und dessen zerstreute an Felsen gelehnte Wohnungen man sieht, laͤutet, und im Hintergrunde stehen die ewigen Al⸗ pen und schauen mit ihren Riesenhaͤuvtern, als Zeugen des eben geleisteten Schwurs, in die Versammlung hin⸗ ein. Die Phantasie des Beschauers, von dem Geiste, das im Ganzen webt, ergriffen, kann sie sich denken, im hun⸗ dertfaͤltigen Echo, die Stimmen verbreitend, den Eid wieder⸗ holend, als ernste Mahner, fuͤr die Maͤnner, die ihn so eben geleistet, fest zu stehen fuͤr die Sache, der sie sich geweiht, wie sie selbst seit Jahrtausenden dastehen, als unuͤberwindliche Boll⸗ werke, Tyrols bluͤhenden Gauen zum Schutze. Ueber die Grup⸗ pirung des Ganzen, Wechsel der Gegenstaͤnde, Draperieen und leichten Faltenwurf der Kleidung, Ausdruck in den Koͤpfen und Haltung sowohl der Haupt⸗- als Nebenfiguren ist nur eine Stimme, daß sie die Weihe und Meisterschaft des Kuͤnstlers in ohem Grade beurkunden. Der Marmor scheint beseelt. Der eschauer kann sich kaum losreißen, begeistert von dem Gegen⸗ stande, in gleichen Gefuͤhlen entflammt, in den Augenblicken der Gefahr, wie Tyrols Soͤhne Blut und Leben nicht zu schonen fuͤr Oe ece hohes Kaiserhaus. 8 Balignani's Messenger meldet aus Vale vom 1. Juli: „Unsere Provinz ist tausendmal unglaͤckichern 68 Catalonien, Navarra und Biscayg. Wir haben keinen einzigen Soldaten, der uns beschuͤtzt. Castellon, Villa Hermosa, Alcoy Terica, Villamate, mit einem Worte, die reichsten und bevoͤl⸗ kertsten Staͤdte sind von den Karlisten unter Serrador besetzt der 6000 Mann Infanterie und 800 Mann Kavallerie befeh⸗ ligt, und von Pepe, Lama, Lopez, Esperanza und hundert an⸗ deren Parteigaͤngern, die bestaͤndig herumschwaͤrmen, unterstuͤtzt wird. Am 26. Juni zwangen sie den Brigadier Borse, in die Verge von Polis zu fliehen. Es bleibt uns daher nichts an⸗ deres uͤbrig, als geduldig zu warten, bis es der “ ge⸗ faͤllig ist, an uns zu denken oder uns ohne Mitleid morden zu lassen. Ein solcher Zustand ist unertraͤglich. Das Volk ist es fande fehen easehan⸗ zu gHedon. die es nicht schuͤtzen will g es wird sich in kur se ieser - 1 18. dee hi sich t ürzem selbst aus dieser unge⸗ “
Briechen läan d
5 seßroi z de SRnc,cbetgt “ 8 cce Gsecheschee Graͤnze in Tuͤrk 1 22. Mai: „Wir leben hier i Fte Besorgniß vor einem Besuche der ““ 11 Umgegend mit einer Frechheit hausen, uͤber die man billig stau⸗ nen muß. In der (Griechischen) Osterwoche sind 300 der Em⸗ poͤrer vom Gebirge Gura (Ortris) heruntergestiegen, haben den nur zwei Stunden von hier entfernten ansehnlichen Ort Porta⸗ ria, wo eben der nicht unbedeutende Wochenmarkt abgehalten wurde, uͤberfallen, einige Maͤnner, welche Miene machten, sich zu wehren, getoͤdtet oder verwundet, sich hernach sammtlicher Waa⸗ ren, so viel sie davon fortzuschleppen vermochten, bemaͤchtigt, aus den angesehensten Familien zehn Geiseln ausgehoben, und nachdem sie noch verschiedene willkuͤrliche und grausame Handlungen be⸗ gangen hatten, ohne Hinderniß wieder ihren Ruͤckmarsch nach den Gebirgen angetreten. Einige Tage darnach trafen zwar etwa 3300 Mann Tuͤrkische Truppen hier ein, um die Raͤuber bu zuͤchtigen und ihnen den Raub wieder abzunehmen; allein is heute haben diese noch durchaus nichts ausgerichtet. Sie weigern sich foͤrmlich, in die Gebirge einzudringen, weil sie fuͤrch⸗ ten, in einen Hinterhalt zu fallen; sie bleiben darum, die Rebellen ihren Spott mit ihnen treiben, ganz gleichguͤltige und unbewegliche Zuschauer. Wenn das uͤberall so geht, so ist nicht abzusehen, wie der allgemeinen Verwirrung und Unord⸗ nung in dieser Provinz gesteuert werden soll. — Die Griechen naͤmlich die Unterthanen Koͤnig Otto's, welche sich hier aufhal⸗ ten, stehen unter strengster Aufsicht; sie mußten sich alle in Folge eines aus Konstantinopel eingetroffenen Befehls in den am Ha⸗ fen liegenden Gebaͤuden der Stadt einlogiren, und keiner darf den Hafen verlassen. Einem Griechischen Kaufmanne welcher eine anverwandte Frau mit ihrem Kinde durch Ueberschiffung nach Athen in Sicherheit bringen wollte, wurde sogar hierzu das Gesuch um Bewilligung rund abgeschlagen. Es ist hiernach an⸗ 1“ w die Hellenen im Verdachte der Theil⸗ . nterstuͤtz Unr. 3 rti diese Provinz des wa een, ver Unpuhsn Hat, wesch⸗ gedsnteceic
des Kampfes fuͤr das Regentenhaus,
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
— — New⸗York, 30. Mai. Die bi „ork, 30. Mai. Die bitteren und Lrech⸗ ten Klagen, welche in Folge des Verungluͤckens mehrerer Schiff⸗
Auswanderern oder Waaren im Angesicht unserer Hafen⸗
bucht entstanden und lebhaft gefuͤhrt wurden, habe ich ei ne 2 Lestaltung des Lootsenwesens nach sich hn 88 taat Neu⸗Jersey, dem die Kuͤste am rechten Ufer und der Ausmuͤndungsbucht des Hudson gehoͤrt, als der Staat New⸗ York mit dem linken Ufer und Kuͤste nebst den Inseln, auf de⸗ ren einer, Montatton, unsere Stadt eht, haben jeder ein Ge⸗ S. vnia Fögeeeene Neu⸗Jersey juece und da dort
e Mißbraͤu inli
seen ere che bestanden, wa rscheinlich mit bes⸗
In Folge eines vom Schatz⸗Secretair der Bundes⸗Regie⸗ rung erlassenen Befehles, Ingenieur⸗Offiziere Versuche 5 a. Mittheilung von Nachrichten durch Fernschreiberei anstellen zu lassen, deren Ergebniß in der naͤchsten Kongreß⸗Sitzung diesem vorgelegt werden soll, werden jetzt Versuche mit Tag⸗ und Nacht⸗Telegraphen angestellt. Es ist die Absicht, diese laͤngs der ganzen Kuͤste, von den Haupt⸗Punkten derselben nach Washington, und vermuthlich auch quer durch das Land zwi⸗ schen den groͤßeren Staͤdten anzulegen. Es versteht sich, daß die Benutzung dieser eeee fuͤr den Handel weit be⸗ traͤchtlicher, als fuͤr oͤffentliche Angelegenheiten seyn wird.
Der fruͤher in Deutschland gewesene Herr Robinson, Professor am hiesigen theologischen Seminar, wird in zwel Nonaten mit seiner geistreichen Gattin, gebornen Jacobs aus Halle, der Herausgeberin der „Serbischen Lieder“ unter dem Namen Talvy, nach Deutschland zuruͤckkehren. Ein unersetz⸗ licher Verlust fuͤr die in Boston erscheinende „North American 1 * V geliefert hat, die in
e zen Welttheile kein anderer reiben i Beuns 2 3 8 a. Kensch zu schreiben im Die hiesige beim großen Brande zerstoͤrte Boͤrse wir jetzt an ihrem alten Platze, nach den duster 84 Berts, nischen Museums wieder aufgebaut; freilich nur halb so breit wie in Berlin und nicht mit dem Lustgarten zum Vorhofe, sondern an einer Straßen⸗Ecke, etwa von der Breite der Haͤuser von der heiligen Geist⸗ und Koͤnigsstraßen⸗Ecke in Berlin. Der geniale Schinkel ließ sich wohl schwerlich traͤu⸗ men, daß der naͤmliche Gedanke, der sich so schoͤn als „Haus der Kuͤnste“ verkoͤrpert hatte, nun auch als „Haus des Handels“ dienen koͤnne und muͤsse. Wir sind aber hier schon lange ge⸗ woͤhnt, Kirchen, Banken, Rathhaͤuser, Kollegien u. s. w. alle aus der naͤmlichen geschmacklosen Patrone zu schneiden, und sind, ohne an die 114 zu denken, froh, doch minde⸗ stens eine schoͤne Form nachgebildet zu sehen.
Trotz der den Amerikanern doppelt läͤstigen und ganz un⸗ gewohnten Laͤhmung alles Verkehrs, ist hier so eben vom Pro⸗ fessor Henry, einem tuͤchtigen Manne, das erste Heft einer neuen Zeitschrift, „New York Review“ erschienen. Ob dieselbe sich aber lange halten werde, scheint mir sehr zweifelhaft.
1” F1“
Inland.
“ Berlin, 16. Juli. Man schreibt aus Koͤln vom 12 „Se. Koͤnigl. Hohckt der Kronprinz von Bayern 1- nees hit ein und 8 im Gasthofe „zum großen Rheinberg“ ab. Se. enie⸗ Ho eit wird morgen die Reise nach Holland weiter n.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. 88
„Es wird den Freunden der Kunst nicht unt 1 . Cerngs 888 Füthan 118 gs cht uninteressant sepun, zu XXYI. 288) vielbelobte Jabachsche Familienbild von Lebrun bis jetzt im Besitz der Familie von Groote zu Köln gewesen . in dem von Kempisschen Familienhause aufgestellt war, seit kurzem üch im Königlichen Museum zu Berlin befindet, für welches es Se. e der König haben anfaufen lassen. So hat dieses treffliche
ild, welches eine Hauptzierde unter den Gemälde⸗Sammlungen Kölns war, jetzt einen neuen würdigen Platz gefunden. “
Schwerin. Zu der am 11. Juli auf un 1 satt⸗ gehabten General⸗Versammlung 842 „Perctns sir Wrechlolsenfac Geschichte und Alterthumskunde“ hatte sich eine recht ansehüllche Fabervag hiesigen und dusee eäen Mitgliedern eingefunden. Der 8 8 des Vereins, Herr Regierungs⸗Präsident und Minister von ützow, eröffnete die Sitzung mit einer cinleitenden Anrede in welcher auf den ehrenvollen Standpunkt, den dies vaterländische Institut älteren Gesellschaften ähnlicher Tendenz gegenüber bereits ein⸗ Lö hat, hingewiesen und angedeutet wurde, welch erfrenlicher
heilnahme der Verein von Seiten des In⸗ und Auslandes sich zu rüh⸗ E1 ö durch den zweiten Se⸗
arr, Verrn Pastor Bartsch, so wie die Spezial⸗Referate der übrig
Beamten ließen in jeder Hinsicht die güntigsten restfere Abe ea Fir Lücke im Protektorat, welche durch den Hintritt des höchstseligen Lan⸗ desvaters entstanden, ist durch die huldpolle Bereitwilligkeit des jetzt ehlebanden Großber ogs wieder ausgefüllt, und in einer verlesenen erhöchsten 8 . indischen Literatur üͤber⸗ haupt, so der Mecklenburgischen Geschichte und Alterthumsforschung insbesondere, der erhabene Schutz zugesichert. Eine spezielle Ueder⸗ sicht des Geleisteten und noch zu Leistenden bringt der nächstens er⸗ scheinende Jahres⸗Bericht, mit welchem der bereits aus der Presse hervorgegangene inhaltsreiche zweite Jahrgang der „Jahrbücher“ aus⸗ gegeben wird. Der vom Herrn Archivar Lisch beendigte, bei Breit⸗ 49% und Härtel in Leipzig ans Licht getretene Text des Friderico- (ranciscei wurde von der Versammlung mit aufrichtiger An⸗ erkennung begrüßt; ebenfalls willkommen war die Mittheilung des anwesenden Herrn Rektors Masch aus Schönberg, rücksichtlich der von ihm übernommenen Redaction Mecklenburgischer Regesten Vom Herrn Dr. Burmeister aus Wismar wurde ein Paan für die Bearbeitung und Herausgabe einer Sammlung der Slabischen Orts⸗ namen in Mecklenburg vorgelegt, der die verdtente Empfehlung und Zustimmung fand. Eine besonders rege und ergiebige Thaätigkeir hat sich namentlich in dem ache der Aufgrabungen, wie z. B. zu Kamin, kundgegeben. Durch die Versicherung des Herrn Präͤsiden⸗ ten, daß in dem der Vollendung entgegenharrenden Lokale des Ver⸗ eins auf unserer ehrwürdigen Burg die berühmten Alterthümer des Friderico-Franciscei, durch die Gnade Sr. Königl. Hoheit des Groß⸗
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herzogs, ihren künftigen, wenn auch abgesonde 8
5 „ s1w abgesonderten, Aufbewahrm 2 ort finden werden, ward die Versammlun S r grungs⸗ auf das freudigste überrascht. sʒ g am Schlusse der Sitzung
In der Sitzung der Asiatischen Ge ellf 1
am 1. Juli überreichte Hexr Wilson der Ieruschalt nn vebaan lung über die Authenticität der Zend⸗ und Pehlwi⸗ Sprachen von Romer und bemerkte, daß diese Abhandlung werthvolle Beiträge zur Aufklärung eines literarisch so wichtigen Gegenstandes enthalte, über den die Orientalisten Englands und des Kontinents so sehr verschle⸗ dener Meinung sexen. „Die von den Parfen Indiens aufbewahrten und, wie sic behaupten, in den alten Sprachen Persiens geschriebenen Bücher „sagte Herr Wisson, „halten die Gelehrten auf dem Konti nent wenigsteus insofern für echt, als sie annehmen, daß die Spra chen, in denen jene Bücher abgefaßt sind, einst gesprochen wurden, wenn sie dieselben auch nicht für das Werk Zoroaster's selbst ausgeben. Die Orientalisten Englands haben dagegen jeue Bücher fast einstimmig für ein Machwerk neuerer Zeit erkiärt, das in einer Sprache abge⸗ ööö sey, die, ohne irgend eine Regel zu beobachten, aus ver⸗ Sprachen zusammengesetzt, aber niemals von irgend einem
oste gesprochen worden sey. Abgesehen von dem literarischen In⸗
von Goethe (Sämmtl. Werke