1837 / 202 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Er sagt, daß, waͤhrend die Beamten in der Kammer sitzen, die

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in der That eine ganze Reform. Herr Gauguier will naͤmlich jenem Schwarm von öffentlichen Beamten den Zutritt zu der Kammer versagen. Er spricht uͤber diesen Gegenstand behr einfache und sehr vernuͤnftige Dinge, die die Kammer jedesmal mit Lachen oder mit Murren aufnimmt, die aber von dem Lande wohl verstanden und sehr gebilligt werden.

liegt

ihnen anvertrauten Geschaͤfte gar nicht oder schlecht erledigt wuͤrden, und daß der oͤffentliche Dienst ungemein darunter leide. Wenn man dies leugnet, so bemerkt er mit Recht, daß, wenn die Geschaͤfte auch in Abwesenheit der Beamten gut geleitet werden koͤnnten, offenbar zu viel Leute im Staatsdienste ange⸗ stellt waͤren. Er fuͤgt hinzu, daß das Budget sehr schlecht von denen kontrollirt wuͤrde, die dasselbe verzehrten, und daß das Ministerium sehr schlecht von denen beaufsichtigt wuͤrde, die von dem Ministerium abhingen. Dies sind so in die Au⸗

en springende Wahrheiten, daß man sie nicht zu bewei⸗

sen braucht, und daß man ihnen nichts entgegenzustellen

vermag, als Murren oder Gelaͤchter. Aus den statisti⸗ schen Nachforschungen des Heren Gauguier geht hervor, daß gegenwaͤrtig in der Kammer 178 aktive und 77 in den Ruhestand versetzte Beamte sitzen. Kann man sich dann noch wundern, wenn die Kammer cine Majoritaͤt fuͤr jedes Ministe⸗ rium hat, und wenn sie nicht im Stande ist, selbststaͤndig zu denken und zu handeln? Die Aufloͤsung kann diesem Uebel ab⸗ helfen, und wir sind uͤberzeugt, daß bei den naͤchsten Wahlen die Zahl der Beamten in der Kammer vermindert werden wird. Man muß sich in ganz Frankreich ernstlich fragen, ob man eine wahrhafte Vertretung des Landes, ob man eine wirkliche Kon⸗ trolle der ministeriellen Handlungen will? Die jetzige Kammer mag den Waͤhlern als Beispiel fuͤr die beklagenswerthen Resul⸗ tate einer Legislatur dienen, an der eine zu große Anzahl von Beamten Theil nehmen. Und in diesem Sinne wird die Kam⸗ mer nuͤtzlich gewesen seyn, sie wird dem Lande eine große Lehre gegeben haben“

Die Herzogin von Saint⸗Leu schreibt von Florenz an die Redaction des „Courrier francais“, um einigen uͤber ihren Ge⸗ sundheitszustand verbreiteten Geruͤchten zu widersprechen. Sie erklaͤrt, daß sie an gichtisch⸗nervoͤsen Zufaͤllen leide, aber daß ih⸗ rem Leben dadurch keine Gefahr drohe.

Es wird hier eine große Subscription eroͤffnet werden, um ein Denkmal zur Erinnerung an die bei Waterloo Gefallenen zu errichten. Der Marschall Soult wird, wie es heißt, an der Spitze des Comité''s stehen.

Fv hiesige Blaͤtter melden, daß Madame Thiers in

Florenz lebensgefaͤhrlich krank daniederliege. Binnen kurzem wird vor dem hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofe ein interessanter Prozeß verhandelt worden. Ein Kaufmann, Na⸗ mens Adour, verlangt namlich von dem Paͤchter des Spielhau⸗ ses Frasrcati, Herrn Benazet, die Wiedererstattung einer Summe von 100,000 Fr., die einer seiner Kassendiener, der sich in den der Justiz befindet, entwendet und bei Frascati ver⸗ pielt des Pacht⸗Kontrakts des Herrn Benazet, welche ihm verbieten, Leuten von gewissen Professionen und namentlich Kassendienern den Eintritt in das Spielhaus zn gestatten.

Aus Brest schreibt man vom 1Eten d: „Gestern ist hier der erste Zellen⸗Wagen mit 12 Galeeren⸗Straͤflingen angekom⸗ men; er hat den Weg von Paris hierher, auf den die „Kette“ sonst 20 bis 25 Tage zubrachte, in 72 Stunden zuruͤckgelegt. Die Anhaͤnger des Zellen⸗Systems werden mit Vergnuͤgen ver⸗ nehmen, daß dieser erste Versuch ihre Vermuthungen gerecht⸗ fertigt hat, denn die 12 Straͤflinge, unter denen sich mehrere befanden, die schon einmal auf die fruͤher uͤbliche Weise trans⸗ portirt worden waren, erklaͤrten, daß sie die Reise wohl beque⸗ mer gemacht haͤtten als fruͤher; aber daß es in moralischer Hin⸗ sicht ein strengeres System sey, da sie aller Gesellschaft und al⸗ ler Zerstreuungen der Reise beraubt waͤren, so daß ihnen die⸗ selbe außerordentlich peinlich und langweilig gewesen sey.“

Die Oper „der Postillon von Lonjumeau“ erlebt heute hier die hundertste Vorstellung.

Man schreibt aus Saragossa vom 11. d.: „Am vergan⸗ genen Sonntag hat die ganze National⸗Garde die neue Con⸗ stitution beschworen. Wir sind hier ohne Nachrichten aus Ma⸗ drid, da der Courier nicht hat durchkommen koͤnnen. Der von hier nach Madrid bestimmte Courier war anfangs auch zuruͤck⸗

ekehrt, und hat sich nicht eher wieder auf den Weg gemacht, dis der General Carrera ihm eine Eskorte von 5—600 Mann zusicherte. Die Karlisten stehen 7 Stunden von unserer Stadt. Sie haben vor einigen Tagen einen Courier angehalten, ihm seine Depeschen abgenommen und ihn dann umgebracht. Die Division Buerens, die vor kurzem durch unsere Stadt kam, und die sich, wie man sich erinnern wird, Gewaltthaͤtigkeiten gegen den General von Meer zu Schulden kommen ließ, hat sich neuerdings empöͤrt; diesmal ist das Blut der Offiziere ge⸗ flossen. Der Oberst eines Regiments und mehrere Offiziere wurden getoͤdtet und der General Buerens rettete sich nur durch die Flucht. Die Brutalitaͤt eines Offiziers, der einem Solda⸗ ten wegen eines geringen Versehens den Degen durch den Leib rannte, gab zu der Empoͤrung Anlaß. Bald mird sich uͤbrigens die ganze Armee der Koͤnigin in voller Aufloͤsung befinden.

An der heutigen Boͤrse war sehr wenig Leben in den Ge⸗ schauͤften. Die Spanische aktive Schuld fiel bis auf 22., da man an der Boͤrse wissen wollte, daß der am 10ten aus Madrid abgegangene Courier durch die Truppen des Don Carlos auf⸗ Lr. e und ermordet worden sey, und daß am Uiten der Cou⸗ rier nur mit einer Eskorte von 600 Mann habe abgehen wol⸗ len, welche ihm aber verweigert worden sey. Wie dem auch sey, so viel ist gewiß, daß heute weder Zeitungen noch Briefe aus Madrid eingegangen sind. 89701,8

Großbritanien und Irland. London, 15. Juli. Die Kinder des verstorbenen Koͤnigs, Graf von Munster, Lord Frederic Fitzclarence, Lord Augustus Fitzclarence, Lady Mary Fox, Graͤfin von Errol, Lady Augusta Gordon und Viscounteß Falkland, und der Sohn der verstor⸗ benen Lady de Lisle und Dudley, Philipp Sidney, haben dem Herrn John Whiting, Pagen Koͤnig Wilhelm's, als eine Be⸗ lohnung der Dienste, die er ihrem geliebten Vater waͤhrend sei⸗

ner letzten Krankheit geleistet, eine sehr kostbare goldene Taba⸗

tière zustellen lassen.

nter den Vorwuͤrfen, welche der Marquis von Westmeath in einer der letzten Sitzungen des Oberhauses dem Lord⸗Lieu⸗ tenant von Irland, Grafen Mulgrave, machte, befand sich na⸗

mentlich auch der, daß derselbe Herrn O'Connell zur Tafel ge⸗

zogen und bei den Levers empfangen. „Ich, fuͤr mein Theil“, sagte der Maranis in dieser Beziehung, „bin so geneigt als

1“ „*

irgend Jemand, dem Repraͤsentanten des Souverains jede moͤg⸗ iche Achtung zu bezeigen, und ich wuͤrde also auch dem dlen Grafen in jener Eigenschaft so gern als irgend Einer mei⸗

moͤge seiner Gewandtheit in Kniffen und Praktiken ein Mittel

3116“ v “X“ Die jubelnde Menge, Tausende an der Zahl, eilte der Herrscherin bereits fruͤh Morgens entgegen und harrte kunft derselben mit Ungeduld. zeigte

5 818 816 h

nen Respekt beweisen; da ich aber weiß, was vorgegangen ist, so fuͤhle ich, daß ich mich selbst besudeln wuͤrde, wenn ich das Dubliner Schloß eher wieder betrete, als bis es durch die Entfernung eines hervorragenden Mannes von dort gereinigt ist. (Gelaͤchter.) Der edle Graf mag immerhin la⸗ chen, aber er moͤge bedenken, daß er einen Mann ins Schloß eingefuͤhrt hat, der eines argen Vergehens gegen die Gesetze uͤberwiesen, wenn auch nicht dafuͤr bestraft worden ist. Er moͤge bedenken, daß er einen Mann ins Schloß eingefuͤhrt, der Mitglieder der Familie des Souverains verunglimpft hat. Er möge bedenken, daß er einen Mann dort eingefuͤhrt, der ver⸗

huldreichem Danke entgegennahm. Dann nahete sich der

des mit folgenden Worten anredete:

um drei Viertel von den Bestimmungen der eform⸗Bill durch Betrug und Meineid hinwegzu⸗ praktiziren. (Gelaͤchter.) Belustigen den edlen Grafen meine Bemerkungen noch immer? Kann er aber die Thatsache leug⸗ nen? Nein, er kann es nicht; und ich will dem edlen Grafen sagen, daß, so lange noch der Kopf jenes Mannes, den er sol⸗ chergestalt in das Schloß eingefuͤhrt hat, auf seinen Schultern sitzt, alle diejenigen, welche fuͤr aͤhnliche Verbrechen 5 . 1798 die Todesstrafe erlitten, gemordet worden sind. Ich fordere den edlen Grafen nochmals auf, zu bedenken, daß er einen Mann in das Schloß eingefuͤhrt, der einen bedingten Gehorsam gegen den Souverain eingepraͤgt und der vor wenigen Tagen ein Manifest erlassen hat, welches von einer bedingten Unterthanen⸗ Treue spricht, bis gewisse Maßregeln, die er empfohlen, die auf sein Gebot eingebracht worden und die ohne die Unbeugsamkeit des Oberhauses jetzt schon Landesgesetz waͤren, durchgesetzt seyn wuͤrden.“ Auch der Graf von Glengall erklaͤrte, er habe seinen edlen Freund, den Grafen von Mulgrave, so sehr er denselben auch achte, doch in dessen Eigenschaft als Lord⸗Lieutenant von Irland nicht mehr besuchen koͤnnen, nachdem derselbe den Be⸗ such O'Connell's im Schlosse zu Dublin empfangen.

Viscount Beresford hat als Marquis von Campo, seinen Prozeß, in welchem er den Besitz des ihm von dem verstorbe⸗ nen Koͤnig von Portugal, Johann VI., fuͤr geleistete Dienste

aufgefunden gepriesenen

Huldigungen gnädigst aufzunehmen. Freilich sind sie nur

wird.

dens Bewohner mit ihrer Alles beseligenden Gegenwart.

Hymettus und mit Früchten ihrer fetten Heerden Arkadien

Gaben haben wir nicht.

hat. Herr Adour gruͤndet seine Klage auf die Klauseln

geschenkten Hauses nebst Laͤndereien in Pateo de 1 Fegtens eah. de ags engchen. verlangte, verloren. Der Portugiesische Hof soll sich bei dieser venden Frnct de Gelegenheit sehr feindlich gezeigt und der Haß gegen die Eng⸗ laͤnder einen so hohen Grad erreicht haben, daß man haͤufig hoͤrte: Lé-Inglese e basta (Er ist ein Englaͤnder, und das ist genug). 3

Graf Toreno, fruͤher Premier⸗Minister der Koͤnigin Chri⸗ stine, wird mit seiner Familie Clarendon⸗Hotel in einigen Ta⸗ gen verlassen und nach Paris abreisen.

Die Kosten der Nivellirung, Anlegung von Tunnel's und dergleichen an der Eisenbahn zwischen London und Birmingham belaufen sich im Durchschnitt auf 50,000 Pfd. St. die Meile: eine Meile, die zwischen Primrosehill und Cumbdentown allein, kostet, in Folge der außerordentlichen Schwierigkeiten, die sich dort darboten, 300,000 Pfd. St. Der große Eingang oder der Porticus hinter Euston⸗Square wird nicht unter 30,000 Pfd. hergestellt werden. Die Mauerarbeit an der Muͤndung des Tunnel's bei Primrosehill wird 7600 Pfd. St. kosten, sie be⸗ steht aus den schoͤnsten Portlandsteinen und wird, wenn sie fer⸗ tig ist, eine herrliche Wirkung machen. Die Granitbloͤcke, auf denen die Eisenbahn auf einem betraͤchtlichen Theile ruht, ko⸗ sten! Guinee das Paar. Der Arbeitslohn belaͤuft sich woͤchentlich auf ungefaͤhr 40,0600 Pfd. St., und das in dieser

7 Millionen Pfd.

schlüsse erseben sind.“ Die geruhte zu erwidern: „Melden Si

Ich mit Freude und Rührn

Mir in dieser Stunde so lebhaft zurückgerufin haben, wo Ich kann, nachzustreben.“

Die in hiesiger Residenz erscheinenden Hannov Landesblaͤtter enthalten Nachstehendes: „Der Zw haft sey, oder nicht, ist geloͤset: der Koͤnig hat das grundgesetz nicht anerkannt.

folger nicht binden konnte, wußte man. Eine Accessions

Koͤnig Wilhelm IV.

Unternehmung angelegte Kapital wird auf 7 St. und daruͤber geschaͤtzt. Am 17ten d. sollen, so heißt es, 60 Englische Meilen dieser Eisenbahn eroͤffnet werden, Sach⸗ verstaͤndige behaupten aber, daß dies nicht vor dem 1. August eschehen koͤnne. Es werden zwei Klassen von Wagen auf der Pohn laufen; die Schnelligkeit der ersten Klasse wird im Durch⸗ schnitt 30 Englische Meilen in der Stunde und die der zweiten 18 bis 20 Meilen in der Stunde betragen. Die Passagiere werden bei der ersten Klasse nach und von Birmingham 23 bis 24 Shillinge jeder zu bezahlen haben, und diejenigen bei der zweiten Klasse, ein Drittheil mege Die erste Klasse wird die Entfernung in 4 Stunden zuruͤcklegen. In Birmingham steht die Bahn in Verbindung mit der neuen kuͤrzlich in Man⸗ chester eroͤffneten Eisenbahnlinie, so daß man, wenn Alles fertig ist, im Stande seyn wird, von hier aus Liverpool in 8 ½ Stun⸗ den zu erreichen.

In der am Ilten d. abgelaufenen Woche sind aus London 4124 Unzen Goldmuͤnzen nach dem Vorgebirge der guten Hoff⸗ nung, 1030 Unzen Goldmuͤnzen nach Rotterdam, 2000 Unzen Silbermuͤnzen nach Rotterdam und 184,000 Unzen Silbermuͤn⸗ zen und 130,000 Unzen Silberbarren nach Calais ausgefuͤhrt worden.

Nachrichten aus Jamaika vom 29. Mai zufolge, hatte man dort, da zwei Drittheile der Stadt Charlestown⸗Nevis ab⸗ gebrannt waren, Subscriptionen fuͤr die Nothleidenden eroͤff⸗ net. Die Duͤrre, welche fuͤr die Aerndten auf St. Christoph und Dominica so schaͤdlich erschien, war durch anhaltenden Re⸗ gen beseitigt, und die Vegetation befand sich wieder in einem gesunden Zustande. Der neue General⸗Gouverneur, Hr. Henry Light, war auf letzterer Insel gelandet und hatte an beide Zweige der Legislatur Adressen gerichtet.

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v11“ Aus dem Haag, 16. Juli. Dem Handelsblad zu⸗ folge, nerghashe unsere Regierung seit einiger Zeit mit der Englischen uͤber einen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrag, von dem man sich große Vortheile verspricht und der naͤchstens zum Abschluß kommen duͤrfte. ee de kim KSE“ Dresden, 20. Juli. Gestern fruͤh traf Se. Durch⸗ laucht der Fuͤrst von Warschau, Statthalter von Polen, auf der Ruͤckreise von Teplitz hier ein, und setzte Nachmittags seine Reise von hier uͤber Breslau fort.

Hannover, 19. Juli. Se. Maj. der Koͤnig haben ge⸗ stern die hiesige Buͤrgerschaft durch einen Besuch des seit vor⸗ gestern stattsindenden Freischießens begluͤckt, wobei Se. Maj. auch einen Schuß nach der Scheibe zu thun geruhten.

Die Deputation der Universitaͤt Goͤttingen, bestehend aus den Herren Prorektor Hofrath Bergmann, Konsistorialrath Luͤcke, Hofrath Conradi und Professor Ewald, ist vorgestern bei des Koͤnigs Majestaͤt, gestern bei Ihrer Majestaͤt der Koͤ⸗ nigin und des Kronprinzen Koͤnigl. Hoh. zur Audienz gelassen worden.

Ueber die Ankunft der Koͤnigin in dem Graͤnz⸗Orte Schla⸗ den enthaͤlt die hiesige Zeitung folgenden Bericht vom löten d. M.: „Am gestrigen Tage hatten die Bewohner Schladens und der Umgegend das Gluͤck, Ihre Durchlauchtigste Landesfuͤrstin in dem Augenblicke, als Hoͤchstdieselben den hei⸗ mischen Boden betraten, zu bewillkommnen. Unmittelbar auf

jene.

theiligten Corporationen

außeren Maͤngeln behaftet. Indem nun der Koͤnig di

Der Koͤnig will nun dieser Staͤnde

tes Grundgesetz in's Leben; verwerfen sie dieselben,

Versammlung bleibt also, bei der einen

der allgemeinen Staͤnde⸗

sollen; es ist bis jetzt nicht geschehen. Fuͤr diese hat Staats⸗Grundgesetz bis jetzt gar nicht einmal existirt, sind sie durch dasselbe in ihren fruͤheren Befugnissen lert, ganz abgesehen davon, daß sie obendrein g ganze Gesetz protestirt haben. Was die im IV. Ka

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die Ausfuͤhrung desselben bisher

Staͤdten selbst, und nur in einzelnen Faͤllen, wie 3. 2 lich der ganz neuen Verfassungs⸗Urkunden fuͤr Muͤ Bruchhausen. (Vergl. Staats⸗Grundgesetz §. 53, und sin.) am Ministerium gelegen hat. Uebrigens hat mit

in dem Maaße, wie es meistentheils das Kap. IV. den gewoͤhnlichen Gegenstaͤnden der

Das Kap. V. enthaͤlt erstlich einige Bestimmungen, g. mehrfach und feierlich protestirt war, durch die Erlassung des Staats⸗Grundgesetzes gar als in Kraft getreten betrachtet werden koͤnnen. tem groͤßerem Theile enthaͤlt das Kapitel jedoch die bereits ohne dasselbe Rechtens waren, die also a Nichtanerkennung desselben in voͤlliger Kraft bleiben, u nige nicht geändert werden duͤrfen. Die Bestimmung pitel III. von den Rechten und Pflichten der Untert

In

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der Graͤnze erhob sich eine geschmackvoll dekorirte Ehrenpforte.

Verwaltung gehoͤrt, von der Verwaltungs⸗Behoͤrde mit den Betheiligten ver

det und ohne Konkurrenz der Staͤnde ausgefuͤhrt 170 eg

und die wirklich audj nicht ei

en

8 erhabenen

der An⸗

Gegen zwei Uhr Nachmittg sich in der Ferne, auf der Straße von Berlin uͤber Hal verstadt, der Wagen der Koͤnigin. Der Landdrost von Schmiͤdt, Phiseldeck, der Ober⸗Forstmeister General von Beaulieu, und die Beamten von Voͤltingerode empfingen die Koͤnigin mit Begluͤckwuͤnschungen, welche Ihre Majestaͤt mit herablassenden

Bautr⸗

stand des Koͤniglichen Amts Woͤltingerode, dessen erwaͤhlte Sprecher, Notar Gattone aus Schladen, die Fuͤrstin des ban⸗

„Der Sprecher des Banernstandes des Amts Wöltingerode nn, het sich seiner Königin voll Ehrfurcht; ihm ist am heutigen Tage aa namenlose Glück zu Theil geworden, die erhabene Landesmuttcr en der Schwelle des Reichs zu begrüßen. Geruhe Höchstdieselbe,

Un⸗ sa

diese Zeichen unserer tiefsten Ergebenheit und unseres heißesten Da⸗ kes; aber sicher sind sie die zuverlässigsten Vorboten jenes allgemeingn Jubels, mit welchem das ganze Land seiner Königin entgegeneiln w Der heutige Tag ist für uns und unsere Enkel deppelt m vergeßlich; denn im Jahre 1806, um eben diese Zeit, zog die Höcht selige Köniain von Preußen eben diesen Weg und beglückte Säh Das n. damals freilich nicht ahnen konnten, ist dennoch jetzt zur schönsi Wirklichkeit geworden: Heil uns! Lonisens fürst’sche Schwester, nn würdige Erbin jener seltenen Tugenden der Häuslichkeit und ze Thrones, welche die Hohe Verblichene in sich vereinigte, Friedert, Karoline, Sophie von Mecklenburg⸗Strelitz ist Hannovers Königine

Der Redner, von den Thraͤnen der Koͤnigin ergrifeg laubte die Gefuͤhle des schwesterlichen Herzens ehren zu miß en; er schwieg eine Weile, dann nahm er einen Kranz, we chen Jungfrauen aus reinen Erzeugnissen der muͤtterlichen En gewunden und uͤberreichte denselben der Koͤnigin mit den Wortan

„Griechenlands Völker beschenken ihre Fürstin mit Honig ven

8; solte

Geruhe daher unsere erhabene Köujgn⸗

diesen bescheidenen Aehrenkranz entgegenzunehmen. Derselbe ist he iese sch iñes des Volkes, und jener uü⸗

andes, über welche zu herrschen Sie, meine s⸗ nigin, durch des allmächtigen Regierers der Welt allweisen Rot

e dem Bauernstande des Amts. Wöltingerode, di ng dessen Ehren⸗Bezeugungen aufgenm mnen habe; sagen Sie ihm, daß Ich nie aufhören werde, dem Pmj bilde Meiner verewigten Schwester Louise, deren Angedenken 8&

und w

erschen eifel,

dem Koͤnige die ihn bindende Kraft des Staatsgrundgesetzes zweift

Staatze

Daß das Staatsgrundgesetz anf eine Weise in's Leben getreten war, auf welche es den kon⸗ Ur

unde

von Seiten desselben, wie jederzeit in aͤhnlichen Fällen ausge⸗ stellt wurde, ist nie ausgestellt worden; daß deren keine ausze⸗ stellt wurde, beweiset das in staatsrechtlicher Hinsicht ganz in⸗ haltsleere Schreiben des damaligen Herzogs v. Cumberland g G Daneben enthaͤlt das Staatsgrundaocset nicht bloß Acte der Gesetzgebung des Regenten, sondern auch umfch sende und tief eingreifende Bestimmungen uͤber die Haus⸗ und Fam lien⸗Verhaͤltnisse der Dynastie, hinsichtlich welcher, in Bezug auf h erkennungsrecht der Nachfolger, von dem Staats⸗ und Privat⸗o stenrechte ganz andere Grundsaͤtze aufgestellt sind, als in Bezug auf Endlich haben ausdruͤckliche Protestationen gegen die rechtsverbindliche Kraft jener Urkunde von Seiten mehrerer be⸗ das Gesetz sofort mit wesentlichen

e gegen⸗

waͤrtige Constitution verwirft, tritt von selbst der gesammte zu⸗ stand der Staats⸗Verfassung wieder ein, der vor der Erlassung jenes Gesetzes in Kraft war, und die staͤndische Verfassung ba⸗ sirt sich also in diesem Augenblicke wieder auf die Constitutiongh Urkunde von 1819 mit deren spaͤteren Erganzungen, wona also die Zusammensetzung der Staͤnde⸗Versammlung, ganz unf bedeutende Modificationen abgerechnet, fast ganz dieselbe bleit „Versammlung Vorschligt zu einer Abaͤnderung der Constitution von 1819 machen. NWw men dann die Staͤnde die Vorschlaͤge an, so tritt ein neues,

so selt

es, wie dies im gewoͤhnlichen Laufe der Legislation undm Verhandlung zwischen Koͤnig und Staͤnden der Fall gewesn seyn wuͤrde, in staln quo, d. h. die Constitution von Uh bleibt in Kraft. Die Zusammensetzung der allgemeinen Stͤnde

wie bei der andern Constirutions⸗Urkunde, fast ganz dieselbe. In der Wirksamic ersammlung geht dagegen eine Vo aͤnderung vor, die nur von hoͤchst ersprießlichen Folgen fuͤrd Wohl des Landes seyn kann. Die Provinzial⸗Landschafe haͤtten, dem Staats⸗Grundgesetze zufolge, neu organisirt were

also dal vielmet geschm, egen de pitel uͤbe

die Gemeinden und Koͤrperschaften enthaltenen Bestimmunga betrifft, so muͤßte den Staͤdten wenigstens die Nichtanerkennum des Staats⸗Grundgesetzes eben so erwuͤnscht seyn, als ihna unerwuͤnscht gewesen zu 9 scheint, denn die Bestimmungen desselben sind hinsichtlic -

Staͤdte bis jetzt nicht ins Leben getreten, was seeenfa 5.

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1) und)

einer vel⸗ des gan⸗

staͤndigen Ausfuͤhrung dieses Kapitels die Nichtanerkennung bbe zen Gesetzes nichts zu thun, indem die Bestimmungen desse 5 mit einem Staats⸗Grundgesetze nichts zu thun habe bloß lokale Verhaͤltnisse betreffen, und die Regulirung

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n, da se letztere thut, oͤrt, de abre⸗

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Saot Lisl an a 4.-e g Algemeinen sind, so weit sie wirklich der Ueberschrift om Allgemeinen handeln, seit Jahrtausenden Füscheis genasg scht bloß in Deutschland, sondern in allen Europaͤischen Laͤn⸗ een, mit Ausnahme der Tuͤrkei. Die desfallsigen Bestimmun⸗ en hat das Königl. Patent aber auch, ganz abgesehen vom brundgesetze, feierlich anerkannt, indem es allen Unterthanen en Koͤnigl. Schutz zusagt; und eben dieser Schutz, die Aus⸗ ehnung desselben, ist in dem Kapitel naͤher bezeichnet, kann aber hne solche naͤhere Bezeichnung in gar keiner anderen Weise loacht werden. Andere Bestimmungen dieses Kapitels dagegen aben nur die sofortige Treffung einzelner Maß⸗ ggeln zum Gegenstande gehabt, und sind in keiner Hinsicht sgemein. Sie sind bereits ausgefuͤhrt, und wird es auch, trotz se- Nichtanerkennung der Constitution, mit dem, was bereits zusgefüͤhrt ist, sein Bewenden behalten, andere, bei denen es soch nicht bis zur Ausfuͤhrung gekommen ist, koͤnnen durch be⸗ ndere Gesetze und Reglements ausgefuͤhrt werden, ohne daß grundgesetzlicher Bestimmung bedarf. Das I. Kapitel t in seinen wichtigeren und wesentlicheren Theilen seitdem noch dem Hausgesetze wiederholt, welches in voller Rechtskraft kölieben ist. Was endlich die Bestimmungen uͤber die Beam⸗ , die im VIII. Kapitel gegeben sind, betrifft, so sind diese zum heil von der Art, daß sie besser nicht in einem Staats⸗Gruͤnd⸗ setze gegeben waren, da sie eher ein Theil eines nach Um⸗ änden zu veraͤndernden Verwaltungs⸗Reglements , als einer Ferfasungs⸗Urkunde seyn sollten. Das Wesentlichste unter den r* Verfassung selbst gehoͤrenden darin ist die ausgespro⸗ ene Verantwortlichkeit der Minister. Fiele diese einmal zlich wieder weg und wuͤrde nicht wieder hergestellt, so wuͤrde enigstens meiner festen Uberzeugung nach, der Verlust sicher verschmerzen seyn, denn ich halte diese Garantie fuͤr aͤußerst wach, wo nicht fuͤr gaͤnzlich illusorisch. Diejenige Bestim— ug des ganzen Grundgesetzes, durch welche die fruͤhere Ver⸗ ssung eine wahre radikale Veraͤnderung erhaͤlt, ist die im pitel VII. getroffene Kassen⸗Vereinigung eine Maßregel er deren Zweckmaͤßigkeit bekanntlich von jeher die Ansichten schieden waren und noch sind.“

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GCe . r ch. gnee nen

Pesth, S. Juli. (Allg. Ztg.) Die von dem Reichstage

oiderte Deputation zur Verhandlung und Beaufsichtigung der zustellenden stabilen Bruͤcke zwischen Ofen und Pesth hat so nh ihre Sitzung geschlossen. Zur Ausfuͤhrung dieses großar⸗ en Unternehmens haben sich nur zwei Konkurrenten gemel⸗ das Großhandlungshaus Georg Sina in Wien und S. aöjaner u. Comp. in Pesth. Das erstgenannte Haus erbet die Bruͤcke auf jeder beliebten Stelle ganz den Wuͤnschen Beduͤrfnissen entsprechend herzustellen, und die beiden Ge⸗ inden der Staͤdte Ofen und Pesth, fuͤr die ihnen entzogenen üͤnste des Zolles, ein fuͤr allemal genuͤgend zu entschaͤdigen. sgosten sollen durch Actien zu hoͤchstens 500 Fl. C. M. aufgebracht

Hie Actien großentheils in Ungarn verschlossen werden. S afuͤr be⸗

ine sich das Haus Sina ein hundertjaͤhriges Eigenthums⸗ it der kuͤnftigen Bruͤcke, Erwerbung jener Grundstuͤcke, die ich erforderliche Einengung des Donaubettes gewonnen werden lten u. s. w. Auch das Haus Wodjaner in Pesth machte nehmbare Vorschlaͤge. Indessen es ward fuͤr jetzt nichts de⸗ tiv entschieden. Erst bei der naͤchsten Session, die im küͤnf⸗

km Jahre gehalten werden soll, werden von den Konkurrenten ausfohelichen Pläne, Bau⸗Anschlaͤge u. s. w. eingereicht wer⸗

Indessen laͤßt das Haus Sina diese Vorarbeiten bereits den ersten Englischen Ingenieurs unternehmen. Der Pro⸗

88 Herrn Kossuth, der hier bekanntlich eine Landtags⸗Zeitung Manuskript herausgab, wird gegenwaͤrtig bei der Koͤn fel verhandelt. Der Koͤnigliche Fiskus beschuldigt ihn des tbrechens des Hochverraths (Nota insidelitatis), worauf Ver⸗ t des Kopfes und des Vermoͤgens lteht. Auch der bekannte dtags⸗Deputirte und Assessor des Barscher Comitats v. Ba⸗ hund einige andere Assessoren dieses Comitats sind vor die hranken dieses Gerichts auf den 23. August berufen; der genannte ist ebenfalls des Hochverraths angeklagt. Der

d des Raͤubers Sobri ist noch keineswegs gewiß. Wenig⸗

berennen es die Behoͤrden nicht an. Alles, was daruͤber

cg beruht nur auf unsichern Aussagen der Mitschul⸗

Genf, 12. Juli. Unweit von der Stelle, wo die al Genf, Juli. 1 e, wo die alte ische Stadt Dionysia lag, die durch L“ Uuung bis auf einige in Felsen gehauene Aquaͤducte un⸗ 1 Weg von Genf nach Chamouni auf dem rech⸗ g fer das kleine Dorf Chéde, das alle Reisenden wegen teizenden Wasserfalls und des etwas hoͤher liegenden 1 2 aber der Meeresflaͤche) kleinen Sees kennen, in nekrystallhellem, ruhigem, mit prachtvoller Baum⸗ und h cgetation reizend geschmuͤcktem Spiegel sich sonst der

8 ne l Bionnassai⸗Gletscher zauberisch abmalte. F kleine See entstand am 12. October 1751 durch den kee dergsturz⸗ der damals von der Aiguille de Varens hegge 1geg. Woche rissen sich ebenda wieder Felsen los, veschüne en bei ihrem Herabstuͤrzen den reizenden kleinen vfärs rten die herrlichen Baͤume und bildeten einen Hau⸗ Felstruͤmmer an der Stelle der anmuthigen Fluth.

8 Spanien. 1 & 8 1u. 8. n. Juli. Der Minister des Innern hat in Ehndee vergang des Don Carlos uͤber den Ebro an 2* enen Behoͤrden des Koͤnigreichs drei Cirkularschrei⸗ 86 2 von denen das erste folgendermaßen lautet: uöhinger ben deg uer Kalestar weiß, daß der Prätendent und unhänger bei der schwier age, in die sie durch ihre Ohn⸗ haeectdlichen, Pebinzen e worden werenr vefe Hhn⸗ den Krieg as Innere des Landes zu versetzen, indem sie 1 e ihrer Gegner rechnend, arfcher nden se ü eceig mehr persönlichen Täuschungen überlassen, und na⸗ hh 19 s Sbpsteimn der Verwüstung und des Schreckens die adn dnen g auben, um einige Hauptstädte der Provinz einnehmen ha * auptstadt des Königreichs bedrohen zu können. Es ist dies Patustrengung. welche diese grausame an ihrer Sache verzwei⸗ 66 ihrem Todeskampfe macht. Es würde indeß unklug ne. And, ein sehr zur Unzeit angebrschtes Vertrauen seyn düa der Freiheit und Ehre des Vaterlandes sich der er fit 168eSeceeg Uberlaffen 98 Jene entarteten id Z - weniger zahlreich, als die guten Bür⸗ ut dinte fit voraus und können überall angreife 8 nedeseg, Püen sie blind einem Impuls dhee e. defen nnn 11d. ig. Es ist durchaus kein Grund vorhanden sich der Muthlosigkeit überlassen sollte; man muß viel⸗

dem Fe 8 hebrig Feinde mit allen Kräften entgegentreten, die dem Geiste 1 und der Freiheit nur irgend zu Gebote stehen.

Koͤniglichen

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muß man dem Feinde jeden lichen Widerstand en selbst die äußersten Entbehrungen erdulden x88- Acces gagenseben unt Ergebung ertragen, um diesen Krieg, der das Land zu Grunde rich⸗ ü⸗ 81 die Nation entehrt, mit einem Schlage zu beendigen. Unter 4 guten Patrioten, die das Elend des Landes beweinen und es gehoben sehen wünschen, muß nothwendig die größte Einigkeit herrschen. Die Politischen Chefs und die Militair⸗Kommandanten, die Provin⸗ gial⸗Deputationen, und Munizipalitäten, die Alkalden und die guten Priester, Alle müssen sich vereintgen und nur den einen Zweck, das Heil des Paterlandes, die Vertheidigung des Heerdes, die Erhaltung der Familien nud des Eigenthums, im Auge haben. Die böchste Re⸗ v der Königin, dieser Mutter des Volkes, wacht unaufhörlich vee er Vertheidigung des Vaterlandes; allein die Hülfsmittel des taats reichen nicht hin, um den vermehrten Bedürfnissen zu begeg⸗ nen. Unsere heroische Armee ist immer im Kampfe und bedeckt sich 5 Ruhm; aber sie kann nicht die Beweglichkeit unserer Feinde daben 1 11 ihre Verfassung, ihre Disziplin und ihr Zweck 9 9 88 sisgz fieerkann nicht 88 8 Punkte beschüz⸗ in t daher nöthig, da eder sich beci eS. Pelecs chacföfen. Die Ingie dh. 8e gecihteaen Ihnen, so Hrovinzial⸗Deputation, der unbesiegbaren Natio⸗ nal⸗Garde, allen Kindern des Vaterlandes diese Wünf itzuthe len. Ihre Majestät zweifelt nicht, daß die Hre . webedeesh gierzgin Torannen, wenn sie dieses Gebiet betreten, ihr Grab finden 1 ‚Die Regierung billigt Alles, was die Provinzial⸗Behörden gn slelem Zweck beschließen und anordnen. Sie überläßt Ihrem Ur⸗ Be. beö E“ die Leitung alles dessen, ·- 1. Ruhe nöthig ist und d 1 i stets alle Hülfsmittel zu ihrer Disposition mrraere en öie bringen kann. Gott erhalte Sie. Pita.“ 3 In dem zweiten Cirkular⸗Schreiben befiehlt der Minister den Behoͤrden⸗ nachzuforschen, auf welche geheimen Machina— tionen Don Carlos seine Hoffnung eines gluͤcklichen Erfolges gruͤnde, der doch, wenn man nur auf die ihm zu Gebote ste⸗ henden Streitkraͤfte sehe, unmoͤglich sey. „Sie werden“ heißt es in dem Schreiben, „auf die geheimen Agenten der Empo⸗ zung, namentlich auf die Fremden, die ohne bekannten Grund 1 erall erumreisen und sehr verdaͤchtig sind, bestaͤndig ein wach⸗ sames Auge haben. Fuͤr diese Leute sind unsere Gesetze nicht gemacht, und eben so wie wir denen Schutz und gute Aufnahme ö w, n Gesetzen gehorchen, eben so soll 1 *Boden von denen nicht betrete z ie j I 9 SSg werden, die jene 85 81 tte schreiben lautet: „„Ihre Mazjestät die Königin⸗Regentin wi 1 sich mit dem Mülstait⸗Kommanbanten . Provinz, mit dem Inspecteur der National⸗Garde und dem Commandeur der onaniers vereinige und unverzüglich eine allgemeine Musterung der i 8etlct, F 6 . Fehü nt. mit Ausnahme jedoch der⸗ j 1 n, welche in der Verfolgung der Karlisten begriff 1 sind, anbefehlen, um sich versönlich von dem 8 Füfe⸗ neten Macht, von ihrem Geiste und ihrer ö unserer Königin zu überzeugen. Ew. Herrlichkeit, so wie die übri⸗ E“ den EETTT aller Vaterlands⸗Verthei⸗ ic regen lchen. er Zweck dieser uns mit der Zahl der bewaffneten oder nge ga edssh Aalehr⸗ kannt zu machen, die am meisten geneigt sind, die Constitution der Königin und die Ehre der Nation zu vertheidigen. Endlich werden Sie, in Verbindung mit dem Militatr⸗Kommandanten und dem Com⸗ mandeur der Douaniers, denjenigen Soldaten und National⸗ Gar⸗ den, dareh. Kwn, auch 7. zweifelhaft ist, die Waffen und Muni⸗ 1hs 9 e nunhlet , zur Vertheidigung unserer Hauptstadt ergreifen. Gott erhalte Sie. Pita.“ In der gestrigen Sitzung der Cortes wurde ein Vorschlag der Herren Fontan und Falero, worin die Cortes aufgefordert werden, ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Buͤrgerkrieg zu richten, so wie auf die Mittel, das Vaterland zu retten, an eine besondere Kommission verwiesen. Einer der ausgezeichnet⸗ sten Redner der Cortes und intimer Freund Mendizabal's, Herr Alozaga, hat bei dieser Gelegenheit sich der Opposition angeschlossen und das Ministerium heftig angegriffen.

daß Ew. Herrlich⸗

612₰ 4 9 :1 b9 Wissenschaft, Kunst und Literatur. Potsdam. Die General⸗Versam bnigl. mäͤrkische zte Potsdam. Die 0 ⸗Versammlung der Königl. märki Fenebsüschgee Gesellschaft am 13. Juli eröffnete der vi ge Heischer Geheime Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Dr. Augustin mit einem erkacse über die neuesten Fortschritte und die jetzige Lage der Oe⸗ onemfe als Wissenschaft und als Gewerbe. Nach Berathung eint⸗ ger den Verein selbst betreffender Gegenstände gedachte man in dem General⸗Berichte der bedeutenden Geschenke, welche im Laufe des Jahres der Bibliothek von Mitgliedern und Freunden es Ve zugegangen waren. Demnächst wurden folgen 2 rigen Jahre schon ausgesetzt gewesene, aber thells n hr h Nna⸗ gar nicht beantwortete Preisfragen mit erhöhten Preisen, aus dem Fonds, erneuert. Nämlich 100 Rthlr auf die beste kautwortung der Frage: wie verhält sich die Milch⸗Er Kühe zu den verschirdenen Futterarten derfelben; Endesegrner auf die beste Abhandlung über die Lungen⸗

98 ganer 100 Rthlr. eische und deren Entstehung, insbesondere durch? (., . 44 8 . . Futterung u s. w.; bis Ende Dezember 88cg nn cFihe; Jahre ausgesetzten Preise von 20 Rthlr., 15 Rthlr. und 10 Rtßir für die meisten, volkreichsten und besten Bienenstöcke und die Gewi * nung des meisten und schönsten Honigs und Wachses (im Preußischen Staat), nach Nuttscher Methode; bis Ende Februar 1838. Ier gen der näberen Bedingungen wurde auf daz Monatsblatt verwiefen. asnrnigsen dees nsedbaüh Nfrhastatenng der Gesellschaft zusammen gedruc drei Preisf en über die Schafpocken⸗Impfung, vo Dr. Müller in Roslau, ör. Schmidt in Jo sen un treis⸗Thlerarme König zu Kyritz, famen folgende Uobag Feben 1nh Seseene Geschichte der Ersindung und Darstellung des Rutzens der Selbst erhitzung des gebrüheten Häckselfutters von dem Erfinder dieser M lhode, dem Königl. Pächter Herrn Frenz zu Peeselin. 2) A sich⸗ ten über die mit der Landwirthschaft zu verbindenden Fabriken n⸗⸗ E11 18 Runtelrüben⸗Jucker⸗Fabrik, 4 eber das Erfor ei 1 nen Prüfung junger Oekonomen, welche eine selbstständigere Wirthschaft überachen, von dem Inspektor R 88 lack zu Wredow. 4) Ueber die Verbesserung der Weide durch Be⸗ pflanzung von dem Oekonomie⸗Kommissarins Rust. 5) Ueber den vnns er, ürcefselsürte fur vblligen Mästung des Rindviehes ꝛc Inspeftor Nickel. emerkungen aus Ost zen ü te Ruttsche Bienenzucht. 7) Ueber den Nutzen Agengen gher. Ne Sön Feuerkarten zur Bestimmung des Ortes, wo das Feuer 19 gs hochehn 1.e 24 hüper 80 deebtuban e Kreis⸗Phvsikus Dr. . C .9g über die Schlempe⸗Futte den K r⸗ und mehrere ökonomische Gegenstände⸗ vom nebegar⸗ riebenow zu Nieder⸗Schönhausen. O

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Ne kioleh Unsere Stadt verlo 8Sg88

1 1 1 or am 28. Juni ein ihre Schulmänner in dem Direktor Fesla de grauen Kloster, De. Geor geboren am 4. Okt. 1773

berühmteste 1ꝓ sten 8 des Berlinischen Gomnasiums zum rg Köpke. Er war geboren a zu Medow bei Auklam, wo sein Uenaagescstsehr Mann (dessen Urväter seit der .Ien e ch dem geistlichen Stande angehörten), Prediger war und erhielt

Kotismus Hinderni b ernisse, welcher Art sie auch seyn mögen, zu fürchten,

seine erste Schulbikdung in A ie höl ildung in Anklam, die höhere wissenschaftli anf dem hiesigen Joachimsthalschen Gymnuasinm, das oc. Inge vfr

ng. Klasse aufnahm. Schon Ostern 1791 bezog er, im 1sten Le⸗ ensjahre, die Universität Halle, um Theologie und Philologie zu stu⸗ diren, und hörte hier befonders die Vorlesungen der Profressoren Knapp, Rösselt, Riemeyer und Friedr. August Wolf. Schon nach zwei Jahren ging er in das väterliche Haus zurück, be⸗ stand auch bald darauf die theologische Prüfung zu Stettin, wandte sich aber theils aus vorherrschender Reigung zur alten Literatur, theils wegen der damals sehr bedenklichen Verhaältnisse der Theologen dem Schulstande zu, der ihm für eine vielseitigere und freiere Entwickelung seines aufstrebenden Geistes geeigneter zu seyn schien, und wurde durch Vermittelung seines von ihm hochgeachteten Lehrers Meier⸗ otto Michaeli 1793 in das philologisch⸗ pädagogische Seminar zu Berlin aufgenommen, wodurch er in unmittelbare Verbindung mit Fr. Gedike gerieth, dem damaligen Direktor des Seminars. Dieser erkannte bald die glücklichen Anlagen des jungen Köpkte, und stellte ihn, der sich theoretisch und praktisch mit Erfolg gebildet, 1797 als Kollaborator bei dem Berlinisch⸗ Köllnischen Gymnastum zum grauen Kloster an. Im Jahre 1800 war er bereits fünfter Professor an dieser Lehr⸗Anstalt, und wirkte in kollegiali⸗ schem und wissenschaftlichem Verein mit den ausgezeichnetsten Schulmännern und Gelehrten damaliger Zeit, mit Fischer, Spal⸗ ding, Heindorf und dem noch zu Pond lebenden Professor Del⸗ 8 Als nun ein Jahr nach dem erfolgten Ableben Gedike's 804 der Doktor und Professor der Philosophie und Theologie, Herr Joh. Joachim Bellermann von dem Gymnasial⸗ und Universi⸗ täts⸗Lehrstuhl zu Erfurt, zur Uebernahme des erledigten Direktors herberufen wurde, eröffneten sich für unseren Kövke auf derselben Laufbahn, bei den Veränderungen in dem Lehrer⸗Personale, neue Aus⸗ sichten zu einer noch erhöhten und reicheren wissenschaftlichen Thätig⸗ keit, deren ausgezeichneter Erfolg ihn den Patronen und dem Direk⸗ tor der Lehr⸗Anstalt immer werther machte. Die Folge davon war daß unser hochverehrter Dr. Bellermann, im Gefühl seiner abneh⸗ menden Kraft, seinen rüstigen, einsichtsvollen und kenntnißreichen Kollegen Köpke im Jahre 1821 zum adjungirten Mit⸗Direktor sich erbat, der nun als solcher kräftig in das so umfassende Geschäft ein⸗ griff, und sirben Jahre darauf, 1828, als alleiniger Direktor in das Lehramt des würdigen Emeritus eingeführt wurde, nachdem er, der Forderung der Streitschen Stiftung genügend, 1827 in Heidelberg Doktor der Theologie geworden war. Neben diesem Lehramte be⸗ schäftigte ihn seit 1810 eine Professur der Deutschen Sprache, dann der Gesch ichte und endlich der allgemeinen Literatur auf der allgemei⸗ nen Kriegsschule mehrere Jahre hindurch; seit 1816 aber die Mit⸗ gliedschaft der wissenschaftlichen Prüfungs⸗Kommission, der er mit wenihen Unterbrechungen bis 1834, und zwar seit 1826 als Direftor derselben angehörte eine Stellung, in der sein pädagogischer Takt wie sein wohlwollender Sinn sich besonders bekundeten. In An⸗ erkennung dieser verdienstlichen Thätigkeit um das Schul⸗ und Bil⸗

Ihrer Provinz die kräftigsten Maßregeln

dungswesen des Staats wurde ihm 1831 am Ordensfeste die Aus⸗ zeichnung, Ritter des Rothen Adler⸗Ordens dri 89 zu . 2* Schleife erhielt. E“ das Familien⸗Verhältniß, das sich unser Köpke i. J. 1802 Verheirathung mit einer geistvollen dg n des vba; intendenten Rohleder in Sonnenburg bei Küstrin grundete, die ihn mit fünf Kindern, von denen noch vier am Leben, erfreute, be⸗ II“” und schuf ihm ein häusliches Glück, ie Krankhe 1 GHatti ie i ziss Feaie Iae isleiden seiner Gattin, die ihm voraus assen wir nun unseren Freund von der Seite unsere genossen und Führers auf, so steht in unserer Uhnsagrs set daß Natur und Kunst sich in ihm vereinigt hatten, ihn zu dem Wir⸗ kungskreise zu bilden, dem er vier und vierzig Jahre ange⸗ hörte. Er hatte in seiner physischen Organisation das Gepräge eines gebornen „in seiner Kunstbildung den Charakter eines vollendeten Schulmannes und Direktors. Sein bloßes Erscheinen war hinreichend, den Ungestüm der Jugend zu brechen und jede Stö⸗ rung in die Schranken der Ordnung zurückzuweisen. Die Klarheit und Präzision seiner Rede gewann auch den flüchtigsten Jüngling für seine Vorträge. Das Metall seiner Stimme, die nur in der letz⸗

ten Jahren an Reinheit des Klanges verl sei üriij ten Jal an; or, gab seiner natü Beredtsamkeit einen eigenthümlichen Wohllaut! Se alle Ser cher secte degantkenreichm Schul⸗Reden zu einem wah⸗ ’· Das Bild eines Schulmannes, wie er s hatte er schon auf der Schute in Mei vWC1“ - der Sch n Meterotto aufgefaßt; als jun CEE“ een Gedike's (gesen Manss 8— 80 162¹) ausgebildet und aus beiden als gereifter Mann d. geca gee tens h. e n und Milde baie, viüngalc⸗ nischt waren. o ledte und webte er am liebsten in der S 88 9. 1 shsaetg Genius ganz zusagenden Werkstätte des Gelstes u⸗ 9 Cehe Herder sie nennt), wo er, wie in seinem natürlichen Ele⸗ f. guf desele Grng daher am woblthetigsten sich bewegen konnte nd a se ebiete fand Köpke als Direktor zugleich ei öehe c seiner wissenschaftlich bewegten Zut⸗ r Und mit dieser für eine zufüuftige leben, lehren und fortüͤrebe Seen v T“ Ralga⸗ der Schule, die in forrürebgn⸗ c, frische Aussaat zu einer veredelten Welt, d er Menschheit näher gerückt zu betr C chhei z achten habe. Daher gin gern in die gegebene Anregung der Erweit siiger Cp manch b ug der erung geistiger Gymnastik ein, ohne dadurch aus der Einseitigkeit des Frirr Peen-2 andern zu fallen, und ließ neben der - hesrt . gs beni. u fallen, ten Literatur, als d Bildungszweige einer Gymnasial A 88 jeien Arachn fü⸗ zildungszt jner nasial⸗Anstalt, noch freien Spielraum ien dee. eegschafen. - mehr der Mit⸗ Zals es Porzziis anter 3 8 umsichtig er hier in der verhältnißmäßi 2 der verschiedenen Unterrichts⸗Gegenstä n Gegenstände war, so su 1 1 nhregunße Sesg 8 Weg der 1n g.,eh ildung die Ingend zu erleichtern. Dies that er besonders in 5 ebgraphische aeng. Disziviinen, die er Fr t ilengesedis Deutschen Sprach⸗Unterricht dessen besonde r Ei auf formelle Bildung ihm nicht entgeh en'f IT von Zeit zu Zeit mit den Lehrern jedes 8 apifaches Ferz sttk Näs von S 1 Leh jedes Hauptfaches besondere Kon⸗ ferenzen zu veranstalten, in denen Stoff und Stufenf Je terrichts⸗-Gegenstandes gründlich gespsch IxT rrick 1 e ) besprochen und die Er? h wirklichen Plänen ausgearbeitet barelbngc Der neneste, eidessenn der 8 6 der n ist vom 18. April d. J och war es nicht die Scienz allein, die sein 2 1 1 Doch ht die e e Aufmerksa chafs gef. Er wußte sehr wohl, daß, wie Hegel in sscse. 6. Fmnastal⸗Rede sagt (s. dessen Werke Bd. 16. S. 174), die Schule 5 Fe ine. be Stufe in der Ausbildu ug . 3. ichen arakters ausmacht. Rienaen, ahebnung gewonnenen Ueberzengung gemäß 1- ge Wachsamkeit auf die Erhaltung der Disziplit . sebr stefzig in eweneet Aafse ehatnng de ziplin, beaufsichtigte flei e Klassen und alle Ränme der Anst zog in jeder Monats⸗Konferenz die Strafb ö verweilte hier oft mit bewundernswürdig Cepaltr ee henschaft und 1 würdiger Geduld bei jed Li nen, der zu einer Klage oder zu wiederhel 1 hgseete 1 1 Klag rheltem Tadel Veranl geben. So gelang es ihm gesetzliche O So gelang m dnung und Regelmäßigkei im Betragen wie im Fleiß zur stebend bobeid zu Krachen Aet im Betragen wie im Fleiß ehenden Gewohnbeit sich in den Fort schritten seiner S 1 e- b age in.Jortffhne s Schüler der lohnenden Früchte seiner Wirkungen, wie sie aus Köpke: 1 ü se nn öpke's Leitung für Wi f ind u Manne, der ihnen überall mit der reinsten 3 98 FFteigentz, auch vertrauen⸗ und liebevoll dnh v1agen S8 e. di 68 en. 9Wirklich, war das Leben mit und unter ihm in dem I eine große Harmonie leitender d folgsamer Kräfte, die, ungeachtet d hi 1 hcsütisr⸗ und der sich durchkrenzenden Hüschtes doch 8 29 igen Fortgang nie aufgebalten, stets zur schönsten Einb e n nüagr. 1 seinen Genossen würdigte er jede 6⸗0 inigen widersprach, milderte, wo ein Iyin n 1are. Feererh drocte, beleuchtete mit Scharstlich an? lant den. 8 1 er Ansichten, und leitete auf Refultate, die am Ende ken. Unter seinen Schüͤlern stand er als ein lehrender ender, auch in der Wahl des zürnenden Ausdruckes lieben⸗

der Vater, der zu rechter Zeit f di 1 b eer Zeit und auf die rechte Art zu siraf⸗ zu belohnen, zu verzeihen und zu vergessen wußte. 1 bc 2