B.
sechs Monate vor dem Ablaufe die
—
Wirkung des Vertrages aufhören zu lassen,
Die selbe geschickte und feste Hand, welche uns seit einer Reihe
sche Grundstuͤck, taxgirt zu 15,347 Thlr 24 sgr, soll
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Staaten für gewisse Gegenstände der Einfuhr oder der Ausfuhr all⸗
gemein, ohne Unterschied des Landes der Herkunft oder der Bestim⸗ mung, bewilligt werden könnten. Artikel 12. Die hohen kontrahirenden Theile erklären, daß Sie
die in gegenwaͤrtigem Vertrage gegenseitig gemachten Zugeständnisse als verabredet betrachten, um in ihrem ganzen Zusammenhange als Vergeltungen für die durch denselben Vertrag erworbenen Vortheile
zu dienen, und daß Sie mithin jene Zugeständnisse nur in Erwiede⸗
rung dieser Vortheile eingeräumt haben.
Artikel 13. Der gegenwärtige Vertrag soll vierzehn Tage nach
Auswechselung der Ratificationen in allen seinen Artikeln in Aus⸗
führung gebracht werden, und bis zum Ende des Jahres Ein tau⸗
send acht hundert und ein und vierzig in Kraft bleiben; und wenn se Zeitraumes keiner von bei⸗
en hohen kontrahirenden Theilen dem Anderen seine Absicht, die mittelst einer offtziellen Erklärung kund thun sollte, so wird derselbe noch ein Jahr über diesen Zeitraum hinaus, und so fort von Jahr zu Jahr, verbindlich bleiben.
Artikel 14. Der gegenwärtige Vertrag soll ratisizirt und die Ratifications⸗Urkunden desselben sollen innerhalb sechs Wochen vom Tage der Unterzeichnung ab, oder wenn es seyn kann noch früher, zu Berlin ausgewechselt werden. — Zur Urkunde dessen haben die oben genaunten Bevollmächtigten denselben unter Betfügung ihrer resp. Siegel unterzeichnet. — Geschehen zu Berlin, den dritten Juni Ein tausend acht hundert und sieben und dreißig. 8 vian
Ernst Michaelis. F. H. W. von Scherff. (L. S L. S 2
K. L. Windhorn. 84 (L. S.)
1 . 12 .T. Rochussen.
II ö 8 8
Vorstehender Vertrag ist von Seiner Majestaͤt dem Koͤnig von Preußen unter dem 27. Juni d. J., und von Seiner Majestaͤt dem Koͤnige der Niederlande unter dem 4. Juli d. J. ratifizirt, und ist die Auswechselung der Ratifications⸗Urkunden am 13. Juli d. J. zu Berlin erfolgt.“
— Die Aachener Zeitung meldet Folgendes unterm l9ten d. M.: „Gestern eres, harch sich eine zahlreiche Ge⸗ sellschaft im Saale der großen Redoute versammelt, um durch ein Festmahl die Anwesenheit Sr. Excellenz des Herrn Mini⸗ sters des Innern, er. von Rochow, zu feiern, der die Einladung zur Theilnahme an demselben freundlich angenom⸗ men hatte. Der Herr Ober⸗Praͤsident der Rhein⸗Provinz, von Bodelschwingh, so wie der Herr Regierungs⸗Praͤsident von Duͤsseldorf, Graf von Stolberg, welche gestern Morgen in Aachen angekommen waren, konnten leider nicht die Zahl der Gaͤste vermehren, da dieselben nach einer Unterredung mit Sr. Excellenz sogleich wieder abreisten. Die Gesellschaft war von der heitersten Stimmung belebt, die, wie immer, in Begeisterung uͤberging, als unser verehrter Regierungs⸗ Praͤsident, Herr Graf von Arnim, einen Toast auf das Wohl des allgeliebten Koͤnigs ausbrachte, und dabei auf seine tref⸗ fende, gediegene Weise auf das Gluͤck aufmerksam machte, einen so hochstehenden und seine hohe Stellung so ehrenden Staats⸗ mann in unserer Mitte zu haben, der sich freuen wuͤrde, von den Aeußerungen von Treue, die bei uns kein leeres Wort sey, Zeuge zu seyn und am Throne Zeugniß davon hsechen. Der Herr Iber⸗ Buͤrgermeister Emundts brachte darauf einen Toast auf das Wohl des verehrten Gastes selbst aus, dem Se. Maj. der Koͤnig voll Vertrauen eine Stellung angewiesen, in der er so wesentlich fuͤr das Gluͤck des Landes zu wirken vermoͤge. Eine, eines solchen Mannes wuͤrdige Aufgabe, die noch Nie⸗ mand mit edlerer Hingebung, unermuͤdlicherem Eifer, groͤßerem Erfolge geloͤst hat. Se. Excellenz der Herr Minister dankte ge⸗ ruͤhrt fuͤr die mit herzlicher Theilnahme ausgebrachten Wuͤnsche, und
sagte mit F. Sen. Worten, wie sehr ihn die ihm bei uns
ewordene Aufnahme freue, daß er gewiß gern Sr. Maj. von bin loyalen Glfahma n der alten Kaiserstadt Rechenschaft ab⸗ legen werde, und daß es sein aufrichtiger Wunsch sey, alle Un⸗ ternehmungen der guten Buͤrgerschaft Aachens moͤchten immer das beste Gedeihen haben! Ein dreimaliges Hoch fuͤr unsere Vater⸗ stadtschloß das Fest, das die erfreulichste Erinnerung an die Humani⸗ taͤt eines Mannes zuruͤcklassen wird, der vom Tage seiner Erhebung aufden, fuͤr das Wohl des Vaterlandes so bedeutenden Posten, stets nur darauf bedacht war, dasselbe in jeder Hinsicht zu foͤrdern, dessen Geist so belebend das materielle Interesse, wie Kuͤnste und Wissenschaften, durchdrungen hat. Moͤge ihm der Himmel Kraft genug geben, seinen schweren Pflichten noch recht lange genuͤgen zu koͤnnen!“
8 Wissenschaft, Kunst und Literatur.
der Koͤnigin von Preußen Sophie Charlotte. Von A. Varnhagen von Ense. Berlin, Duncker und
Humblot, 1837. 8.
von Jahren mit den gelungensten Biograpbhieen Blücher's, des Für⸗ sten Leopold von Dessan, des Grafen Wilhelm zur Lippe, der Gene⸗ rale Schulenburg, Sevdlitz, Winterfeldt und des Grafen Zinzendorf beschenkt hat, stellt uns in dem vorliegenden Buche das mit den le⸗ benvollsten Farben geschmückte Gemälde einer rubmwürdigen Preu⸗ ßischen Königin zur Schau. Ein in mehrfacher Beziehung lobens⸗ wertbes Umernehmen, denn Sophie Charlottens Andenken verdiente erneuert zu werden, da die im Anfange dieses Jahrhunderts erschie⸗ nene Scheift von Erman durch breite Redseligteit und schmrichteri⸗ chen Schwuist die werthvollen Briefe, welche die Gnade Köuig Frie⸗ drich Wilhelm's II. aus cigenem Antriebe dem Verfasser zum Drucke übergab, mehr in Schatten gestellt als in das rechte Licht gebracht bat, und da die Verfasser allgemeiner Geschichten oder geößerer Werke ei einer einzelnen Fürstin, die nicht gerade politisch einge virkt hat, nur wenig zu verweilen pflegen. So ist z. B. in Schlosser’s Ge⸗ chichte des achtzehnten Jahrhunderts, die ssch die Entwickelung und
““ 8
.W. Westphal. 11“ 8 L. S.)
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Darstellung geistiger Zustände zum besonderen Gegenstande erwählt hat, der Königin Sophie Charlotte nur mit sehr wenigen Worten Erwähnung gethan worden (I. 397.), und doch wäre die Freundin eines Leibnitz, die Mitbegründerin der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die Beschützerin jeder Kunst und Wissenschaft an ihrem durch heitere Lebendigkeit und geistige Beweglichkeit ausgezeichneten Hofe wohl einiger ausführlichen Zeilen werth gewesen. 225 Eine ohne alle genealogische Trockenheit verfaßte Einleitung schildert uns die Familie, welcher Sophie Charlotte angehbörte, in der vor Allen zwei bedeutende Frauengestalten, die Böhmische Elisa⸗ beth und die Hannoverische Sephie, die Gemahlin des Kurfürsten Ernst August von Hannover, hervortreten. Sophie Charlotte war die Tochter der Letzteren, am 20. Oktober 1668 auf dem Schlosse Iburg im damaligen Hochstifte Osnabrück geboren. Die Mutter war in je⸗ der Beziehung eine ausgezeichnete Frau, deren gesunde, frische Leb⸗
mit dem Wirklichen zu schalten,
es stets vermieden hat, halten Sophie Charlotte
Geschäfte zu lenken und Vorfätze durchzuführen.
danken und dem daher fließenden Genusse leben, die, schon im zarten Lebensalter, Selbstständigkeit genng besitzen, um ohne Eifer und Hast, mit edler Gelassenheit, mitzumachen und hinzunehmen, was die
Erholungen, in einen gewethten Kreis innern Geisteslebens zurück⸗ ziehen. Dabei verwarf sie das Aeußere nicht, nur sollte es von Geist
auch Lustbarkeiten und Prunk.
hagen von Ense durch eine Reihe böchst ausprechender Charakterzüge in das hellste Licht gesetzt und dabei zugleich gezeigt worden, wie Sophie Charlotte schon als Kronpriazessin, dann aber auch als Kur⸗ fürstin und Känrgin, die ihr nur zu oft widerstrebenden Elemenie der Hofbaltung mit ihrer Eigenthümlichkeit zu vereinigen rerstand und trotz
tes Vernehmen mit ihrem Königlichen Gemahl erhalten hat.
ihre Mutter scherzweise Lustenburg zu nennen pflegte. Hier fand sich Alles ein, was der Hof an geistreichen, gebildeten Männern besaß, ausgezeichnete Fremde erhielten leicht Zutritt, bier besuchte sie Leib⸗ nitz, der schon von Hannover her der gürstin wohl bekannt war und ihre besondere Gnade genoß, hier wechselten die tiefsinnigsten Unterhaltungen über religiöse und spekulative Gegenstände mit Spaziergängen und Lustfahrten, Tanz⸗ und Musikfesten, Bühnenspie⸗ len und Maskenauf,ügen auf das anmutbigste ab und gaben der Hofhaltung in Lützenburg einen solchen Ruf, daß man es sich als besonderes Glück und große Annehmlichkeit anrechnete, zu diesem Kreise eingeladen zu seyn. Der Verfasser erzählt unter Ande em, mit welchem Eifer die stolze, hochmütbige Gemahlin des mächtigen M nisters Wartenberg die Ehre suchte, in Lützenburg zugelassen zu werden, und wie Sophie Charlotte nach langem Widerstreben nur dem Wunsche ihres Ge⸗ mahls nachgab und die Gräfin bersich empfing. Aber eie Frende über diesen Triumph wurde ihr bald sehr verbittert, als sie, eine Fran obne alle Erziehung und Bildung, die Französische Anrede Sophie Cbarlottens nicht zu erwidern vermochte und nicht ohne Beschämung sich in die⸗ sem glänzenden Kreise fand, in dem namentlich so rein und elegant Französisch gesprochen wurde, daß die feinsten Sprachkenner aus Pa⸗ ris sich nicht genugsam über ein solches Pbänomen auf einem Deut⸗ schen Schlosse verwundern konnten. Wie die Fürstin trotz dieser Vor⸗ liebe für die Französische Sprache, die „damals ein Bedürfniß und deren Ausbreitung eine Wohlthat war“ sich keinesweges zu Fried⸗ rich's Sitten und Denkweise hinneigte, ist vom Verfasser eben so bündig gezeigt worden (S. 157 — 161), als er bei einer anderen Ge⸗ legenheit Sophie Charlottens großen Enkel, in dem sich überhaupt nicht wenige Züge der erbabenen Großmutter wieder erkennen lassen, gegen den Vorwurf der Undeutschheit in Schutz genommen hat.
Es darf daher auch nicht befremden, wenn wir hier finden, daß Sophie Charloite mit Leibnitz durchaus in Französischer Sprache kor⸗ respondirt und mit dem großen Lehrer und Freunde die tiefsten Ge⸗ genstaͤnde der Phrlosophie und Religions⸗Erkenntniß erörtert hat, aus denen, wie Leibnitz selbst bekennt, späterhin seine Theodicee hervor⸗ gegangen ist. Mit besonderem Wohlgefallen wird sich der Leser durch Herrn Varnhagen von Ense's leichte und schöne Darstellung in diese Verhältnisse versetzt finden. Auf einer andern Seite werden die Un⸗ terhaltungen über religiöse Gegenstände, welche der große Gottesge⸗ lehrte Beausobre im Beiseyn der Königin mit dem Erz⸗Ratlo⸗ nalisten Toland sührte oder die theolegischen Erörterungen mit dem feingebildeten Jesuiten Vota, welche Seophie Charlotte ih⸗ rem Briefwechsel mit demselben einverleibte, aufmerksame Leser nicht wenig ansprechen und zugleich als ein trefflicher Beweis für das fromme und edle Gemüth der Königin gelten können. Die Königin vermied allerding, ihre echte Frömmigkeit allzu sehr hervortreten zu lassen, doch versäumte sie nie den öffentlichen Gottes⸗ dienst und liebte gute Predigten. In ihren Verhältnissen als Gat⸗ tin und Mutter erscheint sie durchaus lobenswürdig. Namentlich tritt die außerordentliche Sorgfalt, mit welcher sie um die Erziehung ihres Sehnes, des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, bemüht war, in vielen Stellen der gegenwärtigen Schrift auf das deutlichste hervor. Sie wollte aus ihm einen rechtschaffenen Mann und tüchtigen Für⸗ sten gemacht wissen, desyalb wählte sie seine Erzieherin mit großer Sorgfalt und war, als des Prinzen früh entwickelte Körperkraft ihn zur Heftigkeit führte, eifrigst bemüht, ihm einen recht ge⸗ eigneten Erzieher in dem Grafen Alexander zu Dobna zu geben. Die Briefe der Königin zeugen von ibrer richtigen Einsicht und großen Zärtlichkeit für ihren Seobn, die sie aber dech nicht verleitete, ihn falsch zu beuriheilen oder ihn in Berlin zyrückbalten zu nmollen, wie schmerzlich sie auch die Trennung von ihm empfand (S. 221.), aus derselbe eine Reise nach Eng and antrat.
Von besonderer Liebens würdinkeit erscheint Sophie Charlotte im Verkehr mit den Pe sonen idrer näheren Umacbung. See halte das Glück, einige zu besitzen, mit denen sie in geistiger Freundschaft, ja selbst in verträulicher Herzensnähe leben founnte, vor Allen mit dem Fräulein von Pöunitz. Wie innig das Verhältu ß war, lernen ni. aus den Ueberbleibsein des Beirfwechsels kennen, der Natürlichkeit, Geist, Anmulb, Freibeit, Herzlichkeit und Laune verrinigt, die Stim⸗ mung des Augenblicks auf das deutlichste zeigt und, wie auch vom Verfasser (S. 167) be erkt ist, mehr als einmal an die Freund⸗
schafts⸗Briefe Friedrich's des Greßen erinnert. In fast gleicher Gunst
haftigkeit, Schönheit und Geistesbildung auf die schöne und liebens⸗ würdige Tochter übergegangen waren, die nur darin der Mutter un⸗ ähnlich erschten, daß sie bei großem Verstande und vielen Keuntnissen Sltaals⸗
gebörte vielmehr zu den Naturen, welche der Betrachtung, dem Ge⸗
Umstände verlangten, ihr eigentliches Dasevn aber, ihre Freuden und
und Geschmack erfüllt seyn, und in solcher Beseelung gefieclen ihr
Was wir hier nur kurz angedeutet haben, ist von Herrn Varn⸗
der Verschiedruheit der beiderseitigen Charaktere unausgesetzt r
Ihre besten Tage und Stunden lebte sie auf ihrem Lustschleosse Lützenburg (erst nach ihrem Tode naunte es ihr Gemahl Charlottenburg), welches
stand die Ober⸗Hofmeisterin von Bülow nebst ihrem Gemabl; ung gthsonig 2.2 45845 den Kammerherren waren Ernst von der Marwitz und Otto Gn⸗ 7 von Schwerin ausgezeichnet. memmas.
Daß sich die Königin in politische Händel wenig eingemischt hee ca, nmem.: ward schon oben angedentet. Ihre lebhafte Mutter bestimmte“ “ b89 nur einigemale zu thätigerem Eingreifen, so bei den Verhandlun 8“ In “ gen über die Erhebung Preußens zu einem Königreiche, woo’co 11“ Ueberlegenheit des Gelstes und die Klugheit beider fürstinnen R; 6, 10, ½ 18 117 18 62 sultate herrbeiführten, die für Kurfürst Friedrich III. vollkomm befriꝛdigend waren. Am Hofe zu Berlin wollte Sophie Charlet
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Preußische Staats⸗Zeitu
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nie eine Partei haben, am wenigsten sich dem Einflusse des Graf Wartenberg widersetzen. Als derselbe 1702, nachdem der Feldmarsch von Barfus ganz von den Geschäften entfernt war, fast unbeschräin zu herrschen anfing und seine Frau am Hofe nun um so stolzer un aumaßender auftrat, beschränkte sich Sophie Charloite um so mehr n
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Berlin, Mittwoch den 26sten Iuli 8
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lieber auf ihr Lützenburg, wo sie nach ihrer Weise lebte, ohne Anderen in der ihnen beliebigen zu stören. 1 Zpei Jahre darauf, am 1. Februar 1705, machte ein allzufeüh Tod einem so edlen und schönen Daseyn ein allgemein beklagte Ende. Sophie Charlotte starb zu Hannover, wohin sie zum Besut jhrer Mutter gereist war, schnell und überraschend, denn ihre Krag⸗ heit hatte nur wenige Tage gedauert. Die Schilderung ihrer lett Tage in der Varnhagenschen Schrift wird man nicht ohne die inneg Theilnahme lesen fönnen; man fuͤhlt es dem Verfasser nach, wie haft er dabei flbse ve. gewesen i Ior e ih Tod tief und innig: außerdem mußte ihr Anden en mit dem wa „Sr, 2ꝗ waig. Ss; 1 dervollsten Gepränge gefeiert werden. Von allen Seiten wan balecaasces. Ch..e ger hesghhs zn Pearrer das ruhmvollste und rübrendste ihrer gedacht und somit die Se. 2 8g. ꝛig 881, ang sche Pfarr Achtung kund gegeben, in welcher die verstorbene Königin bei Hefeicher zu Lerth, im Regierungs⸗Bezirk Muͤnster, den Ro⸗ und Riederen in Europa gestanden hatte. „Es wäre der heutig Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. Kunst wü dig“, so lauten die Schlußworte der vortrefflichen Schrift, Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Land⸗ und großen Königin ein Denkmal zu setzen, das in demselben Charlottentt btgerꝛschts⸗Direktor und Kreis⸗Justizrath Schroͤtter in scch erhöbe, wo sie selber sinnig und froh gelebt, und mo der anze szut zum Ober⸗Landesgerichts⸗ Rath und Micgliede des Könggin ven Preußen, welche ein Jahrhundert späͤter ebenfalls da Landesgerichts in Frankfurt a. d. O. zu ernennen geruht Sesssc “ 16egsg g; Des Koͤnigs Majestat haben den Landrath Hesse aus dem geworden, ein herrliches Grabmal gestiftet ist. en Preußen gern 3 . 8F.A⸗ üreeeSe e 88 zum gerechten Stolz, in der Reihe ihrer Fürstinnen zwei san e Bittburg in gleicher Eigenschaft in den Kreis Saar⸗ en des Regierungs⸗Bezirks Trier zu versetzen geruht.
Amtliche
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiserl. Oesterreichi⸗ Wirklichen Geheimen Rath und Oberst⸗Landrichter des ggreichs Boͤhmen, Freiherrn von Wagemann, den Ro⸗
Frauen zu zählen, deren Auszeichnung und Bedeutung weit in die Gränzen des Vaterlandes leuchtet und wirkt. Daß solche Gt und Tugenden uns fortwirkend vor Augen stehen und sich vicst erneuern, dürfen wir getrost erkennen und mit WE11 8 98
Zeitungs⸗Nachrichten.
2 u 9 l a nod.
eeng whun Fr a n ker eicch. Paris, 29. Juli. Der Koͤnig empfing gestern in Neuilly Hannoverischen Gesandten, den Baron Pasquier und den gei⸗Praͤfekten und arbeitete darauf mit den Ministern des wesens und der Justiz. 1 Man glaubt, daß bei den diesmaligen Juli⸗Feierlichkeiten er eine große Musterung der National⸗ Garde stattfinden
de. Der Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Der „National“ at uͤber einen Beschluß des Munizipal⸗Conseils, durch wel⸗ in diesem Jahre die Vermaͤhlungen der Juli⸗Waisen von programme der Juli⸗Feierlichkeiten gestrichen worden sind. Maßregel scheint ihm eine kleinliche und unbillige Oeko⸗ i, deren einziger Zweck es sey, die bei Gelegenheit der maͤhlung des Herzogs von Orleans von der Stadt Paris achten Ausgaben zu decken. Wir koͤnnen in dieser Recla⸗ ion nichts anderes erblicken, als einen neuen Angriff gegen Feste und gegen ein Ereigniß, dessen Charakter der Partei⸗ so gern entstellen moͤchte. Wir werden auf diesen Angriff antworten. Alle Welt weiß, daß die Vermaͤhlung des ogs von Orleans die Quelle einer Menge von Wohlthaten die äͤrmeren Klassen gewesen ist, und Niemand wird ernst⸗ daran denken, ein Verhaͤltniß zwischen den Ausgaben fuͤr Vermaͤhlung und der obenerwaͤhnten Ceremonie feststellen
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i n e r
Den 24. Juli 1837.
cher Fonds- un d Geld-Cours.- Zettel Pr. Cour. Pr. Cour. Brief. Geld. Briet. zel. 102 G 102 ⁄ 100 ½2 100 1G1 vGγ9100⁄1 63 ¼½ 623 103 e⅛6 1025 ½ 103 103 ½¼
Börse. LE“ “ L114.““
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2—— R Pomm. do. 4 Kur- u. Neum. do. 4 do. do. do. ³ 97 ⅞ Schlesische do. 4 Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco eue Ducaten Friedrichsd'or nd. Goldmün- zen à 5 Thl. Disconto
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St.-Schuld-Sch. 1 Pr. Engl. O Ll. 30.] 4 PrümSch. d. Sevh. — Kurm. Obl. m.1 C. Nin. Iut Sch. do. Berl. Stadt-Ob,] Königsb. do. 4 Elbinger do Dana. do iu Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.
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Auswärtige Börsen.
1 Amsterdam, 19. Juli. 8 Niederl. wirkl. Schuld 52 %. 5 % do. 100. Kanz-N 221 1 . 5 % Spnn. 19 ¼. Passive 419⁄ 6. Ausg. Sch. —. Zinsl. 7
Preuss. Prüm.-Sch. 109 ¼. Poln. —. Vesterr. Met. —. Antwerpen, 18. Juli. 2 Tinsl. 7 8¼. Neue Anl. 18 ¾. 8 esterr. 2 et. 4 8 % 99 ½l. 99 ¼. ½¼0 55 ½⅞. 55 %¾. 10% 24 ¾. 241½, Baukk-Acticu 1042 1.n , . wollen. Da der „National“ den wahren Grund der 141 ½2. Br. Loose zu 500 Fl. 114. 113 ⅞. Loose zu 100 Pl. 222 rlhöre el, uͤber die er sich beklagt, nicht zu kennen scheint, Preuss. Dpräm.-Sch. 62 ⅛. do 4 % Aul. 100 ¼. G. Poln. Locse valen wir ihm denselben mittheilen. Dieser Grund ist sehr 64 ½. 64 ¼. 50% “ Holl. 52 ¼. Nach. Die FAtisteen 88 die Juli⸗Waisen wird in diesem 1 E“ ore unterdruͤckt, weil es sehr schwer geworden ist, auszustat⸗
ank 8 r 3 3/ ., 1. Sv; C : - 3 % Eugl. Kuss. 105 8½. 5 % Port. —. dh „Juli⸗Waisen zu finden. Diese Schwierigkeit was schon 81 1 T vorkigen Jahre eingetreten. In zwei Bezirken war man S... bchr gewesen, Maͤnner statt Maͤdchen auszustatten, was cour. 97. 45. 5 % Span. Rente 20 ⁄. Paswive A7 8. in Jahre 1831 erlassenen Bestimmung zuwider ist. Auch Wien, 19. Juli. oschon im vergangenen Jahre in das Berathungs⸗Protokoll 5 % Met. 1052⁄⁄. 4 % 190 ¾. 3 % 76 ⁄10. 2 ½ % —. nch. Nunizipal⸗Conseils folgende Bestimmung eingeschrieben: Bauk-Actien 1369 ¼. Neue Anl. 575 ¼. In Betracht, daß die Ausstattungen der Juli⸗Waisen dem — hnach . 1118“ ihse hne iac. 8 8 g. . vielleicht in der Folge zweckmaͤßig seyn wird, dieselbe ab⸗ ’. 8 ½ 90498 8 au 9ö Rosen ülbofen, da es nothwendigerweise bald an Kandidaten fehlen ienstag, 25. Juli. m Opernhause: Die Rosen 1ogp v. s. w.““ Der Terxt dieser Berathung, unter der sich Herrn von Malesherbes, laͤndliches Gemalde in 1 Akt, e Name des ehrenwerthen Herrn Arago befindet, wird dem Kotzebue. Hierauf: Johann von Paris, Singspiel in 2 Abt aional”““ zwei Dinge beweisen 1) daß die Abschaffun der mit Tanz. Musik von Boieldieu. I zwer Dinge beweisen, 1) daß die Abschaffung de sutungen eine Oekonomie ist, die in der Natur der Dinge und 2) daß diese Oekonomie durchaus in keiner Bezie⸗ em Ausgaben fuͤr die Vermahlung des Herzogs von ns steht.
Mehrere Journale sprechen von einer geheimnißvollen Kor⸗ ondenz, die in London in Beschlag genommen worden seyn und in welcher es sich um nichts Geringeres handle, als ein neues Komplott gegen das Leben des Koͤnigs der Fran⸗
1I1n“ 142—11 8
5 % Neap.“ 3 % Portug.]
25.
Koͤnigsstaädtisches Theater. Dienstag, 25. Jult. Der Freund in der Noth. Posee
1 Akt, von A. Baͤuerle. (Herr Peters: Zweckerl.) Vorher: Brautschleier. Lustspiel in 1 Akt, von Frau von Weißenthl. Zum Beschluß: Der Dorfbarbier. Komische Oper in 1 N von Weidmann. Musik von Schenk. (Neu einstudirt.) (h
Plock: Adam. p. SZee. 8 1 1b „ “ 26. Juli. Der Traum ein Leben, dramatistt her dsrscheint, daß die betreffenden Fissfg durch den Lord⸗ Maͤhrchen in 4 Akten, von Franz Grillparzer. Die zur Hamnser sie dem ea⸗ büsische Worfn jugeste 1 perdes snes he lung gehoͤrige Musik ist vom Kapellmeister Herrn Schindelmeistt don.) zoͤsischen Botschafter uͤbersandt hat. (Vergl. Westen Nachmittag erschienen ploͤtzlich mehrere Polizei⸗ enten in den Wohnungen des Herrn von Genoude, Re⸗ hes der 1 Ffstre France“, und des Herrn Berryer, und hLsuchten die Papiere dieser Herren auf das genaueste. Ue⸗
—— ——x——
Redacteur Fl. n ,n —
A. Gedruckt bei A. W. Havn.
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das Resultat dieser Durchsuchung weiß man noch nichts
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88n Allgemeiner
Bekanntmachungen.
Nothwendiger Verkauf Stadtgericht zu Berlin, den 7. April 1837. Das Franzzͤsische Straße Nr. 37 belegene Gruͤntz⸗
w Hypo⸗ 61
am 2. Januar 1838, Vormittags 11 Uhr,
an der Werichtsstelle subbastirt werden.
er Rentier Carl August Gruͤntz und die Ehefrau des Majors von Quistorp, Caroline Louise geb. Der ling, mwodo deren Erben, werden oͤffentlich vorgeladen.
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. April 1837. Das in der Wallstraße Nr 34 belegene, zur Kreditmasse des Gelbgießermeisters Bremer gehhrige Grundstuͤck, taxirt zu 15,682 Thlr. 1 sgr. 6 pf, soll Schuldenhalber
Anzeiger fuͤ
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. othekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Deffentliche Vorladung. Der aus Deutsch Neukirch, Taxe und Preuß. Schlesien, gebuͤrtige yvo’hekenschein sind in der Registratur einzusehen. Tusker, welcher im Jahre 1772 Deutsch Neukirch verließ und seit dieser Zeit gar keine Nachricht von sich gegeben hat, wird auf schwister, resp. deren Kinder, nebst elassenen unbekannten Erben hierdurch vorgeladen, sch innerhalb neun Monaten, vor dem unterzeichneten Gerichte auf den 22 No⸗ vember 1837 angesetzten Termine in der Gerichts⸗ Kanzlei zu Deutsch Neukirch persoͤnlich oder schrift⸗ lich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten. Termine bek widrigenfalls der Johann Carl Tuszker fuͤr todt er⸗
0
Preußis
klaͤrt und dessen Vermoͤgen seinen den alleinigen naͤchsten gesetzlichen werden wird.
I1. die Vormittags 11 Uhr, Taxe und
Neukirch.
——
Leobschüͤtzer Kreises ia) Braͤuer Johann Carl
den Antrag seiner Ge⸗ seinen etwa zuruͤck⸗
spaͤtestens aber in dem
am 31. August d. J., Nachm
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Leobschuͤtz, den 14. Januar 1837. Das Gericht des Staͤdtchens Deutsch⸗
Verkauf einer Runkelrüben⸗Zucker⸗Fabrik. Die unter den Nrn. 111 und 112 am Breitenwege des neuen Theils der Neustadt belegenen Weohnbäuser nebst dem gesetzlichen Zubehör, namentlich den zum Betriebe einer Runkelrüben. Zucker⸗Fabrik eingetich teten und resp. neu erbauten Gebäu en, sollen nebst einer Knochenmühle, den vorbandenen Utenstlien und im Ge⸗ den Zuckerrüben auf circa 200 Morgen Acker unter den in meinem Geschäftszimmer einzusehenden und im annt zu machenden Bedingungen —
deres. Es werden vielerlei Vermuthungen angestellt, und spricht von einer legitimistischen Verschwoͤrung, welche vor⸗ g den Zweck gehabt habe, in den westlichen Provinzen den gerkrieg wieder Ss Heute fruͤh sollen 30 Durch⸗ ungs⸗Mandate erlassen worden seyn. Mehrere Polizei⸗ iten sind nach der Vendée und andere nach der Gegend von iisille abgesandt worden, wo einer der Haupt⸗Klubs der Le⸗ miisten bestehen soll. Herr Berryer befindet sich uͤbrigens in
im Augenblicke nicht in Paris. 879 cHerr von Chateaubriand wird, wie man vernimmt, bei den mten allgemeinen Wahlen als Kandidat zur Deputation in
chen Staaten. Geschwistern als verkauft werden. Raͤhere Auskuunft bin ich auf vutt Erben üͤberwiesen freie Briefe zu ertheilen bereit. Magdeburg, den 7. Juli 1837.
V Der Iustiz⸗Kommissarius Horg.
„—
Literarische Anzeigen. Phien In allen Buchhandlungen, in Berlin bei Cäg Malo auftreten. Mittler (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, 1n Die gewandtesten Pariser Taschendiebe treiben jetzt ihr und Guesen, und in Greifswald bei L. Bambetgesen auf dem Versailler Museum, wo das bestaͤndige Zustroͤ⸗ ist u erhalten: ch von Beschauern ihnen eine reiche und leichte Aerndte gewaͤhrt. Ideen uͤber Erziehung und Unterrich, gestern hatte einer der ausgezeichnetsten hiesigen Advokaten iste der Monarchie. Von Dr. W. Göl Museum besucht und speiste darauf bei einem Restaurateur.
er in die T Joh. Heinr er seine Uhrkette zum Pfande lassen wollte, fehlte die Kette
Stirne trat und er sich abtrocknen wollte, fehlte das seidene Taschentuch. —
Der Moniteur enthaͤlt uͤber den Afrikanischen Traktat noch folgende Erklaͤrung: „Mehrere Journale beharren darauf, die Erklaͤrungen des Ministeriums in Betreff des Traktats an der Tafna zu verdaͤchtigen. Nachstehend folgen die Thatsachen und die Daten: Der Traktat ward am 30. Mai an der Tafna unterzeichnet. Die Regierung des Koͤnigs erhielt denselben am 10. Juni. Am 15. Juni ward er dem General Bugeaud zu⸗ ruͤckgesandt und die Genehmigung desselben noch einigen Erklaͤ⸗ rungen untergeordnet, die der General von dem Emir uͤber die Art und Weise, wie einige Klauseln des Traktats zu verstehen seyen, verlangen sollte. Der Conseils⸗Praͤsident konnte daher am 15. Juni der Kammer sagen, daß noch nicht Alles beendigt sey, indem der Emir genuͤgende Erklaͤrungen haͤtte verweigern und dadurch die bedingungsweise gegebene Zustimmung ruͤck⸗ gaͤngig machen koͤnnen. Dieselbe Erklaͤrung konnte der Minister des Innern am 14. Juni wiederholen, da der Traktat, mit den verlangten Aufschluͤssen versehen, erst in der Nacht vom 16ten zum 17ten in Paris anlangte. Der „Moniteur“ publizirte den⸗ selben am 18ten. Das Ministerium, weit davon entfernt, die oͤffentliche Diskussion zu fuͤrchten, bedauert im Gegentheil, daß sie nicht vor den Kammern eroͤffnet werden konnte.“
Der Courrier frangais bemerkt in Bezug auf den mit Abdel⸗Kader abgeschlossenen Traktat: „Der wichtigste Punkt dieses Traktats ist, daß zu Gunsten Abdel⸗Kader's eine ausge⸗ dehnte und vollkommene Herrschaft festgestellt wird, auf die er kein Recht hatte, die er niemals besessen hat und die er sich durch den gluͤcklichsten Krieg kaum haͤtte erobern koͤnnen. Man giebt ihm allerdings nicht den Titel Sultan; er bleibt Emir, und der dritte Artikel sagt einfach: „Der Emir wird verwal⸗ ten.“ Man hat es vermieden, das Wort Souverzinetaͤt zu gebrauchen; aber was helfen alle diese eiteln und beschaͤmenden Vorsichtsmaßregeln? Abdel⸗Kader ist nichtsdestoweniger als der wahrhafte Souverain eines großen Theils der Regentschaft an⸗ erkannt worden, und wenn dies der Geist des ganzen Traktats auch nicht genugsam andeutete, so sagt es der 13te Artikel aus⸗ druͤcklich. Man verlangt in demselben von dem Emir, daß er ohne die Genehmigung Frankreichs keinen Punkt des Kuͤsten⸗ Gebiets einer fremden Macht abtrete. Kommt dies nicht einer Souverainetaͤts⸗Erklaͤrung zu Gunsten des Emir voll⸗ kommen gleich? und wird der Emir nicht mit Aus⸗ nahme jener Beschraͤnkung, durch welche uns kein wirkliches Recht vorbehalten wird, der unumschraͤnkte Herr des ihm uͤber⸗ lassenen Gebiets, und kann er dasselbe, mit Ausnahme der Kuͤste, nicht sogar abtreten an wen er willd Wenn wir von dieser großen und Grund-Bedingung der Souverainetaͤt zu den un⸗ tergeordneten Bedingungen uͤbergehen, so sehen wir, daß sie im Allgemeinen mit groͤßem Leichtsinn festgestellt worden sind. So behalten wir uns z. B. in der Provinz Oran Mostaga⸗ nem, Masagran, Oran und Arzew vor und denken nicht ein⸗ mal daran, uns eine Verbindung zwischen diesen verschiedenen ngsn g sichern; wir schließen uns daselbst ein und koͤnnen nur zu Wasser dahin gelangen. So behalten wir uns auch die erste Kette des kleinen Atlas vor und geben Medeah, den Schluͤs⸗ sel desselben, auf. Es ist kaum möͤglich, die Nichtbeachtung der einfachsten Vorsichts⸗Maßregeln weiter zu treiben. Der Arti⸗ kel 14, wodurch festgesetzt wird, daß der Handel der Regent⸗ schaft nur in den von Frankreich besetzten Haͤfen getrieben wer⸗ den koͤnne, ist offenbar eine ganz unwirksame Bestim⸗ mung. Der Emir wird Handel treiben wohin er will, sollte es auch auf dem Wege der Contrebande auf den ihm abgetretenen Punkten der Kuͤste seyn; und ist ihm nicht auch Marokko durch den Besitz von Tremezen geoͤffnet? Wird nicht offenbar seine Neigung und sein Interesse ihn nach jeder Seite hinziehen? Ein Artikel des Traktats schreibt dem Abdel⸗ Kader vor, das Pulver, den Schwefel und die Waffen, deren er bedarf, in Frankreich zu kaufen, und wenn man uͤber die Ausfuͤhrung dieses Artikels wachen koͤnnte, so wuͤrden wir durch denselben allerdings einigen Vortheil erlangen; aber haben wir denn Douanen auf der Marokkanischen Graͤnze, um den Emir zu verhindern, von dieser Seite her alle Munitionen zu bezie⸗ hen? Wir wollen nicht in Abrede stellen, daß der Traktat ei⸗ ge gut. Bestimmungen enthaͤlt; einige Privat⸗Interessen sind mit Vorsicht beruͤcksichtigt; aber das große Interesse des Landes scheint uns vollstaͤndig aufgeopfert zu seyn.7 Das Jour⸗ nal des Debats bemerkt uͤber denselben Ge enstand: „Erst gestern ist der mit Abdel⸗Kader abgeschlossene Traktat publizirt worden, und schon greifen mehrere Journale denselben mit außerordentlicher Heftigkeit an. Dies beweist offenbar eine zu große Eile. Man koͤnnte glauben, daß schon zuvor der Ent⸗ schluß gefaßt worden sey, den Traktat „nwie er auch beschaffen seyn moͤge, zu tadeln, und in demselben eine Verletzung der Wuͤrde Frankreichs zu finden. Was uns betrifft, wir verlangen etwas mehr Zeit. Es sind zwei Dinge zu betrachten: die That⸗ sache des mit Abdel⸗Kader abgeschlossenen Friedens und die Friedens⸗Bedingungen. Wir werden mit der groͤßten Aufmerk⸗ samkeit die Artikel des Traktats pruͤfen und dann offen unsere Meinung sagen. Was aber die Thatsache des Friedens betrifft, so sehen wir nicht ein, wie es eine Schande fuͤr Frankreich seyn kann, mit den Arabern unterhandelt zu haben. Wir haben mehrere Jahre lang gegen den Emir Abdel⸗Kader Krieg gefuͤhrt; wir haben ihm unsere Soldaten, unsere Generale und sogar einen Marschall von Frankreich entgegengestellt; es kann Uns eben so wenig zur Schande gereichen, Frieden mit den Arabern zu schließen, als Krieg gegen sie zu fuͤhren. Wenn wir den Arabern die Anerkennung ihrer Nationalitaͤt verwei⸗ gern wollten, so hieße dies, sich zu ihrer Ausrottung verpflichten. Der Friede oder ein Ausrottungs⸗Krieg, dies war die einzige Alternative, die der Weisheit und der Menschlichkeit der Franzoͤsischen Regierung gestellt ward. Die Franzoͤsische Regierung hat sich entschlossen, es mit dem Frieden
gr. 8vo. 22 ½ sgr. Meyen 1 asche griff, um zu bezahlen, fehlte die Boͤrse,
it der Uhr, und als ihm nun der Angstschweiß auf die
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ittags 2 Uhr,
su versuchen, und sie hat wohlgethan; sie hat den Wuͤnschen al⸗ G er verstaͤndigen N Nänner entsprochen und den Weg eingeschla⸗
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8 en⸗ den ihr fast die ganze Kammer bezeichnete. Wir leben, Gott 1 ey Dank! nicht mehr in der Zeit der Vernichtungs⸗Kriege, und wenn man ein Volk civilisiren will, so muß es auf eine andere Weise, als durch Feuer und Schwert und durch das Entreißen ihrer Nationalitaͤt geschehen.“ 8
Die Vorbereitungen zu den Wahlen in England und das bet dieser Gelegenheit so oͤffentlich an den Tag gelegte System der Bestechung und der Kaͤuflichkeit der Stimmen giebt dem Journal des Débats zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die unbestreitbare Moralitaͤt des Englischen Volkes macht die 8 Gleichguͤltigkeit desselben gegen das verwerfliche und unwuͤrdige 8 Bestechungs⸗System nur um so merkwuͤrdiger. Kein Land hat so achtungswerthe Privatsitten als England; keines ist empfind⸗ licher in Bezug auf Alles, was die National⸗Ehre betrifft. Wie geht es nun zu, daß ein solcher Skandal durch den Gebrauch so geheiligt und durch alle Parteien so entschieden angenommen worden ist, daß derselbe keinen Unwillen mehr erregt, und die⸗ jenigen, die daran Theil nehmen, nicht entehrt? Man kann, unseres Erachtens, nur einen Grund dafuͤr angeben, naͤmlich die außerordentliche Ausdehnung des Wahlrechts. Dieser Aus⸗ dehnung ist es zuzuschreiben, daß die Reform, statt der Be⸗ stechung Einhalt zu thun, dieselbe vielleicht nur noch vermehrt hat. Ohne die Wohlthaten der Reform leugnen zu wollen, muß es doch erlaubt seyn, eine ihrer Gefahren zu bezeichnen. Durch die zu große Ausdehnung der Wahlrechte hat man vielleicht an die Stelle der verrotteten Burgflecken ein weit allge⸗ meineres Uebel gesetzt. Unter den vielen Personen, die an der Wahl theilnehmen, ohne wirkliche Buͤrgschaften darzubieten, giebt es nothwendig eine große Anzahl, welche kein Gefuͤhl der Wuͤrde, keinen Begriff von der Wichtigkeit des ihr durch die Gesellschaft anvertrauten Mandats mitbringt. Fuͤr diese un⸗ wuͤrdigen Mitglieder des Wahlkoͤrpers ist die Ausuͤbung ihres Rechts nur eine Gelegenheit, sich einige Schillinge zu verdienen und sich mit hitzigen Getraͤnken anzufuͤllen. Sobald Leute auf⸗ treten, die geneigt sind, sich zu verkaufen, giebt es auch 8 geizige, die sie kaufen; und sobald ein Kandidat diesen Weg be⸗ tritt, muß sein Gegner 689 folgen, wenn er nicht im Kampfe unterliegen will. So haben nicht allein einzelne Personen, die sich um eine Deputirten⸗Stelle bemuͤhten, sondern auch die Par⸗ teien im Ganzen, gegen ihren Willen, an jenem beklagenswer⸗ then Handel theilnehmen muͤssen. Auch ist deshalb die oͤffent⸗ liche Meinung billig genug gewesen, es denjenigen, die sich die⸗ ser Nothwendigkeit fuͤgen, nicht zur Schande anzurechnen. Zu diesem Resultate wird man immer gelangen, wenn man unvor⸗ sichtig genug ist, denjenigen Rechte anzuvertrauen, deren Unab⸗ ven. nicht hinlaͤnglich gesichert ist.“
n der heutigen Boͤrse waren saͤmmtliche Papiere ausge⸗ boten und stellten sich in den Coursen eine Kleinigkeit niedriger. Das fortwaͤhrende Ausbleiben der Madrider Posten beunruhigte die Gemuͤther, und es fanden sich fuͤr Spanische Papiere wenige oder gar keine Kaͤufer. Obgleich die Eroͤffnung der Eisenbahn von Paris nach Saint⸗Germain auf den 29sten d. M. festge⸗ setzt ist, so folgten doch auch die Actien derselben der allgemei⸗ nen ruͤckgaͤngigen Bewegung.
Die Akademie der Wissenschaften hat in ihrer letzten Siz⸗ zung den Herren Wilhelm Beer und Dr. Maͤdler in Berlin, als Anerkennung der von ihnen herausgegebenen großen Mond⸗ karte, die Lalandesche Preis⸗Medaille zuerkannt.
Großbritanien und Irland. 1
I“
London, 19. Juli. Gestern ertheilte die Koͤnigin der Graͤfin Sebastiani, Gemahlin des Franzoͤsischen Botschafters, und der Fuͤrstin Lieven im neuen Palaste im St. James⸗Park eine Audienz. Abends speisten der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Leiningen, die Graͤfin Mulgrave, Miß Pitt, Miß Spring Rice, die Baronesse Lehzen, Lord Templemore und Oberst Cavendish an der Koͤniglichen Tafel. Dann fuhr die Koͤnigin nach dem King's⸗ Theater und wohnte dort einer Vorstellung der Oper „Ilde⸗ gonde“ von Marliani bei. Die Herzogin von Kent, der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Leiningen statteten der verwittweten Koͤni⸗ gin in Bushy⸗Park einen Besuch ab.
Viel Aufsehen hat es gemacht, daß Lord Brougham am Sonntag eine Privat⸗Audienz bei der Koͤnigin gehabt, da es nicht gebraͤuchlich ist, daß Ex⸗Ministern eine solche Gunst zu Theil wird, so sng. ihre ehemaligen Kollegen im Amte sind.
Der Koͤnigl. Niederlaͤndische General, Baron Fagel, ist mit dem Auftrage hier angekommen, Namens seines Monarchen Ihrer Maj. der Koͤnigin zu ihrer Thronbesteigung Gluͤck zu wuͤnschen.
Der Lord⸗Mayor und die Sherifs von Dublin sind mit einer Adresse der Corporation dieser Stadt an Ihre Majestaͤt die Koͤnigin hier eingetroffen. Dublin hat, wie London, das Vorrecht, der Koͤnigin an den Stufen des Throns Adressen zu uͤberreichen.
Im Schlosse zu Windsor werden Anstalten zur Aufnahme Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin getroffen, welche gegen die Mitte naͤchsten Monats dort ihre Residenz zu nehmen beabsichtigt.
Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt nun die Bestäͤtigung mehrerer Kabinets⸗Minister und anderer hoher Verwaltungs⸗Beamten in ihren respektiven Stellen, naͤmlich des Lord Melbourne, Herrn Spring Rice, Lord Seymour, Herrn Robert Steuart,
errn Moore O'Ferrall und Herrn John Parker als Schatz⸗
ommissarien von Großbritanien und Irland, des Grafen von Minto, Vice⸗Admiral Sir Charles Adam, Contre⸗Admiral Sir William Parker, Contre⸗Admiral George Elliot, Capitain Sir Edward Troubridge und Lord Dalmeny als Admiralitaͤts⸗Kom⸗ missarien; des Herrn Spring Rice als Kanzler der Schatz⸗ kammer; des Sir John Hobhouse und Herrn John Sullivan als Kommissarien fuͤr die Gstindischen Angelegenheiten; des Lord Howick als Kriegs⸗Secretair; des General⸗Lieutenant Sir R. Hussey Vyvyan als SBeneral Feleswsmesies des General⸗ Lieutenant Sir Rufane Donkin als C eneral⸗Inspektor der Ar⸗
tillerie; des Sir A. Leith , als Secretair des Feldzeug⸗ Amts; des Oberst⸗Lieutenant eorge Anson als Magazineur