.
ziehen und seine Unterthanen und Schiffe aus Spanien zuruͤck⸗
rufen werde.“
Die Regierung hat heute folgende telegraphische Depesche aus Bordeaur vom 1ö0ten d. erhalten: „Don Carlos scheint sich nach dem Koͤnigreich Murcia wenden zu wollen; er † am iiten d. Torres verlassen und, Valencia links liegen lassend, den Weg auf Liria eingeschlagen. Oraa war an demselben Tage in Perica; Buerens langte in Teruel an und marschirte sogleich weiter, um sich in Moya mit Oraa zu vereinigen. Cspar⸗ tero schreibt unterm 12ten d., daß er auf Dera und Cetina
marschire, um mit Buerens zusammenzutreffen. Die Karlisti⸗
schen Streif⸗Corps unter Langostera, die in der Umgegend von Saragossa standen, haben sich nach Belchite ees gen. die Straße ist frei und die ruͤckstaändigen Madrider Posten sind ein⸗ getroffen. Die Nachrichten aus dieser Hauptstadt gehen bis zum’.,. (Durch die einbrechende Dunkelheit unterbrochen.)
Aus Bayonne schreibt man vom 17ten d.: „Ein aus San Sebastian hier angekommener Offizier erzaͤhlt, daß das Regiment „Koͤnigin“ sich empoͤrt und daß der General Jaure⸗
guy, der die Ordnung nicht wiederherstellen konnte, der Muni⸗
vüh indeß Briefe aus San Sebastian von vorgestern erhalten, die
kein Wort von dieser Insurrection sagen. Fwastungen
Folge eines Artikels in einer hiest
zipalitaͤt erklaͤrt habe, er uͤberlasse ihr die Sorge, sich mit den 8 empoͤrten Soldaten zu verstaͤndigen. Der Spanische Konsul hat
Alle Karlistischen „ die sich in Estella befanden, sind nach Tolosa ruͤckgekehrt.“ b - Fer hee. heute die Madrider Zeitungen und Briefe noch nicht eingetroffen, indeß darf man nach oͤbenstehenden Depeschen hoffen, daß die ausgebliebenen Posten morgen ankommen werden. 8 An der heutigen Boͤrse waren die Actien der Eisenbahn von Paris nach Saint⸗Germain sehr ausgeboten, und zwar in sigen Zeitung, in welchem zu beweisen gesucht wird, daß der Vortheil dieser Eisenbahn bei weitem nicht so groß seyn werde, als man es sich an der Boͤrse zu versprechen scheine. Diese Ansicht schien Anklang zu finden und veranla te mehrere Besitzer jener Actien, dieselben zu ver⸗ kaufen, wodurch die Course von 985 auf 965 fielen. Die heu⸗ tige telegraphische Depesche, welche meldet, daß Don Carlos, anstatt Valencia anzugreifen, den Weg nach Murcia eingeschla⸗ gen hat, belebte wieder einigermaßen das Vertrauen der Spe⸗
8 kulanten, und die Ceourse der Spanischen aktiven Schuld seie⸗
von 20 %l auf 21
EEEEE1111 “ e“ II 8. ve“ S Grroßbritanien und Irland.
8
London, 21. Juli Die Koͤnigin hielt gestern ihren ersten
großen Gallatag, so wie vorgestern gropes Lever. hegelsh es V
presentirt waren dabei fast alle großen h g8heneleen, fehlren auch die Tories nicht; die fremden Diploͤmaten waren ebenfalls anwesend; nur Graf Pozzo di Borgo wurde durch Unpaßplichkeit zuruͤckgehalten. Baron Fagel und Graf Orloff, der von St. Petersburg hier eingetroffen ist, begluüͤckwuͤnschten die Monarchin zu ihrer Thronbesteigung im Namen ihrer bei⸗ derseitigen Seuveraine, des Koͤnigs der Niederlande und des Kansers von Rußland. Der Freiherr von Buͤlow, der Graf Biornstjerna und Herr Dedel, die Gesandten Preußens, Schwe⸗ dens und der Niederlande, uͤberreichten ihre neuen Kreditive und Herr Vandeweyer, der Belgische Gesandte, ein Schreiben seines Seureraims Die Zahl der Personen, welche Ihrer Maj. bei dem Lexer vorgestellt wurden, soll sich uͤber 2000 belaufen aben. Der Herzog von Sussex uͤberreichte bei dem Lever der oͤnigin eine f⸗ Gluͤckwunsch⸗Adresse der Freimaurer⸗ Logen, deren Großmeister er ist. Die “ Koͤnigin hatte vorgestern ihrem Gefolge und Hefstaat den Befehl ertheilt, in ihren Staatswagen, die Herren zum Lever, die Damen zum Cercle der regierenden Koͤ⸗ nigin zu fahren. Ehran: erklaͤrt sich ermaͤchtigt, dem Geruͤcht zu wi⸗ dersprechen, 5c6 die Föhtg heute eine Truppen⸗Musterung im Hyde⸗Park habe halten wollen. 8 De brus eneng wird heute Abend die Fehahghs des Herzogs von Roxburghe mit dem Titel: Graf von Innes, und des Csq. Thomas W. Coke, unter dem Titel: Graf von Lei⸗ cester und Holkham und Viscount Coke, ha Pairs des Verei⸗ nigten Koͤnigreichs enthalten. Außer diesen werden, wie die Morning Chronicle wissen will, vor der Versammlung des neuen Parlaments keine weitere Pairs⸗Creirun en . Diese beiden Ernennungen, so wie die der Obersten b (Bruder des Reformers Capitain Erskine Wemyß.) und Grey (Sohn des Grafen) zu Stallmeistern, werden vom & ourier als Beweis angesehen, daß bis jetzt der Einfluß der liberalen Rristokratie am Hofe ungeschmaͤlert vorherrsche und von dieser Seite her der Sache der Reform nicht die geringste Gefahr drohe. „So wird es denn“, sagt das genannte Blatt, Akein Grund mehr zur Ausschließung von allen Aemtern und Wuͤr⸗ den seyn, die der Hof zu verleihen hat, daß Einer ein Ne⸗ mer ist.“ Die Morning Post außert sich uͤber die Virthagits der Koͤnigin folgendermaßen: „Seit der Thronbesteigung J. Maj. hat uns kein oͤffentliches Ereigniß so vnge gene enugthuung gewaͤhrt, wie die Ernennungen fuͤr den ofstaat. Fhr. 88 ganz den Verhaͤltnissen angemessen, in denen Ihre Majestaͤt sich befindet. Nicht gegen eine einzige derselben haben wir in persoͤnlicher Hinsicht das Mindeste einzuwenden. Wir finden in allen zusammengenommen einen buͤndigen Beweis davon, daß die Koͤnigin diese Ernennun gen ganz einfach und aus, schließlich als eine Handlung ihres einisteriums üsehem 59 Der Morning Chronicle zufolge, wuͤrden auch Lord lfred Paget und Oberst Buckley, der Schwiegersohn des Grafen u Stallmeistern und der Graf von Surrey zum . Ihrer Maj. ernannt werden. Herr Wilbraham Taylor, ein Neffe Sir Herbert Taylor'’s, hat die Stelle eines Prbvot⸗e sanerners När Privat⸗Kassirer Ihrer Maj., Sir Henry Wheatley, erhalten. ;. Aen 182ee; henznet ist die Erlaubniß zur Annahme des Spanischen Ordens Karl's 1II. und dem Tapitain Cast Apthorp die Erlaubniß zur Annahme des Ferdinand's⸗Ordens rtheilt worden. g. Der Marquis von Londonderry und seine Gemahlin wol⸗ len am Montag dem Grafen Orloff ein prachtvolles Bankett 92 „ 1 - berd. Feierlichkeit der Parlaments⸗Prorogirung am Mon⸗ tage wurde vom schoͤnsten Wetter beguͤnstigt, aber das Gedraͤnge auf dem Wege vom Palaste zum O erhause war kaum so groß, wie man haͤtte erwarten koͤnnen, wahrscheinlich, weil es nicht allgemein bekannt war, daß die Koͤnigin schon an diesem Tage zur Prorogirung schreiten wuͤrde. Am Sonnabend glaubte man noch, die Feierlichkeit werde erst Dienstags vor sich gehen. Die Billets zum Oberhause waren aͤußerst schwer zu bekommen, und nur mit der groͤßten Muͤhe gelang es, sich in einen Winkel der
Fremden⸗Gallerie dineinz ngennefr, die von den Gemahlinnen und Toͤchtern der Pairs angefuͤl t war.
Man glaubt, daß die Minister den Anfang der naͤchsten Parlaments⸗Session gern bis zum Februar verschieben moͤchten,
wenn die Geschaͤfte nicht so dringend waͤren; so viel aber haͤlt
man fuͤr gewiß, daß das Parlament nicht im September, son⸗ dern erst im November werde eroͤffnet werden.
Die Zeitungen sind fortwaͤhrend mit Berichten üͤber die Vorbereitungen zu den Wahlen beschaͤftigt. Beide Parteien hoffen auf Sieg; die Tory⸗Blaͤtter halten den Sturz des jetzi⸗ gen Ministeriums fuͤr unvermeidlich; die ministeriellen Organe dagegen schmeicheln sich, daß besonders das Hannoversche Re⸗ gierungs⸗Patent ein bedeutendes Gewicht in die Wagschale der Liberalen werfen, und daß in Folge desselben, aus Fürcht vor den Eingriffen, die sich eine Tory⸗Regierung in die Gesetze des Landes erlauben moͤchte, um so mehr Reformer gewaͤhlt wer⸗ den wuͤrden. Der Courier nennt die Tories jetzt abwechselnd Cumberlander und Hannoveraner; auch laͤßt er sich, wie die „Times“ vorhersagte, nicht von dem Glauben abbringen, daß die Fuͤhrer der Englischen Tory⸗Partei zu jenem Patent gerathen haͤtten; und er haͤlt es schon fuͤr ganz ausgemacht, daß, wenn auch der Oberst Thompson, der den Antrag auf Aenderung der Thronfol⸗ geordnung angezeigt, nicht wieder ins Parlament gewaͤhlt Knss⸗ doch eine solche Maßregel der Haupt⸗Gegenstand der Ver hand⸗ lungen der naͤchsten Session seyn werde. Was nun die Aus⸗ sichten betrifft, welche die einzelnen Kandidaten bei den Wahlen haben, so laßt sich daruͤber wenig urtheilen, da die Berichte der Blaͤtter alle parteiisch sind; nur so viel scheint gewiß, daß die Radikalen nicht viel Gluͤck zu erwarten haben. Der Oberst Thompson hat sich von Hull zuruͤckgezogen, und obgleich er sch seitdem schon an mehreren Orten gemeldet, hat er doch r nirgends Aufnahme gesunden. Auch scheint es, als 9† Herr Hume in Middlesex einige Schwierigkeiten haben wuͤrde, obgleich in einer Waͤhler⸗Versammlung dieser Grafschaft beschlossen wor⸗ den ist, die Wiedererwaͤhlung der Herren Hume und Byng aufs kraͤftigste zu unterstuͤtzen. Dagegen versprechen sich die Ministeriellen an vielen Orten den Sieg, wo jetzt Tories die Repraͤsentation in Haͤnden hatten, namentlich in der Grafschaft Cumberland, wo Sir J. Graham, in Lancashire, wo Lord Stanley die kon⸗ servativen Kandidaten sind, in Berkshire, wo der Haupt⸗Eigen⸗ thuͤmer der „Times“, Herr Walter, zuruͤckgetreten ist, si in Greenwich, wo der Admiral Napier seinen konservativen Geg⸗
ren W rley Attwood, zu besiegen hofft. Der Kampf . 8 ner, Heren Wolverley Attwood, z gen hoff LLE“ 1öu“ 8 General Memucan Hunt, als Gesandter
Cumberland duͤrfte indeß doch wohl ziemlich hartnaͤckig s tee Sir James Graham wird durch seinen d. Grundbesitz, der uͤber 8 „„960 Acres betraͤgt, und durch die Reich⸗ thuͤmer und Besitzungen seiner Freunde und Verwandten unter⸗ stuͤtzt, an deren Spitze Lord Lonsdale und Herr G. Musgrave, der Schwager des Kandidaten, stehen, — ein Einfluß, dem die Freisassen ohne Geldunterstuͤtzung schwerlich zu widerstehen im Stande seyn moͤchten. In Westminster haben die Gegner Sir George Murray's, des an die Stelle Sir Francis Burdett's getretenen Tory-⸗Kandidaten, den Vorwuͤrfen, welche die Blaͤtter seiner Partei dem Oberst Evans wegen seiner strengen Disziplin in der Fremden⸗Legion machen, die Frage entgegengestellt: Warum denn Sir G. Murray bestaͤn⸗ dig im Parlament gegen die Abschaffung der Peitschenstrafe ge⸗ sprochen habe? Ob derselbe denn fruͤher (Sir Murray hatte ein Kömthandp waͤhrend des Franzoͤsischen Krieges in Spanien) ein so milder Offizier oder nicht vielmehr damals durch seine Harte und oͤftere Anwendung der neunstraͤngigen Peitsche (Oberst
Cvans wird von der „Times“ naͤmlich nur „die neungeschwaͤnzte
ze“ genannt) bekannt gewesen sey? Sir G. Murray hat 5 Penachnung seiner Wahlfreunde auf diesen letzten Vorwurf nicht geantwortet, sondern nur im Allgemeinen 89 dem im Englischen Heere herrschenden Geiste der uchapisat gesprochen. In Wigtownshire, wo sich, außer Sir Andrew Agnew (bekannt durch seine bestaͤndigen Vorschlaͤge zur stren⸗ geren Feier des Sabbaths), Herr Blair aus Penningham, schon aus fruͤheren Parlamenten als einer der eifrigsten Tories bekannt, dem liberalen Kandidaten, Herrn Murray, entgegen⸗ gestellt hat, zweifelt der Letztere nicht an seinem Siege, denn in einer Versammlung dieser Grafschaft, die nur aus Fecaan Paͤchtern bestand, ist beschlossen worden, alle unabhaͤngigen aͤh⸗ ler aufzurufen, ihre Meinung auszusprechen, damit e“ saͤhe, wie fruchtlos es sey, der unabhangigen Wahl⸗Versamm 28 Grafschaft Wigtown einen Kandidaten auforingen zu wollen, dessen politische Meinungen mit den ihrigen nicht CN ten, oder zu erwarten, daß die Waͤhler, eingeschuͤchtert durch die von der Cumberland⸗Partei gebrauchten Mittel, dem Ausspruche ihres Gewissens entgegenstimmen wuͤrden.“ Besonders aber rech— nen die Minister in Irland auf einen Zuwachs an Unterstuͤtzern, die fuͤr sie von großem Werth sind, da sie bekanntlich nur mit Huͤlfe der Irlaͤndisch⸗katholischen Partei und der Radikalen im vorigen Parlamente die Majoritet im Unterhause auf ihrer Seite hatten. Um aber ihre Maßregeln im Oberhause dhsch⸗ zusetzen, wuͤrden sie dieselben mit einer weit entschiedeneren Ma⸗ joritaͤt des Unterhauses in jenes Haus hinuͤberbringen muͤssen, als sie es in der letzten Session vermochten.
Der Standard vertheidigt das Regierungs⸗ Patent des Koͤnigs von Hannover gegen die Angriffe der liberalen Blaͤtter, indem er sagt, der Köͤnig habe es vorgezogen, eine Verfassung, in welcher ihm eine Aenderung nothwendig erscheine, nicht zu beschwoͤren, um nicht, wenn er sie ““ eines Meineides schuldig zu werden. „Er hat“, sagt das genannte Blatt, „weiter nichts gethan, als sicyh geweigert, auf eine Ver⸗ fassung, die, seiner Ansicht nach, der Reviston bedarf, und die er in revidirter Form den allgemeinen Staͤnden zur Genehmi⸗ gung 8nnegans Lansoneche⸗ vA zu leisten oder Andere einen Eid darauf leisten zu lassen. iere Bank bon England hat erst gestern Abressen an die
iden Koͤniginnen beschlossen. 1 beided Irlandische I“ und Handels⸗Bank hat ihre
ngen wieder angefangen. 1
Zahlung Jahre 1834 vlede E FI arauf folgenden Jahre 42,174,532 Pfd. und in rige Jahre 6 [2losger Pfd. bee⸗ eingefuͤhrt. Die Ausfuhr von Britischer Wolle belief sich in denselben drei Jahren auf respek⸗ tive 2,278,721 Pfd., 2,6.2,604 Pfd. und 3,942,407 Pfund.
Gestern sind endlich die Diamanten aus der Deccanschen Beute in 24 Kavelingen oͤffentlich versteigert werden. Der be⸗ ruͤhmte Nassuck⸗Diamant von 357 —½ Graͤn wurde mit 7290 Pfd. und ein Paar Ohrringe (223 ¼ Graͤn) mit 11,060 Pfd, bezahlt.
Man hat mit Vergnuͤgen vernommen, daß das General⸗ Post⸗Amt mit der Peninsular⸗Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft uͤber die Befarderung der Posten nach Vigo, Porto, Lissabon, Cadix und Gibra tar uͤbereingekommen ist, so daß die Paketschiffe auf⸗ hoͤren werden. Das Dampfschiff „Iberia“ segelt zuerst am er⸗
sten Montag im August und dann jeden foͤlgenden Montag
eines 8' b . 11““ 8 8 8 E 11 ¼ 8 88
8
Dem Hampshire Telegraph zufolge, hat das Soh⸗ „Cracker“ nach Partamouch die Preußische Galliote „Flora von 170 Tonnen, aufgebracht, die es auf der Hoͤhe von Si
Point, ohne irgend eine Seele an Bord, treibend gefunde
Die Galliote war mit einer Ladung Eisen von Cardiff nach, Ostseehafen bestimmt. 1s eg Ehfen ar. nach Paisley und Glasgow geht dur Gretna⸗green. Man kann also nun in Einem Tage von L. don dorthin kommen, sich trauen lassen und noch wieder; ruͤck seyn. — Der Lissaboner Korrespondent des Morning Hergg schreibt: „Der Finanz⸗Minister hat durch Lord Howard Britischen Regierung einen Vorschlag des Inhalts zugehen! sen, daß die Portugiesische Regierung, im Fall die Britst derselben eine Anleihe von 3 Millionen Pfd garantiren wal ihrerseits gewilligt sey, durch einen neuen Traktat die Englisch Waaren zu einem Zolle von 15 pCt. zuzulassen, dagegen! Zoll auf die Waaren se 1 “ zu 32 9e” erhoͤhen. Fuͤr die puͤnktliche Bezahlung der 5petigen Zinsen! 8 Anlage eines Tilgungs⸗Fonds solle hinreichende Buͤrgsc gestellt werden. ““ Liverpool sind am Mittwoch wieder Nord⸗Amerikam Packetboͤre aus New⸗York angekommen. Sie brachten stige Nachrichten uͤber den Stand der Handels⸗Angelegenhen und betraͤchtliche Baarsendungen, deren Belauf verschieden egeben wird; das eine der Schiffe soll 200, ,09) Pfd. St. ord haben. In Falmouth ist das Packetschiff „Priseis” Mexiko angekommen; es hatte Vera⸗Cruz am aten und Haue am 22sten v. M. verlassen und brachte 280,609, Dhh ars. Kriegsschiffe „Rover“ und „Vestal“, von denen das „e. aus dem Stillen Ocecan, das andere aus Havana und Han erwartet wird, waren noch nicht angekommen; sie haben Million Dollars an Bord. Die beiden in Liverpool augcte menen Packetschiffe „South Amerika“ und „Garrick⸗ bri Briefe aus New⸗York vom 26. Juni, wo also die dong Kaufleute den Fall der hiesigen Amerikanischen Hzuser m nicht erfahren hatten. Aus New⸗Hrleans waren Nachrilt dort vom 23sten, nach denen die allgemeine Meinung dacc war, daß der Stillstand des Handels vor der naͤchsten Jahlk zeit wohl nicht aufhoͤren wuͤrde. Die Biene von New⸗ leans vom 21. Juni berichtet, daß mehr als 780 der ang hensten Kaufleute auf dem Zollhause so lange gefangen geha worden, bis sie Buͤrgschaft geleistet, bis zum nachsten 7. Deg Durch Baltimore war am 28. 9. der Regierung Texas an die der Vereinigten Staaten, nach Washington end, gekommen. 6 In Mexiko haben, nach Berichten aus San Luiz Porn die Regierungs⸗Truppen den General Montezuma, der sich Insurgenten, welche die alte Constitution von 1824 aus geru mit 280 Reitern angeschlossen hatte, vollkommen geschlagen. A. Haͤupter der Insurrection, unter ihnen Ramen Ugarte, van dem siegreichen Heere in die Haͤnde gefallen und General Ne tezuma auf dem Schlachtfelde geblieben. Am 1. Juni emyftn der Kongreß von Mexiko die Botschaft des Praͤsidenten Duüssa mente, in welcher derselbe, nachdem er von den freundschalh chen Beziehungen zu allen Maͤchten gesprochen, for. fahrt: „n nehmen muß 18,98 Benehmen der Vereinigten Staaten. hoffe, daß die? ollmachten, die das Gesetz der Republit dd tragen hat, das freundliche Verhäͤltniß mit der Nach bar⸗Rg blik wiederherstellen werden. Im entgegengesetzten Falle die Nation die Stellung einzunehmen wissen, welche W. und Ehre ihr gebieten.“ Er schloß mit der Versicherung, die Regierung Alles anwende, um die empoͤrten Provin Tepas, Kalifornien und einen Theil von San Luiz, wieder erwerfen. - exas herrscht Mißvergnuͤgen uͤber den den Truppo gegebenen Urlaub und uͤber die schamlosen Land⸗Speculation der Regierungs⸗Mitglieder. Der Einfall in Mexiko ist aufg schoben worden und so durch die Schlaffheit des Texianisch Kabinets der guͤnstige Zeitpunkt, mit Montezuma zusammen virken, versaͤumt worden. . 1 Aus herh g. sind sehr traurige Berichte uͤber die 7 daselbst eingetroffen. Aus den aͤrmeren Klassen zogen Viele Haus zu Haus und bettelten um Wasser. Kein Grashalm zu sehen, und man befuͤrchtete ein voͤlliges Mißrathen der; ker⸗Aerndte. — 8 vJö Der Britische Konsul in Quito meldet unterm 1, 29 daß auch Aequator (wie fruͤher Venezuela und Neu⸗Grana der Uebereinkunft wegen Vertheilung der Columbischen St beigetreten ist. 1 8her Nachrichten aus Rio Janeiro bis zum 2 zufolge, hatte der Regent die Resignation der Minister 1 nommen, ohne daß es zu Aufregungen gekommen war. Handel ging es schlecht, und der Cours war von 31 auf 2.
fallen; eine Menge Wechsel auf London fuͤr Amerikanische —
ung waren mit Protest zuruͤckgekommen, was große Besor ve hatte. 58 Hauses. Keinle und Compagnie R. Garderin und Compagnie, hatten ihre Zahlungen 4 stellt. Nichts bestaͤtigt die am Dienstag hier in Umlauf gelt ten Geruͤchte, daß die Kammern den Regenten und die M ter abgesetzt haͤtten. 1 — s Zö“ reichen die Nachrichten bis zum 9. 1- In politischer Hinsicht gab es in Chili wenig Neues. — Jongreß war vertagt worden, nachdem er zuvor die Reg mit außerordentlicher Gewalt waͤhrend der Dauer des 69 mit dem Protektor Santa⸗Cruz bekleidet. Dieser, hiün wuͤnsche den Frieden und solle sogar den Chiliern 2 NIg Dollars fuͤr den durch Freire's Expedition verursachten b 1 angeboten haben. Santa-Cruz war mit einer Franzoͤsischmt gatte nach Arica abgegangen, um den Kongreß in S Festsetzung der Regierung des neuen Peruanis 2, sn vischen Staats zu eroͤffnen. Der Aequator h j Vermittelung zwischen Chili und Peru angeboten; jene Nmn
6 Ff „ „ 6 „ Gramang rung wollte indeß vorher noch mit denen von Neu⸗ seze
und Venezuela verhandeln, ehe sie ihre Ansichten esa Gegenstand erklaͤrte. Die Peruanische Kriegsbrigg „ ntei 1 nebst einigen kleinen Fahrzeugen waren der Aufmerksome, Chilischen Geschwaders durch eine etwas gefaͤhrliche Pchar Norden Puna's entgangen und in Callao angekomn Valparaiso arbeitete man langsam an Ausruͤstung von Fins schiffen und Zusammenziehung von Truppen. EI 1A“ ve Aus dem Haag, 19. Juli. Man vernimmt, daß
Koͤnig seine Abreise nach dem Loo noch ausgeseet hat, er 4 heißt, die Koͤnigliche Familie werde erst Ende dieses naͤchsten Monats dahin abgehen. 5 Der Kronprinz von Bayern ist von Amsterdam Provinz Friesland abgegangaen.
“
her . nzos von Mecklenburg⸗ Strelitz traf gestern unter dem
Der Nuntius Graf Merci d'Argenteau, welchen der Koͤnig um Commandeur des Loͤwen⸗Ordens ernannt, war ehe er in den geistlichen Stand trat, Oberst⸗Adjutant unseres Koͤnigs. Er st im Kirchenstaate naturalisirt.
Der Koͤnigl. Wuͤrttembergische Gesandte an den Hoͤfen von Gerlin, Dresden und Hannover, General⸗Lieutenant Graf von Gismark, ist hier angekommen. 1“ ens. „ tr lea
Belgien. 8
Bruͤssel, 21. Juli. Das Lager von Beverloo, wo der oͤnig am 36sten d. M. erwartet wird, bietet in diesem Jahre wieder einen recht stattlichen Anblick dar. Es ist eine wahr⸗ hafte Militair⸗Stadt. Vorn in der ersten Linie befindet sich as neue, aus Mauersteinen erbaute Infanterie⸗Lager, welches on 4 Bataillonen der Brigade der Avant⸗Garde besetzt ist. gedes Bataillon bees ein viereckiges Gebaͤude mit einem hofe in der Mitte, auf dem sich die Wache, die Brunnen ꝛc. efinden. Die eine Seite des Vierecks ie uͤbrigen Truppen lagern hinter diesen Gebaͤuden, zum Theil
den alten Baracken, zum Theil unter Zelten, und zuletzt fol⸗ en die Lager der Kavallerie und der Mineurs, die aus Bret⸗ en erbaute Wohnung des Koͤnigs, die Magazine, die Kirche, ie Bier⸗ und Branntwein⸗Buden und der Marktplatz, wohin ie Marktleute Huͤlsenfruͤchte, Butter ꝛc. in Menge bringen. das Wasser und die Lebensmittel sind sehr gut. Die Truppen anoͤvriren taͤglich und schießen nach der Scheibe.
Man geht mit dem Plane um, die Eisenbahn von hier ach Antwerpen des Nachts durch Gas oder auf andere Weise
beleuchten, so daß man alsdann eben so gut waͤhrend der daht wie am Tage die Bahn wird benutzen koͤnnen. Die senbahnen nach Gent und nach Tirlemont werden zu Ende s Septembers und die nach Luͤttich wahrscheinlich zu Ende eses Jahres fertig seyn. 114“
Kopenhagen, 15. Juli. (Alt. Merk.) Das „Kieler berespondenz⸗Blatt“ enthaͤlt in Nr. 52 von diesem Jahr nen von „Kopenhagen den 9. Juni“ datirten Artikel, in helchem erzaͤhlt wird, „wie man schon seit laͤngerer Zeit, als Stimmen nach Ersparungen im Staatshaushalte, nament⸗ hauch in den Ausgaben fuͤr auswaͤrts angestellte Diplomaten d Geschaͤftstraͤger, immer lauter zu werden anfingen, davon sprochen, daß es der Wille des Koͤnigs sey, keine besoldeten handels⸗Agenturen in fremden Laͤndern mehr zu errichten, die och bestehenden vielmehr allmaͤlig eingehen und deren Ge⸗ hafte durch zuverläͤssige und einsichtsvolle, wo moͤglich Däanische handlungshaͤuser an Ort und Stelle als eine Chrensache be⸗ higen zu lassen, welches Verfahren auch nach den in dieser ziehung gemachten Erfahrungen zu vortheilhafteren Resul⸗ aeen in kommerzieller Beziehung gefuͤhrt haben solle. Es sey aher gewiß erfreulich, jetzt zu erfahren, daß die in Valparaiso
d Lima zu errichtenden Konsulat⸗Posten solchergestallt an acht⸗ ne Handlungshaͤuser uͤbertragen werden sollten, waͤhrend dies bei min Oporto errichteten Konsulate bereits stattgefunden habe.“ — Ae Verf. dieses Artikels scheint also der Meinung zu seyn, daß bis tet die Daͤnischen Konsuln in fremden Laͤndern der Regel ach besoldete Beamte gewesen, und daß die Regierung erst in zuerer oder neuester Zeit auf den gluͤcklichen Gedanken gekom⸗ en sey, die Konsulatposten der Ersparung halber mit Kauf⸗ uten an Ort und Stelle zu besetzen. Schon die oberflaͤch⸗ hste Küunde von dem Konsulatwesen aller Staaten uͤberhaupt dein Blick auf den Danischen Staatskalender insonderheit ütten den Berichterstatter eines Besseren belehren koͤnnen. Ab⸗ sehen von einigen wenigen Daͤnischen Minister⸗Residenten, teccee zugleich als Konsuln fungiren, sind gegenwaͤrtig ungefaͤhr 9 Daͤnische Konsuln und uͤber 260 Daͤnische Vice⸗Konsuln in den herschiedenen Handelsplaͤtzen des Auslandes angestellt. Wenn diese sammtlich Beamte waͤren und als solche anstaͤndig besoldet wer⸗ da sollten, so duͤrfte die Gage der Konsuln schwerlich weniger 2 bis 3000 Rbthlr., die der Vice⸗Konsuln 1000 bis 1500 Rbthlr. feragen, und es wuͤrde sich dann und selbst bei einem noch gemaͤ⸗ igeren Ansatze eine Totalsumme ergeben, die weit groͤßer waͤre, R ohnehin schon fuͤr den kleinen Staat unverhaͤltnißmaͤßig wose Summe, welche nach der 1835 publizirten Finanz⸗Ueber⸗ hr das Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten mit en ganzen Diplomaten⸗Personal erfordert. Das Wahre ist, ug von den 90 Konsuln (mit 265 Vice⸗Konsuln) nur zwei aus er Staatskasse besoldet sind, und dies aus lokalen Gruͤnden, chingegen alle uͤbrigen, außer der Erstattung ihrer Auslagen Konsulat⸗Angelegenheiten, nur eine gewisse Abgabe von den den respektiven Platzen loͤschenden oder ladenden Daͤnischen Lciffen (12 Rbß. per Kommerzlast) und fuͤr die Attestirung enisser Schiffs⸗Dokumente in den vorgeschriebenen Faͤllen eine Saühr von 1 und 2 Röthl. von den Schiffern heben. — Mit lierst wenigen Ausnahmen gehoͤren die Konsuln Daͤnemarks, e die anderer Laͤnder, dem Handelsstande an, die Hand⸗ ngshaͤuser aber uͤbernehmen gern Konsulat⸗Posten, weil sie ndurch mehr aͤußere Ehre und Ansehen, und in den entfernte⸗ n, unruhigen und weniger civilisirten Staaten auch mehr per⸗ liche Sicherheit und Schutz des Eigenthums erlangen.
Unter den wissenschaftlichen Vereinen der Hauptstadt ver⸗ sjent die „Philiatria“ einer ruͤhmlichen Erwaͤhnung. Dieselbe fard vor siehen Jahren neben der aͤlteren Koͤnigl. medizinischen Sesellschaft durch den Zusammentritt juͤngerer Aerzte in der
sicht gestiftet, sich einander in wissenschaftlicher Hinsicht so islich als moͤglich zu werden. Dieses suchte man durch das bllesen von wissenschaftlichen Abhandlungen, durch Mitthei⸗ g merkwuͤrdiger und lehrreicher praktischer Erfahrungen, so hie surch Diskussionen uͤber medizinische Neuigkeiten zu errei⸗ tn. i den letzten Jahren nahm die Wirksamkeit der Ge⸗ lschaft mehr einen nationalen Charakter an, wovon schon die hite Preisaufgabe zeugte, welche die Daͤnische Medizinal⸗ kefassung betraf, waͤhrend die erste auf rein wissenschaftliche aterien sich bezog. In diesem Geiste war es auch, daß im sahre 1835 von der Gesellschaft eine Aufforderung an alle eizte der Hauptstadt erging, um zu einer mit den Anforde⸗ igen der Zeit stimmenden Veraͤnderung des medizinischen Un⸗ s durch Ausarbeitung eines
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erichtswesens mitzuwirken, und ) den Konferenzrath Sartorph
bewohnen die Offiziere.
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form⸗Borschlages, welcher dur 8 Majestaͤt dem Koͤnige uͤberreicht ward. Derselbe patrioti— ee Geist hat sich spaͤter noch auf das deutlichste durch das von 18 esellschaft in Veranlassung des Reformationsfestes heraus⸗ gebene Programm ausgesprochen. öTEEE11I1I11“ Augsburg, 22. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß⸗ vonito eines G 88½ 32271 In⸗ e” 8 eines Grafen von Woldegk mit Gefolge hier ein Und d Nachmittags die Reise nach Muͤnchen fort. Se. Koͤnigl.
Hoheit werden bis zum 26sten d. dort verweilen und Tage Mittags wieder hier erwartet.
Muͤnchen, 21. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Schweden ist gestern hier angekommen und im Palast Sei⸗ ner Koͤniglichen Schwiegermutter, der Frau Herzogin von Leuch⸗ tenberg abgestiegen, die wegen dieser Ankunft von ihrem Land⸗ hause zu Ismaning in die Stadt zuruͤckgekehrt war.
Se. Hoheit der Kurprinz und Mit⸗Regent von Kurhessen ist nach einigen Tagen Aufenthalt von hier nach Salzburg ab⸗ Lafecfs Er hat das Incognito beibehalten und keine Besuche gemacht.
Man glaubt nicht, daß die Staͤnde⸗ Versammlung in der Mitte des naͤchsten Monats, wie man gehofft hatte, beendigt werden koͤnne, da solche noch große Aufgaben, z. B. das Bud⸗ get, das Expropriations⸗Gesetz u. s. w. zu erledigen hat.
Der Bau der Eisenbahn nach Augsburg wird, wie man hoͤrt, in 14 Tagen begonnen werden.
Einige schnelle Todesfalle bekannter Personen haben in den letzten Tagen Aufsehen erregt, indem man sich bei dieser Gele⸗ genheit, wie es wohl natuͤrlich war, an die traurige, schnell toͤdtende Cholera erinnert. Indessen waren diese Todesfaͤlle keinesweges choleraartiger Natur; doch erhaͤlt sich die Furcht vor dieser Krankheit in manchen Gemuͤthern, und das truͤbe, nasse Wetter, welches nun schon wieder laͤngere Zeit dauert, nachdem wir drei Wochen lang die groͤßte Hitze und Trocken— heit hatten, verstimmt das Publikum und macht aͤngstlich.
Frankfurt a. M., 23. Juli. (O. P. A. Z.) Ueber die in verschiedenen oͤffentlichen Blaͤttern besprochene kaͤufliche Er⸗ werbung des sogenannten rothen Hauses von Seiten Sr. 2. urch⸗ laucht des Fuͤrsten von Thurn und Taxis vernehmen wir aus zuverlaͤssiger Quelle die nachfolgenden Notizen, die zu Berich⸗ tigung der mehrfachen, theils unvollstaͤndigen, theils irrigen Darstellung der Sache dienen duͤrsten. Bei dem Umfange der dermalen bestehenden und noch in fortschreitender Entwickelung begriffenen Post⸗ Einrichtungen hatte sich die Unzulaͤnglichkeit der bisherigen Lokalitaͤten fuͤr den Postdienst bei den gesteiger⸗ ten Anforderungen an diese Anstalt um so fuͤhlbarer gemacht, als das Beduͤrfniß und die Nothwendigkeit nicht verkannt wer⸗ den konnten, die saͤmmtlichen Zweige der Verwaltung in einem vollkommen entsprechenden Lokale zu vereinigen, und auf diese Weise sowohl fuͤr das betheiligte Publikum, als den Dienst selbst, die vollstaͤndigste Fuͤrsorge zu treffen. Die Erwaͤgungen, daß dieses schoͤne Gebaͤude durch seinen Umfang, seine entspre⸗ chende Lage in Mitte der Stadt, durch seine, allen Zweigen
des Dienstes zusagenden, Naͤumlichkeiten und die zu erzielende Zweckmaͤßigkeit der innern Einrichtungen, allen zeitgemaͤßen Anforderungen vollstaͤndig genuͤge, werden Se. Durchlaucht den Fuͤrsten ohne Zweifel bewogen haben, bei dem in den hiesigen oͤrtlichen Verhaͤltnissen notorisch liegenden Mangel anderer Er⸗ werbungs⸗Gelegenheiten dem wichtigen Institute der Post das Opfer des Ankaufes des sogenannten rothen Hauses darzubrin⸗ gen. Wir sind aus derselben glaubhaften Quelle versichert worden, daß der aus den Mitteln des Fuͤrstlichen Haus⸗ und Stamm⸗Vermoͤgens bestrittene Kaufpreis die Summe von 365,000 Fl. betraͤgt, und daß diese kaͤufliche Erwerbung aus dem Erloͤse der aus administrativen Gruüͤnden in Belgien ver⸗ zͤußerten Fuͤrstlichen Stammguͤter bewerkstelligt wird, weswegen auch das neu erkaufte Posthaus in die Haus⸗ und Stamm⸗Besitzungen eintritt.
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Wien, 19. Juli. Ihre Najestaͤten der Kaiser und die Kaiserin haben am 12. Juli, Morgens 9 Uhr, nachdem Sie der heiligen Messe beigewohnt, Salzburg verlassen und, beglei⸗
tet von den innigsten Segenswuͤnschen der Bewohner dieser Stadt, die Reise uͤber Hallein und Werfen nach Hof⸗Gastein angetreten.
Man schreibt aus Salzburg: „Am 11ten d. um 9 Uhr Vormittags hatte sich Se. Majestaͤt der Kaiser in Begleitung Ihrer Majestaͤt der Kaiserin nach der Sommer⸗Reitschule be⸗ geben, um daselbst die Besichtigung der Oberst⸗Division von Palatinal⸗Husaren in der einzelnen Reiterei vorzunehmen. Da die hiesige am Fuße des Moͤnchsberges liegende Sommer⸗Reit⸗ schule mit ihren in den Felsen gehauenen drei Stockwerk hohen Gallerieen zu den schoͤnsten Constructionen dieser Art gehoͤrt, und die zahlreich herbeigestroͤmten Zuschauer sich, theils die Felsen⸗Gallerie fuͤllend, theils auf dem Moͤnchsberge gelagert, gerade gegenuͤber von der fuͤr Ihre Majestaͤten errichteten Tri⸗ bune befanden, so gewaͤhrte diese Militair⸗Ausruͤckung eine ma⸗ lerische Ansicht fuͤr Ihre Majestaͤten und gab den Bewohnern Salzburgs zugleich eine sehnlich erwuͤnschte Gelegenheit, das geliebte Herrscherpaar am Tage vor der Abreise noch einmal zu sehen. Se. Majestaͤt der Kaiser ließ zuerst die Offiziere der Division auf eignen Pferden, dann eine Abtheilung von 12 Unteroffizieren und eine Abtheilung von 12 Gemeinen vor sich reiten, und hierauf von 2 Unteroffizieren und 2 Gemeinen das Carroussel des Abrichtungs⸗Reglements produziren, und fand sich bewogen, dem Divisions⸗Kommandanten, Rittmeister Nö⸗ meth, die Allerhoͤchste Zufriedenheit uͤber die zweckmaͤßige Ab⸗ richtung und den in allen Details vorschriftsmaͤßigen Zustand der besichtigten Abtheilungen an den Tag zu legen, welchen Se. Majestaͤt eine zweitaͤgige Gratis⸗ Loͤhnung zu verabreichen anbefahlen. Bei dieser Gelegenheit ließen S Majestaͤt sich auch nochmals die saͤmmtlichen Dienstpferde des Equitations⸗ Instituts einzeln vorfuͤhren und uͤber deren Race und Abstam⸗ mung die detaillirteste Auskunft ertheilen, wobei Se. Majestaͤt sich bewogen fanden, die Guͤte und Schoͤnheit dieser durchge⸗
ends im Inlande, theils in den Militair⸗Gestuͤten, theils beim Landmanne gezuͤchteten Pferde Allerhoͤchstihres Beifalls zu wuͤr⸗ digen. Hierauf fuhren Ihre Majestaͤten in die Sommer⸗Resi⸗ denz Mirabell, wo Allerhoͤchstdieselben das Schloß besichtigten und der daselbst wohnenden Prinzessin von Beira und den Spa⸗ nischen Infanten einen Besuch abstatteten.“
Wien, 19. Juli. (Schles. Ztg.) Vor einigen Tagen haben auch Ihre Kaiseel. Hoheiten der Erzherzog Franz Karl und Gemahlin das Lustschloß Schoͤnbrunn verlassen und die Reise nach Ischl angetreten. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzher⸗ zog Ludwig bleibt hier, um im Namen Sr. Majestaͤt des Kai⸗ sers die gewoͤhnlichen Audienzen zu ertheilen.
Die meisten hier beglaubigten Botschafter und Gesandten haben Wien ebenfalls verlassen, um sich in nahe oder entfernte Badeorte zu begeben, oder doch Landwohnungen zu beziehen, weshalb es jetzt auch still hier zugeht und wenig Neues zu be⸗ richten giebt. 1
Der Tuͤrkische Botschafter, welcher sich noch hier besindet, trifft Anstalten, um im naͤchsten Monat nach Suͤd⸗Rußland zu reisen und dem Lager bei Wosnessensk beizuwohnen.
Der Papstliche Nuntius, Fuͤrst Altieri, hat letzten Sonntag dem Ürteictt cattt tar d im Ministerium der auswaͤrtigen
Kategorie der Fuͤrstlichen
letzten
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Angelegenheiten zu Rom, Msgr. Capacceini, welcher sich gegen⸗ waͤrtig hier aufhaͤlt, zu Ehren ein Diner veranstaltet. II“ er Koͤnigl. Preußische Gesandte bei der Pforte, Graf von Koͤnigsmark, welcher seit einiger Zeit in Urlaub von seinem Posten abwesend war, ist auf der Ruͤckreise von Berlin nach Konstantinopel hier eingetroffen. 1 Aus Temesvar ist die Anzeige hier ein egangen, daß der Kommandant dieser Festung, Beldmarschall⸗Ligutegeant Soͤldne v. Soͤldenhofen, daselbst mit Tode abgegangen ist. Schweiz. Luzern, 17. Juli. Tagsatzung. — Bei der Berathung uͤber Revision der Mannschafts⸗Skala handelte es sich um die Fragen, ob man die angesessenen Fremden den betreffenden Kantonen in Abzug bringen wolle, ob eben so die temporaire Bevoͤlkerung aus anderen Schweizer⸗Kantonen. Lebhaft wurde die Ansicht vertheidigt, daß die gewerbtreibenden Kantone auch die Lasten der fremden Bevoͤlkerung, die ihnen so große Vor⸗ theile bringen, tragen sollen. Mit Mehrheit wurde entschieden, die angesessenen Fremden in Abzug zu bri gen, nicht aber die Schweizer aus anderen Kantonen. 1““
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Konstantinopel, 5. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron⸗ prinz Maximilian von Bayern, welcher bekanntlich im 1833 diese Hauptstadt besuchte, hat, um dem Sultan einen Be⸗ weis seiner Erkenntlichkeit fuͤr die ihm von Seiten dieses Mo⸗ narchen zu Theil gewordene ausgezeichnete Aufnahme zu lie⸗ fern, eine große prachtvolle Vase von Porzellan, auf welcher ein Corps Bayerischer, im Angesichte der Stadt Muͤnchen ma⸗— noͤvrirender Truppen von allen Waffengattungen abgebildet ist, daselbst verfertigen lassen, um sie dem Sultan zu verehren. Diese Vase, welche unlaͤngst hier angelangt ist, wurde vorige Woche durch Vermittelung des Oesterreichischen Internuncius, Freiherrn von Stuͤrmer, dem Großherrn uͤbergeben, welcher uͤber diese Aufmerksamkeit des Kronprinzen, so wie uͤber die meisterhafte Ausfuͤhrung der Vase sein besonderes Wohlgefallen zu erkennen gab und dem ersten Internunciaturs⸗Dolmetsch, von Adelberg, bei diesem Anlasse eine mit Diamanten verzierte Dose zustellen ließ. 1
Der vormalige Kabinets⸗Secretair und Günstling des Sul⸗ tans, Wassaf Efendi, hat am 29sten v. M. am Bord des Eng⸗ lischen Dampfbootes „Crescent“ Konstantinopel verlassen, um sich nach Trapezunt und von da in die jener Stadt zunaͤchst gelegenen Bergwerke, deren Aufsicht ihm uͤbertragen ist, zu be⸗ geben. — Der Tophana Muschiri Tahir Pascha ist seiner Wuͤrde als Chef der Artillerie enthoben worden. Bis zur Ernennung seines Nachfolgers wird der zum Range eines Pascha's erho⸗ bene Miri Alai (Oberst) Hadschi Ali Bey die Inspection von Tophana fuͤhren. — Mustafa Nuri Pascha, bisheriger Statt⸗ halter von Adrianopel, ist zum Gouverneur von Tricala er⸗ nannt; zugleich sind diesem Paschalik jene von Avlona, Delvino, Janina und Salonich einverleibt worden. Emin Pascha hat an seiner Stelle die Statthalterschaften von Tschermen und Adrianopel erhalten.
Es haben sich in letzter Zeit wieder Seeraͤubereien im Ar⸗ chipel, und zwar in der Naͤhe der Insel Tenedos am Eingange des Hellesponts ereignet. Nachdem mehrere kleine Fahrzeuge in jener Gegend ausgeraubt worden, wurde am 29sten v. M. eine Englische Goelette zur Nachtzeit uͤberfallen und der Cari⸗ tain derselben genoͤthigt, das Werthvollste, was er besaß, preis⸗ zugeben, um sein Leben zu retten. Es ist zu hoffen, daß bei dem bevorstehenden Auslaufen einer Tuͤrkischen Escadre diesem Uebel bald gesteuert werden wird. — Die Pest hat hier leider wieder zugenommen. Die Zahl der ins Griechische Pest⸗Spital uͤberbrachten Kranken ist seit letzter Woche von 30 auf 65 In⸗ dividuen gestiegen. In Smyrna hingegen hat die Seuche be⸗ deutend abgenommen. 8 86
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“ Inlan Se. Excellenz der Herr Minister des Herr v. Rochow, hat Aachen am verlassen und ist uͤber Duͤren nach
Berlin, 20. Juli. Innern und der Polizei, 21sten d. Morgens wieder Koͤln abgereist.
— Man schreibt aus Breslau
vom 23sten d. M.: „Heute Morgens fand in der
hiesigen Hofkirche die kirchliche Feier des auf den 26sten d. fallenden Dienst⸗Jubilaͤums des Hofpredigers, Konsistorial⸗Raths und Superintendenten, August Erdmann Wunster, statt. Der Jubilar predigte selbst und theilte eine Uebersicht seines Lebens mit. Mittags war bei des Heren Ober⸗ Praͤsidenten v. Merckel Excellenz Diner, zu welchem die Geist⸗ lichen und das Presbyterium der Hofkirche eingeladen waren. — Die weltliche Hauptfeier des Jubtlaums wird kuͤnftigen Mitt⸗ woch stattsinden und sind schon von allen Seiten so viele Aus⸗ zeichnungen vorbereitet und eingetroffen, daß der gedachte Tag einer der festlichsten des Jahres werden duͤrfte.“*
— In die 3 Haͤfen des Reg. Bez. Koͤslin sind im Laufe des Monats Juni 39 Schiffe und 40 Boͤte eingegangen und dagegen 37 Schiffe und 41 Boͤte von da seewaͤrts ausgelaufen Der Werth der eingegangenen Waaren wird vom Ausland auf 32,868 Rthlr. und vom Inlande auf 60,171 Rthlr., zu sammen auf 93,039 Rthlr., und derjenige der exportirten Waa ren nach dem Auslande auf 12,807 Rthlr. und nach dem In lande auf 54,092 Rthlr., im Ganzen auf 66,899 Rthlr. ange⸗ geben, wovon ¼ auf den Hafen zu Kolberg treffen. Die be⸗ deutendsten Artikel waren a) bei der Einfuhr: 1453 Tonnen Haͤring, fuͤr 20,183 Rthlr. Eisen aller Art, 1592 Ctr. Stein⸗ kohlen, 487 Ctr. Hanfoͤl, 574 Ctr. Hanf, 3125 Scheffel Rog⸗ gen und Weizen, mehrere Haͤchsel⸗Maschinen, Kattun, rohe Haͤute, Taback, Kaffee, Wein, Farbewaaren ꝛc.; b) bei der Aus⸗ fuhr: 5845 Scheffel Roggen, Weizen und Hafer, 2600 Schef⸗ fel Erbsen, 339 Klafter Brennholz, fuͤr 2847 Rthlr. Leinwand, fuͤr 4665 Rthlr. Leinoͤl, 28 Schock Piepenstaͤbe, Stangeneisen, Papier, Graupen, Rappkuchen ꝛc. Auf der Rhede bei Leba wurden 510 Tonnen Koͤnigl. Salz geloͤscht und 800 Scheffel Hafer als Ruͤckfracht nach Stettin verladen.
Meteorologische Beob achtung. Morgens Nachmittags Abend 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
1837.
Nach einmaliger 25. Juli.
Beobachtung.
Quellwärme 7,70 R. Flußwärme 15.2° R. Vodenwaͤrme 131° R. Ausduünstung 0,091 Rd. Riederschlag 0. Nachtkäͤlte +2t 9,9 ° R. 9 R.. +. 7,29 R.. 68 pCt. NW.
226 68‧Par. + 12.0 °) R. + 7,99R. 72 pCt. haivheiter. NW.
V —
Luftdrucdk. 3:5 81 „Par. 336,11“ Par. Luftwärme... + 10 90 R. + 13.99 R. Thaupunkt. +.ü- 8,00 R. + 6,0°R. Dunstsattigung 80 pCt. 52 „Ct. Wetter . trübe. bezogen. Wolkenzug.. — RN B.
Tagesmittel: 336,23 Par.. *+
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