1837 / 209 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sind ihrem Inhalte nach äalter als die gestrige telegraphische De⸗ pesche aus Bayonne vom 22. Juli, welche Nachrichten von der Armee des Don Carlos bis zum 17ten enthielt, und in der von einem so bedeutenden Verluste der Karlisten kein Wort ge⸗ sagt wird. Unwahrscheinlich ist es nebenbei, daß man in Va⸗ lencta, trotz der Naͤhe des angeblichen Schlachtfeldes, am 16ten noch so sehr uͤber den Erfolg in Ungewißheit gewesen seyn soll, daß man einerseits meldet, das Gefecht sey unguͤnstig fuͤr die Christinos ausgefallen, waͤhrend eine andere Nachricht von dem⸗ selben Tage den Verlust der Karlisten auf 2000 Mann angiebt. (Sollten diese 2000 Mann etwa zu den 375,900 zu rechnen seyn,

die die Karlisten nach den Buͤlletins der Christinischen Generale in den letzten vier Jahren schon verloren haben?) e.

Das Journal de Paris sagt, daß nicht Herr Aeunha, wie es in einer der letzten telegraphischen Depeschen heiße, son⸗ dern Her? Armendaritz zum Minister des Innern ernannt wor⸗ den sey. (Vergl. den Art. Madrid.) Herr Acunha habe eben⸗ falls einen Minister⸗Posten erhalten, man wisse aber noch nicht, wrichen, ob den der Justiz oder den des Seewesens.

Die Gazette de France sagt: „Wir haben Nachrichten aus dem Hauptquartier des Don Tarlos erhalten. Die Expe⸗ ditions⸗Armee befindet sich in dem besten Zustande und ist von einem vortrefflichen Geiste beseelt. In allen Gefechten, von de⸗ nen bis jetzt gesprochen worden ist, hat sie eigentlich gar keinen

Verlust erlitten, denn es sind nur einzelne Guerilla⸗Corps da⸗ bei betheiligt gewesen. Aus den uns zugegangenen Berichten entnehmen wir, mit Huͤlfe unserer eigenen Combinationen, daß Don Carlos nicht beabsichtigt, sich nach dem Koͤnigreiche Mur⸗ cia zu begeben. Wir glauben vielmehr, daß er versuchen wird, uͤber das Gebirge auf die Straße von Cuenga zu gelangen, um sich zwischen Oraa und Buerens zu stellen und dieselben einzeln anzugreifen. Dieses Mandoͤver, unterstuͤtzt von der ge⸗ woͤhnlichen Schnelligkeit und Entschlossenheit seiner tapfern Truppen, scheint den besten Erfolg zu versprechen.“

Der Charivari enthaͤlt einen ungemein 8 Bericht uͤber die entdeckte sogenannte große Karlistische Verschwoͤrung, den die „Gazette de France“, als vortrefflich zu ihrer Verthei⸗ digung dienend, ausfuͤhrlich in ihr gestriges Blatt aufgenom⸗ men hat.

An der heutigen Boͤrse stieg die Spanische aktive Schuld bis auf 22 ½, da einige Spekulanten den Irhalt der letzten telegraphischen Depeschen fuͤr wichtig genug hielten, um einige Ankaͤufe zu rechtfertigen; Ende der Boͤrse blieben aber diese Papiere zu 22 ausgeboten. Die Franzoͤsische Rente war ganz vernachlaͤssigt. Die Eisenbahn⸗Actien waren eher gesucht als ausgeboten, aber das Geschaͤft war heute von keinem großen

8₰

Großbritanien und Irland.

London, 24. Juli. Die neuen Parlamentswahlen nehmen fast alle Aufmerksamkeit fuͤr sich allein in Anspruch. Die City ist in lebhafter Aufregung und nimmt besonders an dem Kampfe wischen den Herren Palmer und Grote großen Antheil. Veim Feucge Schluß der Stimmlisten stand das Verhaͤltniß wie olgt: Wood 6396 Stimmen Grote 5824, Palmer 5801, menzahl seines radikalen Gegners erreicht. von Southwark schlossen um dieselbe Zeit Humphery 1929, Harvey 1903, Richards 840.

Das Individuum, welches sich, wie fruͤher schon gemeldet worden, einbildet, daß ihm die Hand der Koͤnigin bestimmt sey, hat auch seit ihrer Thronbesteigung nicht aufgehoͤrt, ihr mit seiner Gegenwart laͤstig zu werden. CEhe die Koͤnigin nach Buckingham ging, kam dieser Mann jeden Tag nach dem Schlosse Kensington, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen und seinen Namen in das Buch der Besuchenden einzuschreiben. Einmal gelang ihm dies; als es aber bemerkt wurde, strich man seinen Namen wieder aus, woruͤber er sich am folgenden Tage in heftigen Ausfaͤllen gegen Sir J. Conroy aͤußerte. Nachdem er in der Folge noch mehrere Gelegenheiten gesucht, die Koͤni⸗

in zu sehen und sich ihr bemerkbar zu machen, wurde er neu⸗

üich, als die Koͤnigin auf dem Wege von Harrow ihre Kalesche verlassen hatte, um mit ihrer Mutter einen Spaziergang zu Fuß zu machen, sogar so zudringlich, daß die Koͤnigin sogleich wie⸗ der in ihren Wagen stieg und nach Kensington zuruͤckfuhr. Am folgenden Donnerstage bemerkte man ihn wieder, als die Koͤ⸗ nigin ausfuhr, unter einem Volkshaufen, wo er durch vorzuͤg⸗ liches Schreien seine Liebe zu Ihrer Ma]. zu aͤußern bemuͤht war. Hernach eilte er in seinen Tilbury und fuhr bis nach Pimlico, dem Koͤniglichen Wagen vor. Seitdem hat er sich nicht wieder sehen lassen. 8

Man spricht von einer neuen Brasilianischen Anleihe von 400,000 Pfund Sterling, woruͤber der Kontrakt zur Ratifica⸗ tion schon nach Rio Janciro abgegangen seyn soll.

Der True Sun macht bemerklich, daß in dem Zollamts⸗ Bericht uͤber die Loͤschung des Packetschiffs „United States“ ar keine Contanten angegeben seyen, woraus man 1 oͤnne, wie wenig Verlaß auf die Berichte aus New⸗York sey, da man doch aufs bestimmteste von dort gemeldet, daß jenes Schiff mehr als 100,000 Dollars an Bord habe, was auch in

er ersten Anzeige aus Liverpool von der. Ankunft des Schiffs eben so zuversichtlich wiederholt worden.

Das Merxikanische Packetboot „Briseis“ hat 300,000 Doll. fuͤr Handels⸗Rechnung uͤberbracht.

Die Legislatur von Mississippi hat beschlossen, daß der, welcher in einem Zweikampf am Leben bleibt, die Schulden seines getoͤdteten Gegners bezahlen soll.

An der Fonds⸗Boͤrse wurden heute fast gar keine Ge⸗ schaͤfte gemacht, und die Consols standen Nachmittags eben so, wie sie am Morgen begaunen, naͤmlich 91 ¼ à ½. Am Ge⸗ traide⸗Markte behauptete sich bester Weizen einigermaßen im Preise, geringere Sorten aber waren billiger zu haben. Seit dem 28. Juni sind gegen 32,000 Quarters fremder Hafer ver⸗

etzterer hat demnach fast die Stim⸗ Die Stimmlisten folgendermaßen:

242

Bruͤssel, 24. Juli. Der Koͤnig ist gestern fraͤh hier wie⸗ der eingetroffen. 8 88

Vorgestern wohnte auch Ihre Majestaͤt die Koͤnigin, in Begleitung des Kronprinzen und der Baronin von Hooghvorst, den Pferderennen bei. Der junge Prinz sah sehr gesund und frisch aus; die Rennen schienen ihm viel Vergnuͤgen zu machen, und er konnte nur mit Muͤhe vor dem Schluß derselben weg⸗ gebracht werden. Einen der Koͤniglichen Preise, bestehend in einer kostbaren Vase, gewann an diesem Tage das angekuͤndigte Pferd des Herrn William Cockerill, „Taishteer“, doch wurde ihm derselbe von dem „Lampo“ fast streitig gemacht.

Der Her d die H in von Fitz⸗James sind gestern

Der Herzog und die Herzogin von Fitz⸗J. sind gest in Bruͤssel angekommen. DSeeit einigen Tagen besinden sich drei Armenische Kaufleute

Crawford 6061, Pattison 6029,

844

in Bruͤssel, die hier bedeutende Ankeͤufe machen und die hiesi⸗ gen großen Fabriken und Industrie⸗Anstalten der Reihe nach besuchen. Sie sind noch jung, und der Eine von ihnen scheint aus sehr vornehmem Stande zu seyn. I. Hrvanzia, Eonte von Namur hat das Gesuch der Herren John Cockerill, Corbister und Anderer wegen Errich⸗ tung einer Dampfschifffahrt auf der Mosel genehmigt. 884 Deutschland. .“

Hannover, 24. Juli. (Hamb. Korr.) Der Hof wohnt regelmäßig dem Gottesdienste in der Neustaͤdter Ho birche bei.

seeec wir auch zum erstenmale das Gluͤck, Ihre Maj. unsere Koͤnigin in unserer Mitte zu sehen. Morgens nahn sie das Innere des Koͤnigl. Schlosses in Augenschein und Nach⸗ mittags erschien sie ploͤtzlich und unerwartet auf dem Schuͤtzen⸗ platze, wo die Nachfeier des Buͤrgerschießens gehalten wurde. Das Allerhoͤchste Koͤnigl. Paar, begleitet vom Hofstaate, begab sich zunaͤchst in das Schuͤtenhaus, worauf Ihre Majestaͤt die Koͤnigin alsbald auf dem Balcon erschien. Nachdem sie sich dort eine halbe Stunde im Angesichte des zahlreichen Publi⸗ kums ununterbrochen mit den Schuͤtzen⸗Beamten hoͤchst leutselig unterhalten hatte, entfernte sich das hohe Koͤnigl. Paar wieder. Abends wurde ein Feuerwerk abgebrannt; fast unabsehbar war

die Masse der Zuschauer. Hannover, 26. Juli. Se. Durchlaucht der Herzog von

Braunschweig ist heute Morgen von hier nach Braunschweig wieder abgereist.

Der Staats⸗ und Kabinets⸗Minister Freiherr von Ompteda ist aus London hier eingetroffen. d 23. 8 Se. Koͤnigl. Hoh. der Kronprinz von Hannover ist gestern Abend Uhr, von Herrenhausen kommend, unter dem Incognito eines Grafen von Diepholz hier eingetroffen und im Gasthofe zum Erbprinzen abgestiegen. Heute setzte Se. Koͤnigl. Hoh. die Reise nach der Insel Nor⸗ derney weiter fort.

5 3 z 1161

Gestern

1“ AI”“]

LI1“ 1198g

Livorno, 17. Juli. Wir sind nun seit einigen Tagen wieder gegen alle Seitenplaͤtze mit Quarantainen gewaffnet. In Marseille und Genua sind naͤmlich Geruͤchte von Cholerafeͤllen vorgekommen. Nur mit Civitavecchia sind wir noch in freier Verbindung. Geruͤchte sagen, daß in Palermo die Cholerg mit furchtbarer Heftigkeit hause und die meisten Beamten die Stadt verlassen haben, welche sich dadurch in einer Art Anarchie befin⸗ det. So wie in Neapel sind auch dort schon mehrere angese⸗ hene Kaufleute ein Opfer der Krankheit geworden. Unsere Dampfschifffahrts⸗Unternehmungen besinden sich durch diese immer wiederkehrenden Quarantamen im Verluste. Dennoch sehen wir noch immer neue Unternehmungen der Art entstehen. Un⸗ sere Rhede bietet eine ungewoͤhnliche Lebhaftigkeit dar, indem seit einigen Wochen eine ganze Flotte von Getraide⸗Schiffen aus dem Osten angekommen ist. Wir erkennen darin besonders das Wiederaufleben der Griechen, die sich mit der gewohnten Lebhaftigkeit und Thatigkeit wieder in den Handel werfen; da⸗ bei muß die ihren Schiffen eigene Oekonomie und Frugalitaͤt den Vortheil am Ende auf ihre Seite bringen. Unsere See⸗ baͤder sind dieses Jahr besonders besucht, da die Jahreszeit sehr guͤnstig ist. Die Hoffnung, auch unsern Großherzog mit seiner Familie bei uns zu sehen, ist bis jetzt nicht in Erfuͤllung

gegangen. 8. Rom, 15. Juli. (Allg. 369,2 Der Papst hat vor eini— gen Tagen seine Residenz vom Vatican nach dem Palast des

Quirinals verlegt, wo er bis zum Monat Oktober zu bleiben

G“ I

gedenkt. Von dort, glaubt man, werde er sich auf einige Tage

nach dem Lustschloß Castel Gandolfo begeben, um wieder die verschtedenen Kloͤster im Albaner Gebirge zu besuchen. An eine groͤßere Reise will unter den gegenwaͤrtigen bedraͤngten Umstan⸗ den Niemand glauben. Zum Herbst erwartet man eine Kar⸗ dinals⸗Promotion, und nennt wie gewoͤhnlich bei solcher Gele⸗ genheit viele Namen von Praͤlaten, die mit dieser Wuͤrde be⸗ kleibdet werden sollen, ohne jedoch auch nur von Einem eine Gewißheit zu haben. 8 5.8 en verlaͤßt uns zum Behuf einer Urlaubsreise der Koͤnigl. Preußische Gesandte beim Paͤpstlichen Stuhl, Geh. Legationsrath Bunsen. Fast unser ganzes diplomatisches Corps ist in diesem Augenblick theils abwesend, theils auf dem Lande. Ueber die Besetzung des Franzoͤsischen Botschafter⸗Postens weiß man hier noch nichts Zuverlaͤssiges. 85 Eine infamirende Todesstrafe, das Erschießen der Civil⸗ Verbrecher durch das Militair, ist so gut als aufgehoben, da die Soldaten sich weigern, solche Executionen ren gn vollzie⸗ hen, ausgenommen das Indiv duum sey von einem Kriegs⸗Ge⸗ richt zu dieser Strafe verurtheilt. 8 T“““ Spanien. Madrid, 16. Juli. Der neue Minister des Innern, Herr Acunha, hat ein Circular⸗ Schreiben an die politischen hefs des Koͤnigreichs erlassen, worin er thnen vorschreibt, wie sie sich bei der Anwendung des neuen Wahlgesetzes zu verhal⸗ ten haben. Auch empfiehlt er ihnen, die Constitution nicht nur dem Buchstaben, sondern auch dem Geiste nach zu befolgen. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt Folgendes: „Der General⸗ Lieutenant Don Manoel Oraa hat am 12. Juli Liria besetzt. Don Carlos befand sich an demselben Tage in Burjasot. Der General Buerens wurde am 13ten in Vibel oder Ademuz er⸗ wartet. Der Graf von Luchana war an demselben Tage in

Ariza.“ Im Espaüol liest man: „Gestern Abend wurden im

Prado durch National⸗Gardisten in buͤrgerlicher Kleidung Don

Francisco Villacampo, ein in Madrid sehr bekannter Notar, Don Ramon Baber, Don Benito Llano und Don Elias Ara⸗ ones verhaftet und in das Gefaͤngniß San Martin abgefuͤhrt. Hie beiden zuletzt genannten sollen heute schon wieder entlassen e n.“ 2 b. Man erzaͤhlt sich hier, daß Don Carlos den Cabrera zum Grafen von Tantavieja, Serrador zum Marquis de la Plana ernannt habe. 92 8

Man schreibt aus Saragossa vom 18. Juli: „Den letz⸗ ten Berichten zufolge, hat Don Carlos sich zwischen Requena, an der Graͤnze von Aragonien, Valencia, Murcia und der Mancha aufgestellt. Die Streitkraͤfte Oraa's sind zweimal so stark, als die des Don Carlos. Espartero wird sein Haupt⸗ quartier in Guadalaxara aufschlagen und sich daselbst mit Bue⸗ rens vereinigen. Borso's Brigade wird auf einer Englischen Fregatte, einer Franzoͤsischen Brigg und mehreren kleineren Fahrzeugen nach Mukviedro transportirt werden.“”“ bineh eman. 8* Aegyptenn. Aus Aegypten sind Briefe bis zum 10. Juni in Triest eingetroffen, welche melden, daß Mehmed Ali sich in groͤßter

1“““

am 26sten d. stattgehabte funfzigjaͤhrige Amts⸗Jubelfeier en

Geldnoth befinde, und eifrigst bemuͤht sey, ein Anlehen zu

alten, wozu jedoch sich bis dahin keine guͤnstige Aissicht 9e ber 85 habe. mDie Flotte war mit ihrem Solde in starkem irfte, als die Vermehrung der Vol stand, woruͤber große Unzufriedenheit laut wurde, deren Beset

tigung nicht abzusehen ist, da die schlechten Preise der Bau n1e n Geise Mehmed Ali''s nicht gestatten, durch den V kauf derselben seinen leeren Kassen die fast einzige Quelle

oͤffnen. Dieser kritische Zustand des Aegyptischen Statthalte wird gesteigert durch sein aͤußerst gespanntes Verhaͤltniß zu Eng land, dessen Konsul in Folge der fortwaͤhrenden Weigerungd Aegyptischen Gouvernements dem fuͤr Englands Handel guͤnst

gen Ferman des Sultans nachzukommen, die letzte kategorss

Erklaͤrung gefordert haben soll, worauf, im Falle diese nicht em 4,0 1 chritte folgen duͤrften. Es hess der ehemalige Redacteur des Aegyptischen Moniteurs, Ha Enmih⸗ Turles, wolle sich im Auftrage des Statthalters nme Frankreich begeben, um in den dortigen Journalen die Sat Mehmed Ali's zu verfechten. Ibrahim Pascha beschaͤftigt dermalen viel mit den Regierungs⸗Angelegenheiten, und bem

sprechend lautet, ernstere

tet sich sichtbar zur Nachfolge in der Regenten⸗Wuͤrde des he des vor. ͤ“ 8 2

vb

Aus Breslau schreibt man:

um die Kirche wie um das Gemeinwesen der Stadt Bre hochverdienten Mannes, des Koͤnigl. Konsistorialraths, Supet tendenten und Hof⸗Predigers, Herrn Wunster, hatte unter ab Staͤnden die innigste und lebhafteste Theilnahme erweckt Se. Excellenz der kommandirende General des üten Armee⸗Cop Herr Graf von Zieten, uͤbergab an der Spitze der General und der hoͤheren Stabs⸗Ofsiziere im Auftrage Sr. Majestzn Kaisers von Rußland die Insignien des Wladimir⸗Omg vierter Klasse, und im Auftrage Ihrer Majestaͤt der Kaise von Rußland eine kostbarg, mit Brillanten besetzte golde Dose, worauf der Namenszug der Kaiserin in Brillanten, gleitet von einem hoͤchst huldreichen eigenhaͤndigen Schriit Ihrer Majestet der Kaiserin, welches der Jubilar mit beweg Stimme vorlas Zugleich wuͤnschte Se. Excellenz der A. Praͤsident von Schlesien, Herr von Merckel, dem Zu greise im Namen Sr. Majestaͤt des Koͤnigs so wie im eigen Namen in einer besonderen Anrede Gluͤck, und uͤberreichte Insignien des Rothen Adler⸗Oedens dritter Klasse mit Schleife. Herr Ober⸗Post⸗Direktor Schwuͤrz haͤndigte sode ein eigenhändiges Schreiben Sr. Koͤnigl. Hoheit des Pring Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) Se. Fuͤrstbischoͤfliche Gnaden der Herr Fuͤrstbischof Graf! Sedlnizky brachte im Namen des hohen Domstifts und katholischen Geistlichkeit Gluͤckwuͤnsche dar; Herr Regierung Vice⸗Prasident und Geheimer Ober⸗Regierungsrath Freiherr Kottwitz uͤbergab im Namen der Koͤniglichen Regierung 1. Gratulations⸗Schreiben. Im Namen der gesammten evange schen Geistlichkeit stattete Herr General⸗Superintendent

beck, im Namen der hiesigen Universitaͤt der Rektor Magiif

kus derselben, Herr Professor Dr. Bernstein, im Auftrage evangelisch⸗theologischen Fakultaͤt der zeitige Dekan, Hr. P Dr. Boͤhmer, die feierlichsten Gluͤckwuͤnsche ab. Der F Praͤsident des Ober⸗Landesgerichts, Herr Kuhn, der Ober⸗Landesgerichtsrath Herr Graf von der Schu burg uͤberreichten im Namen des gesammten Kollegiums gluͤckwuͤnschendes Schreiben. Ferner brachten Herr Stad richts-Direktor von Blankensee und Herr Stadtgerichtzn Muzel im Namen des Koͤniglichen Stadtgerichts hiesiger R. denz, von Seiten der General⸗Landschafts⸗Direction der P vinz aber der General⸗Landschafts⸗Direktor Herrn Graf Dyh und die Herren Regierungs⸗Raͤthe Koch und von Mauschu im Auftrage der General⸗Kommission von Schlesien Gratulagg nen dar. Nachdem bereits auch der Koͤnigl Polizei⸗Praͤsident serer Hauptstadt, der Geh Ober⸗Regierungsrath Hr. Heinken den Gluͤckwuͤnschenden erschienen war, uͤberbrachte eine Depu

des Magistrats und der Stadtverordneten dem Jubilal Diplom eines Ehrenbuͤrgers der Haupt⸗ und Residenzstadt N lau in rothsammtner, mit Silber beschlagener Kapsel; den

chen die Deputirten der Kaufmannschaft die Gluͤckwuͤnsche hiesigen Handelsstandes. Herr Ober⸗Rabbiner Tiktin eksc als gluͤckwuͤnschender Abgeordneter der gesammten Judengemat Breslaus. Außerdem hatten sich noch zahlreiche Freunde! Verehrer des Jubilars eingefunden. Der Jubelgreis se durch alle diese Ehrenbezeugungen sichthar uͤberrascht! bewogt, dankte auf alle an ihn gerichteten Anredeg

herztzchen und eindrucksvollen Worten. Rörnehssf um;

egab sich der Jubelgreis nach dem Saale des hiesigen!

maͤnnischen Zwingers, woselbst die Mitglieder des Presbyten

der Hofkirche ihm zu Ehren ein Festmahl veranstaltet n

welches die hohen Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden mit ihr

genwart beehrten, und an welchem zahlreiche Verehrer deß

bilars aus allen Staͤnden Theil nahmen, vit z-

sinn belebte das ganze Fest, und mit der begeistertsten 4 nahme wurden die auf das hohe Wohlbefinden Sr. Mu

unseres allverehrten Landesvaters, Sr. Koͤnigl. Hoheit u

geliebten Kronprinzen, unseres gesammten Koͤnigl. Haußes

des Durchlauchtigsten Russischen Herrscher⸗Paares, sowie ferneres verdienstliches Wirken des Jubilars ausgebrn

Toasts aufgenommen. Der Jubilar dankte mit herzlichens

ten der anwesenden Versammlung.“

.e das Ergebniß der Geburts⸗, Trauung

Sterbe⸗Listen des preußischen Staats fuͤr de

. Jahr 1836.

In den fuͤnf und zwanzig Regierungsbezirken des - schen Staats wurden im Laufe des Jahres 1836 nüberhag I fh Peßhonhee. 11mu““ 126 88. bagegen stathen . . .. 8, I. 2 886 aalso Zunahme durch den Ueberschuß der 1n, vi eberhe

1 1

Un

im Jahre 1835 betrug derselbe Ueberschuß 2202 im Jahre 9 Jeßlet ßöäalso Vermehrung hierdurch in diesen bei⸗

Fier Fersieemn Jahhden ..e t. .4. .I.. s;˖;die zu Ende des Jahres 1834 vollzogne 15,500, H e Zaͤhlung der Einwohner ergab. 1,20

8 Hiernach wuͤrde der preußisch Staaf nit Ausschluß des Fuͤrstenthums Neuchztel, en. n am Ende des Jahres 1836 Einwohner nün gehabt habetnhn .. . 1 .

In dieser Zahl ist jedoch nicht begriffen der

9„9¾ 13,8772 aestergen

wahrsche

4

piebt.

eberschuß der Einwanderungen gegen die Auswanderungen, scher aber jedenfalls um ein seh Vielfaches geringer sein 1 szahl durch den Ueberschuß r Gebornen. Die Zaͤhlung der Einwohner, welche am Ende vgs jetzt laufenden Jahres 1837 zu vollziehen ist, wird den Be⸗ ahag des wahrscheinlichen Ueberschusses der Einwanderungen in vr drei Jahren 1835, 36 und 37 in so weit nachweisen, als se Zaͤhlung eben so genau, als die naͤchstvorhergehende ver⸗ htet werden moͤchte. In der Regel nehmen die aͤhlungen Genauigkeit fortschreitend zu: es ist daher zu hoffen, daß ch die Zaͤhlung zu Ende des Jahres 1837 nicht blos die Ver⸗ hrung durch den Ueberschuß der Gebornen und der Einge⸗ anderten nachweisen, sondern auch Einige von denen enthalten ede, welche bei der Zaͤhlung zu Ende des Jahres 1834 noch ersehen wurden. Die Vermehrung durch den Ueberschuß der Gebornen tder letzten Zaͤhlung betrug auf 100,000 durchschnittlichh im Jahre 1,1 Man 836.

7 1 7 7

1n beiden Jahren zusammengenommen also 2,773

as ist beinahe 2 ¾1 auf 100.

Diese Vermehrung ist zwar geringer d namentlich vor dem Jahre 1826, seit terblichkeit betraͤchtlich zunahm: indessen bleibt sie doch immer h sehr bedeutend, indem, wenn dieselbe gleichfoͤrmig fort⸗ ern sollte, schon in beinahe 58 Jahren eine Verdoppelung b vnte Weerza erfolgen wuͤrde.

Mit Zurechnung des Ueberschusses der Gebornen seit der zten Zaͤhlung, hatten am Ende des Jahres 1836 Einwohner hes Alters und Standes P“

„die Regtieruhgsbezies 56 8 Koͤnigsberg. 740,829 Gumbinnen 549,410 Danzig 340,970 Marienwerder. 487,443

die Provinz Preußen... 5 582 6 88 E“ ““

Bromberg 374,082 Sg’ . 4 —V 52 29 ParcesBesäszsies die Provinz Posen 1, 152,2 S.ewenn Potsdam. 962,850 v“ Frankfurt BBIII EE die Provinz Brandenburg 1,691,76 45 H 6 57S * ““ Köslin . ... 355,611 Stralsund 157,865 .. a ssa

die Provinz Pommern.. aHNSR HMxMac c vzndT.nxAREneg;

A1h Breslau Oppeln EE“

] die Provinz Schlesien

Magdeburg 590,440 Merseburg 638,442 Erfurt. 300,725 Aü⁵‿αέ⁷⁹i

die Provinz Sachsen ...

Muͤnster...

Minden

Arnsberg

———õ

die Provinz Westfalen..

Koͤln 125,391

Duͤsseldorf 1749,952

Koblenz 464,911

Trier 450,343

Achen 369,494 ““ die Rheinprovinz 2,455,00oö“o) 1 also im ganzen Staate wie vorhin 13,837,233

Das Verhaͤltniß der Gebornen, der Gestorbnen und des erschusses der erstern zu der am Ende des Jahres 1834 ge⸗ ssiten Bevoͤlkerung, war auch im Laufe des Jahres 1836 in in einzelnen Regierungs⸗Bezirken sehr verschieden, wie folgende bbersicht ergiebt. Es hatten auf 100,000 Lebende durchschnittlich der Regierungs⸗Bezirk. Geborne. Gestorbne Ueberschuß.

E1“ 4136 2048 2088

Stettin 4146 2277 Narienwerder. 4681 ““

Bromberg .... 43772 2785 Fancugs. 3 PBLLI1I

anzig EE hq11 2340 EE11“X“X“*“ 9 26720 Potszdamg .... EIET Merseburg 12691 Duͤsseldorf 2655 Minden 398 3025 358508 Arnsberg. Magdeburg .. . . E11“ Koblenz .. 49 2739 Erfurt 2706

als in fruͤhern Zeiten, welchem besonders die

4882

Koͤnigsberg. 2957 ean. ppeln Breslau Achen Gumbinnen. bücnns Muͤnster.

der preuz. Staat uͤberhaupt 4076

Die Regierungs⸗Bezirke hatten also eborne als Gestorbne, und

3761 3070

2471 698 vS [298

zwar saͤmmtlich mehr e . ind hier nach dem Betrage des e8 schusses der erstern geordnet: allein dieser Ueberschuß ist c) so verschieden, daß er auf die gleiche Einwohnerzahl im iseierungs⸗Bezirke Muͤnster nur sehr wenig uͤber ein Drittheil essen bekkaͤgt, der sich fuͤr den Regierungs⸗Bezirk Koͤslin er⸗ 6 ses, hatte naͤmlich Muͤnster den kleinsten eberschuß mit nahe o auf 100: und Koͤslin den groͤßten mit nicht ganz ihe 8 100. Muͤn ter hatte auch die bei weitem kleinste 8” ver Gebornen⸗ naͤmlich nur sehr wenig uͤber 3 ½ auf 100: sge⸗ am daselbst im Jahre 1840 nur eine Geburt auf mehr bescrb aber weniger als 32 Einwohner. Die Zahl der

rbnen war daselbst zwar noch unter der Mitttl⸗

uͤr de re Ler ben ganzen Staat, und betrug nur 3 11,

88

2962 ¹

8

auf 100, oder eins auf mehr als 40 und weniger als 41 Einwohner: aber die geringe Zahl der Geburten wirkt hier doch so uͤberwiegend, daß der Regierungsbezirk Muͤnster,

ohngeachtet der ziemlich geringen Sterblichkelt, den kleinsten

Zuwachs durch die Ueberzahl 883 Gebornen erhielt. Diese

scheinung wiederholt sich in der Regel jaͤhrlich, und scheint da⸗

as den eigenthuͤmlichen Verhaͤltnissen dieses Landestheiles iegen.

Der Regierungsbezirk Koͤslin hatte diesmal die gerin e Sterblichkeit unter allen nies heunhagezneie des vrhesins. Staats; naͤmlich noch nicht ganz 2 ½̃ 7 auf 100, oder einen auf beinahe 49 Einwohner: aber er hatte zugleich zwar noch keinesweges eine ausgezeichnet große, aber doch eine solche An⸗ zahl von Gebornen, welche die Mittelzahl fuͤr den ganzen Staat noch um etwas uͤberstieg; naͤmlich noch uͤber 4 1s auf 100, oder eins auf wenig uͤber 24 Einwohner. Dadurch entstand nun der so betraͤchtliche Zuwachs durch den Ueberschuß der Ge⸗ bornen: und es zeigt sich zugleich, wie so ganz unrichtig die von politischen Rechnern in neuester Zeit ausgesprochene Behauptung ist, daß die geringste Sterblichkeit da stattfinde, wo die geringste Zahl der Geburten vorkommt. Allerdings muß mit der Zahl der Gebornen auch die Zahl der Gestorbnen wachsen, weil auch unter den guͤnstigsten Verhaͤltnissen gewoͤhnlich doch beinahe ein Sechstheil aller Neugebornen im ersten Lebensjahre stirbt: aber dieser unvermeidliche Verlust kann wohl dadurch verguͤtet wer⸗ den, daß die Lebensdauer der Uebriggebliebnen um so laͤnger wird. Das zeigt sich auch bei einer Vergleichung zwischen den Regierungbezirken Koͤslin und Muͤnster in Bezug auf das Le⸗ bensalter der im Jahre 1836 daselbst Gestorbnen. Auf 100,000 zu Ende des Jahres 1834 in diesen Regierungsbezirken gezaͤhlte Einwohner waren naͤmlich im Jahre 1836 gestorben

in den Regierungsbezirken Koͤslin Muͤnster Kinder vor vollendetem ersten Lebens⸗ jahre mit Einschluß der Todtgebornen 596 1 Kinder vom Anfange des zweiten bis zur Vollendung des 14ten Jahres 338 Personen vom Anfange des löten bis zur Vollendung des 70sten Lebens⸗ rmae. jahres . .. 2 h 1002 eber 70jaͤ 396 von allen Altern zusammengenommen 20428 2471

Unter den Gestorbnen im Regierun sbezirk Koͤslin befin⸗ den sich hiernach verhaͤltnißmaͤßig mehr Kinder, die vor Vollen⸗ dung des ersten Lebensjahres starben, als im Regierungsbezirk Muͤnster. Aber der Regierungsbezirk Koͤslin hatte auch 4136 Neugeborne auf jedes 100,000 Lebende, waͤhrend der Regie⸗ rungsbezirk Muͤnster gleichzeitig auf dieselbe Anzahl Lebende nur 3169 Neugeborne empfing: er mußte Sehen auch verhaͤltnißmaͤßig mehr Todte vor Vollendung des ersten ebensjahres haben, ob⸗ gleich die Sterblichkeit unter denselben in ihm noch geringer war, als im Re ierungsbezirke Muͤnster; indem dort beinahe nur , das ist ½ , hier dagegen 1 der Neugebornen schon im ersten Jahre starben. Auffallender eigt sich der Unterschied der Verhaͤltnisse bei den Kindern, welche das erste Jahr uͤber⸗ lebt, das vierzehnte aber noch nicht vollendet hatten. Solcher Kinder mußte unter der gleichen Anzahl Einwohner Koͤslin be⸗ traͤchtlich mehr haben als Muͤnster, weil die Bevoͤlkerung dort rascher fortschreitet: demohngeachtet hatte unter 100,000 .e. den Koͤslin nur 338, Muͤnster dagegen 512 in diesem Lebens⸗ alter Gestorbne; jenes verlor also noch nicht ganz zwei Drit⸗ theile der Anzahl, welche dieses einbuͤßte. Auch in den thaͤti⸗ Len Jahren des Lebens, vom Anfange des funfzehnten bis zur

ollendung des siebzigsten Jahres, verlor Koͤslin nur 840, Muͤnster dagegen 1062 von 100,000 Lebenden: aber jenes hatte auch verhaͤltnißmaͤßig weniger Menschen in diesem Lebensalter, als die⸗ ses, weil es wegen des schnellern Fortschritts der Bevoͤlkerung unter der gleichen Anzahl Einwohner mehr Kinder hatte; und es ist daher die Sterblichkeit im thaͤtigen Lebensalter in beiden Regierungsbezirken bei weitem weniger verschieden, als in der Kindheit. Das Gleiche gilt auch vom uͤberstebzigjaͤhrigen Alter: unter der gleichen Anzahl Einwohner muß Muͤnster mehr uͤber⸗ siebzigjaͤhrige haben als Koͤslin; es hat aber auch mehr Todte in diesem Lebensalter. Die Verhaͤltnisse im Regierungsbezirke Muͤnster scheinen hiernach besonders der Jugend unguͤnstig zu sein. Von der gleichen Anzahl Einwohner werden hier nicht allein weniger Kinder erzeugt, sondern von diesen wenigern gehn auch noch mehr in den Kinderjahren verloren, als in Koͤs⸗ lin: laͤßt das Erste auch noch eine vortheilhafte Deutung zu; so ist doch das Letzte jedenfalls nachtheilig.

Naͤchst. dem Regierungsbezirke Koͤslin hatten die Regie⸗ rungsbezirke Stettin, Marienwerder und Bromberg im Jahre 1830 die groͤßten Ueberschuͤsse der Gebornen: die beiden letztern pflegen in allen Jahren, wo sie nicht durch epidemische Krank⸗ heiten leiden, einen starken Zuwachs der Bevoͤlkerung zu haben, welches auch um so mehr zu erwarten ist, da sie mit Koͤslin die mindest bevoͤlkerten des preußischen Staates sind. Aber auch im Regierungsbezirke Gumbinnen waͤchst in gewoͤhnlichen 0 jo s . 5 1 Jahren die Bevoͤlkerung ungefaͤhr eben so schnell: und es ist daher ein außerordentliches Eraͤugniß, daß dieser Landestheil im Jahre 1836 verhaͤltnißmaͤßig noch nicht halb so viel Zuwachs Fet⸗ als Koͤslin. Zwar die Zahl der Gebornen war in beiden

segierungsbezirken beinahe gleich; und Gumbinnen uͤbertraf hierin Koͤslin sogar noch um etmwas, indem auf 100,000 Lebende jenes 4141, dieses nur 4136 Geborne hatte: aber der Unterschied in der An⸗ ahl der Todesfaͤlle war um so bedeutender; denn auf 100,000 Lebende bans Gumbinnen 3127, Koͤöslin dagegen nur 2048 Gestorbne.

luch hier liegt der Unterschied hauptsaͤchlich in dem jugendlichen Alter. Es starben naͤmlich von 100,000 am Ende des Jahres 1834 gezaͤhlten Einwohnern im Laufe des Jahres 1836 im Regierungsbezirke Koͤslin Gumbinnen

Kinder vor Vollendung des ersten Le⸗ bensjahres mit Einschluß der Todtge⸗ bornen.

vom Anfange des 2ten bis zur Vollen⸗ dung des l4ten Lebensjahres .. ... vom Anfange des löten bis zur Voll⸗ endung des 70sten Jahres ...... Uebersiebzigjaͤhrige .... 274

von allen Altern zusammen... 2048

Hiernach verhielten sich unter der gleichen Anzahl Lebender die Gestorbnen in gee und Guw in Pek Leßsegessais unter den Kindern vor Vollendung des ersten Lebensjahres

unter den Uebereinjaͤhrigen bis zur Voll⸗ endung des 1üten Jahres ...... unter den n ee esegealae gen bis zur Vollendung des 70sten Jahres .. .. nicht ganz wie 2 » 3 nahe wie 7 v 8

1.“

840

beinahe wie 4 zu 5

v 222 568

unter den Uebersiebzigjaͤhrigen

e1u““

mindestens 790 im Regierungsbezirke Trier. Die groͤßt

Kinder⸗Krankheiten haben im Jahre 1836 v gierungsbezirk Gumbinnen betroffen: derselbe durch die natuͤrlichen Pocken verloren; theil der 2618, welche dieses Uebel im preußischen Staate uͤber⸗ haupt toͤdtete. Aber auch andere Krankheiten muͤssen das ju⸗ gendliche, und theils auch das mitlere Lebensalter in Gumbin⸗ nen viel haͤrter betroffen haben, als in Koͤslin, da die Wirkun⸗ gen der Pokken, wie verderblich sie auch waren, doch bei wei⸗ tem nicht hinreichen, den betraͤchtlichen Unterschied in der Sterb⸗ lichkeit gegen Koͤslin zu erklaͤren.

Deer Regierungsbezirk Oppeln hatte auch diesmal, wie sonst in gewoͤhnlichen Jahren, verhaͤltnißmaͤßig bei weitem die mehr⸗ sten Gebornen; aber auch bei weitem die meisten Gestorbnen, und daher auch nicht ganz 1½⸗ auf 100 Zuwachs. Insbeson⸗ dere kam eine Geburt auf mehr als 20, aber nicht ganz 21 Le⸗ bende, oder die Neugebornen waren nahe 4 : auf 100 der

zuͤglich den Re⸗ hat allein 913 das ist uͤber ein Drit⸗

Oppeln 965

999 86

Lebenden. Von den Gestorbnen kam einer auf mehr als 26, aber nicht ganz 27 Lebende; oder die Gestorbnen waren noch etwas mehr als 3 ¾ auf 100 Lebende. Die Sterblichkeit ist hier in allen Lebens⸗ altern noch groͤßer als diesmal im Regierungsbezirke Gumbin⸗ nen: gegen den Regierungsbezirk Koͤslin stellt sich dieselbe aber folgendermaaßen. Auf 100,000 am Ende des Jahres 1834 gezaͤhlte Einwoh⸗ ner hatte im Jahre 1836 Gestorbne der Regierungsbezirk Koͤslin Kinder vor Vollendung des ersten Lebens⸗ jahres mit Einschluß der Todtgebornen. 596 Uebereinjaͤhrige bis zur Vollendung des vierzehnten Jahres ..... 338 Uebervierzehnjaͤhrige bis zur Vollendung 3 des siebzigsten Jahres 840 1461 Uebersiebzigjaͤhrige ... 274 336 von allen Altern zusammengenommen 2048 3761 ˙˙‧. Schon unter den Neugebornen ist hier die Sterblichkeit auffallend groß: es stirbt von denselben sehr nahe ein volles fuͤnftheil vor Vollendung des ersten Lebensjahres; waͤhrend oͤslin von seinen Neugebornen gleichzeitig beinahe nur ein Siebentheil verliert. Besonders auffallend erscheint aber auch hier die große Sterblichkeit der Kinder vom Anfange des zwei⸗ ten bis zum Ende des vierzehnten Jahres: es starben naͤmlich in diesem Lebensalter unter der gleichen Einwohnerzahl in Op⸗ peln beinahe dreimal mehr Kinder als in Koͤslin. Demohn⸗ geachtet zeichnet sich Oppeln keinesweges durch eine besonders 8 Anzahl von Pokkentodten aus: es starben daselbst im aufe des Jahres 1836 an den natuͤrlichen Pokken 94, waͤh⸗ rend gleichzeitig im Regierungsbezirke Gumbinnen 913, also fast zehnmal mehr, dieser Krankheit unterlagen. Ueberhaupt ist die große Sterblichkeit im Regierungsbezirke Oppeln nicht die Folge von Epidemien, welche nur in fünsfünts Jah⸗ ren verwuͤstend hervortreten; sondern ein jaͤhrlich wieder⸗ kehrendes, mithin von bleibenden Verhaͤltnissen bedingtes Eraͤugniß. Auch im thaͤtigen Lebensalter, zwischen dem Anfange des setnn und dem Ende des si bzigsten Lebens⸗ jahres, bleibt die Sterblichkeit im Regierungs⸗ ezirk Oppeln sehr viel groͤßer, als im Regierungs⸗Bezirk Koͤslin: im erstern starben in diesem Lebensalter sieben, im letztern nur vier von der gleichen Anzahl Lebender. Diese Sterblichkeit trifft vor⸗

zuͤglich den juͤngern Theil der hier bezeichneten Personen: in

den spaͤtern Lebensjahren vermindert sie sich so sehr, daß die Anzahl der Menschen, die erst nach Vollendung des siebzigsten Lebensjahres starben, in Oppeln verhaͤltnißmaͤßig groͤßer ist als in Koͤslin; von der gleichen Anzahl Einwohner starben gleich⸗ zeitig dort fuͤnf, hier aber nur vier uͤbersiebzigjaͤhrig. Die große Sterblichkeit in Ober⸗Schlesien wird oft dem uͤbermaͤßigen Genusse des Brandweins zugeschrieben: der Mißbrauch dieses Getraͤnks ist indessen hier schwerlich groͤßer, als in andern Ge⸗ genden der oͤstlichen Provinzen des preußischen Staats. Auch der Regierungs⸗Bezirk Liegniz hat jaͤhrlich eine betraͤchtliche Sterblichkeit, und daher, ohngeachtet einer ansehnlichen? nzahl von Neugebornen, dennoch nur einen geringen Zuwachs, mit welchem er in gewoͤhnlichen Jahren und namentlich auch im Jahre 1836 nur wenig uͤber dem Regierungs⸗Bezirk Muͤnster steht: gleichwohl sind Sitten und Gewerb roßentheils auch Sprache und Religion im Regierungs⸗Be k iegniz ganz vom Regierungs⸗Bezirk Oppeln verschieden.

Die neuen Ehen, welche im Jahre 1836 im preußischen Staate geschlossen wurden, vertheilten sich auf dessen Regierungs⸗ Bezirke folgendermaaßen, theils uͤberhaupt, theils in Beziehun auf ihre Verhaͤltnisse zu deren am Ende des Jahres 1834 auf⸗ genommenen Einwohnerzahl in den Regicrungsbezirken wurden im Jahre 1836 überhaupt neue Ehen

geschlossen 6770 5050 5059 7110 3796 8849 6245 4015 3075 1502 8982 8147 7511

290

028

5499 2588

also auf 100,000 Le⸗

Koͤnigsberg

Gumbinnen

Danzig

Marienwerder

Posen

Bromberg ..

Phnü geh mit

Frankfurt

Stettin

Koͤslin

Stralsund

Breslau

Oppeln

Liegniz

Magdeburg

Merseburg

Erfurt

Muͤnster

Minden

Arnsberg

Koͤln 4* Koblenz 3849 Trier Achen

8855 60

2963 819

im ganzen Staate. 125,391 928 Im Allgemeinen gehoͤrt das Jahr 1855 auch in Bezug auf die Anzahl der neugeschloßnen Ehen unter die gewoͤhnlichen Mitteljahre, indem es auf 100,000 Einwohner durchschnittlich 928 neue Ehen hatte; und also von mehr als 107, aber nicht voll 108 gleichzeitig Lebenden ein Paar sich neu verband. Im Einzelnen wechselt das Verhaͤltniß der neugeschloßnen Ehen zu den gleichzeitig Lebenden dergestalt, daß auf 100,000 zu Ende des Jahres 1834 gezaͤhlte Einwohner, im Jahre 1836 neugeschloßne Ehen kamen: hoͤchstens 1075 im Regierungsbezirke Oppeln, und e Anzahl

11“ EI“ 1“]