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Militair⸗Gouverneur, Baron von
an anderen Orten aber ist es blutig hergegangen. In Coven⸗ try ist gegen den Herrn Ellice, den liberalen Kandidaten, der Abends um 10 Uhr mit 10 oder 12 Freunden Whitefriars⸗Lane passirte, von zwei Personen ein Mord versucht worden. Der Eine richtete ein Messer nach dem Herrn Ellice, der Stoß verwun⸗ dete aber nur dessen Freund Marston in der Hand. Ein Individuum wurde festgenommen. Zu Bath trieb sich betrunkener Poͤbel durch die Straßen umher und richtete gro⸗ ßen Schaden an. Die liberalen Kandidaten, General Palmer und Hr. Rocbuck, sind verdraͤngt worden, obgleich saäͤmmtliche Quaͤker fuͤr den Letzteren stimmten. Zu Salford schlug man sich vorgestern in den Straßen. Ziegel und Steine flogen in jeder Richtung; revolutionaire Plakate wurden umhergetragen, und ein wuͤthender Haufe Irlaͤnder drang gewaltsam in die Zimmer des Tory⸗Comités ein, von wo Alles aus den Fenstern Prang und sich nur mit Lebensgefahr unter einem Hagel von
teinen uͤber 12 Fuß hohe Pallisaden zu retten vermochte. Zehn Personen wurden im gefaͤhrlichsten Zustande weggetragen, von denen eine seitdem verstorben ist. Am aͤrgsten ging es in Liverpool her, wo die Tories die Oberhand behalten haben. Hieruͤber aufgebracht, vergriff sich der Poͤbel nicht allein an den Konservativen und deren Haͤusern, sondern auch an der Polizei, deren Direktor schwer verletzt wurde. Der Mayor mußte die Aufruhr⸗Akte verlesen, und es sollte sogar Militair herbeigerufen werden.
Die Nachrichten aus den Manufaktur⸗Distrikten sind jetzt ziemlich ohne Interesse, und es wuͤrde schwer seyn, eine richtige Meinung daruͤber zu fassen, da Alles zu sehr mit den Wahl⸗ Angelegenheiten beschaͤftigt ist, um an Geschaͤfte zu denken.
Der sogenannte Herzog von der Normandie hat in hiesige Blaͤt⸗ ter ein Schreiben an den Instructions⸗Richter Zangiacomi in Paris einruͤcken lassen, in welchem er in mystischem Tone von allerlei Prophezeiungen spricht und behauptet, Ludwig Philipp, „der Stolzeste der Stolzen, welcher berufen sey, alle Heuchler und Boͤsewichter in den Staub zu treten“, werde nicht eher fallen, bis die Weissagung eines gewissen Fraͤuleins von Penchisdr⸗ in Erfuͤllung gehen werde. Das aber werde dereinst geschehen, so wahr Ludwig Philipp sich gegen den im Auslande verstor⸗ benen Enkel des Herzogs von Penthièvre vergangen habe. Noch erwaͤhnt er einer Angabe, daß die Herzogin von Angouleme ein Dokument auszuwirken bemuͤht sey, um ihn zum Betruͤger zu stempeln; er aber werde schon dasgafk zu antworten wissen.
Ueber die (gestern erwaͤhnten) Unruhen im Norden von Portugal lauten die Nachrichten noch sehr verworren und widersprechend. Nach Einigen soll die Empoͤrung in Folge der energischen Maßregeln der Regierung bereits wieder unterdruͤckt seyn, nach Anderen aber sich sogar nach Porto ausgedehnt ha⸗ ben und auch hier die Charte proklamirt seyn. Schon am l4ten d. wurde es in Lissabon kund, daß ein Bataillon des 4Aten Re⸗ giments Cagadores, das in Doͤrfern um Braga kantonnirt war,
seine Offiziere 88 und Dom Pedro's Constitution ausge⸗
rufen hatte. Auf diese telegraphische Meldung beorderte die Regierung den Militair⸗Gouverneur von Porto, mit allen ihm zu Gebote stehenden Streitkraͤften gegen die Insurgenten auf⸗ zubrechen. Gleichzeitig wurde im Minister⸗Conseil beschlossen,
den Civil⸗Gouverneur von Lissabon zur Festnehmung von 10
Individuen zu ermaͤchtigen, welche beschuldigt waren, sie
aͤt ten das eben eingetroffene erste Regiment verleiten chen.
sie sollen aber entkommen seyn. nter dem 15ten dieses
Monats berichtete der Felgrapß, aus Porto, daß der Almargem, mit 1400 Mann
e.—
Linien⸗Truppen bis nach Barca de Tropha ausgeruͤckt war und
die Insurgenten zu erreichen hoffte, die sich waͤh rend der Nacht zu Villa Nova de Familicao befanden. Die Minister begaben sich in die Mitte der Cortes, um eine Indemnitaͤts⸗Bill fuͤr
außerordentliche Maßregeln zu verlangen; diese wurde bewilligt
und zugleich folgendes Gesetz noch um 10 Uhr Abends beschlos⸗ sen und sanctionirt: „I1) Die Regierung ist fuͤr einen Monat zur Anwendung außerordentlicher und diktatorischer Vollmachten nach Maßgabe der Umstaͤnde autorisirt, um die in der Provinz Minho ausgebrochene Rebellion zu unterdruͤcken. 2) Die Ha⸗ beas⸗Corpus⸗Akte ist fuͤr denselben Zeitraum im ganzen Um⸗
fange des Koͤnigreiches suspendirt und die Regierung ermaͤchtigt,
irgend verdaͤchtige Individuen ohne weitere Foͤrmlichkeiten zu verhaften. 3) Es darf waͤhrend des gedachten Zeitraums keine Zeitung, Zeitschrift oder Flugschrift ahng vorgaͤngige Er⸗ laubniß der Regierung publizirt werden. 4) Nach Ablauf des gedachten Zeitraums soll die Regierung verpflichtet seyn, den Cortes uͤber die Anwendung der gegenwaͤrtigen Vollmach⸗ ten Rechenschaft abzulegen. 5) Die Hesserca ist autorisirt, auf jedem ihr angemessen duͤnkenden Wege die erforderlichen Sum⸗ men bis zum Belaufe von 2 Mill. Contos de Reis (etwa 3 Mill. Rthlr.) zu erheben. 6) Dieses Gesetz tritt mit dem Augen⸗ blicke der K. Sanction in Kraft. 7) Alle entgegenstehenden Gesetze sind aufgehoben.“ Am 1ö6ten d. ging ein telegraphi⸗ scher Bericht aus Porto vom Morgen desselben Tages ein, worin es hieß, die Rebellen waͤren aus Villa Nova de Famili⸗ cao entflohen, ohne einen Angriff abzuwarten, und der Comman⸗ deur der 4ten Division verfolge sie; auch waͤren die Insurgen⸗ ten aus Bragg nach Villa de Barca hin entwichen. Der Com⸗ mandeur der öten Division hatte Befehl, seine Truppen zu⸗ sammenzuziehen und nach Umstaͤnden zu verfahren. Eine spaͤ⸗ tere Depesche vom 18ten d., 8 ½ Uhr Morgens, besagte, die Ate Division sey in der Nacht vom l6ten d. in Barca einge⸗ ruͤckt und verfolge die Rebellen in Eilmaͤrschen, um sie an⸗ zugreifen, bevor sie im Stande wären, Valenga do Minho zu besetzen, nach welcher Festung sie ihren Marsch richteten. Der Visconde de Geraz de Lima hatte die Garnison von Viana zu verfuͤhren gesucht, aber vergebens. Der Umstand, daß der Ba⸗ ron de Leiria, vormals General Vasconcellos, ein Cortes⸗Mit⸗ glied, zu den Insurgenten gestoßen und eine Proclamation an das Heer erlassen, machte großes Aufsehen; eine Abschrift der⸗ selben konnte man sich nur mit großer Muͤhe verschaffen. Die außerordentlichen Maßregeln der Regierung hatten großen Schrecken unter den Anhaͤngern der Charte verbreitet, von de⸗ nen sich viele an Bord des Britischen Geschwaders gefluͤchtet haben. Briefe aus Porto vom 14ten und 16ten d. schildern die Empoͤrung als sehr bedeutend, indem die Charte bereits in Braga und mehreren umliegenden Oertern proklamirt seyn soll.
Die Behoͤrden hatten alle moͤglichen Anstalten getroffen, um
die National⸗Garde zum Ausruͤcken zu bewegen; doch schien diese keinesweges dazu geneigt. Von den Li⸗ nien⸗Tyuppen waren bereits einige zuruͤckgekehrt, und die Freiwilligen sollen nur wenig Fortschritte gemacht haben. Man meinte, daß auch Porto sich fuͤr die Charte erklärt haben wuͤrde, wenn der Baron, von Leiria sich in Eilmaͤrschen dahin begeben haͤtte. Ein Schreiben aus Viana vom 1'7ten d. be⸗ richtet zwar, daß der Visconde de Geraz de Lima sich nach Ponte ““ habe, indem die Ordnung in Braga her⸗ gestellt sey. agegen ging ein Geruͤcht, Chabes und ein gro⸗
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ßer Theil von Tras⸗os⸗Montes habe die Charte proklamirt. Endlich liest man noch in dem Schreiben eines Reisenden, der mit dem Dampfschiffe „Calpe“ in England angekommen, der Aufstand, welcher durch Bestechung herbeigefuͤhrt worden, sey nach der letzten telegraphischen Depesche unterdruͤckt, und 150 Insurgenten haͤtten sich nach Valenga an der Graͤnze gefluͤch⸗ tet. Diese Angaben beduͤrfen indessen noch der Bestaͤtigung, vielmehr wird von anderer Seite behauptet, es sey den Behoͤr⸗ den zu Porto nicht gelungen, die Bewegung aufzuhalten, in⸗ dem die National⸗Garde den Dienst verweigert und die Linien⸗ Truppen nicht auf ihre Waffenbruͤder haͤtten feuern wollen. In Algarbien trieb Remeschido noch immer sein Wesen, und einer seiner Unterbefehlshaber hatte sogar die Post nach Lissabon auf⸗ gefangen und verbrannt. Nach Berichten aus Malta bis zum 15ten d. war die Cholera dort am 9ten v. M. in dem Hospital fuͤr Arme und Gebrechliche ausgebrochen. Bis zum 3ten d. zaͤhlte man 2882 Erkrankungen und 1775 Todesfaͤlle. Die aͤrmeren Klassen lit⸗ ten am meisten; von der Garnison war nur ein Offizier gestor⸗ ben. Viele Maltesische Familien waren aus der Hauptstadt nach ihren Landhaͤusern entflohen, und das Volk weigerte sich anfangs, die Todten zu begraben, allein der Gouverneur wurde mit außerordentlichen Vollmachten bekleidet und traf bald die angemessenen Anstalten. Das Geschwader unter Admiral Row⸗ ley war gleich nach dem Ausbruche der Cholera abgesegelt, kreuzte aber im Angesichte der Insel. Der Vindicator, ein Nieder⸗Kanadisches Blatt und Organ der Papineauschen Partei, sagt: „Es gereicht uns zum großen Vergnuͤgen, zu hoͤren, daß Herr Papineau bei seiner Ankunft in den Grafschaften Bellechasse und L'Islet uͤberaus herzlich empfangen worden ist. Das Volk erschien in großen Massen, nicht mit Panieren und Fahnen, son⸗ dern mit etwas Bedeutungsvollerem, mit Musketen Nerlähege Wir freuen uns, daß das Volk auf diese Art darthut, daß es seine Lage kennt und fuͤhlt. Von England hat es nichts als Beschimpfung und Raub zu erwarten.“ Der Times zufolge, sind die Operationen gegen Texas von Seiten der Mexikanischen Regierung eingestellt worden, weil sich England und Frankreich erboten haͤtten, als Vermitt⸗ ler zwischen den beiden kriegfuͤhrenden Parteien aufzutreten. Nachrichten aus Rio Janeiro vom 26. Mai zufolge, ist zum Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Herr Mon⸗ tezuma, bisher Chef der Opposition, ernannt worden. Der Herevggecee des konservativen Blattes, „Aurora Fluminense“, err Evaristo Ferreira da Veiga, ein geschaͤtzter Schriftsteller, ist gestorben. Die von Rio Janeiro hier eingegangenen Briefe brin⸗ gen keine Bestaͤtigung der die neue Anleihe dieses Staates be⸗ treffenden Berichte; indessen scheint sie doch im Werke, und man scheint die Absicht zu haben, unter der Hand die Geneigt⸗ heit der Spekulanten in London daruͤber zu sondiren. Nach Berichten aus Valparaiso vom 9. April waͤhrte der Krieg zwischen Chili und Peru fort. Es wurde in Valpa⸗ raiso eine Expedition unter Admiral Blanco ausgeruͤstet, die hoͤchstens 3000 Mann mitnehmen konnte, was nicht fuͤr hin⸗ reichend zu dem beabsichtigten Zwecke gehalten wurde. In Peru hatte sich der tuͤchtigste Theil der Bevoͤlkerung dem General Santa⸗Cruz angeschlossen, dem es ernstlich um eine kraͤftige Or⸗ ganisation und Verwaltung des Landes zu thun schien. Gegen ihn sollte die Expedition um den 20sten d. abgehen und in den noͤrdlichen Departements landen; man zweifelte aber, ob sie sich dort werde halten koͤnnen, denn Santa-Cruz hatte gute, kriegs⸗ erfahrene und wohlangefuͤhrte Truppen. Es hieß, er beabsich⸗ tige einen Handstreich gegen Chili durch die Wuͤste Atakama und habe schon 1500 Saumthiere fuͤr diese Expedition bei⸗
sammen. 1 G
Die Berichte aus Mauritius reichen bis zum 10. April. Es waren ungefaͤhr 3 Mill. Pfund Zucker nach C roßbrit in der letzten Woche verschifft. 2 E 3
j“ ö“ RieherlN nN bee.
Aus dem Haag, 29. Juli. Der Koͤnig geht am 7. August nach dem Lager von Ryen und erst im September nach dem Loo ab. Nach dem Geburtstage Sr. Majestaͤt werden der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen nach Ber⸗ lin zuruͤckkehren. 8
— — Amsterdam, 29. Juli. Der Handel in Staatspapieren war diese Woche sehr lebhaft, wobei fast alle Course mehr oder weni⸗ ger gestiegen sind. Die Haupt⸗Veranlassungen zu dieser allgemein günstigen Stimmung bestehen in dem anhaltenden Geld⸗Ueberfluß hier, dem besseren Stand sowohl des Geldmarktes als der Fonds in England, von wo viele Einkaufs⸗Ordres auf Holländische Fonds ein⸗ trafen, und endlich in der Haltung der Spanischen Effekten. Der meiste Umsatz geschah in Holländischen Staatspapieren, von denen in fortwährend steigender Richtung Integrale 53 ¼ pCt. erreichten; proc. wirkliche Schuld 100 ⅜ pCt., dito Ostindische Anleihe 98 ¾ pCt., alte Syndikat⸗Obligationen 93 ¾ pCt., Kanz⸗Billets 23 v -; auch die Actien der Handels Gesellschaft erfuhren eine günstige Reac⸗ tion, indem dafür zuletzt wieder 165 pCt. angelegt wurden. Mit Rus⸗ sischen und Oesterreichischen Fonds ging es ebenfalls angenehmer, ob⸗ gleich sich dafür eben keine besonders lebhafte Frage zeigte. Am Spanischen Markte eröffneten Ardoin⸗Obligationen mit 195⁄⁄16 pCt., dieselben gingen demnächst bis 1913 ⁄16. pCt. und stiegen gestern in Folge einer höheren Notirung von Paris und Antwerpen plötzlich bis 201311ͥ pCt.; pafsive Schuld erhob sich von 4 auf 5 pCt Von Süd⸗Amerikanischen Obligationen sind Columbische merklich besser und zwar zu 20 ¼ pCt. bezahlt, während Peruanische und Brasilia⸗ nische die vorigen Course gut behaupteten. Der Geldmarkt blieb so gut versehen, daß Leibgeschäfte zu 3 pCt. und Prolongationen zu 2 ½ pCt gern abgeschlossen wurden; der Diskonto wurde auf 3 ½ pCt. herabgesetzt. — Am Getraidemarkt ist keine wichtige Veränderung eingetreten; es fiel nur Verbrauchshandel vor, wobei nahe genug die
weißbunten Polnischen Weizen 127. 128pfünd. Wismarer 22 Fl., 130pfünd. Rheinischen 228
inländischen Hafer 86.87 Fl. auf 22 ½ Fl. pr. Last erhöhet wurden, so wie für den Monat Juli, festgesetzt.
Sfrses, die 128111931 ü 4 H- 8038
111u¹“]
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Großbritanien
vorigen Preise bezahlt wurden; doch ließ sich in Weizen eine größere Festigkeit als in Roggen verspüren. Es wurden angelegt: für 130 pfünd.
270 Fl., 129pfünd. Rostocker 230 Fl., .228 Fl., 127 pfünd. Schlesischen 225 Fl., für 121pfünd. alten Preußischen Koggen 153 Fl., für kürzlich angebrachten 120. 124.125. 126 pfünd. Ostfriesischen Roggen 142. 149. 152. 156 Fl., für 86.87pfünd. dicken Die Getraide⸗Eingangsrechte für den
Monat August sind mit Ausnahme für Roggen, welche von 15 Fl.
Bruͤssel, 29. Juli. Am Mittwoch ertheilte der Koͤnig dem Franzoͤsischen, dem Großbritanischen und dem Preußischen Gesandten, dem Oesterreichischen Geschaͤftstraͤger und dem Mi⸗ nister⸗Residenten des Großherzogs von Toskana, Audienzen. Der Letztere und der Großbritanische Gesandte (Ritter Berlin⸗ ghieri und Sir Hamilton Seymour) uͤberreichten Sr. Majestaͤt ihre Beglaubigungs⸗Schreiben, und der Franzoͤsische Gesandte, der nach Paris abgereist ist, beurlaubte sich; in seiner Abwesen⸗
Dem Fuͤrsten und der Fuͤrstin von Leiningen hat der Kn nig in Laeken ein Diner gegeben, zu welchem auch die Mini ster und mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps eingel den waren. 1“]
Naͤchsten Montag wird Se. Maj. sich nach dem Lager vaß Beverloo begeben, am Mittwoch von da zuruͤckkehren und gege Ende der Woche nach Spa gehen.
Der Herzog Decazes und seine Reisegefaͤhrten, die de ganze Koͤnigreich Belgien in industrieller Hinsicht bereist haben machten die Fahrt auf der Elersczs von Bruͤssel nach Ant werpen in 48 Minuten, eine Schnelligkeit, die an 7 Deuts Postmeilen auf die Stunde oder ein Kilometer auf die M nute ausmacht.
Schweden und Norwegen. Christiania, 25. Juli. Der durch die Reichs⸗Zeitung,, kannt gemachte, in London am 16. Maͤrz zwischen Schwedenw Norwegen einer⸗, so wie Hannover andererseits abgeschlossene Ha dels- und Schifffahrts⸗Traktat ist auf die voͤlligste Gegensei keit gegruͤndet, bleibt auf 10 Jahre, vom 1 Mai d. J. an, Kraft und von da an stets ein Jahr nach dem anderen, sesr er nicht 12 Monate vor dem Ablauf von der einen oder amg der kontrahirenden Maͤchte aufgekuͤndigt wird.
Der Koͤnigl. Schwedische Gesandte in Paris, Graf wenhjelm, ist auf Urlaub uͤber Hamburg und Luͤbeck in E holm angekommen. 111BB68
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Daͤnée mapk.
Kopenhagen, 29. Juli. Se. Majestaͤt haben auf stellung der Finanz⸗Deputirten, in Betreff der durch die I anstaltungen gegen die Cholera erwachsenen Ausgaben, dme entschieden, daß die von der Koͤniglichen Kasse gemachten I schuͤsse definitiv derselben zur Last fallen, daß die fuͤr die Ke munen durch Fuhren, Einquartierung und Errichtung von Vag Süder fuͤr das Militair veranlaßten Unkosten auf das gmm and repartirt und daß die uͤbrigen fuͤr die Kommunen dum die Cholera⸗Veranstaltungen erwachsenen Ausgaben, naͤmlich Bewachung der Kuͤsten durch Bauern, Anlegung von Hochl lern, Anschaffung von Medikamenten und Reisen von Mitz dern der Gesundheits⸗Kommissionen, von jeder einzelnen K mune ohne irgend eine Verguͤtung bestritten werden sel Die erwaͤhnten Vorschuͤsse des Staats machen nach der fuͤr! publizirten Finanz⸗Uebersicht gegen 700,000 Rbthlr. aus. Kioͤbenhavns⸗Post sucht die Ansicht geltend zu machen, nach der Verordnung vom 28. Mai 1831 diese Angelegen,. zuvoͤrderst den Staͤnden zur Berathung vorzulegen gewesen win
Eine Nachschrift zu der heute erschienenen Kiobenhayn post zeigt an, daß die Kopenhagener Stäͤnde⸗Deputirten ing ner gestern gehaltenen Versammlung beschlossen haben, in laß der bevorstehenden Einberufung der Staͤnde zum 1. h ber d. J. woͤchentliche vorbereitende Liawmentuünste zu haltn wie dies im Jahre 1835 geschehen. Wegen der Abwesenhe einzelner Deputirten wurde beschlossen, daß diese Zusammenkinft erst in drei Wochen stattfinden sollten, indem man es als w zweifelhaft voraussetzte, daß das Einberufungs⸗Patent bis da erlassen seyn wuͤrde, ohne jedoch diesen Umstand zu einer. dingung fuͤr die Abhaltung solcher Versammlungen zu mas Gedachtes Blatt spricht die Ueberzeugung aus, daß dieses Beß in den Provinzen Nachahmung finden werde, und daß die putirten diesesmal eben so gut vorbereitet, wie das erst usammentreten wuͤrden, so wie daß uͤberhaupt in der bevog egae Staͤnde⸗Versammlung sich derselbe Geist der Krast! der Einigkeit aussprechen werde, wie damals.
Sowohl die Infanterie als die Artillerie der Kopenha ner Buͤrger⸗Bewaffnung ist fuͤr diesen Sommer von den W fen⸗Uebungen befreit worden. Auch will man wissen, daß von den Regimentern beurlaubte Mannschaft nicht zu Hen Manoͤvern einberufen werden wird.
Die Daͤnische National⸗Bank hat bei zwei der letztenz cements ungefaͤhr 43,000 Mark Banko und 15,000 Rbtie verl 8
oren. 8 “
8 8 Hamburg, 24. Juli. (Allg. Ztg.) Sicherem Vam men nach, sind laͤngst Unterhandlungen zwischen den Regierm, von England und Hannover hinsichtlich des Staderzolls me knuͤpft. Die erstere will naͤmlich der letzteren jenen zoölf die Schiffe ihrer Flagge abkaufen. Es waͤre sehr zu wuͤnsg daß diese Abloͤsung zu Stande kaͤme, und daß auch andere tionen dem Beispiel Englands folgten. Man glaubt gemtt lich, daß unsere Kaufleute nicht dabei interessirt sind, well Eigenthum hiesiger Buͤrger in Schiffen, die unter Hanki⸗ Flagge fahren, frei ist. Es ist dies aber ein Irrthum, dem kommen mehr Guͤter, die das Eigenthum hiesiger Einm sind, in fremden als in hiesigen Schiffen hier an. f
kommt die Beguͤnstigung unserer Flagge den Israelita nicht zu gute, weil sie keine Buͤrger sind. Es ist vielleicht!n allgemein bekannt, daß dieser Zoll beim Wiener Kung als Seezoll angesehen wurde, sonst haͤtte er, dat der Grundsatz aufgestellt wurde: „die Flußschifffahn
Deutschland soll frei seyn“, nicht beibehalten werden nen. Es ist nicht anzunehmen, daß die in Wien an⸗ send gewesenen Diplomaten so schlechte Geographen gewesen’ sollten, Stade an der Schwinge oder selbst Brunshausen 16 Elbe (wo die Schiffe anhalten muͤssen) fuͤr Seeplaͤtze zu halt denn hier kann der Zweifel uͤber die Worte jusqu'à 1a 9 der bei der Rhein⸗Schifffahrt so lange ungeloͤst blieb, durc⸗ nicht stattfinden, da die Entfernung bis zur See so grth Es muͤssen daher andere Gruͤnde fuͤr die Beibehaltung 962 chen haben. Man hat in England dem damaligen Lord lereagh oft vorgeworfen, bei den verschiedenen Kongressen,
denen er Großbritanien repraͤsentirte, und besonders deid Wiener, die merkantilischen Interessen desselben nicht gih beachtet zu haben, welcher Vorwurf, insofern er den 8 4 stehenden Zoll betrifft, nicht ehne Grund war; hoffentli 4 den die Unterhandlungen bei dem nun eingetretenen Reglet
Wechsel nicht abgebrochen werden. Wn; g0
Mainz, 30. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz, drich von Preußen ist heute von Koblenz hier angekomnee,
Muͤnchen, 28. Juli. (Bayer. Bl.) Die Eig9eamg
Schwabach, Kadolzburg um Aufhebung oder Min Ausgleichungs⸗Steuer fuͤr die in die sonders in die Koͤnigreiche Preußen und Sachsen u. s. Situ gehenden Bayerischen Land⸗Tabacke ist in der 63 ten nch der Kammer der Abgeordneten dem Ausschuß zun n 1- Pruͤfung uͤberwiesen worden, nachdem dieselbe von Sr geordneten Reuthner von Vach motivirt, und Bh T unterstuͤtzt worden war. Reuthner motivirte sie wie ggh
schaͤftstraͤger fungiren.
heit wird der Marquis von Bassano als interimistischer Ge⸗
;. ranlch „Die Wichtigkeit dieses Gegenstandes hat mich vere
Gemeinden in den Landgerichts⸗Bezirken Nuͤrnberg, rung 2 Zoll⸗ Vereins⸗Staatan,
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aß ich mir denselben angeeignet habe. Es betrifft ei große Anzahl fowohl Stadt⸗ als Fhagtewöse. 8 Ta⸗ hack⸗Produzenten der Landgerichts⸗Bezirke Erlangen, Nuͤrn⸗ berg, Schwabach und Kadolzburg stellen die Bitte, die Kam⸗ mer wolle die Koͤnigl. Staats⸗Regierung veranlassen, das zwi⸗ hhen den Bayerischen und jenen in den Verein⸗Staaten wohnen⸗ den Taback⸗Produzenten ein gleiches Abgaben⸗Verhaͤltniß hergestellt werden moͤchte. Der von Bayern in die Vereins⸗Staaten ein⸗ gehende Taback muß an der Graͤnze 1 Fl. 16 Kr. per Ctr. Aus⸗ gleichungs⸗Steuer bezahlen, der geringe Taback aber, welcher von diesen Laͤndern in Bayern eingeht, zahlt nichts, aus diesem Grunde koͤnnen die Bayern mit jenen nicht konkurriren. Es zahlen zwar jene auch eine Taback⸗Steuer, aber nur per Morgen Fl. 45 Kr. Wird nun angenommen, daß auf einen Morgen 8 Lentner Taback gebaut werden, so kommt auf den Centner 13 ⅛ Kr., mithin 1 Fl. 2 ⅛ Kr. weniger als in Bayern. Es ist ier nicht von einer Beguͤnstigung Einzelner die Rede ondern das Interesse mehrerer Tausend von Tabackpflanzern st hier zu vertreten, die offenbar durch den Betrag in Nach— heil gesetzt werden, und verdient daher der Antrag eine naͤhere pruͤfung und Beruͤcksichtigung. Durch die Versendung des Tabacks kommen große Summen Geldes vom Auslande herein, velches sich wieder im Lande in alle Zweige der Gewerbe ver⸗ reitet; wird die Ausgleichungssteuer mit jener auswaͤrtigen icht gleichgestellt, so hoͤren die Versendungen auf, und dies at nachtheilige Folgen; Tausende werden brodlos durch die Siokung in den vielen Gewerben, die vom Tabackbau abhaͤn⸗ en, oͤer Grundwerth, welcher sich durch den Tabackbau so sehr ehoben hat, und nun einer hohen Besteuerung unterliegt, wird bieder herabsinken, und dies wird auch nachtheilig auf das Ptaatsaͤrar zuruͤckwirken. Ich empfehle diesen Gegenstand der sohen Kammer, besonders aber dem Koͤnigl. Staats⸗Ministe⸗ um zur geneigten Abhilfe.“
Muͤnchen, 29. Juli. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin⸗Wittwe
heute nach dem Bade Ischl abgereist, um daselbst Ihren Najestaͤten dem Kaiser und der Kaiserin von Oesterreich einen besuch abzustatten und Ihre erlauchte Tochter, die Erzherzogin Bophie Kaiserl. Hoheit, zu sehen. Ihre Majestaͤt wird nach ht rg,egdegedet 9 8.9. 8. Tegernsee zuruͤckkehren, d Kronprinz und die Kronprinzessi reuße wcche vngen p 5 Kronprinzessin von Preußen
Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Schweden wir em Vernehmen nach, in den ersten daen der nächsten Moche hüͤnchen verlassen, um nach Schweden zuruͤckzukehren.
Die Kammer der Abgeordneten hat am sten d. M. ihre Ver⸗ undlungen uͤber den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des trichtlichen Verfahrens in buͤrgerlichen Rechtsstreitigkeiten zu Ende sbracht und denselben unter den von ihr beschlossenen Modifica⸗ onen mit 102 gegen 7 Stimmen angenommen. Sie hat die rundzuͤge dieses Gesetz Entwurfs groͤßtentheils unveraͤndert lassen, namentlich in Ansehung der Erweiterung des Umfangs s sogenannten muͤndlichen Verhoͤrs — einer Art muͤndlichen bchst beschleunigten Verfahrens mit friedensrichterlichem Cha⸗ akter; dann hinsichtlich der Annahme der affirmativen Streit⸗Einlassung, als Rechtsnachtheils der Nichtbeantwortung er Klage; ferner in Beziehung auf die Erklaͤrung der Unwirk⸗
mieit der Klausel des allgemeinen Widerspruchs gegen die ei⸗ em klägerischen Angriffe zu Grunde liegenden Thatumstaͤnde; dann in Ansehung der Abkuͤrzung von Fristen und Terminen, d aͤberhaupt der Beschleunigung des Verfahrens; endlich in binsicht auf Verschaͤrfung der Executions⸗Ordnung. Bezuͤglich der berufungs⸗Summen aber hat die Kammer weder den Ziffern uf welche der Entwurf diese Summen erhoͤhen wollte, die Zu⸗ fimmung ertheilt, noch dem Grundsatze einer Erhoͤhung uͤber⸗ gaupt gehuldigt, indem sie — nach den Aeußerungen in der debatte zu schließen — von der Ansicht ausging, daß, in Ruͤck— cht auf die Vermoͤgens⸗Verhaͤltnisse der Bevoͤlkerung und auf ie Rechtspflege bei Untergerichten, der Weg zu dem hoͤheren ichter in der bisherigen Weise offen zu erhalten sey.
Nachdem Preußen, Sachsen, Hannover, die Niederlande
wegen Luxemburg), Baden, die beiden Hessen, Weimar, die wn Mecklenburg, die Saͤchsischen Herzogthuͤmer, Braun⸗ weig, Nassau und die vier freien Staͤdte fuͤr die, sonst den lgemeinen Guͤltigkeits⸗Erfordernissen entsprechenden Paͤsse rei⸗ nder Bayern das Visa eines Gesandten oder diplomatischen sgenten als nicht mehr erforderlich erklaͤrt haben, so sind (nach ner Ministerial⸗Bekanntmachung im Regierungs⸗Blatt Nr. 39 om 29. Juli) auch die Paͤsse der nach Bayern reisenden Un⸗ rthanen jener Laͤnder des Visa's einer Koͤnigl. Bayerischen begorschaft nicht mehr beduͤrftig. 1
kuttgart, 29. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß⸗ ehog von Mecklenburg⸗Strelitz ist gestern 89 dem viasan es Grafen von Waldeck hier eingetroffen und hat heute seine esse nach Baden fortgesetzt. 89
Wien, 26. Juli. (Schles. Ztg.) Auch in Salzbur Fen, 26. 1 8 alzbur h 8 Kaiser eine bedeutende Summe fuͤr milde, aber Iftens hee- zuruͤckgelassen. Die Armen bekamen 1000 Fl. und
8 für Mozart's Denkmal 300 Fl. non hat der diesseitige Gesandte in seinem Palaste 9 — stellung von Kunstwerken Oesterreichischer Unterthanen 5. die 120 Nummern stark war. Am meisten ge— - nee eerissger des Tyrolers Koch und die Landschaf⸗ 2 Ueames Marco, den man den Ungarischen Claude Lor⸗
Unter den kuͤrzlich privilegir „Ung kuͤrzli⸗ girten Erfindungen verdient ei Prprer r; 1 Ury; Pitchasz, Hegnenraabene
zing, findung, durch eine Maschine Ker geugen, welche aus Wachs, Spermac Gae ee ugen, w 1— „ Spermacet, Unschlitt . ehserzu Fetsnetk i ashen bestehen, neg. 1e. Ketall, Wolle teinflachs u. dgl. verfertigte rzen Dochten versehen sind sich durch ei heiczcfertigten LEEE“ ch durch ein gleichfoͤrmigeres
5 ie bisherigen Kerzen, so wie durch die Ei⸗ sschaft auszeichnen, daß sie des Putzens nie 1adrsaa. n 8 ff und derselbe unverbrennliche Docht zu mehreren Ker⸗ 1 h endcn ist. Uebrigens kann man durch jene Maschine 88 r heitern taͤglich 48 Centner Kerzen, mithin, 10 Stuͤck 1Sn Jhefun gerechnet, taͤglich 48,000 Kerzen verfertigen huns achs⸗Spermacer, Unschlitt und alle anderen zur Verfer⸗ heFerzen veihegten Substanzen binnen 24 Stunden i
g 2 iß herstellen, daß hierdurch alle uͤbri ene blsher angewendeten de. he, — Wachs⸗ 1
acet⸗ oder Unschlittkerzen weit uͤbertroffken werden. 1
E““ 8 Luzern, 25. Juli 1 aft „ 25. Juli. Der Regierungs⸗Rat der B ft hat dem Vorort eine Antwort in Beneh des dh Seng⸗
Die sion zu verweisen. In derselben Sitzung erwi ils
n; In zung erwiderte der Conseils Praͤsident auf eine Interpellation des Herrn da Ribeivn det sich uͤber die Nichtbewaffnung der Artillerie 3 g-. Porto, nal der saͤmmtlichen National⸗Garde des Koͤniarei
. nigreichs
auf 40,000 Mann belaufe, wovon .-ssgc
sollte, ist ausgeblieben;
nd EEE111““ 865 t einzuladen, eine Ausschließur treff der 4 Basel⸗Landschaftlichen Buͤrge Nachrichten aus Luzern zufolge, hat der V ziemlich gut aufgenommen.
Stadt Vivis war am 2lsten d. 3 digen Erscheinung, naͤmlich einer ungeheuer ren Gipfel eine mehrere Tausend Fuß hohe welche den See zur Basis⸗hatte. — Um 9 Uhr ungefaͤhr sah man in der Bucht von Plan, unweit Vir is, auf der Straße von Lausanne, den See wirbeln und sich als feinen dichten Staub zu einer bedeutenden Hoͤhe erheben. Bald ruͤckte diese Wassersaͤule, vom Westwind getrieben, nach der Veveyse vor, deren Lauf sie einige Zeit folgte, indem sie all ihr Wasser ein⸗ sog, von da sah man sie fortwaͤhrend der Richtung des Windes folgen, sich zu Wolken von finsterm, schrecklichem Lussehen ver⸗ dichten, und auf den Bergen, welche Blonay beherrschen, an⸗ Der Druck dieser Wasserhose auf die Luft war so 88 paucge en sehr großer Nußbaum entwurzelt und umgewor⸗
— In der Karlsruher Zeitung liest man Folgendes: „Die Tagsatzung hat nun ihre dritte Woche 8 bei weitem nicht den dritten Theil ihrer Verrichtungen erledigt. Wir enthalten uns kritischer Untersuchung der Gruͤnde dieser Erscheinung, um nur des einen Umstandes zu erwaͤhnen, daß im Organismus der Eidgenossenschaft selbst die wesentliche Ver⸗ anlassung dieser Schlepperei zu suchen ist. Durch matte In⸗ structionen tragen die großen Raͤthe das Ihrige dazu bei. Eine ganze Sitzung ging verloren mit den bloßen Gesuchen um Ver⸗ Inspectionen. Wuͤßte man voraus, daß die großen-Raͤthe und die Tagsatzung in solchen Dingen Ernst ent⸗ wickeln, so wuͤrde selbst die Veranlastung zu solchen bedauerli⸗ chen Verhandlungen wegfallen. — Das nunmehr gebildete Be⸗ voͤlkerungs⸗Verzeichniß der Schweiz, welches nach den neuesten Beschluͤssen der Mannschafts⸗Skala zum Grund elegt werden Pe. liefert, nach Abzug aller Auslaͤnder, eine Volkszahl von See⸗ Seelen; da dann fuͤr die Berechnung der Geld⸗
Skala diese Auslaͤnder hinzugezaͤhlt werden (55,473), so ergiebt sich als Grundlage der Geld⸗Skala eine Bevoͤlkerung von 2,185,519 Seelen. Zu bemerken ist jedoch, daß bis zur neuen Volkszaͤhlung Berns diejenige von 1836 in Berechnung fiel. Eben so ist die Eingabe von Graubuͤndten als guͤltig angenom⸗ men, bis auch der diesfaͤllige Anstand gehoben seyn wird.“
s Maßzregel in Be⸗ zuruͤckzuziehen. — brort diese Zuschrift
ige einer merkwuͤr⸗ in Wassersaͤule, de⸗ volke bildete, und
M Spanien. IW1““ Madrid, 21. Juli. Morgen wird, wie es „die Am⸗ nestie bekannt gemacht werden. güdinterde⸗ a 8 hesnh Sen⸗ sterium seine Strenge gegen die Presse; die Redacteure des „Porvenir“, des „Mundo“ und mehrerer anderen Blaͤtter sind eVae worden und die Presse darf sich nicht einmal daruͤber
Der Siegesbericht Oraa's scheint die Karlisten ni
G — nicht ent— muthigt zu haben, denn in gewissen “ werden die Thuͤren der angesehensten Liberalen noch immer in der Nacht mit rother Farbe bestrichen, ohne daß es bis jetzt der Polizei gelungen waͤre, den I auf die Spur zu kommen.
Espartero ist mit seiner Division in Guadalaxara.
Llangostera und Tena haben in Hijar mehrere Haͤuser an⸗ gezuͤndet und 25 National⸗Gardisten erschießen lassen.
Es sind 700 Mann von hier abgesandt worden, um das Corps von Nogueras, das, einem Geruͤchte zufolge, von Quile geschlagen worden seyn soll, zu verstaͤrken. 6 3
Saragossa, 23. Juli. Ein hier eingegange ei ben Oraa's aus Requena vom löten enthalt hea cs e „Ich hatte die Ehre, Ihnen gestern Abend zu melden, daß ich die Nacht nach dem Siege uͤber Don Carlos in Busñiol zubrin⸗ gen wuͤrde. Die Richtung, welche der Feind genommen, ließ mich in Ungewißheit uͤber seinen ferneren Marsch, denn er konnte sich uͤber Sol nach Chelva oder selbst nach Utiel hin wenden Nachdem ich fuͤr die nterbringung von 450 Verwundeten in Valencia gesorgt hatte, beschloß ich, den Feind zu verfolgen der, wie man mir sagte, den Weg nach Sol eingeschla⸗ gen hatte. Es scheint, daß der Praͤtendent Verstaͤrkungen von Esperanza, Tallada und Llangostera erwartete. Die beiden Ersteren naͤherten sich auch schon, nahmen jedoch, als sie dee deen,ehee ecce⸗ nach Jativa. Ich habe sofort eine
9 der Division Iriarte und eine Escadron Kavalleri abgesandt, mit dem Befehl, zuruͤckzukehren, wenn sa he Stunde den Feind nicht vernichtet haͤtten. Ich habe dem Ge— neral⸗Capitain von Catalonien aufgetragen, alle Barken auf dem Ebro wegnehmen zu lassen, damit Don Carlos verhindert werde wieder uͤber diesen Fluß zurüͤckzugehen. Ich hege das feste Ver⸗ 1““ bald die Armee des Fein⸗
nnen. Di — ir zuͤgli
veAagshn n z 6” n 1 Verfolg ung vird hegetauglich
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issabon, 12. Juli. Der Ste, 9te und 10te d
ren Festtage fuͤr Portugal, als die Jahrestage der Awan seirbc⸗ Pedro's zu Mindello, seines Einzuges in Porto und der Ein⸗ nahme von Villanova de Gaia und la Serra do Pillar. Der 2gS war auch der Namenstag der Herzogin von Braganza. Das Theater San Carlos war bei dieser Gelegenheit glaͤnzend illuminirt. Die Koͤnigin nahm, wegen der Unpaͤßlichkeit des Prinzen Ferdinand, an diesen Festlichkeiten nicht Theil.
In der gestrigen Cortes⸗Sitzung wurde der von dem Gra⸗ fen von Taipa vorgelegte Gesetz⸗Entwurf zum zweitenmale ver⸗ lesen, durch welchen erklaͤrt wird, daß alle Obligationen fuͤr Geld⸗ Vorschuͤsse, die der Regierung auf die Tabacks⸗ und Zoll⸗Reve⸗ nuͤen gemacht werden, wenn sie faͤllig sind, nicht realisirt wer⸗ den, sondern daß die Besitzer derselben als Sicherheit fuͤr ihre Scheine eine Hypothek auf alle Nationalguͤter erhalten sollen Cortes beschlossen, diesen Vorschlag an die Finanz⸗Kommis⸗
—
— der National⸗Garde Beja und anderer Orten beklagte, daß das Perso⸗ allerdings nuͤr die Haͤl 98 ir die. te be⸗ vaffftss sey; wolle man die andere auch bewaffnen, 8 2 ang die Regierung zu einer Anleihe ermaͤchtigen, um Waffen
n England anzukaufen. — or Porto ist eine Englische Kriegs⸗Fregatte stationirt; auch
Schweiz. efeerwartet man daselbst eine Englische Krieas⸗ Kor 18 Franzoͤtsche “ glische Kriegs-Korvette und eine
Oi M ·1 . 1 7 Die Madrider Post, die gestern in Lissabon ankommen man versichert, sie sey in der Umgegend
git „ b v Basel⸗Stadt zugeschickt, worin die Details dieser Angelegen⸗
iten A¶ 1 aus einandergesetzt sind und der Vorort gebeten wird, g
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von Truxillo durch das Barbadosche Karlisten⸗Corps aufgefan⸗
en und verbrannt worden.
11“ “ Konstantinopel, 1I1. Juli. (Allg. Zt und Dinge sind auf ihrem (ettherigen Candsbrhee Prseben und die Entfernung Wassaf⸗Effendi's hat nicht die Folgen nach sich gezogen, welche man allgemein voraussagte. Pertew Pascha bleibt nach wie vor an der Spitze der Geschaͤfte, und die, welche ihn schon in Ungnade sahen, beeilen sich, ihm erneuert ihre Er⸗ gebenheit zu beweisen. Er ist und wird noch lange der einfluß⸗ reichste Mann der Pforte bleiben, denn er besitzt alle Eigen⸗ schaften, um sich unentbehrlich zu machen. Allerdings hat er viele Gegner, die ihn gern untergraben moͤchten; allein alle ihre Versuche waren seither vergebens; sie trugen vielmehr nur dazu bei, thn in der Gunst des Sultans steigen zu machen. Die ge⸗ faͤhrlichsten und kraͤftigsten seiner Antagonisten findet er unter den fremden Agenten; allein die Politik der Pforte, ihre Beziehun⸗ gen zu dem Auslande sind so eigener Art, daß ein Mann wie Pertew immer Nutzen daraus schoͤpfen kann, um alle Intriguen zu zerstreuen. „Er hat besonders in der letzten Zeit dargethan, daß es ihm nicht an Intelligenz fehlt, denn er war, so zu sagen, se. 8. erstand aber wieder wie ein Phoͤnix aus der Asche. Redschid⸗Bei wird hier mit Ungeduld aus London erwartet, um das Portefeuille des Aeußern zu uͤbernehmen. Auch der Botschafter der Pforte am Franzoͤsischen Hof ist zu⸗ ruͤckgerufen, und wird wohl mit Redschid gleichzeitig hier ein⸗ treffen. Ferik Ahmed Pascha, welcher von Wien ins ussische Lager geht, kommt ebenfalls hierher, und wird wahrscheinlich eine Anstellun im Innern bekommen, so daß es scheint, die Pforte habe ihre Ansicht uͤber den Werth von Großbotschaftern geaͤndert, und wolle keine solche mehr bei den fremden Hoͤfen accreditiren. Der Marquis d'Euragues beeilt sich alle laufen⸗ den Geschaͤfte mit der Pforte zu regeln, bevor der Admiral Roussin zuruͤckkommt, welcher naͤchstens hier eintreffen wird. Lord Ponsonby scheint wieder Lust zu haben, kef auf ei⸗ nige Zeit von hier zu entfernen, und von dem ihm ge⸗ S. Urlaub Gebrauch zu machen; wenigstens spricht er
EEE1 Berlin, 3. August. Wieder ist ein Lebensjahr Lgr⸗
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theuren Koͤnigs, ein Jahr des Gluͤckes, des edeihlichen Fort⸗ schreitens und des ungeschwaͤchten Ghcesnserhlecn Fhlcgen and verflossen. Die Wuͤnsche, die dasselbe heute vor einem Jahre ausgesprochen, sie sind in Erfuͤllung gegangen. Gesundheit und das freudige Bewußtseyn, fuͤr viele Millionen Menschen im Geiste Gottes und der Liebe zu wirken, kroͤnten auch dieses Lebensjahr des vaͤterlichen Monarchen, fuͤr dessen Erhaltung heute wieder ein dankbares Volk seine Gebete zum Himmel Fmnzersehder Und so ist der Dritte des August ein allen Glau⸗ ensbekenntnissen, allen guten Menschen gemeinsamer Festtag geworden. Moͤge er es noch lange zum Gluͤck des Landes und zur Si seictotzchen Familie seyn!
ie gewoͤhnlich, so gingen auch in diesem Jahre wieder 88 zahlreichen Institute der da snchhan 88 dah welche bie Hauptstaßt zaͤhlt, den uͤbrigen Instituten in der Feier des Ge⸗ burtstages ihres Koͤniglichen Beschuͤtzers voran. Wenn unser dht mit gerechtem Stolz in Wissenschaft und Kunst zwei seiner Grundpfeiler erblickt, so ist es ja der Koͤnig vor Allem, unter
7898 maͤchtigem Schutze sie zu ihrem jetzigen Gedeihen gelangt Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste eierte zeburts⸗ fest ihres erhabenen Protektors durch banf öffentüche as. zu welcher schon von Morgens 9 Uhr der mit der Buͤste des geschmuͤckte Versammlungs⸗ Saal, nebst Vorsaal und 2 Zimmern, sich mit Zuhoͤrern fuͤllte. Die Konkurrenz⸗ d eiten waren in zwei weiter zuruͤck liegenden Saͤlen aufge⸗ 88gg Um 10 Uhr eroͤffnete der Direktor der Akademie, Dr. G. die Sitzung durch eine Anrede, worauf die geehr⸗ ten Mitglieder der Koͤniglichen Kapelle und der Sing⸗Akademie einen Hymnus von K. M. Schulz vortrugen. Die dann fol gende Rede des Secretairs der Akademie, Professor und Di⸗ rektor Toelken, ging aus von dem Gesetz zur Sicherung des kuͤnstlerischen und literarischen Eigenthums, dessen Veroͤffentli⸗ Fung bevorsteht, und erwaͤhnte dann unter anderen neueren eeeheten, welche die Kuͤnste dem Koͤnige verdanken, der btiftung eines Fonds fuͤr Kuͤnstler⸗Waisen, V des Erweite⸗ rungs⸗Baues der Akademie, in dessen Hauptgeschoß, wenn alle eeg- en getroffen sind, die Kun Ausstellung sich wahrscheinlich alle Jahr wiederholen wird. Von den Samm⸗ lungen der Akademie, die in den oberen Raͤumen untergebracht sind, ist besonders die Bilder⸗Gallerie wichtig durch die Denk⸗ maͤler einheimischer Kunst, welche sie aufbewahrt. Umstaͤndlicher verweilte der Redner bei der ammlung von Gyps⸗Abguͤssen welche durch Geschenke der edelsten auswaͤrtigen Fuͤrsten und sehr kostspielige Ankeufe jetzt, mit Uebergehung der unbedeutenden Stuͤcke, 1 708 Gegenstaͤnde enthaͤlt, worunter 206 Gruppen und Sta⸗ 302 Buͤsten, Koͤpfe und Masken und 1200 Reliefs, wenn man letzten die groͤßeren Gypstafeln einzeln aufzaͤhlt, welche 88 7eg zimmer eines zur Aufstellung hinreichenden Lokals ent⸗ ehrt. Dierauf folgte der Bericht uͤber die diesjaͤhrige Preis⸗ bewerbung, welche fuͤr die Bildhauerei bestimmt war, und wozu 8 Bewerber sich gemeldet hatten. Die vorlaͤufige Auf⸗ gabe war: Kadmos im Kampf mit dem Drachen; die Haupt-Aufgabe, wozu vier Konkurrenten ugelassen wur⸗ den, folgende: Merkur bringt gen Tirasent Pro⸗ metheus und Epimetheus die Pandora. Den Preis eexe den I hec 500 Thalern auf drei Jahre, heit: Karl Friedrich Theodor Reinhardt 6 Schuͤler des Professors Tieck. Wegen der ö keit saͤmmtlicher Bewerbungs⸗Arbeiten wurden auch diesen Be⸗ lohnungen zugesprochen und ihre Namen aufgerufen: Ferdinand Gustav Metz aus Brandenburg, 21 Jahre alt . 68 I Eduard Gebhard aus Berlin, 23 2a. alt. 8 gen h Hermann Schievelbein aus Berlin, 19 Jahre Der Redner schloß mit erneuerten Segenswuͤnse 1 geliebten Herrscher, „der eine Zuflucht ist der Veschan Fa⸗ 8- das milde Licht frommer Duldung bis jenseits der Graͤnzen seines Reiches die besaͤnftigenden Strahlen verbreiten laͤßt, und waͤh⸗ rend er mit erhabenem Gleichmuth den Frieden der Welt si stellt, auch Wissenschaft und Kunst an die Seiten Seines ruft.”“ Zum Beschluß wurde die von der musikalischen Se Akademie am vorjaͤhrigen 3ten August mit vorzuͤglichem Beifall etncha ee Keafats hes Musik⸗Direktors in g, welcher, so wie Meyerbeer, ge eti „Ino nach Ramler“, von Mitgliedern der — der Sing⸗Akademie unter irection des Musik⸗Direktors ungenhagen vorgetragen. Die Hau tstimme wurde von
der Koͤniglichen Opernsaͤngerin Fraͤulein J. Lehmann hoͤchst