1837 / 221 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Regierung, wogegen die „Times“ und wir selbst fruͤher (bei der Einfuͤhrung des neuen Armen⸗Gesetzes) aus allen Kraͤften stritten? Von den Regierungen des Festlandes. Woher ent⸗ sprang die Belgische Revolution und der Aufschwung fuͤr die Reform in England? Von den Ereignissen in Frankreich, im Juli vor sieben Jahren. Wohin blicken die Republikaner in Europa, welche das Foͤderativ⸗System als ein Mittel ansehen, die Rechte zu erlangen, welche das staͤrkere Volk immer dem schwoͤcheren verweigert? Wo anders ist das Vorbild ihrer For⸗ derungen, als in den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika? Der ist ein blinder Staatsmann, der nicht sieht, daß in diesem Augenblicke alle Laͤnder Europa’'s gleichen Schrittes fortschrei⸗ ten, und daß allenthalben Grundsaͤtze und Regierungs⸗Systeme sich ausgleichen. Sagt nicht, daß die Institutionen eines ge⸗ bildeten Landes der Welt ohne Cinfluß auf die anderen seyn, und daß durch den Sieg der Tories bei uns nicht der Sache des Fortschrittes sowohl, a dem inneren Frieden jedes Landes in Europa eine Wunde geschlagen werde. Zum Guten und zum Boͤsen sind jetzt alle Voͤlker zu einem festen Vereine verbunden, und keines kann ruͤck⸗ oder vorwaͤrts schreiten, ohne jedes an⸗ dere bis zu einem gewissen Maße mitzuziehen. Durch eine ge⸗ ringe Abweichung in einem Theile ihrer ausgedehnten, zusam⸗ menhaͤngenden und gegenseitigen Beziehungen, in dem Mittel des Austausches, zittert der Stoß der Bankerotte noch von Kon⸗ stantinopel bis New⸗Orleans, und kann ein Mensch voraus⸗ setzen, daß ein Wechsel in der Regierung, von welchem Sicher⸗

eit und Verwaltung abhaͤngt, nicht von allen gefuͤhlt werden güte Wird der Bogen sich halten, wenn der Schlußstein weg⸗

ebrochen wird? Gewiß nicht, und noch weniger wird das Flaͤck und die Freiheit eines Volkes durch das Elend und die Sklaverei eines anderen vermehrt. Wir wiederholen, daß, wenn unsere Tories ihr Ziel erreichen, so werden die Ehrenmaͤnner, mit deren Huͤlfe es erreicht ward, selbst ihren Sieg betrauern, welcher unberechenbares Unheil uͤber Europa bringen wird. Al⸗ lein wir glauben nicht, daß sie den schoͤnen Ruhm Alt⸗Englands so beflecken und es an die Spitze des zuruͤckschreitenden, despo⸗ tischen Prinzips stellen werden.“

Das juͤngste Parlaments⸗Mitglied wird diesmal wahrschein⸗ lich Lord Alfred Paget seyn; er hat am letzten 29. Juni erst sein 21stes Jahr vollendet.

Die von Jeremy Bentham gegruͤndete „Westminster⸗Re⸗ view“, mit welcher kuͤrzlich die „London⸗Review“ vereinigt worden ist, und die von den jetzigen Herausgebern, den Herren John Mill und T. Robertson, noch immer in demselben radi⸗ kalen Geiste, wie fruͤher, redigirt wird, zaͤhlt jetzt, außer vielen literarischen Notabilitaͤten Frankreichs und Deutschlands, unter ihren Mitarbeitern in England die beiden Bruͤder Bulwer, den gelehrten George Grote, den bekannten Publizisten Sir W. Molesworth, Miß Hariett Martineau, den Statistiker Hickson, die beiden humoristischen Dichter Peacock und Leigh Hunt, den Professor Wheatchon fuͤr die scientisischen Artikel, Fortunato Prandi fuͤr die Philosophie, Witty fuͤr die Geographie und Chorley fuͤr die schoͤnen Kuͤnste. 1

Ein hier eingegangenes Schreiben aus Rom berichtet, daß Dom Miguel im Lauf des Juli ein Dekret erlassen habe, worin er alle und jede Dokumente und ganz besonders die Anleihe⸗ Kontrakte und Schatzscheine, welche sein vormaliger Minister, Herr Guyoa, thoͤrig genug gewesen sey, einem Franzosen, Na⸗ mens Ouvrard, anzuvertrauen, fuͤr null und nichtig erklaͤre. Diesen Schritt wollen hiesige Blätter als Vorboten irgend ei⸗ ner politischen Bewegung von Seiten Dom Miguel's ansehen.

Hier eingelaufene Priefe aus Smyrna melden, daß man dort die Englische Flotte im Mittelmeere von Malta erwarte.

Die Mannschaft von einigen Englischen Schiffen hatte viel an der Cholera gelitten In Smyrna hatte die Pest etwas nach⸗ gelassen, doch war leider Herr Dwight, ein Amerikanischer Missionair, ihr als Opfer gefallen. 2

Gegen die Schrift des Capitain Craufurd uͤber die Russi⸗ sche Marine, welcher dieselbe als hoͤchstbedeutend und sogar fuͤr England gefaͤhrlich schilderte, ist in diesen Tagen eine Flugschrift erschienen, in welcher diese Besorgnisse als nichtig dargestellt werden, zumal bei den persoͤnlichen Gesinnungen des jetzt re⸗ gierenden Kaisers. Die Morning Chronicle meint indessen, man duͤrfe nicht zu viel Gewicht auf Individualitaͤten legen, und es wuͤrde eine irrige Sparsamkeit seyn, wenn die Regie⸗ rung England in einem Zustande der Schwaͤche ließe.

. Zu Limehouse wird jetzt das groͤßte aller Dampfschiffe ge⸗ baut, welches die Fahrt uͤber den Atlantischen Ocean machen soll. Es wird gegen 100,000 Pfund kosten, 253 Fuß lang, 237 Fuß breit und 27 Fuß 1 Zoll tief seyn; seine beiden Ma⸗ schinen haben jede 250 Pferdekraft, und es haͤlt 1800 Ton⸗ nen. Es ist zu der Fahrt nach New⸗York bestimmt, die es in aachtzehn Tagen hin und in zwoͤlf Tagen zuruͤck machen soll, und wird den Namen „Victoria“ fuͤhren.

8 Ein Architekt, Namens Clifton, hat einen Luftballon, mit einer ihn horizontal forttreibenden Kraft von 50 60 Meilen (Engl.) in der Stunde, erfunden und der Regierung seine Er⸗ findung, zur Benutzung im Felde angeboten. Der Ballon ist von einer schoͤnen und gefaͤlligen Form, an Groͤße uͤbertrifft er

den beruͤhmten Nassau⸗Ballon und koͤmmt auf 1200 Pfund zu stehen. In Indien stieg am 27. Dezember der Abronaut Ro⸗ bertson, zu Lucknow, in Gegenwart des Sultans auf. Die zahlreich versammelten Zuschauer des ungewohnten Schauspiels waren hernach noch Zuschauer einer groͤßeren Feierlichkeit, in⸗ dem der Sultan einem Regiment seiner neuen regelmaͤßigen

ETruppen die Fahnen uͤberreichte.

8 In den Kohlenminen des Herrn Turwer zu Workington, die unter dem Meere fortlaufen, durchbrach neulich das Meer die Scheidewand, welche die Arbeiten bis auf 15 Faden, von denen nur noch 4 Faden Stein, vermindert hatten, und fuͤllte die Gruben augenblicklich. Es ertranken 25 Menschen und

28 Pferde.

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6 Montreal⸗Zeitungen vom 7. Juli melden von einer Tage vorher gehaltenen constitutionnellen Versammlung, die vpon mehr als 5000 Personen besucht war, und in der sich viel Loyalitaͤt und Anhaͤnglichkeit an das Britische Interesse außerte. 8 - Es waren Rekruten des ersten Westindischen Regiments, die sich (wie gestern erwaͤhnt) auf der Insel Trinidad em⸗ poͤrten. Ihre Absicht war, die Offiziere zu ermorden und die Stadt zu pluͤndern. Dies Vorhaben wurde aber noch zu rech⸗ ter Zeit vereitelt. Es kam zu einem lebhaften Gefecht, welches dieW ganze Nacht hindurch waͤhrte. Am Ende wurden die Meu⸗ eerer, lauter freigelassene Sklaven, zu Paaren getrieben. Laut Zeitungen aus Antigua, war dort der Mangel an Wasser so groß, daß die Legislatur die Summe von 500 Pfd. zum Ankauf desselben bewilligt hatte. Da indessen die Schatz⸗ Kammer diese Summe aufzutreiben nicht im Stande war, so

tische Kriegs⸗Brigg „Harpy ein Sklavenschiff, unfern Marti⸗ nique, gekapert und nach Granada gesandt hatte. Zur Zeit, als das Schiff aufgebracht wurde, waren 280 Sklaven am Vord. Es kam von der Rüͤste von Lugos und war waͤhrend der Reise siebenmal von Kriegs⸗Schiffen gejagt worden.

Die unter Rivera stehenden fremden Abenteurer, welche die Republik von Uruguay bedrohten, waren eine Menge Brasilianer, unter dem Befehl des Obersten Calderon, und die Ueberreste der Buenos⸗Ayresschen Unitarier, die seit der Ver⸗ nichtung ihrer Partei in der Provinz Rio⸗Grande Zuflucht ge⸗ funden bgiten General Rosas ergriff, als Praͤsident der Ar⸗ entinischen Republik, Maßregeln gegen die moͤglichen Ver⸗ süche Rivera's auf Buenos⸗Ayres und hatte die Dekrete gegen Rivera und Lavalle vom 1. August v. J., welche beide in ei⸗ nem aͤhnlichen Unternehmen gegen Montevideo begriffen waren,

wieder erneuert. 62 Nach einer im Monat September 1836 vorgenommenen

Zaͤhlung belaͤuft sich die Zahl der Bewohner von Neu⸗Suͤd⸗ Wales auf 77,096, darunter 27,831 Straͤflinge. Die Zahl der Freigeborenen, maͤnnlichen Geschlechts, uͤber 12 Jahre, war 23,131 und die der Freigeborenen weiblichen Geschlechts, von demselben Alter, nur 11,973, was etwas mehr als die Haͤlfte ist. Die Zahl der Protestanten betraͤgt 53,021, die der Katho⸗ liken 21,808.

Die Schwierigkeit, sein Geld sicher unterbringen zu koͤn⸗ nen, waͤchst taͤglich, und der Zins faͤllt immer tiefer. 6

I it Niederlande.

Alus dem Haag, 4. Aug. Vorgestern war zur Feier des Geburtstages Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Alexander gro⸗ ßes Diner bei Hofe, an welchem die Mitglieder der Koͤnigl. Familie und der Koͤnig von Wuͤrttemberg mit seinen Toͤchtern Theil nahmen. Abends war Soirée im Pavillon der Koͤnigin zu Scheveningen. In diesen Tagen sind mehrere hohe Fremden, unter An⸗ deren der Fuͤrst Heinrich LXXIV. von Reuß, die Prinzessin Biron von Kurland, der Pair von Frankreich, Marquis von Louvois, und der Regierungs⸗Praͤsident von Trier, Herr von Ladenberg, hier angekommen. Zu Amsterdam ist vorgestern die General⸗Versammlung der lutherischen Kirche in gleicher Weise, wie im vorigen Jahre, von Herrn Janssen, dem Stellvertreter des mit den Angelegen⸗ bhiten des reformirten Kultus beauftragten Staats⸗Ministers aron van Pallandt van Keppel, eroͤffnet worden. 8hah.

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hn. Belgien. Bruͤssel, 5. August. Der Koͤnig ertheilte gestern dem Preußischen Gesandten eine Audienz. Herr von Arnim, der von dem Legations⸗Secretair Herrn von Otterstedt begleitet war, wurde sodann auch von der Koͤnigin empfangen.

Alle in Belgien ansaͤssigen Spanier haben in Folge der von der Spanischen Gesandtschaft an sie ergangenen Aufforderung nunmehr die neue Verfassung beschworen. Haonmna en, Be

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Kopenhagen, 4. Aug. Der Koͤnig, so wie die Prinzen Christian Friedrich und Friedrvich Ferdinand geruhten am 3ten das Fest der K. Kopenhagener Gesellschaft und Daͤnischen Bruͤderschaft mit ihrer Gegenwart zu beehren, wurden festlich empfangen und schlossen sich dem Zuge an, thaten auch verschie⸗ dene Schüsse nach dem Vogel und nahmen an dem Dejeuner Theil, wo die Gesundheiten beider Majestaͤten und des Koͤnigl. Hauses mit der vom Koͤnige ausgebrachten auf das Wohlerge⸗ hen der Bruͤderschaft wechselten. „Es war“, wie ein oͤffentliches Blatt sich ausdruͤckt, „ein bedeutungsvoller und denkwuͤrdiger Tag fuͤr das ganze Koͤnigreich, da Se. Majestaͤt zum erstenmale nach ihrer langwierigen und gefaͤhrlichen Krankheit in den Kreis der Buͤrger traten“ Aus der Koͤnigl. Daͤnischen Kanzlei ist unterm 1sten d. be⸗ kannt gemacht, daß wegen Uebertretung der Preßfreiheits⸗Ge⸗ setzgebung unter Anklage gestellt sind: der Redacteur der Kjoͤ⸗ benhavnspost wegen eines Artikels in diesem Blatte; und der Prokurator bei den Gerichten auf den Daͤnisch⸗Westindi⸗ schen Inseln, F. F. Hausen, wegen einer von ihm verfaßten Schrift: „Zweite Contra⸗Eingabe in der Sache wider die Daͤ⸗ nische Nationalbank.“ a mn, dn 1 Deut s ch lan d. ; NVLW“

Hamburg, 7. August. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron⸗ prinz von Schweden und Norwegen ist heute Morgen hier ein⸗ getroffen. Unter den hier angekommenen Fremden befindet sich auch der Koͤnigl. Daͤnische Gesandte am Koͤnigl. Großbrit⸗ tanischen Hofe, Baron von Blome.

Direkte Briefe aus Porto vom 26sten v. M. melden, daß die Empoͤrung im noͤrdlichen Portugal so gut wie unterdruͤckt war. Vizconde da Bandeira war mit den Regierungs⸗ Truppen nach Valencça do Minho marschirt, von wo der Baron de Leiria entflohen war, um in Galizien eine Zuflucht zu suchen.

Schwerin, 5. Aug. Se. Koͤnigl. Hoheit der Sgeshenas haben den bisherigen Ober⸗Forstmeister Jaspar von Buͤlow zum Hausmarschall, den Kammerherrn Karl von Luͤtzow For Schloßhauptmann und den Geheimen Rath und Kammer⸗Praͤ⸗ sidenten von Levetzow zum Praͤsidenten der Schulden⸗Tilgungs⸗ Kommission zu ernennen geruht.

In Cette, Marseille, Brest und Rouen sind jetzt Groß⸗ herzogl. Mecklenburgische Konsuln bestellt worden.

Hannover, 7. August. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben auf den Antrag des Koͤnigl. Kabinets⸗Ministerii das großmuͤ⸗ thige Erbieten Sr. Koͤnigl. Hoheit des Herzogs von Cambridge genehmigt, Hoͤchstihre in der Zeit Ihres Aufenthalts im Ko⸗ nigreiche gesammelte kostbare Bibliothek fuͤr die Geschichte des Landes und der benachbarten Theile Deutschlands einstweilen mit der Koͤniglichen Bibliothek unter der Bedingung vereini⸗ gen zu wollen, daß die Herzogliche Sammlung in der Koͤnig⸗ lichen Bibliothek eine eigene Abtheilung bilden, und das Eigenthum derselben Sr. Koͤnigl. Hoheit verbleiben soll. Durch deegh von allen Geschichtsfreunden mit dem waͤrmsten Danke erkannte Verfuͤgung werden insbesondere die Handschriften, welche der Herzog mit großen Kosten gesammelt hatte, der wissenschaftlichen Benutzung auch ferner eben so zugaͤnglich wie bisher bleiben. Es ist be⸗ kannt, daß sich darunter die ganze Maneckesche, ein Theil der Heiligerschen und aus der Wiardaschen Sammlung insbesondere einige der vorzuͤglichsten Pergament⸗Handschriften der Friesischen Rechtsbuͤcher besfinden. In diesen Tagen ist der Anfang mit Uebertragung der Buͤcher in das vergroͤßerte Lokal der Koͤnigl. Bibliothek gemacht worden. 8

Bei der Audienz, welche eine Harzer Deputation am 7ten v. M. bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige in Hannover hatte, wurde

nm. 1 zu 15 Franken, Lu⸗

In *† besthum des C. Bern; 4te Klasse Gallen und T urgau;

en, Freiburg, Solothurn, St. 8 Klasfe u 20 Fr., Zuͤrich, Bern (alter Kanton), Schaffhau⸗ Jargau, Waadt und Neuenburg; 6te Klasse zu 25 Fr., Ba⸗ lund Genf. Bei der Trennung Basels wurde die Lanbschaft die 4te Klasse gesetzt, der dadurch entstandene Ausfall aber eStadt aufgebuͤrdet. Diese Verfuͤgung war zwar bloß pro⸗ sorisch; aber wir zweifeln nicht, daß es Leute giebt, welche selbe gern definitiv moͤchten werden sehen. Nun will Basel⸗ ndschaft noch um eine Klasse verat een werden; dieselben aute werden es vielleicht ganz natuͤrlich finden, wenn der da⸗ ich entstehende Ausfall auch noch von Basel⸗Stadt gedeckt rde; denn man bedenkt nicht, daß Zersplitterung die Kraͤfte hs Gemeinwesens nicht vermehrt, sondern eher vermindert; ß daher von den getrennten Theilen nicht mehr gefordert wer⸗ h kann, was das Ganze zu leisten im Stande war; in bedenkt nicht, daß aselStadt noch die Folgen von Miteidgenossen angeschuͤrten Buͤrgerkriegs und nachfolgenden eidgenoͤssischen Einschreitens zu tragen Man bedenkt namentlich nicht, daß damals ein nz anderes Maaß bei Vertheilung der gemeineidgenoͤssischen ken angewandt wurde, als dasjenige, nach welchem das aatsvermoͤgen getheilt wurde. Das Schnellische Ellen⸗ ist nicht erst 1837 erfunden worden, es wurde bekanntlich in 1833 und fruͤher vielfaͤltig angewandt. Hoffen wir, daß neue eidgenoͤssische Maaß⸗ und Gewichtssystem jene Wu⸗ elle recht bald verdraͤngen werde, und gewiß wird man dann wenig wie jetzt, noch wie je fruͤher, mit Recht behaupten nen, daß Basel⸗Stadt sich irgend einer gerechten Last oder koflichtung zum Besten der Eidgenossenschaft zu entziehen e.b ““

ar, & t Aalohre n.

Rom, 29. Juli. Das Diario findet sich heute veran— dem Geruͤch te zu widersprechen, 1 hier 1” Tne. kochen sey. Die Leichname zweier Personen, die als an die⸗ Krankheit verstorben namentlich bezeichnet worden, hat man gau untersucht, und es soll sich ergeben haben, daß sie nicht der Cholera, sondern an Unterleibs⸗Entzuͤndungen gestorben sind. Neapel, 25. Juli. Hier sind in den drei letzten Tagen Menschen an der Cholera verstorben. Palermo, 24. Juli. Seit drei Tagen ist gar kein Cho⸗ fall mehr vorgekommen. Demzufolge faͤngt auch Alles wie⸗ an, in das alte Geleise zuruͤckzukehren; die geschlossen ge⸗ enen Laͤden sind wieder geoͤffnet worden und die Geschaͤfte den wieder wie fruͤher betrieben. *[.9o s . man:

Spanien. Die Morning Chroniele enthaͤlt nachstehendes Schrei⸗

Grote, eine Adresse verlesen, die der Koͤnig mit nachstehende Worten erwiderte: „Ich kann Ihnen weiter nichts daruͤber sagen, welches Ver trauen ich von jeher auf die Harzer gesetzt habe, als daß, w ich im Jahre I1813 nach Hannover kam, mit etwa nur . Mann und 50 Dragonern, ich mir gleich vorgenommen hatte wenn ich der Uebermacht der Franzosen weichen muͤßte, ich mis nach dem Harze wenden wollte, indem ich sicher darauf rechnag bei den Harzern, so lange wenigstens, den noͤthigen Beistan zu finden, bis andere Verhaͤltnisse eingeleitet seyn wuͤrden. dc bin freilich noch nicht auf dem Harze gewesen, allein mehr kum ich Ihnen uͤber mein Zutrauen zu den Harzern nicht sagen; ve ses Jahr, oder wenigstens naͤchstes Jahr, werde ich gewiß mag dem Harze kommen; ich bin sehr neugierig, den Harz zu sehen⸗ Muͤnchen, 5. Aug. Se. Majestat der Koͤnig ist hau fruͤh nach Ingolstadt abgereist, um daselbst die Forrschritr M. Festungsbaues in Augenschein zu nehmen. Se. Majestaͤt me den sich morgen von da nach Regensburg begeben, um den uls der Walhalla zu besichtigen, und bis Montag hierher zurit kehren. Karlsruhe, 5. Aug. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der erzog und die Großherzogin haben mit den Großherzoglih Hrinzen und Prinzessinnen gestern die hiesige Nesidenz ven sen, um einen mehrwoͤchentlichen Aufenthalt in Baden zu men. Der Markgraf und die Markgraͤfin Wilhelm mit H. ihren Prinzessinnen Toͤchtern, und der Markgraf Maxim waren schon vorher, am 2ten dieses, zu einem laͤngeren &

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mer⸗Aufenthalt nach Salem abgereist. Schweiz.

Luzern, 2. Aug. Der Präͤsident der Tagsatzung e am 31. Juli den Empfang mehrerer Adressen an, wormn eine mit 1400 Unterschriften aus mehreren Aargauischen! meinden, gegen die Maßregeln des großen Raths in Ba der Kloster⸗Angelegenheit.

Am 22. Juli starb in dem Inselspital in Bern ein M. chen, ungefähr 18 Jahr alt, an den Folgen der furchtbarn Mißhandlungen durch ihren Vater. Von Wattenwyl, wo Vater wohnhaft ist, wurde sie am 20. Juli von drei Wein auf einem kleinen Karren in das Spital gebracht. Ihr! blick war mitleiderregend. Bei der Untersuchung fand sich! eine Arm seit laͤngerer Zeit zerschlagen, ohne daß sie, aus Fu vor dem unmenschlichen Vater, die Huͤlfe eines Arztes h. anrufen duͤrfen; auch andere Spuren grober Mißhandlun zeigten sich an dem Koͤrper. Nach den Erzaͤhlungen der A ber soll sie von ihrem Vater mit Stricken gebunden, in Hundeloch gesperrt und nur mit rohem Kraut und Wasser; naͤhrt worden seyn. Die Ungluͤckliche hat ihre Leiden uͤle hancen; der unmenschliche Vesst aßer ist ea agclcge üöbes wiesen worden, die, nach der Feststellung der That, dieses Ah aus Madrid vom 23. Juli: „Bri 8. brechen an dem Leben des eigenen Kindes unnachsichtlich llden, daß die Truppen in 88 daeesge e rsacbigl stygfen werden. E1“ LCheil derjenigen des Barons von Meer sich anschicken, dem

6 EE66 un Carlos den Uebergang uͤber den Ebro streitig 9 machen,

Zuͤrich, 4. Aug. In der van Materschen Erbschafts⸗Angls derselbe in dortiger Gegend einen solchen Ver uch wagen te. Der Baron von Meer soll auch, wie man sagt, den

gelegenheit hatte die Regierung von Zuͤrich als Antwem au eine Note des Englischen Gesandten vom 4. Juni, worin Iägliotschen Traktat in Catalonten fuͤr guͤltig erklaͤrt haben. e einigen Tagen musterte der General⸗Capitain von Madrid

ser Aufschluß die ganze Sache vaag⸗ itcach Juli, ein Schreiben erlassen, worin die Regierung, au n Schwadronen Kavallerie, die fuͤr den Dienst in der M rechtlichen Standpunkt zuruͤckkehrend, erklaͤrt, die Verlassensetmmt sind, wo ihre Gegenwart 8— noͤthig it da 8 mh gsch⸗ des ins Kantons⸗Buͤrgerrecht aufgenommenen Jakob van hisfOiligencen⸗Compagnie benchis has hat, wegen der haͤufig 4 Be⸗ ter sey zu ihrer eigenen Sicherheit, so wie zur Wahrungibung und Zerstoͤrung der Wagen die Fahrten auf jener Linie an Rechte des Staats dem Gericht uͤbergeben worden, was ungustellen. Morgen wird in Gegenwart der Koͤnigin 8878 nothwendiger gewesen, da diese Verlassenschaft herrenlos gesc ne der National⸗Garde im Prado stattfinden. düse. den sonen, welche, den Zeitungen zufolge, wegen Theilnahme an

nen und damals durchaus keine authentischen Aktenstuͤcke, Begruͤndung der Anspruͤche des William Mater vorgelegen häbr Karlistischen Verschwoͤrung verhaftet worden seyn sollten nd sich auch ein Herr Gartlam, Rektor des Irlaͤndischen

1 15 jetzt I Feea ee e s erli die Verlassenschaft einzig dem gesetzlichen Abzugsrecht von legiums an der Universitaͤt S indeß i pCt. Der angebliche Erbe habe jedoch gegen jede Fordergtigen Blaͤttern diesem Feence ecena lnef eed hesn Eer des Staats Einsprache erhoben. Die Sache mußte demm nheit faͤllt mir ein, daß ich in Herrn Mendtzabal's Bud 1 vor den Zuͤricher Gerichten gefuͤhrt werden und der Fiskusag dieses Jahr auch eine Summe fuͤr die Uniakhatc des in die Stellung eines Privatmanns dem Erben gegrltetuzindischen Kollegiums in Salamanca angewiesen sinab 39 Schließlich ging das Schreiben noch so weit, dem Mlaazz nun zwar nicht, ob daselbst Irlaͤndische Studenten sind kater, gegen sichere Buͤrgschaft, die freie Verfüͤgung enicht; jedenfalls sollte aber die Britische Regierung Alles die Erbschaft anzubieten. Der „Constitutionnelle“ vom J. 1. Lin ihren Kraͤften steht, anwenden, um zu verhlidetn 8 1 enthaͤlt nunmehr Folgendes: „Auf die Antwort des hics Lin Spanien gebildete Priesterschaft in Irland ein rFüh Standes an die Englische Gesandtschaft in der van Mateistbe, denn ein groͤßeres Ungluͤck koͤnnte diesem - Erbschafts⸗Angelegenheit 9 der hühessch Fesgnge cher widerfahren.“ 12 term 25sten eine zweite Note erlassen, die an Derbheit 7— Franzoͤsische Blaͤtter Se Diktator⸗Ton Ales uͤbertrifft, was die Schweiz je von frerbhaus Maete” h 29. Juli: „„Haren ncstehende⸗ vscd⸗ Diplomaten verschluckt hat. Die Regierung des Kantons Ahhlen beschaͤftigt, die an vielen Orten sehr lebhaft bekaͤm f rich scheint den Standpunkt des Rechts, nach dem, was wpen duͤrften. Die gemäͤßigte Partei ist entschlossen Alles den juͤngsten Zeiten erfahren, nun richtig auffassen zu webshbhhlubieten, um ausgezeichnete Redner fuͤr die Cortes u waͤh⸗ wuͤrde sie aber auch etwas ganz Unstatthaftes verlangen, h, Man nennt unter Anderen auch Herrn Isturi S solche Sprache duͤrfte dennoch nicht unter gebildeten Ach brafschaft Niebla gewaͤhlt werden soll falls die 2 e;un⸗ fuͤr zulassig erklaͤrt werden, sie muß vielmehr jeden Sh tdie Kandidatur desselben fuͤr unguͤltig erklaͤrt Der Ma im Innersten empoͤren. Wir sind jetzt noch außer En des Innern hat bereits seine Agenten abgesandt um die diese Note mitzutheilen, werden aber nicht ermangeln, whler zu bearbeiten. Es laͤßt sich indeß bis jetzt noch nichts daruͤber einzutreten und besonders Eine Frage an diesen üifden Ausfall der Wahlen sagen, aber so viel ist gewiß daß die Kan⸗ chen Gesanoͤten zu stellen.“ ten sehr zahlreich sind und daß sich viele Personen um die Sena⸗ Am 27. Juli fand in Glarus die Becidigung der uͤrde bewerben. Man glaubt, daß viele Mitglieder der ehema⸗ am 17. und 23. Juli gewaͤhlten Beamten statt, an welcher in Proceres⸗Kammer werden erwaͤhlt werden. Die Re heung mehrere katholische Richter und Landraͤthe Theil nahmen.] achlaͤssigt nichts, um mehr Thaͤtigkeit in die miüttatrisch 48 dere sollen Willens seyn, spaͤter nachzufolgen, obschon der öationen zu bringen. Der Baron das Antas ist seitdem lische Landrath seinen Glaubensgenossen jede Theilnahm iee6ten Ereignisse in Portugal die Abberufung der Portu⸗ diesem feierlichen Akt untersagt hatte. Dieser wurde durs schen Huͤlfs⸗Legion befuͤrchten lassen, der Gegenstand beson⸗ sang, Reden, Glockengelaͤute, Boͤllerkrachen, ein Mittagessen Blufmerksamteit. Die Regierung hat endlich besch lossen Toasten und eine Illumination der Hauptstraße von Gase2 E Albuin, der sich durch sein musterhaftes Bench⸗ ein hier noch nie gesehenes Söchuspiel. verherrlicht. Da sen Sorta auszeichnete, mit 1000 Mann Kavallerie nach bit habillé der Regierungsglieder bestand in gewaltigen oe Mancha zu senden, um die Ordnung daselbst wieder herzu⸗ mastern und rostigen Seitengewehren. ünd dargeasene un hadesd, nach Andalusien zu estör⸗ sxaihne 1. , merksamkeit ist j en Kri platz gerichtet, und man erschoͤpft ilh icst Heü hen Frlegs, den eigentlichen Zweck des Don Carlos. Man ist e senaeideg un c 1h fachüch x8 entscheidende Schlache G ierras zu wer che, n stinos ihre Uebermacht an Artillarte vA Fp Ss m Nutzen seyn wuͤrde. B er Rar.nss en a Nutzen seyn wuͤrde. Bullada, Esperanza, Quilez und an⸗ Parreigaͤnger wuͤrden dann das Geschaͤft haben, die Arm proviantiren. Die vereinigten Karlistischen Strei fte 2eee inigten Karlistischen Streitkraͤfte 8 6 99 Mann der verschiedenen Streifcorps und nitgerechner sind Len nenemsg, wobei Cabrera's Trup⸗ n. . eute Morgen hier angekommener Skala zeigen. Dieselbe wird naͤmlich so berechnet, daß S e daß Guergue und Uranda ne einigen Baͤrait⸗ Kanton fuͤr jeden zu stellenden Mann einen bestimmien 0 Carlos ig angekommen sind, um sich mit der Armee des trag zu den Kriegskosten nach seinen Vermoͤgens⸗Verht oo 8 zu vereinigen. Espartero hat eine Armee von zu leisten hat. Die Kantone sind hierfuͤr in 6 Klassen „hhge vwvr unter seinem Befehl, die aus den Divisionen von kHeilt: in die 1sie Klasse zu 5 Fr. per Mann gehören. sg⸗SampusHorso di Carminati, van Halen, Sanchez und chwyz, Unterwalden und Zug; in die 2te Klasse zu es h mper gebildet worden ist. Der Generalissimus, dem Wallis; Hheißt, das Portefeuille des Krieges bestimmt ist, soll ei⸗

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Basel, 3. August. Die hiesige Zeitung sagt: 78 radikale Blaͤtter haben es nicht lassen koͤnnen, das Verla⸗ der Gesandtschaft von Basel⸗Stadt, nach einer billigen 1 ung in der Eidgenoͤssischen Geld⸗Skala, mit ihren haͤms Bemerkungen zu begeifern und dasselbe als Bettelei auszutt Richtiger waͤre es vielleicht gewesen, eine gerechte statt . billigen Schaͤtzung zu fordern; denn auf Billigkeit dan⸗ Stand, der sich geweigert, die Bachanalien der Regenern⸗ von 1831 mitzumachen, jetzt noch kaum hoffen; Gerechi aber darf er wenigstens fordern. Wie gerecht Basel⸗Staheg genwaͤrtig angeschlagen sey, mag folgende Uebersicht der

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1— t, ihr Don Carlos als Gefangenen na 2 drid zu bringen. Alles haͤngt jetzt von der Sengs hen nace whn⸗ tero's ab. Der Vertraute des Don Carlos ist jetzt Cabrera der Alles uͤber den Infanten vermag.“ 6 „Der kuͤrzlich (von einem Korrespondenten der Allg. Zeitung in Madrid) gemeldeten Nachricht, daß die Herrn Gebruͤder von Rothschild der Spanischen Regierung neuerdings einen Vorschuß von 7 Millionen Realen gegen Delegationen auf die Auecksilber⸗Bergwerke in Almaden gemacht haben, wird jetzt auf das bestimmteste widersprochen. Man scheint dies in Ma⸗ drid absichtlich verbreitet zu haben, um dem Stande der Spa⸗ nischen Papiere ein wenig aufzuhelfen. Aber sowohl jene Nach⸗ richt und die damit verbunden gewesenen Details, als die Mel⸗ dung, daß Herr Antony von Rothschild in Madrid erwartet werde, war gaͤnzlich aus der Luft gegriffen.

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8 Lissabon, 16. Juli. (Allg. Ztg.) Mit einigen Feder⸗ strichen hat man das ganze Portugiesische Volk fuͤr vogelfrei er⸗ klaͤrt und dasselbe unter einen hundertkoͤpfigen Despoten ge⸗ stellt; mit Einem Striche hat man die Preßfreiheit vernichtet, dieses Palladium der Freiheit, wie man sie zu nennen pflegte. Das Verfahren des Gouvernements und der Cortes wird wahr⸗ scheinlich die gehoͤrige Wirkung thun; es zeigt aber auch evi⸗ dent, wie das Portugiesische Volk nicht durch eine freie Ver⸗ fassung, sondern nur durch die Keule zu regieren ist, wie es nicht die Gesetze ehrt und fuͤrchtet, sondern die Ruthe scheut und diese kuͤßt, wenn sie gestraft. Man sollte daher wohl glau⸗ ben, daß es ein Leichtes seyn wuͤrde, hier das absolute Koͤnig⸗ thum wieder herzustellen. Fuͤr einen Tyrannen wuͤrde dieses auch keine Schwierigkeiten haben, allein einer sanften Koͤnigin und ihrem wohlgesinnten Gemahl, die man Beide nicht fuͤrch⸗ tet, denen kein Schrecken vorausgeht, wuͤrde ein solches Un⸗ ternehmen ohne die nachdruͤcklichste Huͤlfe von außen wahr⸗ scheinlich mißgluͤcken. Daß die hier vorgestern vorgenom⸗ menen Verhaftungen nur ein Schreckschuß seyn sollen, liegt jetzt am Tage, denn außer einigen der Angestellten in den Staats⸗Secretarien, zwei oder drei, hat man weder Nobilitaͤten noch Notabilitaͤten verhaftet. Die Verdaͤchtigsten unter diesen erhielten vorher Insinuationen von dem, was geschehen sollte,

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worin er versprich

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und hatten daher Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Man suchte sie und fand sie nicht; an 1 nichts gelegen, man wollte sie nur erschrecken und Unschaͤdlich machen. Man verhaftete daher nur ganz unbedeutende Menschen, die ihre Anklaͤger fanden, einige Kaufleute, Unterbeamte, die ihre Nei⸗ der hatten, einen Goldschmied, in dessen Loge immer gekanne⸗ gießert wurde, auch einen Deutschen Offizier, der unter Dom Pedro diente, einen Aventurier, der viel raisonnirt; im Ganzen genom⸗ men 27 Personen, die man alle auf ein im Hafen liegendes altes Schiff brachte. Empoͤrend aber war, daß manche Offiziere und Sol⸗ daten von dem Arsenal⸗Bataillon sich dabei die groͤbsten Insulte gegen die Familien erlaubten. Sa da Bandeira ist gestern mit 300 Mann des ersten Linien⸗Bataillons und Freiwilligen von provisorischen Bataillons mit dem Dampfschiffe „Duque de Ter⸗ ceira“ nach Porto ausgelaufen. Man sagt, die Linien⸗Truppen waͤren ungern marschirt; sie haͤtten manche Drohungen gegen die National⸗Garden ausgestoßen. Man sagt, daß Mar⸗ schall Saldanha, der zeither in Cintra wohnte, von dort weg nach Alemtejo gegangen sey, und daß sich ihm viele aus⸗ gezeichnete Offiziere angeschlossen haͤtten. Man will ihn auch schon mit vielem bewaffneten Volk umgeben gesehen haben. Geld heißt es, werde durch die Emissaire der Chamorros haͤndevoll⸗ weise unter die Soldaten vertheilt. Heute fruͤh versammeln sich alle National⸗Garden⸗Bataillone, um aus denselben Freiwil⸗ lige zum effektiven Dienst auszuziehen, die alsdann besondere VBataillone bilden, welche gegen die Rebellen ziehen sollen. Die Königin und ihr Gemahl fahren und reiten taͤglich durch die sioß gdals Hcßzascn. dadurch Herra e ein⸗ Ze n, damit es nicht an der Hoff iner . ) der Hoffnung einer gluͤckliche⸗

Lissabon, 17. Juli. In Betreff der gestrie

berufung der National⸗Garden erfahrl san⸗ aggn bestellt wurde, weil man in Erfahrung gebracht, daß außer den exaltirten Befehlshabern die Soldaten nichts von mobilen Ba— taillons wissen wollen. Eine oͤffentliche Erklaͤrung deshalb sucht man zu vermeiden. Bis jetzt ist die oͤffentliche Ruhe in Lissa⸗ bon nicht weiter gestoͤrt, uno von den verhafteten Personen sind auch mehrere wieder freigelassen, so daß nur noch 21 oder 22 ver⸗ haftet sind. Der General⸗Administrator des Distrikts von Lissa⸗ bon hat an alle Kommandanten der National⸗Garden⸗Bataillons den Befehl ergehen lassen, daß zur Vermeidung der traurigen Folgen von Willkuͤr und Anarchie, allen Individuen der Batail⸗ lons untersagt sey, willkuͤrliche Verhaftungen vorzunehmen, ohne seinen oder den eigenen Befehl der gesetzmaͤßig dazu bestimmten Behoͤrden; allein wenn irgend ein Individuum der National⸗ Garden⸗Bataillons Nachricht von Personen geben koͤnne, die in die Verschwoͤrung verwickelt seyen, welche sich jetzt kund gebe so sey er aus Vaterlandsliebe verbunden, davon Anzeige in der Secretarie der General⸗Administration zu machen. Von den vielen Tagesblättern erscheint außer dem Diario do Governo nur der Periodico dos Pobres und der Nacional, alle uͤbrigen sind suspendirt. Der Nacional hat nun schnell abermals umgesat⸗ telt, und ist wieder ministeriell geworden. Auf diese Art wird also jetzt nur gedruckt, was das Gouvernement verordnet.

Lissabon, 19. Juli. Was man von den t 1

8 8 il. D 8 eleg ra Nachrichten halten soll, muß man dahingestellt Fes schön Privatbriefe aber von glaubwuͤrdigen Personen erzaͤhlen Man⸗ ches, was nicht im Druck bekannt gemacht wird, so z. B., daß 9 Truppen, welche gegen die Rebellen ausgeschickt wurden in Porto wieder einruͤckten, ohne sich geschlagen zu haben Wie koͤnnen also die Rebellen fluͤchtig und verfolgt worden seyn? So besagen auch die offiziellen Nachrichten, daß die Rebellen nur von einem Lieutenant und einem Faͤhndrich be ehligt wuͤrden und doch sind hier Proclamationen des Generals Phligt de Leiria in Umlauf, der an der Spitze der Rebellen steht. Warum ver⸗ heimlicht man das Factum, daß das 3te Jaͤger⸗Bataillon, das h (dderet gegen die Rebellen geschickt wurde, sich weigerte anzugreifen? Die herrschende Partei streute heute aus, han xe Re ellion schon voͤllig unterdruͤckt sey; die Chamorros 9r Fiasn sagen, daß sie jetzt erst beginne, und so lebt man denn ] dessen, was da kommen soll; allein dieses Erwar⸗ 1eh. n geoßen Publikum weder ein freudiges, noch ein aͤngst⸗ falen⸗ Naeee sanz gleichgaltiges, 6 der Kampf moͤge aus⸗

, weee der Sieg moͤge der einen oder der .

vt das Publikum und der Staat haben vaekans sen abei, vielmehr koͤnnen alle ruhestoͤrenden Begebenheiten die

hatte ein Privatmann das Geld auf den Kredit der Legislatur vorgeschossen. Diese Zeitungen melden außerdem, daß die Bri⸗

von dem Anfuͤhrer der Deputation, Herrn Ober⸗Vergrath von

Glarus, Appenzell J. R., Graubuͤndten und 2 1 G Klasse zu 10 Franken, Appenzell A. R., Tessin und ecgenhaͤndigen Brief an die Koͤnigin geschrieben haben,

7 - . g . 7 [Lage Portugals nur verschlimmern. Auf welche Art man am l5ten

bei den Verhaftungen hier verfuhr, davon nur einige Beispiele:

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oldaten des Arsenal⸗Bat 3 oder ohne hoͤheren Befehl, ist 15 Sa en2,, 8 den General Baron de Fonte Nova zu verhaften, geriethen abet in ein unrechtes Haus, und da sie den General nicht persoͤnlich kannten, und im rechten Hause zu seyn glaubten, verhafteten sie den Herrn des Hauses, in der Meinung, daß es der Gene⸗ ral sey. Dieser, der gar nicht begreifen konnte, weshalb man ihn verhafte, bat, daß man ihm nur erlauben moͤge, einen Rock anzuziehen, was aber nicht gestattet wurde; man tlieb ihn im Nacht⸗Kamisol zur Thuͤre hinaus. Der kommandirende Of⸗ fizier war auf der Treppe stehen geblieben, und als der Mann auch diesen bat, erst einen Rock anziehen zu duͤrfen, antwortete derselbe, daß er auch seine Generals⸗Uniform anziehen koͤnne. Hier⸗ durch klaͤrte sich erst das Mißverstaͤndniß auf, und man ließ den Mann frei. Der General, der in der Nachbarschaft wohnte und von dieser Verhaftung hoͤrte, machte sich aus dem Staub und haͤlt sich verborgen, bis das Gewitter voruͤbergegangen. Eine andere Verhaftung geschah im Zollhause; einige Soldaten des obigen Bataillons holten einen Angestellten im Zollhause hinter seinem Arbeitstische hervor, was eine große Bewegung un⸗ ter allen Angestellten hervorbrachte; ungeachtet der Direk⸗ tor des Zollhauses gegen ein so gewaltsames Verfahren prote⸗ stirte, erschien der beruͤchtigte Mantas, der auch eine Anstellung im Zollhause hat, faßte den Verhafteten unter dem Arm und fuͤhrte ihn zum Zollhause hinaus in die Arme der Haͤscher. Ein anderer junger Mann wurde auf der Straße von einem Na⸗ tional⸗Gardisten angefallen, verhaftet und unter Pruͤgeln zum Gefaͤngnisse gebracht. Diese Dinge erweckten allgemeines Miß⸗ vergnuͤgen, und es war hohe Zeit, daß durch geschaͤrfte Befehle dergleichen Willkuͤr ferner verhindert wurde. Visconde de a da Bandeira ist als Gouverneur und lugar tenente der Koͤ⸗ nigin, was so viel wie Regent ist, zum unbeschraͤnkten Diktator der drei noͤrdlichen Provinzen ernannt worden, und alle Mili⸗ tair⸗ und Civil⸗Behoͤrden sind angewiesen, ihm unbedingten Ge⸗ horsam zu leisten. Man vernimmt, daß er gestern noch 8 5e 8

ein Offizier und . S

widriger Winde mit seinen Truppen in Peniche war. Man hat eben, noch kurz vor Abgang der Post, erfaͤhrt man aus quten Quell 1.“ daß das Gouvernement die durch den elegraphen estern Abend 8 erhaltenen Nachrichten zum Theil unterschlagen habe. Es heißt, daß Baron Almargem, der gegen die Rebellen geschickt worden, sich mit denselben vereinigt habe, eben so der General Baron

ihm 30 Contos zur Bestreitung der aihame mitgegeben.

de Santa Maria, Gouverneur in Valenea, so wie das vi sorische Bataillon von Barcellos. Ferner ist h. offzell Mel⸗ dung angekommen, daß das 4te Kavallerie⸗ Regiment, welches in Torres novas lag, verschwunden sey. Ein Geruͤcht ist im Umlauf, daß in Elvas und Evora die Carta proklamirt wor⸗ den. In vergangener Nacht hat man einen Courier nach Spa⸗ nien geschickt, um eiligst das Portugiesische Truppen⸗Corps von dort zuruͤckzuberufen; man glaubt, daß der Befehlshaber dessel⸗ ben als persoͤnlicher Feind des Baron de Leiria gegen denselben marschiren werde. Leicht koͤnnte man sich darin irren, denn die E1 die ö Pedro gefochten, verstehen ch r einander und machen gemei i die jetzt herrschende Faction. 8 Zhe., Süeh Lirs 114“

e Morning Chronicle enthaͤlt eine Korresponden aus Konstantinopel vom 12. Juli, die sich aber 8 88 politischen Dingen, sondern nur mit Lustbarkeiten und Stadt⸗ Skandalen beschaͤftigt. Sie beschreibt naͤmlich die großen Fest⸗

lichkeiten, die der Sultan bei seiner Ruͤckkehr zu Skutari ge⸗ geben, und zu denen das ganze Setoh. h. dn ““ war. Es ging uͤberaus glaͤnzend dabei her, und eine ungeheure Menschenmenge hatte sich waͤhrend dieser drei Tage bei den suͤßen Wassern eingefunden. (Vergl. den Art. Tuͤrkei in Nr 213 der St. Ztg.). Diese Freuden wurden jedoch durch meh⸗ rere Hinrichtungen gestoͤrt, zwar nicht von Verschworenen aber von untreuen Frauen, die, trotz aller Strenge des Ha⸗ rems, sich in Liebes⸗Abenteuer mit Ghiaurs eingelassen hatten Ein Grieche wurde nebst seiner Mitschuldigen von dem Gatten der Letzteren vor den Seriasker Pascha gebracht, der auf das Geschrei des Poͤbels beide zum Henken verurtheilte. Drei Tage blieben die Leichname zur Schau ausgestellt, mit Zetteln auf der Brust, auf denen das Verbrechen angegeben war; dann wurden sie abgenommen und in den Bosporus geworfen. Trotz dieses furchtbaren Beispiels wurden noch in denselben Tagen drei aͤhnliche Faͤlle entdeckt, worunter einer in einer angesehe⸗ nen Familie, bei der sich ein junger Grieche, als Tuͤrke verklei⸗ det, eingeschlichen und sich als Anabadschi (Kutscher) verdungen hatte. Auch diese erlitten den Tod; doch fand die Hinrichtuͤng aus Ruͤcksicht fuͤr die Familie privatim statt. Seitdem hat der Sultan den Befehl erlassen, daß die Tuͤrkischen Frauen nicht spaͤter als zwei Stunden vor Sonnen⸗Untergang ausgehen sol⸗ len, und den Fraͤnkischen Boutiquiers in Pera ist es bei stren⸗ ger Strafe untersagt, Tuͤrkische Damen in ihre Laͤden zuzulas⸗ sen, weil daselbst 8dc- Fehe en⸗ stattgehabt haben.

In einer Korrespondenz der Times aus i nopel von demselben Datum 8 behauptet, ten, welche Thessalien verheerten, Unterthanen des Koͤnigs Otto waren und, so oft sie von Tuͤrkischen Truppen verfolgt wuͤrden auf Griechischem Boden Schutz faͤnden, wo sie sogar öffentlich ihre Beute verkauften. Sollten daher die Vorstellungen der Lanre ane ansan2st. vergeblich bleiben, so duͤrfte eine d indseligkeiten zwi er ei chenland daraus erfolgen.” 8. aeseh hn Per Ff e,g .

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

Philadelphia, 8. Juli. (Morning C ro herrscht hier große Besorgniß wegen des 1“ Florida. Die Seminolen scheinen den Vertrag⸗mit dem Ge⸗ neral Jessup nicht halten zu wollen, weil er nicht mit Zustim⸗ mung aller Staͤmme abgeschlossen worden ist. Oceola (Powell) und ein anderer Haͤuptling haben am Monroe⸗See in einem Kriegs⸗Rath den Vorsitz gefuͤhrt und den Haͤuptling Micanopy der jenen Vertrag unterzeichnete, zum Tode verurtheilt worauf derselbe auch sofort von den Wilden in Stuͤcke gehauen wurde Vier seiner Freunde, ebenfalls angesehene Krieger, wurden ih⸗ res Ranges entsetzt und qnen nicht laͤnger gestattet, ein Kom⸗ mando zu uͤbernehmen. Die Bewohner Florida's werden also ö“ wines ndsener Kerleges ausgesetzt seyn Baumwollen⸗Aernd ini⸗ g. zeah Fegznnen. en⸗Aerndten hat bereits an eini⸗ m 4. Juli ward im ganzen Umkreise der Frei öIste Jahresfest der Unabhängigkeis⸗Erisärdng Felhaenan * In Philadelphia feierte allgemeiner Juͤbel diesen Tag F 3 öö edeckt von flaggenden Schiffen und Boͤter 589 . impeln, die zwischen dem diesseitigen und den fer der Insel Jersey kreuzten. Erhebend war der Gottes

dienst der Methodisten in einem Walde oberhalb der Stadt,