1837 / 234 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Metall und die uͤbrigen 21,000 von Eisen.

] 8. in dem Arsenale nahe

Schweif“ sein Uebergewicht behaupten koͤnne. Die heutige Mor⸗ ning Chronicle sucht dagegen nachzuweisen, daß kein einziger Ka⸗ tholik mehr in das neue Unterhaus kommen werde, als in das vorige, sondern daß ihre Zahl sich sogar vermindert habe, daß sieben katholische Mitglieder ausgetreten und dafuͤr nur fuͤnf wieder gewaͤhlt seyen, also zwei Mitglieder dieser Konfession weniger ezaͤhlt wuͤrden, und daß von den neuen Mitgliedern die große Mehrzahl aus Protestanten bestehe, die durch Familie und Grundbesitz mit England eng verbunden seyen. Der Courier bemerkt sogar, daß viele Repealer durchgefallen und durch Anti⸗ repealer, aber Liberale ersetzt worden seyen, und er scheint nicht ohne Wohlgefaͤlligkeit diese Verminderung von O Connell's Macht uͤber das Ministerium zu bemerken. „Nirgends“, sagt in demselben Sinne die eeas⸗ Morning Chronicle, „ist ein Mann von exzentrischen Meinungen, ohne Mittel und Grundbesitz, gegen einen Tory gewaͤhlt worden. Die meisten neuen Mitglieder sind Protestanten, aber ob Protestanten oder Katholiken, sind sie durchgehends Maͤnner von gemaͤßigten Mei⸗ nungen und ausgedehntem Grundbesitz.“ Während die konser⸗ vativen Blaͤtter erklaͤren, daß die Wahl O'Connell's fuͤr Dublin im Parlamente wieder werde angefochten werden, geben die liberalen Blaͤtter dieselbe Absicht gegen mehrere angeblich durch Bestechung und Verfaͤlschung durchgesetzte Wahlen der Gegen⸗ partei zu erkennen. Admiral Napier hat diese Absicht bereits auf dem Wahlgeruͤst laut ausgesprochen. Der heutige Courier aimmt die Bemerkung der „Morning Chronicle“ auf, daß die Wahl des Herrn Attwood auch wohl aus dem Grunde im naͤch⸗ sten Parlamente angefochten werden duͤrfte, weil er als Haupt⸗ nitbesitzer in der General⸗Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft mit der Regierung uͤber Befoͤrderung der Postpakete in Kontrakt stehe und daher unter dasselbe Gesetz falle, welches Herrn Bish vom Parlament ausgeschlossen habe. Die Blaͤtter sehen jetzt enauer nach, zu welcher Partei die verschiedenen Gewerbs⸗ zweige des Landes durch die Füaßien sich bekannt haben, und die Organe der Reformer sind besonders bemuͤht, nachzuwei⸗ sen, daß von den Klassen der Bevoͤlkerung, auf welche Be— stechungen keinen Einfluß uͤben koͤnnten, durchweg zu ihren Fahnen geschworen worden sey, woraus sie dann natuͤrlich weiter folgern, daß, waͤren uͤberall keine Bestechungen angewendet worden, auch in England und Wales die Reform⸗Partei einen entschiedenen Sieg wuͤrde gefeiert haben. Die Manchester Times bemerkt, die Waͤhler von London, Westminster, Marylebone, Finsbury, den Tower Hamlets, Southwark und Lambeth, welche Mill. Einwohner der Hauptstadt repraͤsentirten, haͤtten saͤmmtlich nur Reformer gewaͤhlt. Die Waͤhler von Leeds, diesem Mittelpunkte und Markte der Wollen⸗Manufakturen, welche in kommerzieller Hinsicht 1 Mill. Personen repraͤsentiren, haͤtten ebenfalls Re⸗ former gewaͤhlt. Nicht weniger sey dies geschehen von den Waͤhlern von Manchester und Salford, den Mittelpunkten und Maͤrkten der Baumwollen⸗Manufakturen, die 1 Mill. Men⸗ schen beschaͤftigten; ferner von den Waͤhlern von Birmingham, welche die Meinungen von ½ Mill. im Eisenhandel interessir⸗ ter Personen vertraͤten; von den Waͤhlern von Sheffield, welche ¼ Million in einem Zweige desselben Handels bethei⸗ ligter Personen repraͤsentirten. Auch die Waͤhler von Glas⸗ gow, Paisley und Greenock, welche die Meinungen von ½ Million in der Baumwoll⸗Manufaktur im Westen von Schottland interessirter und bei dem großen Schifffahrts⸗Inter⸗ esse jenes Distrikts betheiligter Personen vertraͤten, haͤtten Re⸗ former gewaͤhlt. Die Waͤhler von Edinburg, der Hauptstadt von Schottland, von Dundee, Perth und Aberdeen, welche eine andere halbe Million Personen repraͤsentirten, haͤtten ebenfalls Reformer gewaͤhlt. Hier habe man daher 38 Mitglieder, wahr⸗ hafte Repraͤsentanten, weil sie da gewaͤhlt waͤren, wo auf we⸗ nigstens 5 Millionen des Volkes Bestechung und Einschuͤchterung, keine Wirkung haben koͤnne. Der Courier fuͤgt hinzu: „Wir Obiges fuͤr vollkommen richrig und fuͤgen hinzu⸗ daß auch u lin, Cork, Belfast und aterford nur Reformer ge⸗ waͤhlt haben. Die große Masse der Stadtbevoͤlkerungen ist da⸗ her in jedem Theile des Reiches fuͤr das gegenwaͤrtige Mini⸗ sterium und der Reform guͤnstig. Die Grafschaften in England geben ein anderes Resultat. Sie haben mit Einschluß von Schottland, wie die „Times“ anzeigt, 132 Tories und 57 Re⸗ former gewaͤhlt und geben dadurch den Tories der Grafschaften im Unterhause eine Stimmenmehrzahl von 75. Die Graf⸗ schaftswaͤhler sind deshalb auf einer Seite, und die Stadtwaͤh⸗ ler auf der anderen. Hieruͤber erheben nun die Tories ein lautes Freudengeschrei und fragen in allem Ernst den Lord Mel⸗ bourne, ob er, in Opposition gegen die Englischen Grafschaften, im Amte bleiben wolle!“ Der Ober⸗Sheriff von Dublin, Herr Loftus A. Bryan, ist, wie vom 16ten gemeldet wird, von dort nach Hannover ab⸗ 8e um dem Koͤnige die Gluͤckwunsch⸗Adresse der Stadt Dublin zu uͤberbringen.

Die Kentish 2S c. meldet, es sey einem betraͤcht⸗ e

lichen Theil der Waͤh waͤhlt, die Veranstaltung einer Belgien versprochen worden. Herr Buckingham, bisheriges Parlamentsglied, will nun mit seiner Reise um die Erde Ernst machen und wird diesen Abend in der Finsbury⸗Kapelle eine Rede an seine Freunde uͤber den Umfang und Zweck seiner Unternehmung halten. Nach 22 Jahren eines beinahe ganz ungestoͤrten Friedens, ahrend welcher Zeit viele Tausend Kanonen kondemnirt und verkauft worden sind, befinden sich noch immer in dem Koͤnig⸗ lichen Arsenal in Woolwich nahe an 24,000 Stuͤck Geschuͤtz, nd dies ist nur ein kleiner Theil der maͤchtigen Huͤlfsquellen er Britischen Natton. Von der obigen Zahl sind 3000 von iese Masse ist in 202 verschiedene Arten und Laͤngen getheilt. Dann befinden an 3 Millionen Kanonenkugeln und

r, welche Sir E. Knatchbull wieder er⸗ Luftfahrt nach Frankreich und

omben.

Dem Courier ist folgende Mittheilung uͤber die Britische Huͤlfs⸗Legion in Portsmouth zugegangen: „Alle aus Spanien in Portsmouth angekommenen Leute der Britischen Huͤlfs⸗Legion, uͤber 2350 an der Zahl, sind nun von dem Depotschiff „Swift⸗ sure“ entlassen worden. Diejenigen, welche in England zu Hause sind, haben außer einer Sold⸗Praͤmie fuͤr die Zeit vom 10. Juni bis zum 15ten d. noch ein Reisegeld erhalten, und den nach Schottland und Irland gehoͤrigen wurde eben dasselbe und freie Ueberfahrt in den Regierungs⸗Dampfboͤten „Messen⸗ ger“ und „Columbine“ bewilligt. Es befinden sich indeß noch einige Invaliden am Bord des „Swiftsure“, fuͤr welche die beste Sorge getragen ist, und die auch bald erhalten werden, was sie zu fordern haben. Sobald der Zeitpunkt fuͤr die Aus— ahlung der Gratificationen an diejenigen, welche zu dieser Be⸗ ohnung empfohlen worden, gekommen seyn wird, werden die Zeitungen es anzeigen und uͤber die Art und Weise der Aus⸗ zahlung Nachricht geben.“

Die Nachrichten aus dem Norden von Spanien liefern

nichts Neues. General Seoane, Oberst Wylde und Capitain Robinson hatten es noch nicht gewagt, Santander zu ver⸗ lassen, weil die Landstraßen noch sehr unsicher waren. Es hieß in jener Stadt, das 9te Bataillon von Castor's Kolonne sey von der Garnison von Balmaceda gefangen genommen wor⸗ den. Es bestand aus jungen Maͤnnern, die von jenem Chef waͤhrend einer fruͤheren Exkursion zum Dienste gezwungen worden waren, snd die, wie man glaubt, gern in die Haͤnde der Christinos fielen. 1 3

. B. Stephens meint in seinem Werke: „Die Bas⸗ kischen Provinzen“, daß schon 70,009 Menschen auf beiden Seiten seit dem Beginn des Buͤrgerkrieges in Spanien ums Leben gekommen seyen. In den Reihen der Karlisten findet man gegenwaͤrtig kaum einen Mann von 40 Jahren; die große Mehrzahl ist 17—25 Jahre alt.

Das Linienschiff „Taledonia“ ist bereits aus dem Mittel⸗ laͤndischen Meere nach Portsmouth zuruͤckgekehrt, allein ohne den Admiral Sir J. Rowley mitzubringen, der naͤchstens von Malta erwartet wird.

Das Dampfschiff der Regierung, „Blager“, ist von Malta angekommen, mit einem Felleisen von Indien, dessen Briefe

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aber einen Monat aͤlter als die zuletzt empfangenen sind. Die

Cholera war weniger heftig in Malta, wuͤthete aber noch immer in Alexandrien, so daß die Dampfschiffe von Marseille ihre Fahrt aufgegeben hatten.

Da das der Peninsular⸗Dampfschifffa rts⸗Compagnie ge⸗ hoͤrige Dampfschiff „Don Juan“ welches Malaga am 3ten ver⸗ ließ, keine Konsular⸗Gesundheits⸗Certifikate aus Malaga mit sich fuͤhrte, so wurden die Briefbeutel gelandet und durchgeraͤuchert, und das Schiff selbst nach Stangate⸗Creek zur Quarantaine beordert, welche aber, wie man glaubt, nicht stattfinden wird.

Aus Cadix hat man Nachrichten vom 9. August. Es scheint auf Unruhen in Andalusien zu deuten, daß der General⸗ Capitain dieses Koͤnigreichs eine Anzeige an den Kommandan⸗ ten in Cadix des Inhalts erlassen hatte, daß wegen der vielen Beraubungen der Staats⸗ und Privat⸗Korrespondenzen, Dili⸗ gencen, Passagierboͤte und Reisenden eine außerordentliche Ge⸗ legenheit zum Absenden von Briefen und zur sicheren Fort⸗ schaffung von Reisenden alle zehn Tage zwischen Aranjuez und der Venta von Cardenas, so wie umgekehrt, eingerichtet und nach letzterem Orte eine Truppen⸗Abtheilung beordert sey, um zur Eskorte von da nach Cadix zu dienen. Die Brigg „EColo“ war unter der Flagge von Uruguay in Cadix angekommen, das erste Schiff, welches aus einem der neuen Suͤd⸗Amerikanischen Staaten dort angelangt ist.

Aus Portugal hat man keine neuere Nachrichten. Der True Sun enthaͤlt uͤber die dortigen Verhaͤltnisse folgenden Artikel: „Es ist starker Grund vorhanden, 9 glauben, daß, wenn der Britische Gesandte in Lsssabon, Lord Howard de Walden, auch nicht direkt fuͤr die Hervorrufung der Militair⸗ Demonstration gegen die Constitution in Portugal intriguirt hat, sein Benehmen seit der Revolution doch stets zu der Ueber⸗ zeugung verleiten mußte, daß seine Regierung eine Wiederher⸗ stellung der Charte Dom Pedro's mehr mit guͤnstigem als mit unguͤnstigem Auge betrachten wuͤrde. Das Kluͤgste, was die Britische Regierung thun koͤnnte, waͤre, wenn sie diesen Ge⸗ sandten, der wegen seiner absurden Anhaͤnglichkeit an die Hof⸗ partei und seiner uͤbel verhehlten Animositaͤt gegen die Consti⸗

Ende des vergangenen Jahres der Volkssa

tution doch niemals das Vertrauen eines populairen Portugie⸗ sischen Ministeriums, wie das jetzige ist, gewinnen kann, sogleich Im vergangenen Jahre schickte Lord Palmerston un⸗ ere Flotte ab, um der Koͤnigin und ihrem Deutschen Gemahl zu Her⸗ stellung der Charte Dom Pedro's behuͤlflich zu seyn. Nachdem der contrerevolutionaire Plan durch offene Gewalt gescheitert war, nahm man seine Zuflucht zu Intriguen. Die jetzige In⸗ surrection geht von der Armee aus; diese Feigte sich aber zu

he guͤnstig. Woher nun diese Veraͤnderung? Die Armee war durch fremdes Gold bestochen, und Lissabon hallt jetzt abermals, wie zu Ende des vergangenen Jahres, von dem Geschrei des wuͤthenden Volkes wieder: „Tod den Englaͤndern!“ Die verraͤtherischen Plaͤne Lord Palmerston's, der durch seine Intriguen die ganze Halb⸗ insel fortwaͤhrend in Unruhe und Krieg erhaͤlt, liegen offen vor unseren Augen. Bis jetzt ist noch kein Blut vergossen worden, allein jeder Tropfen, der noch fließen duͤrfte, wird nun Rache gegen Lord Palmerston rufen.“

Briefe aus Konstantinopel vom 26. v. M. fuͤgen der Nachricht, daß der Kapudan⸗Pascha am 24sten mit einer be⸗ traͤchtlichen Seemacht abgesegelt sey, die Vermuthung hinzu, daß Tripolis ihre Bestimmung seyn moͤchte. Das Geruͤcht ge⸗ wann taͤglich an Konsistenz, daß Achmed-Pascha von Seiten des Sultans eine Zusammenkunft mit Mehmed⸗Ali in Kandien haben wuͤrde, wohin auch der Nordamerikanische General Caß am 22sten abgesegelt war. Admiral Sir Pulteney Malcolm's einziger Sohn war in Konstantinopel an der Pest gestorben. Sarim⸗Bei war zum Nachfolger von Reschid Bei als Bot⸗ schafter in London ernannt.

Lord Elphinstone, Statthalter der Praͤsidentschaft Madras, hat beim Antritt seiner Functionen Herrn Wallis Elliot zu sei⸗ nem Privat⸗Secretair ernannt.

Der neue General⸗Capitain von Neu⸗Suͤd⸗Wales, Sir George Gipps, geht Anfang Oktobers dahin ab.

Aus dem St. Vincents⸗Golf in Suͤd⸗Australien wird vom 29. Dezember gemeldet, daß Tages vorher die Einsetzung der Regierung der neuen Provinz „Glenelg“ stattgefunden hatte.

Zur Freude derjenigen, die viel von der Dampsschifffahrt zwischen England und den Vereinigten Staaten hoffen, wird gemeldet, daß sich vortreffliche Kohlengruben, ausgedehnter als irgendwo, in Pennsylvanien auf einer Strecke von 22,000 Englischen Quadrat⸗Meilen befinden, von wo aus drei in Ar⸗ beit stehenden Gruben vor drei Jahren 373,412 Tonnen harter Kohlen verschifft worden sind. Das darin angelegte Kapital soll fast vier Millionen Pfund Sterling betragen.

Eine Nord⸗Amerikanische Zeitung meldet: „Der beruͤhmte Joseph Parkins, Ex⸗Sheriff von London, welcher seit vier Jahren wegen seines reizbaren Temperaments ins Stadt⸗ gefaͤngniß zu New⸗York eingesperrt war, darf jetzt, wenn er will, auf freien Fuͤßen gehen, allein, gleich jenem Manne in der Bastille, weiß er nicht wohin und bleibt daher in seinem Sperrsitze. Er ist ein Mann von großem Vermoͤgen.“

Bei dem großen Ueberfluß an Geld dienen die Maͤkler den Kleinhaͤndlern jetzt gern Weggee ihrer Aeccepte, welche fruͤher kein Diskontirer beachtet haͤtte. Die Aeccepte von großen Handlungshaͤusern stehen zu 2 ½ pCt. Heute waren zum erstenmale feit dem letzten Handelsschrecken mehr Wechsel auf den Kontinent angeboten, als verlangt worden, was man als ein erfreuliches Zeichen von dem zunehmenden Ausfuhrhan⸗ del ansieht. Die Vorraͤthe von Britischen Guͤtern, meint man,

koͤnnten im Auslande nicht groß seyn, und die niedri⸗ gen Waarenpreise geben große Aufmunterung zu Consignatio⸗

An der Fonds⸗Boͤrse bringt Kapital

nen dorthin. 9 da der Unterschied von Geschaͤften

gar keine Zinsen,

Zeit so gut als Null ist; inzwischen wollen die Kapitalisten d ber mit dem allerkleinsten Gewinn vorlieb nehmen, als ihr Ge anz unfruchtbar ruhen lassen, und so wurden wieder viel ( schaäte in Englischen Staatspapieren gemacht. Auch die fre

den Fonds empfanden die allgemeine Willigkeit, Geld an gen. Selbst Portugiesische waren etwas fester, freilich bei gesunkenem Preise, der sich indeß wohl bessern duͤrfte, falls Charte Dom Pedro's wirklich obsiegen sollte. sen zu 20 ¾.

London, 15. Aug. (Schreiben eines

sem Jahre nicht und 1 Reise noch zu verschieben. „Das Parlament ist laͤngst ai loͤst und die Saison voruͤber“, sagen Sie; dies ist wahr; dennoch aber ist es jetzt eben in der Stadt nicht

durchaus nicht an glaͤnzenden Equipagen, wenn es auch mehr so arg ist, daß man nur mit Lebensgefahr quer uͤber

Fahrweg laufen kann. Die Logen in der Italiaͤnischen 9

die immer gleich fuͤr die ganze Saison gemiethet werden, alle noch ziemlich reich besetzt, und von allen Seiten steit

Fremde herbei, um die jugendliche Koͤnigin zu daee 1- H O

nicht ermangelt, sich fleißig zu zeigen. Die alte raͤucherige City geraͤuschvoll wie immer, außerdem wird sie aber jetzt noch die Wahlen bewegt, die fuͤr Einheimische und Fremde von! chem Interesse sind. An alle Ecken haben die Kandun Zettel anschlagen lassen, auf denen sie um die Stimme der? ler bitten und dafuͤr geloben, die Institutionen und die gion des Landes aufrecht zu halten. Viele Maͤnner mit Xi

vorn und hinten wie an langen Stangen sieht man auf Straßen, und auf den Tafeln liest man in großen Lettern große haͤl von ecinem Pferde gezog umher, in denen ein Elephant bequem Platz haͤtte, und an aͤußeren Waͤnden desselben liest man abermals irgend eine F

Bewerbungen der Kandidaten; ja es fahren sogar artige Kasten auf vier Rollraͤdern,

oder ein Geloͤbniß eines Kandidaten, dem es sehr darum

thun ist, gewaͤhlt zu werden.

ginnt in House die Wah Zweck zu gelangen,

sten zu leben. Sind sie der wiß, so miethen sie einen Schwarm von Leuten aus den n ren Volksklassen; diese muͤssen sich zu den Wahlbuden dreig hier Laͤrm machen, Schlaͤgerei und Getuͤmmel anfangen umd ihnen bekannten Feinde ihres Kandidaten zu verhindern sucg in die Wahlbuden zu gelangen, die nur fuͤr eine bestimmtr⸗ geöoͤffnet sind.

ner Feinde unmoͤglich, gegen ihn zu stimmen. Zu Fuß und Wagen und mit bunten Baͤndern an den

feindlicher Kandidaten vor einer Wahlbude ginnt sogleich die wuͤthendste Schlägerei.

Waͤhlern herrscht, wo alle entweder fuͤr einen

wird manche „damnation“ ausgestoßen, mancher Ruf aug theilt und manche Tasche ausgeleert. Von Zeit zu Zeit wilh Tafel ausgehaͤngt, auf welcher der Stand der Wahl zu lesete Mr. Hume 140 Stimmen Mr. Hall . 130

Die Zuschauer notiren sich weiter, um Anderen Platz zu machen; so geht es wßm der ganzen Zeit der Wahlen. An manchen Orten, wo schon beendet sind, prangen die Namen der gluͤcklichen 8 didaten mit der Anzahl der Stimmen, und gleich daruntte man eine Dank⸗Adresse von ihnen an die Waͤhler fuͤr dis haltene Vertrauen, u. s. w. In allen Kaffeehaͤusern und an dh oͤffentlichen Orten bilden die Wahlen den Gegenstand des Gesptit bei den dramatischen Vorstellungen werden Anspielungen du gemacht, und auf den Straßen singen zerlumpte Baͤnkelsaͤnger mit harmonisch quaͤkender Stimme Loblieder oder Satyren aff sen oder jenen Kandidaten: „Ich habe die schmutzigen Gei ter der Kinder aller Waͤhler gekuͤßt, und damuasion = mand hat fuͤr mich gestimmt“, lassen sie irgend einen sa ten sagen und bieten dabei das schoͤne Lied feil. Die Ves gehenden, die sonst nichts in der Welt aufzuhalten vermase 88 ehen, lachen, kaufen und gehen weiter. Alles den Ausgang der Wahlen gespannt; es dreht sich b die wichtigsten Interessen des Landes. Selbst die jungen nehmen Damen lesen in den Equtpagen die großen Zeinns während sie durch die Stadt fahren, und die ganze ihl Welt nimmt Theil daran. „Welche Partei wird den 9 vontragen, die Tories, die Whigs oder die Radikalen!? 79 Sie mich. Die Beantwortung dieser Frage wird aus 6 kurzen Schilderung der Zustaͤnde Englands hervorgehen. nüst Englische Verfassung ist eine alte, ehrwuͤrdige, vemh gothische Burg aus Portlandstein, mit Zinnen ra fenstern und eckigen Thuͤrmen; sie hat viele SteNamg uͤber einander. Dann und wann findet sich eine alts dng von außen durch einen modernen Strebepfeiler aus unuͤ sh 89 ten Backsteinen gestuͤtzt, und auf dem Burghofe beh 11 1 pelle, ein schmuckreiches Bauwerk. Der Waͤchter au 6 rauh sten Thurme wird gut besoldet, doch hat er zuweilen dure) hesg Stuͤrme zu leiden; die Bewohner der oberen Stockwerte vih den sich aͤußerst wohl, denn die Bewohner der unter nz eg den ihnen die Lebensmittel hinauf. Alles geht darin g ℳ8, trefflich; da faͤngt das Fundament der alten Burg r was schadhaft zu werden. Natuͤrlich konnten die rteren 9 der oberen Stockwerke dies nicht hemerken; die der unre Hic hen es jedoch und riefen es den Leuten uͤber ihnen zu.

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Spanische sche

Deutst Reisenden.) Es war nicht zu spaͤt, mein lieber Freund, land noch im Monat August zu besuchen wenigstens in Sie haben sehr unrecht gethan, c.

soh wie es sonst um diese Zeit wohl zu seyn pflegt. Viele Mit der des Ober⸗ und Unterhauses sind zwar schon auf ihre i sitze zuruͤckgekehrt, die meisten Familien sind aber noch Wenigstens fehlt es in den schoͤnen Straßen des Westan

An keinem Laden geht man w uͤber, ohne durch einen auffallenden Aushaͤngezettel angehale zu werden: „Morgen 89 um 9 Uhr“, heißt es etwa darin,

fuͤr die Grafschaft Middlesex. Dieh ren Waͤhler werden ersucht, sich recht zahlreich einzufinden. Bei ring Croß stehen Wagen zur unentgeltlichen Befoͤrderung bereit.“ Die Kandidaten scheuen keine Geld⸗Ausgaben, um zu ihre denn nach einem Sitz im Parlament stiit der Ehrgeiz jedes Englaͤnders. Sie bezahlen nicht nur die B gen, sondern halten auch in den Wahlhaͤusern einen Jeden feh der nur irgend Lust hat, waͤhrend der Wahltage auf ihre 8 timmen⸗Mehrheit nicht ganfg

Ist diese verstrichen, so wird die Wahl geste sen, und auf diese Weise macht es mancher Kandidat vielen

Huͤten ziehen d Laͤrmmacher durch die Stadt. Treffen nun die Miethlinge zwit zusammen, so Der friedliche F. ger, der nicht Lust hat, sich durch das Getuͤmmel einen M zu bahnen, geht lieber nach Hause und stimmt gar nicht. In Bezirken, wo keine Opposition oder Feeans unter der ory⸗ odc

Whig⸗Kandidaten sind, trifft man nur vor den Wahlh dr sern, die sich durch eine Fahne auszeichnen, eine enorme Mo schenmasse; man draͤngt sich, um hinein zu kommen, man - sich, um wieder auf die Straße zu gelangen; in dem Gedring

dieses vorlaͤufige Resultat und og

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ernahmen es und wollten es eigentlich nicht recht glauben; sie

hickten daher, als kluge Leute, eine Deputation hinab, die sich on der Schadhaftigkeit des Fundamentes uͤberzeugte und mit Pau⸗Vorschlaͤgen zuruͤckkam. Man straͤubte sich anfaͤnglich ge⸗ n die Reparatur, Manche meinten, es wuͤrde wohl noch nige Zeit G die Vorstellungen der Vernuͤnftigen und Vorsichtigen siegten jedoch, und das schadhafte Funda⸗ jent wurde ausgebessert. Seit jener Reparatur sind die bewohner der Burg wieder alle ruhig und zufrieden, das ehr⸗ uͤrdige Bauwerk steht fester als je, und seine Mauern um⸗ auscht das bezwungene Meer. Die Reparatur am Funda⸗ ent ist nichts als die Einfuͤhrung der Reform⸗Bill, und ese nichts als eine Vervollkommnung der Volksver⸗ ketung und des Wahlgesetzes. Die Verhaͤltnisse hatten h mit der Zeit so veraͤndert und so gestaltet, daß endlich, trotz er Existenz eines Unterhauses, das Volk (und besonders r reiche Kaufmannsstand, der keine Grundstuͤcke besaß) nicht ehr gehoͤrig im Parlamente vertreten war. Das Oberhaus ahm die Interessen des Volkes natuͤrlich nicht wahr, es dachte ran seine eigenen und hatte genug damit zu thun, die önige von England auf halspay zu setzen; dabei waren die blen Lords jedoch klug genug, ihnen den weiten Koͤnigsmantel on schwerem Sammet zu lassen, in dessen reichen Falten sie bchutz gegen die Pfeile der Presse fanden. Es waͤre o die Aufgabe des Unterhauses gewesen, die Rechte 6 Volkes wahrzunehmen. Dieses bestand jedoch aus Nitgliedern, die theils durch den Einfluß des hohen dels gewaͤhlt wurden, also von ihm abhingen, oder die bst zu ihm gehoͤrten und durch Bande des Blutes mit ihm rbunden waren. In den Listen der Mitglieder des Hauses r Gemeinen fanden sich immer mindestens achtzig bis neunzig ere Soͤhne und Erben von Pairs. Nataͤrlich hatten diese it dem Oberhause stets nur ein Interesse. Der verstorbene cillon verglich die Englische Verfassung auf eine sehr treffende zeise mit einer Waage. Er setzt den Koͤnig in die eine,

has Unterhaus in die andere Schale, und nennt das Ober⸗

aus die Zunge, die immer richtig einspielen und zwischen önig und Unterhaus oder Volk das Gleichgewicht halten soll. or der Reform⸗Bill saß aber das Oberhaus mit in der bchale des Unterhauses, und natuͤrlich schwebte der Koͤnig, als leicht, hoch in den Luͤften. Wenn er sich ein Ministerium ch seinem Sinn mit in die Waageschale nahm, so war das darlament so frei, es wieder öaͤten. Wenn Sie ch nun wundern, daß es bei so bewandten Umstaͤnden nicht zu ner Revolution kam, so thun Sie sehr unrecht; das Englische Volk tviel zu vernuͤnftig, um einen wahnsinnigen Streich zu ö PFon wem haͤtte die Revolution wohl ausgehen sollen? Vom ohen Adel? Der hatte, was er wollte. Von der Geist⸗ üichkeit? Diese ist in England aͤußerst froh, wenn Alles in so bleibt, wie es jetzt ist. Vom Landmann? Er haͤngt ets vom grundbesitzenden Adel ab und befindet sich in England ehr wohl. Vom reichen Kaufmannsstande7 Unmoͤglich! der Reiche ist stets gegen den Umsturz des Bestehenden, und war aus dem einfachen Grunde, weil er nur dabei verlie⸗ n koͤnnte. In England aber wuͤrden die Reichen und die terthanen uͤberhaupt durch eine Revolution weit mehr verlie⸗ n, als in irgend einem anderen Lande. Durch Pitt's System d hie Staats⸗Schulden auf eine unerhoͤrte Weise angewach⸗ Die Unterthanen haben dem Staate geborgt, und sie ver⸗ ngen dafuͤr ihre Interessen. Diese kann der Staat nur zah⸗ in, wenn er uͤberhaupt existert. Wie sollten nun wohl die Feichen so einfaͤltig seyn und ihn umstoßen? Angenommen, e Reichen wollten alle Geldruͤcksichten 1 eine nnahme, die eigentlich gar nicht statthaft ist, so waͤren sie cht maͤchtig genug zu einer Revolution, und sie wuͤrden sich aher mit den niederen, aͤrmeren Klassen verbuͤnden muͤssen, m etwas Erhebliches zu unternehmen. Eine Verbindung des seichen mit dem Armen ist aber ganz undenkbar, es sind ei so verschiedenartige Elemente, wie Feuer und Wasser. Ge⸗ oͤhnlich verachtet der Reiche den Armen, waͤhrend dieser ie⸗ hm haßt. Es blieben also zu einer Revolution nur noch die sederen Volksklassen uͤbrig; diese denken aber ebenfalls scht an einen Umsturz der bestehenden Ordnung der Dinge. vhnen ist ein echt loyaler Sinn angeboren, der außerdem och von fruͤhester Jugend auf in allen Schulen und Kirchen, je in England stets fleißig besucht werden, gestaͤrkt und befe⸗ igt wird. Sie sind auf ihre Verfassung und ihren Adel stolz, eruͤhmen die Ritterlichkeit desselben, und das mit vollem Recht; enn er besteht nicht aus einem entnervten, abgestandenen Pa⸗ zier⸗Geschlecht, sondern aus Maͤnnern, die bei der gering⸗ en Bewegung der Radikalen im Lande aus allen En⸗ n der elt herbeieilen, um mit den Waffen in der hFand Ruhe und Ordnung zu halten, aus Maͤnnern, je zu den Gebildetesten der Nation gehoͤren, und die alle igenschaften haben, welche im Stande sind, ein Volk zu beste⸗ hen. „Verhaͤlt sich nun wirklich Alles so“, werden Sie viel⸗ icht sagen, „wie Sie mir so eben vorerzaͤhlten, wie konnte es g nur zu einer Reform⸗Bill kommen?“ Auf ganz natuͤrliche beise. Wie kommt es, frag' ich Sie dagegen, daß man, waͤh⸗ nd beim Verhoͤr der Koͤnigin Karoline noch dreiundzwanzig kairs Zoͤpfe trugen, jetzt keinen einzigen mehr im Oberhause dt? Das Wahlgesetz ist die Basis der Englischen Verfas⸗

ng. Jahrhunderte sind verflossen, waͤhrend welcher sich die

glische Nation wohlbefunden und zum maͤchtigsten und erster

Volke der Welt emporgeschwungen 5 288 Lauf 4 See achte aus bluͤhenden Ortschaften elende Doͤrfer aus unbe— utenden Ansiedelungen mäaͤchtige Staͤdte; die Art und Weise r Volksvertretung oder das ahlgesetz, blieb in der ganzen eit immer dasselbe. Die Bewohner von neuen, volkreichen Staͤdten waren nicht gehoͤrig repraͤsentirt, kleine alte Ort⸗ hhaften schickten hingegen zwei oder drei Mitglieder ins Par⸗ ament. Natuͤrlich mußte sich ein solches Mißverhaͤltniß aͤld fuͤhlb ar machen, zumal da es mit der Zeit immer bger wurde. Nun hat der Dampfkessel der Englischen Staats⸗ Naschine ein Sicherheits⸗Ventil, welches ihn vor Zerspringen hüuͤtzt; dies ist das Recht der Petition. Wuͤnscht die Na— lin . hat sie sich von der Nothwendigkeit irgend einer 8 erung in der Verfassung uͤberzeugt, und ist diese bisher g den oben herab veranlaßt worden, so bringt sie eine Pe⸗ sigan an die Barre. Macht es das Parlament dem muͤr⸗ Teaevöbg Bull zu bunt, so poltert er sich in irgend einem 198 ichen Blatte einmal in unzweideutigen Persoͤnlichkeiten ge⸗ eas;, und der Getadelte hat so viel Achtung vor der 8f⸗ 8 889 Meinung, daß er sich danach richtet. Niemand bilde ech ein, daß es in England jemals zu einer Revolution Aece 8 er daß das radikale Prinzip jemals die Oberhand gewin⸗ jerennte. Die Leute sind nach dem Durchbringen der Reform⸗Bill zufrieden und sprechen dies aus, so oft es Jemand hoͤ⸗

n. eder von ihnen gehoͤrt natuͤrlich seiner politischen Mei⸗

u irgend einer Partei; dennoch sind Alle von der Noth⸗

ein der Sitzung referirte, ploͤtzlich vom Schlag

wendigkeit durchdrungen, im Regierun s⸗System dem fi 5 oder konservativen Prinzip das Ue ergewicht zu sichern, das reformirende weise gewazen zu lassen, das radikale aber zu unterdruͤcken. Ich kann Ihnen diese meine Behauptung nicht besser belegen, als wenn ich Ihnen nur noch angebe, wie die Waͤhler bei den gegenwaͤrtigen Wahlen verfahren. Bevor sie ihr Votum abgeben, erkundigen sie sich naͤmlich nach den Stimmen, welche die Kandidaten bereits haben. Finden sie nun z. B., daß die Tories gegen die Whigs zu sehr im Nachtheil stehen, so geben sie ihre Stimme den ory⸗Kandidaten, trotz⸗ dem sie eigentlich fuͤr ihre Person und nach ihrer Denkungsart zu den Whigs gehoͤren moͤgen, und so auch umgekehrt. Dies 8 mir viele Waͤhler von sich selbst erzaͤhlt, und was sollten ie wohl fuͤr Gruͤnde haben, mir so etwas vorzuluͤgen, oder wie sollte ich wohl im Stande seyn, mir so etwas aus den Fingern zu saugen? Man muß darin nur den richtigen, verstaͤndi⸗ gen und praktischen Sinn erkennen, der dem nglischen Volke in einem so bewunderungswuͤrdigen Grade eigen ist. Man kann daher wohl annehmen, daß sich die Tories und Whigs im naͤch⸗ sten Parlament vollstaͤndig die Wage halten, und daß diejeni⸗ gen Reformen durchgehen werden, welche die Zeit und das Beduͤrfniß erheischen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 18. Aug. Se. Majestaͤt der Koͤnig ha⸗ ben den bisherigen Ober⸗Intendanten des Unterrichts der En⸗ kel Sr. Majestaͤt, Baron de Constant de Rebecque, dieser Func⸗ tionen entlassen und ihm den Titel eines General⸗Lieutenants

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedri at sich gestern nach dem Helder begeben. 6 6“” .“ 98

Schweden und Norwegen.

Stockholm, §. August. Der Koͤnig und die Koͤnigin kamen gestern von ihrem Landsitz Rosersberg, e⸗ Mei⸗ len von Stockholm, nach einem dreiwoͤchentlichen Aufenthalte daselbst, hierher zuruͤck. Waͤhrend dieser Zeit fuͤhrten die Dampf⸗ schiffe jeden Sonntag Bewohner der Hauptstadt dahin. Letzten Sonntag besonders war der Zufluß außerordentlich, und ein Dampfboot, das von Upsala kam, brachte 160 Studenten. Diese jungen Leute verlangten und erhielten die Erlaubniß, im Schloß⸗ hofe einige patriotische Lieder zu singen; der Koͤnig kam herab und ward mit dem lebhaftesten Enthusiasmus empfangen. Se. Majestaͤt sprach mit der alle Herzen gewinnenden Freundlichkeit und Guͤte s ihnen, und sagte, er beabsichtige, im Herbste Up⸗ sala zu besuchen. Die jungen Studirenden antworteten mit verdoppelten Freudenrufen und sangen dann die National⸗Hymne und andere Lieder.

Zu Njurunda in Nordland errichteten die Bauern ein Denkmal zum Andenken an den Besuch, den der Koͤnig im letzten Herbste daselbst machte. Bei der Aufdeckung dieses Denkmals, die vor einigen Tagen stattfand, wurden die Kano⸗ nen abgefeuert und die National⸗Hymne gesungen.

Stockholm, 15. Aug. ein Diner in Rosersberg, Ober⸗Ceremonienmeister, 8 vor Audienz beim Koͤnige

Se. Majestaͤt am Freitage nach

Ihre gaben vorgestern

wozu der Großherzogl. Badische

reiherr von Ende, welcher Tages zu⸗

gehabt, eingeladen war.

aben den General⸗Adjutanten Dorchimont stadt abgesandt, um den Kronprinzen dort

zu empfangen.

Hiesige Blaͤtter melden das in Luͤbeck am 31. Juli er— folgte Ableben des Koͤnigl. General⸗Lieutenants, Freiherrn von Schultzenheim, im ö8sten Jahre seines Alters. ““

Deutschland.

Hamburg, 21. Aug. Am estrigen Tage beging hier der Fuͤrstlich Thurn⸗ und Taxische eve as sech Herr Friedrich Christian Tuͤngel, sein 50jaͤhriges Amts⸗Jubilaͤum.

Kassel, 20. Aug Se. Hoheit der Kurprinz und Mit⸗ regent ist gestern Abend 8 ½ Uhr von der Reise, welche Hoͤchst⸗ dieselben unter dem Namen eines Grafen von Schaumburg gemacht, uͤber Hanau, Fulda und Rothenburg wieder in Wil⸗ eingetroffen.

Muͤnchen, 18. Aug. Dem Vernehmen nach, werden Se. Majestaͤt der Koͤnig gegen Ende der naͤchsten Woche Muͤnchen und sich fuͤr einige Wochen nach Berchtesgaden be⸗ geben.

Der Patriarch Erzbischof von Pyrker hat uns gestern wie⸗ der verlassen, um Gastein zu besuchen, wo er an 14 Tage ver⸗ weilen wird.

Ein Mitglied unsers obersten Gerichtshofes, der Ober⸗Apell⸗ rath Freiherr v. Vequel, wurde, waͤhrend er heute Morgens geruͤhrt, und sank todt zu Boden. Dies ist seit acht Tagen der sechste Fall schnelltoͤdtender Apoplexie, die wohl in der ungewoͤhnlichen Hitze (wir haben heute 21 Grad) ihren Grund hat. Im Uebrigen ist gegenwaͤrtig die Sterblichkeit bei uns geringer, als sie in vielen Jahren war. 8

Zu Mozart's Gedaͤchtniß hatte vorgestern im Koͤnigl. Hof⸗ theater eine wuͤrdige, mit Sinn und Geschmack angeordnete Feier statt. Dem ersten Akte des Don Juan folgten Tableaux aus den uͤbrigen Opern des unsterblichen Tonsetzers, mit einem erklaͤrenden Gedichte von Heinrich Stiegliz, der jetzt in Muͤn⸗ chen lebt. Trotz der herrlichen Witterung und der erhoͤhten Preise bei aufgehobenem Abonnement war das Haus gefuͤllt, so daß eine namhafte Summe als Beitrag zu dem Denkmal des Verewigten nach Salzburg gesandt werden konnte.

Dem Schwaͤbische Merkur wird aus Muͤnchen vom 12. August geschrieben: „Die vom Muͤnz⸗Kongreß gestern gefaßten Endbeschluͤsse sollen von saͤmmtlichen Bevollmaͤ tigten der Suͤddeut⸗ schen Zoll⸗Vereinsstaaten, mit Ausnahme der von Hessen⸗Darm⸗ stadt und Frankfurt, unterzeichnet worden seyn. Letztere sollen eine muͤndliche Besprechung mit ihren betreffenden Regierungen fuͤr noͤthig erachtet haben, weil ein Theil der gefaßten Beschluͤsse in ihren Instructionen nicht genuͤgend vorgesehen worden sey. Innerhalb 8 Tagen wollen diese 18 Schluß⸗Erklaͤrungen noch abgeben. Diese Abgeordneten sind auch bereits schleunig von hier abgereist, waͤhrend die andern noch hier verweilen. Die in hiesiger Muͤnzstaͤtte vorgenommenen neuen Einrichtungen zu

cheidung der Metalle auf nassem Wege sollen vorzuͤglich ge⸗ lungen seyn, und sich dadurch gegen die Scheidung auf trocke⸗ nem Wege auszeichnen, daß dabei gar kein Abgang stattfindet.“

Hestere Wien, 16. August. (Schl. Ztg.) Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin werden den Badeort Ischl am 25sten d. M. verlassen und am 3. September im Lustschlosse von Schoͤnbrunn eintreffen. Ihre Majestaͤt die Kaiserin Mutter wird die beschlossene Reise nach Tegernsee am 28sten d. M. an⸗

abilen treten; der General Baron Marschall wird die Ehre

eingestellt.

aben Ihre Majestaͤt, wie auf der letzten Reise, zu begleiten.

Se Durchlaucht der Haus⸗, Hof⸗ und Staats⸗Kanzler Fuͤrst von Metternich ist, nachdem er bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Hannover zu Karlsbad eine kurze Visite gemacht

atte, von seiner errschaft Koͤnigswart zuruͤck gestern wieder ier eingetroffen. ie Absicht des Fuͤrsten, die Ruͤckreise uͤber Ischl, den gegenwaͤrtigen Aufenthaltsort des Allerhoͤchsten Ho⸗ fes, zu machen, war aufgegeben worden. . Im Laufe voriger Woche ist der Koͤnigl. Wuͤrttembergische

Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf v. Beraldin⸗ gen, hier eingetroffen. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Her⸗ zogin Henriette von Wuͤrttemberg, Mutter Ihrer Kaiserl. Hoh. der Frau Erzherzogin, Gemahlin des Erzherzogs Palatinus von Ungarn, kam gestern auf der Durchreise nach Ofen hier an und gedenkt morgen, ihre Reise zu Lande fortzusetzen. Se. Kaiserl. Hoh. der Erzherzog Palatinus von Ungarn wird bis Ende dieses Monats von Vab Ems zuruͤck hier erwartet. Wir haben bis jetzt nur erfreuliche Berichte uͤber das Befinden dieses Prinzen erhalten.

Das sehr Griechische Handelshaus Scanavi u. Galatti hier hat in; olge bedeutender durch die Falliments zu Triest und Konstantinopel erlittener Verluste seine Zahlungen Es heißt, daß noch ein zweites ebenfalls geachtetes Griechisches Handlungshaus hier aus aͤhnlichen Ursachen zu fal⸗ liren im Begriffe sey.

Handels, Berichte aus Alexandrien vom 28. Juli zeigen an, daß die Baumwollenpreise dort wieder im Steigen waren, obgleich aber fuͤr den Ctr. 36 Fl. Conv.⸗ Muͤnze geboten wur⸗ den, so zeigte das Gouvernement doch noch keine Geneigtheit, zu verkaufen.

Aus Bucharest melden die neuesten Briefe die Ankunft des an die Stelle des nach Aegypten versetzten Herrn Cochelets er⸗ nannten Koͤnigl. Franzoͤsischen General⸗Konsuls fuͤr die Fuͤrsten⸗ thuͤmer, Marquis Chateauginon. Dieselben Berichte klagen uͤber unaufhoͤrliches Regenwetter, wodurch alle Gewaͤsser derma⸗ ßen angeschwellt wurden, daß sie ihre Ufer uͤberstiegen und alle Niederungen uͤberschwemmten. Ein großer Theil der Straßen stand bei Abgang dieser Nachrichten unter Wasser, wodurch die Communication aͤußerst erschwert war. Eine Menge Ungluͤcks⸗ faͤlle sind dadurch veranlaßt worden; viele Feldfruͤchte wurden ruinirt, und auch Menschenleben gingen dabei zu Grunde.

8 Spanien.

Madrid, 9. August. (Morning Chronicle.) Die Sitzung der Cortes am 7ten war sehr stuͤrmisch. Gleich bei Eröͤffnung derselben wurde beschlossen, daß der Zustand des Krieges und das Benehmen der Regierung ruͤcksichtlich dessel⸗ ben, ausschließlich den Gegenstand der Diskussion bilden sollten. Fefr Fuente Herrero nahm zuerst das Wort und machte den Ministern Vorwuͤrfe daruͤber, daß sie der geringen Truppen⸗ macht des Generals Vigo allein die Beschuͤtzung von Castilien uͤberlassen haͤtten, worauf der Conseils⸗Praͤsident erwiderte, daß es mit großem Nachtheil verbunden seyn wuͤrde, wenn die Mi⸗ nister jetzt alle Fragen in Bezug auf die Fuͤhrung des Krie⸗ ges beantworten und Alles, was daruͤber verhandelt wor⸗ den, oͤffentlich darlegen sollten. Nan habe, sagte er, die Division des Generals Alcala gehoͤrig verstaͤrkt, um die

Karlisten verfolgen zu koͤnnen, da jedoch die Portugiesische Le

ion an die Graͤnze von Portugal zuruͤckberufen worden sey, o habe man, um Vittoria nicht ohne Garnison zu lassen, der Division Alcala's nothwendig Truppen entziehen muͤssen. Wei⸗ ter koͤnne das Ministerium nichts zu seiner Rechtfertigung sa⸗ gen. Er habe uͤbrigens, fuhr er fort, schon mehrmals die Cor⸗ tes aufgefordert, doch lieber gleich ein Votum des Tadels gegen die Minister auszusprechen, als unnuͤtzerweise eine kostbare Zeit zu verlieren denn die Regierung koͤnne doch nichts unternehmen, wenn sie nicht von den Cortes unterstuͤtzt werde. Die Minister seyen bis sechs Uhr Morgens versammelt gewesen, um den Zustand des Krieges in Erwaͤgung gu ziehen. Er vertheidigte hierauf das Ministerium wegen der edeutenden Streitkraͤfte, die es zur Vertheidigung von Va⸗ lencia, Aragonien und Catalonien verwendet habe. Herr Al⸗ varez Garcia fuͤhrte die Aeußerung des Generals Seoane an, daß 2000 Mann Kavallerie und sieben Bataillone Infanterie Castilien leicht vertheidigen koͤnnten. Der General gab dies u und sagte, er sey auch noch dieser Meinung. Hierauf er⸗ so⸗ sich Herr Olozaga und unterstuͤtzte den der Kammer vor⸗ liegenden Antrag, daß die Minister uͤber die Ursachen, welche die Fortschritte der Karlisten in Castilien beguͤnstigt haͤtten, Auf⸗ schluß geben sollten. Herr Arguelles forderte nun die Kammer auf, entweder sogleich ein Votum des Tadels offen auszusprechen oder den Antrag zu verwerfen, der nichts als ein verstecktes Votum des Tadels sey. Bei der Abstimmung wurde der An⸗ trag mit 76 gegen 52 Stimmen verworfen. Die Sitzung wurde um Uhr aufgehoben. 8 Tadrid, 12. August. Die von Mendez Vigo komman⸗ dirte Kolonne hatte sich gestern Abend dem Pardo genaͤhert. Die Vorposten des Feindes beruͤhren fast den Pardo, und die Karlistische Armee steht in dem Dorfe Las Rosas. Die Divi⸗ sion des Generals Vigo wurde noch durch einen Theil der Chasseurs der reitenden National⸗Garde verstaͤrkt, und zugleich wurden 30,000 Piaster und eine große Menge Hemden, Bein⸗ kleider und Schuhe an Espartero abgesandt. Zwei Uhr Mittags. Das Ministerium, welches fortwaͤhrend in dem Hotel des Kriegs⸗Ministers versammelt ist, hat Depeschen er⸗ halten, aus denen hervorgeht, daß die Kolonnen von Samper und Vigo das Dorf Rosas besetzt haben. Die Karlisten zogen sich auf eine kleine Anhoͤhe zuruͤck, und Alles laͤßt glauben, daß sie bald die Flucht ergreifen werden. Drei Uhr Mittags. Eine neue Depesche meldet, daß der Feind, als er erfahren, daß Espartero sich in Eilmäaͤrschen naͤhere, es fuͤr gut gefunden habe, die Ankunft desselben nicht abzuwarten, sondern seinen Ruͤckzug nach Buitrago hin beginne. Man weiß nicht, ob er die Richtung nach Cata⸗ lonien genommen hat. Sechs Uhr Abends. Der Ober⸗ General ist so eben in Begleitung mehrerer Stabs⸗Offiziere an⸗ gekommen und im Hotel des Kriegs⸗Ministers abgestiegen, wo die Minister versammelt sind. Er hatte nicht die Erlaubniß er⸗ alten, in die Hauptstadt zu kommen, weil man fuͤrchtete, er abe die Absicht, das Ministerium zu stuͤrzen. Doch ist ein eder, der ihn kennt, uͤberzeugt, daß ein so kuͤhnes Projekt mit seinem Charakter unvertraͤglich sey. Sieben Uhr Abends. Die ganze Kavallerie des Grafen von Luchana ist durch die Puerta del Sol in Madrid eingeruͤckt. Personen, die gewoͤhn⸗ lich gut unterrichtet sind, versichern, daß die Karlisten den Weg nach Guadarrama eingeschlagen haben. Das Ministerium hat beschlossen, die Artillerie⸗Schule von Alcala de Henares nach der Hauptstadt zu verlegen, da sich in diesem Corps Symptome von Unorduung gezeigt haben