1837 / 241 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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briziren.

Minister des Innern und der Polizei, Herr von Rochow, in Bielefeld die dortigen Industrie⸗Anstalten und Bleichen, so wie in Herford das Zuchthaus besichtigt hatte, traf derselbe in Be⸗ gleitung des Herrn Ober⸗Praͤsidenten der Provinz Westphalen in Minden ein, woselbst die Civil⸗ und Polizeibehoͤrden seines Ressorts, die Kreislandraͤt e, mehrere Mitglieder der Staͤnde, der Magistrat und das Comité der Rhein⸗Weser⸗ Eisenbahn vorgestellt wurden. Der Herr Minister hielt am 22. August im Regierungs⸗Gebaͤude eine Plenar⸗ und Abtheilungs⸗ Session des Regierungs⸗Kollegiums, in welcher er selbst den Vorsitz fuͤhrte, und setzte nach eingenommenem Diner bei dem Regierungs⸗Praͤsidenten Richter, welchem die Civil⸗Autoritaͤten beiwohnten, die Reise nach Magdeburg fort.“ (Die mittler⸗

weile erfolgte Ankunft Sr. Excellenz in Berlin ist bereits gestern

gemeldet worden.) Aus Trier wird unterm 209sten d. M. Folgendes be⸗ richtet: „Saͤmmtliche Fabriken und Manufakturen des diesseiti⸗ gen EEEE“ erhalten sich in schwunghaftem Betrieb und haben vor der landwirthschaftlichen Industrie Vieles vor⸗ aus. Eben so erhaͤlt sich der Steinkohlen⸗Absatz auf der bis⸗ Hoͤhe. Nach Muͤhlhausen in Frankreich allein ist der ebit von 800,000 Ctr. auf weitere 5 Jahre kontraktlich gesi⸗ chert. Es haͤlt schwer, den Anforderungen und dem steigenden Beduͤrfnisse zu genuͤgen, und sind daher bei den landesherrli⸗ chen Steinkohlengruben die erforderlichen Vorkehrungen zu moͤg⸗ lichst verstaͤrkter Foͤrderung getroffen worden. Die vermehrte Nachfrage nach Koaks zum Gebrauch fuͤr die Huͤttenwerke hat u deren Darstellung die Erbauung einer großen Menge neuer oaks⸗Oefen erforderlich gemacht. Bedeutende Quantitaͤten von Koaks werden in das Ausland, an Huͤttenwerke in Frankreich und auch an den Oberrhein abgesetzt. Der Betrieb der Ei⸗ senhuͤtten ist fortwaͤhrend sehr lebhaft, und die Puddlingswerke sind saͤmmtlich in voller Thaͤtigkeit. Zu Geislautern wurden unla;ngst zwei neue Hochoͤfen in Betrieb gesetzt. Aber auch auf den Privat⸗Eisenhuͤtten ist die in vollem Gange. So sind z. B. auf dem den Gebruͤdern Kraͤmer zu Quint sn ehoͤrigen Werke (die Eichelhuͤtte genannt und im Kreise Witt⸗ ich belegen) bei einem Hochofen mit warmem Geblaͤse, einem Hammerwerk mit zwei Feuern, einem Schneide⸗ und Walzwerk, zwei kleinen Haͤmmern, zwei Pochwerken und einer Saͤgemuͤhle taͤglich 190 bis 200 Arbeiter beschaͤftigt, jaͤhrlich im Durch⸗ chnitt 9644 Centner Roh⸗Eisen, 3204 Centner Stab⸗Eisen, Centner Schmied⸗Eisen und 463 Centner Klein⸗Eisen fa⸗ 8 Eben so beschaͤftigt der etwa 10 Minuten oberhalb belegene Oberhammer nebst einem Großhammer mit zwei Feuern

1894

taͤglich 61 Arbeiter und produzirt etwa 4590 Centner Stab⸗

Eisen. en Betriebe dieser beiden Werke werden etwa 900 Fuder Kohlen und 1300 Fuder Eisenstein erfordert, welche der Eigenthuͤmer aus seinen Bergwerken bezieht. Das, gleichfalls im Kreise Wittlich gelegene, den Gebruͤdern Remy jngehorige Alfer⸗Huͤttenwerk, welches erst im Jahre 1827 an⸗ elegt worden ist, hat namentlich seit dem vorigen Jahre eine sehr große Ausdehnung gewonnen. Dasselbe beschaͤftigt durch⸗ schnittlich 100 Arbeiter und fabrizirt jaͤhrlich uͤber 40,000 Cent⸗ ner Stab⸗, Schmied⸗ oder Nagel⸗ und Brandeisen. Das ganze Wer besteht aus 8 Puddlingsoͤfen, wovon jedoch nur ö6 bei Mangel an Wasser in Betrieb gesetzt werden koͤnnen, aus 5 Schweißoͤfen, von denen 4 in Betrieb sind, und aus 2 ein⸗ 8555 und einem doppelten Walzwerke. Der Gutsbesitzer Wallerath aus Conz im Trierschen Landkreise 8 daselbst mit der Einrichtung einer Runkelruͤben⸗Zucker⸗Fabrik, wozu er die Maschinen aus Frankreich hat kommen lassen, eifrig beschaͤftigt, und hat zur Kultur der Ruͤben bereits ein nicht unbedeutendes Ackerfeld angekauft. Der Viehhandel at sich etwas gehoben; der Weinhandel dagegen ist noch immer dhr flau, wenn gleich die 1832⸗, 1833, und 1835ger Weine im Preise etwas gestiegen sind. Die Sh auf der Mosel und Saar war im verflossenen Monat nicht sehr frequent. Die Ladungs⸗Gegenstaͤnde bestanden groͤßtentheils in Getraide, wel⸗

ches stromaufwaͤrts gefuͤhrt wurde.“

regelmäßige Zunahme,

Vom Losten bis zum 30sten d. M. sind in Berlin 100 Personen an der Cholera erkrankt und 55 an derselben ver⸗ orben. 8 In Bielefeld hat sich, wie man von dort meldet, unläͤngst ein merkwuͤrdiges Ereigniß in der dortigen Freischule ugetragen. Es bekam naͤmlich daselbst am 14. Juli bei einer aͤrme von 18 Grad R. ein Maͤdchen von 14 Jahren einen epileptischen Zufall, an welchem sie fruͤher schon gelitten; dies hatte aber die Wirkung, daß sogleich auch einige andere Maͤd⸗ chen aͤhnliche Kraͤmpfe bekamen. Am naͤchsten Morgen wieder⸗ holte sich der Zufall bald nach Anfang des Schul⸗Unterrichts; drei Maͤdchen wurden zuerst von Convulsionen befallen, denen bald etwa zwanzig andere nachfolgten. Da bei einigen Kindern die Anfaͤlle fortdauerten, so hielt man fuͤr zweckmaͤßig, die Schule auf einige Zeit zu schließen. Auffallend ist, daß gleich⸗ zeitig auch in einer andern Klasse derselben Schule einige Maͤd⸗ chen gleiche Zufaͤlle bekamen, von den in beiden Klassen anwe⸗ senden Knaben jedoch keiner davon befallen wurde.

8 Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Denkmaͤler mittelalterlicher Kunst in den Bran⸗ denburgischen Marken. Lithographirte Abbildungen begleitet von dit ecem Text, von Alexander

von Minultoli. Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen gewidmet. Berlin, Verlag von L. Steffen. EL1.“

Von dem verdienstlichen Werk über Denkmäler vaterländischer Baukunst, dessen schon früher in diesen Blättern rühmend gedacht worden, ist vor kurzem das zweite Heft erschienen, wofür das Inter⸗ esse der Kunstfreunde zu erneuern wir unsererseits nicht unterlassen mögen. Das Heft enthält 4 Folio⸗Bogen Text, S. 17 bis 32 und 5 Tafeln, theils in Stein radirt, theils in farbigem Druck. Der Text setzt die Untersuchungen über die Mörtelmischung der alten Bauwerke fort und stellt in einer Tabelle die Analyse der Bestandtheile alter Mör⸗ tel zusammen, nämlich des hundertjährigen Mörtels aus den Fugen der äußeren Kirchmauer der Petrikirche zu Berlin, desgleichen aus dem inneren Gemäuer, ferner des sechshundertjährigen aus dem Dome zu Brandenburg, so wie des gleichalten aus dem Fundament der eben⸗ genannten Petrikirche, endlich zweier Sorten altrömischen Mörtels aus der von Agrippina erbauten Römischen Stadtmauer zu Köln und einem Thurm gleichen Ursprungs daselbst. Sodann handeit der Verfasser aus⸗ führlich von dem Putzmörtel und beschließt den Abschnitt über den Ziegel⸗ bau mit dem Resultat: „Ungeachtet der geringen Anzahl der Beispiele dürfte aus denselben hervorgehen, wie die Größe der Steine vom zehnten bis lum Anfange des funfzehnten Jahrhunderts eine fast

von der Mitte desselben jedoch schnelle Ab⸗ wie die sorgfältigste 11“ Mauerziegel in die Zeit von der Mitte des zwölften bis zur Mitte des dreizehnten Jahrhunderts, und die sauberste Behandlung der Fugen von da ab bis in die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, also mit der Blüthe⸗ bei des Deutschen Stils zusammen, die größte Vollkommenheit der

weites

nahme erleidet;

ormkunst in das Ende jenes und den Anfaug des folgenden Jahr⸗ hunderts fällt.“ Hieran schließt sich wieder eine Tabelle, enthaltend eine Uebersicht der Dimensionen an Steinen und Moöͤrtelfugen von 21 verschiedenen Bauwerken vom zehnten bis sechzehnten Jahrhun⸗ dert. Der nächstfolgende Abschnitt ist den Baumaterialien von ge⸗

ringerer Bedeutung gewidmet, als da sind: fremder Stein, Holz,

Metalle, Glas; es werden die vorhandenen Denkmäler aufgezählt un Technik und Kunststil näher betrachtet.

Unter den Kupfern finden wir den Grundriß der (leider nicht mehr

vorhandenen) St. Marienkirche auf dem Harlunger Berge bei Bran⸗ denburg und die östliche Ansicht derselben Kirche; ferner die Grund⸗ risse des Doms zu Havelberg, der Stiftskirche zu Jerichow, der Krypta zu Jerichow und der Krypta des Doms zu Brandenburg; sodann die Aufrisse der West⸗Fagade des Doms zu Havelberg, der West⸗Favcade der Klosterkirche zu Jerichow und der Ost⸗Fagcade derselben Kirche, alles im mäßigen Maßstabe, aber doch so ausgeführt, daß Total und Hauptverhältnisse hinlänglich anschaulich werden. Ein schönes Blatt in farbigem Steindruck enthält: Chablonen⸗Malerei in der Klosterkirche zu Lehnin, Malerei an den Gewölbe⸗Gurten in der ge⸗ gen Norden liegenden Halle des Brandenburger Doms, ein bronzenes Kruzifix an der Rordseite der Absis der Kirche zu Redekin, sodann das Kreuz an der Südseite daselbst, endlich Rosen in den Leibungen der Nord⸗Portale der St. Katharinenkirche zu Brandenburg. Zu be⸗

sonderem Schmuck gereicht dem Hesft ein Blatt von der Hand trefflichen Zeichners Herrn Bötticher, Kapitäle in der Krypta Doms zu Brandenburg darstellend. Der Druck ist mit zwei Plat und ausgesparten Lichtern Lesesabse. und die markige Seichna bringt den alten Stil und Charakter dem Beschauer kräftig entgegg

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Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmittags Abends Nach einmallge 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1837. 29. August.

335,32„Par. 323,28, Par. 231,26 „Par.] Queumwärme 7908 + 5,4°R. + 13,20 R. +. 9,60 R.] Flußwärme 14,40] + 430 R. + 620 R. + 8,10 R. Bodenwarme 1276

88 p„Ct. 58 pCt. 89 pCt. Ausdünstung 0,088, Wetter. heiter. trüͤbe. regnig. Niederschlag 0,29 % Wind....... Na. W. W. JWärmewechsek 4. Wolkenzug... W. + 5,1. I

Tagesmittel: 333,45 Par.. . 8,8 0 R.. P. 6,2 0 R.. 78 pCt. 8 Das Minimum der Tageswärme †. 5,1 9o fiel auf den Morgen. Die Nath war nur +.· 8,80 R.

. Luftdruchk. Luftwärme... Thaupunkt. Dunstsättigung

Auswürtige Börsen.

Amsterdam, 25. August. 22 ½. 2598 Span. 1911 1. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 100 ¾. Antwerpen, 24. August. Zinsl. 7. Neue Anl. 19 ½. Hamburg, 28. August. Bank-Actien 1362. 1360. Engl. Kuss. 106 ¼. 5 % Port. 3 % 25. Neue Anl. —. 8 8 Paris, 25. August. .“ 5 % Rente fin cour. 110. 75. 3 % fin cour. 79. 45. Neap. fin cour. 97. 20. 5 % Span. Rente 22 ¼. Passive 5.

Portug. 25 ¼. Wien, 25. August. 5 % Met. 105 ¾6 2. 4 % 100 ½. 3 % 77½. 2 ½ % —. —. Bank-Actien 1378. Neue Anl. 580 ⅞.

Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 31. Aug. Im Schauspielhause: Der seiner Ehre, Trauerspiel in 5 Abth., nach dem Spanischen Calderon, von C. A. West. (Neu einstudirt.) Freitag, 1. Sept. Im Opernhause: Der Liebesn Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Sonnabend, 2. Sept. Im Schauspielhause: Die M von Messina, Schunke: Don Cesar, als letzte Gastrolle.) Sonntag, 3. Sept. Im Opernhause: risches Drama in 3 Abth., mit Ballets. Musik von (Fraͤul. v. Faßmann: Julia.)

Koͤnigsstaͤdtisches Theater. 8 Donnerstag, 31. Aug. Je toller je besser! Komische 0 rette in 2 Akten. Musik von Mehul. Vorher: Der R‚u Sobri. Lustspiel in 1 Akt, nach Paul Duport, von A. Cozme Freitag, 1. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Fofe Posse in 5 Akten, von Angely. Vorher: Der Secrmitg. der Koch. Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum. S Sonnabend, 2. Sept. orma. Oper in 2 Akten. . von Bellini. (Dlle. Haͤhnel, von ihrer Urlaubsreise e gekehrt, wird in der Rolle der Norma zum erstenmale auftreten.) 1

Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. (

Die Vestali Spone

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Allgem ein er Anzeiger fuͤr die

Preußischen Staaten.

Werk entworfen worden ist, dürfen wir unr auf Ne

Bekanntmachungen. Eher verkuanf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. Juli 1837. Das vor dem Frantfurter Thore belegene Grund⸗ stück des Rentier Bogenschneider, die neue Welt ge⸗ nannt, taxirt zu 15,724 Thlr. 16 sgr. 7 ¼ pf., soll am 30. März 1838, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypotheken⸗Schein sind in der Registratur einzusehen.

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(Kdietal-Eitation.

In Sachen des Schneidermeisters Johann Christoph Wilcke zu Sachswerfen, Klägers wider seine abwesende Ehefrau Johauue Friederike Juliane, geborne König, Verklagtin wegen Ehescheidung, wird Letztere hierdurch oöͤffentlich vorgeladen, 1z

binnen neunzig Tagen von heute an, Vormittags 10 Uhr, vor hiesigem Konsistorio in Person oder durch einen legitimirten Bevollmächtigten zu erschei⸗ nen, um sich auf die von ihrem Ehemann, mit welchem sie laut beigebrachten Attests, am 26. August

1833 in der Louisen⸗Kirche zu Berlin getraut wor⸗

den ist, eingereichte Ehescheidungs⸗Klage wegen

böslicher Verlassung vernehmen zu lassen, widrigen⸗ falls aber zu gewärtigen, daß auf ferneres Anrufen des Klügers die Trennung der Ehe mit der Verklagten, wegen böslicher Verlassung, werde erkannt werden.

Signatum Renstadt unterm Hohnstein, den 22. Au⸗

gust 1837. 1 Gräflich Stolberg⸗Hohnsteinsches Konsistorium.

Emxreen

Literarische Anzeigen. Im Verlage von Roritz Westphal in Berlin, Breite Strafse No. 20, erschien so eben:

Das Lager bei Teltow. Inhalt: Marsch der Petsdamer. Marsch der Frank- farter. Teltower Lager-Galopp. Masurka und Brandenburger Favorit-Walzer, componirt und für das Pianoforte eingerichtet von 8

Ee1“ Preis 15 sgr. Früber orschien ebendaselbst: ] Erinnerung an das Lager bei Kalisch. Für das Pianoforte. Preis 12 ¼ sgr.

Bei G. Reichardt in Eisleben ist erschienen und bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstr. Nr. 8, zu haben:

Tempel freier Gottesverehrung.

Erhabene Setra der Dichter und Denker über Gott, Natur und Menschenleben. 8vo. Elegant gebunden ½ Thlr. Geheftet Thlr.

Der Titel dieses Buchs zeigt genugsam an, daß dessen Zweck ist, alle Gottesverehrer, oehne Rücksicht auf die Verschiedenheit der Glaubensmeinungen, um sich zu sammeln, und Trost, Beruhigung, Stärkung zu gewähren und den Geist der Andacht in Betrach⸗ tung der Herrlichkeit des göttlichen Urwesens, der Natur und des Menschenlebens cg befördern. Das Ganze zerfällt daher in drei Abtheilungen, deren erste enthält: Sehnsucht nach dem Schauen des Unsichtba⸗ ren, die Art und Weise der Erkenntniß Gottes, Be⸗ wunderung, Lob und Preis seiner Einigkeit, Erhaben⸗ heit und Vatergüte, Bitte um Erleuchtung und Einkehr, und zum Schluß poetische Behandlungen des Vater Unsers und der zehn Gebote. Die zweite Abtheilung hat die Natur in ihrer Pracht und Herrlichkeit, als immer auf den ewigen Schöpfer und Erhalter hin. weisend, und zugleich eine Fülle von Freude und Ge⸗ nuß für den Menschen in ihren verschiedensten Ex⸗ scheinungen darbietend, zum Inhalt. Der dritte Ab⸗ schnitt hat den Menschen zum Gegenstand in seinen verschiedenen Beziehungen zur Welt und namentlich zu Gott, weshalb auch Religion und näher das Chri⸗ been vnu⸗ E lösung, Tod, Zukunft, Unsterblichkeit den

chluß bilden. Das ewig Wahre kann nie verkannt werden, so wie das wahrhaft Schöne unter allen Ver⸗ hältnissen schön bleibt, und es müssen diese Wahrheiten um so anziehender werden, wenn sie uns in schönen Formen erscheinen, und diese bietet neben der erhabe⸗ nen Prosa ganz besonders die mannichfache schöne Form der Poesie, welche auf jeden gefühlvollen Men⸗ schen, sei der Grad seiner Bildung, welcher er wolle, immer begeisternd und beruhigend wirkt. Die Namen Herder, Zschokke, Pestalozzi, Tiedge, Mahl⸗ mann, Witschel, Novalis, Gellert, Utz, Mil⸗ 18N, . Thomson, Salis, Agnes Franz u. v. A. lassen im Voraus keinen Zweifel, daß nicht auch die erhabensten Gegenstände, die angemessen zu⸗ sammengestellt sind, in würdevoller, schöner und begei⸗ sterter Sprache vorgetragen wären. Die äußere Aus⸗ stattung wird wenig oder nichts zu wünschen übrig

lassen.

Anthropologie und Psychologie. 8 Zum Gebrauch für Lehrer an Bürger⸗ und Landschulen, von G. Ch. Kneise.

: 8vo. Geheftet Thlr.

„Welches Bildungsmittel könnte wohl dem Menschen höher stehen, als die Kenntniß seiner selbst, seiner kör⸗ perlichen und geistigen Kräfte, ihrer Erhaltung, Stär⸗ kung und Feteannaug Der Herr Verfasser hat dies Buch zunächst den Lehrern der Jugend gewidmet; aber jeder Vater, jede gebildete Mutter sollten es be⸗ sitzen, um ihre Kinder schon zeitig zu lehren, wozu ihr Körper in allen seinen einzelnen Theilen bestimmt ist, wie sie vor Gefahren zu wahren, gesund und kräftig zu erhalten sind; so wie auch, auf welche Weise die geistigen Kräfte zu des Menschen Bestimmung wirken und welchen Einfluß sie auf seinen Körper ausüben. Die Lehrweise des Herrn Verf. ist so klar und leicht, daß das Buch auch Kindern in die Hände gegeben werden kann.

Satzlehre der deutschen Sprache, 1b mit drei Anhängen: die Redefiguren, die Orthographie und die Zeichensetzung. Für höhere Knaben⸗ und Mädchenschulen ven R. Kühne. 8vo. Geheftet 12 Thlr.

Der kleine Klavierschuͤler, eine Reihenfolge methodisch geordneter Uebungsstücke zum Klavierspielen, von C. Breitung.

Drei Hefte, jedes ½ Thlr.

Des Herrn Schriften (früher erschien von ihm: „Der erste Klavier⸗Lehrer“) sind in allen bis jetzt erschienenen Beurtheilungen sehr beifällig auf⸗ geunommen worden, und alle Lehrer, welche sich dieser Uebungsstücke bedienten, haben auffallend rasche Fort⸗ schritte an ihren Schülern wahrgenommen. Von den vielen, sehr günstigen Recensionen führen wir nur eine aus der zu Dresden erscheinenden Deutschen Jugend⸗Zeitung (1836 Nr. 5) hier an:

„Wir freuen uns, dieses in jeder Hinsicht Auszeich⸗ nung verdienende Unternehmen den Herren Musik⸗ Lehrern, welche sich die reellen Fortschritte ihrer Schü⸗ ler wahrhaft angelegen seyn lassen, bestens zur genauen Prüfung und Benutzung anempfehlen zu können. Um

die Grundlinien anzudenten, nach welchen vorliegendes

rühmlichst bekannten „ersten Klavier⸗Lehrer’ des 9. ehrten Herrn Verfassers verweisen. 8

Möchte die höchst zweckmäßige und auf vieljährgeg sägeaat begründete Methode desselben doch nchs die verdiente Würdigung und Anwendung von Eh der Aeltern und Lehrer junger Klavier⸗Schuület si

Eine bedeutende Zahl von Uebungsstücken, ve den Kräften des ersten Anfängers wohl angene und, um sie für ihn schmackhaft und aufmuntern machen, zum ssosen Theil in die Form von⸗ leich Tänzen, Märschen, gefälligen Liedern und dergle gekleidet sind, führen den Schüler unvermerkt 9 höhern Stufen der Ausbildung seiner mustkah Talente, so daß der Lehrer kanm nöthig haben bei diesen Stücken eine besondere Auswahl na individuellen Anlagen des Lernenden I. treffen.

Unsern jungen Lesern, denen die Erscheinung! Werkes gewiß recht viel Freude machen wird, mg wir gleichsam als Motto desselben die Anfangsn jenes alten Liedes zu:

Gebt nur auf die Noten acht! Allles ist Euch leicht gemacht.“

Bei Gebrüder Reichenbach in Leipzig si schienen und bei E. S. Mittler in Berln ( bahn Nr. 3), Posen, Bromberg und bei L. B in Greifswald zu haben:

Vorschule der Hieroglyohik,

die Bildersprache der Alten W“ ie Bildersprache der Alreg Ein Hülfsbuch beim Studium der Lasster umn lischen Schriftsteller. Von F. gr. 8vo. brosch. 1 Thlr. 22 s k sach Die Tendenz dieser Schrift ist die sa uweisen, welche das Mißverständniß so g f 8 dellem veranlaßt und Homers wie Hvid vonte sältchlich für das Spiel einer müßigen Püten klären ließ; denn unsere Exegeten ü dalcs forscher dachten bisher nicht darau, 56 1922 Kultus schreibenden Priester ihre My h 81wh terhin von Dichtern behandelt 2 Indischen Natur⸗Philosophemen den Arsprneg dc den Hieroglyphen⸗Styl abgefaßt ha 15” die Orakel, eine doppelte Auslegun 129 und auch an den biblischen Schriftstellen lreiche gefunden hatte, weil die überans hese aüeries . tischen Idiome jene nur in den 152 schleiernde Dunkelheit begünstigen halfen.

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