1837 / 289 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Großbritanien und Irland.

London, 11. Okt. Die Koͤnigin ertheilte vorgestern dem Premier⸗Minister, der Ihrer Majestaͤt nach Brighton gefolgt ist, eine Audienz und zog denselben Abends zur Tafel.

Die Herzogin Ida von Sachsen⸗Weimar langte gestern Abend von Vufgy⸗Park im St. James⸗Palaste an.

Der Spectator macht bemerklich, daß nur noch ein Mo⸗ nat bis zur Versammlung des neuen Melbourneschen Parla⸗ ments hin sey, ohne daß man bis jetzt den geringsten Finger⸗ zeig uͤber Lord Melbourne's politische Absichten erhalten habe; der Ton der ministeriellen Blaͤtter sey konservativ, wenn sie all⸗ gemeine politische Angelegenheiten bespraͤchen; es sey keine Rede davon, daß die Minister es mit populairen Maßregeln versu⸗ chen wuͤrden und Alles, was jene Blatter offen heraussagten, laufe darauf hinaus, daß Lord Melbourne sich am Ruder zu erhalten suchen werde, wenn er koͤnne.

Der bisherige Portugiesische Geschaͤftstraͤger, Ritter von Ribeiro, empfahl sich am 5ten d. bei Lord Palmerston, um nach Lissabon zuruͤckzukehren, und stellte zugleich den Ritter von Car⸗ valho als seinen Nachfolger vor.

Der Morning Herald sagt: „In Portugal wie in Spanien ist die Partei schlecht daran, deren Sache Lord Pal— merston zu der seinigen gemacht hat. Se. Herrlichkeit ist naͤm— lich in Portugal ein Pedroist oder gemaͤßigter Liberaler, in Spanien aber ein Calatravist oder Ultkaliberaler. Warum Sal⸗ danha sich die Muͤhe machte, sich gegen die bestehende Regie— rung zu empoͤren und eine Armee zu versammeln, wenn er wei⸗ ter nichts wollte, als Blutvergießen verhindern, wie er sagt, das koͤnnen wir in der That nicht begreifen. Er haͤtte sich die Sache doch vorher besser uͤberlegen sollen, ehe er seine Armee Monate lang mit Maͤrschen und Gegenmaͤrschen ermuͤdete und sie dann auf Discretion sich uͤbergeben ließ, bloß um zu zeigen, daß er nicht geneigt sey, das Schicksal der Charte und der Con⸗ stitution durch Kanonen und Bajonette entscheiden zu lassen.“

In der Times wird gemeldet: „Aus verschiedenen Pro⸗ clamationen der Behoͤrden von Cadix ersieht man, daß dort am 24sten v. M. Unruhen ernster Art stattgefunden haben, woruͤber schon fruͤher hier Geruͤchte verbreitet waren. Die Ursache da⸗ von scheint die taͤgliche Zunahme der Stimmen in jener Stadt und den umliegenden Distrikten zu Gunsten der sogenannten constitutionnell⸗ monarchischen Partei gewesen zu seyn. Das Haupt und einer der Kandidaten dieser Partei ist Herr Isturiz. Das Volk, von den Exaltados oder der ultrademokratischen Par⸗ tei aufgeregt, umringte die Kirche San Felipe, wo die Wahl⸗ handlung vor sich ging, und griff die ihm sich Widersetzenden mit Waffen an, indem es ihnen binnen zwei Stun⸗ den gaͤnzlichen Untergang drohte. Durch die Bemuͤhun⸗ gen der staͤdtischen Behoͤrden und des Gouverneurs, un⸗ rerstuͤtzt von der Festigkeit der Buͤrger⸗Miliz, wurden

ie Ruhestoͤrer endlich üͤberwaͤltigt. Die Behoͤrden scheinen je⸗

doch nicht entschlossen oder nicht stark genug gewesen zu seyn, um die Fortdauer der Ruhe zu sichern, denn die Wahlen waren auf Befehl der Provinzial⸗Deputation und des politischen Chefs suspendirt worden, welche erklaͤrten, daß, da das Gesetz verletzt worden, die Wahlen der Deputirten nicht weiteren Fortgang haben koͤnnten, bis man aus Madrid Verhaltungs⸗Befehle er⸗ halten habe.“

Nach Berichten aus Kalkutta vom 27. Mai wehte die Flagge des Fuͤrsten von Tharawaddy zu Rangun, in dessen Be⸗ sitz seine Armee sich befand, so daß die Communication mit Ava

unterbrochen war. 96

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Amsterdam, 11. Okt. Die Hollaͤndischen Blaͤtter widerrufen ihre Nachricht von der Ankunft des Prinzen Wil⸗ helm Alexander, aͤltesten Sohn Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prin⸗ zen von Oranien, im Haag; dieser Prinz hat am 5. Oktober Stuttgart verlassen, um seine Reise nach Italien fortzusetzen.

Belglien. Drufsel, 11. Okt. In der gestrigen Sitzung der Repraͤ⸗ sentanten⸗Kammer hat der Finanz⸗Minister einen Gesetz⸗Entwurf vorgelegt, wonach Goldmuͤnzen von 10, 25, 50 und 100 Fres gepraͤgt werden sollen. b Der Professor Hoffmann (von Fallersleben) hat unter den Manuscripten der oͤffentlichen Bibliothek von Valenciennes eine wichtige Entdeckung gemacht. Er hat den in Altdeutscher Sprache ums Jahr 883 verfaßten Siegesgesang auf den Sieg Ludwigs uͤber die Normanen wieder aufgefunden. Dieses lite⸗ rarische Denkmal, das Mabillon nach einer Handschrift der Abtei von St. Amand kopirt hatte, nach dem man aber ver⸗ geblich seit dem Jahre 1692 8g hatte, ist von der groͤßten Wichtigkeit fuͤr die Literatur⸗C eschichte. Professor Hoffmann will gemeinschaftlich mit Herrn Willems (bekannt durch die Herausgabe mehrerer alten Werke in Flamaͤndischer Mundart) den Originaltext des Gedichtes nebst einem Faesimile der Hand⸗ schrift in Belgien herausgeben.

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14. Okt. Des Großherzogs Koͤnigl. Hoheit haben am éten d. M. dem am hiesigen Hofe zeither akkreditir⸗ len und nunmehr abberufenen Koͤnigl. Franzoͤsischen bevollmaͤch⸗ rigten Minister Edmund von Bussières die Abschieds⸗Audienz

in der Sommer⸗Residenz Belvedere ertheilt. Die hiesige Zeitung schreibt aus Jena: „Ob unsere Universitaͤt im naͤchsten Winter⸗Halbjahre, das unter dem Pro⸗ ektorate des Geheimen Hofrathes und Professors Dr. Eichstaͤdt beginnt, gegen das vergangene an Zahl der Studirenden ge⸗ winnen werde, ist abzuwarten, denn die Einschreibung ist erst eröͤffnet worden und dauert bis zum 24. Okt., acht Tage nach dem Anfange der Vorlesungen. Daß man sich dabei wieder reng an die bestehenden Bundes⸗Gesetze haͤlt und unter Ande⸗ en auch von den nach Jena zuruͤckkehrenden Studenten eine Nachweisung uͤber ihren Aufenthalt waͤhrend der Ferien ver⸗ langt, ist eine Buͤrgschaft mehr fuͤr den Staat, fuͤr die Ihrigen und fuͤr sie selbst, und schmaͤlert die wohlverstandene akademische Freiheit eben so wenig, wie die Frequenz, die, weit entfernt, in scheinbaren Reizen von Gesetzlosigkeit Beguͤnstigung zu fin⸗ den, vielmehr von dem Beduͤrfniß der Zeit, von dem literari⸗ schen und dem Lehrer⸗Ruf der Docenten und von dem wissen⸗ schaftlichen Leben der Studirenden selbst in Verbindung mit außeren Vortheilen abhaͤngt. Diese Bedingungen hat Jena immer erfuͤllt und erfuͤllt sie heute noch. Fuͤr eine Universitaͤt liegt es außerhalb ihrer Aufgaben und ihrer Mittel, das Jahr⸗ hundert vor der Neigung zu dem Uebergewicht der Industrie zuruͤckzuhalten, das Schicksal der Abnahme der Frequenz theilt Jena mit den ersten Universitaͤten Deutschlands, ja in geringe⸗ rem Grade, wenn man die staticischen Verhaͤltnisse betrachtet Aufflackern dieser oder jener Heochschule

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nicht zum Stuͤtzpunkt einer Vergleichung macht. Die Zahl der Inlaͤnder ist der Groͤße und dem Bedarf der Staaten ange⸗ messen, denen sie mit zum geistigen Vereinigungspunkte dient, die Auslaͤnder machen durchschnittlich mehr als ein Drittel aus und stellen dadurch sehr zu Gunsten Jena's das Verhaͤltniß her, das man auch auf den besuchtesten Universitaͤten Deutschlands nicht anders bemerkt.“

Stuttgart, 12. Okt. Die hiesigen Zeitungen ent⸗ halten nachstehenden amtlichen Artikel: „Nachdem Se⸗ Hoheit der Herzog Alexander Friedrich von Wuͤrttemberg Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Ihren Wunsch eroͤffnet hatten, sich mit Ihrer Koͤ— niglichen Hoheit der Prinzessin Marie Christine von Orleans, Tochter Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen, zu vermäͤhlen, so haben Allerhoͤchstdieselben, als Haupt der Koͤniglichen Fami⸗ lie, zu dieser Verbindung Ihre Genehmigung zu ertheilen ge⸗ ruht.

funt 1 Oik (gestern erwaͤhnte) Be⸗ kanntmachung in Betreff des mit dem Großherzogthum Baden getroffenen Abkommens wegen gegenseitiger Aufhebung der Rhein⸗- und Main⸗Zoͤlle lautet also:

„In Auftrag hohen Senats wird andurch Folgendes bekannt gemacht: In Gemäßyeit des Art. 12 des Zoll⸗ und Handels⸗Ver⸗ trags vom 2. Januar 1836, worin die Absicht ausgesprochen worden, in Unterbandlungen zu treten, um zu einer Vereinbarung zu gelan⸗ gen, in Folge deren die Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhr der Erzeugnisse der sämmtlichen Vereinslande auf dem Rhein und dessen Rebenflüs⸗ sen in den Schifffahrts⸗Abgaben, mit stetem Vorbehalt der Receg⸗ nitions⸗Gebühren, wo nicht ganz befreit, doch möglichst erleichtert werden soll, ist von Seiten hiesiger Stadt mit dem Großherzogthum Baden die nachstebende Vereinbarung getroffen worden: 1) Das Großherzogthum Baden bewilligt der freien Stadt Fraͤnkfurt für alle aus ihrem Hafen zu Wasser abgehenden Güter des freien Verkehrs, mit Ausnahme der notorisch Außer⸗Deutschen Erzengnisse, bei dem Großherzoglich Badischen Rhein⸗ und Reckar⸗Zöllen, die in der Uebereinkunft zwischen Baden, Preu⸗ ßen, Bavern, Württemberg und Großbherzogthum Hessen zugestandene Wasserzoll⸗Nachlässe, und zwar in der Art, daß a) die bezeichneten Gegenstände, wenn sie aus dem Hafen der freien Stadt Frankfurt auf dem Rhein mit Berührung der Octroi⸗Aemter Mannheim oder Reuburg verschifft werden, au der ersterwähnten Station aber nur zu Thal von dem Antheil des Großherzogthums an den Rheinzöllen, welche bei diesen Octroi⸗Aemtern erhoben worden, mit Ausnahme der Recegnnions⸗Gebühr, befreit sevn sollen; b) daß ferner diejenigen Güter gleicher Beschaffenheit, die aus dem Hafen der freien Stadt Frankfurt auf dem Reckar mit Berührung der Großherzoglichen Neckarzoll⸗Aemter verschifft werden, von zwei Dritteln des Reckar⸗ zolles, der an diesen Aemtern zu bezahlen ist, mit Ausnahme der Recognitions⸗Gebühr, frei bleiben sollen. 2) Die freie Stadt Frank⸗ furt gewäort allen aus Großherzoglich Badischen Rhein⸗, Main⸗ und Neckar⸗Häfen abgehenden Gütern der sub. 1 gedachten Art, welche auf dem Main mit Berührung des Frankfurter Main⸗Zoll⸗Amts verschifft werden, den Nachlaß des Main⸗Zolls, mit Vorbehalt einer noch zu regulirenden Recognitions⸗Gebühr. Frankfurt a. M., den 10. Oktober 1837. Stadt⸗Ka gle 1116““ Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz ist nebst Sr. Koͤnigl. Ho⸗ heit dem Erbgroßherzog hier angekommen und im Gasthof zum Roͤmischen Kaiser abgestiegen.

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Zuͤrich, 20. Okt. (Allg. Ztg.) Es giebt von Zeit zu Zeit Anstaͤnde wegen Niederlassung Franzoͤsischer Juden in der Schweiz. In der neuesten Zeit beschwerte sich der Franzoͤsische Gesandte uͤber Abweisung eines juͤdischen Niederlassungs⸗Gesu⸗ ches durch die Regierung des Kantons Aargau. Es mag da⸗ her nicht ohne Interesse seyn, uͤber diese Verhaͤltnisse einiges Naͤhere zu berichten. Durch einen Vertrag der Krone Frank⸗ reich und der Schweiz vom 30. Mai 1827, welchem indessen einige der inneren katholischen Orte uͤberall nicht beitraten, wurde gegenseitig freies Niederlassungsrecht fuͤr die Angehoͤri⸗ gen beider Staaten als Grundsatz ausgesprochen, und zwar so, daß die Franzoͤsischen Unterthanen sich in den betreffenden Schweizer⸗Kantonen und unter den gleichen Bedingungen, wie die Schweizer anderer Kantone, niederlassen duͤrfen. In vie⸗ len Gegenden der Schweiz ist man aber sehr aͤngstlich gesinnt gegen die Aufnahme von Juden und weist ihre Niederlassungs⸗ Gesuche gern von der Hand. Sind diese Juden nun Franzoͤ⸗ sische Unterthanen, so berufen sie sich auf jenen Vertrag und nehmen noͤthigenfalls die Huͤlfe ihres Gesandten in Anspruch. Es ist nun zwar ganz richtig, daß der Vertrag keinerlei Unter⸗ schied macht zwischen Franzoͤsischen Christen und Franzoͤsischen Ju⸗ den, sondern ganz allgemein von Franzosen spricht. Allein jener Vertrag giebt doch den Franzosen nur das naͤmliche, nicht ein besseres Recht als den Schweizern. Und wenn nun ein Kanton juͤdischen Schweizern anderer Kantone die Niederlassung verwei⸗ gert und verweigern kann, so werden die Franzoͤsischen Juden sich dieselbe Maßregel gefallen lassen muͤssen. 2 diese Aus⸗ legung des Vertrages die richtige sey, ergiebt sich auch aus der Unterhandlung der Staaten uͤber den Vertrag selbst. Es erregte naͤmlich bei mehreren Kantonen großes Bedenken, dem Vertrage beizutreten, und zwar eben deshalb, weil dieselben fuͤrchteten, nun auch Franzoͤsische Juden aufnehmen zu muͤssen. Um diese Bedenken zu zerstreuen, gab nun aber Herr v. Rayneval, welcher damals unterhandelte, den eidgenoͤssischen Staͤnden in einer of⸗ fiziellen Note die Erklaͤrung, daß er zwar keine ausdruͤckliche Er⸗ waͤhnung der Juden in dem Vertrage zugeben koͤnne, weil nach Franzoͤsischem Rechte alle Unterthanen, welcher Religion sie auch zugehoͤren, gleich seyen, daß er aber allerdings den Vertrag so verstehe, daß die Franzoͤsischen Juden nicht anders gehalten wer⸗ den sollen, als Schweizerische Juden anderer Kantone. Sonder⸗ barer und ungeschickter Weise ist diese Note aber in der Schweiz in keine Sammlung aufgenommen und so selbst den meisten Behoͤrden gaͤnzlich unbekannt. Nichtsdestoweniger existirt sie sicher und hebt die diesfaͤlligen Zweifel.

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Die Gazette du Midi enthaͤlt uͤber die Vorgaͤnge waͤh⸗ rend der Cholera auf Sicilien einen Bericht, den andere Fran— zoͤsische Blaͤtter als halboffiziell bezeichnen, und der aus Pa⸗ lermo vom 15. September datirt ist. Es heißt darin: „Bei der Entfernung, in die wir durch unsere isolirte Lage versetzt sind, können wir nicht begreifen, welches Interesse es fuͤr die Franzoͤsischen, Englischen und Deutschen Blaͤtter haben kann, Thatsachen zu entstellen, die sich auf die Krankheit beziehen, welche unser ungluͤckliches Land verwuͤstet hat. Nur einige Blaͤtter, wie das Ihrige, haben zum Theil die Wahrheit ge⸗ sagt, allein da denselben nicht Alles bekannt war, so glauben wir, auf jene Thatsachen zuruͤckkommen zu muͤssen, um die Jour⸗ nale in den Stand zu setzen, die durch ungenaue Mittheilung begangenen Irrthuͤmer zu berichtigen. Die beiden ersten Er⸗ krankungsfaͤlle in unserer Stadt fanden am 7. Juni statt; allein man glaubte, wie gewoͤhnlich, nicht daran. Nach achttaͤgiger Unglaͤubigkeit erregten einige neue Faͤlle doch schon einigen Zwei⸗

fel, der zur Gewißheit wurde, als am 25sten etwa 508 Fäͤlle ve kamen. Vom 25. Juni bis zum 4. Juli vermehrte sich die Zahl dertz lichen Todesfaͤlle allmaͤlig bis auf 900; am 5ten uͤberstieg sie 1500 u; mit dem 6ten begannen jene traurigen acht Tage, deren je 1500 2000 Personen hinraffte. In diesen fuͤrchterlichen T gen wurde die Bevoͤlkerung von Palermo im wahren Sinn des Wortes decimirt; 15,000 Leichen fuͤllten das Campo san (den Begraͤbnißplatz). Am 1'bten starben nur noch 900,99 am 16ten etwa 4 500. So blieb es einige Tage und wir fand diesen Zustand milde gegen die Sterblichkeit vom 5ten bis 13ten, die 15,000 Personen das Leben gekostet hatte. Nach de 20sten nahm endlich die Zahl der Todesfaͤlle um die Haͤlfte; und nach dem 30sten blieb sie bestaͤndig unter 100. Der M nat August sah das Ende dieses furchtbaren Trauerspiels. 1 streitig hatte der Schrecken, der sich unserer so leicht empfänn lichen Bevoͤlkerung bemaͤchtigte, sehr viel dazu beigen gen, das Uebel aͤrger zu machen. Unter diesen traus gen Umstaͤnden konnte auch in Palermo der Glaube; eine Vergiftung nicht ausbleiben. Der Weisheit der Nai rung gelang es, fast alle traurigen Folgen jenes Vorurtheitz verhuͤten. Sie ließ sogleich die der Vergiftung angelln Personen verhaften, um sie unter ihren Schutz zu stellen; ließ dieselben oͤffentlich visitiren und bewies so deren Unschui Am Morgen des 11. Juli wurden jedoch ein Mann und Kind Oofer der Poͤbelwuth und ihre Leichen wurden eine Ne telstunde lang duͤrch die Straßen geschleppt. In wenigae einer Stunde wurde gleichwohl der Poͤbel zerstreut; die Leit wurden fortgeschafft und die Schuldigen ergriffen. Der 65 ral⸗Lieutenant, Fuͤrst von Campo⸗Franco, den die auswaͤrn Blaͤtter ein halbes Dutzendmal getoͤdtet haben, ernanntz⸗ Militair⸗Kommission, um alle diejenigen, die sich der gerim Gewaltthaͤtigkeit gegen Privat⸗Personen schuldig machen, irgend Jemand der Vergiftung beschuldigen wuͤrden, nen 24 Stunden zu verurtheilen. Diese energische regel war hinreichend, um die Ruhestoͤrer im Zaum zu ha In Palermo waren nicht 2000 Mann Soldaten, aber die tigkeit und Energie der Generale Schudy und Vial erst die Zahl. Der Polizei⸗Minister, Herzog von Curnia, bemn Tag und Nacht die Unruhestifter und der Fuͤrst von Em Franco ordnete, mitten unter haͤuslichen Leiden, Alles mitz bewunderungswuͤrdigen Ruhe an. Seitdem heerschten ummn brochen die groͤßte Ruhe und Ordnung in Palermo. Ji 0 habe mich stets erst eine Stunde nach Mitternacht in na Wohnung begeben und bin nie durch etwas An derts n gehalten worden, als durch die Leichen, an die mm fif bei jedem Schritte stieß. Ich habe niemals einn we deren Laͤrm gehoͤrt, als den die Leichenwagen vermflt ten, indem sie uͤber das Pflaster des Cassero hinrolte Zu diesen auf den Straßen liegenden Leichen kamen noch! dere, die bei der Ankunft des Leichenwagens von unsichtbt Haͤnden aus den Haͤusern hineingeworfen wurden. Wi Ihre Journalisten Zeugen dieser traurigen Scenen gewesen, wuͤrden sie wahrscheinlich nicht Muth genug behalten heit um ihre politischen Romane zu erdichten, wonach sich Palem in voller Empoͤrung befunden, das Volk sich fuͤr souveraing klaͤrte, der General-Lieutenant erdrosselt und das Koͤnigli Schloß nebst allen Archiven verbrannt worden seyn sollle. 9 der Umgegend von Palermo, wo die Regierung nicht so schne einschreiten konnte, wo die Unwissenheit dem Glauben des Boh kes an Vergiftung mehr Staͤrke verlieh, wurden zahlreich Mordthaten veruͤbt. Aber bei der ersten Nachricht hierre die auf telegraphischem Wege nach Neapel gelangte, sand der Koͤnig auf Dampfboͤten Truppen nach allen von Moͤrdern bedrohten Punkten. In weniger als acht Tagen n ten in Bagueri, Misilmeri, Abbate, Cefalu, Termini, Can⸗ Carini und Carleone, so wie in alle Staͤdte, in denen sich Ue wollende befanden, Truppen⸗ Abtheilungen ein und ungeat der bekannten Abneigung der Sicilianer gegen die Nemy taner, ist doch nicht ein einziger Schuß gefallen; die Bewose aller Ortschaften waren vielmehr froh, Truppen des Koͤnigs kommen zu sehen. Ueberall wurden Militair⸗Kommissionen, richtet und bei den Hinrichtungen fand keine Widerseßzlit irgend einer Art statt. Wie lassen sich hiernach die erbitn Kaͤmpfe erklaͤren, von denen die „Augsburger allgemeine Zeim spricht? Es ist dies offenbar eine Mystificirung der Leser. Die O‚ von Sicilien erforderte die Entwickelung einer groͤßeren Tuug masse, weil die Moͤrder sich daselbst in bewaffnete Banden orgun hatten; um aber genau beurtheilen. zu koͤnnen, welcher Anw Bande waren, wird es gut seyn, die Vorfäͤlle in Syrxa0 erzaͤhlen, wie wir sie von einem glaubwuͤrdigen Augmmm gehoͤrt haben, dessen Aussagen mit den uns vorliegenna se ziellen Dokumenten uͤbereinstimmen. Am 15. Juli vecbtenet sich in Syrakus das Geruͤcht, die Geleerensklaven seyen! brochen. Diese Nachricht erregte allgemeine Bestuͤrzungef in einem Augenblick waren alle Laͤden geschlossen. Die (s ther beruhigten sich zwarsehr bald wieder, allein am folgenden; z wiederholte sich dasselbe Geruͤcht, es brachte dieselbe Bestuͤrzum vor, wie am vorhergehenden Tage und ließ traurige Auftrittechn. Ungluͤcklicherweise wurde durch die Abwesenheit des Jnnnm. ten, der außerhalb der Stadt schlief, so wie durch die siint Flucht mehrerer Behoͤrden, die sich vor der in der Srnit fem schenden Cholera fuͤrchteten, die moralische Staͤrke der gis geschwaͤcht. Am 17ten wurde in aller Eile eine BuͤrgesGunde organisirt, um die Ungluͤcksfaͤlle zu verhuͤten, die sich durch de bereits oͤffentlich ausgesprochene Beschuldigung der Vergistun nur zu sehr ankuͤndigten. Der Tag ging in scheinbarer Nah voruͤber; er war jedoch nur das Vorspiel eines blutigen Drama⸗ Am Morgen des 8ten bemäaͤchtigte sich der Poͤbel, imn mehr uͤberzeugt, daß die Cholera nur die Folge eines —übe verbreiteten Giftes sey, des Johann Schwetzer, Direktor Franzoͤsischen Kosmorama's, seiner, Frau, geb. Lepych, semh Domestiken und dreier Sicilianer. Die ersten Beiden wulge ins Gefaͤngniß geschleppt, die uͤbrigen Vier aber wurden, G dem sie an die Saͤulen an der Treppe der Kathedrale gebune worden waren, auf schauderhafte Weise umgebracht. Zu 1- selben Zeit wurde der Polizei⸗Commissair Vero ermorhe 1 der Poͤbel erlaubte dreizehn Kauffahrtei⸗Schiffen, die 1” Auarantaine befanden, die freie Verbindung mit der Slg Am Abend desselben Tages um 9 Uhr fuͤhrte eine Füͤgang Poͤbelmasse den Intendanten Baron Vanaro vom nach der Stadt. Am Thore wurde der Ungluͤcklicht Stuͤcke gehauen, und der Poͤbel schleppte seine len ne reste nach der Kathedrale und befestigte sie an den Säuen ben den uͤbrigen Leichen. Die Nacht ging in laͤrmender § ä. und Trunkenheit voruͤber, und der Poͤbel verkuͤndigte, dab 5 bei dem Direktor des Kosmoramas, bei dem Intendanten ah, dem Polizei⸗Commissair große Quantitaͤten Gift gefunden dl Kisten, die mit giftigen Se angefuͤllt seyn acees sen den in die Kapelle der heiligen Lucie gebracht, wo sie no d0 hen. Der Morgen des lgten brach zu neuen Graͤueln an.

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hen Maßregeln der Strenge ergriffen wurden,

um, wie es heißt, sich mit erforderlichen Geschuͤtz, so wie mit Geld und Kleidung fuͤr die Truppen, zu versehen. neue Contribution von 125,000 Fr.

Verlangen, den Tod der

das Gift in den Salinen, Cisternen, im Mehl, ja selbst in

IPer Luft verbreitet sey, reizten die Wuth des Poͤbels aufs hoͤchste.

geder Widerstand war unnuͤtz. Der Polizei⸗Inspektor Greci wurde lufdem Felde ergriffen, in die Stadt gefuͤhrt und nebst seinem S ohne uf dem Platze der Kathedrale mit unerhoͤrter Grausamkeit ermor⸗ het. Am 20sten verkuͤndete man die in Floridia stattgehabte Ermordung des Praͤsidenten des Kriminal⸗Gerichts. Mehrere ersonen seines Gefolges und einige Land⸗Bewohner hatten fasselbe Schicksal. Am Abend wurde zur Feier des Triumphes ines blutgierigen Poͤbels die Stadt erleuchtet und mit allen Glocken gelaͤutet. Zu gleicher Zeit griff ein bewaffneter Haufe ben vereinigten Wachtposten der Gendarmerie und Infanterie n, allein ein Ausfall der Wache, wobei ein Mann getoͤdtet nd ein andever verwundet wurde, zerstreute die feigen Moͤrder hr bald. Leider bestand die ganze Garnison von Syrakus 6 260 Mann, welche die Festung und die Munition, so wie 00 Galeeren⸗Straͤflinge bewachen mußten. Der Kommandant raf alle noͤthigen Vorkehrungen, um die Citadelle gegen einen bandstreich zu sichern, aber er wollte seine Truppen nicht in sen Straßen bloßstellen.“ 8 In der Gazettadi Milano liestman: „Einige Straßen eer Lombardei waren seit geraumer Zeit durch Uebelthaͤter un⸗ scher gemacht, worunter einige als die kuͤhnsten unter dem Na— ben „Spadini“ bekannt, und bereits verschiedener Vergehen egen die oͤffentliche Sicherheit schuldig, sich befanden. Viele ud ausgedehnte Verfuͤgungen, welche mit allem Nachdrucke olzogen wurden, hatten den besten Erfolg, und es eruͤbrigte ur noch die Habhaftwerdung derjenigen, deren Spur man atte; doch war es ihnen gelungen, sich zu verbergen, in Folge es Beistandes, den sie von mehreren Individuen erhielten, bn denen, in Betracht ihrer Hesellschaftlichen Stellung, ganz nderes zu erwarten stand. Nachdem sie jedoch immer mehr kdraͤngt, und von ihren Helfershelfern, gegen welche die streng⸗ isolirt worden, onnte man sie endlich in einem ihrer heimlichsten Verstecke berraschen, und nachdem sie von der Polizei und der Gendar⸗ rie, deren Offizier in Folge eines lebhaften Widerstandes eine hwere Beschadigung erlitt, angegriffen worden, ward einer der Poadini toͤdtlich verwundet und der andere fiel in die Haͤnde

er Gerechtigkeit.“”) SIge

Madrid, 4. Okt. Man erwartet mit großer Spannung en Ausgang der Wahlen. Das Resultat der hiesigen wird heute bekannt werden, allein ehe die Berichte uͤber die in der Provinz geschehenen Wahlen eingehen, duͤrften wohl noch acht Tage vergehen. Es geht das Geruͤcht, daß die exaltirte Par⸗ ei, die wahrscheinlich bei den allgemeinen Wahlen den Kuͤrze⸗ en ziehen wird, der Eroͤffnung der Kammern nicht ruhig zu— chauen, sondern die Versammlung beider Kammern mit Ge⸗ walt verhindern wolle.

In Cadix sind die Wahlen entschieden zu Gunsten der gemaͤhigten Partei ausgefallen. Unter Anderen sind Isturiz, Galiano, Narvaez und der Herzog von Ossuna zu Deputirten, und Martinez de la Rosa, der Marquis von Miraflores, der Herzog von Rivas und San Lorenzo zu Senatoren erwaͤhlt vorden. Die in Folge dieser Wahlen stattgehabten Unruhen nd mit Huͤlfe der National⸗Garde schnell unterdruͤckt worden.

Saragossa, 5. Okt. Der General Oraa, welcher mit 0 Bataillonen Infanterie und 5 Schwadronen Kavallerie von ier nach Carinena aufgebrochen war, ist hierher zuruͤckgekehrt, dem zur Belagerung von Cantavieja

Es ist deshalb den Einwohnern eine auferlegt woeden.

Gestern reiste ein Franzoͤsischer Rittmeister, der mit iner wichtigen Sendung beauftragt seyn soll, hier durch ach Madrid.

Die Karlistische Zeitung von Ofäate soll, wie es heißt, kuͤnf— Navarra und ski

ig Unter dem Titel „Buͤlletin von chen Provinzen“ erscheinen.

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Lissabon, 5. Okt. Der junge Thronfolger hat in der Taufe den Namen Pedro de Alcantara erhalten. Die Minister nd das ganze diplomatische Corps waren bei der Taufe gegen⸗ waͤrtig; zahlreiche Musik⸗Corps und gluͤckwuͤnschende Depuͤtatio⸗ nen erfuͤllten den festlich geschmuͤckten Palast, und die ganze Stadt war erleuchtet. Der Koͤnig hat bei dieser Gelegenheit 560 Pfund Sterling unter die Armen vertheilen lassen.

Auf Befehl des Visconde da Bandeira sollen alle Ci— bilisten, welche in den noͤrdlichen Provinzen wegen ihrer politi⸗ schen Gesinnungen verhaftet worden, in Freiheit gesetzt werden.

„Es ist eine Kommission unter dem Vorsitz des Herrn Pin⸗ heiro Vizou ernannt worden, die sich nach Porto begeben soll, um die dortige Zoll⸗Erhebung, die nicht streng genug ausgefuͤhrt wird, zu beaufsichtigen und denselben Vorschriften, wie in Lis⸗ sabon, zu unterwerfen. bb Der Lissaboner Korrespondent der Times erklaͤrt die Nachricht, daß die Minister der Koͤnigin ihre Entlassung eingereicht haͤtten, fuͤr ein leeres Geruͤcht, welches aus der Ver— muthung entsprungen sey, daß einige Deputirten sie daruͤber befragen wuͤrden, warum sie Ihre Majestaͤt nicht veranlaßt haͤt⸗ in, das in den Cortes am 29. Juli beantragte Dekret, wonach

ie Marschaͤlle Terceira und Saldanha ihres Ranges und Ti⸗ tele beraubt werden sollten, zu bestaͤtigen. Nach der Constitu⸗ ition von 1822 kann 30 Tage auf die Koͤnigl. Genehmigung gewartet werden; erfolgt diese bis dahin nicht, so wird der Be⸗ schluß der Cortes ohne dieselbe zum Gesetz. Das besagte De⸗ kret soll nun der Koͤnigin wegen ihres Gesundheits⸗Zustandes noch nicht W166“;

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Vom löten zum 17ten d. M. sind in worn,en, 9 Personen an der Cholera erkrankt und 6 Personen, vorunter 1aus fruͤheren Erkrankungs⸗Faͤllen, derselben erlegen. lus der hier folgenden Uebersicht, der wir das Resultat der Er⸗ rankungen und Todesfaͤlle in den ersten vier Wochen voranschik⸗ en, ergiebt sich, wie rasch das Uebel in den letzten vier Wo⸗ cen nachgelassen hat:

ach Nr. 261 der Staats⸗Zeitung gab es

lsten Woche 2ten 2 3ten 1 Aten

Berlin, 17. Okt. Berlin 9 o

Erkran⸗ Todes⸗ kungen. faͤlle. 75 399 621 388 287

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d Verwandten zu raͤchen und der Wunsch Hierzu kommen nun vom 19. Sept. bis it ber Selbsterhaltung, verbunden mit dem allgemeinen Glauben,

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Erkran⸗ Todes⸗ kungen. faͤlle. 19. 20. Sept. 20.—6ö 21. 22.

22.— 23.

23.— 24.

24.— 25.

25.— 26.

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17. Okt. folgende

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Es sind also in hiesiger Residenz Erkrankungen und dem die Epidemie hier

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was durchschnittlich fuͤr den desfaͤlle ergiebt. Die Stadt Thorn hat ihrem bis

Stadt Thorn ertheilt und ihm das Diplo

Seit dem 8ten d. M. ist in K Gymnasial⸗Saale eine heimischen Gewerbfleißes, die erste dieser Gegenstaͤnde uͤber 500, 100. dustrie in hohem Grade befriedigend. Metall⸗Arbeiten die Aufmerksamkeit des

so daß namentlich die Moͤbel jede

dessen koͤnnte die Ausstellung in dieser licher versehen seyn. sind ausgestellt. Bericht mit der Bemerkung, daß diese in der Hoffnung, Vollstaͤndigkeit sten Versuche zu erzielen sey. Nach Beer

soll in Koblenz eine Ausstellung von Ger

i Woche

(öte Woche

Todesfaͤlle amtlich publizirt werden, d. i. seit⸗ üͤberhaupt mit einiger Intensitaͤt auf⸗ trat, 3095 Personen erkrankt und von diesen 1889 gestorben, Tag 55 Erkrankungen

ten, General-Lieutenant Beneckendorff von Hindenburg, bei seiner Versetzung in den Ruhestand das Ehren⸗Buͤrgerrecht der

nen Pokal, durch eine Deputation uͤberreichen lassen. Ausstellung von Erzeugnissen des ein⸗

Katalog zaͤhlt 407 Nummern, doch betragen die aufgestellten

und die Anzahl der Einsender ist gegen Das allgemeine Urtheil findet diese Proben dortiger In⸗ Vorzuͤglich ziehen die

Unvollstaͤndig sind dagegen die Proben von Glaswaaren. Holz⸗ und Horn⸗Arbeiten ist Ausgezeichnetes geliefert worden, Vergleichung mit den besten aus anderen Orten bestehen koͤnnen. Man findet ferner Waa⸗ ren in Thon und Gips, Leder-Arbeiten, Tapeten und Arbeiten in Flachs, Hanf, Seide, Wolle und Baumwolle, in⸗ letzteren Beziehung reich⸗ Auch verschiedene musikalische Instrumente Die Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung, die eine allgemeine Uebersicht der Ausstellung giebt,

Bild von dem Zustande der einheimischen Industrie gebe, und daß die kuͤnftigen Ausstellungen diejenige darbieten wuͤrden, die nicht immer bei dem er⸗

Ausstellung, und noch vor dem Ende des laufenden Monats,

ncl. Erkran⸗ Todes⸗ kungen. fälle.

8 Wochen, daß die und 34 To⸗

herigen Kommandan⸗

m, mit einem silber⸗ oblenz im dortigen

Art, eroͤffnet. Der

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fer Schule stattfinden, die aus Aachen er

Wissenschaft, Kunst und

Neueste Stimmen aus En gland Zustand der Zucht edler Pfer mit Anmerkungen herausgegeben Veltheim und Baron von H lithographirten Tafeln.

Die Pferdezucht Englands, und insbeson lischen Vollblutpferdes, ist wohl mit Recht Europa erreichtes Muster der landwirthschaft tet worden, nach welchem die Pferdezüchter mit forschendem Ange blickten. Viele von ih Wunsche, die eigene Zucht Vollblutpferd benutzt (und namentlich ist di sonder

neueren Zeit nur sesten ausschließlich,

man die letzteren stets als die edelsten und veredlen.

Dieses Verfahren Englische Vollblurpferd sche Pferde begründet worden ist. aber viele Pferdezüchter, besonders in Meckle mark, Preußen und. Hannover sich auf das Theil im leidenschaftlichen Tone, für die R Inzucht des Englischen Vollblutpferdes dieselbe als die allein wabrhaft und dauernd sie ganz nach den Prinzipien ausacführt zu in England die Zucht der Vollblutpferde verwerfen sie eben so entschieden die Be⸗ Pferde zur Zucht

Es ist sehr bemerkenswerih, daß, wäbrer bloß das Englische Vollblutpferd, sondern a

schien um so mehr

kommenheit den Pferdezüchtern des Kontin sich in England selbst viele Stimmen von dabin aussprechen, daß die Pferde dieses Lan Reitpferde, jetzt weniger Leistungs⸗Vermögen ten besitzen, als die Pferde in früherer Zeit: Sostem der dortigen her dasselbe ändern und verbessern müsse!

Die Herren Herausgeber der oben

nicht verkennen.

2) nnd 3) von Craven über schaftliche Gestüte; 4) von Ringwood, über moderne Renn⸗

5) von Snaffle, über das Englische Wettren

Berlin, 1837.

als ein bisher nirgends in

zu veredlen, schon lange das Englische Auswahl, in den Preußischen Gestüten geschehen), jedoch bis zur tig oder abwechselnd mit Pferden von Orientalischen Racen, und sie daher für die geeignetesten hielt, die inländischen Racen zu gerechtfertigt, da auch das

selbst durch Arabische und t. In der neuesten Zeit baben

ausgesprochen; sie betrachten

betrieben wird; dagegen

als durchaus unzweckmäßig.

üblichen Grundsätze seiner Züchtung als Muster der böchsten Voll⸗

Pferdezucht mangelhaft sey, und daß man da⸗

genaunten Schrift haben in derselben die neuesten dieser Stimmen, ins Deutsche übertragen, mit einem Vorwort und mit Zusätzen versehen, mitactheilt. mäßige und Verdienstvolle einer seichen Zusammenstellung in gegen⸗ wärtiger, für die Hippolegie so merkwürdigen Zeit

Die ursprünglichen Enalischen Aufsätze sind; 1) Von Nimrod (eigentlich Mr. Apperlev), über das Pferd; Privat⸗Gestüte und

Literatur.

uͤber den jetzigen de daselbst. Deutsch vom Grafen R. von ochstetter. Mit 14

dere die Zucht des Eng⸗ lichen Industrie betrach⸗ aller fultivirten Länder nen haben auch, in dem es auch, mit gehöriger iu mehrentbeils gleichzei⸗

indem constantesten betrachtete

andere Orientali⸗

nburg, Holstein, Däne⸗

entschiedenste, ja zum einzucht oder sogenannte

nützliche und verlaugen sehen, nach denen jetzt

nutzung der Arabischen

ud auf diese Weise nicht üch die jetzt in England

ents empfohlen werden, sachkundigen Minnern ndes, und namentlich die für anstrengende Arbei⸗ daß also das jretzige

Das Zweck⸗

„Epoche läßt sich

über landwirth⸗ und Jagdpferde;

jor von Erichsen

jor von Herbert, Gutes, so daß

nen. handlungen darin

Auswa

Ponis u. s. w.

gewählt, und

Fehler

70 &

182

1 den Zweck stattfinden muß.

Araber die Stammvater

Europa. Brüssel, Malibran,

zutreten.

besonders auch

sten Beifall

6) ein kurzer Auszug aus der Librars scheinlich von 9 1¹“ 8 7) von einem ungenannfen Verfasser eine vergleichende Uebersi t der Form und des Charakters des . 1168 pferdes während des vorigen und Das sehr gehaltreiche Vorwort spricht sich sowohl über die denz der obigen A 88 der Deutschen Herausgeber binsichtlich der hier berührten Gegenstände aus; und die Zugaben sind theils einzelne Roten der Herren Heraus⸗ geber, thbeils und vorzuͤglich aber zwei besondere Deutsche Auffätze, von denen der eine:

Gestüts zu Babol In allen diesen

2) Das gute Englische Vollblut, gepriesen werden können, scheint ter der Masse von selbst „Weeds“, ten Boden etwas beeinträchtigt zu die Aussagen Nimrod's, bis jetzt noch nicht widerlegt sind.

3) Sollten sich aber diese annehmen, daß jenes gute Englische Vollblut wohl nur im Verhätt⸗ nisse zu dem gesteigerten Bedürfnisse neucrer Zeit nisse zur Masse des übrigen hanpt seltener geworden sey. wahl durch Sachverständige, in England sicher noch eine gute Anzahl solcher Vollblutpferde finden, wie von guten Zuchtpferden geméöß, zur Verbesserung der Pferdezucht auf dem Kontinent verlangen. tigen Vollbluts müssen wir nen Kenner der neueren Pferdezucht Englands beipflichten, welcher auf die Urquelle des nämlich: durch Einführung einiger dem Darlev Arabian ähulicher Wunder wieder zu

seines Vollblutpferdes Arabischen Blut ist aber freilich mit schlechtem E allen Seiten, daß die Arabischen Hengste, welche in England in neue⸗ rer Zeit eingeführt wurden, die Vergleichung mit jenem so hoch ge⸗ priesenen Stammvater Kredit der Arabischen vernichten und so dem von Baron Herbert zu steht nun zu erwarten. Das dortige Gestüt ist aber neueren Zeiten zu einem glänzenden Meteor herengewachsen und be⸗ weist unzweifelhaft die Vortheile guter Arabischer Reinzucht in

Beriot, der Wittwer der bochgefeierten, leider so früh um mit seiner Schwiegermutter Dlle. Pauline Garcia, einer jüngeren eine Kunstreise durch Deutschland, vielleicht auch nach Rußland, an⸗ Er denkt, in den größeren Städten Deutschlands cinige Zeit zu verweilen, namentlich hat er hierzu Köln, Fanffurt a. M., Stuttgart und München, ferner Wien,

Raßland führen sollte, so Königsberg dahin nehmen. ausübender Künstler wird sich Herr de währte Virtuositͤt ohne Zweifel auch in Deutschland den glänzend⸗ sowohl der Kunstkenner als erwerben, und Dlle. Garcia, die in die Fußstapfen threr zu treten verspricht, wird reichlichen Theil al demseiben haben.

of uscfal Lnowledge (wahr ountt) und

Englischen Renn- und Reit⸗ gegenwärtigen Jahrhunderts. . Ten⸗ bhandlungen, wie auch üͤber die eigenen Ansichten

„Einige Worte über Vollbent“, vom Herrn Ma⸗ in Braunschweig (aus den hippologischen Blättern

des Herrn Grafen von Holmer entnommen) der andere aber eine „Relation über die Arabischer Hengste und Stuten unternommene Reise des Herrn Mo⸗ Dirigenten des q, isl.

im Dezember 1835 nach Sovrien zum Einkaufe Kaiserlich Oesterreichischen Milltair⸗

Aufsätzen findet sich viel Renes, Belehrendes und

¹ sie sämmtlich die Aufmerksamkeit der Deutschen Pferde⸗ züchter und aller Freunde des edlen Pferdes im vollen Maße verdie⸗ Denn obglet

ch die Engländischen Verfasser der bezeichneten Ab⸗ unter sich einig sind, daß die edle Pferdezucht ih⸗

res Landes in neuerer Zeit bereils Rückschritte gethan habe und neoch ferner im Zurückschreiten begriffen sey, so weichen sicht über die Ursa rung der Mängel, den Aufsätzen die manniafaltigsten Bemerkungen über die

sie doch in der An⸗ Mittel zur Verbesse⸗

chen hiervon, so wie über die 1 sinden sich daber in

sehr von einander ab, und es

l der Zuchttbiere u. s. w., über das Lusschließen solcher, dle mit erblichen Fehlern behaftet sind, über Pflege und Wartung, über das Alter zum Trainiren und Rennen, über die Kosten und den Ge⸗ winn bei der Pferdezucht, über durch Kreuzen der Vollblut⸗Pferde mit Arabischen

Gebrauchs⸗Pferde

Erzengung starker Pferden oder mit

Die der Schrift beigegebenen 14 Abbildungen enthalten 12 Peor⸗ traits von berühmten Eunglischen Rennpferden um Jahre 1836; ace und ein Turkomanisches Pferd ersteren Abbildungen nannten Abhandlung, der Englische Verfasser beigegeben hatte, ausgeber bhaben statt dieser, da sie weder in der Auswahl noch in der Darstellung dem Zwecke entsprachen, zwar so, daß immer zwel von ihnen 25 Jahren angehören.

Der Raum dieser Blätter gestattet es nicht, Einzelnes aus jenen Mittheilungen hervorzuhehen und hier ciner Kritik zu unterwerfen; dagegen erlaube ich mir, über den Eindruck, welchen die Schrift im Ganzen auf mich gemacht, folgende Bemerkungen auszusprechen, die auch mit dem wesentlichen Inhalte des Vorwortes der Herren Her⸗ ausgeber übereinstimmen:

1) Wenngleich die Verfasser der obigen Abhandlungen über die des jetzigen Sostems der Englischen geht doch andererseits aus ihren Angaben über die vortrefflichen Ei⸗ genschaften des guten Englischen in jeder Bezichung als ist; daß aber das in Größe und Adel dem Englischen Vollbiutpferde sehr ähnliche Orientalische Vollblut der besseren Racen ihm gleich⸗ steht. Die Aehnlichkeit Arabischer mit Englischen Vollblutstuten, ihrem inneren Gehalte nach, muß jedem genauen Kenner der Natur dieser Pferde auffallend seyn.

vom Jahre 1715 bis Pferd aus der Djodar⸗ auns dem Stamme Tekeh. Die gehören zum Theil zu der oben sub Nr. 7 ge⸗ sind aber nicht durchaus dieselben, welche ihr sendern die Deutschen Her⸗

außerdem ein Arabisches

andere Abbildungen ciner Periode von

mehrentheils

Pferdezucht sprechen, so

Vollbluts deutlich hervor, daß die⸗

das erste Pferd in der Welt zu schäͤtzen

Stuten vom größeren edlen Schlage sowohl ihrer äußeren Bildu ug als

Das Resultat ihrer Leistungen für

und jeden Beruf wird unter gleichen Be⸗

ingungen weuig differiren, wiewohl natürlich stets einige Differenz

dessen Vorzüge nicht genug aber freilich in neueren Zeiten un⸗ Vollblut schlechterer Art (von den Engländeru Unkraut genannt) zurückgedrängt und in scinem gu⸗ seyn. Dafür sprechen eigentllch Cravens und Ringwood’s, welche auch

Aussagen bestätigen, so ließe sich wohl

und im Verbält⸗ nicht aber über⸗

schlechteren Vollbluts, bei gehbriger Aus⸗

Wir können daher, wir dieselben, unseren Begriffen Hinsichtlich der übrigen Menge des dor⸗ aber dem Rathe der genannten erfahre⸗ Pferde⸗Reichthums dieses Landes hinweiset, ernenern, welche England diesem verdankt. Mit schlechtem 1 lich eben so wenig auszurichten, wie uglischen Vollblut, und leider erfahren wir von

durchaus nicht aushaften können, daher den Zucht bei den Engländern beinahe gänzl’ich Zweck geradezu entgegenarbeiten. Was die Babolna verwendeten Araber leisten werden, ohne Zweifel in

Dr. Hertwig, Köntgl. Professor. In diesen Tagen verläßt uns Herr de verstorbenen und seiner Schwägerin, Schester der Mad. Mallbran,

8. Oktober.

Prag und Dresden, so wie Berlin bestimmt, und wenn ihn sein Weg nach würde er ihn über Breslau, Posen und

Gieich ausgezeichnet als Kemponist und Beriot durch seine längst be⸗

des größeren Publikums

1837. 16 Oktober.

Neteorologische Beobachtung.

Morgens

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger

Beobachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

6 Uhr.

Thaupurntt.. Dunstsattigung Weiter.. d1 IIh. IRNNR Wolkenzug...

npferd und das Reitpferd;

Luftdruc. 38071“ vat. 339,2 ar.339,12 pag Queuwarme 7,60

-

1

1 Tageemittel:

bwum.

R.

Lustwärme. + 7,10 R. + 9.89 N. +- 8,6 N. Finzwarme 7,6° R. *+* 6,79 F. 97 St.

86 Et. 85 Cr. trübe. trübe. 8

7,90 R Ausdunktung 00,03 8v 5., Niederschlag 0 051 “„Rr Wäͤrmewechsecl +- 10,4 + 09°.

339,4% par. + 83.. †. 68 0R..

W. 23 W.

Schwester