Großbritanien und Irland.
London, 14. Okt. Im Oberhause wird, wie es heißt, in der bevorstehenden Parlaments⸗ Session der Herzog von Roxburgh die Antworts⸗Adresse auf die Thron⸗Rede beantragen.
Ueber den jetzigen Stand der Din e in Spanien aͤußert sich die Morning Chronicle also: „Die durch Espartero her⸗ beigefuͤhrte ministerielle Revolution brachte die Cortes und die Armee in eine feindselige Stellung zu einander, und nur die Vorsicht der Cortes verhinderte eine Zeit lang den Ausbruch des offenen Kampfes. Als aber die Stimme der oͤffent⸗ lichen Meinung sich in den Madrider Wahlen kundgab, bekamen die Tortes Muth, und dieselbe Versammlung, die kurz vorher Herrn Pita Pizarro mit einer Majori⸗ tit von zwei Stimmen freigesprochen hatte, verurtheilte ihn nun mit einer Majzoritaͤt von 47. Wie die kurz⸗ sichtigen Maͤnner, welche Calatrava stuͤrzten, aus ihrem gegenwaͤrtigen Dilemma herauskommen wollen, ist schwer ein⸗ zusehen. Vielleicht wird Espartero, nachdem er fuͤr jetzt mit der Eskortirung des Don Carlos nach Zariateguy's altem Haupt⸗ quartier in der Sierra von Burgos seine militairische Aufgabe vollbracht, Muße haben, einen Gegenmarsch auf Madrid zu unternehmen und die Wahlen umzustuͤrzen. Es steht jetzt in Spanien so, daß man stets geneigt ist, sich die gerade am Ru⸗ der besindlichen Minister, wer sie auch seyn moͤgen, gefallen zu lassen, aus Furcht, eine Veraͤnderung moͤchte noch schlechtere heranbringen. Indeß wir glauben in der That, daß die Finanzen kaum in schlechtere Haͤnde gerathen konnten, als in die Pio Pita's, noch die Armee unter ein schwaͤcheres Kommando, als das Espartero's. Wir koͤnnen nicht umhin, in Herrn Pita's Benehmen und in den Argumenten seiner Anhaͤnger große Aehnlichkeit mit dem Ton und Geiste des Isturizschen Kabinets zu finden. Ein ministerieller Redner, Herr Vila, war es, der die Cortes zu ihrem feindlichen Votum reizte. Als am 27sten die Debatte uͤber das Dekret des Herrn Pita, wonach die von seinem Vorgaͤnger ausgestellten Wechsel nicht honorirt werden sollten, eroͤffnet war, sagte Herr Vila, wenn die Cortes diesen Befehl tadeln wollten, so wuͤrde entweder eine Aufloͤsung
der Kammer oder der Sturz eines Ministeriums, wel⸗ ches das Koͤnigliche Vertrauen besitze, die Folge davon seyn. „„Sie wissen nicht, meine Herren““, fuͤgte er hinzu, „„ob Sie das Vertrauen Ihrer Waͤhler noch besitzen, ob Sie noch die Vertreter der Nation sind.““ Diese Belei⸗ digung nahmen die Cortes sehr uͤbel, obgleich Herr Pio Pita keinesweges einen eben so hochfahrenden Ton anstimmte. vertheidigte sich damit, daß der Befehl, jene Wechsel nicht zu bezahlen, eine durch die Beduͤrfnisse der Armee erheischte Hand— lung der Nothwendigkeit gewesen und daß die suspendirt worden sey. Die Kommission hatte seinem Dekret vorgeworfen, daß es allen oͤffentlichen Kredit vernichte; aber war nicht Herrn Calatrava's Dekret, welches die Verzinsung der Schuld suspendirte, dem Kredit eben so verderblich? Der Minister fuͤgte dann etwas unbesonnen hinzu, nur Anhaͤnger des Don Carlos koͤnnten ihn auf eine solche Weise anklagen, wie die Kommission der Cortes es gethan. Seiner Vertheidigung ungeachtet, sahen die Cortes in Herrn Pio Pita's Befehl nur einen schlecht verhehlten Wunsch, sich an Herrn Mendizabal zu raͤchen; sie waren der Meinung, daß es mit allem Staats⸗Kredit zu Ende seyn wuͤrde, wenn jeder neue Finanz⸗Minister die Wechsel seines Vorgaͤngers zuruͤckweisen wollte, weil er entgegengesetzte politische Ansichten haͤtte, und in diesem Sinne fiel ihr Votum aus. Die Koͤnigin 8 nun of— fenbar die Mitte zwischen den Estatutisten und den Erzliberalen zu ergreifen gesucht; leider aber giebt es eine solche Mitte nicht. Deoch ist es wohl moͤglich, daß die jetzigen Minister⸗Namen sich bis zur Versammlung der neuen Cortes halten.“
Die Zeitungen von Neu⸗Braunsch weig enthalten viele Adressen an Sir John Honey, den neuen Gouverneur, der sich einer großen Popularitaͤt zu erfreuen scheint Die Strei— tigkeiten uͤber die Graͤnzlinie zwischen Neu⸗ Braunschweig und dem Staate Maine sind wieder sehr ernst und lebhaft gewor⸗ den. Herr Greeley, der vor einiger Zeit aus dem Gefaͤngniß von Frederictown entlassen wurde, ist vorlaͤufig wieder in Haft gesebt worden, weil er in dem streitigen Gebiet eine Volkszaͤh⸗ lung vorgenommen hatte. Es heißt, daß eine oder zwei Com⸗ pagnieen Truppen der Vereinigten Staaten auf die Nachricht von der abermaligen Verhaftung des Herrn Greeley den Befehl erh al⸗ ten haͤtten, nach der Graͤnze zu marschiren und den Gefangenen mit Gewalt zu befreien, wenn man denselben nicht gutwillig ausliefern wollte. Nach Washington war ein Courier abgefer⸗ tigt worden, um hieruͤber zu berichten, und man glaubte, die
Central⸗Regierung wuͤrde auf der Stelle Maßregeln ergreifen, um den leidenschaftlichen Geist, der sich an der Graͤnze zeigte, zu unterdruͤcken. Ein Detaschement des 43sten Regiments mar⸗ schirte nach Frederictown, um jeden Versuch zu verhindern, durch den etwa einer gesetzmaͤßigen Ausgleichung des Streits wisch beiden Regierungen vorgegriffen werden koͤnnte.
Niederland e.
Aus dem Haag, 16. Okt. Die Sitzungen der Gene— ralstaaten sind heute Mittag um 1 Uhr durch die von dem Koͤ⸗ nige ernannte Ministerial⸗Kommission eröffnet worden. Der
Minister des Innern hielt bei dieser Gelegenheit folgenden Vor⸗ trag im Namen des Koͤnigs:
„Edelmögende Herren! Die Beweise von Freuudschaft, die Ich von den fremden Mächten erhalte, tragen fortwährend dazu bei, Lie Wunden zu heilen, die dem Vaterlande durch den Belgischen Auf⸗
and geschlagen wurden. Von mehr als Einer Seite empfindet
asselbe den wohlthätigen Einfiuß Meiner anhaltenden Sorge für unsere ausländische Politik, die unabweichlich auf der strengsten Ach⸗ tung vor den Rechten Anderer eben sowohl, als auf einer angemesse⸗ nen Behauptung deszenigen ruht, worauf wir selber Anspruch haben. — Eine unlängst abgeschlossene Uebereinkunft hat die Schifffahrt zwischen den Niederlanden und Preußen zu gegenseitiger Genng⸗ ihnung regulirt und die Aussicht auf eine Erweiterung unserer Handels⸗Verhältnisse mit den Staaten des Deutschen Zoll⸗Berbandes cröffnet. — Es ist Grund da, zu erwarten, daß der Niederländische Handel und Schiffsverkehr mit Großbritanten sehr bald nuter die Garantie eines Vertrags gestellt werden wird, der zur Beförderung derselben dienen soll. — Wiewohl die letzten von Mir gethanern Schritte zur Ausgleichung der Belgischen Frage diesen Zweck nicht erreicht haben, so bleibt Meine Aufmerksamkeit doch auf alle Mittel und Ge⸗ legenheiten gerichtet, die zur Beseitigung einer Spannung führen können, welche eben so beklagenswerth für Niederland als für ganz Europa ist. Mein Minister der auswärtigen Angelegenheiten wird Ihnen über den Gang der politischen Ereignisse, so weit sie unser Land betreffen, und zwar seit den letzten Ihnen darüber zu Theil gewor⸗ denen Eröffnungen, eine nene Mittheilung machen — Auf der Reise, welche Ich im Laufe dieses Jahres gemacht, habe Ich Mich überzeugt, daß der Zustand im Innern erfreulich ist. Mit Wohlgefallen denke Ich an diese Reise zurück. Ueberall habe Ich unverkennbare Beweise von Anhänglichkeit und Vertrauen crhalten, überall die Spuren der manulgfaltigen Segnungen wahrgenommen, welche die gütige Vorse⸗
Zahlung nur
der außerordentlichen Ausgaben
. A. K
hung dem Lande fortwährend zu Theil werden läßt, — Segnungen, die alle Herzen mit Freude und Dankbarkeit erfüͤllen sollten. Die Industrie bietet stets günstige Aussichten dar, und in ecinigen Zwei⸗ gen haben Fortschritte stattgefunden. Der Landbau wird im Ganzen mit befriedigendem Erfolg betrieben. Bet der ansehnlichen Aerndte von allen Feldfrüchten darf man sich freuen, daß die Preise der vornehmsten darunter sich doch festgehalten „haben. In al⸗ len Provinzen hat die Viehzucht mit einer bösartigen Seuche unter dem Rindvieh zu kämpfen gehabt. Dem Schaden wird indeß von Seiten der Regierung so viel als möglich abgeholfrn. Die Fischercien ergeben kein ungünstiges Resultat. Handel und Schiff⸗ fahrt zeigen auf verschiedenen Punkten eine zunehmende Lebendigkeit. Wünschenswerthe Verbesserungen in unseren Wasser⸗Communicatie⸗ nen, in unseren Landstraßen und Wegen, und eine beschlennigtere Verbindung mit dem Rhein durch Anlegung einer Eisenbahn sind zum Gegenstand einer besonderen Untersuchung gemacht worden, und Ich denke, die Mitwirkung Ew. Edelmögenden bei der An⸗ nahme von Maßregeln in dieser Bezichung noch im Laufe dieser Session in Anspruch nehmen zu können. Der allgemeine Ge— sundheits⸗Zustand ist von günstiger Art. Gnädig blezben wir von der herrschenden Seuche verschont, von welcher andere Reiche beim⸗ gesucht werden. — Auf unseren übersecischen Besitzungen herrscht fort⸗ dauernd Ruhe und Ordnung, und die Production von Niederländisch⸗ Indten nimmt zu. — Vortheithaft ist der Eiafluß, den die gegenwär⸗ tige Lage des Landes und die Wohlfahrt der Einwohner auf die Fi⸗ nanzen des Reiches ausüben. Die Ausgaben werden durch die Ein⸗ jahmen gedeckt. Abermals werden für das nächste Geschäftas⸗ jahr die Abgaben, und zwar diejenigen auf die ersten Lebens⸗ Bedürfnisse, vermindert werden tönnen. Die in der vorigen Session in gemeinschafllicher Erwägung mit Ew. Edelmögenden ge⸗ troffenen finanziellen Anordnungen haben die gewünschten Resultate geliefert. Mirten in der allgemeinen Geldkrisis, welche in anderen handeltreibenden Ländern sich bemerklich gemacht, ist das öffentliche Vertrauen bei uns unerschüttert geblieben, was wir den soliden Grundlagen, auf denen es bernht, zu verdanken haben. Außer dem Budget und einem Gesetze zur Verbesserung eines Gegenstandes der Accise werden cinige nothwendig gewordene Veränderungen im Ta⸗ rife der Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhr⸗Zölle Ew. Edelmögenden vorge⸗ legt werden. — Ich darf Mich der begründeten Hoffnung freuen, daß die neue Niederläͤndische Gesetzgebung im Laufe des nächsten Jahres in voller Wirksamkeit seyn werde. In dieser Voraussicht sind dereits einige vorbereitende Maßregeln angeordnet worden, um zur Orga⸗ nisalion und Einführung der neuen richterlichen Gewalt überzugehen. Diejenigen gesetzlichen Bestimmungen, die zu diesem Behufe noch cr⸗ forderlich seyn möchten, sollen Ihnen in dieser Stssion vorgelegt werden Die mit der Redaction des Niederländischen Gesetzbuches be⸗ auftragte Kommission beschäftigt sich jetzt mit einer Prüfung der Verände⸗ rungen, die zunächst in den Strafgesetzen noch vorgenommen werden sollen Die hierauf bezüglichen Gesetz⸗Entwürfe dürften Sie ebenfalls noch im Laufe dieser Sefsion erhalten. — Edeimögende Herren! Mögen Ihre Be⸗ rathschagungen sich aufs nene durch Ruhe und Wohlwollen auszeichnen, so daß Ihre Mitwirkung die Kraft der Regierung stets unterstüte und verstärke; alsdann wird auch diese Session der Generalstaaten unter dem Schutze des Allmächtigen wohlthätige Früchte tragen, als⸗ dann wird Niederland der Zukunft mit Vertrauen entgegengeben können, und werde Ich hoffen dürfen auf einen günstigen Erfolg Meiner bestäudigen Bestrehungen für das Glück und die Wohlfahrt des Volkes, welches die göttliche Vorsehung Meiner Sorge anver⸗ traut hat.“ 1 1114“ Zeitung schreibt aus dem Haag vom 13. Okt.: „Der Tod unserer Koͤnigin hat uns hier wie ein oͤffentliches Üngluͤck betroffen, und der Schlag wurde um so haͤrter gefuͤhlt, je unerwarteter er kam. Schon zur Zeit ih⸗ rer letzten Reise nach Berlin hatten sich bei der Koͤnigin Symp⸗ tome von Wassersucht gezeigt, aber da sie stets sehr eingenom⸗ men gegen die Aerzte war, so sprach sie mit Niemanden von ihrem Zustande. Der Prinz von Oranien war der erste, der uͤber ihr Befinden besorgt wurde, und bald theilte man allge— mein seine Befuͤrchtungen; aber da die Koͤnigin immer die oͤf⸗ fentlichen Blaͤtter las, so hielt man die Sache Allen verborgen, welche dieselbe den Zeitungen haͤtten mittheilen koͤnnen. Daher wollte dann, als sich gestern die Nachricht von ihrem Tode hier verbreitete, beinahe Niemand daran glauben. Doch wurde die Wahrheit nur zu bald bestaͤtigt. Die Koͤnigin war angebetet und ihr Verlust wird vom ganzen Volke nicht minder, als vom Koͤnige betrauert, dessen Geschicke ste 46 Jahre getheilt hat.“
Amsterdam, 15. Okt. Eine der letzten Nummern des Amsterdamer Handelsblads enthaͤlt einen Artikel, uͤber— schrieben: „Bevorstehende Eroͤffnung der Kammern “, worin es unter Anderem heißt: „Gewiß Jeder, welcher im vorigen Jahre den in der zweiten Kammer der Generalstaaten stattge—
2—
habten wichtigen Verhandlungen gefolgt ist, wird mit Ungeduld den Augenblick erwarten, in welchem von Seiten der Regierung den Repraͤsentanten des Volkes bekannt gemacht wird, was sie ur Erfuͤllung der durch die Volksvertreter an den Tag gelegten diltigen und gerechten Wuͤnsche mittlerweile gethan hat. Man erinnert sich noch lebhaft alles dessen, was unsere Abgeordneten frei⸗ muͤthig und wiederholt zu erkennen gegeben. Man erinnert sich, daß die Kredite fuͤr den Krieg und die Marine, mithin die Aus— gaben zur Befestigung unseres jetzigen Zustandes (auch selbst von den Repraͤsentanten, welche fruͤher anderen Sinnes gewesen) von der Majoritaͤt der Kammer zum letztenmal bewilligt worden sind. Man erinnert sich, daß der verworrene Zustand der Geld⸗ mittel des Landes durch viele Repraͤsentanten aufs klarste darge⸗ legt wurde. Man erinnert sich, daß die Regierung die Zusage gemacht, daß mit dem Anfange des Jahres 1838 der lang er⸗ sehnte Augenblick einer neuen Organisation der richterlichen Ge⸗ walt eintreten soll. Man erinnert sich, daß die Repraäͤsentanten mit einer kraͤftigen Sprache alle die Beschwerden entwickelt ha⸗ ben, welche der gegenwaͤrtige Zustand erzeugt, und den Druck der Lasten, unter welchem die Nation gebeugt ist. Die Thron— Rede und die von den Ministern zu erwartenden Vortraͤge wer⸗ den zeigen, was die Regierung gethan, um diese billigen Wuün⸗ sche zu erfuͤllen. Indessen schmeicheln wir uns nicht sehr, daß unsere diesfallsigen Erwartungen befriedigt werden. Es ist immer noch nichts von einem Fortgang der Regulirung unserer politi⸗ schen Differenzen bekannt geworden, und wenn in dieser Bezie⸗ hung an die Nation etwas Ermuthigendes mitzutheilen gewe— sen waͤre, so wuͤrde, nach unserer Ueberzeugung, die Regierung nicht bis zu dem Zeitpunkte der Eroͤffnung der Kammern gewar⸗ tet haben. Demzufolge duͤrfen wir uns auch wenig schmeicheln, daß uͤber den sinanziellen Zustand des Landes viel Guͤnstiges zu berichten seyn werde, obgleich allgemein dem sparsamen Sinn, welcher den Finanz⸗Minister beseelt, gerechte Anerkennung zu Theil wird. Wir duͤrfen uns eben so wenig schmeicheln, daß die Na⸗ tion so bald von dem wirklichen Zeitpunkte der Einfuͤhrung der neuen Niederlaͤndischen Gesetzgebung unterrichtet werden wird. Endlich duͤrfen wir uns eben so wenig schmeicheln, daß durch die Regierung viele Gesetz⸗Entwuͤrfe zur Veraͤnderung bestehender Gesetze, die nothwendig einer Revision beduͤrfen, werden vorge⸗ legt werden, da ihre Ansicht bekannt ist: so lange die aͤuße⸗ ren Angelegenheiten nicht geregelt sind, die inneren zuruͤckstehen zu lassen. Unter solchen Voraussichten wird die Session der Generalstaaten von 1837 —38 eroͤffnet! — Schon haben zwan⸗ zig Mitglieder im letzten Fruͤhjahr gegen die Bewilligung gestimmt chiedene 2
Actien eintreten wuͤrden, war
noch seltener zufrieden seyn kann. — Ein reicher Tuchhnte hier ist am Zahltage um
geordnete, die dafuͤr gestimmt, haben erklaͤrt, sie thun di zum letztenmal, und auch unter den Abwesenden befanden s Leute, deren Gesinnung gegen dieses Gesetz bekannt ist nur 28 Stimmen (die Kammer zoͤhlt im Ganzen 55 Mitalh der) sind noͤthig, um das Gesetz zu verwerfen! Hat die F gierung dies wohl in Beruͤcksichtigung genommen? Hat Erinnerung daran sie nicht angespornt, waͤhrend der verflos nen sechs Monate dahin zu trachten, daß diese Gesetzes⸗Vorz nicht mehr nothwendig sey? Die Erfahrung wird es uns d6 ren. Insofern bis jetzt die Verheͤltnisse keine Veraͤnderung litten haben, wird die Regierung zum achtenmal die Gesetze Aushebung der Land⸗ Miliz im Jahre 1838 und zur Una druͤckung moͤglicher Unruhen vorlegen muͤssen. Die Besch werd, welche beide Gesetze, namentlich das erstere, der Nation ben ten, sind allgemein bekannt. — Wie man versichert, werden! der naͤchsten Session die Gesetzes⸗Entwuͤrfe, die Anlegung eir Eisenbahn von Amsterdam nach Arnheim und die Urbarmachu wuͤste“ Gruͤnde betreffend, eingereicht werden. Beide Entw. werden das allgemeine Interesse sehr in Anspruch nehmen. . Bezug auf die Eisenbahn⸗Unternehmung ersieht man, daß Regierung von dem Grundsatz ausgeht, Lisenbahnen Staatskosten anzulegen. Die Frage, in wiefern dieses ii lich, wird zuverlaͤssig ein Gegenstand genauer Pruͤfung Volks⸗Repraͤsentanten seyn. Man sieht der bevorstehene Session mit um so groͤßerer Spannung entgegen, als manz schmeichelt, daß die Regierung das Stillschweigen, welches sie⸗ 1834 gegen die Nation behauptet, endlich brechen, und wohlerwogenen Urtheile der oͤffentlichen Meinung Alles nntern fen werde, was seit dieser Zeit von der Regierung zur P. gung des Streites mit Belgien geschehen ist. Es wuͤrde c Brechen des Stillschweigens auch von Einfluß seyn auf; Art und Weise der Verhandlungen in der zweiten Kammerz Generalstaaten, denn wir hegen die Ueberzeugung, daß Mitglieder nicht geneigt sind, von der grundgesetzlichen Verz stigung der geheimen Sitzungen zu starken Gebrauch, d. he Ausnahme zur Regel zu machen. Das Auftreten eines in Finanz⸗Ministers, welcher selbst Kammer⸗Mitglied ist, erhoͤhtg falls die Spannung auf die bevorstehende Session, da mant uͤberzeugen wird, ob er fuͤr die schwierige auf seinen Schlus ruhende Function die geeignetste Derson ist. Endlich wird die Angelegenheit der reformirten Separatisten in dieser Sch wahrscheinlich zur Sprache kommen. Seitdem die Kammer! ernster Aufmerksamkeit die Berichterstattung uͤber die diesen 6e genstand betreffende, aus Utrecht eingereichte Petition angeftn, ind mit Stimmen⸗Einhelligkeit den Druck des Berichts anhe⸗ fohlen hat, haben die Streitigkeiten in dieser Sache sume— dauert, sind die Verfolgungen sieeng fortgesetzt worden. Ner⸗ trauen wir darauf, daß die Regterung die Repraͤsentation aher⸗ zeugen wird, daß sie die seit dem Schluß ihrer Sesston een flossene Zeit zweckmaͤßig benutzt hat!“ ““
Hannover, 18. Okt. Die heutige Nummer der 0. setz- Sammlung enthaͤlt ein Koͤnigliches Patent vom Mdh v. M., durch welches ein unterm 16. Maͤrz d. J. mit der niglich Schwedischen und Norwegischen Negierung abgeschlisen ner, auf vollkommener Gegenseitigkeit beruhender Handel⸗ und Schifffahrts⸗Vertrag zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird
Bremen, 22. Sept. Seit einiger Zeit wird nehr als sedher in den Amerikanischen Staaten darauf geachtet, daß sich under des Europaͤischen Einwanderern keine notorischen Verbrecher in e Land einschleichen. Eine zahlreiche Gesellschaft rechtlicher Auswar derer kann dadurch in Gefahr kommen, nicht zugelassen zu we den, wenn dergleichen mit dem naͤmlichen Schifse transpon werden sollten. Unsere 9. pflichtet, bei einer ihnen diesfalls zugehenden Kunde aunz einzuschreiten. Erst heute sind 13 Zuschtlinge aus einem der . neren Saͤchsischen Staaten, welche sich auf einem mit mehr 160 Auswanderern besetzten segelfertigen Schiffe zu Bremm haven befanden, auf Befehl der Behoͤrde wieder ausgesc worden, um sie mittelst des Schubs in ihre Heimath zuruͤch senden, damit die uͤbrigen Passagiere nicht durch sie gefahn werden. 1
Leipzig, 15. Okt. (Hannov. Ztg.) Die diesißt Michaelis⸗Messe ist nunmehr zu Ende, und wenn sie auch kein vorzuͤgliches Resultat gegeben hat, so ist doch im kauf nischen Leben auf dem Platze Alles beim Alten geblieben A mehrfacher Geruͤchte uͤber zu befuͤrchtende Bankerotte habms sich alle, wie jeder Besonnene schon gleich anfangs einsih, d irrig und grundlos dargestellt; denn daß manche Diffemne wegen ploͤtzlichen Herabsinkens der Leipzig⸗Dresdener Eisenttho⸗ Actien, und bei den fruͤheren hohen Kaufen auf Zeit in ache leider zu befuͤrchten. Aff Handelswelt und auf das Bestehen und Fallen von Hanh gen und Geschaͤften hat dies keinen Einfluß gehabt; umd die Klagen der meisten einheimischen und fremden Ver! ist um deswillen kein Gewicht zu legen, weil der Kauf selten sich in die Karte, d. h. seine Buͤcher sehen lassen n 2000 Thaler bestohlen worden; ar Dieb muß die Unternehmung klug angefangen und ausgefihlt haben, denn bis jetzt ist trotz der bekannten Thzaͤthalt und Aufmerksamkeit unserer Polizei wie des Kriminal⸗Amtes kane weitere Spur aufzufinden gewesen. .
Die Gemaͤlde-⸗Ausstellung des hiesigen Kunstvereins, Re
durch eine Anzahl neuer Gemaͤlde, worunter namentlcch di
diesjaͤhrigen Erwerbungen des Saͤchsischen Kunstvereins sich 8 finden, vermehrt worden ist, findet so viele Theilnahme, de sie noch bis Ende October dem schaulustigen und kunstsinngee Publikum geoͤffnet seyn wird. Die Verloosung der erkaufe Kunstwerke soll spaͤter den Theilhabern besonders bekannt 8 macht werden, bis dahin auch der Zutritt zum Verein durche. kaufung von Actien à 3 Thlr. jaͤhrlich gestattet seyn.
Muͤnchen, 10. Okt. (Allg. Ztg) Heute Mittags it sten zwei Jesuiten von Freiburg in der Schweiz mit dr gen Leuten von hier, die in ihr Institut treten, ab. C8. h dies die Soͤhne des Hofraths Moy von Wuͤrzburg, Mitg 1 der Kammer der Abgeordneten, bei welcher er bekanntlich i Universitaͤt Wuͤrzburg vertritt, des Grafen von Tuͤrkheim 5 des verstorbenen Professor Sentner. Schon fruͤher gingen ünt hin ab, um ihre Bildung daselbst zu empfangen, die HMrin des Ministerial⸗Raths Freiherrn von Freiberg und des M sters Grafen von Montgelas.
Karlsruhe, 15. Okt. Gestern wurde den Bewoh nei
See 5 „ „eine der Residenz und Umgegend das Vergnuͤgen, die Taufe wünh Dampfschiffes zu Leopoldshafen zu sehen. Das neue (neun
Dampfboot der Koͤlner Rheinischen Dat
hhast hat eine Laͤnge von 160˙,
Maschinen von 120 Pferdekraft versehen, es Probedienstes so vortrefflich bewaͤhrt ur das geraͤumigste, sondern auch schne
er ganzen bisherigen Rhein⸗Dampf⸗ Die Verwaltuͤng der
erdiene.
ch die Erlaubniß erbeten, diesem icl. Hoh. des Großherzogs Leopold von
Boote
eine Breite von 40 ,
Flotte genannt Gesellschaft
npfschifffahrts⸗Gesell⸗ ist mit und soll sich waͤhrend haben, daß es nicht llste und bestgelungene zu werden hatte bekanntlich den Namen Sr. Koöͤ— Baden beilegen zu
irf n. Zur Vorbereitung des Festes waren Abgeordnete des
Hampfschifffahrts⸗Ver
das neue Boot, so wie di
rinz von Preußen“”“ und „Stadt Fr iert mit den Flaggen der verschieden nd groͤßeren Handelsstaͤdte des R esetzt. Ein Leuchtthurm war am
ie Badische Fahne wehte.
anze Hauserreihe zum Hafe
jert.
1 ormitta Proßherzog mit
seiner hoh
waltungsrathes von Koͤln
eingetroffen.
e beigezogenen Dampfschiffe „Kron⸗
Hafen
ankfurt“ waren reich ver⸗ en Rhein-Ufer⸗Staaten heins und mit Musik⸗-Choͤren
erbaut, von welchem
Der Ört Leopoldshafen hatte die
en Familie un
arlsruhe nach Leopoldshafen, und wurd
ltationen des Gemeinde ldshafen, der Stadt K Ptadt Koln empfangen.
ungfrauen der benach
e hoͤchsten Herrschaften, denen die zum Feste
barten Orte in festlicher Kleidung.
n mit Fahnen, Blumen ꝛc. ver— 9s 11 Uhr begab sich Se. Koͤnigl. Hoheit der
ad dem Hofstaate von e am Hafen von De⸗
raths und Handelsstandes von Leo⸗ arlsruhe und den Commissairen der Den Platz umschlossen Buͤrger und
Als geladenen hoͤch⸗
n Staats⸗Beamten, das diplomatische Corps und die oben⸗
nannten Deputationen folgten, ann die Ceremonie der Taufe mit einer r Mitglieder des Verwaltungs⸗Rathes, onigl. Hoheit der Großherzogin aufen uͤbliche Ceremonie des llten Flasche auf dem Anker nem Geistlichen unter beihe des Bootes vor
hen Artillerie kuͤndigten
Porauf das Schiff sei
Assistenz z genommen wurde.
den Schluß
ne erste Faͤhrt als
it den hoͤchsten Herrschaften und den uͤb ei Stunden entfernten Daxlanden (Rh
a zuraͤck nach Leopol
annten Dampfschiffe macht isetzte Mittagstafel servirt
dampfschiffe fanden au vtt wurde, Volks⸗Belustig
eute, Sonntag, liegt das
holdshafen zur Ansicht des
enden Publikums.
PFCFCnbnre ichen Feierlichkeiten Jahrestags eute in best bert Peel war
D
armstadt, 18. Okt. Lilhhelm von Preußen (Bruder Doͤchstwelche mit Ihrer Durchl. on Mainz zum ngetroffen waren, ischbach in Schlesi⸗
Besuche
dshafen unter
f dem Festpla
sind diesen Vor en abgereist.
Begleitung der beiden
das neue Schiff bestiegen, be⸗
kurzen Rede eines der die von Ihrer
uͤbernommene, bei solchen Zerschlagens einer des Schiffes folgte, worauf von weier Kollegen die feierliche
mit Wein ge⸗
Salven der staͤdti⸗ dieser Ceremonie an, „Großherzog Leopold“ rigen Gaͤsten nach dem einaufwaͤrts) und von ge⸗
e, waͤhrend welcher Fahrt eine reich
.
wurde.
ungen, Tanz, Dampfboot „
Waͤhrend der Fahrten der te, welcher Abends beleuch⸗
Mastklettern ꝛc. statt. Leopold“ noch im Leo⸗
in großen Stroͤmen sich dahin zie⸗
Familie bei Sr.
„ 18. Okt
zur Begehung des 18. der Frankfurter Constitutions⸗ er Ordnung statt. Zeuge der Buͤrger⸗
Der hie
dis Gelaute aller Glocken und die Kan
kutigen Tage auch außerlich ein recht festliches Oesterreich. Wien, 16. Okt. Ihre Majestät die Kaiserin haben Behoͤrden halten sich deswegen fuͤr n Landgrafin Karoline von Auersperg, zu Allerhoͤchstihrer Pall ruhet. Am 15ten v. M. echsgespannes
Fuͤrstenberg,
hat in Mailand die Cesligv) mit der kolossalen Bildsaͤule des Frie—
Koͤnigl. Hoheit der Sr. Majestat des Koͤnigs),
Prinz
vor mehreren Tagen
Hoheit dem Prinzen Karl mittag nach Ihrem Landsitze
ober. Die herkoͤmm⸗ Oktobers, als des Ergaͤnzung, fanden r anwesende Sir Ro⸗ Militair⸗Parade. onensalven gaben dem
nsehen.
die geborne Fuͤrstin von
ast-Dame zu ernennen ge⸗
Aufstellung des
ns auf dem großen Friedens⸗Triumphbogen stattgefunden, der
umehr als vollendet r Italiaͤnisch
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Preßburg, 13. Okt. „Bei Kaltenbrunn der sogenannten Einsiedl
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zufsteigenden Felsen sich oͤffnet, wurde e
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en Genuß alles Uebri— sie aber der Umstand, jede Anrede nur mit
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palato eingeschifft,
hr abgetragen, verraͤth eine Staͤdterin, jetzt nicht zur S glich zu erforschen, wer sie eigentlich sey.“ schreibt aus Fiume vom Improvisator
prache bewegen konnte,
Okt.: „Der beruͤhmte
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Seehandlungs⸗ oͤchst angenehm einiger Unga⸗ um die dortigen
d sodann Zara zu besichtigen.“
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Neapel, 7. Okt. (Allg. Ztg.) Se. Majestaͤt der Koͤ⸗
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keinen Falls die mit dem Men⸗ ischenfleisch auf oͤffentli⸗
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1131
in feierlicher Audien aufzuwarten, um Hoͤchstdemselben die In⸗ signien des Koͤnigl. Stephans⸗Ordens zu uͤberreichen. An dem⸗ selben Tage empfingen Se. Majestaͤt den Kaiserlichen Gesand⸗ ten noch in besonderer Audienz und geruhten, ihm das Groß⸗ Krel e Ordens des Erloͤsers zu verleihen.
Der fruͤhere Kommandant der Griechischen Gendarmerie, Graillard, ein Franzose, der schon seit Jahren seine Entlassung genommen hatte und seitdem als Pribatmann hier lebte, ist juͤngst durch eine Koͤnigliche Ordonnanz zum Stadt⸗ Komman⸗ danten von Athen ernannt worden.
Die in der Naͤhe von Athen gegruͤndete Militair⸗Landbau⸗ Kolonie hat, wenn auch noch klein, doch einen recht guten Fort⸗ gang; die Niederlassung heißt Heraklea. 8
Seit einigen Tagen sind wir von der druͤckenden Sommer⸗ hitze, die in diesem Jahre ungewoͤhnlich groß und anhaltend war, befreit; ein kuͤhlender Regen hat dem Herbste Bahn ge⸗ brochen. Der Gesundheitszustand der Hauptstadt ist sehr be— friedigend; nur die Soldaten, die kuͤrzlich von dem Pest⸗Kor⸗ don gegen Poros zuruͤckgekehrt sind, leiden stark an Fiebern.
Vereinigte Staaten von Nord⸗
New⸗York, 26. Sept. In einer der ersten Sitzungen des Repraͤsentantenhauses aͤußerte sich Herr John Quincy Adams folgendermaßen uͤber die Texianische Angelegenheit:
„Wenn es wahr ist, wie das Gerücht geht, daß der Regierung von Mexifo der Vorschlag gemacht werden, einen Theil ihres Ge⸗ bietes an die Vereinigten Staaten abzutreten, und wenn man für die Bewohner jenes Gebietes, nachdem dasselbe auf solche Weise von ihren Oberherren abgetreten worden, durch einen Vertrag das Bür⸗ gerrecht der Vereinigten Staaten und die Aufnahme ihres Staats stipulirt hat, so muß jener Vertrag in diesem Augenblick dem Hause der Repräsentanten vorgelegt werden, ünd die früheren Beispiele von Loutstang und Florida würden dem Hause die Antwort auf die verfassungsmäßige Frage vorschreiben. Der Fall war jedoch damals ein ganz verschiedener; es war nicht eine fremde Regicrung, die den Vereinigten Staaten ein Gebiet über⸗ ließ und für die Bewohner desselben gewisse Vortheile stipu⸗ lirte; es war vielmehr eine Nation, ein ganzes Volk, wel⸗ ches in die Union aufgenommen und aller Rechte shrer Bür— ger theilhaftig zu werden wünschte. Man sieht, daß dieser Fall wesemlich von einer Gebiets⸗ Abtretung verschieden ist, und ich erkläre vor Gott, daß keine Macht das Recht der Abtretung bat, außer dem Volke von Teras einerseits und dem Volke der Vereinig⸗ ten Staaten andererfeits. Die Republik Texas hat in ihrer Verfaf⸗ sung keinesweges ihrer Regierung das Recht eingeräumt, einen sol⸗ chen Verschlag zu machen; auch habe ich niemals gebört, daß die Texianer die Absicht häften, dies zu gestatten. Ich habe die Consti⸗ tution von Texas sehr aufmerksam durchgelesen und habe nicht ge⸗ funden, daß der Legislatur eine solche Macht mwäre übertra⸗ gen worden; noch weniger hat die Regierung oder der Kongreß der Vereinigten Staaten die Befugniß, einen solchen Vorschlag aunzunehmen. Die Völker allein sind hierin die einzigen kompetenten Richter. Ich bin daher der Meinung, daß der Präsident der Verei⸗ nigten Staaten nicht das Recht bat, einen Vorschlag dieser Art zu beantworten, oder ihn anzunchmen, weil die Constitution ibhn nicht dazu antorisirt. Aus diesem Grunde und den bereits angeführten verwerfe ich die gewöhnliche Formel, daß der Präsident die Antwort eriheilen werde, wenn sie mit den Interessen des Volkes vereinbar sev. Ich begreife diese Verheimlichung von Seiten des Präsidenten nicht, deun es ist eine Frage, bei der das Volk der Vereinigten Staaten im höchsten Grade imtressirt ist, und meiner Ansicht nach würde ein großer Theil des Amerikanischen Volkes lieber in die Auflösung der Union, wie tbeuer ihm dieselbe auch ist, als in die Aufnahme von Teras willigen. Was die Aeußerung des ehrenwerthen Mitgliedes für Vir⸗ ginien (Herrn Wise) betrifft, daß in der That eine Korrespondenz über diesen Gecenstand vorbanden, daß sie aber nicht dazu gecignet
Amerika.
rem Kronprinzen ein Lebehoch, auf welches das Lied „Borussia“ folgte. Der Regierunags⸗Praͤsident, Freiherr von Spiegel, sprach sodann herzliche Wuͤnsche fuͤr das Gedeihen des Rheinischen, und insbesondere des hiesigen Handelsstandes. Den uͤblichen Segensspruch bei der Versenkung des Grundsteines hielt der Herr Baumeister Vandenbergh; die ersten Hammerschlaͤge tha⸗ ten die Herren General-Major von der Groͤben, erster Kom— mandant der Festung; General⸗Major von Bardeleben; Frei⸗ herr von Spiegel, Regierungs⸗Praͤsident; sodann einzelne Mit⸗ glieder der anderen Behoͤrden und des Handels⸗ und Schiffer⸗ standes. Der Stein hat folgende Inschrift:
Grundstein des Freihaßeh⸗ zu Koblenz, gelegt am
Geburtsfeste Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, den
15. Oktober 1837, von den Behoͤrden der Stadt unter
Anleitung des Baumeisters Vandenbergh.
Nach dieser Feierlichkeit bestiegen alle Theilnehmer am Zuge das große zierlich mit Laubgehaͤngen geschmuͤckte und mit allen Flaggen der Zollvereinsstaaten und der Niederlande prangende Schiff „die Eintracht“, welches unter rauschender Musik und Geschuͤtzdonner die ganze Stadt vorbeisuhr. An der Spitze, wo die Mosel mit dem Rheine sich verbindet, begegneten „der Eintracht“ zwei mit voller Ladung herauf kommende Schiffe, „die Harmonie“ und das „Vaterland“; ein Zusammentreffen,
in welchem die froͤhliche Stimmung des Tages ein gutes Zei⸗ chen fuͤr das Gedeihen der Zukunft sehen wollte. An den gedraͤngt vollen Quai's entlang fuhr nun „die Eintracht“ die Mosel hinauf, und legte an dem „Gasthofe zum Kronprinzen“ vor Anker, in den sich der Zug in der fruͤheren Ordnung verfuͤgte. Dort wurden bei einem freudigen Festmahle in begeisterten Trinkspruͤchen dem Koͤnige, dem Kronprinzen, dem Regentenhause, dem Rheinischen Handel, der Stadt Koblenz. ein Hoch nach dem anderen ausgebracht. Auch dem bisheriget Vice⸗Praͤsidenten der hiesigen Regierung, der aus unserer Mitte scheidet, um als Praͤsident den Regierungs⸗Bezirk Duͤs⸗ seldorf zu verwalten, wurde ein herzlich anerkennender Toast. Am Abend ließ der Besitzer des Gasthauses zum Kronprinzen ein glaͤnzendes Feuerwerk abbrennen. Im Theater wurde eine auf die Geburtsfeier des Kronprinzen bezuͤgliche Fest⸗Oper ge⸗ geben; und das gesammte Publikum fiel begeistert mit ein, als die Stelle kam, wo das: „Heil dir“ angestimmt wird. — Dieser Tag war unbezweifelt einer der erfreulichsten, den unsere Stadt seit langer Zeit erlebte; das hat das allgemeine Gefuͤhl der Koblenzer laut ausgesprochen.“
— In Vierssen, im Reg. Bez. Duͤsseldorf, wurde am Geburts⸗ feste Sr. K. H. des Kronprinzen der Grundstein zu einem allgemei⸗ nen Armenkrankenhause gelegt. Nach Beendigung der gottesdienst⸗ lichen Feier in der katholischen und evangelischen Kirche verfuͤg⸗ ten der Kreis⸗Landrath, die Ortsgeistlichen beider Konfessionen, die Mitglieder des Bau⸗Comit’é, der buͤrgerlichen ürmen Ver⸗ waltung und des Gemeinde⸗Raths mit vielen Anderen sich nach der Baustelle, wo der Buͤrgermeister Preyer eine auf die Feier des Tages bezuͤgliche Rede hielt und demnaͤchst die Grundstein⸗ legung vornahm.
— Aus Halle berichtet man unterm 17ten „Die am 15. Oktober zur Feier des Geburtsfestes Sr. Koͤnig⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen veranstaltete Weihe des nun⸗ mehr gaͤnzlich ausgebauten hiesigen Schauspielhauses fand so ungewoͤhnlichen Anklang, daß sie sich in ein wahrhaftes Volks⸗ fest verwandelte, welches zahlreiche Theilnehmer aus allen Staͤn⸗ den zur heitersten, belebendsten Freude vereinigte. Ein großes Konzert eroͤffnete die Festlichkeit unter Theilnahme des Mufit⸗
„ M.:
sey, dem Publikum vorgelegt zu werden, so erkläre ich btermit, daß dies nicht nur kein Grund zut ihrer Verhetmlichung, sondern eben ein sehr triftiger Grund zu iörer Veröffentlichung ist. Ich verlange daher im Namen des ganzen Volkes der Vereinigten Stägten und in meiner Eigenschaft als Repräsentant im Kongreß, daß jene gebeime Korrespondenz in Bezug auf die Abtretung eines ganzen Volkes dem Hause mitgetheilt werde. Ich bestehe darauf, daß mein Antrag ohne Beschränkung ausgeführt werde, denn nicht nur das Haus der Re⸗ präsentanten, sondern das ganze Polk der Vereinigten Staaten muß wissen, welches die Absichten der Regierung in Bezug auf Texas sind.“
WIII
Berlin, 21. Okt. Am l5ten d. M. erfolgte zu Braunau im Luͤbenschen Kreise des Reg.⸗Bez Liegnitz die feierliche Einweihung der dort neu erbauten evangelischen Kirche in Gegenwart des Regierungs⸗Praͤsidenten Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode, des Kreis⸗Landrathes und vieler anderer zu dem Feste Geladenen. Nach Beendigung der kirchlichen Feier, bei welcher der Gene— ral⸗Superintendent der Provinz, Herr Ribbeck, die Fest⸗Rede, und der Pastor Hauser die Liturgie und die Predigt hielt, ver⸗
Vereins und der Sing⸗Akademie mit einer in Haͤndelscher Ma⸗ nier ausgefuͤhrten Fest⸗Kantate von Naue, Snlvum lIac Prin- cipem hereditarium nostrums, an die sich ein Psalm von Men⸗ delssohn⸗Bartholdy, die Sinfonia eroica von Beethoven und mehrere andere gutgewaͤhlte Musikstuͤcke anschlossen. Nach den Schlusse des Konzertes verwandelte sich der Konzertsaal in einen Blumengurten, den die dichtgedraͤngten Reihen der wogenden Menge in freudigster Aufregung durchzogen, bis das Orchester seinen Platz in den Gallerie⸗Logen genommen hatte, worauf ein
Ball begann, der unter allgemeinem Frohsinn erst späͤt nach Mitternacht endete.“
— In Breslau erfolgte am 18ten d. M., als am Jah⸗ restage der Schlacht bei Leipzig, die Auszahlung der fuͤr die in derselben invalide gewordenen Krieger aus dem Breslauschen Kreise fundirten Unterstuͤtzung von 49 Rthlr. jaͤhrlich, an die noch lebenden 21 Personen zu gleichen Theilen, aus der Kreis⸗ Kommunal⸗Kasse, in Gegenwart des Landraths Grafen von Koͤ⸗ nigsdorff, welcher diese Gabe des Kreises mit freundlichen Wor⸗ ten begleitete. „Bemerkenswerth ist hierbei“, heißt es in den Breslauer Zeitungen, „daß, nach dem jetzt verflossenen Zeitraum
fuüͤgte die Versammlung sich nach dem herrschaftlichen Schlosse
von 24 Jahren, von den urspruͤnglich empfangsberechtigt gewe⸗
zuruͤck, wo der jetzige Besitzer von Braunau, Herr Schwarz, und der Landes-Aelteste Herr von Nickisch ein Mittagsmahl veranstaltet hatten, bei welchem der Herr Regierungs⸗Praͤsident den Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, „des Be⸗ schuͤtzers und Foͤrderers alles Religioͤsen und Kirchlichen“, aus— brachte, dem ein zweiter fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit den Kron⸗ prinzen, dessen Geburtsfest zum Tage der Weihe erkoren wor⸗ den war, folgte.
— Am hohen Geburtsfeste Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kron⸗ prinzen wurde auch in Koblenz der Grundstein zu dem dort zu errichtenden Freihafen gelegt. Die Rhein⸗ und Mosel— Zeitung berichtet uͤber diese Feierlichkeit in folgender Weise: „Gegen Mittag hatten sich die Civil— und Militair⸗Behoͤrden und die angesehensten Einwohner der Stadt im Lokale des Rhein⸗Zoll⸗Amts versammelt; um 12 ½ Uhr bewegte sich der Zug von da nach dem Rhein⸗Ufer in folgender Ordnung: Zuerst die Schifferzunft mit ihrer Fahne; das Musik⸗Corps des 29sten Infanterie⸗Regiments; sodann die Generalitaͤt; der Regierungs⸗ Praͤsident; hoͤhere Regierungs⸗Beamte und Stabs⸗Offiziere; der Ober⸗Buͤrgermeister mit dem Stadt⸗Rathe; die Handels⸗ Kammer; das Handelsgericht; endlich eine Anzahl der An— gesehensten aus dem Handelsstande und der Buͤrgerschaft. Alle Haͤuser in der Naͤhe, die Ufer und die Bruͤcke waren mit unzaͤhligen Zuschauern besetzt; Flaggen wehten auf dem Rhein⸗Kavalier, den Krahnen und allen im Hafen liegenden Schiffen, die bei der Ankunft des Zuges mit den Boͤllern salutirten. Es wurde darauf ein Halbkreis um die Stelle ge⸗ bildet, wo der Grundstein gelegt werden sollte. In Abwesen⸗ heit des leider noch immer durch Unwohlseyn abgehaltenen Ober⸗ Buͤrgermeisters hielt dessen Stellvertreter, der Regierungs⸗ Assessor Linz, eine kurze Rede, die mit einem Hoch auf den allgeliebten Koͤnig schloß, in das die Tausende ringsumher jubelnd mit einstimmten, den Kanonendonner und die Musik fast uͤber— toͤnend. Nun wurde das Lied „Heil dir im Siegerkranz“ an⸗ gestimmt. Ein Mitglied der Handels⸗Kammer, Herr Kehrmann, sprach Worte des Dankes fuͤr diesen erneuerten Beweis des wohlthaͤtigen Waltens im Rheinlande und brachte, die doppelte
Feierlichkeit dieses Tages erwaͤhnend, Sr. Koͤnigl. Ho Heit unse⸗
senen 24 Invaliden noch obengedachte Anzahl am Leben ist, und als lobenswerth zu erwaͤhnen, daß einer von ihnen, der hiesige Buͤrger und Kretschmer⸗ Aelteste, Herr Muͤller, seinen Antheil an die beduͤrftigsten seiner ehemaligen Kameraden vertheilte und dieselben noch außerdem, so wie einige andere beduͤrfeige Inva⸗ liden, bei sich festlich bewirthete.“
— Vom 2Cisten bis 21sten d. M. sind in Verlin 5 Per— sonen an der Cholera erkrankt und 6 Personen, worunter 5 aus fruͤheren Erkrankungsfaͤllen, gestorben.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Koͤni
gliches Schauspiel. I N
H dessen diese Blätter bereits in Re. 25 rühmlichst erwähnt haben, bat his jetzt drei Rollen, zwei in Shake. spearischen Stüͤcken, den „Lear“ und den „Shpleck“, und die dritte in Lessing's „Narhan dem Weisen“, alle mit dem Beifall eines zahlreicheren Pablikums gegeben, als es sich gegenwärtig nach der durch Demoiselle Löwe noch mehr als jemals aufgeregten Vorliebe f die Gesangskunst erwarten liecß. Ref. hat die oben gedachten Rol len von großen, oder doch berübmten Meistern gesehen, den „Lear⸗ von Fieck, Iffland, Ludmwig Devrient, Lemm u. A. sm.. „Shylock“ ebenfals von Issland, Devrient, Seydelmann, und den „Nathan“ von Iffland, emm und Sevdelmann, und die Erinnerung nöthigt ihm das Bekenntniß ab, daß sie ihm nicht nur alle wohl ge⸗ fallen haben, sondern auch, das sie, so gut er sich ihre Darstellungen im Gedächtniß und der Pbautasie zu reproduziren vermag, in Be⸗ treff der Erkennt⸗iz und Auffassung ihrer Aufgaben alle uͤberein⸗ stimmten und nur nach der Verschiedenheit ihrer Persönlichkeit und den für diesen oder jenen Tbeil der Rollen mebr oder weniger ihren körperlichen und geisigen Kräften zusagenden Einzelnheiten in der Ausführung selbst verschieden waren. Das möchte wobl am Eunde auch, wenn die Kunstrichter ehrlich zu Werke geben, wenn sie met dem Gegenstand ibhrer Kritik und mit sich selbst einverstanden sind, das Resultat der Bekenntnisse Llller sevn, sobald sie, wie hier vorans⸗ gesetzt ist, wirklich wohlbegabte und gebildete Künstler vor Augen ge⸗ habt haben. Aber eine Verschiedenheit giebt es, die sich nicht aus⸗ 8 gleichen und von welcher sich durch Worte gar nicht, oder sehr un⸗ genügende Rrchenschaft ablegen läßt; das ist die Verschiedenbeit, die nicht bloß von den einzelnen mehr oder weniger der Rolle zusagen⸗
den LUen
den geistigen Eigenschaften und der physischen Organisatton der Dar⸗