1837 / 297 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

‚issen und aphoristisch sind.

außerdem auf 186 Seiten ein mit den verschtedenen Pfennigs⸗Ma⸗

gajinen wetteiferndes Gemisch von Rützlichem, Lehrreichem und Un⸗ techaltendem, bestimmt, dem größten Publikum als Lektüre zu dienen. Schon ihrer Verbreitung wegen sind solche Schriften einflußreich und also eines kritischen Blickes werth, und vielleicht fehlt es der Betrach⸗ tung auch nicht an Interesse, in welchem Abstande diese Literatur des Volks der eigentlichen und so zu sagen vornehmen Literatur ak⸗ mälig nachfolgt. Wie elegant, wie künstlerisch fallen die Holzschnitte unserer Pfennigs⸗Blätter gegen diejenigen ins Auge, die man sonst, stumpf und unförmlich, in den Volksbüchern, „gedruckt in diesem Jahr“, u sehen gewohnt war, und wie sticht vollends das glatte, weiße, feste Vellupapier ab gegen das grise, faserige Material, das, löschend und ünter der Hand zergehend, dennoch den derben Kernsprüchen und Kerngeschichten der guten alten Zeit zum Träger diente. Auch vor⸗ liegender Kalender ist immer schon elegant zu neunnen, und viele sei⸗ ner Holzschnitte von modern Englischem Ansteich sind brillant gegen das, was sonst dem Volk geboten wurde. Das Gleiche gilt von dem Inhalt und seiner Form. Da kommen zwar auch Pläne zu Anlagen von Hausgärten vor, da sehen wir auch Abbildungen von Baumfä⸗ gen, Wurzelschneide⸗Maschinen, und andere bökonomische Dinge, auch sind die Darstellungen von „Hans im Glücke“ noch nicht ganz aus⸗ gegangen, und nicht minder finden noch die lehrreichen Thierfabeln ihre Stelle: aber daneben giebt es Abbildungen und Beschreibungen von merkwürdigen Dingen in allen Welttbeilen in buntester Reihe, und dazwischen drängen sich Novellen von dem modernsten Geschmack und ganz modischer Schreibart. Vieles ist gewiß mit Takt ausgewählt und auch in der Darstellung angemessen, im Ganzen genommen glau⸗ ben wir aber eine gleichmäßige Popularität zu vermissen, die fretlich ein eigenthümliches und seltenes Talent erfordert, jenes zugleich gemüthliche und lannige, treuherzige und dech schalfhafte Talem des Erzählens, wie es Hebel und weiland der Gothaische Becker be⸗ saßen, das den Bauer als etwas Tüchtiges und Aufgeräumtes in seiner eigenen Sphäre anspricht und dem Gebildetsten noch edel, anmuthig und geistreich erscheinen muß. Diesen Ton, der eine besondere Got⸗ tesgabe seyn mag, finden wir hier nicht so durchgängig und häusig, als wir ihn wünschten; vielmehr werden Späße einer ziemlich niede⸗ ren Gattung meist mit vielen gesuchten und geschraubten Worten er⸗ jählt, was wir uns nur als ein cigenthümliches Mißverständniß von Popularität erklären können. Der gemeine Mann unserer nieder⸗ deutschen Gegenden, und namentlich in der Hauptstadt, hat nämlich dadurch etwas Komisches in seinem Ausdruck, daß er, halb unbe⸗ wußt, halb bewußt, in dem Streben, die Sprache der höheren Stände nachzuahmen, sich in den wunderlichsten Redensarten ver⸗ fängt, und dies, was doch das Gegentheil populäͤren Ausdrucks ist, scheint man unn sich gerade als Muster gewählt zu baben, um volksmäßig zu seyn. In der That, wie seltsame Fehlgriffe sind nicht schon vorgekommen, wenn Städter und wohl gar Geiehrte für das Volk zu schreiben unternehmen. Selbst der ehrenseste Johann Heinrich Voß war noch des Glaubens, daß man, um für das Volk dichten, von Pflügen und Eggen, vom Schneiden und Dreschen ingen müsse; aber das Volk will das nicht hören, was es läglich unter Händen hat und auch häusig besser kennt, als der vermeintliche Volksdichter selbst, sopdern es will gerade darüber erhoben sevn, es will vernehmen von Königen und Kaisern, von wunderschönen Prinzes⸗ sinnen und verzanberten Prinzen. Nichts ist volksmäßiger als die wahre Poesie, und wer dies ganz erkennt, der kann nicht ohne Be⸗ sorgniß sehen, wie moderne Prosa, glitzernd und gleißend von außen, aber dürr, trocken und ohne wahren Nahrungsstoff für Phantasie und Gemüth, die guten alten Volkshücher von der schönen Melusine, und wie sie sonst heißen, nach und nach gänzlich verdrängt. Schr löblich dagegen sind die populären Belehrungen nament⸗ lich aus den Natur⸗Wissenschaften, welche hier zugleich vor den Pfen⸗ nigs-Blättern den Vorzug voraus behalten, daß sie weniger abge⸗ Wir zählen dahin den Aufsatz über das

Bearometer, besonders aber zwei Artikel von Mädler, „eine Mond⸗

Landschaft im Ferurohr gesehen“, wo der Verfasser recht eigentlich

auf

seinem Gebiet is, und „die Berge in der Umgegend Berlins“, worin

das Pablikum mit den Höhen⸗Verhältnissen unserer Flächen, die man

sich in der Regel nur gar zu eben vorstellt, auf eine sehr schätzbare Weise

bekannt gemacht wird.

biczvn, laudschaftlich abgeschäͤtzt auf 50,815 Thlr.

unter Vorlegung der über die Forderungen sprechenden

Für die nächste Uimngebung ist das Resultat freilivb kein anderes, als daß der Marienthurm (288 Fuß lüber dem Pflaster) noch immer alle umliegenden Hügel überragt, selbst die

1194

Müggelsberge bei Köpnick von 299 Fuß über der Spree. Allein der Golm⸗ berg, von Berlin aus im Süͤden noch eben sichtbar, erhebt sich schon zu einer Hähe von 552 Fuß, und dieser Berg hängt mit einem Land⸗ücken von 6 700 Fuß zusammen, welcher das Spreethal vom Thal der Elbe scheidet, der segenannte Fläming. Der Verfasser hätte vielleicht auch eines ähnlichen Landrückens mit ansehnlich hohen Punkten (von 500 Fuß bei Reustadt⸗Eberswalde) zwischen Spree und Oder gedenken sellen. Schließlich kommt er auf die Höhen des Westpreußischen Peateaus, welche, überraschender Weise am östlichen Rande bis zu 1110 Fuß ansteigend (der Berg bei Oberbuschkau, 2 Meile südwestlic=h von Danzig), von dem Ingenieur⸗Geographen Wolff im Jahre 1835 so⸗ zusagen entdeckt worden sind. Diese Angaben, welche, als dir größte Erhebung zwischen dem Harz und Ural, sogar das Waldai⸗ Gebicge fast um das Doppelte uͤbertreffen, sind zwar von Mevyreren bestritten worden, allein ein sehr bedentender Fehler ist unwahrscheinlich und die Zweifelnden haben es ihrerseits an der Publication genauner Me⸗ sungen noch fehlen lassen. Sehr erwünscht würden neben diesen Höhen⸗Verhältniffen auch populäre Andeutungen über die geognesti⸗ sche Beschaffenheit unserer Gegenden gewesen sevn, wiewohl hier den Geognosten selbst wohl noch mauches zu thun Übrig bleibt. Die Holzschnitte, welche den Kalender so reichlich zieren, sind von sehr ungleichem Werth; einige, namentlich wo gule Vorbilder vorbanden waren. sind ganz vortrefflich ausgeführt, anderen aber fehlt es gar zu sehr au Zeich iung und hiermit an künstlerischem Werth. c.

113““ Den 24. Oktober 1837.

Fon ts - wreta. Co ur K-ZetthPl.

Pr. Cour. Brief. Geld.

105 G

Amtlichen Pr. Cour. 2₰ Frief.³ (CGeld. St.-Schuld-Sch. 4 1025 102* 3 Pr. Engl. Obl. 30. 4 1017G 101 PrämSch. d. Seeh 63² 3 63 17/6 Kurm. Obl. m. 1l. C. 102 8% Nm. Int. Sch. do. 102 ¼ Berl. Stadt-Obl. 102 ½ Königsb. do. Elbinger do. Dauz. do. In Th. Westpr. Pfandhr. Grofsh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do.]7 Schlosische do Rückst. C. und Z. Sch d. K. u. N. Gold al marco Neue Duc. Friedrichsd'or Aud. Goldmöün- zeu à 5 Tul.

Disconto

103 ½

999—

43 ½ 104 ½

104 ½ 10414

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Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sur. Brief. Geld. 143 ½H 143 3 142 142 ¼ 151 l 18054 T11““

2 801 ⁄126uũů—

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Ie chsel-Cours.

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Kurz 2 At. Kurz 2 Mt. 3 Nt. 2 Mt. 2 Nt. 2 Rt. 2 ie 8 Tage 2 MNt. 3 Woch.

250 Fl. 250 Fl. 300 Mbk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100) Thl. 100) Thl. 150 Fl. 102) Rhl.

Amnsteorduam ... do.

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102 102 ½ 99

Wien in 20 Xr. Augshurg BkeSIa Leipzig. 9— Frankturt a. M. Wz... Beteorsbuts

1013½ 1025

10224¾ 30

111“*“

Auswärtige Börscu. Amsterdam, 19. Optober. Niederl. wirkl. Schuld 521 3h⁄ 6. 5 % do. 1007 ½. Kanz - Bill. 22 ¾¼. 5 % Span. 185 ⁄1 6. LUaszive. —. Ausg. Sch. —. Ziusl. —. Preuss. Präm.-Sch. 110. Poln. 114. Oesterr. Met. 1009,16.

Antwerpen, 18. Oktober.

Zinsl. 7. Nene Aul. 18 1. Br. 2. 63.

1

Frankfurt a. M., 21. Oktobe Oesterr. 50% Met. 1045. 104 ½. 4 % 991 . G 59 . 1 % 25 ¼. Br. Bank-Actien 1656. 1654. 142 ¼. G. Loose zu 500 Fl. 117 à¼2. 117 ½. Eoose zu 100 Fl.

2 % % 592 ¾. Partia!- Obl.

227. G.

IPreuss. Prüm.-Sch. 63. Br. do. 4 % Anl. 1002 4. Rr. 5 % Span. Aul. 148 . 14 ½. 2 ½ % Illoll. 52 ¼ 52 8

Paln. 65 ¾. 651 2. Paris, 19. Oktober.

5 % Rente fin cour. 109. 60. 3 % fin caur. 80. 90. Neap. fin cour. —. 5 % Span. Kente 211 2. p'assive 4 ¼. Portug. —.

5 % Met. 1057/16. Bank-Actien —.

5 ,

Wien, 19. Oktober. 4 % —. 3 % 78 ⅛. Neue Anl. 59525 32.

7 027 2 ½ 9%

Koönigliche Schauspviele. b

Mittwoch, 25. Okt. Im Schauspielhause: Don Carlos, Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller⸗ (Herr Jerrmann, vom Hof⸗Theater zu Mannheim: Philipy der Zweite, als Gastrolle. Fraͤulein Ch. v. Hagn: Prinzessin Eboli. Herr Devrient: Marquis von Posa.)

Donnerstag, 26. Okt. Im Schauspielhause: Die Ge⸗ schwister, Schauspiel in 5 Abth., von E. Leutner.

Freitag, 27. Okt. Im Opernhause: Hummer und Com⸗ pagnie, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von N Cosmar. Hierauf: in 3 Abth., von Paul Taglioni.

Im Schauspielhause: 1) La famille Riq ie ourg, vauaderig en l acte, par Serbes. 2) La premiére représen'ation ce: Faulg& Jean, vaufdeville en 2 actes, par Mr. Bayar .

Sonnabend, 2§. Okt. Im Schauspielhause: Kabale un Liebe. (Herr Jerrmann Secretair Wurm, als Gastrolle.)

In Potsdam: Die Benefiz⸗Vorstellung. Hierauf, zun erstenmale: Wohlgemuth, musikalisches Quodlibet in 1 An Musik von mehreren Komponisten.

Sonntag, 29. Okt. Im Opernhause: Die Vestalin.

Im Schauspielhause: Die beiden Britten. Hierauf: D. gefaͤhrliche Tante.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater. 8 Mittwoch, 25. Okt. Der Rattenfaͤnger von Hameln.] mantisch⸗komische Oper in 3 Akten, nach einer Deutschen Vog sage, von C. P. Berger. Musik vom Kapellmeister Fra Glaͤser. Donnerstag, 26. Okt Drei Frauen auf einmal. Posseis 1 Akt, von A. Cosmar. Hierauf: Die Haushaͤlterin. Schwan in 1 Akt. Zum Beschluß: Die beiden Hofmeister, oder . nus asinum fricat. Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely. (Hm.. Plock: Quirl.)

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 23. Oktober 1837.

Zu Lande: Weisen 1 Rehlr 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rntr, 20 Sgr.; Roggen 1 Riblr 6 Sar, auch 1 Rihlr. 5 Sar; große Gerjte 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 29 Sar. 5 Pf., auch 26 Sgr. 3 P. Hafer 23 Sgr. 9 Pf. auch 29 Sgr. 8 Pf: Erbsen 1 Ribhlr. 15 Sgr auch, 1 Rihlr. 5 Szr.; Linsen 1 Rihlr. 15 Sgr., auch 1 Ribl 10 Sgr.

8 Wasser: Weizen (weiser) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 25 Sar. und 1 Rihlr. 20 Sar.: Reoaaen 1 Riblr. 7 Sg. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 pf.; große Gerste 28 Sgr. 9 Pf; Hafer 23 Sgr. 9 Pf. auch 21 Sur. 3 Pf.; Erbs.n, schlechte Sone⸗ 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf

Sonnabend, den 21 Okiober 1837.

Das Schock Strob 5 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. auch 5 Rthlr. 5s Sgr.;

der Ceutner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur IUd. Colteol.

Gedruckt bei A. W. Havn.

naeeeeee;

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

Ober⸗Landesgericht zu Bromberg.

Die im Wagrowieeschen Kreise belegene adelige Herr⸗ aft Redgoszcz mit Zakrzewo, Wobranowo und Za⸗ zu⸗ olge der nebst Hvpotheteuschein in der Abtheilung IIl. einzusehenden Tare, soll

am 4. Januar 1838, Vormittags 10 Uhr, au ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden auf⸗ geboten, sich bei Vermeidung der Präclusion spätestens in diesem Termin zu melden.

Auch werden die ihrem Aufenthalte nach unbekaan.

u Erben des verstorbenen Miteigenthümers Johaun Nepomucen von Lacki hierzu öffentlich vorgeladen.

Bromberg, den 26. Mal 1837.

daß die nichtmitstimmenden Kreditoren als in die Be⸗ schlüsse der Mehrzahl der stimmenden einwilligend, die Minderzahl der nicht privilegirten Kreditoren aber als der Erklärung der gesetztlichen Mehrzahl beigetreten erkannt werden soll, sich zu erkläreu. Zugleich wird den Kreditoren eröffnet, daß die Kauf leute Diedrich Wilhelm Krause, J. Jüdel, Wilhelm Dommerich, Gottfried Mever, Carl Giebel und S. Heyne hierselbst zu Kuratoren der Masse, auch der Advokat und Notar Hollandt bierselbst zum Kuraten ad lites provisorisch bestellt sind und solches als defi. nitiv geschehen, angesehen werden soll, wenn nicht die Mehrzahl der Kreditoren über eine anderweite Wah in dem angesetzten Termine sich vereinigt. ist dem Gemeinschuldner jede Dispesitton über sein Vermögen als nichtig und bei Strase untersagt. Gegeben Braunschweig, den 14. Oktober 1837. EEEETPö“

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Christo.

26 ¼¶ Bog. gr. Fvo.

eine zweite zu veranstalten

Uebrigens

v“ Haasfe.

Rothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht von Sachsen zu burg a. d. S.

Das Erb⸗ und Allodial⸗Rittergut Schloß Heldrun gen nebst Zubehörungen, im Eckartsbergaer Kreise, abge⸗ schätzt auf 15,627 Thlr. 17 sgr. 1 pf. zufolge der nebst Hvpotheken⸗Tabelle und Bedingungen in der Registra⸗ tur einzusehenden Tarxe, soll

am 1. April 1838, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assesser v. Goßler, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannte Real⸗Prätendenten werden zugleich aufgeboten, sich, bei Vermeidung der Präclusion, spãͤ⸗ testens in diesem Termine zu meiden.

Naumburg, den 22. Juli 1837.

Königl. Preuß. Ober⸗ Landesgericht. Mahlmann.

Naum⸗

Edictal⸗Ladung.

Demnach der Inhaher der hiesigen Banquierhand⸗ lung Lazarns Berenhart Söhae, Banquier Moses Lazarus Berenhart, seine Insolvenz angezeigt und um Einleitung eines Accord⸗Verfahrens gebeten hat, so werden alle diejenigen, welche an die Banquierhand⸗ lung Lazirus Berenhart Söhne, oder an den Banquier Moses Lazarus Berenhart hierselbst, oder an das in dessen Besitze befindliche Vermögen aus irgend einem Rechtsgrunde Forderungen haben, hierdurch edictaliter vorgeladen, solche in dem auf den Montag, den 26. Febr. k J., Morgens 9 Uhr, vor Herzoglichem Kreisgerichte hierselbst angesetzten Termine in Person oder durch gehörig Bevollmächtigte,

Nr. 19:

Doknmente, bei Strafe des gänzlichen Ausschlusses von der Masse anzumelden und über den in demselben Ter⸗ mine zu proponireuden Accord, unter dem Präjudize,

Literarische Anzeigen. Im Verlage von Alexander Duncker, Französ. 20 a., ist so eben erschienen: Der letzte Wendenfuͤrst. N aus den Zeiten der Gründung Berlins

von F. 2 Theile. Ar. 12 c. geh. 2 ½ Thlr.

Bei dem gegenwärtig so regen Interesse für die frübere Geschichte der Mark Brandenburg und beson⸗ ders Berlins wird die Erscheinung einer in jeder Be⸗ ziehung anzichenden Movelle die in den Gegenden von Berlin, Köpenick und Brandenburg spielt, den Untergang der Wendischen Herrschaft in die en Gegen⸗ den (die Besiegung des Jakzo von Köpenick durch Al brecht den Bären) und die Einwanderung Deutschen und Niederländischer Kolenisten hat und somit ein Bild der frühesten Verhältnisse des Landes, wie dieselben in der Geschichte und Sage an. gedeutet werden, herstellt auf die lebendige Theil. nahme des Publikums rechnen dürfen.

Im Verlag von H. L. Brönner in Frankfurt a. M ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben in Berlin bei Ferd. Dümmler, unter den Lindei.

Der christliche Hausfreund. Eine Sammlung von Betrachtungen, bensbeschreibungen, lungen und Gedichten; zur Belebrung und Erbauung für Solche, des Heils fragen. 1, ter, Pfarrer zu Praunheim, im Verein mit Freunden des wahren Christenthums.

Auflage zu Theil werden.

69g1

(Stechbahn Mittler:

. 8 Th. ö1“

Erwin.

aus Zeugen zu bringen. linburg, bei G.

zu ihrem Gegenstande

oder

XXI Bände.

Le: geschichtlichen Mitthei⸗

he, welche nach dem Wege Herausgegeben von S. Rich⸗ mehreren

Exemplare vergriffen worden.

Auch unter dem Titel:

Der christliche Haus freund. Samstagblatt zur Erbauung der Seelen in jster Jahrg. 1834. 2ie neugeordnete Aufl. geb. Preis 27 ½ sar.

Von vielen Seiten aufgefordert und gedrängt, hat man sich veranlaßt gefunden, von dem 1sten Jahrg des christlichen Hausfreundes, wovon die 1ste Auflage schon nach Ablauf eines halben Jabres vergriffen war. Sie umfaßt den Gesammt Inhalt der ersten, aufs neue mit Sorgfalt durchge sehenen, mit einzelnen Zuthaten vermehrt und alt olche Weise neugeordnei und zusammengestellt, daß sie nun nicht nur den Lesern der späteren sondern auch dem größeren christlichen Pudlikum als selbstständiges für sich bestehendes Erbaunngsbuch dar. geboten werden kann. Die überaus günstige Aufnahme. velche der christliche Hausfreund, für alle Stände und Alter berechnet, bieher gesunden berechtigt zu der Ei⸗ wartung, es werde derselbe Erfolg und der vielfache Segen, der ihn bisber begleitete, auch dieser zweiten

1 Für Haushaltungen. In allen Buchhandlungen ist zu baben, in Berlin Nr. ³), Posen und Bromberg bei E. S.

ö8

für Deutsche Haushaltungen. Eine praktische Anwei⸗ sung, Leinen⸗, Wollen⸗ und Baumwollenzeug, so wie dergleichen Garn, auf die kürzeste Weise in allen Ceu⸗ teuren dauerhaft und wobhlfenl zu färben. lehrungen, Juwelen, Geschmeide, Tressen, Franzen, Borden ꝛc. zu reinigen und zu waschen, so wie Flecken Von C. Fr. Klaus. Basse. 8 0. gech. Preis 10 sgr.

Herabgesetzter Preis eines allgemein interessanten Werkes. Friedrich Buchholz

Historisches Taschenbuch,

Geschichte der Europaͤischen Staaten seit dem Frieden von Wen.

Die ersten zehn Jahrgänge oder 13 Bände dieses Werkes wurden bereus vor zehn Jahren von 26 Tulr. auf 6 Thlr. berabgesetzt, und es ist dadurch der da⸗ mals bedeutende Vorrath dieser Bände bis auf wenige 2 Seit jener Zeit sind nun abermals 8 Bände davon erschienen (je Bege⸗ beunheiten der Jahre 1825 bis 1831 enthaltend), welche zusammen 16 Thlr. kosten. Da aber eine solche

Ausgabe für viele Geschichtsfreunde und Besitzer ersteren Bände wieder erschwerend geworden ist, so g bietet sich der unterzeichnete Verleger, diese 8 Bäng für 5 Thlr., einzelne Bände aber, statt 2 Thlr., für 20 sgr. abzulassen, so daß w. der Preis des Werses in 21 Bänden ven 42 Tblr. auf 11 ¾ Thlr. ermäßigt ist. Der so eben erschiemn Aste Baud fostet 2 Thir. Ganz komplet alse deses für die neueste Geschichte so bchst interesaue und wichtige Werk für 13; Tblr. zu haben. Bestellungen nehmen alle Buchbandlungen an Berlu, im September 1837. Th. Chr. Fr. Enöla. Jahrgänge In der Buchhandlung von C. F. Ame larg Bechn (Brüderstraße Mr. 11) erschien so eben m. st in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auskue⸗ ju haben: Die Paͤdagogik des Hauses Eine klassische Fruchtle e für Eltern und deren 20 vertret r. Von Theedor Heinsins, Professor A Bogen. in 8 . Maschwen⸗Velinp. S ubtr e⸗ beftet 1 Thlr. 2 Wie viel auch seit Rousseau über den se hachih tigen Gegenstand, die Erzichung der Jugend ihue ben worden ist, so fehlte es dech in der väeg gi cen eiteratur Deutschtauds noch an einem Buchte m dh chem man, bei müglichster Kürze und Einfachelt der Darstellung, dasjenige vorgetragen fände, was die 8 währtesten pädagegischen Schriftsteller älterer und rent⸗ rer Zeit über de häugsliche Erziebung gedacht j geschrieben haben. Es wird daber der durch sene nn Lerweitigen literarischen und pädagegischen eistung so rühmlich bekannte Verfasser deeses pädagoarsan Rathgebers wie man das hier angezeigte Buüch Recht nennen kann auf den lebhaften Dank fah ehemaligen Schülerinnen, so wie aller Elrern n Erzieher, denen die phosische und sittliche Ausbi 18 ihrer Kinder und der ihrer Aufsicht und ventung n, vertrauten Zöglinge am Herzen liegt, um so Uoen rechnen dürfen, als derselbe alles hier Forgemtaem nach eigener vietjähriger Erfabrung geprüft und, 7 durchdacht und zu Erle;chterung des Auffindensan jenigen Gegenstandes, über den man belehrende, hg, kunft wünscht, in alphabetische Ordnung gebrach

Nebst Be⸗

Qued⸗

9 1

düh Bei A. Evyssenhardt in Berlin (Werdersche Müt len Nr. 15) und Züllichau ist erschienen: Biblische Blumenlese, bellaa enthaltend tausend auserlesene Aussprüche der⸗ hchbü Schrift nach der Folge der biblischen Bücher. et kurzem Jubegriff der beblischen Geschichte⸗ 3 ¹ Auflage. Preis 5 sgr.

Undine, die Wasser⸗Nymphe, Feen⸗Bal

81 2) bei der juristischen Fakultaͤt

1.0086

0 90 39°

59 . 10, 72· 19½

122

Amtliche Nachrichten. KEld

n Sedlnitzki, den Ober⸗Berghauptmann von Veltheim, Geheimen Ober⸗Tribunals⸗Rath Zettwach und den Ge⸗ men Ober⸗Finanz⸗Rath Eichmann zu Mitgliedern des ktaats⸗Raths Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig öG dem Regierungs⸗Medizinal⸗ ath Dr. Niemann zu Merseburg den Rothen Adler⸗Orden tter Klasse mit der Schleife zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Waldemar ist nach Schloß schbach in Schlesien von hier abgereist.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Meyerhoff zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte Hamm bestellt worden.

&

Nachdem des Koͤnigs Majestaͤt durch die Allerhoͤchste Ka⸗ nets⸗Ordre vom 2. September die am 1. August d. J. er⸗ gte Wahl des Geheimen Regierungs⸗Raths, Professors Dr. Foeckh, zum Rektor der hiesigen Koͤnigl. Friedrich⸗Wilhelms⸗ niversitaͤt vom Herbst d. J. bis dahin 1838 zu bestaͤtigen llergnaͤdigst geruht hatten, fand am 21sten d. M. in einer bersammlung aller ordentlichen Professoren der Universitaͤt die atutenmaͤßige Uebergabe des Rektorats statt. Der bisherige gektor, Geheime Ober⸗Revisions⸗Rath Professor Dr. Heffter, rifnete die Berhandlung mit einem Vortrage uͤber die wich⸗ gsten Ereignisse des verflossenen Universitaͤts⸗Jahres.

Vaͤhrend des abgelaufenen Studien⸗Jahres hat die Uni⸗ ersitaͤt zwei Professoren durch den Tod verloren, naͤmlich den Drofessor honorarius, Ober⸗Land⸗Forstmeister Hartig, und den dentlichen Professor der philosophischen Fakultaͤt, Hofrath Hirt.

Ernannt wurden:

) in der theologischen Fakultaͤt zu außerordentlichen Profes⸗ soren die Licentiaten Vogt und Vatke, wovon der erste jedoch bald darauf nach Greifswald versetzt wurde;

2) in der juristischen Fakultat ebenfalls zum außerordentlichen Professor der Dr. von Woringen;

3) in der philosophischen Fakultaͤt zum ordentlichen Professor der bisherige außerordentliche Professor Trendelenburg, zum außerordentlichen Professor Hofrath Dr. Riedel.

Neu immatrikulirt wurden in dem abgelaufenen Univer⸗ ats⸗Jahre: 8

1) bei der theologischen Fakultaͤt

Studirende

119 da

213 83) bei der medizinischen Fakultaͤt 4) bei der philosophischen Fakultaͤt

in Summa 835 Studirende

bounter sich 253 Auslaͤnder befanden.

Promovirt wurden: 1) in der theologischen Fakultaͤt 4A Licentia en, 2) in der medizinischen Fakultaͤt 123 Doktoren, 3) in der philosophischen Fakultaͤt 15

zusammen 142 Promotionen.

Die sittliche Fuͤhrung der Studirenden war im Allgemei⸗ en lobenswerth; daher der akademische Senat weder eine Re⸗ egation, noch ein Consilium abeundi gegen Studirende auszu⸗ prechen veranlaßt war.

Nachdem der abgehende Rektor seinen Vortrag uͤber die hauptsaͤchlichsten die Universitaͤt betreffenden Ereignisse des ab⸗ gelaufenen Jahres beendigt hatte, leistete der antretende Rektor, geheime Regierungs⸗Rath Dr. Boeckh, den Eid, und ben demselben von seinem Vorgaͤnger die Statuten der Univer⸗ itat, die Scepter und die uͤbrigen im Verwahrsam des Rektors befindlichen Gegenstaͤnde, so wie die Insignien des Rektors uͤber⸗ geben. Sodann proklamirte der neue Rektor seinen Vorgaͤn⸗ ger und die mittelst hohen Ministerial⸗Reskripts vom 6. Sep⸗ tember d. J. bestaͤtigten Dekane als Mitglieder des Senats, und es wurde hicrauf zur Ergaͤnzung des Senats durch Wahl geschritten. Dieser besteht in dem Studienjahr 1836 1837 außer dem Rektor und dem Universitaͤts⸗Richter, Geheimen Re⸗ gierungs⸗Rath Krause, aus den Dekanen der vier Fakultaͤten, und zwar dem Ober⸗Konsistorial⸗Rath, Professor Dr. Marhei⸗ neke, fuͤr die theologische, dem Professor Dr. Klenze fuͤr die ju— rstische, dem Geheimen Medizinal⸗Rath, Professor Dr. Wagner, die medizinische und dem Professor Dr. von der Hagen fuͤr hie philosophische Fakultaͤt, und aus den Senatoren Professor vr. Muͤller, Professor Dr. Gabler, Geheimen Medizinal⸗Rath, Eea- Dr. Lichtenstein, Professor Dr. Gans und Professor r. Zumpt.

Zeitungs⸗Nachrichten öb

8 Rußland.

St. Petersburg 18. Okt. Seine Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Michael ist aus den suͤdlichen Provinzen des vees ier wieder angekommen. 8 Der Russische Invalide enthaͤlt noch folgenden Be⸗ icht des Commandeurs vom abgesonderten Kaukasischen Corps

an den Kriegs⸗Minister uͤber die Operationen des General⸗Ma⸗

Fes sn, ru“„Der bei Aschilta geschlagene Feind verlie - kürzlich mitgetheilten Berichtes ”] ee Sclufe de⸗

VBerlin, Donner

es wur⸗

wurde) diesen Ort in drei

7.

Haufen, von denen einer sich in das zwei Werst dem Andpstischen Kojßu gelegene S Schloß liegt auf einem hohen, chen Felsen auf

i Werst oberhalb Aschilta an loß Schamil's warf. Dieses senkrechten und beinahe unzugängli⸗ dem rechten Ufer des genannten Flüßchens. Der Zu⸗

Se. Koͤnigliche Mäjestaͤt haben den General⸗Lieutenant gang zum Schlosse war durch zwei steinerne Thürme vertheidigt, wel⸗

auseneck, den General⸗Lieutenant Aster, den Major und ofmarschall von Rochow, imgleichen den Fuͤrstbischof Grafen

che durch eine Mauer mit cinander verbunden waren. Die Commu⸗ nicatton zwischen dem vor dem Schlosse befindlichen Vorsprunge und dem Platze, worauf letzteres stand, war durch einen doppelten steinernen bedeckten Gang gesichert. Hinter diesem erhob sich ein Aufwurf von Schanz⸗ körben, die mit Erde gefüllt waren, und zwar von einer Flanke bis zur anderen. Das Schloß und der Vorsprung hatten eine starke Flanken⸗Vertheidigung von den Höhen des linken Kojßu⸗Ufers aus, welche das umliegende Terrain beherrschten. Am 10. (22.) Juni blokirte der Major Pjadjasch das Schioß mit einem Bataillon des Apscheronschen Regiments. Unterdessen begann man den Weg von

dem Llschiltaschen Berge zum Schlosse in Stand zu setzen, um auf

demselben die

kacrus⸗ 8 zu den Operationen erforderliche Feld⸗Artillerie hinzu⸗ chaffen. Zu

gleicher Zeit wurde die auf der rechten Seite des Schlosses liegende Anhöhe durch drei Compagnieen des Regimentes des General⸗Feldmarschalls Fürsten von Warschau, Grafen Paßkéwitsch⸗Eriwanstij, besetzt und dort eine Batterie aufgeführt. Nach Beendigung dieser Arbeiten wurde am 12. (24.) Juni eine Kanonade auf das Schloß eröffnet, die bis zum folgenden Morgen fortdauerte und die Befestigungen des Schlosses vollkommen in Trüm⸗ mer legte. Nun griff der Major Pjadjasch unter dem Schutze des Feuers aller seiner Geschütze und der von der Höhe auf der rechten Seite des Schlosses operirenden Infanterie augenblicklich das Schloß an. Die Soldaten zogen einander auf den fast senkrechten Abhang hinauf, brachen in den Thurm ein, drängten die Tawlinzen aus dem⸗ selben hinaus und perfolgten sie bis zu den Schluchten, die sich an den senkrechten Abhängen des Kojßu⸗Ufers befinden. In dem Schlosse fand man drei Falkonets, verschiedene Waffen, Mundvorräthe, Vich und einen Theil des Eigenthums der Einwohner von Aschilta. Der 13. und 14. Juni wurden dazu verwendet, um aus den Schluchten die dort sich verbergenden Einwohner herauszutreiben. Ungeachtet der außerordentlichen Schwierigkeit gelang dies dem Major Pjadjasch. In den Schluchten wurden 56 Mjuriden und Einwohner von Aschilta gefangen genommen und unter der Zahl der Letzteren Kadi Machma Kasi und der Unzukulsche Kadi Nur⸗Machmed mit 22 Individuen männlichen Geschlechts. Zugleich wurden 60 Gefangene und Geißeln befreit, die Schamil eingeschlossen hielt. Nach der Einnahme von Aschilta traf der General⸗Major Fest Maßregeln zur Wiederherstellung der längst unterbrochenen Communicationen mit der Festung Temir⸗ Chan⸗Schura. Zu diesem Zwecke wurde am 12. (24.) Junt die Gischrin⸗ sche Brücke von einem Bataillon Infanterie und einer Escadron Kosa⸗ ken unter Kommando des Oberst⸗Lientenants Bersul besetzt. Dadurch ward es möglich, die Kranken, Verwundeten, Gefangenen, Geißeln u. s. w. nach Temir⸗Chan⸗Schura abzuschicken und sich von dort Proviant, Pulver und andere unumgänglich nöthige Dinge kommen zu lassen. Um diese Absicht auszuführen, rückte der General⸗ Major Fesi nach der Ein⸗ nahme des Schlosses von Schamil gegen Unzukul (auf dem linken Ufer des Awarischen Kojßu, 6 Wersie von Cimri) vor, um durch seine Aufstellung bei diesem Orte die Zufuhr aus Temir⸗Chan⸗Schura zu decken. Unterdessen hatten die Anhänger Schamll's die am Ir⸗ eune des Andpfkischen Kojßu wohnenden Tindonen, Bo oßzen, Bagalalzen, Kalalazen, Anßaldinzen und andere, unter Anführung des Tindonskischen Hauptes Alito Machma, gegen uns bewaffuet, welche längs dem linken Ufer des Andpvskischen Kojßu her⸗ unter rückten und sich bei der Apalinskischen Brücke mit den Gumbetowzen, unter Anführung Ali Bek's und Surchaj Kadi's, ver⸗ einigten. Die Zahl aller dieser Gebirgs⸗Bewohner belief sich auf 10 bis 12, Mann, welche, auf das rechte Ufer des Kojßu überfetzend, unsere Position bei Aschilta ungestüm augriffen und unsere an den Betletschen Berg angelehnte linke Flanke zu umgehen versuchten. Doch alle Augriffe des Feindes wurden auf der linken Flanke durch den Major Fuchs mit drei Compagnieen des Apscheronschen Regi⸗ ments, im ebüden Oberst⸗Lieutenant Zdklaurow mit einem Bataillon des Kurschen Regiments und auf der rechten Flanke durch ein Bataillon des Apscheronschen Regiments und die Kofaten, unter Kommando des General⸗Majors Fest, zurückgeschlagen. Unge⸗ achtet des Verlustes, den die Feinde auf allen Punkten erlitten, er⸗ neuerten sich einigemale ihre Angriffe, die bis in die Nacht hinein fortdauerten, wobei sich mehrmals ein schreckliches Handgemenge ent⸗ spann und wir uns in der früheren Position behaupteten. Da der General⸗Major Fesi aus den Bewegungen des Feindes schloß, daß die Tawlinzen damit umgingen, mit Anbruch des folgenden Tages den Kampf zu erneuern und, nachdem sie Verstärkung erhalten hatten, uns nicht nur zu umgehen, sondern auch einzuschließen, so beschloß er, die linke Flanke der Schlachtordnung auf ihrer Stelle zu lassen und mit dem Centrum und der rechten Flanke eine Bewegung zu machen, um eine konzentrirtere Position einzunehmen. Diese Bewegung begann bei Einbruch der Nacht. Als die Tawlinzen dieses bemerkten, erneuerten sie wiederum ihre Angriffe und setzten sie bis zum Morgen fort. Jedoch die Standhaftigkeit der Soldaten des Apscheronschen und Kurschen Regiments und das wirksame Feuer der Artillerie machten alle Angriffe der Bergbewoh⸗ ner vergebens. Jedesmal wurden die auf die Geschütze sich stürzen⸗ den Tawlinzen durch die Bajonnette der Jäger zurückgeworfen. Ein starker Regen verhinderte das Flintenfeuer und veranlaßte deshalb ein fürchterliches Handgemenge. Endlich nöthigte am 16. (28.) Juni um Mittag die Erscheinung des vom General⸗Major Fesi herbeigerufenen Oberst⸗Lieutenants Bersul, der von der Gischrinschen Brücke berkam, die Tawlinzen zum Rückzuge hinter Aschilta zur Igalinskischen Brücke, wo sie sich nach ihren Aulen zerstreuten. Die Entkräftung unserer Truppen, die über 24 Stunden im Regen gefochten hatten, machte die Verfolgung des zahlreichen Feindes unmöglich. Unsere Truppen bezogen ein Lager bei Aschilta Obgleich die Tawlinzen nach der Sitte der Muselmänner die Körper der Erschlagenen so viel als möglich fortschleppten, so war doch das Schlachtfeld am 16. (28.) Juni mit feindlichen Leichnamen befäct. Diesem Berichte sind genaue Verzeichnisse der von unserer Seite Gebliebenen und Verwundeten, so wie derjenigen beigefügt, die sich ganz besonders ausgezeichnet haben.“

Ueber ein zu Kertsch neu entdecktes Koͤnigsgrab berichten die Russischen Blaͤtter Folgendes: „Obgleich die auf die Unter⸗ -nn dieses Koͤnigsgrabes verwendeten Anstrengungen und Ausgaben nicht den erwuͤnschten Erfolg hatten, da man keine Schaͤtze vorfand, so ist wenigstens ein Grab entdeckt worden, das durch seine Groͤße und Bauart zu den merkwuͤrdigsten Denkmaͤlern dieser Art auf dem klassischen Boden von Kertsch gehoͤrt. Die Bauart dieses Grabes unterscheidet sich wesent⸗ lich von allen bisher von Herrn Aschick untersuchten Grabhuͤ⸗ geln; denn die letzteren bestehen gewoͤhnlich aus einfach zusam⸗ mengefuͤgten Steinen, oder sind nur aus Erde aufgeworfen, das Koͤnigsgrab dagegen wird von dicken Lehm⸗ und gro⸗ ßen Steinschichten gebildet. Aus diesem Grunde ließ sich durchaus nicht vermuthen, daß die in demselben ver⸗

st a g den 26sten HOktober

borgenen Schaͤtze bereits entwandt waͤren, deren ohne Zweifel sich die Genuesen bemaͤchtigt haben. Aus den Berichten Ge⸗ nuesischer Reisenden geht hervor, daß die Genuesen, gleich im Anfange ihrer Herrschaft in diesem Lande, ihre gewinnsuͤchtige Thaͤtigkeit auf die Pantikapaͤischen Graͤber richteten, was auch der Umstand beweist, daß an den Waͤnden dieses Grabes an mehreren Stellen Kreuze mit Asche gemalt sich befinden. Ueber⸗ haupt gingen die Genuesen bei Durchwuͤhlung solcher Graͤber viel schlauer als wir zu Werke, denn die von ihnen bereits aus⸗ Peegen Graͤber lassen von außen keine Spur wahrnehmen.

as Koͤnigsgrab ist 8 Faden hoch und mißt im Durchschnitt 125 Faden. Der unterirdische Gang zum Grabe erstreckt sich 15 Faden lang. Das Innere bildet ein konisches Gewoͤlbe, das vom Boden bis zu seinem Schlußstein eine Hoͤhe von 6 ½ Faden 85 Es ist dr zu bestimmen, in welcher Zeit und fuͤr welchen Bosporischen Koͤuig dieses Grab erbaut wurde; aller Wahrscheinlichkeit nach kann man es indessen in die ersten Zeiten der Herrschaft der Griechen in diesem Lande setzen.“ Seit Eroͤffnung der von der Stadt direkt ausgehenden. Eisenbahn ist der Zudrang des Publikums taͤglich groͤßer ge⸗ worden. Am ersten Tage fanden nur 10 Fahrten mit 1663 Passagieren, am fuͤnften aber 12 Fahrten mit 4084 Passagieren statt. Im Ganzen brachten die fuͤnf ersten Fahrtage 21,155 Rubel 40 Kopeken ein. Ein Unfall hat weder auf der Eisen⸗ bahn, noch unter den zahlreichen Zuschauern sich ereignet.

In der 1G ;; Deutschen Zeitung liest man: „Seit dem 1. Oktober erscheint zu Leipzig im Verlage von §. A. Brockhaus ein neues volitisches Blatt unter dem Titel: „Leip⸗ ziger Allgemeine Zeitung“. Obgleich man von einem Blatte, das an dem Mittelpunkte des Deutschen Buchhandels und in einer Verlagshandlung erscheint, die durch 8 ausgebreitetes Geschaͤft Verbindungen in ganz Europa hat, so viel Gutes er⸗ warten kann, als die E111““ Ankuͤndigung verhieß, koͤnnen wir doch nicht unbemerkt lassen, daß die neue Zeitung in Beziehung auf Rußland hoͤchst unglucklich debuͤtirt hat. Die Zeitung laͤßt sich naͤmlich aus Warschau schreiben und die Re⸗ daction laͤßt abdrucken, daß „der Kaiserlich Russische Ju⸗ stiz⸗Minister Fuͤrst von Speranstij mit Eifer die Pro⸗ vinzial⸗Gesetze fuͤr die einzelnen Theile des Russischen Reichs ausarbeiten lasse ꝛc. ꝛc.“ Welches Vertrauen kann man auf die Zuverlaͤssigkeit eines Korrespondenten haben, der nicht ein⸗ mal weiß, daß der Wirkl. Geheimerath Michail Michajlowitsch Speranskij eben so wenig Fuͤrst als Justiz⸗Minister ist? Dieser ungluͤckliche Anfang sollte die Redaction veranlassen, in der Wahl ihrer Korrespondenten vorsichtiger zu seyn, damit nicht ihre neue Zeitung nur die schon zu große Anzahl von auslaͤn⸗ dischen Blaͤttern vermehren hilft, die nichts aus und uͤber Ruß⸗ land schreiben koͤnnen, was nicht von vorn herein den Stempel entweder der Boͤswilligkeit oder der Unbekanntschaft mit den Russischen r; an sich trägt. Uebrigens ist die Frage erlaubt, ob in Leipzig, dem Mittelpunkte des uchhandels, kein Exemplar des „Staatshandbuches Rußlands (St. Petersb. 1835.)%⁄ aufzutreiben gewesen ist, aus dem sich die Redaction uͤber die Besetzung der Ministerien in Rußland und uͤber die Stellung eines so bedeutenden Mannes, wie der Wirkl. Ge⸗ heimerath Speranskij ist, haͤtte belehren koͤnnen.“

II 8

Paris, 20. Okt. Der Koͤnig arbeitete heute in den Tui⸗ lerieen mit den Ministern des Seewesens, des oͤffentlichen Un⸗ und der Finanzen, und kehrte darauf nach Trianon uruͤck.

1 Herr Dupin ist gleich nach der Vermaͤhlung der Prinzessin Marie nach Nevers zuruͤckgekehrt und wird erst nach den Wah⸗ len wieder nach Paris kommen.

Herr Thiers, der auf einige Tage hierher gekommen war, hatte gestern eine Ndsc bei dem Herzoge von Orleans und wird heute wieder nach Lille abreisen.

Der Regierung sind auch heute noch keine naͤhere Nachrich⸗ ten uͤber das Resultat der Expedition nach Konstantine zuge⸗ gangen. Mittlerweile hat ein Korrespondent des Toulonnais sich den Spaß gemacht, nicht bloß dieses Blatt, sondern auch die Hauptstadt und ganz Frankreich durch eine fingirte Erzaͤh⸗ lung dessen, was sich bei der Einnahme von Konstantine zuge⸗ tragen, zu mystifiziren. Da dieser Bericht geschickt genug ab⸗ gefaßt ist, um ihm einen gewissen Grad von Glaubwuͤrdigkeit zu verschaffen, so mag derselbe zur unserer Leser hier Platz finden. Der Bericht lautet im 2 esentlichen also: „Um 6 Uhr ist das Dampfschiff „Sphinx“ auf der hiesigen Rhede vor Anker gegangen. Es bestaͤtigt die durch den „Crocodill“ uͤberbrachte Nachricht von der Eroberung Konstantine's. Seit der Einnahme von Algier haben wir in unserer Stadt keinen groͤßeren Enthusiasmus erlebt. Am l1ten kam in Bona ein

raber an, ließ sich zum Platz⸗Kommandanten fuͤhren, und sagte 8 ihm: „„Ich habe Ihnen Nachrichten mitzutheilen, fuͤr deren

ichtigkeit ich Ihnen meinen Kopf zum Pfande lasse.““ Der Araber erzaͤhlte darauf, daß ein Ordonnanz⸗Offizier des General⸗ Gouverneurs abgesandt worden sey, um die Nachricht von dem Ein⸗ zuge der Franzosen in Konstantine zu uͤberbringen; daß derselbe aber bei dem schlechten Wetter, welches ihn unterweges uͤberfallen, seine Depesche verloren habe und daß deshalb er, der Araber, gekommen sey, um uͤber die stattgehabten Ereignisse Bericht zu erstatten. Das Franzoͤsische Heer war danach, nachdem es am lsten von

dedjez⸗Hamar aufgebrochen, 3 Tage marschirt, ohne ernstlich mit dem Feinde zusammenzutreffen. Am 5ten lieferte dasselbe, einen Tagemarsch vor Konstantine, der Armee des Bey's eine Schlacht, deren Resultat war, daß bei Einbruch der Nacht die Araber nach allen Richtungen hin entflohen, nachdem sie am Fuße des Huͤgels Zelzouf viele Leute verloren hatten. Am 6ten Morgens langten die Truppen vor Konstantine an; sogleich be⸗ V die Belagerungs⸗Arbeiten und wurden noch an demsel⸗ en Tage beendigt. Am 7ten ward das Feuer gegen die Stadt eroͤffnet; die Belagerten erwiederten dasselbe lebhaft, waͤhrend die feindliche, 7— 8000 Mann starke Reiterei unsere Armee,