1837 / 298 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

üüus

Gefecht zwischen der Division Buerens und den Karlisten in der Naͤhe von Borja, das fuͤr die Truppen der Koͤnigin guͤn⸗ stig ausgefallen seyn soll. —. Die Karlistische Division Uranga ist durch die Division Goni's verstaͤrkt worden, allein sie unter⸗ nimmt nichts gegen Lodosa.

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Berlin, 26. Okt. Am 23sten d. M. fand zu Breslau die feierliche Uebergabe des Rektorats der basgeh Universitaͤt für das naͤchstfolgende Jahr in der Aula Leopoldina statt. Nachdem der bisherige Rektor, Prof. Dr. Bernstein, die Haupt⸗ Ereignisse des verflossenen Universitaͤts⸗Jahres mitgetheilt hatte proklamirte derselbe seinen Nachfolger im Rektorate, den arte⸗ Dr. Abegg, nebst den neuen Dekanen und Senats⸗Mitgliedern, und uͤberreichte dem Ersteren die Insignien jener Wuͤrde. Der antretende Rektor verbreitete sich hierauf in einer Lateinischen Rede „uͤber die gewissenhafte Erfuͤllung der Pflichten, welche den akademischen Lehrern und den Studirenden obliegen, als die gruͤndlichste Zuruͤckweisung der neuerlich gegen die Universi⸗ taͤten gerichteten Angriffe.“ Nach beendigter Inauguration war der gesammte akademische Senat und ein großer Theil der uͤbrigen akademischen Lehrer bei dem außerordentlichen Regie⸗ rungs⸗Bevollmaͤchtigten, Geh. Ober⸗Re ierungs⸗Rath Heinke, zu einem Fruͤhmale versammelt. Das Dekanat fuͤhren in die—⸗ sem Jahre: in der evangelisch⸗theologischen Fakultaͤt der Kon⸗ sistorial⸗Rath und Prof. Dz. Schulz; in der katholisch⸗theologischen der Prof. Domherr Dr. Ritter; in der juristischen der Prof. ““ Dr. Huschke; in der medizinischen der Geh. Medi inal⸗Raͤth und 1 Dr. Otto, und in der philosophischen der Prof. Dr. Pohl.

n dem abgelaufenen Universitaͤts⸗Jahre sind 274 Studirende immatrikulirt, und von diesen 70 bei der katholisch⸗theologischen 63 bei der evangelisch⸗theologischen, 37 bei der juristischen, 48 bei der medizinischen und 56 bei der philosophischen Fakultaͤt inskribirt worden. Das Abgangs⸗Zeugniß haben 257 genom⸗ men. Die Universitaͤt hat sich in diesem Jahre zweier Ver⸗ maͤchtnisse zu erfreuen gehabt. Ein Kapital von 1000 Rthlr. hat der verstorbene Pfarrer Kaluza zu Naßadel testamentarisch unter der Bestimmung ausgesetzt, daß die Zinsen desselben zu einem Stipendium fuͤr einen in Breslau katholische Theologie Studirenden verwendet werden sollen, und nach dem letzten Willen des verstorbenen Kaufmanns Bruͤckner, sollen die Zinsen

von einer hinterlassenen Hypothek von 1300 Rthlr. ein Stipen⸗ dium fuͤr einen in Breslau evangelische Theologie Studirenden bilden. 8 Vom 25sten bis 26sten d. M. sind in Berlin 7 Per⸗ sonen an der Cholera erkrankt und 5 Personen, worunter 3 aus fruͤheren Erkrankungs-Faͤllen, gestorben.

b 1200 lichen Richter geleiteten Verfahrens bei diesen Untersuchungen; chert wurden. Ueberall, außer in Irland, hat die Regierung ferner die Ueberreichung einer Adresse von Seiten des Irlaͤn⸗ es stets fuͤr nothwendig erachtet, das Volk durch seine dischen Volks an die Koͤnigin mit der Bitte, ihr jetziges Mini⸗ natuͤrlichen und von ihm selbst ernannten Haͤupter zu sterium beizubehalten, da es das erste sey, welches sich leiten, und sie hat weder in unseren katholischen und heidnischen aufrichtig geneigt erwiesen, Allen gleiche Gerechtigkeit wi⸗ Kolonicen nach den abstrakten Grundsaͤtzen eines ultrabigotten derfahren zu lassen, und endlich die dringende Auffor⸗ und verfolgungssuͤchtigen Protestantismus, noch in Jamaika derung an das Ministerium, das Wahlrecht auszudehnen und nach dem abstrakten Grundsatz der Humanitaͤt gehandelt, so daß zu vereinfachen, besonders aber den Waͤhlern durch geheime sie etwa diese Insel mit Hintansetzung der Sklaven⸗Eigenthuͤ⸗ Moͤrner hat noch an demselben Tage Sr. Koͤnigl. Hoheit der Abstimmung Schutz zu verleihen. Herr O Connell spricht auch mer regiert haͤtte. In Irland allein ist leider das Umgekehrte Kronprinzen seine Aufwartung gemacht. 8 8 den Wunsch aus, daß der Herzog von Leinster sich an die Spitze von diesem System befolgt worden; dort haben die Tories und.f 3 jener beabsichtigten Versammlung stellen moͤchte, da derselbe ver⸗ die Protestanten stets nach dem Grundsatze gehandelt, mit Hint⸗ Cnm ga sprochen habe, sich der Irlaͤndischen Nation anzunehmen, sobald ansetzung derjenigen zu regieren, welche die Masse des Volks Kopenhagen, 19. Oktober. In der in diesem Ma sie durch die Union eine offenbare Unbill erlitte. Jetzt, meint achtet und mit ihrem Vertrauen beehrt. Die Fruͤchte beider in der Gegend von Kopenhagen beendigten Exercierzeit an er, sey der Augenblick gekommen, dieses Versprechen zu erfuͤl⸗ Systeme liegen der Welt vor. Unsere ausgedehnten Kolonieen der Koͤnig zwei Spezlal⸗Revuen uͤber saͤmmtliche hier ve len, jetzt oder niemals. Sollte aber die gewohnte Abnei⸗ sind ruhig und friedlich, mit geringem Aufwande militairischer melte Truppen darauf zwei Manoͤver in zwei Corps ge-6 an gung des Herzogs gegen Agitation ihn verhindern, dem Gewalt, regiert worden, waͤhrend die benachbarte, lange mit ander und dann ein Linien⸗Manoͤver gegen einen supponge. Plane beizutreten, so duͤrften doch Andere nicht von Erfaͤl⸗ Großbritanien vereinigte Insel stets einer Armee bedurfte, um Feind, von dem man annahm, er sey auf Amack gelandet un lung dieser Pflicht zuruͤckbeben. Er erinnert ferner daran, in Respekt gehalten zu werden, und bis vor wenigen Monaten ruͤcke gegen Taarnby fuͤdoͤstlich und westlich vor un daß selbst Saurin, der Liebling der Orangisten, der mehr fortdauernd der Schauplatz von Tumult, Unruhen und Empoöͤ⸗ als 20 Jahre Toryistischer General⸗Prokurator in Irland ge⸗ rung war. Diese Betrachtungen draͤngten sich uns auf, als Kiel, 22. Okt. (Hamb. Bl.) Nach einem Privatörig wesen, eben so wie Bushe, der jetzt Oberrichter von Irland, wir den Brief Herrn O'Connell's lasen, dessen Hauptzug eine aus Kopenhagen soll seit einigen Tagen in allen hoͤchsten 9 und Plunkett, der jetzige Lord-Kanzler Irlands, ihrer Zeit beunruhigende Appellation an die religioͤsen Vorurtheile und gierungs⸗Kollegien eine ungewoͤhnliche Thaͤtigkeit herrschen, ij die Irlaͤnder vor der Union gewarnt und all' die Leiden, Nationalgefuͤhle seiner Landsleute ist. Was auch seine Wuͤnsche auch amn Abend werden Sitzungen gehalten. Die neuuͤbern die daraus entspringen wuͤrden, vorhergesagt haͤtten. Der Brief seyn moͤgen, wie hoch auch sein Ehrgeiz streben mag, er haͤtte beiteten staͤndischen Gesetz⸗Entwuͤrfe sollen den Gegenstand schließt mit folgenden Worten: „Sollten Sie mir nicht ant⸗ eine solche Appellation nicht wagen koͤnnen, wenn die Tories Berathungen bilden, und man meint, daß die meisten derselte worten, Mylord, so werde ich mich fuͤr mein Theil bemuͤhen, ihm nicht die Mittel dazu geliefert, wenn sie nur einen Funken noch in diesem Jahre dem Koͤnige zur Sanction im Staateän so viel Irlaͤndische Unterhaus⸗Mitglieder als moͤglich vor der von Achtung gegen die religioͤsen Ansichten der Irlaͤnder ge⸗ vorgelegt werden wuͤrden. Nur diejenigen Staͤndesachen, welchen die Daͤnischen und Schleswig⸗Holsteinischen Intertse in Kollision gerathen, duͤrften sich noch etwas verzoͤgern koͤnne ale mit einer geschmackvollen Auswahl dieses Artikels be⸗

Eroͤffnung des Parlaments zu Dublin zu versammeln, und sollte zeigt haͤtten.“

mir dies nicht gelingen, so werde ich wenigstens ausrufen koͤn⸗ Das Linienschiff „Edinburg“ ist von Portsmouth nach Lis⸗

nen: ELiberari animam meam. Ich habe mich offen und sabon abgegangen, um dem Vice⸗Admiral Gage daselbst Depe⸗

aufrichtig bemuͤht, einen der maͤchtigsten Gruͤnde, der fuͤr schen zu uͤberbringen, geht aber dann weiter nach dem Mittel⸗ Deutschland. ichte, bezeigte sich mit dem kaum erwarteten Erfolge dieses

die Aufloͤsung der Union angefuͤhrt werden koͤnnte, zu beseitigen. meere, um das Britische Geschwader daselbst zu verstaͤrken. Hannover, 23. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groe Persuchs besonders zufrieden. In Leder waren die Vorraͤthe

Wenn ich aber wieder zur Anregung der Repeal⸗Frage genoͤ⸗ Nach Briefen aus Konstantinopel vom 27sten v. M. zog von Mecklenburg⸗Strelitz sind gestern von hier welmoß und der Absatz angemessen, obwohl auch dieser Artikel

thigt werden sollte, so wird mir dieser Brief als Zeugniß die⸗ hatten die Britischen Kaufleute sich mit einer Bittschrift wegen abgereist. nsichtlich der Preise die Ungunst des Augenblicks empfand

nen fuͤr die Aufrichtigkeit meines Strebens, die Aufloͤsung der Einrichtung einer Dampfschifffahrt zwischen der Hauptstadt und Dresden, 22. Okt. Man berichtet aus Bud nd durchschnittlich 5— 6 pCt. niedriger verkauft wurde, als

Union unnoͤthig zu machen.“ Die Times will in dem Plane Therapia an Akif Efendi gewendet und rechneten auf guͤnstigen (Bautzen): Der am 17. daßst 18. Iese 8 9 hier der vorigen Messe. Rauchwaaren und Nordische Produkte,

haltene Herbst⸗Wollmarkt gewaͤhrte folgende Resultate. Esh den meisten Artikeln uͤberfuͤhrt, stockten fast durchgaͤngig, und

bracht wurden uͤberhaupt 4172 Stein 2 Pfund verschichebllls, wurde nur wenig zu schlechten Preisen verkauft. Am empfind⸗

Wolle, darunter 2096 St. Saͤchsische bis 3 Tnglchsten lastete dieser Druck auf Hasenfellen, fuͤr welche es bei

O' Connell's einen Vorlaͤufer zu einem Irlaͤndischen Parlamente Erfolg. Praͤsident habe der el 49 St b 88 lzem Ausbleiben der Englischen, Franzoͤsischen und Amerikani—

erblicken, wie die Luftsegler erst einen kleinen Ballon in die Man schreibt aus Washington, der Hoͤhe schicken, um die Richtung des Windes zu sondiren, ehe Aufforderung des Kongresses, Nachrichten wegen Texas zu er⸗ einschuͤrige und 1099 St. 17 Pfd. zweischuͤrige von Ritten 18 . 88* 997 St. 2 Pfd zweischuüͤri b 198 ßischen Riulchen Kaͤufer ganz an Absatz fehlte. Auch das Manufaktur⸗ tern ꝛc., 647 St. 2 Pfd. zweischuͤrige von Preußischen Nit Ae 1 . b (CE paaren⸗Geschaͤft empfindet die Ruͤckwirkung dieser Miß⸗Konjunc⸗

sie selbst mit dem großen Ballon folgen. Daß O'*Connell den theilen, noch nicht Genuͤge geleistet. In den diplomatischen Englaͤndern sektirerischen Haß, Bigotterie und nationale Anti⸗ Zirkeln heißt es, Texas habe die Regierung der Vereinigten d 650 St. Boͤhmische Wolle durch Wollhaͤndler. N guͤtern und 650 St. Boͤhmische Wolle durch Wo haͤndler. Ie 8 h XX“ 8 kauft wurden hiervon an Fabrikanten aus den Vereinstme alee, da der Erloͤs fuͤr jene EEE1 zur Deckung or der Meß⸗Einkaͤufe der Polen und Russen bestimmt ist. An Gelde

pathie gegen die Irlaͤnder vorwirft, erscheint der„Times als ein Zei⸗ Staaten wiederholt um Aufnahme in die Union ersucht, der chen, daß er dem Wahnsinn nahe sey, weil gerade diese Vorwuͤrfe viel Praͤsident aber, nach dem Beispiel seines Vorgaͤngers, durch uͤberhaupt 1641 St. 9 Pfd. Saͤchsische, 1260 St. 8 Pfd. Pra-der . 1z lssen umt gische und 486 St. 1 Pfr. Bohmische Wolle. Unverkauf wor. Atlingender Muͤnze) fehlte es nur in Conventionsgeld, welches verschwunden zu seyn scheint; Sorten waren hinreichend vor⸗

f die Uebel“, sagt das genannte den Staats⸗Secretair erwidern lassen, daß zwar die junge Re— den hier deponirt 657 St. 14 Pfd. und zwar 338 St. 20 Pfd. 8 seyn S .— 2 pf 4 F znden, besonders Gold uͤberfluͤssig, dagegen großer Mangel an

mehr die Irlaͤnder traͤfen. „Wo sind Blatt, „mit denen Tories die Irlaͤndischen Papisten bedrohen? publik seine ganze Theilnahme besitze, der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten jedoch Pflichten gegen Mexiko gegen eine Saͤchsische, 154 St. 17 Pfd. Preußische und 163 St. A dfß 4 2 11“ b Bohenlsche, und 153 St. 6 9 Wehseln auf fremde Plaͤtze und mithin uͤbertrieben hohe Course: 1 3 lles Symptome einer Stockung im Handel, denn der sogenannte

Verbrennen sie dieselben in ihren Betten? Oder fallen sie in Trupps von zehn, zwanzig oder dreißig Schuften uͤber einen Nation, mit welcher die Vereinigten Staaten in Frieden lebten, 88 haclose Seehelaag her, ee gla8an 89 8 1gs. und daß er daher eine Unterhandlung uͤber den oder lassen sie ohne Besinnung am Wege iegen? Stoͤren sie Gegenstand ablehnen muͤsse, vis Mexiko eingewilligt habe, die 42 St. 7 Seedses⸗ 9 St. 21 Pf. die Ruhe der Gesellschaft, um Katholiken ihres Eigenthums zu Unabhaͤngigkeit von Texas anzuerkennen. 8 6 ““ Geldmangel tritt nur dann ein, wenn lebhafte Geschafte große berauben oder sie durch Einschuͤchterung aus Irland zu vertrei⸗ e St. 13 Pfd und zwar 1636 St. 17 Pfd. Sach sen elnspruͤche an die Kasse machen. In Actien (besonders Leip⸗ ben? Welche neue Gesetze fordern die Englaͤnder oder die Ir⸗ 939 St 17 Pfd Preußisthe und 486 St. 1 Pld. Boͤhang zig⸗Dresdner Eisenbahn⸗Actien) ging durch die Operationen à laͤndischen Protestanten, um die ganze Vertheilung des Landes Wolle I noch bedeutende Vorraͤthe von Einsch sa baisse im Laufe der Messe viel Geld verloren und es muß⸗ und die alten Verhaͤltnisse gh.n Protestanten und Katholi⸗ terwolle welche am bah ahrs⸗Ass Kcnetete fanden in Reports zu den laͤstigsten Bedingungen gemacht werden, ken umzuaͤndern? Wann haben Englaͤnder oder Protestanten sich EEE gerten, so stellt sich dadurch die Cum och hob sich der Eours am Ende der Messe, und der Sturm erfrech 1b FHAe ; in hiesiger Gegend lagerten, so stellt sich dadurch die Sumne 87 1 & 9 erfrecht, eine allgemeine blutige Rebellion zu verkuͤndi⸗ der auf den diesjaͤhrigen Herbst⸗Wollmarkt gebrachten Wol scheint ausgetobt zu haben. Im Kleinhandel war begreiflicher⸗ gen, wofern der Souverain seine Praͤrogative nicht so hoͤher als fruͤher S ging am ersten Markttage vnnl weise weniger Leben als sonst; die Muthlosigkeit machte Spar⸗ langsam von Statten; am Vormittage des zweiten Markttages samkeit 895 ; 8 dön Magaytnen sah man haͤufig aber trat sehr lebhafter Verkehr ein, und es wurde der großtzalmuͤßige Haͤnde un ange Gesichter. Theil der vorhandenen Wolle zu den diesjaͤhrigen Fruͤhjahr⸗ Muͤnchen, 18. Oktober. (Hannov. Ztg.) Eine beach⸗ tenswerthe Erscheinung in Muͤnchen zeigt sich an den immer

davon, unter Bezugnahme auf die von Gonfalonieri bei seiner Freilassung vom Sgielberg freiwillig eingegangene Verpflichtung: „Europa fuͤr immer zu meiden“, der Fran⸗ zoͤsischen Regierung Kenntniß gegeben wurde⸗ Gonfalo⸗ nieri mußte Frankreich verlassen, und die Oesterreichi⸗ sche Regierung erhielt nun erst ausfuͤhrlichen Bericht uͤber diese Vorgaͤnge. Obwohl die Motive des hier beobachteten Ver⸗ fahrens vollkommen anerkennend, scheint die Oesterreichische Re⸗ gierung demselben doch ihren vollen Beifall nicht geschenkt zu ha⸗ ben; vielmehr wurde, was auch jeden Schein von Verfolgungs⸗ sucht, ein Vorwurf, womit man den Namen Oesterreich so gern besudeln moͤchte, abwenden muß, beschlossen, daß, wenn Graf Gonfalonieri wieder nach Frankreich zuruͤckkommen oder wo irgend sonst in Europa, außer Oesterreich und jenen Staa⸗ ten, mit welchen Kartell besteht, sich aufhalten sollte, dies von der betreffenden Kaiserl. Oesterreichischen Gesandtschaft gaͤnzlich ignorirt werden solle. Vermuthlich ist dieser Beschluß, wo⸗ rin gewiß jedermann die edelste Denkungsweise erkennen wird, dem Grafen Gonfalonieri selbst bereits mitgetheilt worden.

Wien, 20. Okt. Ihre Majestaͤt die Kaiserin Mutter sind gestern Nachmittags im erwuͤnschtesten Wohlseyn von Tegernsee im Kaiserlichen Lustschlosse Schoͤnbrunn eingetroffen.

Spanien.

Madrid, I1. Okt. Die letzten hier eingegangenen Briefe aus Burgos melden, daß ein Theil von Zariateguy's Corps die von dem General Lorenzo bewachte Linie passirt und sich uͤber San Leonardo nach Huerta del Rey gewandt hat. Man glaubt, daß dies Corps eine Diversion nach Aranda de Duero oder Segovia unternehmen werde, um dadurch den General Espartero zu zwingen, eine ruͤckgaͤngige Bewegung zu machen und Don Carlos in Ruhe zu lassen.

Die Geruͤchte uͤber das Ausscheiden des neuen Finanz⸗Mi⸗ nisters Seijas sind sehr widersprechend. Einige behaupten, sein Entlassungs⸗Gesuch sey von der Koͤnigin nicht angenommen worden, waͤhrend Andere versichern, dies sey sogleich geschehen, und Herr Mon zu seinem Nachfolger ernannt worden. Es heißt auch, der Marine-⸗Minister, Ulloa, wolle aus dem Kabi⸗ net treten. Ein Beweis, wie sehr es der Regierung an Kredit fehlt, ist, daß die Direktoren der Koͤniglichen Lotterie und selbst der⸗ jenige, welcher die Theater und Stiergefechte in Entreprise hat, sich geweigert haben, der Regierung Geld vorzuͤstrecken. Der General Espartero hat dem Obersten Krajewski fuͤr die gute Ordnung und die Subordination des Regiments Pol⸗ nischer Lanciers wiederholt seinen Dank bezeigen lassen. Diese Truppen zeichnen sich vor allen uͤbrigen auf das vortheilhaf⸗ teste aus und werden sich bald der Armee des Ober⸗Befehlsha⸗ In Posen nimmt die Cholera rasch ab. An den vier bers anschließen. Tagen vom 1ͤ9ten bis 23sten sind daselbst nur noch 60 Personen von dieser Krankheit befallen worden, und 35 derselben erlegen.

Madrid, 14. Okt. In der Sitzung der Cortes am 10Oten Am 23sten blieben noch 142 Kranke im Bestand. wurde sehr lebhaft daruͤber debattirt, ob es zweckmaͤßig sey, Obgleich sich voraussehen ließ, daß der diesjaͤhrige fremden Schiffen den Eintritt in Spanische Dienste zu gestat⸗ erste Herbst⸗Wollmarkt in Posen kein erfreuliches Resulta ten. Ein Deputirter trug darauf an, daß die Regierung auf⸗ liefern wuͤrde, da durch das Erscheinen der Cholera die Be gefordert werden solle, innerhalb einer bestimmten Zeit Schiffe sorgniß, es wuͤrde der Wollmarkt gar nicht zu Stande kommen, fuͤr den Dienst des Staats anzukaufen, worauf jedoch der Fi⸗ sich fast allgemein verbreitet hatte, so hat sich doch gegen alles nanz⸗Minister erwiderte, es sey kein Geld dazu vorhanden. Erwarten der Verkehr besser gestaltet, als man hoffen durfte. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt jetzt den Koͤniglichen Befehl Es kamen zu Markte: 214 Centner 103 Pfund feiner Wolle zur Aufhebung des Belagerungs⸗Zustandes der Hauptstadt. und 1107 Centner 46 Pfund Mittel⸗Wolle. Davon wurde Herr Mendizabal zeigt sich jetzt gar nicht mehr auf der verkauft: 107 Centner 101 Pfund feiner Wolle und 747 Cent Straße. ner 58 Pfund Mittel⸗Wolle, und der Rest von 107 Centne

iht guͤnstig; uͤberall Ueberfuͤhrung der Maͤrkte mit Waaren ler Art, gedruͤckte Preise, Geldmangel und Erschuͤtterung des redits! Strumpfwaaren gehoͤren vor Allem in die vorgedachte ategorie und wuͤrden bei der Wichtigkeit dieses Fabricationszweiges gerst zu erwaͤhnen gewesen seyn, wenn es sich nicht hier vorzuͤglich um Messe handelte, diese Artikel aber uͤberhaupt ihren Absatz vor⸗ ehmlich auf direktem Wege finden. Leinenwaaren empfanden ie Entbehrung der sonst fuͤr Hamburg zur Ausfuhr gemachten inkaͤufe, und mehrere Fabrikanten entschlossen sich, Consigna⸗ shpnen gegen namhafte Vorschuͤsse dahin zu machen, um wenig⸗ ens den Geschaͤftsgang zu erhalten, in der Hoffnung einer ald zu erwartenden guͤnstigeren Wendung. In Seidenwaaren urden Gegenstaͤnde des Geschmacks und der Mode und selbst atte Artikel in ziemlicher Menge abgesetzt, obwohl letztere Naͤußerst gedruͤckten Preisen, berechnet nach dem niedrigsten tande der Seidenpreise, wie solcher im Anfang des Juni attgefunden, seitdem aber eine, durch die fehlgeschlagene Aerndte wirkte Steigerung von 20 25 Procent erfahren hatte. ie besten Geschaͤfte hierin machten wohl die Berliner Fabri⸗ n, welche sich besonders in schwarzen Waaren einen vorzuͤglichen uf erworben und sich durch wohlfeile Preise der betreffenden Kund⸗ haft fast ausschließend bemaͤchtigt haben. Auch die Saͤchsische ndustrie scheint sich mehr und mehr auf diesen wichtigen Ar⸗ kel richten zu wollen, und mehrere neue Etablissements in die⸗ im Zweige versuchen sich neben den aͤlteren mit gluͤcklichem rfolge. Kurze Waaren aller Art, bei den großen Handels⸗ risen weniger direkt betheiligt und mehr auf den Verkehr im nnern gewiesen, fanden einen ziemlich befriedigenden Markt. ine Pariser Porzellan⸗Fabrik, welche die Messe zum ersten⸗

Schweden und Norwegen. Stockholm, 20. Okt. Der Kronprinz ist heute nag Upsala abgereist; dessen Universitaͤts⸗Kanzler er bekanntlich ü6 Der Koͤnig wird morgen daselbst von seiner Reise zuruͤck en wartet, und am 23sten von dort nach Schloß Rosersberg abgehen Der General Graf Axel Moͤrner und der Major Graf gh liencrantz sind vorgestern von Wosnesensk hier eingetroffen. Gmn

Niederlande.

Aus dem Haag, 21. Oktober. Die feierliche Beisetzung Ihrer Maj. der Koͤnigin in der Fuͤrstlichen Familiengruft zu Delft wird am Donnerstag den 26sten d. M. Vormittags um 10 Uhr stattfinden. Bereits ist das Programm hinsichtlich der beim Leichenzuge stattfindenden Ordnung ausgegeben worden. So⸗ wohl im Haag als in Delft werden, so lange der Zug dauert, Kanonenschuͤsse geloͤst. Die Schutterei wird im Vereine mit

Alle Glocken werden an beiden

genehm waͤre? Wann haben Englaͤnder oder Protestanten mit einer gewaltsamen Zerstuͤckelung des Staats gedroht, wenn nicht

ausuͤbte, wie es den Zwecken einer besonderen Faction NMor 9ã„* 2 ; 8 Veraͤnderungen zu Preisen, mitunter auch noch etwas hoͤher verkauft; spaͤter ia

Irlands zu unterstuͤtzen. tigt sind, wo Individuen durch gesetzwidrige Mittel und mit den sollen, ihre Erwaͤhlung durchsetzten. schluß einer O'Connellschen Majoritaͤt im Unterhause das zum Ge⸗

Strafe besteht.

in Fuͤlle vorhanden sind, a.

in unserer

Kolonieen, wie Malta, in Frieden ausrechterhalten, woselbst bekannt⸗

der verschiedenen Nationen uUnd Volksstaͤmme, die in unserm großen

gewisse von ihnen vorgeschriebene politische Gesetzen gemacht wuͤrden und ihnen eine unumschränkte Macht verliehen, alle ihre andersglaͤubigen Mitbuͤrger mit Fuͤßen zu treten? Indeß alle Dinge haben ihren Grund, und diesmal verhilft uns Herr Daniel O'’Connell selbst dazu, die Ursache seiner Raserei aufzufinden. Die Subscription, die zum Zweck hat, Irland Gerechtigkeit angedeihen zu lassen, ist ploͤtzlich zur Zauptbeschwerde jenes vielbeschwerten Landes aufgeschossen. Diese Subscription wird jetzt von Daniel als eine Verschwoͤ⸗ rung gegen alle bei den letzten Wahlen ins Parlament gesandten libe⸗ ralen Irlaͤndischen Repraͤsentanten bezeichnet. Nun ist aber erstens eine Subscription, um die Gesetze des Landes geltend zu ma— chen und die unvermeidlichen Kosten des Verfahrens, welches diese Gesetze vorschreiben, zu decken, keine Verschwoͤrung, denn dieser Ausdruck gilt in der gerichtlichen Sprache nur von einer Vorbereitung zu gesetzwidrigen Handlungen. Zweitens ist es eine grobe Unrichtigkeit, zu behaupten, daß die Subspription zum Zweck habe, Petitionen gegen alle radikalen Repräͤsentanten Die Subskribenten wollen nur solche Petitionen unterstuͤtzen, die durch gewisse Thatsachen gerechfer⸗ Beeintraͤchtigung derjenigen, die eigentlich haͤtten gewaͤhlt wer⸗ Drittens kann kein Be—

setz machen, was die Legislatur nicht dazu b hat, noch das in eine Verschwoͤrung verwandeln, wogegen kein Verbot und keine Viertens ist aus der Wuth der radikalen Presse und aus der verworrenen Wildheit der Sprache des Agitators selbst zu ersehen, daß die Subscription ihre beabsichtigte Wir⸗ kung thut, daß wir den Nagel auf den Kopf getroffen haben, und daß fuͤr die Konservativen, wenn sie bisher keine Ursache ehabt haͤtten, bei ihrem Verfahren zu beharren, jetzt Gruͤnde 1 ihre Anstrengungen noch zu verstaͤr⸗ Der Courier dagegen findet sich durch 9' Connell's Schreiben zu folgenden Betrachtungen veranlaßt: „Kein Zug Lolonial⸗Politik wird so allgemein gebilligt, wie die Achtung, welche wir den religioͤsen und aberglaͤubischen Vorurtheilen Reiche leben, zu zollen pflegen. In Indien duldete die Regie⸗ rung sogar lange Zeit eine Art von Mord, und wagte es erst, jachdem sie viele Jahre geduldig zugesehen hatte, das Opfern er Frauen bei dem Tode ihrer Gatten zu verhindern. Diese weise Nachsicht hat ohne Zweifel sehr dazu beigetragen, unsere Herrschaft in Indien zu behaupten und zu erweitern; sie hat uns in den Stand gesetzt, endlich der Eüropaͤischen Civilisation und den Europaͤischen Sitten und Kuͤnsten von Kalkutta aus igang in den ganzen Kontinent Asiens zu verschaffen. Eine hnliche Duldung hat zweifelsohne die Herrschaft der Ketzer uͤber

lich ein Artillerie⸗Offizier, Capitain Aitchison, als die Armee unter der Leitung des Herzogs von Wellington stand, aus dem Dienst entlassen wurde, weil er nicht an den Ceremsnien der katholi⸗ schen Kirche Theil nehmen wollte. Einige Ultra⸗Fanatiker ta⸗ delten zwar den Herzog von Wellington und die Regierung, sowohl die W zigistische als die Toryistische, weil sie sich weiger⸗ ten, jenen Offizier wiedereinzusetzen, als die Sache vors Par⸗ lament gebracht wurde; aber niemals hat ein einsichtsvoller Staatsmann von irgend einer Partei es unrecht gesfunden, daß man den religioͤsen Vorurtheilen der Malteser eine solche Ach⸗

tung erwiesen, wodurch Ruhe und Gehorsam des Volks gesi⸗

der Garnison Spaliere bilden. Orten von des Morgens um 9 Uhr bis zu dem Augenblicke ge⸗ laͤutet werden, wo die hohe Leiche beigesetzt seyn wird.

Folgendes ist eine Uebersicht des Ausgaben⸗Budgets, wie es der zweiten Kammer der Generalstaaten vom Finanz⸗Minister vorgelegt worden:

Fl. Cts.

Kap. IJ. Koͤnigliches Haus . . .. 1,425,000 II. Staats⸗Secretariat u. hohe Kollegien 538,200 » III. Dep. der auswaͤrt. Angelegenheiten 797,600 . der Justiz 1,347,520

V3 2,990,800 VI. » des reformirten Kultus ꝛc. 1,346,900 III. » des katholischen Kultus 4009,000 VIII. » der Marine 4,750,000 » der Finanzen

9 Kationalschuld 15,214,895 Fl. C.

b) Administrat. ꝛc. 4,795,794 » 44 » EINE-

20,010,689 11,000,900 80,335 8

Zusammen 44,687,045 30

X. Dep. des Krieges XI. » der Kolonieen

Amsterdam, 21. Oft. Das Geschäft am hiesigen Fonds⸗ markte zeigte sich diese Woche in soliden Staatspapieren ziemlich leb⸗ haft, wobei die Course durchgängig den angenehmeren Stand der vo⸗ rigen Woche behaupteten. Es gingen auch keine für den Markt un⸗ günstige Berichte ein, und die azus der Rede, womit im Namen des Königs die Versammlung der Generalstaaten eröffnet wurde, hervor⸗ gehende Bestätigung des Umstandes, daß sich für unsere Finanzen günstige Aussichten darbieten, trug dazu bei, die Preise der Hollaͤn⸗ dischen Fonds zu erhalten; den meisten Umsatz hatten Integrale, wo⸗ von während der letzten Tage einige erhebliche Partieen zu 52 ¾ pCt. verkauft wurden; demnächst folgten Kanz⸗Billets und 5proc. Ostindi⸗ sche Obligationen; nach 5proc. wirklicher Schuld war die Frage min⸗ der lebhaft, weshalb deren Cours auf 100 ¾⅝ pCt. zurückging. Der Cours der Actien der Haundels⸗Gesellschaft schwankte diese Woche wischen 162 ¼ und 162 ½ pCt.; gestern galten selbige 161 ¾⅝ pCt. Die Actien der Harlemer Eisenbahn haben dagegen wieder einen be⸗ deutenden Aufschwung genommen, weil sich keine Verkäufer fanden im Verhältniß zu der ansehnlichen Nachfrage, welche um so eifriger war, weil diese Actien auch die Präferenz zur Subscription für den muthmaßlich fortzusetzenden Theil der Bahn bis Rotterdam bedin⸗ gen; erstere wurden vorgestern mit 145 und gestern mit 150 ½ pCt. bezahlt, während für die ebveninellen Antheile an der Bahn bis Rot⸗ terdam schon 21 und zuletzt 23 pCt. Agio bewilligt ist. Von Russi⸗ schen und Oesterreichischen Fonds ist bloß zu melden, daß sie bei ge⸗ wöhnlichem Umsatz feste Course behielten; Spanische Ardoin⸗Obliga⸗ tionen hatten bei nachlässigem Handel diese Woche 18 ½ pCt. erreicht, als die niedrigeren Notizen vom Auslande den Prels wieder auf 18 pCt. zurückdrängten. Von Süd⸗Amerikanischen Fonds blieben Brasilianische fast ohne Preis wechsel auf 86 % pCt. stehen; Merxika⸗ nische stiegen bis 25 ⅛, wurden aber gestern wieder zu 25 pECt. ab⸗ gelassen; Columhische erhielten sich auf 19 ¾ pCt. und Peruanische galten nach Ablösung des fällig gewordenen Zins⸗Coupons 1513,1½ pCt. Der Geld⸗Cours blieb unverändert. Am Getraidemarkt fiel diese Woche nichts Wichtiges vor, indem nur Verbraucher einen mä⸗ ßigen Umsatz in Weizen und Roggen herbeiführten. Dieselben be⸗ zahlten für 129pfünd. wetßbunten Polnischen Weijen 286 Fl., 131 pfünd. bunten dito 275 Fl., 128pfünd. bunten Königsberger 264 Fl., 128 131pfünd. Rostocker 233.240 Fl., 128pfünd. Kubanka⸗Weizen 210 Fl., für 117pfünd. geringen Preußischen Roggen 140 Fl., 112pfünd. Archangelschen 121 Fl. Hafer blieb unbeachtet.

ten niedrigere Preise ein. Im Durchschnitte wurde feine Wl mit 15 16 Rthlr., mittlere mit 12 15 Rthlr. und gerin mit 9 12 Rthlr. verkauft.“

Leipzig, 25. Oktober. Die hiesige Allg. Zeitung! haͤlt uͤber die abgelaufene Michaelis⸗Messe einen Bericht, welchem es heißt: „Es ist das befriedigend zu nennende! gebniß derselben vornehmlich dem Zusammenflusse von Käͤlfs aus saͤmmtlichen Vereinsstaaten zuzuschreiben, deren Zahl him der gewoͤhnlichen nur wenig zuruͤckblieb, wozu sich dann m die Polnische Kundschaft gesellte, welche in gewohntem M sich zeigte, da das Geschaͤft in Warschau nach wiedergekehn Ruhe und Ordnung seinen regelmaͤßigen Gang genommen auch in Krakau sich wieder einiges Leben zeigt, Brody Folge des lebhaften Geschäfts im suͤdlichen Rußla Gelegenheit des großen Lagers bei Wosnesensk u der Anwesenheit des Kaisers in Odessa, mehr als lich in Manufakten nach jenen Gegenden abgesetzt! Auch fehlte es nicht an Kaͤufern aus dem noͤrdlichen d land, und wenn aus Schweden nur ein Einziger die besuchte, so ist selbst dies als eine erfreuliche Ausngt betrachten, da sonst nur die Ostermesse die Fuͤglichkeit? satzes nach der Skandinavischen Halbinsel bietet, deren Ufel Schifffahrt im Spaͤtjahr gefahrdrohend sind. Nicht aufe Zweige des Handels wirkte diese Konkurrenz in gleicher Wh am guͤnstigsten gestaltete sich ohne Zweifel der Tuchhandel, der fortschreitenden Verbesserung in der Fabrication diests, tikels in Sachsen, welcher die Industrie in der Preugila Niederlausitz und in Schlesien in vielen Stuͤcken vorangegantn ist, hauptsaͤchlich zuzuschreiben ist. Von den 50 60,900 Eht Tuchen, welche an den Markt gebracht worden, sind uag Schaͤtzung von Sachkundigen nahe an 40,000 Stuͤck nim worden, zwar zu etwas niedrigern Preisen als in dir bon Jubilatemesse, jedoch nicht außer Verhaͤltniß zu der Lim gung, welche die Wollpreise bei der letzten Schur erfahren, wohl sich dieselben seitdem wieder um 6— 8 Procent gehoben haben In wollenen und halbwollenen Zeuchen und Umschlagetuͤchemn m ren karirte und sonst in geschmackvollen Mustern gewebte tikel gesucht, weniger glatte Merinos und Thibets, denen! uͤberseeische Absatz fehlt. Baumwollene Druͤckwaaren ig in Englischen und Franzoͤsischen Waaren verhaͤltnißmaͤhig, 1 obwohl zu aͤußerst gedruͤckten Preisen verkauft, welche sich 1 durch die ploͤtzliche Stockung des Verkehrs in England und Fen⸗ reich im Laufe dieses Sommers in Folge der Amerika 8 Krisis erklaͤren, wo die dringendste Noth jedes Gebot annehme ließ. Die inlaͤndischen Fabrikanten mußten dieser Konkurrenzn bedeutenden Opfern folgen, und dennoch gelang es bloß depem ßern, im Besitz einer ausgebreiteten Kundschaft befindlichen vn Bischen und Saͤchsischen Fabriken, zu einigermaßen befriedigen Resultaten (wenigstens in quantitativer Hinsicht) zu gelangen, hh rend die kleinen Fabrikanten dem Strome nicht zu folgen jab mochten und sich mit dem Ergebniß der Messe unzufrieden 10 ten. Dies war auch mit wenigen Ausnahmen der Fa hebe sichtlich anderer Baumwollenwaaren, als Nankins, Bubs reien, Musselinen und andern weißen durchsichtigen 2 1c“ durchsichtigen Artikeln, sowohl glatten als brochirten un 1 genaͤhten Bobbinets, Franzen u. s. w. Alle empfanden dent oder weniger den Mangel an uͤberseeischen Auftraͤgen,

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4 22 teote 2 vC⸗ auch aus den suͤdlichen Staaten Amerika's lauteten die Be

nehr uͤberhand nehmenden geistlichen Bruͤderschaften, die in der neusten Zeit mehrere Mitglieder erhalten und vielfach auf das häusliche und oͤffentliche Leben einwirken. Sie stammen aus früheren Zeiten, aus dem Mittelalter heruͤber, wo es Ver— bindungen mancherlei Art gab, und der urspruͤngliche Zweck die⸗ ser geistlichen Bruͤderschaften war: christlicher Beistand der Bruͤ⸗ der untereinander und zu gewissen Zeiten haͤusliche oder oͤffent⸗ iche feierliche religioͤse Uebungen. Daß dadurch vieles Gute gestiftet wurde, ist wohl nicht zu leugnen, und noch jetzt beste— hen einige Verbruͤderungen in Muͤnchen zu diesem Zwecke, wie der Liebesbund der Priester, dessen Mitglieder alljahrlich frei⸗ willige Beitraͤge liefern, von welchen die kranken Bruͤder, auch andere nicht in den Bund aufgenommene Geistliche, wenn sie der Unterstuͤtzung beduͤrfen, das Noͤthige erhalten. Daß aber bei den Laien dasselbe geschehe, ist jetzt ganz unbekannt, und diese Verbruͤderungen scheinen ganz berechnet, die zahl der uͤberfluͤssigen Geistlichen zu vermehren und sie ihrem eigentlichen Berufe zu entziehen. Im Ganzen bestehen in Muͤnchen mehr als dreißig geistliche Bruͤderschaften. Ich hatte Gelegenheit, einige Aufnahms⸗Formulare einzusehen, erkannte mit Freude, wie sehr im Allgemeinen die christliche Duldung gegen die fruͤhere Zeit fortschreite, da die neuen Formulare in einem bei weitem edleren, weniger verfolgungssuͤchtigen Style abge⸗ faßt sind, als die aͤlteren, bei welchen man unter den angegebe⸗ nen Vortheilen, die der Eintritt in die Bruͤderschaft gewaͤhrt, namentlich aufgezaͤhlt findet, daß durch eine jede Messe, welche für die Bruͤder und Schwestern gelesen wird, drei Seelen aus dem Fegfeuer erloͤset werden; und unter deren Verpflichtungen auch diese enthalten ist: Alles sh ggsendes, Ketzer und verirrte Seelen zum wahren christkatholischen Glauben zu bringen. Die Aufnahmsgebuͤhren, so wie die alljaͤhrlichen Abga⸗ ben, sind bei den meisten Bruͤderschaften fuͤr die einzel⸗ nen Mitglieder zwar nicht hoch; allein durch die große Anzahl derselben wird doch eine bedeutende Summe auf diese Weise erworben, uͤber welche der Praͤses ein Geistlicher meist ilein verfuͤgt und so viel ich vernehmen konnte, beinahe einzig ünd allein fuͤr Messelesen. Daher ist begreiflich, daß sich in Maͤnchen so viele katholische Priester aufhalten, von welchen man eigentlich nicht sagen kann, wovon Und wozu sie gerade in der Hauptstadt leben. Sie leben aber von den Stipendien fuͤr die Messen, besuchen die frommen Bruͤder und Schwestern, geben Unterricht in Privathaͤusern und wissen auf alle Weise fir das Roͤmisch-hierarchische Princip zu wirken. Muͤnchen, 21. Okt. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl, der gostern Mittags von Tegernsee hier ankam, wohnte Abends, in Gesellschaft Ihrer Majestaͤten, der Oper bei und wird noch einige Tage in Muͤnchen verweilen. Gegen Ende d. M. werden die meisten der hohen Gaͤste Tegernsee ver⸗ lassen. Wie lange Ihre Majestaͤt die Koͤnigin Mutter dort ver⸗ weilen wird, haͤngt von der Witterung ab. v

VWich.

Wien, 17. Okt. (Schles. Ztg.) Die neuesten durch das unerwartete Erscheinen Gonfalonieri's zu Paris veranlaß⸗ ten diplomatischen Verhandlun en liefern einen interessanten Beitrag zur Charakteristik des esterreichischen Kabinets. Man weiß, daß von der Oesterreichischen Botschaft in Paris, sobald

Von den Provinzial⸗Wahlen sind einige von Wichtigkeit hier bekannt geworden. Der ehemalige Minister, Don Lopez Bal⸗ lesteros, ist in Pontevedra, der Graf von Toreno in A urien, der Herzog von Ossung in Sevilla, der Infant Don Francisco de Paula in Saragossa erwaͤhlt worden. Merkwuͤrdig ist es, daß in einem Augenblick, wo die exaltirte Partei im Begriff steht, die Koͤnigin zur Unterzeichnung eines fuͤr die Geistlichkeit hoͤchst nachtheiligen Dekrets zu zwingen, in den Provinzen zehn bis zwoͤlf Bischoͤfe theils zu Senatoren, theils zu Deputirten erwaͤhlt worden sind.

Bei den Wahlen in Murcia haben sich die Karlisten mit den Gemaͤßigten vereinigt und gemeinsam fuͤr den konservativen Kandidaten gestimmt.

Der Sieg bei Retuerta ist den Truppen der Koͤnigin theuer zu stehen gekommen; die Division Lorenzo's hat 1000 Mann verloren und die Karlisten haben, ungeachtet ihrer Niederlage, feste Stellungen in der Sierra de Burgos besetzt. San Leo⸗ nardo ist der Mittelpunkt ihrer Operationen geworden und sie haben daselbst Lebensmittel und Kriegsmaterial in Menge auf⸗ gehaͤuft. Obgleich ihre Unternehmungen gegen Lodosa mißlun⸗ gen sind, so stehen sie doch in ununterbrochener Verbindung mit Navarra und erhalten von dorther Verstaͤrkungen.

Es heißt, die Generale Lorenzo und Rivera haͤtten ihre Entlassung eingereicht, weil Espartero, aus Haß gegen den Er⸗ steren, bei dem Gefecht von Retuerta seine Ankunft absichtlich verzoͤgert habe. Als Nachfolger der beiden genannten Generale nennt man Aldama und Caratalas. Eine Folge dieses Zwistes ist das Vorruͤcken eines Karlistischen Corps gegen Aranda.

In Navarra haben die Karlisten das Fort El Perdon bei Puente la Reyna eingenommen und sich um letzteren Ort kon⸗ zentrirt. Auch Tafalla ist von ihnen besetzt und somit Pampe⸗ sona, obgleich sich daselbst ein bedeutendes Corps der oͤnigin befindet, von aller Verbindung mit der Franzoͤsischen Graͤnze, so wie mit der Ebro⸗Linie, abgeschnitten.

Man erwartet mit großer Ungeduld Nachrichten von dem Gagg Oraa, der am 7ten mit 10,000 Mann Saragossa ver⸗ lassen hat.

Ein am 7ten aus Paris abgegangener Englischer Courier, der Depeschen fuͤr Herrn Villiers uͤberbrachte, ist unterweges angehalten und aller seiner Effekten beraubt worden.

Dem Constitutionnel wird aus Logrono vom 11. Oktober geschrieben: „Ein Ordonnanz⸗Ofsizier des Generals Espar⸗ tero ist an den General Ullibarri mit dem Befehl abgesandt worden, Zurbano und Iriarte vor Lodosa zuruͤckzulassen und seine Trup⸗ pen zwischen dem Ebro und den Ausgaͤngen des Gebirges von Soria en échelon aufzustellen. Einige Schwadronen Kavallerie sind kuͤrzlich in Haro angekommen. Am S8ten d. M. hatte der

Margquis von Riverag an der Spitze der Guiden und einiger Batail⸗ lone seiner Diviston bei einer Rekognoszirung ein Gefecht mit den Karlisten bei Silos. Von beiden Seiten wurden Einige ge⸗ toͤdtet, aber die Truppen der Koͤnigin machten etwa dreißig Mann zu Gefangenen, nach deren Aussagen sich Zariateguy allein mit seinem Corps in San Domingo de Silos befindet, Don Carlos aber mit Villareal und der gesammten Kavallerie sich nach San Leonardo begeben habe, und Merino, Eguia und Don Sebastian verschiedene Punkte in den Gebirgen von So⸗ ria besetzt halten. In Burgos werden zwei Bataillone aus

sie Anzeige von der Ankunft des Grafen daselbst erhalten hatte,

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Karlistischen Ueberlaͤufern gebildet. Man spricht von einem

2 Pfund feiner Wolle und 359 Centner 98 Pfund Mitttel Wolle ist theilweise zuruͤckgenommen, theilweise in Posen gela gert oder in Kommission gegeben worden. Unter dieser Woll berie den sich als aus dem Koͤnigreiche Polen eingefuͤhrt: 15 Centner feiner, 198 Centner 61 Pfund Mittel⸗Wolle, wovon 15 Centner feiner und 163 Centner 17 Pfund Mittel⸗Wolle verkauft, der Rest aber von 35 Centner 44 Pfund Mittel⸗Wolle in Posen gelagert wurden. Mit den Preisen waren die Pro⸗ duzenten ziemlich zufrieden, denn die feine Wolle wurde mit 63 bis 67 Rthlr. und die Mittel⸗Wolle mit 44 bis 55 Rthlr. bezahlt. Die Zufriedenheit uͤber die zur Erleichterung des Ver⸗ kehrs getroffenen Einrichtungen sprach sich guch diesesmal, wie am ersten Wollmarkt, allgemein aus; nue hielten sich die Pro⸗ duzenten sowohl als die Kaͤufer nicht lange in der Stadt auf, da sie durch die Furcht vor der Cholera zur baldigen Abreise veranlaßt wurden.

Aus Franksurt a. d. O. geht uns von Seiten des dortigen Magistrats folgende un zu: „Dem Verneh⸗ men nach, hat sich auswaͤrts die Meinung verbreitet, daß am hiesigen Orte die Astatische Cholera herrsche. Da dieses Ge⸗ ruͤcht bei der nahe bevorstehenden Martini⸗Messe nachtheilig wirken koͤnnte, so glauben wir hiermit, der Wahrheit gemaͤß, oͤf⸗ fentlich versichern zu muͤssen, daß in Frankfurt a. d. H. der Ge⸗ sundheits⸗Zustand durchaus befriedigend, und daß namentlich im Laufe dieses Jahres kein einziger Fall der Asiatischen Cholera vorgekommen ist.“

Im Breslauer Kreise ist seit dem Isten d. M. kein weiterer Cholera⸗Erkrankungsfall vorgekommen, so daß die Epi⸗ demie in dortiger Gegend als erloschen zu betrachten ist. Er— krankt sind waͤhrend der Dauer derselben uͤberhaupt 491 Perso⸗ nen, von denen 155 gestorben, die uͤbrigen aber genesen sind.

Am 2lsten d. M. in den Fruͤhstunden verstarb zu Aachen an der Lungenschwindsucht der bekannte Virtuos auf dem Holz⸗ und Stroh⸗Instrument, M. J. Gusikow. „Schon erschoͤpft“, berichtet die dortige Zeitung, „und den Keim des Todes in sich tragend, war er aus Belgien hier angekommen, wo er mehrere Monate krank darnieder lag. Waͤhrend seines Aufenthalts in Aachen vermochte er nur einmal sich oͤffentlich hoͤren zu lassen, eine Anstrengung, die sein Uebel noch vermehrte. Er ist nur 32 Jahre alt geworden. Nicht bloß der Umstand, daß Gusi⸗ kow das undankbarste aller Instrumente mit kuͤnstlerischer Mei⸗ sterschaft zu behandeln wußte, hatte ihm einen so großen Ruf durch ganz Europa verschafft; es war mehr als das. Man fuͤhlte, daß in ihm ein wahres musikalisches Genie schlummerte, das im Kampfe mit dem Mangel fruͤherer Bildung den Koͤr⸗ per zerstoͤrte. Er. lebte nur der Musik, durch die er sich augen⸗ blicklich krampfhaft aufrecht erhielt, um hernach desto muͤder zum Tode zuruͤckzusinken. Er war jedenfalls eine seltene und

ruͤhrende Erscheinung 88 ““

Aus Koͤln ist heute Mittag von 12 ½ bis 1 Uhr folgende telegraphische Depesche hier eingegangen:

„Paris, 23. Okt. Konstantine ist am 13ten

e2* nommen worden. Der General Damrémont ist auf der Bresche geblieben.“