Dresden, 23. Okt.
(Setn A. Z.) Nachdem sich die zweite Kammer in ten Si
ihren le tzungen uͤber die von der ersten beim Einnahme⸗ und Ausgabe⸗Budget gestellten Antraͤge und abweichenden Beschluͤsse berathen hatte, wurde in der Siz⸗ zung vom 21. Oktober uͤber das Einnahme⸗ und in der heptigen uͤber das Ausgabe⸗Budget durch Namens⸗Aufruf abgestimmt und dieselben einstimmig angenommen. Man ging sodann auf die Berathung des Berichts der ersten Deputation, das Regu⸗ lativ, die Ausuͤbung des juris circa sacra uͤber die katholische Kirche von Seiten des Staats betreffend, uͤber. Referent war der Vice⸗Praͤsident Dr. Haase. Abg. Wieland, welcher schon bei der erwaͤhnten Diskussion uͤber das Ausgabe⸗Budget bei Gelegenheit des Departements des Kultus gegen den katholi⸗ schen Klerus und dessen Intoleranz sich heftig ausgesprochen hatte, stellte bei §. 10 unter Anderem den Antrag, die Regie⸗ rung zu ersuchen, die Bestimmung zu treffen, daß diejenigen Individuen von katholisch⸗geistlichen Crellen ausgeschlossen wuͤr⸗ den, welche in einem Jesuiten⸗Kollegium ihre Bildung erhalten haͤtten. Der Antrag wurde sehr zahlreich unterstuͤtzt. Die Ab⸗ eordneten Atenstaͤdt, Roux und Eisenstuck erklaͤrten sich gegen enselben, indem schon §. 56 der Verfassungs⸗Urkunde genuͤge, welcher bekanntlich die Errichtung neuer Kloͤster, so wie die lufnahme der Jesuiten sowohl als jedes anderen geistlichen Ordens in Sachsen fuͤr ewige Zeiten verbietet. Dem Ministe⸗ rium des Kultus muͤsse jeder anzustellende Geistliche seine fruͤhe⸗ ren Lebens⸗Umstaͤnde nachweisen, und so werde sich der Arfacher einer gerechten Anklage aussetzen, wenn er einen Geistlichen an⸗ stellen lasse, von dem es bekannt sey, daß er in einem Jesuiten⸗ Kollegium Profeß gethan. Auch der Staats⸗Minister von Lin⸗ denau sprach gegen den Antrag, der zu weit gehe, indem in den Jesuiten⸗ Kollegien auch Maͤnner erzogen wuͤrden, welche sich nicht fuͤr den geistlichen Stand ausbildeten. ein Solcher spaͤter den Entschluß, Geistlicher zu werden, so sey er nach dem Antrage ausgeschlossen. Je weniger er die jesuiti⸗ schen Lehren billigen koͤnne, desto mehr habe er Achtung vor der klassischen Bildung dieses Ordens. Es sey daher eine Modifi⸗ cation des Antrages wuünschenswerth und derselbe nur auf die u beschraͤnken, welche einen Grad oder eine Weihe erhalten aͤtten. Dagegen traten Sachße, Dr. Schroͤder und Referent Dr. Haase dem Antrage unbedingt bei. Der angezogene Para⸗ graph der Verfassungs⸗Urkunde spreche nur von solchen Jesuiten, die Profeß gethan haͤtten; aber auch Jeder, der in einem Je⸗ suiten⸗Kollegium seine Bildung erhalten habe, sey auszuschließen, da sich die Erziehung nicht bloß auf klassische Studien, sondern auch auf die Moral erstrecken werde. Die Kammer nahm den Antrag gegen 25 Stimmen an. Nach dem Schlusse der Bera⸗ thung uͤber den vorliegenden Gegenstand, bei welcher die Kam⸗ mer den Beschluͤssen der ersten Kammer und den Vorschlaͤgen der Deputation uͤberall beitrat, machte Abg. v. Dieskau den Antrag, in der staͤndischen Schrift die Regierung zu ersuchen, die Aufhebung des Coͤlibats der katholischen Geistlichen zu vermitteln. Der An⸗ tragsteller berief sich hierbei auf die Vorgaͤnge in anderen Staͤnde⸗Versammlungen, namentlich in Baden. Obgleich nun von Seiten des Kultus⸗Ministers von Carlowitz eingewendet wurde, daß der Antrag mit dem vorliegenden Gegenstande in keiner Verbindung stehe, uͤberhaupt aber, seiner Wichtigkeit we⸗ gen, fuͤr eine besondere Petition sich eigne, uUnterstuͤtzte die Kam⸗ mer denselben doch ziemlich zahlreich. Staats⸗Minister von Lindenau trug' hierauf bei der Wichtigkeit des Gegenstandes Namens der Regierung auf Aussetzung der sofortigen Bera⸗ thung und Ueberweisung zur besonderen Berichtserstattung an eine Deputation an, und die Kammer nahm diesen Vor⸗ schlag gegen 26 Stimmen an. Als nun aber die Frage sich erhob, welcher Deputation der Antrag zur Fertigung des Berichts uͤbergeben werden sollte, und es den Anschein genommen, als ob die Verweisung an eine der bestehenden vier Deputationen sowohl als an eine außerordentliche, von der Majoritaͤt der Kammer verneint werden wuͤrde, nahm der Antragsteller seinen Antrag vor der Hand zuruͤck und behielt sich das Einbringen einer besonderen schriftlichen
Petition vor. Ein gleiches Schicksal hatte schon fruͤher ein ebenso wichtiger Antrag des Abgeordneten v. Dieskau auf Vereidung des Mi⸗ litairs auf die Verfassungs „Urkunde, und es werden demnach beide Gegenstände bei dem bevorstehenden Schlusse des Land⸗ tags wohl schwerlich noch zur Berathung kommen. Der Praͤ⸗ sident Reiche⸗Eisenstuck bemerkte sehr richtig im Verlaufe der langen Debatte uͤber die Art der Fragstellung ruͤcksichtlich des Antrages des Abgeordneten v. Dieskau, die Aufhebung des Coͤlibats betreffend, daß man auch fruͤher schon muͤndlich waͤh⸗ rend der Debatte gestellte Antraͤge an Deputationen zur Be⸗ gutachtung verwiesen habe, z. B. den Antrag des Generals von
Leyser, die Pferdezucht betreffend.
Leipzig, 24. Okt. Se. Koͤnigl. ernc Priß Wilhelm von Preußen (Bruder Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) nebst Hoͤchst⸗ dero Familie sind von Mainz gestern Abend hier angekommen, und heute Vormittag um 10 Uhr uͤber Dresden nach Fischbach in Schlesien gereist.
Heute reiste der Kaiserl. Russische Gesandte am Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe, Baron von Schroͤder, von Dresden kommend, hier durch nach Weimar. 8 ““
Altenburg, 22. Okt. (Leipz. Ztg.) In nich anz 11 Tagen verloren Fuͤrst und Land drei ausgezeichnete Maͤnner, am 10ten d. M. den Vice⸗Praͤsidenten des Landes⸗Justiz⸗Kolle⸗ giums und Geheimen Konsistorialrath Lorentz, am 13ten den Geheimen Rath und Kammer⸗Vice⸗Praͤsidenten Geutebruͤck, und am Zisten den Geheimen Hofrath, Leibarzt und Medizinal⸗ Beisitzer der Landes⸗Regierung, Dr. Schuderoff; die beiden Er⸗ steren starben in den siebziger, der Letztere in den sechziger Le⸗ bensjahren. Alle drei zeichneten sich aus durch Kenntniß, Thaͤ⸗ tigkeit, Rechtlichkeit, Charakter und hohe Moralitaͤt; alle drei waren Chrenmaͤnner; sie hatten von unten auf gedient und star⸗ ben im Vollgenuß der Achtung und Anerkennung ihres Landes⸗
herrn und ihrer Mitbuͤrger.
Muͤnchen, 24. Okt (Bayer. Bl.) In der heutigen (117ten) Sitzung der Kammer der Abgeordneten kam der Gesammtbeschluß der beiden Kammern uͤber die Entwuͤrfe des Zoll⸗Gesetzes, der Zoll⸗ Ordnung u. s. w. zur Vorlage, welcher in Folge einer Ruͤckaͤußerung der Kammer der Reichs⸗Raͤthe vom l6ten d. M. uͤber diese Gegen⸗ staͤnde erzielt worden war. — Ferner wurde ein Gesammtbeschluß beider Kammern zu Stande gebracht uͤber den Antrag des Abgeord⸗ neten Freiherrn v. Holzschuher, das gemeindliche Vermittelungsamt betreffend, indem die Kammer der Abgeordneten der von der Kammer der Reichs⸗Raͤthe beschlossenen Fassung dieses Antrags beitrat, wel⸗ che folgendermaßen lautet: „Se. Maj. der Koͤnig seyen ehrfurchts⸗ vollst zu bitten, den Staͤnden des Reichs einen Gesetz⸗Entwurf uͤber die bei dem bereits bestehenden Vermittelungs⸗Amte vorzu⸗
bringenden Streitsachen uͤber das dabei stattzuhabende Verfah⸗
Fasse dann
—
(ren und uͤber die Wirkungen eines daselbst zu Stande gekommenen Vergleichs vorlegen lassen zu wollen.“ — Auch in Ansehung des
koͤrperlichen Mißhandlungen betreffend, ward eine vollstaͤndige Vereinbarung beider Kammern erzielt. Die Kammer der Reichs⸗ raͤthe hatte in Betreff dieses Gegenstandes mittelst Ruͤckaͤußerung vom 16ten d. M. erklaͤrt, daß sie nunmehr dem neuen Artikel V. nach der von der Kammer der Abgeordneten beschlossenen Fassung Conach unter Umgangnahme von der Modification Behufs der Anwendung koͤrperlicher Zuͤchtigung als Strafmittels) ihre Zu⸗ stimmung ertheile, wonach nur noch uͤber einige minder wesent⸗ liche Punkte eine Vereinbarung zu erfolgen hatte, welche sofort dadurch herbeigefuͤhrt wurde, daß die Kammer der Abgeordneten ohne Debatte beschloß, in diesen letztgedachten Punkten den Be⸗ schluͤssen der Kammer der Reichsraͤthe beizutreten. — Ein weite⸗ rer Gegenstand der heutigen Tagesordnung war der Antrag meh⸗ rerer Abgeordneten, welcher die Erlassung eines Kultur⸗Gesetzes be⸗ zweckt und von der Kammer in nachstehender, von dem Abgeord⸗ neten Dr. Schwindl vorgeschlagener Fassung angenommen wurde: „Se. Majestaͤt der Koͤnig werden allerehrfurchtsvollst gebeten, den Entwurf eines Kultur⸗Gesetzes den Staͤnden des Reichs zur Berathung und Zustimmung Allergnaͤdigst vorlegen zu lassen.“ — Endlich beschaͤftigte sich die Kammer noch mit dem Antrage des Abgeordneten Stoͤcker, welcher eine strengere Handhabung der Feld⸗Polizei und die Realisirung des Flur⸗ schutzes mittelst Beschraͤnkung des zu zahlreichen Viehstandes der mit Grund und Boden nicht Angesessenen bezweckte. Nach⸗ dem in der Diskussion hieruͤber eöen⸗ worden war, daß es an zweckmaͤßigen Verordnungen und Instructionen behufs einer gu⸗ ten Feld⸗Polizet schon gegenwaͤrtig nicht fehle, und daß, was die beantragte Beschraͤnkung des Viehstandes betreffe, eine solche Maßregel theils an sich und in ihren Konsequenzen nicht wohl ausfuͤhrbar, theils auch aus Ruͤcksicht auf die aͤrmere Klasse des Volkes nicht empfehlenswerth erscheine, beschloß die Kammer, dem Antrage nur in folgender Fassung ihre Zustimmung zu er⸗ theilen: „Die Koͤnigl. Regierung moͤge geeignete Maßregeln zur strengen Handhabung der Feld⸗Polizei treffen.’“ — Die Kammer der Reichsraͤthe beschaͤftigte sich im Laufe dieser Woche, wie man vernimmt, mit dem Budget und Finanz⸗Gesetze fuͤr die vierte Finanz⸗Periode. u11
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Ocsterre ich.
Wien, 21. Okt. (Schles. Ztg.) Ein gegenwaͤrtig hier obschwebender Kriminal⸗Prozeß nimmt das allgemeine Interesse in hohem Grade in Anspruch. Die betreffende Person dessel⸗
ben ist ein Edelmann aus den ersten Staͤnden des Koöͤni reichs Ungarn, nahe verwandt mit den edelsten Familien des Kaiser⸗ staates (Graf Joseph Esterhazy). Das Corpus delicti ist: Miß⸗ achtung der obrigkeitlichen Ordnung und schwere Verletzung ei⸗ nes zur Bewachung selbst aufgestellten Polizei⸗Mannes durch absichtliches Ueberreiten. Dieses Vergehen ist schon im Laufe des Fruͤhjahrs bei den Prater⸗Promenaden begangen worden; da inzwischen der Thaͤter eine mehrmonatliche Reise unternom⸗ men hatte, von der er erst vor einigen Wochen zuruͤckkehrte, so blieb das gerichtliche Einschreiten bis dahin suspendirt. Kaum hatte aber das offizielle Blatt in seiner Liste der Angekommenen die Nuͤckkehr des genannten Herrn angekuͤndigt, als auch schon der Kriminal⸗Senat, vor dessen Forum der Gegenstand
gewiesen ward, einstimmig die Verhaftung desselben zur gericht⸗ lichen Prozedur anordnete. Nur eine durch Gerichts⸗Aerzte konstatirte Krankheit verhinderte die Ausfuͤhrung dieses Be⸗ schlusses, der jedoch nur dahin abgeaͤndert wurde, daß der Pa⸗ tient in seiner Wohnung Polizei⸗Wache erhielt. — So weit war die Sache bereits voͤrgeschritten, als erst von den hohen Familien⸗Angehoͤrigen und Verwandten allerhoͤchsten Orts Schritte gethan wurden, der mit vieler Wahrscheinlichkeit voraus ersicht⸗ lichen Verurtheilung durch Vermittelung zuvorzukommen. Se. Majestaͤt der Kaiser sahen sich hierdurch veranlaßt, vom Kriminal⸗ Senat die betreffenden Akten zur Einsicht zu verlangen und selbe der obersten Justizstelle zur Pruͤfung und Begutachtung vorzulegen; allein die einstimmige Sentenz dieses hohen Kollegiums lautete dahin, daß der Kriminal⸗Senat der Rescdenzstadt Wien bei Einleitung des Prozesses streng nach den bestehenden Gesetzen vorgegangen sey, worauf Se. Majestät die Akten dem Senate mit der vollen Anerkennung dessen ruͤcksichtslosen Eifers bei Auf⸗ rechthaltung des Gesetzes remittirte und die Fortsetzung des Prozesses unter Inhaftirung des Inkulpaten, und zwar, sobald es seine Gesundheits⸗Verhaͤltnisse erlauben, im betreffenden Ge⸗ richtshause anbefahl. Die Bekanntwerdung dieser Allerhoͤch⸗ sten Verfuͤgung hat, so sehr sich auch die allgemeine Theilnahme fuͤr den seiner sonst sehr geschaͤtzten Eigenschaften des Herzens wegen geliebten Grafen ausspricht, unter dem Volke, welches darin den heiligsten Beweis erkennt, daß der Wahlspruch des Kai⸗ sers: „Recta tueri“ nicht leerer Wortschwall ist, einen unbeschreib⸗ lich guten Eindruck gemacht. Das Urtheil duͤrfte nach dem klar vorliegenden Thatbestande in sehr kurzer Zeit gefaͤllt werden, und nach dem Inhalt des Kriminal⸗Gesetzbuch es wohl schwer⸗ lich unter einem Jahre Gefaͤngniß lauten, welche Strafe dann von Sr. Majestaͤt in Ausuͤbung des Allerhoͤchstihnen zustehen⸗ den unbedingten Begnadigungsrechtes in eben so lange Verwei⸗ sung vom Kaiserlichen Hoflager verwandelt werden duͤrfte. — Es heißt, daß der neu hier beglaubigte Tuͤrkische Repraͤsentant nicht die Wuͤrde eines Botschafters, sondern nur die eines Ge⸗ sandten fuͤhren werde, was mit der fruͤheren Nachricht, daß die Pforte nicht wieder einen Botschafter hierher zu ernennen ge— denke, weil ihr die Kosten seines Unterhalts zu groß seyen, einigermaßen im Einklang staͤnde.
Am l3ten d. M. ist auf Anordnung der Hof⸗Kanzlei bei der hiesigen medizinischen Fakultaͤt unter Zuziehung einer bedeu⸗ tenden Anzahl renommirter Aerzte uͤber die Homoͤopathie und insbesondere uͤber die Erlaubniß des Selbstdispensirens der Arzneien dissertirt worden und, sicherem Vernehmen nach, ha⸗ ben alle Mitglieder bis auf den Protokollfuͤhrer der Gesellschaft, Professor der Arzneimittel⸗Lehre Dr. Herrmann, einstimmig der schon fruͤher ausgesprochenen Meinung des Landes⸗Protomedikus Dr. Knolz beigepflichtet, näͤmlich, „daß das Selbstdispensiren nicht zu gestatten sey.“
Der „Nuͤrnberger Korrespondent“ enthaͤlt einen (auch in andere Blaͤtter uͤbergegangenen) Artikel, worin die ganz unrich⸗ tige Anzeige sich befindet, daß sich die Wittwe des ungluͤcklichen Dichters Puschkin hier befinde und sich demnaͤchst wieder ver⸗ maͤhlen duͤrfte. Der Verfasser jenes Artikels hat damit einen Beweis geliefert, daß er weder in der auswaͤrtigen Literatur, noch auch in den hiesigen Gesellschaften bewandert ist, sonst haͤtte er wissen muͤssen, daß der eben so allgemein bekannte als aufrichtig betrauerte Dichter Puschkin nicht Graf, folglich seine Wittwe nicht Graͤfin, die hier seit einigen Jahren verweilende Graͤfin Puschkin aber die Wittwe des ehemaligen Russischen Staatsraths Grafen von Puschkin ist. 8
Gesetz⸗Entwurfs, die Untersuchung und Bestrafung der geringen,
Ofen, 17. Okt. Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzherzo Maria Dorothea, Gemahlin des Erzherzogs Joseph, Palati von Ungarn, haben an das Militair, welches zu den Heth Manoͤvern auf den Raͤkos gelagert war, Einhundert E. Wein vertheilen lassen.
Ungarische Blaͤtter berichten: „Am 12. September he man in Ofen am Donau⸗Ufer beim Provianthause ein seh⸗ ziehendes Schauspiel. Man sah Menschen unter Wasser verwei und zwar mittelst der Taucherglocke. Gegen halb 1 Uhr Mit sind naͤmlich der Graf Johann Waldstein, der Ober⸗Bau⸗Di tions⸗Ingenieur Dewar, und Ludwig Thomek in der Taucherglocke hinaba⸗ sen und zugleich an der Luftpumpe 8 Maͤnner angestellt n den Erstere hatten eine brennende Lampe mitgenommen. ] unsere Neugier besonders auf die Art der Mittheilungen; den unteren Regionen Neptuns gerichtet war, so glauben unseren Lesern gefaͤllig zu seyn, wenn wir die vor dem Hin tauchen verabredeten Zeichen bekannt machen. Es waren y acht. Sie geschahen mit Pochen eines Hammers an der cherglocke. Einmal geklopft heißt: mehr Luft! 2mal: feststi zͤmal: auf! 4mal: hinab! 5mal: von Bord! é6mal: gegen 9 7mal: gegenwaͤrts (stroman)! 8mal: nauwaͤrts (stromab)! A- dem waren zu verschiedenen beliebigen und ausfuͤhrlichen Ma lungen in der Glocke duͤnne Taͤfelchen an Schnuͤren angeh aͤng ren Enden unter der Glocke heraus auf das Verdeck des E fes hinaufreichten, und in der Hand eines hierzu cigens! stellten sich vereinigten. Bald fuͤhlte dieser, daß eine &c gezogen war, und sofort zog er dieselbe an. Man warz wenig uͤberrascht, auf dem heraufgezogenen Taͤfelchen da Blei selbst gezeichnete Portrait des Grafen Waldstein, in; Hand einen Bleistift, in der anderen ein aͤhnliches Tast⸗ haltend, zu erkennen. Unter der Zeichnung war die Unterst „Ewig lebe das alte England!“ Allen und selbst dem 89 Herrn Clark hat dieser witzige Einfall ein freundliches 2* abgewonnen Nach 14 Minuten langem Aufenthalte se Reisenden gluͤcklich in der Oberwelt wieder angekommen.“ erwaͤhnte Taͤfelchen hat der Graf Stephan von Szochemn ein geschaͤtztes Andenken an diese erste Untertauchung ai Donau mit sich genommen.“ 8 b .
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Rom, 10. Okt. (Hannov. Ztg.) Endlich scheint eö diplomatischen Dazwischenkunft gelungen zu seyn, die Anscht der Roͤmischen Regierung uͤber Sperrungs⸗Anstalten Um ufeim men. Eine nachdruͤckliche Note des Oesterreichischen Boͤtsche ters und die Drohung Neapels, sich, im Fall man hier ba d bisherigen System beharrte, vollkommen, oder wie es jetzt n in der Diplomatie heißt, hermetisch gegen Rom abzuschli haben Eindruck gemacht, und es ist mit großer Sicherheit zunehmen, daß in 14 Tagen nicht bloß die Roͤmischen, son alle Quarantainen im Innern von ganz Italien aufgehet seyn werden; eine um so erfreulichere Aussicht als man kits noch allgemein befuͤrchtete, die Stadt Rom werde sich nachee fernung der Cholera nun ihrerseits gegen das Land abspvenn Es ist hohe Zeit, daß dem Mangel und Elend hier abgehalir werde; es war so hoch gestiegen, daß Lehrer, dte keinen Unm richt zu geben, Kopisten, die nichts abzuschreiben, Museker, d nirgend mehr zu spielen fanden, genoͤthigt gewesen, öhre Ha und Schreibseligkeiten nach dem Gewichte zu verkaufen „ein unter ihnen sogar sich zur Straßen⸗Arbeit fuͤr dritt Paoli taͤglich zu stellen. Aber eine obrigkeitliche Verffg hat diesen Zudrang zu den oͤffentlichen Arbeiten beschraͤ muͤssen, aus Geldnoth, die Niemand wundern wird, dem kannt ist, wie man hier mit den oͤffentlichen Geldern umg. und daß z. B. vom Paͤpstlichen Hausmeister, einem Manre schwachen Einsichten, fuͤr die Raͤucherungen nur des Vatt und Quirinals Tag fuͤr Tag 120 Scudi ausgezahlt wer Krankheit, Mangel, Angst sind gekommen, den ganzen Jam des gesellschaftlichen Zustandes hier aufzudecken, den Aben ben, Eigennutz, die Unwissenheit der Meisten, die Gemäͤthle keit Aller. Ünter den in der Zeit des Schreckens ver Schandthaten hat ein letzthin eingeleitetes gerichtliches Ven ren einige ausgewiesen, die zu scheußlich sind, um erzit werden. Den glaubwuͤrdigsten Angaben zufolge, ist die, der an der Cholera im Ganzen hier Verstorbenen ung 14,000. Die Mitglieder der Regierung bemuͤhen sich glauben zu machen, daß diese Ziffer um mehr als dast pelte zu hoch sey. Obgleich gegenwaͤrtig noch einige T taͤglich vorkommen, kann man doch die Krankheit so gut; loschen betrachten; die Verwirrung ist voruͤber, und man ih zur fruͤheren gewoͤhnlichen Unordnung zuruͤck. Werhen, Truppen von der Graͤnze abgerufen und zweckmaͤßig in nern verwandt, so gelingt es vielleicht, der Hartnaͤckgkenn Ziel zu setzen, womit einzelne Ortschaften sich noch Dimme⸗ sperrt halten, und wodurch viele Reisende, denen nirgenichh enthalt gestattet, nirgends die geringste Nahrung gereichtn vor Hunger, Durst und Ermuͤdung fast verschmachtet vin⸗ — Dom Miguel ist heute nach einer Villa zwischen F und Grotta ferreta abgereist, mit der vorläufigen Aösch m Winter auf derselben zuzubringen. — Die Deutschen Am gaben heute ein Festmahl, zu Ehren der hier an wesendm ome⸗ reichischen, Preußischen und Bayerischen Aerzte, wescheubt d von ihrer Regierung erst Mitte September hierher abgrschicht, gluͤcklicherweise zu spaͤt angekommen sind.
Rom, 14. Okt. (Allg. Ztg.) Die im Monnm ni⸗ hier verhafteten Ruhestoͤrer sind von dem Gericht zu cin, he und mehrjaͤhriger Strafe verurtheilt, und bereits nach 1 Castellano abgefuͤhrt. Den Raͤdelsfuͤhrern soll es zum 4 gelungen seyn, bei Zeiten sich durch die Flucht zu retten. 8 beobachtet hier uͤber die ganze Geschichte die groͤßte Ver genheit, so daß nicht bekannt geworden, was der esn Zweck der Angeschuldigten war; was man in Gesellschaften⸗ auswaͤrtigen Blaͤttern daruͤber sagt, beruht bloß auf Hoͤrenstz
Neapel, 12. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig wird - wieder hier zuruͤckerwartet, ohne daß ex seinen Fuß 8 lien gesetzt haͤtte. Er hat bloß einige Staͤdte diesseit de besucht. zae Stuͤrm. Seit mehr als 14 Tagen wehen anhaltend heftige Unt Die Noth nicht nur unter den untern, sondern auch der sebe lern Staͤnden, welche von den Fremden und Reisenden I nimmt furchtbar zu. — Seit zwei Tagen ist an der ffe nd Graͤnze die gegenseitige Sperre aufgehoben. Die Schi sen aber noch Quarantaine halten.
Spanien.
Madrid, 14. Okt. Die Fekerge Hof⸗Ze ün folgendes Koͤnigliche Dekret: „Wir Isabella I. u. 8 hierdurch bekannt, daß die Cortes, zur Bestreitung
ttung enlh
Kritath
Asboth, der Taucher aus England, G8
mitgetheilten Schreiben eines Deutschen Kaufmanns.) Es
kosten, alle den Kirchen und Kloͤstern gehoͤrenden goldenen und sibernen Gefaͤße und Juwelen zur Disposition der Regierung gestelt haben. Es wird ein Inventarium von diesen Gegen⸗ ständen angefertigt und der Werth derselben, dem Dekret vom 6. Oktober 18 ;:6 gemaͤß, sobald als moͤglich durch den Druck bekannt gemacht werden. Es sollen Gold⸗ und Silber⸗Muͤnzen epraͤgt werden, jedoch alle Kunstwerke, die nach dem Urtheil der Provinzial⸗Deputetionen den Kirchen nothwendig sind, den⸗ selben verbleiben. Madrid, den 9. Oktober 1837. rge9⸗ Die Koͤnigin⸗Regentin.“ Dasselbe Blatt enthaͤlt einen von dem Minister des Innern, Pablo Matavigil, gegengezeichneten Koͤniglichen Be⸗ fehl, wodurch die Circulation der Gold⸗ und Silber⸗Muͤnzen des ehemaligen Spanischen Amerika's in dem Koͤnigreiche Spa— nien erlaubt wird. Doch werden sie bei dem Schatz und allen Köͤniglichen Kassen nicht als guͤltiges Zahlungsmittel angenommen. Die Cortes haben in ihrer vorgestrigen Sitzung den am 3. September 1836 zwischen dem Gouverneur der Philippinen nd dem Sultan Mahmud Dschamalul Guiram abgeschlossenen Friedens⸗ und Handels⸗Traktat genehmigt. 8
Cbeäxäx..
2. Juli. (Aus einem von der Allg. Ztg. geht hier wieder Alles gut. Die Revolution ist erstickt. Alle 8 29, verwickelten Offiziere nebst ihrem Anfuͤhrer Vidaurre sind ge⸗ fangen. Das Urtheil dieser Ungluͤcklichen ist bis jetzt noch un⸗ vollstreckt, sie werden aber wahrscheinlich erschossen werden. Der Verlauf der ganzen Geschichte war dieser: Am 3ten vorigen Konagts war in dem nordoͤstlichen 13 Leguas von hier gelege⸗ en Staͤdtchen Quillota, wo eine Division regulairer Infante⸗ ie, Bataillon del Naipo genannt, und uͤber 2900 Mann stark, ebst einem Regiment Kavallerie lag, eine Verschwoͤrung aus⸗ gebrochen. Diese Truppen sollten in Folge der Kriegs⸗Erklaͤrung hon Chili gegen den General Santa⸗Cruz, jetzigen Beherrscher er Vereinigten Bundesstaaten von Peru und Bolivia, verwen⸗ det werden, und wurden eben von dem Kriegs⸗Minister Don Diego Portales gemustert, als sie uͤber diesen auf ein gegebenes Zeichen herfielen, ihn gefangen nahmen und nebst Mehreren von einem Gefolge in Ketten legten. General Vidaurre erließ hier⸗ auf eine Proclamation, worin er den beabsichtigten Krieg als ein den Interessen des Landes nachtheiliges Unternehmen dar⸗ stellte, und dem Ehrgeiz des Portales zur Last legte, daher er von der Armee verlangte, die Regierung mit ihm umzustoßen, was ihm aber gluͤcklicherweise nicht gelungen ist. In der Nacht vom 5ten erhielt man hier die erste Nachricht, und sofort wur⸗ den die noͤthigen Maßregeln zur Vertheidigung getroffen. Zu⸗ gleich uͤberbrachte ein Parlamentair aus dem feindlichen Haupt⸗ zuartier ein dem gefangenen Kriegs⸗Minister abgenoͤthigtes Schreiben, mit dem Ansinnen, Valparaiso unverzuͤglich zu übergeben, widrigenfalls sein Tod beschlossen waͤre. Dies wurde natuͤrlich, verweigert und die Buͤrgermiliz, welche Portales seit sechs Jahren hier sowohl, wie in anderen Plaͤtzen der Repu— blik wohlweislich organisirt hatte, wurde unter die Waffen ge⸗ zufen; sie zaͤhlte 1550 Mann, dazu die 500 des bei uns in Garnison befindlichen regulairen Bataillon de Valdivia, eben⸗ falls nach Peru bestimmt, und schließlich die Buͤrger-Ka— vallerie 120 Mann. Diese Truppen zogen nun gegen has empoͤrte Bataillon del Naipo aus, bis daher das tapferste zund ausgezeichnetste Corps in Chili, welches ohne Zweifel die Oberhand gewonnen haben wuͤrde, waͤre es nicht in eine so chlechte Stellung gekommen, und nach Anderen nicht so schwach mit Munition versehen gewesen. Eine halbe Stunde von hier am Ufer des Meeres, bei Castillo del Baron, am Abhang einer Schlucht, erwartete man den Feind, welcher am 5ten bereits bis Vinade la Mar, zwei Leguas von hier, vorgeruͤckt war, und am kommenden Morgen vor Tagesanbruch auf der entgegenge⸗ etzten Seite des Barons erschien, wo es gegen 4½ Uhr zu inem Treffen kam, das gegen zwei Stunden dauerte, und mit der Niederlage der Empoͤrer endigte; etwa 100 waren gefangen genommen und getoͤdtet worden. Ich konnte von meinem Zim⸗ ner aus das Feuer sehen; die Nacht war mir noch nie so nheimlich beleuchtet worden. Den ungluͤcklichen Portales hat⸗ en sie in einem Wagen nebst seinem Secretair bei der Reserve behalten, und Beide gleich im Anfang des Treffens auf eine bar⸗ barische Weise ermordet; man fand des Ersteren Leichnam von 5 Bajonettstichen durchbohrt. So war freilich der Sieg theuer erkauft, denn man wird in Chili einen Mann wie diesen so bald nicht wiederfinden. Diese Katastrophe hat allgemeine Ent⸗ nͤstung erregt; man kann nicht begreifen, wie Vidaurre, sonst ein persoͤnlicher Freund von Portales, mit Wohlthaten von der Regierung und Portales uͤberhaͤuft, sein Verraͤther und Meu⸗ helmöͤrder werden konnte! Alle diese Maͤnner kenne ich aus meiner fruͤheren Verbindung mit Portales persoͤnlich, und die Haare stehen mir zu Berge beim Gedanken dieser Schandtha⸗ ten. Manche wollen behaupten, daß Santa⸗Cruz seine Hand im piele gehabt habe. Die Expedition nach Peru wird aber nun doch vor sich gehen, und da die vereinigten Provinzen von Buenos⸗Ayres ihm gleichfalls den Krieg erklaͤrt haben, so duͤrfte dieser kleine Buonaparte wohl bald seine Rolle ausgespielt haͤ⸗ ben, was sehr zu wuͤnschen waͤre, damit allgemeines Vertrauen und Sicherheit im Handel wiederhergestellt wuͤrden.
C1
Berlin, 27. Okt. Bei der hiesigen Friedrich⸗Wilhelms⸗ miversität haben im abgelaufenen Sommer⸗Semester oder vom ℳü. April bis 21. Oktober in der theologischen Fakultaͤt 4 Pro⸗ motionen, in der medizinischen 76 und in der philosophischen 3, uͤberhaupt also 932 romotionen, stattgefunden, von denen die vier ersteren den Licentiaten⸗Grad, die uͤbrigen aber den Doktor⸗Grad betrafen.
— Vom 26sten bis 27sten d. M. sind in hiesiger Residenz 4 Personen als an der Cholera erkrankt und 3 Personen — simmtlich aus fruͤheren Erkrankungs⸗Faͤllen — als gestorben ge⸗ meldet worden.
— Einer Bekanntmachung der hiesigen Armen⸗Direction zufolge, waren, bei dem diesmaligen Ausbruche der Cholera in Berlin, aus dem Jahre 183 ⅓ noch Geld⸗Bestaͤnde im Gesammt⸗ zerage von 9446 Rthlr. vorhanden, die damals zu Cholera⸗ Zwecken in den verschiedenen Stadt⸗Bezirken gesammelt wor⸗ den waren. Die Ueberweisung dieser Bestaͤnde an die Haupt⸗ rmen⸗Kasse hat es, als das Uebel sich im August d. J. aufs neue zeigte, moͤglich gemacht, saͤmmtliche Armen⸗Kommissionen ofort mit einem angemessenen Vorschuß zur Leistung außer⸗ gewoͤhnlicher Unterstuͤtzungen und zur Unterbringung vieler ver⸗ waister Kinder bei guten Pflege⸗Aeltern zu versehen. Vor kur⸗ zem ist eine abermalige Sammlung von Beitraͤgen zur Dek⸗ kung der durch die Cholera verursachten Kosten veranstaltet
Valparaiso,
8
chung,
öͤffentlich bekannt gemacht 6 Jahren“, aͤußert die Armen⸗Direction in ihrer Bekanntma⸗ Sinn unserer Buͤrger⸗
„hat der milde und das erfreulichste b
und Einwohnerschaft sich auf thut uns wohl, solches dankbar treue Mitwirkung so vieler wacker icsae und Schutz⸗Kommissions gestaͤrkt worden zu seyn, daß die uns anvertraute Sache stets auf Opfer an Zeit, Kraͤften und Mitteln bei Berlins Lenwoß⸗ nern rechnen darf.“
werden.
huͤlfreiche
„Auch diesmal wie
ewaͤhrt. anzuerkennen und durch die en und unverdrossenen Ar⸗ Beamten in dem Vertrauen
vor
Es
des Staats Hinsicht hier Schon die
sirt sind.
Verfasser, welche
auf den Mangel
Demnächst aber ist d Vollständigkert einen Ge dung und den gegenwärtigen Zust vaterländischen Armee gestatter, das Interesse des Augenblick den haben. In dem ersten Theile (vI und 316 Seitern Referent der Lazareth⸗Partie d später bei der des Garde
Die Medizinal⸗Einri Bischen Heeres, von E. K. G. Freiherrn tur⸗-Rath beim Garde⸗Corps. 1837, bei F. Riegel.
Wenn in diesen Blättern vor in der Literatur eine Erw dung und den der
r als
maligen Zustand einfluß Kunde geben, so darf das nicht unbeachtet gelassen werden.
8 Wichtigkeit des Gegenstandes desse auf die zur Beförderung und Erhaltung des Ge zur Vaterlands⸗Vertheidigung berufenen Staats⸗ denen Einrichtungen und Anstalten bezieht nicht bloß das Interesse der Melitair⸗A sondern das allgemeinere Interesse des ganzen Vaterlandes in Anspruch, ner Vertheidigung berufen und m pflege während des Kriegs⸗
as obige Werk das erste, sammt⸗lleberblick
dantur des sechsten Armer.Corps un einer historischen Entwickelung und system
4 ungsweise die ähnung verdienen, w
sch und systematisch chthofen, Intendan⸗ Potsdam,
obige
s hervorgerufene Erörterun
Zwei Baͤnde.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
chtungen des Koͤni histori von Ri
jenigen Erscheinungen elche über die Ausbil⸗ reicher Verwaltungs⸗Zweige Werk in mehr als ceiner
lben, welcher sich sundheits⸗Wohles der Angehörigen vorban⸗ „ nimmt um so gewisser erzte und Sanitäts⸗Beamten, gesammten Heecres, j als alle tauglichen Män iihin bei einer geregelte und Militairdienstes wesentlich interes⸗
welches in dieser über die allmälige Ausbil⸗ tand der Medizinal⸗Verfassung der über die bisher nur einzelne, gen stattgefun⸗ 2) schildert der Inten⸗ Corps atischen
bei der
gl. Preu⸗ dargestellt
„ja, des ner zu sei⸗ n Kranken⸗
durch
„
Begründung der Medizinal⸗Verfassung des ches Verhältniß hingewiesen worden zu seyn scheint und der Aus⸗
Basis des ersten begründet, Militair⸗Medizinal⸗Verfassung, und zwar des Militair⸗Medizinalwesens und dessen äußere stellung der Grundfätze und Maßregeln zur Unter fähigkeit der gen. Zwecke, welcher dahin geht, zunächst interessirten Aerzten und Beamten, veg datt,eet und Truppen⸗Commandeurs u Pflichten, und über Alles, dasselbe in das Sanitätswesen der Truppen⸗Theile einschlägt. vollständige Belehrung verschaffen können. der Verfasser insbesendere hinter jedem Paragraphen die Vorschriften namhaft gemacht. dadurch einen trefflichen Anhalt zu einem mit den Vorschriften über⸗ einstimmenden, überall gleichmäß
rede zum zweiten Theil) Seitens des G gewährte Unterstützung, welche, nach einer Mitiheilung auf dem Um⸗ schlagbogen des gedachten zweiten
Heeres durch sein amtli⸗
füllung dieser Lücke ein lebhaftes Interesse gewidmet hat, die Ge⸗ schichte der Medizinal⸗Einrichtung des Heeres von dessen E 1 bis zum Jahre 1825. 8 Fecen gehee derhrit den bis zum Ende des ganz erfreulichen Zustand des und Wirkungen dar. wähnung dieser Ursachen, welche des vorigen hinter allen unsern besonderen das sicherste
Wahr und treffend stellt der Verfasser inson⸗ vorigen Jahrhunderts allerdings nicht Militair⸗Heilwesens mit seinen Ursachen Aber gerade die gewissenhafte und treue Er⸗ unter den großen Entwickelungen Jahrhunderts das Zurückbleiben des Militair⸗Heilwesens übrigen Anstalten des Staates zur Folge hatten, scheint Danf zu verdienen, da deren Kenntniß zugleich
Mittel gewährt, ähnliche Nachtheile zu vermeidel.
Der zweite Theil (XVI und 351 Seiten) enthält, auf die historische die Darstellung der nenesten Preußischen zunächst die Organisation und die Dar⸗ e und uchung der Waffen⸗ der zum Kriegsdienste heranzuziehenden Staats⸗Angehöri⸗ Die systematische Form der Darstellung entspricht völlig ihrem den hei dem Militair⸗Medizinalwesen so wie insbesondere den aller Grade, ein Hand⸗ zu gewähren, aus welchem sie sich über ihre Obliegenheiten und was ihr Dienstverhältniß betrifft, so weit
Mit unverkennbarer Sorgfalt hat auf deren Inhalt sich die Angaben gründen, und
gen Verfahren gewährt.
Die dem Verfasser (nach seiner Angabe am Schlusse der Vor⸗ Medizinalstabes der Armee
Theiles, in der Durchsicht des Ma⸗
nuscripts vor dem Drucke bestanden zu haben scheint, beweist, daß
die Wichtigkeit seiner Arbeit dessen oberster Behörde anerkannt In der That ist aber auch das
für das militairärztliche Publikum von und gehörig gewürdigt worden ist. Werk gerade für die Militair⸗Aerzte
fast unentbebrlich, indem es eine von ihnen besonders gefuͤhlte Lücke
ausfüllt, wofür des Heeres verdient hat.
sich der Verfasser den Dank aller Sanitäls⸗Beamten
Druck und sonstige Ausstattung des Werkes sind lobenswerth.
— 11 —
den für die
“
Pre
ußische Monarch
Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten
hie bedeutendsten Marktstädten im Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Monat September 1837, nach einem monatlichen
eeeaaaa,“
Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste Hafer
Koͤnigsberg. Memel Tilsit. Insterburg..
Neidenburg .. Danzig. Elbing
Konitz Graudenz Kulm
Thorn
Rastenburg. ..
431⁄h 32 .
35 45
50
45 3%, 380
12
421 ⁄% 2
45
28 12 307212
18 22 22
22 —2
26
35 6⁄12 2⸗ 29
3 ⁄1h2
—12 30 22
223 22 12 21 „%
wT.
21 ⁄122
912 712
186 ⁄h1Q 20 12
Bromberg Fraustadt Rawitsch Kempen..
41
43 G2 Al2 52 ⁄1 49 ¾
4/
21 20 21 26
23
34 b 2 278
2 30 ¼ 2 36 ⁄12 33
712
1 4 2
39761 2
Berlin Brandenburg. Kottbus
Landsberg a. d. Stettin Stralsund Koo
Stolbe
57 97
4
49 1 8
48 ⁄12
1.
475312
151 ⁄12 4
381
49 ⁄h2 513 51„121
26 24 26 21
2 34 2 ⁄12 33 G22 30 30 ⁄2, 27* ⁄1 321 12 321 1 36 ⁄⁄ 32 „⁄1
— ⁄12
21 30 22
22 %¼ 24 h
7/ „, 12 v). /12 11„Q1 a 9
1 2 /122
92½
Namen der Staͤdte. Wetze roggen Gerste Hafer
. 44 ⁄1 2 34 ¼ 2 411 6 2 17
371 1¾ 56,
23 ⁄1
eöböö. 28 ⁄12
Stendal Halberstadt... Nordhausen Muͤhlhausen KK Halle... Torgau.
Muͤnster Minden... Pabdeuharem Dortmund.
E Elberfeld.. Duͤsseldorf Krefeld. Wesel. E“ Achen.. Malmedy Trier Saarbruͤck Kreuznach. Simmern.. “] Wetzlaa.
28 1 2
33 ⁄1 2 32 ¼l 28 1 281 %h 4 30 26
Breslau. .. Gruͤnberg... Glogau Liegnitz Goͤrlitz Hirschberg Schweidnitz. ,x Z“ Neiße Leobschuͤtz Ratibor
36
51
89 27
123 862h. 42 5⁄h1Q 38 ⁄h 33 5276/ 27 712
44 ⁄1½ 41 ⁄ 37⁵ 6 7⸗
1
712
315812
12 14 2116
16
2 3 1 2 Vr12
Durchschnitts⸗ Preise der 12 Preußischen Staͤdte 5 Posenschen Staͤdte 9 Brandenb. u. Pom⸗
merschen Staͤdte.. 11 Schlesischen Staͤdte 8 Saͤchsischen Staͤdte 4 Westfal. Staͤdte .. 14 Rheinischen Staͤdte
— ——2
2 0—
.G h nn ꝙ ε
1837. 26 Oktober.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags
2 Uhr.
Abends
Meteorologische Beobachtung.
Nach einmaliger
Beobachtung. NLMAPsx.
Luftdruck 336 Luftwürme †f Thaupunkt. +
Dunstsärtigung 8
Wolkenzug...
17“„„Par. 337,27 Par. 337,49„Par. + 7,9 9 R. + 290 R. +. 2,1 °0R. + 0,5° R.
3,2 0 R. 1,7 0 R. 1 pEt. hbeiter.
—
62 „Ct. heiter. W.
ARannac.
10 Uhr.
82 oCt. heiter.
W.
Ss
0,0.
xrsdaexen
Quellwärme 7,7 ° R. Flußswärme 7,0 °)R. Bodenwärme 7,8 0 R. Ausdünstung 0,047“ Rb. Niederschlag 0. Wärmewechsel + 8,00 Nachts Reif.
ZTagesmittel: 336,98„ Par.. + 470R.. + 1,490 R.. 75 „Ct. W.
B
er I
Den 27.
Am tit ch ar Fonds-
’’
5
Oktober 1837.
1868
nt waldt-Coutrs-Ze
ttel.
18.
Pr. Cour.
Rrief.
Geld.
2 —
Pr. Cour.
Brief.
Geld.
St.-Schuld-Sch. 4 Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Sech Kurm. ObI. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbinger do.
Westpr. Pfandbr. Grofsh. Pog, do. 4 Ostpr. Pfaudbr.
worden; sobald dieselbe gänzlich beendigt ist, soll das Ergebniß
Dauz. do. in Th. —
1021h 101 ⅞ 64 ½
103 6
104 ½
43 ½
1025, 101 ⅞
63⁵ 8 102 ¼ 102 ¾
1041½
Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do. Schlesische do Rückst. C. und Z. Sch d. K. u. N. Gold al marco Neue Duc. Friedrichsd'or Aud. Goldmün- zen à 6 Thl. Disconto
1041¼
—
9924 107 ¼
215 ⁄½ 18 ½¼ 137712
1 28b
105 ¾¼ 100 ¼ 99 ¼ 1063½ 85 ½ 214 ½ 13 ¼ 2 12 ¾6
Auswürtige Börsen. Antwerpen, 21. 0Oktober.
Neue Anl. 17 ¾. Br. 11 1¶ 41 G.
Frankfurt a. M., 24. Oktober. Oesterr. 5 % Met. 104 ½. 104 ¼. 4 % 991 l⁄ 6. G. 2 ½ % 59 ¼. 59 ¼. 1 % B¼. Br. Bank-Actien 1658. 1656. Partial-Obl. 142 ¼. G. Loose zu 500 Fl. 117 %¼¾. 117 ½. Loose zu 100 Ff. 227. G. Preuss. Präm.-Sch. 63. 02 2 4. do. 4 % Aul. 1003 4. Br. Polu. Lqose 65 ¼4. 651 2. 5 % Span. Anl. 14. 187 ½. 2 ½ % Holl. 52 ¾¼. 52 ¾.
Koͤnigliche Schauspiele. 1 „ Sonnabend, 28. Okt. Im Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Jerrmann Secretair Wurm, als Gastrolle.) In Potsdam: Die Benesiz⸗Vorstellung, Posse in 1 Akt und in 5 Abth. Hierauf, zum erstenmale: Wohlgemuth, mu⸗ sikalisches Auodlibet in 1 Akt. Musik von mehreren Kom⸗
ponisten. b Sonntag, 29. Okt. Im Opernhause: Die Vestalin, lyri⸗
sches Drama in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini Im Schauspielhause: Die beiden Britten, Lustspiel in 3
Abth., von C. Blum. Hierauf: Die gefaͤhrliche Tante, Lustspiel
in 4 Abth., von Albini.
Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Sonnabend, 28. Okt. Der boͤse Geist Lumpacivagabun⸗ dus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauber⸗Posse mit esang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.
Redacteur Ed. Cottel. 1u“ ne ve Gedruckt bei A. W. Hap
Zinsl. 6 ¾.
—
n.