1837 / 305 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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aufnimmt, und bestimmen, daß durch die Einruͤckung der Ant⸗ wort dem Beleidigten nicht das Recht benommen ist, auch noch 88 Klage gegen das betreffende Zeitungsblatt anhaͤngig zu machen.

Der Standard raͤth der Franzoͤsischen Regierung, sie solle ja die Frage, was nach der Einnahme Konstantine’s zu thun sey, recht besonnen und reiflich erwaͤgen, denn jeder Ver⸗

such, die Franzoͤsische Kolonie in Afrika noch weiter auszudeh⸗ nen, wuͤrde einen so langwierigen Eroberungskrieg noͤthig ma⸗

chen, daß nicht nur Frankreich, sondern Europa's ganze Huͤlfs⸗ quellen dadurch erschoͤpft werden duͤrften. „Die fruͤhere Afri⸗

kanische Expedition der Fec faͤhrt das genannte Blatt

fort, „bei welcher es ihren besten Generalen und ihrer besten Armee mißlang, selbst in dem unkriegerischsten Fhes jener Ge⸗ gend der Erde eine feste Niederlassung zu begruͤnden, die von Napoleon selbst befehligte Expedition nach Aegypten, ist nur ein schwaches Bild von dem, was Frankreich zu erwarten haͤtte, wenn es eine wirklich starke Kolonie an der Afrikanischen Kuͤste zu begruͤnden versuchen wollte. Eine solche Kolonie wuͤrde fuͤr alle Staͤmme vom Rothen bis zum Atlantischen, von der großen Wuͤste bis zum Mittellaͤndischen Meere der Gegenstand rastloser Eifersucht und unbezaͤhmbaren Hasses seyn; und alle diese Nationen und Voͤlkerschaften, mit Ausnahme der Aegyp⸗ ter, sind zahlreich, kriegerisch und natuͤrlich an das Klima ge⸗ woͤhnt, das so vielen Franzosen den Tod gebracht hat. Wir tragen kein Bedenken, noch einmal zu wiederholen, daß Europa's ganze Macht nicht im Stande seyn wuͤrde, eine ausgedehnte Kolonie auf der Afrikanischen Kuͤste zu begruͤnden; ja, die Auf⸗ gabe wuͤrde um so schwieriger seyn, je groͤßer die Streitkraͤfte waͤren, die man dazu verwendete, nicht nur, weil mehr Trup⸗ pen auch mehr Lebensmittel beduͤrfen, sondern auch, weil die Erbitterung und die Eifersucht um so groͤßer seyn wuͤrden, je roͤßer die Streitmacht waͤre. Wir haben die Eroberung von lgier stets als ein Ungluͤck fuͤr Frankreich angesehen, aber sie wuͤrde der Ruin dieses Koͤnigreichs seyn, wenn man sich durch sie zu einer noch ausgedehnteren Unternehmung verfuͤhren ließe.“

Die Zeitungen von Ober⸗Kanada sind mit Berichten uͤber Refvimer⸗Bersammlungen angefuͤllt, die zum Zweck hatten, die Opposition in Nieder⸗Kanada zu außerdem ent⸗ halten diese Blaͤtter vielfache Diskussionen uͤber die Einstellung der Baarzahlungen in jener Provinz. Herr S. Bidwell war in einer Volks⸗Versammlung zum Abgeordneten fuͤr einen Pro⸗ vinzial⸗Konvent ernannt worden, hatte aber diesen Auftrag ab⸗ gelehnt. Große Aufregung verursachte in der Provinz Ober⸗ Kanada die beabsichtigte Auslieferung eines davongelaufenen Sklaven an die Behoͤrden von Kentucky; als derselbe aus dem Gefaͤngniß weggebracht wurde, um ausgeliefert zu werden, ver⸗ suchte er zu entfliehen, da befahl der Sheriff von Niagara, auf ihn Feuer zu geben, und er wurde erschossen.

Der gewoͤhnliche Korrespondent der Morning Chroni⸗ cle in Philadelphia giebt in seinem neuesten Schreiben vom 1. Oktober eine kurze Uebersicht uͤber die letzten Verhandlungen im Kongresse der Vereinigten Staaten und erklaͤrt die Majori⸗ taͤt, welche die Anti⸗Bank⸗Partei im Senate hat, dadurch, daß fast alle gegenwaͤrtigen Mitglieder des Senats waͤhrend des Culminations⸗Punktes der Volksbeliebtheit Jackson's und van Buren's gewaͤhlt seyen, zu einer Zeit, als das Volk noch nicht die bitteren Folgen ihrer Maßregeln erfahren. Ein neugewaͤhl⸗ ter Senat, meint dieser Korrespondent, wuͤrde sich gewiß fuͤr eine National⸗Bank entscheiden.

Aus den Nord⸗Amerikanischen Zeitungen ersieht man, daß dem Praͤsidenten der Vereinigten Staaten schon uͤber die an der Graͤnze zwischen Maine und Neu⸗Braunschweig vorgefalle⸗ nen Haͤndel Bericht erstattet worden ist, und daß derselbe be⸗ reits Instructionen in dieser Hinsicht erlassen hat.

Die Bank der Vereinigten Staaten soll die Absicht haben, auch nach Frankreich einen Agenten zu senden, und man nennt als solchen Herrn Davis, der dann Aufenthalt in Havre nehmen wuͤrde.

Die Summe des von New⸗York vom 1. Januar 1837 bis zum 16. September, wo der „Montreal“ absegelte, nach Eng⸗ kand gesandten Silbers belaͤuft sich auf 14,177,759 Dollars, wozu wenigstens noch 13 Millionen aus Philadelphia, Boston, Baltimore, und anderen Orten kommen. Die Verminderung der Einfuhr in diesem Jahre wird auf mindestens 80 Millionen Dollars geschaͤtzt.

Mit der Fregatte „Blonde“ werden 200,000 Dollars von

der Chilischen Regierung erwartet, aber nicht fuͤr die ruͤckstaͤn⸗

digen Dividenden, sondern fuͤr den Ankauf von Kriegsschiffen, die in Bordeaux gebaut werden sollen.

Im Boͤrsen⸗Bericht der Times heißt es: „Es scheint, als wollten die Direktoren der Bank von England einige be⸗ deutende Griffe in die Fonds thun; denn zu den in voriger Woche fuͤr ihre Rechnung gemachten Einkaͤufen waren am Mon⸗ tage 130,000 Pfund Sterling, bestehend in 3 ½ procentigen Stocks, gekauft worden. Man weiß nicht, ob es ihre Absicht ist, in jeder Woche eine Kleinigkeit zu kaufen oder auf einmal einen großen Kauf zu machen. Jedenfalls wird die Wirkung davon auf dem Geldmarkt ernsthaft gefuͤhlt werden, da es den Belauf der heg. es Noten vermehren wird. Diese Wir⸗ kung zeigt sich schon jetzt; der Werth des Geldes nimmt ab, und der Zins ist im Sinken, sowohl fuͤr den Diskonto wie fuͤr Anleihen in Stocks und in anderen Sicherheiten. Sollte es noch weiter getrieben werden, so wird es schwer seyn, zu sagen, wie tief er fallen kann; man duͤrfte sich nicht wundern, wenn er wieder bis zu 2 pCt. herunterginge.“

Niederknb

Aus dem Haag, 28. Okt. Gestern ist durch eine De⸗ putation beider Kammern der Generalstaaten dem Koͤnige die Antworts⸗Adresse auf die Thron⸗Rede uͤbergeben worden, wel⸗ che von der zweiten Kammer in den geheimen Sitzungen vom 22sten und 23sten d. M. berathen und durch 44 gegen 2 Stim⸗ men angenommen, von der ersten Kammer ohne Abaͤnderung genehmigt worden war. Sie bedarf nur in einzelnen Punkten besonderer Erwaͤhnung, da sie sich groͤßtentheils ganz der Thron⸗ Rede anschließt. Zunaͤchst heißt es mit Bezug auf das Ableben Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin: „Sire! Nachdem wir seit einer Reihe von Jahren stets das Gluͤck gehabt, Ew. Majestaͤt bei der Eroͤffnung unserer Session in unserer Mitte zu sehen, trifft es uns ungemein schmerzlich, Allerhoͤchstderen Gegenwart diesesmal ent⸗ behren zu muͤssen. Betruͤbend war uns der Grund, der uns derselben beraubte, und tief betrauern wir den Verlust einer wegen ihrer edeln Tugenden und Eigenschaften uͤberaus verehr⸗ ten und geliebten Koͤnigin, deren Ableben das Koͤnigliche Haus und die ganze Nation in schmerzliche Trauer versetzt hat. Ge⸗ wohnt, Ew. . die wohlverdiente Huldigung unserer Ehr⸗ erbietigkeit und Liebe anzubieten, fuͤhlen wir uns heute gedrun⸗

en, die unserer innigsten Betruͤbniß damit zu verbinden und

w. Majestaͤt diejenige Gesinnung an den Tag zu legen, die

8 s Geirs ö“

Zoll⸗Vereins, sind.“ Hieran schließt sich die Aeußerung des Wunsches, daß baldmoͤglichst ein Handels⸗ und Schifffahrts⸗Traktat mit C

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jeder Niederlaͤnder theilt. Die uns durch den Tod geraubte Fuͤrstin wird eben so unvergeßlich in Jedermannes Andenken seyn, als sie bei ihrem Leben allen Herzen theuer war. Waͤhrend wir jedoch mit Wehmuth verweilen, vergessen wir nicht, daß Ew. Majestaͤt der ganzen Nation stets das Vorbild ruhiger Unterwer⸗ fung unter Gottes allweisen Rathschluß und unerschuͤtterlichen

ertrauens auf die Vorsehung gegeben haben; daher zweifeln wir auch nicht, daß dieselben Gefuͤhle bei dem Tragen des gegen⸗ waͤrtigen Leides Ew. Majestaͤt ebenfalls zu kraͤftiger Stuͤtze ge⸗ reichen werden.“ Die Adresse geht demnaͤchst auf die auswaͤr⸗

tigen Verhaͤltnisse uͤber und aͤußert in dieser Beziehung: „Mit

Vergnuͤgen vernehmen wir, daß Ew. Majestaͤt von den frem⸗ den Maͤchten fortwoͤhrend Beweise der Freundschaft erhalten, und daß eine unlaͤngst abgeschlossene Uebereinkunft die Schiff⸗ fahrts⸗Verhaͤltnisse zwischen den Niederlanden und Preußen geordnet hat. Wir hoffen, daß derselben baldigst Anordnungen in Bezug auf die Handels⸗Verhaͤltnisse folgen werden zur Aus⸗ dehnung unserer Verbindungen mit den Staaten des 2 eutschen bei welchen die Niederlande so sehr interessirt

Broß⸗ britanien abgeschlossen werden moͤge; dann geht die Adresse auf die Verhaͤltnisse zu Belgien uͤber. „Es schmerzt uns“, heißt es in Bezug darauf, „daß wir abermals getaͤuscht worden sind, in der Hoffnung auf eine Loͤsung der Belgischen Frage und auf die Erledigung der Differenzen, deren schleunige Beendigung immer mehr zum Beduͤrfnisse fuͤr das Vaterland wird. Die von Ew. Majestaͤt ertheilten Versicherungen, daß Hoͤchstdieselben auf alle Mittel und Gelegenheiten bedacht sind, um zu der gewuͤnschten Erledigung der Sache zu gelangen, waren uns daher hoͤchst an⸗ genehm. Die Generalstaaten wuͤnschen inbruͤnstig, daß Ew. Ma⸗ jestaͤt Bemuͤhungen bald mit guͤnstigerem Erfolge gekroͤnt wer⸗ den moͤgen. Mit Interesse sehen wir den Eroͤffnungen uͤber den Gang der politischen Angelegenheiten entgegen, welche Ew. Majestaͤt uns zugesagt haben.“ Der uͤbrige Theil der Adresse Färze nichts, als die Aeußerungen der Zufriedenheit uͤber den Zustand des Landes im Allgemeinen, wie er in der Thron⸗Rede dargestellt ist, und die Versicherung, daß sich die Generalstaaten mit Eifer der Berathung uͤber die ihnen vorzulegenden Gesetz⸗ Entwuͤrfe unterziehen werden.

Son in der gestrigen Sitzung stattete die an den Koͤnig ab⸗ gesendete Deputation der Generalstaaten den Kammern Bericht uͤber die Vollztehung ihrer Mission und uͤber die Antwort des Koͤnigs ab. Die letztere enthaͤlt nichts Bemerkenswerthes. Ir Koͤnig aͤußerte am Schlusse, daß er mit Freuden aus der Adresse die Uebereinstimmung ersehe, welche zwischen ihm und den Ge⸗ neralstaaten bestehe, und erinnerte dabei an den Spruch: Ein⸗ tracht erzeugt Macht! Nachdem in der zweiten Kammer ge⸗ stern noch 88n- einige Petitionen Bericht erstattet worden war,

vertagte sich dieselbe, in Ermangelung von zur Berathung vor⸗

liegenden Angelegenheiten, bis zum 29. November.

Das Handelsblad meldet: „Man vernimmt aus guter Auelle, daß bei dem Koͤnigl. Großbritanischen Gesandten an unserm Hofe dieser Tage das Konzept des in der Thron⸗Rede beruͤhrten, zwischen Großbritanien und Alt-Niederland abzu⸗ schließenden Handels-Vertrags eingetrofeen ist. Man versi⸗ chert, daß dieser Vertrag jedenfalls vortheilhaft fuͤr Holland ist, namentlich auch deshalb, weil alle noch obschwebenden Fragen, bezuͤglich der zwischen Alt⸗-Niederland und England wegen Java bestehenden Differenz, auf einmal erledigt worden.“

Amsterdam, 21. Okt. (Allg. Ztg.) Von dem naͤheren Schicksale der zahlreichen Bemannung des in Ostindien unter⸗ gegangenen Dampfschiffes weiß man hier noch nichts. Fast scheint es, als solle Holland keine Dampfschifffahrt in seinen Ostindischen Kolonieen zu Stande bringen. Und doch ist sie dort uͤberaus wichtig, auch abgesehen von Handels⸗Interessen. Denn fast bestaͤndig ist ein Aufstand in einer der kleinen Inseln oder Besitzungen zu bekaͤmpfen, und da kommt es denn darauf an, schnell mit bewaffneter Macht uͤberall erscheinen zu koͤnnen, wozu Dampsschiffe noͤthig sind. Das erste nach Ostindien be⸗ stimmte Dampfschiff versank kurz nach seinem Auslaufen ins Meer, wohl kuͤnstlich von denen veranlaßt, deren Interesse dawider war. Ein anderes war in so großem Maßstabe gebaut, daß Niemand sich darauf einschiffen wollte, weil man sein Zerbrechen vom eh-g; befuͤrchtete. Das jetzt untergegangene Dampf⸗ schiff hatte sich bereits mehrere Jahre erprobt zwischen Holland und Hamburg; die Maschine wurde zusammengelegt, das Schiff mit Segeln nach Batavia gebracht, dort die Dampfmaschine wieder aufgestellt, und bald darauf erfolgte das Ungluͤck. Die Eng⸗ laͤnder haben dagegen nicht bloß Dampsschifffahrt in Ostindien, sondern sie arbeiten bekanntlich auf mehreren Wegen sogar daran, eine direkte Dampfschifffahrt zwischen England und Ost⸗ indien herzustellen: ein in der That großartiges Unternehmen.

Amsterdam, 23. Okt. Am hiesigen Fondsmarkte be⸗ schäftigten sich die Spekulanten diese Woche am meisten mit Hollän⸗ dischen Integralen, wovon für inländische Rechnung fast täglich be⸗ deutende Einkäufe geschahen, die den Cours bis 53 ⁄G⁄ ½ pCt. gebracht

haben; es sollen auch mehrere Aufträͤge für dieses Effekt aus Paris

eingegangen seyn, wo die diesseitigen Finanz⸗Entwürfe einen eben so günstigen Eindruck wie hier gemacht haben; die 5proc. wirkliche und Ostindische Schuld, so wie Syndikat⸗Obligationen und Kanz⸗Billets blieben bei mäßigem Umsatz gut preishaltend; gestern waren indeß alle Course etwas flauer, weil man höhere Notirungen von London er⸗ wartet zu haben schien und auch mehrere Spekulanten ihren Gewinn sicher⸗ ten durch Realisirung der früher gemachten Einkäufe. Die Actien der Han⸗ dels⸗Gesellschaft sind nicht gesucht worden; ihr Cours schwankte zwischen 161 ¾ und 162 pCt.; ein gewaltiges Spiel fand dagegen zu An⸗ fang der Woche mit Actien der Haarlemer Eisenbahn statt, indem selbige von 161 pCt. durch den Eifer der Spekulanten bis 171 pCt. binaufgetrieben, wurden, als sich aber nun mehrere Verkäufer zudrängten, plötzlich wieder so bedeutend fielen, daß am Schluß der Börse nur 154 pEt. zu bedingen war; der höchste und niedrigste Cours jenes Tages zeigt demnach eine Differenz von 17p Ct. Auch die zukünftigen Rot⸗ terdamer Actien theilten diese Schwankung und stiegen und fielen an 10 vCt.; seit dem istes mit dem Umsatz etwas ruhigergeworden und schwankten die Preise von einem Tage zum anderen nur 1 à 2 pCt.; gestern standen die Haarlemer Actien 153 pCt. und die Rotterdamer 126 ½. Von Russischen und Oesterreichischen Staatspapieren ist keine erhebliche Veränderung zu melden. Der Handel in Spani⸗ schen blieb bedeutungslos, und Ardoin⸗Obligationen hielten sich auf 17 ⁄16 pCt. Der Cours der Griechischen Obligationen zeigte sich bei einigen wenigen Geschäften, welche darin gemacht worden, weichend, indem nur 15 ½ à 18 pCt. bedungen wurde. In Süd⸗Amerikani⸗ schen Fonds ist gestern plötzlich eine rückgängige Bewegung entstan⸗ den, in Folge der über London eingegangenen, Mißtrauen erregenden Nachrichten aus Brasilien; Brasilianische stauden zuletzt nur 85 ½ pCt.; Mexikanische 24 ¼, Columbische 18 ¼ und Peruanische Obli⸗ gationen 12 འpCt. Der Zins⸗Cours steht bei Leihgeschäften un⸗ verändert auf 3 und pCt. Am Getraidemarkte ist es diese Woche ziemlich stille hergegangen; die Stimmung für Weizen und Roggen war indeß nicht flauer, es fehlte nur an passender Waare; man hat für eine Partie 130pfünd. Rhein⸗Weizen im Entrepot ver⸗ geblich 190 Fl. geboten, indem man auf 200 Fl. bestand; im Konsum

230 Fl.

ist bezahlt: für 134 pfünd. Pommerschen 256 Fl, 127pfünd. Rostocke Für 119pfünd. Preußischen Roggen unter Schloß wurden 142 Fl. verlangt und 138 Fl. geboten; 120 pfünd. alter Preußische galt im Verbrauch 165 Fl., 117 pfünd. dito mit getrocknetem melin 140 Fl., 125 pfünd. inländischer 156 Fl., 93 pfünd. feiner Hafer wurz zu 91 Fl., 86 pfünd. dicker zu 83 Fl. abgenommen. Von den Ein gangs⸗Zöllen für den Monat November ist der auf Gerste von Fl. auf 22 ½ Fl. pr. Last herabgesetzt; die übrigen Sätze sind we für den laufenden Monat geblieben.

Wl

Warschau, 29. Oktober. Gestern fuͤhrte die hiesige B. satzung wieder mehrere Manoͤver zwischen Mlocin und Powon vor dem Feldmarschall Fuͤrsten von Warschau aus. Nach B endigung derselben wurde unter freiem Himmel gespeist.

Der Administrations⸗Rath hat dem hiesigen Banqui Herrn Steinkeller ein Patent auf eine neue Art, die Daͤch mit Zink zu decken, ertheilt.

Am 18ten d. M. Abends zwischen halb 8 und 8 Uhr wur hier wieder ein glaͤnzendes Nordlicht gesehen. Merkwuͤrdig es, daß man im vorigen Jahre an demselben Tage und u dieselbe Zeit hier ein solches Phaͤnomen sah. Am 2lsten wiederholte sich dasselbe, aber schwaͤcher.

Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr d Korzez Roggen 16 Fl., Weizen 18 22 Fl, Gerste 12 16 Haͤser ½ —9 ½ Fl.

und. 8 s1sI1an d.

Muͤnchen, 28. Okt. (Allg. Ztg) Die gestern Morg bei uͤberfuͤllten Gallerieen begonnene und Abends bis 10 U.

rung der Kammer der Reichs⸗Raͤthe hinsichtlich des Budgets m

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Lausanne, 24. Okt. Einige Gesetz⸗Entwuͤrfe uͤber die Kollegien und Akademieen sind so eben an den großen Rath

velangt, wonach diese Anstalten fuͤr junge Leute bestimmt sind, pelche sich den Wissenschaften der Theologie, den Rechten, der Die Mittel⸗

Medizin und der Verwaltung widmen wollen. chulen hingegen sollen einen wesentlich gewerblichen Zweck ha⸗ en; sie werden Ackerbauer, Kuͤnstler, Kaufleute und Gewerb⸗ eibende aller Art bilden. Der Kursus darin wird auf drei FJahre festgesetzt. Das vollkommene Erlernen der Franzoͤsischen Hprache, der mathematischen Wissenschaften und der Unterricht Zeichnen, mit einem Worte, eine tuͤchtige Schulbildung wird ie Zoͤglinge dieser Schule befaͤhigen, eine ihrem Berufe kuͤnf⸗ g angemessene Stellung einzunehmen. Lausanne hat ausge⸗ ichnete Lehrer fuͤr diese Anstalten gewonnen, und man darf afen, daß der Kanton daraus einen bedeutenden Vortheil schoͤpfen rd. Im Kanton Glarus war die katholische Geistlichkeit bis tzt noch nicht vor den Rath geladen worden, um den Schwur leisten; aber man versichert, daß es noch im Laufe dieser Woche geschehen wird. Ein uͤber diese Angelegenheit an die tegierung gerichtetes bischoͤfliches Schreiben vom Apostolischen ikare Brossy sagt, daß er als Administrator des Dischofs es r seine P. Sb halte, dem katholischen Klerus in dieser Hin⸗ cht den Weg zu zeigen, in sofern die Befehle des Papstes, die ihm wiederholt zugekommen, den Schwur nur mit dem Vorbe⸗ halte zu leisten erlauben, daß er nichts der Religion und den Statuten der katholischen Kirche Zuwiderlaufendes enthalte. Man sagt, die Regierung verlange den Schwur, wie er vorge⸗

Am 23sten d. fanden in Bern die Ergaͤnzungs⸗Wahlen fuͤr

fortgesetzte Berathung und Schlußfassung uͤber die eefüer⸗ und werde den Vorbehalt nicht zulassen.

des Finanz⸗Gesetzes, wurde heute Nachmittag 3 Uhr beem

in großen Rath statt, und gewiß ist seit der politischen Umge⸗

Die Kammer der Abgeordneten, wenn sie auch mehrere ihe staltung der Republik deren Hauptstadt nie so politisch bewegt gewe⸗

Antraͤge wiederholte, stimmte doch den meisten Modisication der Kammer der Reichs⸗Raͤthe bei, und es ist sofort bei d Geiste, der beide Kammern beseelt, eine vollstaͤndige Ausg chung und Verstaͤndigung um so mehr zu erwarten, als sie reits in den wesentlichen Punkten uͤbereinstimmen. Das Mi sterium des Innern vertrat in diesen Sitzungen der Gehei Legations⸗Rath von Abel.

In der juͤngsten Nummer der im Druck erschienenen A zuͤge aus den Sitzungs⸗Protokollen der Kammer der Reit Raͤthe findet sich das Allerhoͤchste Handschreiben abgedru welches Se. Majestaͤt der Koͤnig am 16ten v. M. aus Berchtesgalt auf die Gluͤckwunsch⸗Adresse der genannten Kammer an den ers⸗ Herrn Praͤsidenten derselben erlassen haben. Dasselbe lat⸗ wie folgt: „Herr Feldmarschall, erster Praͤsident der Kamt der Reichs⸗Raͤthe, Fuͤrst von Wrede! Die Gluͤckwuͤnsche u Gesinnungen, welche Mir die Kammer Meiner lieben und treuen Reichs⸗Raͤthe in ihrem Schreiben vom 13ten d. aussprie

sen, als sie es an diesem Tage war. Mit ziemlich großer Sicherheit ließ sich schon zum voraus aus der wenige Tage vorher erfolgten Zusam⸗ mensetzung des staͤdtischen Wahl⸗Kollegiums schließen, daß bei den Wahlen selbst die Konservativen den Sieg uͤber die Liberalen davontragen wuͤrden, und in der That sind auch diese Vermu⸗ tchungen erfuͤllt worden. Kein einziger weißer (Bernerscher Terminus fuͤr liberal) Kandidat ging siegreich aus der Urne hervor; alle vier gewaͤhlten Großraͤthe gehoͤrten den Schwarzen (Konservativen) an. Unter denselben befindet sich sogar ein Rathsherr des alten Regiments, Herr von Graffenried, wie auch der Praͤsident des von den Schnellen so ge⸗ haßten Vaterlands⸗Vereins, Herr Schaͤr. Wie unbedeu⸗ kend auch der numerische Gewinn ist, den die Erhaltungs⸗ Partei im Berner großen Rathe durch die erwaͤhnten Wahlen macht, so muß der moralische doch ziemlich hoch angeschlagen werden, hauptsaͤchlich des Einflusses wegen, welchen das von Vern gegebene Beispiel ausuͤben wird. Wichtig ist das Resul⸗

waren Mir um so erfreulicher, je oͤfter schon die meisten tat der Berner Wahlen auch insofern, als es den faktischen Be⸗

großer Stimmenmehrheit diese Gesinnungen treuer Anhaͤnglichkeit und erhaltender So⸗ fuͤr den Thron bethaͤtigt haben, und je mehr Mir auch die großer Stimmen-⸗Mehrheit neuerlich bewiesene feste Beharrl keit das Vertrauen giebt, daß Ich auf eine so bewaͤhrte Tr und Liebe bauen kann. Ich spreche der Kammer Meinen nigst gefuͤhlten

sicherungen auszudruͤcken, indem Ich Ihnen mit Freude 1 derhole, daß Ich mit ganh besonderer Werthschaͤtzung bin

Berchtesgaden, den 16. September 1837.“

ebh;

Dank fuͤr diese Gluͤckwuͤnsche aus; Sie, Hunter das Prasident, empfangen Meinen Auftrag, der Kammer diese Nmuͤssen.

efaßten Beschluͤsse derselben Mir ehweis dafuͤr liefert, daß die Patrizische Partei endlich sich doch

tschlossen hat, aus ihrer bisherigen politischen Thatlosigkei rauszutreten, und eine handelnde Rolle zu Feter nur uͤber sich vermocht, schon einige Jahre fruͤher ein Glei⸗ es zu thun, gewiß wuͤrde dem schoͤnsten und groͤßten Kantone er Schweiz die Schmach erspart worden seyn, seinen Nacken och . rohen e „Aristokratie beugen zu

8 NNECt

r wohlgewogener Koͤnig Lud 5 Rom, 14. Okt. (Hannov. Ztg.) In den letzten Zeiten,

, da die Verlegenheit und Rathlosigkeit der Regierung aufs hoͤchste gestiegen, die Staats⸗Kasse leer, die bewaffnete Macht 8 5 8h fencese die . und Neigung zu Auf⸗ b sttaͤnden offenbar war, in dieser Zeit hatte das Röͤmische Vol Wien, 27. Oktober. (Leipz. Allg. Ztg.) Die Bemw'ein so klares Gefuͤhl seiner vencgenhan⸗ daß es 6 6“

ner Wiens sehen einigen Festlichkeiten mit freudiger Stimm Beistand hoffte, und bald die Franzosen, bald die Oesterreicher

entgegen.

Unter dieselben rechnet man vorzuͤglich die fevor den Thoren Roms zu sehen glaubte. liche Grundsteinlegung der Kaiser⸗Ferdinands⸗J ordbahn, wallungen zeigt sich p

ub⸗ In solchen Vorstel— am besten die politische Kindheit des hiesigen

durch den Kaiser selbst am 15. November statthaben soll. Wolkes. Jeder Einzelne fuͤhlt sich wohl jedem einzelnen F Voranstalten werden bereits getroffen; die Weihe selbst vden gewachsen oder deee hahe Ih 1 1 Schwaͤche .“

durch den hiesigen Fuͤrst⸗Erzbis 1 Buͤrger⸗Militair wird hierbei paradiren,

diplomatische Corps ist zu der darauf folgenden feierlichen von Rechtswegen.

oͤffnung der bereits fertigen Eisenbahnstrecke geladen. telbar nach der Grundsteinlegung

fuͤr die Person bestimmt. dieser Bahn mit 113 ½¼ verkauft. Am 4. November wird, dem Stiftungsbriefe Kaiser Karl⸗

chof geschehen, das gesam meinwesens, worin er lebt, ist er durch und durch uͤber⸗ und das saͤmmtl zeugt, und erkennt die Fremden hierin als seine Meister

Geruͤchte von Besetzung Civita vec—

Unnchia's durch die Franzosen und Roms durch Oesterrei wird auch von Seiten haben sich bis 8 diche Woche ö hoͤchsten und hohen Herrschaften bis Wagram gefahren wer gen werden Dankgebete wegen Erloͤschens der Die Preise der Plaͤtze sind von 1 Fl. C. M. bis 20 Kr. C. gehalten werden. Am 25. Oktober wurden die Ac worden, nach eits⸗Paͤssen gestattet seyn wird; gegen kranke Ortsch ir f ; geg haften wird 48 Rom absperren, dasselbe Rom, das, als es selbst war,

Mor⸗ Line all ine Raͤ 8

allgemeine ucherung ist anbefohlen welcher der Zulaß von Außen nur mit Gehhlar

hinein erhalten.

gemaͤß, das 100jaͤhrige Jubelfest in der vom genannten Ke Einlaß bei den Gesunden anbefahl, und dann erzwingen wollte.

gegruͤndeten St. Karls⸗Kirche gefeiert werden. Feierlichkeiten, welche stistungsmaͤßi

terziehen. Die saͤmmtlichen Pfarrer

Festlichkeit beiwohnen.

den fortgesetzten Bau des Klosters,

selbst den vierfachen metallenen Sarg beschaͤdigte. Der jet gleich die Erbauung einer neuen Ruhestaͤtte, tober wird die feierliche Uebertragung der Gebeine des H

den nach dem neuen Bestimmungsort unter Assistenz des F seßren dem Grafen

rzbischofs von Wien stattfinden.

3 1ectn besond Surc die vielen Verhaftungen vorgeschrieben sind, wer betreffen etwa dreißig schon von 1831 her verdaͤchtige” ) hierbei beobachtet, und selbst der Kaiser -. seichen zu he sschen Gef 1 ECE11 der Residenz, alle politischen Gefangenen wird gegenwaͤrtig das Dominikaner⸗Klo⸗ und Civil⸗Beamten und die gesammte Garnison werden di ster St. Alessio auf dem Aoeehan 1ehe EE. 8 Der in 8 ö1 Oesterre ttor⸗ bnh kurzem gestorben, ist von so so hochgefeierte Herzog Leopold der— eilige liegt in dem wesen, daß man in seinem Keller 900 Fla zges . bei Wien gelegenen Stifts⸗Kloster zu Klosterneuburg begruf sten fremden Weines ö ö Die Ueberreste befinden sich in einer Gruft, 1- e al hhbatr. i dem neulich und namentlich durg enhieligen vaterlaͤndischen Kuͤnstlern gegebenen Feste hat si 1 starke Erschuͤtterung der Gewoͤlbe, zusammenstuͤrzze v Ate Meinung der Gastgeber so lebhaft dzeggesche 2 bc die

(die letzt vorgenommenen

noͤthig geworden, an neue Gefaͤngnisse zu denken. Fuͤr die

h Dieses Klosters roßer Enthaltsamkeit ge⸗

at, die er also noch nicht ausgetrun⸗ den Deutschen Aerzten von den

cfeierten sogar mit Lorbeer gekroͤnt worden sind. Die dies⸗

Praͤlat des Stiftes, der wuͤrdige Abt Ruttenstok veranlaßt jaͤhrige Weinlese ist der Qualitaͤt, wen ich nicht de 1 und am 229. kität nach, sehr guͤnstig ausgefallen. 1A4“

Neapel, 16. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben vor⸗

von Gurieff eine Audienz ertheilt und des⸗

Vor einigen Tagen kam hier durch einen Courier die N 88 G ungs⸗Schreiben als Kaiserl. Russischer Gesandter

richt an, daß der am Franzoͤsischen Hofe angestellte Botsche Rath, Baron Huͤgel, ploͤtzlich Anfaͤlle von Irrsinn gt habe.

gereist. Man will aus zuverlaͤssiger Quelle behaupten, daß Oesterreichische Exerzir⸗Reglement, woruͤber vor nicht gar

Aus diesem Grunde sind der Botschafter Graf 1t

und der Bruder des Kranken eilends von hier nach Paris F 21. Okt.

werde sofort eine große Umgest - gestaltung des Personals Departement vornehmen und namentlich alle diejenigen entlas⸗

ofe entgegengenommen.

Spanien.

Herr Bardaxi ist

ei si ist am 18ten

eils⸗Praͤsidenten ernannt worden und man 2

in seinem

ger Zeit in der hiesigen Hof⸗Buchhandlung ein eigenes 2 sen, die ihre Erhebung nur der Revolution von La Granja

erschien, mit Hinweisung auf das Preußische Reglement, mehr in der Tuͤrkischen Armee ein vS. werden solle. Ge⸗ ist es, daß von diesem Werke eine Tar

laßt wird.

Verein des Oesterreichischen Kaiserstaates mit wenigstens

Personen zu geben gedenkt, werden die großartigsten Vorb die

tungen gemacht, welche bisher schon eine Auslage von 2000 *

C. M. ersorderten. 8 8

neral . Spaniens seyen strenge Maßregeln unerlaͤßlich.

verdanken.

In der Sitzung der Cortes am löten gab der Kommissions⸗

s SS Bericht uͤber Her 188 ische Uebersetzung ve latravaschen Wintsoehüns Antrag, die Aufhebung der dem

Zu dem bevorstehenden Musik-Feste, welches der M. matt betreffend, zu lebhaften Debatten Anlaß.

um bewilligten außerordentlichen Ge— t Nach einigen 11“ 11 des Jutz⸗Mincae, ie 516. 7 e aufgeschoben. Einer der eigsten Vertheidiger der Aussetzung 8 Ge⸗

eoane, indem er behauptete, bei dem jetzigen Zustande

n= E 111. 11“

Das Ministerium beschaͤftigt sich, wie man sagt, mit zwei wichtigen Gegenstaͤnden, naͤmlich mit der Aufloͤsung der Depu⸗ tirten-Kammer und mit Entwerfung des Verzeichnisses der Se⸗ natoren, um es der Koͤnigin zur Genehmigung vorzulegen. Man ist uͤbrigens der Meinung, daß der Senat nur eine zweite Ausgabe der Proceres⸗Kammer seyn und daß die Grandezza darin vorherrschen werde.

Es ist nicht mehr zu bezweifeln, daß bei der zweiten, mor⸗ gen stattfindenden Wahl von Senatoren und Deputirten fuͤr die Hauptstadt die Exaltirten den Sieg davon tragen werden.

Man versichert, der General Cordova wolle sich in Pam⸗ pelong zum Deputirten erwaͤhlen lassen.

Durch einen Koͤnigl. Befehl wird allen Spaniern eine Frist von drei Monaten zur Beschwoͤrung der Constitution gestattet. Wer nach Ablauf dieser Zeit den Eid nicht geleistet hat, ver⸗ liert alle Rechte eines Spaniers.

3 Herr Castillo, ehemaliger Beamter im Ministerium des Innern, wird, wie es heißt, zum politischen Chef von Madrid ernannt werden. 1

Der zum General⸗Capitain von Sevilla ernannte General Aldama bereitet sich zur Abreise vor, und auch der General Narvaez wird Madrid in diesen Tagen verlassen.

General Oraa hat eine Proclamation an die Einwohner von Aragonien, Valencia, Murcia u. s. w. erlassen, worin er allen denen, ohne Unterschied des Alters oder Geschlechts, mit dem Tode droht, welche die Soldaten zum Ungehorsam oder zur Desertion zu verleiten suchen wuͤrden. Offiziere und Sol⸗ daten, die ihre Fahnen verlassen, sollen als Ueberlaͤufer behan⸗ delt und auf der Stelle erschossen werden. Dasselbe gilt fuͤr Alle, die sich ohne besondere Erlaubniß ihrer Vorgesetzten eine Stunde weit von ihrem Cantonnement entfernen.

Das Eco del Comercio meldet, daß an demselben Tage, wo Espartero die Karlisten bei Huerta del Rey angriff, Lorenzo ein von Don Sebastian kommandirtes Corps derselben bei San Cristoval geschlagen habe und spaͤter in Silos einge⸗ ruͤckt sey.

SInukbet

Konstantinopel, 11. Okt. sonby und Akif Efendi leben im besten Einverstaͤndniß, und kei⸗ ner von Beiden laͤßt es an Bemuͤhungen gegenseitiger Aufmerk⸗ samkeit fehlen. So hat die Anstellung Felügcher Offiziere in Tuͤrkischem Dienst jetzt wenig Hindernisse gefunden, waͤhrend fruͤher vergeblich deshalb von Englischer Seite unterhandelt wor⸗ den war. Es werden drei Midshipmen, drei Stabs⸗Offiziere, vier Subaltern⸗Offiziere und mehrere Unteroffiziere von vhriegebenen Waffengattungen aus Britischen Diensten in den der Pforte tre⸗ ten. Diese Militairs befinden sich bereits hier, und sehen ihren Anstellungs⸗Dekreten entgegen. Die Preußischen Ofstziere, welche der Sultan sich erbeten hatte, um die Landes⸗Befestigungen zu leiten, sind in diesem Augenblick bei den Dardanellen mit Auf⸗ nahme des Terrains beschaͤftigt. Sie sollen, wie vorauszusehen war, die Lokalitaͤten vortrefflich finden, um diesen Paß in den besten Vertheidigungsstand setzen zu koͤnnen. Im Arsenal wird wieder viel gearbeitet. Man will die Flotte verstaͤrken, und es koͤnnte sich leicht ereignen, daß, wenn die vorgeruͤckte Jahreszeit kein Hinderniß darbietet, eine neue Expedition nach dem Mit⸗ telmeere, doch unter einem anderen Befehlshaber, als dem Ka⸗ pudan Pascha, stattfaͤnde.

Der Erzherzog Johann von Oesterreich, dieser an Bildung

so ausgezeichnete Prinz, besucht mit vielem Eifer alles Sehens⸗ werthe, das Konstantinopel und seine Umgegend darbietet. Seine erste Audienz beim Sultan war durch die Zuvorkommen⸗ heit, mit welcher er empfangen wurde, merkwuͤrdig. Der Groß⸗ herr ließ ihn dabei neben sich sitzen; darauf unterhielt sich der Großherr mit ihm uͤber eine Stunde lang. Nachher wurde die aus mehr als dreißig Personen bestehende Suite des Erz⸗ herzogs dem Sultan vorgestellt, wobei Jeder bei seinem Na⸗ men und Rang aufgefuͤhrt wurde. Der Besuch endigte mit warmen Freundschafts⸗Versicherungen, die, weit von allem Cere⸗ moniell entfernt, in dem Tone wahrhafter Herzlichkeit ausge⸗ sprochen wurden. 1““ Nach Berichten der Times aus Konstantinopel vom 4. Okt. hatte man dort durch einen Tartaren Nachrichten aus Tebris in Persien vom 16. Sept. erhalten. Die Expedition nach Herat hatte Mesched erreicht, und der Schah befand sich eine Stunde von dort. (Man vergl. den Art. Tuͤrkei im ge⸗ strigen Bl. der St. Z.) Wie die Regierung bei ihrer Finanz⸗ noth die Kosten des Feldzuges zu bestreiten gedachte, wußte Niemand, und die Zwangs⸗Maßregeln, um die Steuern im voraus zu erheben, hatten wenig gefruchtet. In Ispahan Schiras und an anderen Orten befuͤrchtete man wegen der herrschenden Erbitterung sehr ernstliche Auftritte. Auch wa⸗ ren in Konstantinopel uͤber Hasit Pascha's Feldzug gegen die Kurden nahere Berichte eingegangen. Ein Theil der Berg⸗ bewohner in den Bezirken von Tul, Sindschar und Dschesi⸗ reh unterwarf sich; der Rest wurde nach einem blutigen Treffen am 9. September, in welchem die Tuͤrken uͤber 3000 Mann verloren, zu Paaren getrieben; die Bevoͤlkerung wurde gaͤnzlich niedergemetzelt, mit Ausnahme junger Frauen⸗ zimmer und Knaben, die man nach Mossul, Diarbekr, Bagdad und Konstantinopel zum Verkauf schickte. Auf dem Schwar⸗ zen Meere sind 8 Transportschiffe mit 2000 Mann Truppen untergegangen, desgleichen 7 Europaͤische Kauffahrteischiffe. Diese Stuͤrme haben auch den Eingang fernerer Nachrichten aus Cirkassien verhindert. Von den Siegen der Tscherkessen verlautete nichts. Am 2ten traf das fuͤr Russische Rechnung in England gekaufte Dampfschiff „Colchis“ in Konstantinopel ein, um zur Blokade der Cirkassischen Kuͤste verwendet zu wer⸗ den. Der Sultan soll gegen die Franzoͤsische Regierung sehr aufgebracht seyn und fuͤrs erste keinen Gesandten wieder nach Paris schicken wollen.

Unter der Aufschrift „Tod des Bey’'s von Tunis“ heißt es in der Gazetta Piemontese: „Der Bey von Tunis, der dem von seinem ersten Minister angezettelten Komplott entron⸗ nen war, ist, man weiß nicht wie, gestorben; Einige sagen, er sey erdrosselt worden, Andere und dies ist die wahrscheinli⸗ chere Version er sey an Gift gestorben. Thatsache ist, daß er gestorben, und daß sein Sohn an seine Stelle getreten ist. Man glaubt, daß der neue Bey sich nicht mit Frankreich ver⸗ feinden, sendern die mit dieser Macht bestehenden Vertraͤge aufrecht erhalten werde!“ .

Griechenland.

Athen, 11. Oke. Dem Vernehmen nach, wurde heute im Staats⸗Rathe die Heer⸗Ergaͤnzung in folgender Art beschlossen: Die Land-Armee soll kuͤnftig 8000 Mann stark seyn, und die Capitulationszeit 4 Jahre lang dauern. Hiernach muͤssen jaͤhr⸗ lich 2000 Mann zu den Waffen gerufen werden, so daß also,

die Seelenzahl zu 800,000 angenommen, jaͤhrlich von 400 See⸗

(Allg. Ztg.) Lord Pon⸗

Sn L111414“X“; e1““

len ein Mann gestellt werden muß. So wurde nun diese schwie⸗ rige Frage geloͤst. Gott gebe, daß die Ausfuͤhrung dieses Ge⸗ setzes nicht neue unerwartete Schwierigkeiten verzoͤgern!

Sicherem Vernehmen nach, soll am 20sten d. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Johann von Oesterreich von Konstanti⸗ nopel im Piraͤus eintreffen, woselbst zu seinem Empfang in der Auarantaine bereits 4 Zimmer dlee⸗ das Koͤnigliche Hesmar⸗ schall⸗Amt eingerichtet wurden.

8 ö

Berlin, 2. Nov. Von gestern bis heute sind hier neuer⸗ zenge 6 Personen an der Cholera erkrankt und davon 2 ge⸗

orben.

In Posen sind an den 3 Tagen vom 27. bis 30. Ok⸗ tober nur noch 12 Personen an der Cholera erkrankt und 7 der⸗ selben erlegen. Im Ganzen waren seit dem 24. September bis 30. Oktober 762 Personen erkrankt; davon 351 gestorben, 359 genesen 8 2 annoch im 1

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Ztg. S. 1224, Sp. 2, Z. 27, lies: drei Stuten, statt: „die Stuten.·

Meteorologische Beobachtung.

Morgens MNachmittags Abends 1

Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Rr.

Quellwärme 7,4 °R.

332,63“‧„Par. 331,29“ Par. 326,59“Par. 8 5 8 8 8 0 F 8 7 .“ Flußwärme 6,9 ° R.

8 1 8 88 1. R. Bedenwärme 7,2 °R. g qb 8 R. + 42 R. Ausdünstung 0,081 ‧„Rh. Wetter 8 S 8 9 Ni erschlas Oü0s, dne 22 y iter. wter. regnig. Wäaͤrmewechsel 7*⁴ Wind SW. SW. SW 8 el *¼.- 6,

+ 6,6⁰°. Wolkenzug... SW. Sturm um 8 Uhr Ab.

Tagesmittel: Am31. Okt. 331,10“ „Par. . 7,6 °R., +t 5,0 R. 78 Ct. SW. . 1. Nov. 330,170 —. 5,70. +. 4,70 73 SW.

1837.

1. November. &αmbᷣάeMgETA Asna Luftdruck Luftwärme.. Thaupunkt... Dunstsättigung

8 Den 2. November 1837.

damtlicher Fonds- und weld-Cours-Zettel. Fr. Udur. Fr. Tour. Brief. Geld. Brief. Geld. I 1027. 1557 102 101 ½ 101 ¼ 64 ½ 99 ¼

Pomm. do. Kur- u. Neum. do. 635⁄8 do. do. do. 102 l Schlesische do. 102 ¼ [Rüekst. C. und Z. 103 ½¼ 102 Sch. d. K. u. N. —* Gold al marco en 1“ Neue Duc. 43 ½ͦ —FfpPriedrichsd'or 104 And. Goldmün- 10⁴ ½ zen à 5 Thl. Disconto

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 50. PrämSch. d. Seeb; Kurm. Obl. m. I. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do-.

Elbinger do.

Danuz. do. in Th. Wentpr. Pfandhbr. Grossh. Posz. do. Ostpr. Pfandbr.

5. „. Zf.

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104 ½

Thlr. zu 30 Sgr. Brief. ySGeld.

Amsterdam-. 1³⁴2³ 4 do . . . . 1 4 1 ¼

Hamburg.. 1 8

do. London 6 25 ¾ 8011 12

Wechsel-Cours.

6 25

102 ½ 102 ⁄¾l 99

Wien in 20 Xr. Augsburg .. Breslau.. 100 Thl. Leipzig .

Frankfurt a. M. W.7. 102 ¾ Petersburg

100 Rbl.

24

Auswürtige Börsen.

.“ 1 Lehetas vehe 28. Oktober. 8 iederl. wirkl. Schuld 53 ⁄1 63. 5 % do. 100 ⅛. Kanz-Bill. 22 . 5 % Span. 17 ⅛. passive —. 0Ausg. e Ziusl 1 Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 100 ½l.. Antwerpen, 27. Oktober. Linsl. 65⁄1½. Neue Anl. 17 ⅛1. Br. 12⁄16. G. G I a. M., 30. Oktober.

Oesterr. 5 % Met. 104 ½. 1047 6. 4 % 99 à¾. G. 2 ½ % 59 ¾. 59 ¼. 1 % 25 ¾¼. Br. Bank-Actien 1667. 18665. Parigan 8 Ob. 142 ¾. G. Loose zu 500 Fl. 117 ⅞. 117 ¼¾. Loose zu 100 Fl. 228. G. Preuss. Präm.-Sch. 63 ⅛. 63 ⅛⁄. do. 4 % Aunl. 100 ¾. Br. Poln. Loose 66 ½. 66 ༽. 5 % Span. Anl. 13 ⅛. 13 X½. 2 ½ % Holl. 53 1i. 52.

Hamburg, 31. Oktober.

Bank-Actien 1387. 1385. Engl. Russ. 107 ⅛6. 5 % Port. —. do. 3 % 22. Neue Anl. 17. Wigp, 228. Oktober.

4 % 100 ⁄6. 3 % 781374. Bank-Actien —. Neue Anl. 889 8;

5 % Met. 105 ½.

2 ½ % 59 ¼. 1 % 81 8

2.

Konigliche Schauspiele.

Freitag, 3. Nov. Im Schauspielhause: Die Lotterie⸗ Listen, Lustspiel in 2 Abth. Hierauf: Voltaire's Ferien, Lust⸗ spiel in 2 Abth. Und: Spanisches Bild nach Lewis, Tanz von Hoguet.

Sonnabend, 4. Nov. Im Schauspielhause: Der Frei⸗ schuͤtz, Oper in 3 Abth. Musik von C. M. v. Weber.

In Potsdam, zum erstenmale: Der Ehestifter, Lustspiel in 1 Akt, frei nach Goldoni, von J. Miksch. Hierauf: Das erste Debut, komisches Gemaͤlde in 3 Abth., von L. Angely. Und: Solotanz.

Sonntag, 5. Nov. Im Opernhause:

Im Schauspielhause: Kabale und Liebe. mann: Wurm, als letzte Gastrolle.).

Undine. (Herr Je

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Freitag, 3. Nov. Der Rattenfaͤnger von Hameln. Ro⸗ mantisch⸗komische Oper in 3 Akten, nach einer Deutschen Volks⸗ sage⸗ von C. P. Berger. Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser.

Sonnabend, 4. Nov. Riquiqui, oder: Die seltsame 2 rath. Lustspiel in 3 Akten, von A. Cosmar. Hheran Der Dachdecker. Komische Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely

Sonntag, 5. Nov. Der Rattenfaͤnger von Hameln.

Redacteur Ed. Cottel. weemüwneenn