1837 / 308 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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welcher Ansicht auch die Morning Post in ihrem letzten Blatte beistimmt, was aber der ministerielle Courier eine der lzcherlichsten Visionen nennt. Der Herald sagt unter Ande⸗ rem: „Ludwig Philipp setzt seine Eroberungen fort. Mascara ist in Asche gelegt, Tlemecen bezwungen, Bona besetzt, und jetzt weht das dreifarbige Banner uͤber Konstantine. Mehr als 3900 Meilen der Afrikanischen Kuͤste am Mittellaͤndischen Meere sind der Eroberung Algiers hinzugefuͤgt worden, seit die Fran⸗ zoͤsische Regierung der unseren versprach, daß sie keine bestaͤn⸗ dige militairische Niederlassung in Afrika e Statt aber die Absicht zu zeigen, diese Eroberung aufzugeben, drin⸗ gen die Franzosen erobernd ins Innere vor. Zudem ist Konstantine abhaͤngig von der Tuͤrkei, ves ist ein Theil des Reiches unseres Ottomanischen Verbuͤndeten. Der „Napoleon des Friedens“ macht auf diese Weise eben so gut Er⸗ oberungen und erwirbt Schlachtenruhm, wie der Napoleon des Krieges. Aber es ist sehr wahrscheinlich, daß England eines Tages auch diese Eroberungen am Mittellaͤndischen Meere un⸗ geschehen machen wird. Frankreich wuͤnscht seit langer Zeit schon das Mittelmeer zu einem Franzoͤsischen See zu machen. Und die Eroberungen in Afrika, in tiefem Europaͤischen Frieden gemacht, liegen diesem Zwecke sehr nahe. Selten ist indeß ein Franzoͤsischer Sieg so wortkarg, als General Valse's Buͤlletins. Sie erzaͤhlen nicht, wie viele Feinde ins Gras gebissen, oder welche ausgezeichnete Krieger sich mit Ruhm bedeckt. Der Tod des General Danrémont ist der einzige Wechselfall der Schlacht, den sie angeben. Im Geiste gut geschriebener Ge⸗ dichte haben sie auch der Phantasie etwas uͤberlassen.“ Der Standard, dem aus einem Artikel des „Journal des Débats“ hervorzuleuchten scheint, daß die Franzoͤsische Regierung ernstlich entschlossen sey, Konstantine zu behalten und sich auch noch des umliegenden Gebiets zu bemaͤchtigen, um mit der Zeit den ganzen Norden Afrika's zu erobern, raͤth dem Koͤnige der Franzosen abermals, sich in keine so „wilde und verzweifelte Projekte“ einzulassen, weil dieselben, wenn er sie weiter verfolge, seiner Familie und Frankreich zum Verderben gereichen wuͤrden. Die Morning Post, welche, wie oben er⸗ wahnt, neuerdings auch wieder auf die Konsolidirung der Fran⸗ zoͤßschen Herrschaft an der Nordkuͤste von Afrika zuruͤckkoͤmmt, bedauert es sehr, daß die jetzigen Englischen Minister die Sa⸗ chen so weit gedeihen lassen, und sieht darin eines der bedeu⸗ tendsten Zeichen von ihrer Unfaͤhigkeit, auch in der auswaͤrtigen Politik, daß sie die allmaͤlige Gebiets⸗Erweiterung einer Macht, die England in ihren See⸗Streitkraͤften nachstehe, die aber in ihrem Handel und Fabrikwesen mit demselben zu wett⸗ eifern suche, so gar nicht beachtet haͤtten. „Wir wol⸗ len“, faͤhrt das genannte Blatt fort, „kein boͤses Blut zwischen England und Frankreich erzeugen, aber wir sind uͤber⸗ zeugt, daß fast bei jedem Franzosen Feindseligkeit gegen Groß⸗ britanien ein festgewurzelter Grundsatz ist, und daß seiner Eitel⸗ keit nichts so sehr schmeicheln wuͤrde, als eine Demuͤthigung der Britischen Flagge. Wir moͤgen uns der Freundschaft ruͤhmen, die der augenblickliche Revolutions⸗Schwindel von 1830 in dem einen Lande und die Reform⸗Agitation in dem anderen zwischen den Liberalen beider Laͤnder hervorrief; aber wir duͤrfen nicht vergessen, wie auch Frankreich es nie vergißt, daß Geschmack und Denkungsart beider Nationen durchaus unäͤhnlich sind, und daß ihre Interessen uͤberall kollidiren, wo sie zusammentreffen. Frankreich, seit dem Frieden weiser geworden, hat aus den Quellen der Belehrung, die ihm in England geoͤffnet wurden, manchen Nutzen geschoͤpft. Es hat gefunden, daß innerer und auswaͤrtiger Handel der wahre Ursprung des Wohlstandes und der Macht ist, und es hat sich wohlweislich bemuͤht, diesem Beispiel zu folgen, seinen Gewerbfleiß daheim zu befoͤrdern und seine uͤberseeischen Verbindungen moͤglichst zu er⸗ weitern. Der Afrikanische Markt verspricht, einer der eintraͤg⸗ lichsten zu werden. Schon hat Marseille durch den Verkehr mit Algier einen erstaunlichen Nsch ahng in seinem Handel wahrgenommen; und wenn der Kolonisirungsplan vollstaͤndig ausgefaͤhrt wird, so laͤßt sich gar nicht berechnen, wie sehr der Verbrauch Franzoͤsischer Produkte zunehmen wuͤrde. Wir brau⸗ chen zwar Frankreich die Verbesserung seines inneren und aus⸗ waͤrtigen Handels nicht zu beneiden, denn Großbritaniens Reich⸗ thum und Macht erlauben uns, in dieser Hinsicht großmuͤthig zu seyn; aber wenn wir bedenken, daß dieser Handel dereinst durch eine Kriegsflotte wird unterstuͤtzt werden muͤssen, daß eine Marine die sichere Folge einer Ausdehnung der Kolonial⸗Macht ist, so sollten wir doch jene Erwerbungen von Kuͤstengebiet mit Argwohn betrachten. Frankreich haäͤlt jetzt 130 Meilen der Afrikanischen Kuͤste besetzt. Es duͤrfte im Lauf der Jahre die ganze Kuͤste von Tunis bis zur Meerenge von Gibraltar in Besitz nehmen. Wird es dann nicht, mit einer Reihe herrlicher Haͤ⸗ fen zu beiden Seiten des Mittellaͤndischen Meeres und vermuth⸗ lich auch im Besitz der Balearischen Inseln, wenigstens Port Mahon's, jenes Meer ganz unter seiner Kontrolle haben und es fast zu einem geschlossenen machen koͤnnen, wie Rußland das Schwarze Meer? Wenn es etwas giebt, worin die Nationen Europa's einig sind, so ist es die Eifersucht auf Großbritaniens Ueberlegenheit zur See, und es sollte uns nicht wundern, wenn dereinst Rußland und Frankreich sich verbaͤnden, um die Briti⸗ sche Flotte aus dem Mittellaͤndischen Meere auszuschließen und unsere Seemacht, die bis jetzt sie beide beherrscht hat, zunichte zu machen. Dahin wird es freilich in diesem Jahre und auch wohl in den naͤchsten Jahren noch nicht kommen, aber eine Zukunft ist doch als die natuͤrliche Folge unserer Po⸗ litik zu befuͤrchten. Der Herzog von Wellington sah sehr wohl, wie wichtig fuͤr Frankreich die Eroberung von Algier einst werden koͤnne, und wir glauben noch, daß es einer der Gruͤnde war, weshalb Se. Gnaden den jetzigen Koͤnig der Franzosen so schnell anerkannte, daß dieser mit großer Bereit⸗ willigkeit versprach, die Zusage, welche Karl X. gebrochen hatte, zu erfuͤllen. Ohne Zweifel wuͤrde der edle Herzog, waͤre er laͤnger am Ruder gewesen, von Frankreich ganz unumwun⸗ den die Verzichtleistung auf Algier efordert haben; wenigstens aͤtte er gewiß eine Reihe von Eroberungen nicht gestattet, die eine gewaltige Macht in Afrika begruͤndet haben, ohne daß eine andere Veranlassung dazu war, als die Beleidigung eines Fran⸗ oͤsischen Konsuls durch den Dey von Algier. Wir glaubten, daß eine Gebiets⸗Erweiterung eine seit dem Wiener Traktat von den Europaͤischen Souverainen nicht gestattete Sache sey, aber wie es scheint, hat Frankreich sich das Vorrecht heraus⸗ genommen, in dieser Fehlehans zu thun, was ihm beliebt; und England, die einzige wirklich gefaͤhrdet werden, kuͤmmert sich gar nicht darum. Nicht als wollten wir, daß Frankreich der Krieg erklaͤrt wer⸗

den muͤßte, weil es Konstantine genommen, aber wir glauben, daß unsere Minister ihre Pflicht vernachlaͤssigt haben, weil sie

gar keine Erklaͤrung von Frankreich gefordert. Eine Vorsichts⸗ Maßregel koͤnnte noch getroffen werden, um den Besitz der Barbaresken⸗Kuͤste zu neutralisiren: England muͤßte Ceuta be⸗

ation, deren Interessen dadurch

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setzen, welches Spanien ihm ohne Schwierigkeit abtreten wuͤrde, da es dasselbe doch nicht gegen die Mauren zu vertheidigen vermag. Mit Gibraltar auf der einen und Ceuta auf der an⸗ deren Seite koͤnnte England uͤber den Zugang zum Mittellaͤn⸗ dischen Meere gebieten, wenn auch seine innere Beschiffung desselben immer noch ernstlich behindert werden koͤnnte. Es ist besser, daß wir Ceuta besitzen, als daß die Mauren es erhalten, und da sein Besitz fuͤr Spanien keinen Werth hat, so wuͤrde weder die Regierung der Donna Isabella noch die des Don Carlos sich lange bedenken, es gegen ein Aequivalent auszutauschen. Der bloße Besitz von Malta und Gibraltar kann Frankreichs verbesserte Lage nicht neutralisiren; die Verbindung zwischen beiden Punkten wuͤrde im Fall eines Krieges nicht ungestoͤrt bleiben, und wir koͤnnten auf die Behauptung des ersteren, das dann ganz isolirt und von der in den Haͤnden eines maͤchtigen Feindes befindlichen Afrikanischen Kuͤste aus bedroht wäͤre, nicht mehr mit Sicherheit rechnen. Als Frankreich, trotz seiner feier⸗ lichen Verpflichtung gegen Großbritanien, Algier zu okkupiren beschloß, da sah das Englische Volk ruhig zu, weil es damals glaubte, daß Frankreich nicht im Stande v⸗ wuͤrde, sich in seiner Eroberung zu behaupten. Jedermann sagte, die Ansied⸗ ler wuͤrden einzeln aufgerieben werden, und Frankreich werde niemals im Innern festen Fuß fassen koͤnnen. Wir taͤuschten uns aber, und jetzt erst faͤngt man an einzusehen, wel⸗ ches Uebergewicht wir unseren natuͤrlichen Nebenbuhler ha⸗ ben erlangen lassen.“ Der Sun, ein radikales Blatt, will keinen solchen Besorgnissen Raum geben, wie sein Kollege, der „True Sun“, der sich in aͤhnlichem Sinne wie die „Mor⸗ ning Post“ aͤußert, sondern macht darauf aufmerksam, daß die Franzosen niemals Geschicklichkeit in ihren Colonisations⸗Ent⸗ wuͤrfen gezeigt haͤtten, und daß daher auch ihre Afrikanischen Besitzungen von geringem Nutzen fuͤr sie seyn wuͤrden. Der ministerielle Courier bemerkt, daß, nach der Versicherung seines Korrespondenten in Paris, die Artikel der „Morning Post“ uͤber die Besetzung von Konstantine dort großes Aufsehen ge⸗ macht haͤtten. „England“, sagt dieses Blatt darauf, „hat mit Frankreichs Gebietserweiterung in Afrika gar nichts zu schaffen, so lange Frankreich uns keine Beeintraͤchtigung und keine Be⸗ leidigung zufuͤgt. Es ist nicht die Pflicht unserer Staatsmaͤn⸗ ner, wie auch die „Morning Post“ daruͤber denken mag, die Welt unter die verschiedenen Nationen zu vertheilen und zu entscheiden, welche zu viel und welche zu wenig hat. Nichts ist uͤberhaupt ein veraͤchtlicherer Grund der National⸗Eifersucht und National⸗Erbitterung, als die Vermuthungen der Staats⸗ maͤnner uͤber die kuͤnftige Groͤße der Nationen. Wer haͤrte vor funfzehn oder zwanzig Jahren Frankreichs jetzige Lage vorher⸗ gesehen? Damals war es uns darum zu thun, unsere Allianz mit Rußland aufrecht zu erhalten, und wir waren nur auf un— seren Nachbar eifersuͤchtig. Viele Jahre hindurch foͤrderten wir aus allen Kraͤften die Erweiterung von Rußlands Groͤße. Eng⸗ land lieh ihm seine Marine⸗Offiziere und unterrichtete es in der Kunst, fuͤr die Gesundheit und den Unterhalt seiner Armeen zu sorgen. England unterstuͤtzte Rußland und half ihm in den Westen Europa's vordringen; und jetzt ist es Rußland, vor dem die „Morning Post“ und der „Morning Herald“ Furcht haben.“

Seit dem Maͤrz 1836 waren nach der neuen Britischen Kolonie in Suͤd⸗Australien schon bestaͤndig Schiffe abge⸗ gangen, an deren Bord sich der General⸗Landmesser, nebst meh⸗ reren Ingenieuren, der Kolonial⸗Secretair, ein Auswanderungs⸗ Agent und eine große Anzahl Arbeiter befanden, die dem Gou⸗

selbst am 28. Dezember vorigen Jahres am Bord des „Buffalo“ im St. Vincent's Golf ankam und an der Muͤndung des Strutt⸗ Flusses ans Land stieg. Der Gouͤverneur begab sich sofort in das Zelt des Kolonial⸗Secretairs, Herrn Gouger, in welchem, in Gegenwart der uͤbrigen Mitglieder des Kolonial⸗Rathes, der Geheime⸗Raths⸗Befehl, wodurch Suͤd⸗Australien zu einer Pro⸗ vinz erklaͤrt wird, erlassen und die uͤbliche Eidesleistung vorge⸗ nommen wurde. Sodann wurde derselbe Befehl den Ansied⸗ lern, von denen etwa 200 zugegen waren, voorgelesen und die Britische Flagge mit der Koͤniglichen Salve be⸗ gruͤßt. Der Gouverneur hat nun unterm 25. Mai dieses Jah⸗ res eine Proclamation erlassen, worin er mehreren Punkten Namen ertheilt und den Ort, wo er residirt, Adelaide, den Ha⸗ fen aber Port Adelaide nennt. Die Errichtung von Wohnun⸗ gen ging rasch vorwaͤrts, doch hatten sie zum Theil noch ein sonderbares Ansehen, indem einige aus Erde und Gras oder Binsen, andere aus huͤlzernem Fachwerk bestehen und mit Segeltuch bedeckt sind. Untr den Auswanderern befinden sich mehrere Deutsche Familien, die in ihrer National⸗Tracht, na⸗ mentlich die Frauen, in jeiem fernen Welttheile einen unge⸗ wohnten Anblick gewaͤhrten. Die Glenelg⸗Ebenen, auf denen die Kolonie sich ausdehnt, snd etwa 20 Englische Meilen lang und 8 Meilen breit. Der Hoden ist vortrefflich und wird von denen, die in den Staaten Ohio und Indiana gewesen sind, mit den dortigen Prairien verglichen. Eucalyptus⸗Ar⸗ ten und Banksien bedecker die Ebene, und mehrere auch in Europa vorkommende Pflanzen wurden mit großer Freude begruͤßt. Papageier verschiedener Art und Wachteln finden sich in großer Menge; mit einem Worte, es ist eine der beguͤnstigtesten Gegenden de Erde. Die Eingeborenen in der Naͤhe der neuen Niederlassing stehen an Bildung weit hoͤher als die gewoͤhnliche Race do Neuhollaͤnder. Ihre freundschaft⸗ lichen Gesinnungen, ihr anfaͤndiges, gefaͤlliges Benehmen ver⸗ bannen alle etwa gehegte Fircht, und es ist zu hoffen, daß man bald den Versuch machen wrd, sie zu civilisiren. Fuͤr den Un⸗ terricht der juͤngeren Mitgleder der Kolonie wird ebenfalls ge⸗ sorgt, und der Praͤsident de Suͤd⸗Australischen Compagnie hat bereits einen Plan zur Errchtung einer Schule entworfen. Um jedem moͤglichen Mangel an Lebensmitteln vorzubeugen, hatte der Gouverneur bfohlen, daß eine große Anzahl Ochsen und eine bedeutende Quantitaͤt Mehl und, da es auch an Transportmitteln fehlte, eine Anzahl Pferde, Wagen und Boͤte in Sydney angekauft werden sollten. Die hiermit beauf⸗ tragten Personen sind berets zuruͤckgekehrt und haben sich ih⸗ res Auftrages zur voͤlligen fuszeesngeit des Gouverneurs ent⸗ ledigt. Das Ave gg8 ist, wie fast immer in neuen Kolo⸗ nieen, sehr hoch; gute Zimmnelleute und Maurer erhalten taͤg⸗ lich, ohne die Lebensmittel, 6 bis 7 Shillinge, und gewoͤhnliche Arbeiter 4 bis 5 Shillinge Es sind jetzt etwa 350 tuͤchtige Arbeiter beschaͤftigt, und es soͤnnten wohl noch mehr als die dreifache Zahl Arbeit finden. Das Benehmen der arbeitenden Klasse ist im Allgemeinen loherswerth; nur Wenige machen eine Ausnahme und auch diese richt auf eine auffallende Weise. Zeitungen aus Rio Janliro vom 28. August melden, daß die Handels⸗Angelegenheiten sich einiger Besserung erfreuten, und daß keine weitere Fallisanents vorgefallen waren. Nachrichten aus Valograiso aus der Mitte Juli's zu⸗ wird die Peruanische Kriegs⸗Expedition, wegen Mangel

folge an Geld in den Kassen de Regierung, wahrscheinlich nicht un⸗

verneur der Kolonie, John Hindmarsh, vorauseilten, welcher

ter Segel gehen. Die politischen Angelegenheiten in Chll wurden von Tag zu Tage kritischer; der Parteigeist nahm se uͤberhand, daß man den Ausbruch eines Buͤrgerzwistes fast unvermeidlich hielt.

Nesz sande.

Aus dem Haag, 30. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig ha⸗ ben gestern zum erstenmale wieder nach dem Ableben Ihre Majestaͤt der Koͤnigin dem oͤffentlichen Gottesdienste beigewohn, In Begleitung Sr. Majestaͤt waren der Prinz von Oranien Prinz Friedrich der Niederlande und Prinz Albrecht von Pre ßen nebst Hoͤchstderen Gemahlinnen, so wie der Prinz Alexa der und die Prinzessin Sophie. Der Prediger Dermont hie bei dieser Gelegenheit eine allgemein ergreifende Predigt, der er uͤber die Tugenden und den liebenswuͤrdigen Charakt der verewigten Koͤnigin sprach, und sowohl der Koͤnigl. Famil als der zahlreich versammelten tief betruͤbten Gemeinde die To stungen der Religion an das Herz legte.

Heute war bei Sr. Majestaͤt große Audienz, bei der st wohl Hoͤchstdieselben als die Koͤniglichen Prinzen die Beileide bezeigungen des diplomatischen Corps, der Minister und Staat⸗ Raͤthe, der Mitglieder der Generalstaaten und der hohen G richtshoͤfe, so wie einer großen Anzahl anderer angesehen Personen empfingen.

Aus Java sind hier Nachrichten bis zum 22. Juli ei gegangen. Der Prinz Heinrich setzte damals seine Rundreit noch fort und war von Surakarta nach Oschoktschokarta g gangen.

Bruͤssel, 30. Okt. Die Revpraͤsentanten⸗Kammer ist i mer noch mit den Berathungen uͤber einige Modificationen d Gesetzes uͤber die Einfuhrzoͤlle beschaͤftigt. Die Sectionen d Kammer setzen inzwischen die Untersuchungen des Budgets fo

Es scheint, daß in dem Orte Leuze Unruhen stattgefund haben, woruͤber aber bis jetzt bestimmte Nachrichten fehle Aus Tournai wird berichtet, daß auf das Verlangen des K. niglichen Anwalts der Befehlshaber des Platzes einen Offizi mit 30 Mann Lanciers in diese Gemeinde geschickt habe, u— den Aufstand, der zwei Tage gedauert hatte, zu unterdruͤcke und daß Alles zur Ruhe zuruͤckgekehrt sey. Eine Bruͤssele Zeitung sagt, diese Unruhen seyen dort, wie an vielen ande Orten, in Folge der Missionair⸗Predigten ausgebrochen.

Der beruͤhmte Belgische Maler, Herr Verboekhoven, h giebt sich nach Konstantine, um an Ort und Stelle die Studi zu einem historischen Gemaͤlde aufzunehmen.

Ein junger Mann von 24 Jahren, Dominik Neelma aus Ecloo gebuͤrtig, soll die Kunst erfunden haben, eben schoͤn auf Glas zu malen, als man es in fruͤheren Jahrhu derten verstand. Der Erfinder theilte die Sache dem Buͤrge meister des Orts mit, der sich beeilte, den Minister des J. nern davon in Kenntniß zu setzen. Auf den Wunsch des M gistrats wurden Versuche des Kuͤnstlers dem Direktor der sihh nen Kaͤnste vorgelegt, der seine voͤllige Zufriedenheit daruͤb aussprach. Dadurch ermuthigt, hat Neelmans ein Gemaͤl die heilige Familie darstellend, begonnen, welches hinsichtlich d Lebhaftigkeit und Frische der Farben nichts zu wuͤnschen uͤbe laͤßt und das im Laufe dieses Monats dem Koͤnige vorgele werden soll.

Der Belge sagt in Bezug der kuͤrzlich von Hem Donker⸗Curtius in Holland herausgegebenen Schrift uüͤlb⸗ Eisenbahnen: „Wir haben Grund zu glauben, daß de Verfasser dieser Schrift, welche einem Buͤndniß zwischen He land und Belgien auf dem Fuße gegenseitiger Unabhaͤngigke das Wort redet, nicht das vormalige Mitglied der Geners staaten ist, sondern einer seiner zwei Bruͤder, welche beide d alten republikanisch⸗Hollaͤndischen Partei angehoͤren, und d entweder Advokat oder Pfarrer ist. Wir wuͤrden mit Ve zmagen erfahren, daß wir im Irrthum sind, denn eine solc Schrift, von einem dem Hause Oranien ergebenen Diene wouͤrde eine sehr hohe Bedeutung haben.“

In Antwerpen ist am 29. Oktober bei Gelegenheit ein sogenannten Roͤmischen Wettrennens des Herrn Baptiste Loist ein beklagenswerthes Ungluͤck passirt, indem zwei Triumphwag aneinander fuhren, wobei ein Kunstreiter den Tod fand, Anderer schwer verwundet wurde und auch vom Publiky Mehrere verletzt worden sind. 8

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 27. Okt. Se. Maj. der Koͤnig wurden ! Hoͤchstderen Ankunft in Upsala im Namen der dasigen Unive sitaͤt von dem Professor Atterbom begruͤßt, der bei dieser Got genheit unter Anderem sagte: „Es giebt wunderbar begalh Wesen, welchen die Vorsehung vergoͤnnt hat, ununterbrochen Gesundheit und Kraft zu leben und ihre Bahn, unabhaͤng. von den Wechseln des Alters in unverminderter Kraft fortz! setzen. Ihre Persoͤnlichkeit gleicht jenen Goͤttergestalten de Kunst, in welchen das Leben nie die Graͤnze einer maͤnnliche Reife uͤberschreitet, nie den Ausdruck der unvergaͤnglichen J gend einer großen und reichen Seele verliert. Ew. Majest gehoͤren, zum Gluͤcke fuͤr Schwedens Volk, zu der Zahl dieß seltenen Wesen.“

Der Koͤnig erwiderte hierauf in Franzoͤsischer Sprache „Meine Herren! Bei Meiner Ankunft in Schweden vo 27 Jahren und wenige Tage nach Meinem Einzuge in desse Hauptstadt, empfing Ich von Ihrer Universitaͤt die erfreulich sten Versicherungen fuͤr die Zukunft des Landes, das mich g. rufen dö. um seine mißkannten Rechte zu vertheidigen un seine Nationalwuͤrde zu behaupten. Die Zeitlaͤufte wart mehr als schwierig. Der groͤßere Theil Europa's folgte eine einzigen Fahne; ein Siegeswagen durchfurchte den Wel theil, und Schweden war ungluͤcklich, ohne jedoch alle Hoß nung Küiageven. Das Andenken des Entschlusses des große Gustav Adolph, das Reich des Gedankens zu vertheidigen, in dem er dem Aufrufe der Deutschen Voͤlker entsprach, erhe meinen Geist und ich ahnte, daß die Waͤlder und Berge de

Polarkreises noch einmal wohl dem unterdruͤckten Deutschlan

nicht allein Vertheidiger, sondern auch gluͤhende Freunde de Rechte der Nationen zufuͤhren koͤnnten. Die ECreignisse smn Ihnen bekannt. Die Vorsehung segnete die Waffen Schweden und seiner Verbuͤndeten. Katastrophen, welche zu begreifen de Nachwelt schwer fallen wird, haben der Mitwelt unwidersprech liche Beweise geliefert, daß die Staats⸗Gesellschaften nur dul Erkenntniß der Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe der Mensch heit befestigt werden koͤnnen. Einer unserer ersten Denker hag uͤber sein Land schreibend, gesagt: „„Die Geschichte Schwe dens sey die seiner Koͤnige.’““ Ich theile seine Ansicht ung setze hinzu: Gluͤcklich die Koͤnige, welche, wie Ich, sich auf di Nation stuͤtzen koͤnnen, die ihnen ihre Angelegenheiten anver traut. Dieses Vertrauen ist es, was Mir, bei Meinem schet

vorgeruͤckten Alter, so zu sagen, ein neues Leben glebt; was gekraͤftigt durch den Schutz der goͤttlichen Vorsehuͤng, Mich unter die Volksschaaren gefuͤhrt hat, die Mir entgegenstroͤmten um Mir nicht allein fuͤr das Gute zu danken, das zu thun Ich Facsc genug gewesen, sondern auch fuͤr dasjenige was Ich fuͤr das Vaterland noch im Sinne trage. Es ist end⸗ lich auch dieses Vertrauen, das Meine Beschluͤsse fortwaͤhrend leitet. Sie, Meine Herren, gaben der studirenden Jugend und lassen nicht ab, derselben zu geben, einen edlen Im,⸗ puls zur Erwerbung und Fortpflanzung der Rechte jedes Mit⸗ gliedes der Staats⸗Gesellschaft. Es gehen aus den verschiede⸗ nen Klassen Ihrer Unterweisung Juͤnglinge hervor, Die einst an Ihre Stelle treten werden; andere, welche die ersten obrigkeit⸗ lichen Stellen, die ersten Heeres⸗Aemter bekleiden, und solche welche sich den oͤffentlichen Geschaͤften widmen werden. Dem Ackersmanne gleich, saͤen Sie, damit das Vaterland die Fruͤchte Ihrer Muͤhen aͤrndten moͤge. Sie wissen es, Meine Herren welche lebhafte Achtung Sie Mir eingefloͤßt und welche wahre Anhänglichkeit an Ihre Universitaͤt Ich hege. Indem Ich Sie der Fortdauer Meines vollen Koͤniglichen Wohlwollens versichere bitte Ich den Allmächtigen, daß er Ihnen Kraft verleihe, die Hindernisse zu uͤberwinden, denen Maͤnner, die sich der Mensch⸗ c jederzeit begegnen, wo sie ihr Ziel zu erreichen uben.

Daͤnemark.

openhagen, 30. Okt. Bei Ihrer Majestaͤten des! 6⸗ igs und der Koͤnigin Hin⸗ und Zurckfahrr 88 8 8 chauspiel, am Sonnabend, wurden Allerhoͤchstdieselben von em stets wiederholten Freudenrufe des in den erleuchteten Stra⸗ en versammelten Volkes empfangen. Bei Ihrer Majestaͤten eintritt in das Schauspielhaus begruͤßte sie der Jubel aller da⸗ elbst Versammelten. emnaͤchst wurde ein von Professor 8 2s . feseh e; 868 sfesungen. Als Ihre Majestaͤten das a ießen, widerhallte selbiges wieder ufe der Anwesenden. b 1u“ Auf Anlaß des Geburtstages unserer geliebten Koͤnigin wur⸗ en, wie im vorigen Jahre, die saͤmmtlichen Eleven der dem eneral⸗Schulwe en unterliegenden Militair⸗Schulen Erwach⸗ ene und Kinder, 480 an der Zahl, in ihren resp. Schul⸗Lokalen it 2h E“ ba ö’“ Befehl bewir⸗ Munterkeit, Freude und Dankbarkei 1” 1 Reihen der jungen Gaͤste. 1 heräschiec zin hen

Deutschland. 8*

Hannover, 2. Nov. Ihre Durchlauch en der F s Han: 6”“ 8 chten der Fuͤrst u er Erbprinz von Bentheim sind hier angekommen.

Dresden, 1. Nov. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Amalia Augusta, Gemahlin Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Pehann, seaehe hr Veanzen 2lagt,, Ernst und Georg und der

rinzessin Elisabeth gestern Abend von insee hier wi I“ Tegernsee hier wieder Dresden, 1. Nov. (Leipz. Ztg.) Einer der wichtig⸗ en Gegenstaͤnde, der noch auf gegenwaͤrtigem Landtage 1 var in den naͤchsten Tagen zur Berathung kommen wird, folgender Feenschlag 82 of Scotland fire insurance mpagnie in Glasgow. iese Gesellschaft erbietet sich naͤm⸗ in Bezug auf das Koͤnigreich Sachsen: „Unter Nieder⸗ legung einer Caution von 2 Millionen Thaler in Staatspa⸗ pieren, die jedenfalls auf Verlangen der Regierung bis auf den fuͤnfjaͤhrigen Betrag der Praͤmien⸗Einnahmen zu erhoͤhen ist, die

1241 anfangs sanguinische Hoffnungen dauernd herrschende Ruͤhe und Stille auf kurze brechen vermocht. Ehe aber die volstänosg⸗ ve zu veste⸗ ben zu hoffen steht, duͤrfte wenigstens noch ein Quinquennium, von jetzt an gerechnet, vergehen, da die Sache gar nicht so leicht sich macht, als man fruͤher gedacht hat. Denn das groͤßte Hinder⸗ niß liegt nicht sowohl in der Mittellosigkeit, wie man haͤufig ge⸗ gaubt hat, als vielmehr in der Traͤgheit einzelner Gemeinden Das Geld steht bei dem gemeinen Manne und insbesondere auf den Doͤrfern in gar zu hohem Werthe, und Geld fordert das neue Schul⸗Gesetz, wo man sonst Naturalien und Lebens⸗ mittel gab oder damit auskam, daß man den Schullehrer in sei⸗ vböe wohnen und an seinem Tische mitessen ließ. Auch 18 chul⸗Vorstaͤnde, durch welche man sich in dem neuen Schul⸗ üess eine Art Bruͤcke bis in das Herz der Gemeinden zu bauen gehofft hat, wollen, gebildetere Orte ausgenommen, bis durchaus nicht einschlagen; sie koͤnnen ihre Stellung nicht egreifen und nehmen stets Partei fuͤr die Gemeinde, weil mit den Geldbeuteln dieser auch der ihrige zur Mitleidenheit ezogen wird, und weil sie die Gemeinde durchgehends als ihre Klienten betrachten, von denen sie als Abtruͤnnige wuͤrden behandelt wer⸗ den, wenn sie sich den Vorschlaͤgen der Behoͤrden ohne Einreden fuͤgen wollten, denn leider kann hier nicht verschwiegen werden ¶daß unter dem gemeinen Manne nur zu oft das Vorurtheil herrscht, als konspirirten die Behoͤrden mit Pfarrern und Schul⸗ meistern gegen seinen Geldbeutel. Es gebricht die moralische Kraft und Selbststaͤndigkeit. Daheim kannegießert man freilich und thut wichtig, aber im oͤffentlichen Leben ist das Achselzuk⸗ ken an der Tagesordnung. Der Schullehrerstand aber ist noch immer das Stichblatt, das vielen zur Zielscheibe ihres Scharfsinnes, ja ihres Witzes dient; der [lotz, den jeder ghres zum Bearbeiten auf seine Werkelbank nimmt; der Baustein der nun schon seit Anfang zu dem Gebaͤude der Schule ver⸗ mauert worden ist, ohne bisher zum Ecksteine geworden zu seyn. „Auch das neue Schul⸗Gesetz betrachtet ihn noch zu sehr als Material und will ihn nur besser vermauern. Es will dem Schulmanne hoͤchstens einen neuen Rock kaufen und einen be⸗ quemeren Sitz zurechtlegen. Sonst soll er bloß reden, wenn er gefragt wird, d. h. im Examen.“ 8 8

Hreich.

Wien, 31. Okt Auf Alleerhoͤchst u, 31. H 2 hste Anordnung wird fuͤr weiland Ihre Majestaͤt Wilhelmine Louise, Konigin der Nlü⸗ veecnge⸗ ve FGögagh von heute, den 31. Oktober d. J., an⸗ g gen, durch zehn Tage, d. i. bis einschließlich 9. ohne Abwechselung getragen werden. u.“*

9 Ien. om, 24. Oktober. Am 18ten d. hat hier setzung des kuͤrzlich verstorbenen he; gefunden.

Auch die Pariser Auotidi .

) 2 ienne hat von ihrem Korre⸗ bgnegen in Rom unrichtige Mittheilungen uͤber die Cholera⸗ 8n 1. zerhalten, was heute vom Diario geruͤgt wird, je⸗ 8 in viel milderem Tone, als dies fruͤher in Bezug auf den Korrespondenten eines Deutschen Blattes geschah. er Bericht⸗ erstatter der „Quotidienne“ hatte unter Anderem erzaͤhlt, es

seyen allein am 16. August 600 Personen erkrankt u 5 alleiꝛ Aug nd 435 ge storben, die Zahl saͤmmtlicher an der Cholera Verstorbenen ne⸗ as

zu erregen schien, die fort⸗

die feierliche Bei⸗ Kardinals Luigi Frezza statt⸗

am Tage des Abschlusses bestehenden Immobiltar⸗Versicher nach einer Hurchschnitts⸗Pltchte Gr. pr. 100 eheh euen Versicherungen hingegen, nach stattgehabtem Brande und egen neuen Anbaues, so wie wegen Erhoͤhung der am Tage tes Abschlusses vorhanden gewesenen Versicherungen, nach nem feststehenden vertragsmaͤßigen Tarif zu uͤbernehmen.“ ie Direktoren der gedachten Compagnie, Mr. Sprott und er. Duncan, haben das Land bereist und haben ihren Agenten, n gegenwaͤrtig sich hier aufhaltenden Dr. Schellwitz aus Leip⸗ g, bevollmaͤchtigt, Offerten zu machen und bis auf die Geneh⸗ igung der Compagnie abzuschließen, unter Bedingungen, elche gegenwaͤrtig zur Begutachtung der 2ten Kammer gelangt d. Jetzt liegt nun ein vom Abg. v. Thielau in aus⸗ eichneter Weise uͤber diesen Gegenstand verfaßter Bericht der rten Deputation vor. Nach den gruͤndlichsten Eroͤrterungen richt diese Deputation die Ueberzeugung aus, daß eine solide ere Gesellschaft guͤnstigere Bedingungen nicht stellen wird ch kann, und daß Sicherheit vorhanden ist, welche irgend ver⸗ langt werden mag. Die Deputation theilt ferner mit, daß der Anschluß der Leipziger Gesellschaft, gerade durch die Niedrigkeit der Praͤmiensaͤtze, Schwierigkeiten gefunden hat. Kurz, sie haͤlt, nach einer gruͤndlichen Eroͤrterung, dafuͤr, daß sich die An⸗ nahme des Anerbietens der gedachten Gesellschaft vorzuͤglicher darstellen duͤrfte, als jeder andere Vorschlag. Da die Depu⸗ tation aber glaubt, daß es leicht moͤglich sey, daß die II. Kam⸗ mer einer freien Assekuranz den Vorzug geben werde, so rich⸗ tet sie ihr Gutachten darauf: die hohe Staats⸗Regierung zu er⸗ 2 dieten einzugehen und derselben die Ver⸗ 1v. der Immobilien im Kögt9rrich Sachsen ausschließlich M oder aber 2) die Versicherung der Immobilien im e Ronzessionirung mehrerer hinlaͤnglich solider Feuer⸗ s erun s⸗Gesellschaften, und unter Feststellung eines Tarifs unter Abverlangung einer mit der Summe der uͤbernom⸗ Versicherungen in Verhaͤltniß stehenden Caution gaͤnz⸗ enen 6 geben. Dann uͤberlaͤßt die Deputation der hohen . Mer: ob sie es fuͤr zweckmaͤßig finde, hinzuzufuͤgen: „daß auee festgestellt werde, wie hoch jeder Besitzer eines en .“ einer der konzessionirten Gesellschaften ver⸗ Die Allgemeine Schul⸗Zeitung enthaͤlt uesten Nummern einen (wie die Leipz. Allg. Ztg. bemerkt) zum eil sehr heftigen, dabei aber nicht uninteressanten Aufsatz uͤber gegenwaͤrtigen Zustand des Volks⸗Schulwesens und der paͤ⸗ gogischen Literatur und Journalistik in Sachsen. „Wenn es be ist”“, heißt es darin, „daß die beste Familie diejenige ist, he am wenigsten besprochen wird, so gehoͤren wir Sach⸗ fiche zur schlechtesten Staats⸗Familie. Wir sind zwar icht und buͤrgerlich eingerichtet, aber sauber und behaglich, dz buͤrgerlich still und geraͤuschlos. Wenn wir daher hier 3 reden, so geschieht es nur als un⸗ 1 F. 9. Leinung und fein reputirlich, um Niemanden b en opf zu stoßen. Neuerungs⸗Versuche zu machen huͤ⸗ 8 uns wohl; wir uͤberlassen dies Anderen und nehmen EeE““ erst an, was sich erprobt hat. Daher ae si 5 ei uns nur, was in dem guten, alten Gleise geht.“ 8 allgemeine Charakter der Sachsen ist, nach des Verfas⸗ nsicht, auch im Gebiete des Saͤchsischen Schulwesens nicht

in einer ihrer

jedoch bis zum 21. September schon an 14,000 betragen „Diario“ bemerkt hierauf, am 16. August seyen nicht mehr als 132 erkrankt und 53 gestorben, die Zahl saͤmmtlicher von der Cholera hingerafften Personen betrage aber selbst bis zum letzten Tage der Epidemie kaum den dritten Theil der von dem Franzoͤsischen Blatte angegebenen Zah!.

Saniehhhn

Madr id, 21 Ott In der heuti 1 C

Okt. In de gen Sitzung der Cortes

wurde ein Antrag des Herrn Cardero, die Jaaunche Umgestal⸗

tung verschiedener Zweige des Kriegs⸗Departements betreffend,

üch zweitenmal verlesen und an die Kriegs⸗Kommission ver⸗ iesen.

Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt das Geset gehen. Angriffe gegen eine der beiden. werden bestraft, und die Kammern liche nehmen.

Da der mit den Herren Rothschild wegen der Quecksilber⸗ Bergwerke von Almaden abgeschloseene Kontrakt im Fhser⸗ Jahre zu Ende geht, so hat die Koͤnigin ihn erneuert, und man

gegen Preß⸗Ver⸗ ammern der Cortes koͤnnen selbst davon gericht⸗

cent gemachten Prisen Anspruͤche haben, die Auszah ch

Forderungen nachgesucht, so 88 hlermit eeg 82 die Regierung Ihrer Allergetreuesten Majestaͤt zur gehoͤrigen Zeit die erforderlichen Summen nach London gesandt hat, wo sie dem dortigen Agenten Herrn Mendizabal uͤbergeben worden sind. Die Betheiligten haben sich daher wegen ihrer Forde⸗ rungen allein an ihn zu halten.“

Lissabon, 24. Oktober (Morni 1 1 1 . n o st.) Die offenbar ihr uͤbereiltes Votum in die 3 ammer und 72 jetzt alles Moͤgliche, um die gefaͤhrliche Ten⸗ enz jener Ma regel zu entfernen; sie haben zu diesem Zweck mit einer Mgjoritaͤt von 22 Stimmen der Koͤnigin das Veto 44 Stimmen gegen 17 die Vollmacht, die Cortes nach Belieben zu prorogiren und selbst aufzuloͤsen, bewilligt. Es wa⸗ ren jedoch in den letzten Sitzungen nie mehr als 60 bis 70 De⸗ putirte zugegen, da mehrere vorsaͤtzlich wegblieben. oͤnigin bekuͤmmert sich noch immer nicht um die oͤf⸗ degss , fheehend, und obgleich sie bereits wieder öͤffent⸗ 1““ Eeraa42 3 L. evnen n die Minister doch keine Audienz erhal⸗ Die Herren Castro Pereira und Boveda Mini 1— b c inister der 2seen 9. des Krieges, bestehen ; bis je ihre Ent zenongen t hre Entlassung sedoch noch nicht an⸗ ie man sagt, ist der Visconde Sa da Bandeira mit de 1G m Benehmen der Cortes nicht zufrieden, und der Visconde das soc ““ 11v seyn. 2 n Folge eines Streites zwischen dem Obersten 1 und einem ruder des Visconde Sa da 1n Sees Befoͤrderung des Le bteren, bei dem es zu Schlaͤgen kam ist CC“ Ofsttter in das Kastel S. Jorge gebracht nd man will wi t iegsgericht ge G issen, er werde vor ein Kriegsgericht ge⸗ Der ehemalige Mini

er Manoel b man zweifelt an seinem Lanoel Passos ist gefaͤhrlich krank;

lufkommen.

er Admiral Napier wird sich au Damvsschiff „Iberia⸗ p sich auf dem heute abgehenden

2₰

nach England einschiffen.

WWD1

Die Gazzetta di Zara meldet unterm 20 er: „Im Verfolge der Nachricht von der durch den 1e.sid eehr. med Vedschihj Pascha in Vosnien bewirkten Ordnung, bei wel⸗ cher Gelegenheit wir anzeigten, wie eine Zusammenkunft zwi⸗ schen dem Banus von Croatien und dem Wesir felbst in Zavalz stattfand, und wie Letzterer in der Richtung von Ostroxacz aufgebrochen war, sind uns nun weitere Nachrichten aus Gla⸗ mosch vom 10ten d. zugekommen, die wir auch zur Kennmniß unserer Leser ungesaͤumt bringen: Nachdem der Wesir seinen aus Anatolien gebuͤrtigen Kaftan⸗Aga, Namens Mustafa⸗Aga, an die Stelle des rebellischen Capitains Besbirevich, in Ostroxacz uruͤckgelassen, setzte er sich am 28sten v. M. gegen Biach in Bewegung, von wo er am 2. Oktober in Glamosch, und am zten mit einem Theile der Armee in Liwno ankam, waͤhrend der andere auf dem Wege nach Kupres begriffene Theil die Richtung nach Tcavernick einschlug. Man kann mit Recht sa⸗ gen, daß diese wohlbewaffneten, eingeuͤbten und gaͤnzlich nach Curopaͤischer Art uniformirten Truppen einen sehr guͤnstigen Eindruck zuruͤckließen. Die regelmaͤßig organisirte Reiterei fuͤhrt Lanzen mit rothen Faͤhnlein und eine der der Uhlanen aͤhnliche Waffenruͤstung; auch die Infanterie zeigt eine sehr schoͤne Hal⸗ tung. Außer etwa zwanzig Rebellen worunter der Kom⸗ mandant Arnautovich, die eingezogen und mit fortgenommen wurden, sind au i 1 naͤckigen Aufwiegler der Bosnischen dr eg d.an e d0 dhe. mich und Boschattia, in Ketten gelegt und nebst ihren Fami⸗ lien fortgefuͤhrt worden. Am Aten d. M. ist der Wesir von Livno nach Serajevo abgegangen, nachdem er den Befehl zum Wiederaufbaue des Klosters und der Kirche von Lipntk, welche bei der Vertheidigung gaͤnzlich zerstoͤrt wurden, erlassen Nachdem der Wesir saͤmmtliche Stellen mit wohlgesinnten Per⸗ sonen, welche als Muselims und Kommandanten fungiren sol⸗ 18 hoff 1.ag den Graͤnzen von Tuͤrkisch⸗Kroa⸗

atien die Ruhe auf ei rnde Weise— H ge ar seßn⸗ he auf eine dauernde Weise her⸗

Moldau und Wallachei.

Die Allge meine Zeitung berichtet von der Moldaue a Gräaͤnze unterm 10. Okt.: „Der alte Kostaki Paschkan

Vett dieserhalb in wenigen Tagen lebhafte Debatten in den Cortes. Der Brigadier Don Francesco Valdes i Fran 1 ist zum General⸗ Kommandanten der Provinz Toledo ernannt iggser Man glaubte allgemein, der General Carondelet werde an die Stelle des Generals Quiroga zum General⸗Capitain von Modrg ggg hat es indeß abgelehnt und den zunsch ausgesprochen, sobald wie moͤglich zu seiner Divisit Der Britische Botschafter, Hex Villiers, welcher laͤngere Zeit krank war, besindet sich jetzt wieder besser. 1

Madrid, 22. Okt. Die Organisirung der Reserve⸗Armee schreitet sehr langsam vorwaͤrts, und man laubt, sie werde vor G Hichf seyn. Sie bl aus 15,000 Con⸗ cribirten und mobilisirten National⸗Gardiste 6 Jaen und Andujar ausgestellt werden. Da der General Lorenzo sein Kommando behalten hat, so glaubt man, der Streit zwischen ihm und Espartero se 8 guͤtlichem Wege beigelegt worden.

Port W“

Lissabon, 23. Okt. (Times.) Die gewoͤhnlich des Praͤsidenten und Vice⸗Praͤsidenten . behncs; Cahe vorgestern statt, und die Herren Macario de Castro und Moniz wurden wiedererwaͤhlt. Eine Rekonstruirung des Ministeriums hat noch nicht stattgefunden. Der Visconde das Antas ist noch nicht von Porto angekommen, da die Verletzung, welche er sich bei dem (bereits erwaͤhnten) Sturz mit dem Pferde zugezogen bedeutender seyn soll, als man ansangs glaubte; uͤbrigens soll er gar nicht geneigt seyn, an der Verwaltung Theil zu nehmen Das Lever, welches (wie erwaͤhnt) am I9ten, als dem Na⸗ menstage des Prinzen Dom Pedio de Alcantara stattfinden sollte, ist wegen Unwohlseyns des Koͤnigs ausgesetzt worden Se. Majestaͤt befindet sich jedoch jezt wieder wohl. 1 Der Chevalier de Lima, fruͤhel Gesandter in Madrid ist wieder zu diesem Posten ernannt norden und bereits vor eini⸗

takuzeno ist Minister des Innern geworden, und der bi

Minister Katardziu des Jassyer Srdae Pse Bojar Grigori Ghika von Herza, bisher der Opposition ange⸗ hoͤrend, ward zum Praͤsidenten des Divanu Domnesk (obersten Justizhofes) ernannt. Aleku Ghika und Kostaki Sturdza, de⸗ ren Ernennung zu Ministern bereits ausgefertigt seyn soll, wei⸗ gern sich, dieselbe weil sie einem so gemischten Mi⸗ nisterium nicht angehoͤren wollen. Kostin Katardziu, ebenfalls von der Opposition, ist Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten gewor⸗ den. Sein Vorgaͤnger, Beizade Nikolaki Suzzo, wurde mit erhoͤhtem Gehalte Kabinets⸗Rath, Minister ohne Portefeuille. Dieses Amt ist neu und gegen das Reglement. Den Nikolaki Rosnovan will man zum Chef der Miliz machen, welche Stelle gegenwaͤrtig Theodor Balsch bekleidet; es scheint aber, daß Rosnovan ebenso⸗ wenig Lust hiezu hat, als Aleku Ghika und Kostaki Sturdza zu den ihnen angetragenen Portefeuilles. Der Russische Konsul Hr. v. Bezak, hat seine liebe Noth bei diesem Zustande; er hat dieser Tage einen Courier nach Petersburg abgefertigt, um fernere Verhaltungs⸗Instructionen einzuholen. Die Forgir ein der Ge⸗ neral⸗Versammlung der Wallachei haben hier großes! lussehen ge⸗ macht; ich muß dem bereits Bekannten nur noch beifuͤgen, daß die Versammlung, trotz der Aufloͤsungs⸗Ordonnanz, nicht ausein⸗ ander gehen wollte, sondern erklaͤrte, sie werde nur der Gewalt weichen, weshalb Baron von Ruckmann den Fuͤrsten auffor⸗ derte, sie mit Militairmacht auseinander zu jagen. Der hierzu beorderte Spathar erschien auch wirklich mit einer Compagnie Soldaten. Jetzt verließen zwar die Deputirten ihren Bera: thungssaal, jedoch nicht ohne zuvor noch eine nachdruͤckliche Pro⸗ testation gegen die ihnen widerfahrene Gewalt eingelegt zu ha⸗ ben. Ein solches Benehmen und solche Sprache hat sowohl in Jassy als Bucharest uͤberrascht; man war hierauf nicht gefaßt und ist, insofern Rußland sich verletzt fuͤhlen duͤrfte, in nicht ge⸗ ringer 6 ege, daß das Land sein kostbarstes Kleinod, naͤmlich das Volks⸗ ertretungs⸗Recht, verlieren moͤchte. Dann faͤnge das alte Lied, wie zur Zeit der Phanarioten, wieder von neuem an.

gen e8eg dorthin Vigegangen. ie Regierungs⸗Zeitung enthaͤlt folgende offizielle kanntmachung des Marine⸗Departenents: „Ha 2les r⸗ V

verkennen. Hier hat kaum das neue Schul⸗Gesetz, welches

sonen, welche auf die im Jahre 1433 bei dem Kap St. Vin⸗

eine Kommission in die hiesigen Weinberge

Fnk an. d

Berlin, 5. Nov. Die Rhein Nov. und berichtet aus Koblenz vom 1.58186,u.

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Mosel⸗Zeitun „Gestern begab sich um die Lese der