1837 / 312 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1 Von gestern auf heute ist zum erstenmale seit dem dies⸗ maligen Auftreten der Cholera in hiesiger Residenz kein neuer Erkrankungsfall angezeigt worden. Aus fruͤheren Perioden sind aber 2 Personen an der Cholera gestorben.

Da die Cholera, nachdem sie sich in einzelnen Faͤllen in Greifswald gezeigt, gegenwaͤrtig in der Stadt Lassan in einem bedeutenden Grade aufgetreten ist, so hat die Koͤnigl. Regie⸗ rung zu Stralsund sich veranlaßt gesehen, in der neuesten Num⸗

mer ihres Amtsblattes die Bewohner dieses Regierungs⸗Bezirks

hauf die im Anhange zum Sanitaͤts⸗Polizei⸗Regulativ vom 28.

Oktober 1835 angegebenen Vorschriften, Belehrungen und Schutz⸗

mittel aufmerksam zuͤ machen. Berichtigungen. Im gestrigen Blatte der St. Ztg.,

S. 1250, Sp. 1, Z. 7, lies: Monogramm, statt: „Programm““,

und Z. 18 v. u. lies: Cuyp, statt: „Cuyx“.

Wisssenschaft, Kunst und Literatur.

Histoire de la Valachie, de la Moldavie et des Va- laques transdanubiens, par Michel de Kogalnit- chan. Tom I. Hist. de la Dacie, des Valaques transda- nubiens, et de la Valachie (1241 1792). Berlin (Behr) 1837.

Wer eine Gesellschaft zu volksthümlicher Einheit erheben und hre Glieder mit dem Bewußtseyn von einem Gesammt⸗Organismus, dem sie angehören, praktisch erfüllen will, lehre sie in ihrer Kraft die Bürgschaft für äußere Unabhängigkeit finden, verwandele und erhebe ihre Sitten zu Ordnungen, ihre Gewohnheiten zu Gesetzen und wisse, indem er die Natur der Individuen zu einer solchen Natur der Ge⸗ sammtheit verschmilzt, daß kein Einzelner sich außer dieser Einheit be⸗ greifen könnte, den Stempel der Haltung Jenen, den des Fortschrit⸗ tes Dieser aufzuprägen. Es giebt für jede Nation, welche die Pe⸗ riode ursprünglicher Wildheit überschritten hat, einen Zeitpunkt, wo die rohen Kraͤfte eine Richtung fühlen, sich nach den Gleisen der Einheit und des Gesetzes zu bewegen, wo das Gefühl der Stärke nach Außen und das Bedürfniß der Ordnung nach Innen nur des Ordners, des Feldherrn und Gesetzgebers harrt, um zu einem un⸗ sterblichen Bewußtseyn der selbstgenügenden Existenz er oben zu wer⸗ den. Die Manifestation dieses Bewußtseyns ist die Geschichte des Volks. Was durch die Bande der Natur zusammengehalten ist, kann durch die Kräfte der Natur auseinandergerissen werden. Wohl dem Volke, welches eine Geschichte gemacht hat, wohl ihm, wenn es sie seinen Söhnen zu überliefern vermag. Stärker als die Jahrtaufende wirken die Erinnerungen, und die Geister der Vergangenheit streiten die Kämpfe der Zukunft mit. 3

Wie man auch im Rausche des Augeublicks den Werth eines sol⸗ chen Schatzes verkennen möge, die Thorheit, worin die Söhne sich von den Vätern losreißen wollen, statt an ihnen fortzuwachsen, kann immer nur kurz und vergänglich seyn, oder sie führt zum Untergange. Mit oder wider Willen wendet sich der Sinn aufs neue zurück und harrt der Säfte zu neuem Grünen aus den Wurzeln seines Ursprungs.

Herr von Kogalnitchan führt uns hier ein Bild vor, in dessen Hintergrunde eine Schöpfung unserer zerstörenden Zeit liegt, und bemüht sich der Wiederherstellung seines Volkes jene Manifestation des in ihm lebenden Prinzips in der Geschichte zu gewähren. Wenn die Schilderer gesunkener Größe, die Weinenden um Zions Fall, bit⸗ ter und schmähend vergleichen, so liegt es im Geiste der Hoffnung und ihrer Propheten, daß sie liebend und begeisternd dieselbe Aufgabe

1““

59 ⅛.

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vollbringen. Diese Eigenthümlichkeit macht einen wohlthätigen Ein⸗ druck agf den 18& und die Bestrebungen des Geschichtschreibers, sein Volk in der Wissenschaft von Europa wiederherzustellen, finden so einen doppelten Eingang, den einen in den Kopf, den andern ins Herz. Es sind trübe Geschichten, die des alten Daciens. Größe und Ohnmacht, Falschheit und Treue, Sieg und Unterwerfung breiten ihre grellen Lichter und Schatten über jene Länder, die seit dem Falle des muthigen Decebalus ein den Zerstörungen preisgegebenes Gränz⸗ gebiet großer, wachsender oder verfallender, zum Theil weltgewaltiger Reiche bildeten. So wuchs mit den Fallenden die Hoffnung und Freiheit, mit den Steigenden das Verderben und die Knechtschaft. Gothen und Ost⸗Römer, Hunnen, Gepiden, Bulgaren, Avaren, Cu⸗ manen, Patzinaken und Bpzantiner beraubten, durchzogen, besetzten das Land, bald von den Eingebornen geduldet, bald wehrhaft vertrie⸗ ben, bald von anderen Siegern verdrängt. Aber unter diesen tau⸗ sendjährigen Stürmen bewahrte das Volk der Rumänen seine innere Selbstständigkeit. Moldauer und Walachen (Wälsche) sammt der Ru⸗ mänischen Bevölkerung Siebenbürgens hielten den Römischen Ur⸗ sprung ihrer Sprache, die Frucht jenes welterobernden Colonisations⸗ Spstems, das die alte Republik gegründet hatte, aufrecht; verschmäh⸗ ten Ehe und Sitten der Barbaren, „von ihnen umgeben“, wie Gib⸗ bon sagt, „aber nicht mit ihnen vermischt.“ Diese treubewahrte Selbstständigkeit stärkte das Rumänische Volk zu den langen und ungleichen Kämpfen, die es gegen die Ottomanen in ruhmwerther, wenn gleich unberühmter Heldenkraft ausfocht, in Kämpfen, welche der Sieg oft krönte, und die auch den Besiegten noch immer eine Hoffnung der Zukunft ließen, und führte es durch sechs Jahrhun⸗ derte des Unglücks bis zu den Tagen, wo eine neue Regeneration des Orients auch dem Rumänen den Schutz des Friedens und die Segnungen einer gesetzlichen und volksthümlichen Regierung für die Daner verspricht. Eine so merkwürdige Epoche erheischt eruste Auf⸗ merksamkeit und die Theilnahme aller Freunde des Vaterlandes an dem gemeinsamen Werke. Möge der Geschichtschreiber der Fürsten⸗ thümer nicht vergebens vor den Augen Europa's die Bilder der Ver⸗ gangenheit aufgerollt haben, und möge es ihm, der so tief fühlt, was sein Vaterland gelitten, vergönnt seyn, an der ungetrübten Wohl⸗ fahrt seines Volkes als froher Zeuge und Mitwirkender Theil zu neh⸗ men, daß sich an ihm erfülle, was Goethe verheißt: Was man in der Jugend wünscht, Hat man im Alter die Fülle.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 3. November.

Niederf. wirkl. Schuld 5215⁄16. 5 % do. 1002¾,. Kanz-⸗- Bill. 225 ]. 5 % Span. 1913⁄16.. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. 67/16. Preuss. Präm.-Sch. 112. Poln. —. Oesterr. Met. 100 ½.

Antwerpen, 2. November.

Zinsl. 65⁄8. Neue Anl. 20. Br. 1915⁄16. G. Frankfurt a. M., 4. November. 8 1 % 25 ¼. Br. Bank-Actien 1670. 1668. Partial- Obl. 142 ⅞. G. Loose zu 500 Fl. 1177⁄¶1. 117 ¾. Loose zu 100 Fl. 229. G. Preuss. Präm.-Sch. 63 ⁄. 63 ⅞¶. do. 4 % Anl. 101. Br. Poln. Loose 66 ½. 66 ½h1. 5 % Span. Anl. 14 à¼. 14 ⅛1. 2 ½ % Holl. 52 ⁄1 5213⁄1 6.

Hamburg, 6. November. Bank-Actien 1395. 1390. Engl. Russ. 107 ⁄¼2. 5 % Port. —. do. 3 % 22. Neue Anl. 19. - Leipzig, 6. November. Berlin 101 ¾. Pr. GCour. 101 ¼. Pr. St Sch. Sch. 102 %¾. Wiener B. Actien 1420. 5 % Met. 106 4. 4 % do. 101 ¾. 3 % do. 79 ¼4. Leipz. Dresd. Eisenb. 98 ¼¾. Erzgeb. do. 98.

Paris, 2. November. . 5 % Rente 109. 65. 3 % do. 81. 30. 5 Neap. 99. 70, 5 % Span. Rente 20 1. Passive 4 ½. 3 % Portug. —. St. Petersburg, 31. Oktober. Eond. 1035 64. Amsterdam —. Hamb. 9³/16. Silber-Rub. 356.

5 % Met. 1057/16. 1 % —.

Paris 111 ¼

Wien, 3. November. 4 % 100 %. 3 % 78 ½2. Bank-Actien 1396 ½. Neue Anl. —.

Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 9. Nov. Im Opernhause: Wallenstein's Tod, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

Im Schauspielhause: 1) La seconde représentation de: Schubry, vaudeville nouveau en 1 acte. 2) Michel Perrin, vaude. ville en 2 actes.

Freitag, 10. Nov. Im Schauspielhause: Von Sieben die Haͤßlichste, Lustspiel in 3 Abth., und einem Vorspiele. Hier⸗ auf: Der Platzregen als Eheprokurator.

Sonnabend, 11. Nov. Zur 50jaͤhrigen Jubelfeier der Oper: Don Juan, in Folge Allerhoͤchster Genehmigung, im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz. Mruset von Mozart. (Dlle. Loͤwe: Elvira.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Die eingegangenen Meldungen um so weit der Raum es gestattet, beruͤcksichtigt worden, und wird ersucht, solche bis Donnerstag, den 9ten d. M., Abends im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau abholen zu lassen.

Die Einnahme dieser Vorstellung ist als Beitrag zu dem in Salzburg zu errichtenden Denkmale Mozart's bestimmt.

Freiwillige Beitraͤge, welche den bestimmten Eintr itts⸗Preis uͤbersteigen, werden im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau gegen Beschei⸗ nigung in Empfang genommen, und sollen dieselben, so wie de

2 ½ % 50 2

Namen der Geber, dem Vereine zur Errichtung des Mozart⸗

schen Denkmals in Salzburg, besonders angezeigt werden. Im Schauspielhause: 1) La fllle de Dominique, vaucdeville en 1 acte. 2) Le gamin de Paris, vaudeville en 2 actes, par Mr. Mélesville. In Potsdam: Die Geschwister, Schauspiel in 5 Abth,, von E. Leutner. .

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Donnerstag, 9. Nov. Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤber Wiener Lokal⸗Posse mit Gesang in 4 Akten, von C N

de. 10. Nov. Auf Begehren: von Hameln. Romantisch⸗komische Oper in 3 Akten. Mu vom Kapellmeister Franz Glaͤser. (Dlle. Hochfellner: Meta)

Sonnabend, 11. Nov. Dienstpflicht. Schauspiel in 5 A ten, von Iffland. (Herr Spielberger, vom Theater an der Wien zu Wien: Kriegsrath Dallner, als erste Gastrolle.)

Der Rattenfaͤng⸗

Redacteur Ed. Cottel. Gedruckt bei A. W. Hayn.

5

Bekanntmachungen.

Den Gläubigern des zu Pien, Culmer Kreises, am 5. Juni 1831 verstorbenen Erbpächters Johann Daniel 1 88 wird mit Hinweisung auf den §. 137 seq. Tit. 17

heil I. A. L. R., dem Antrage der Erben gemäß, hier⸗ durch bekannt gemacht, daß die Letzteren jetzt im Be⸗

griff stehen, sich den Nachlaß des Johann Daniel Holm zu theilen.

Culm, den 17. Oktober 1837. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

1 Heft ꝛc.

Bekanntmachung. geehrten Mitgliedern biesiger Versicherungs- dafs der

Den Vereine machen wir hierdurch bekannt, gegenwärtige Fonds

der Hagelschaden:- Versicherungs- Gesellschaft 10,024,775 Thlr., der Mobiliar- Brand-Versicherungs-Gesellschaft 29,964,225 Thlr., beträgt, und dafs für das abgelaufene Semester au Hagelschaden-Vergütigungen 18,118 Thlr. 17 sgr. 5 pf., an Mobiliar-Brand- Vergitigungen 17,908 Thlr. 22 sgr. 1 pf., ezahlt werden müssen, zu welchem Zwecke wir heute einen Beitrag

von 4 sgr. 5 pf. Procent zur Hagel-Kasse und von 1sgr. 10 pf. Procent zur Feuerkasse auszuschreiben beschlossen haben, dessen pünktlichste Einzahlung wir mit Gewifsheit von den resp. Mit- gliedern erwarten.

Schwedt, den 8. Oetober 1837.

Die Haupt-Direction der Hagelschaden- und Mobiliar- Brand-Versicherun gs- Gesellschaft. F. Saenger. Meyer.

Sporschill und

ohne Begl.,

Leipzig bei dem

w. Niebeon. C. v. Köller.

Dritte General⸗Versammlung der Actio⸗ naire der Düsseldorf⸗Elberfelder Ei enbahn. Die verehrlichen Actionaire der Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn werden hierdurch zu der dritten General⸗Versa mmlung anf Sonnabend, den 25. November d. 5 Vormittags zehn Uhr, im hiesigen Gasthofe zu den drei Reichskronen einge⸗ laden, um nach Lage der Sache über verschiedene Ge⸗ genstände des Eisenbahn⸗Unternehmens zu verhandeln und Beschlüsse zu fassen.

Jeder tacir eines Interimsscheines der statnten⸗ gemäß erforderlichen Anzahl von drei Actien, der sich als solcher legitimirt und die Umschreibung gehörig bewirkt hat, ist bei den General⸗Versammlungen stimm⸗ Sammlung. berechtigt und kann die erforderliche Einlaßkarte auf C1]

Nr. 3), Posen,

Beugel, Dr. Reden über

dem Bürcau der Direction in den zwei vorhergehen⸗ la littérature frangaise. Ou 4 Tom. I. Democritos, lachenden Philosophen, von Carl Julius We⸗ ber, dem geistreichen Verfasser vom „Deutschland oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deut⸗ S verbesserte Auflage. r. oltaire’s Schriften, nit Voltaire's Bildniß. 1 Thlr. 22 ⅜sgr.

Livraison. Musset.

den Tagen in Empfang nehmen. Düsseldorf, den 20. Oktober 1837. Der Verwaltungs⸗Rath: Graf von Spée, Fasbender, G. Baum, von Fuchsius, J. F. Wilhelmi, Schimmelbusch, Friederichs, von Sobel, Cuny, von Carnap, Hoffmann, Eller, Rurmann, Schmitz.

-— Bücher⸗ und Musikalien⸗Auction in Halle . an der Saale. Freitag, den 15. Dezember c. u. f. 98

Heft. Geist aus

Nachmittags Harl,

2 Uhr, werden auf hiesigem Rathhause in der Schulz G uund Reinschen Conc. Publieandu m. ugehörig gewesenen Verlags⸗ und Sortiments⸗Arti⸗ el und zwar, als Verlagswerke: für Jedermann vom Prof. Dr. 1496 Exemplare; Babrü fabulae 1835, 854 Exemplare; Singstimme mit dem Verlagsrechte und den ehörigen Kupfer⸗ und Zinnplatten; als Sortiments⸗ Pierer's Universal⸗Lexikon, 18 bis 192stes „Kaiser's Bücher⸗Lexikon, Leipzi Bände; Allgem. Conversations⸗Lexikon, Reichenbach, 18 ½⅔ ½¼, 1s bis 23stes Heft, Conversations⸗Lerikon, 71 mann Monatsrosen, 3 Bände, Alphabet Europ. Schriftarten, 4 Hefte, Berlin 18 ½; Cannabich’s Geographie; Haßlinger's Gebetbuch; die Flammenritter von Barda; nim; allgem. Comptorist gallico, v. Lippert; Naturgeschichte v. Mauke, Ent⸗ deckungsreise des Capitains Roß von Becker und andere kurrente und mehr; an Musikalien: Pianof.⸗ und Gesang⸗Com⸗ posttionen, Konzerte, Sextetten, Quintetten, Quar⸗ tetten, Trios, Sonaten fuͤr 4 und 2 Hände, mit und Arrangements, Sinfonieen, Klavier⸗Auszüge aus den besten und neuesten Opern, Lieder, Balladen und schiedenen Opern, lich verauctionirt Kataloge 1

Pianof. Begl. von

gegen gleich baare Zahlung gericht⸗ verden.

u haben bei dem Unterzeichneten, in 1 mmiss. Herrn Schmidt bei dem Herrn Autiquarius Lippert, welche zugleich Aufträge annehmen.

Halle, den 4. November 1837.

Literarische Anzeigen. In unserm Verlage sind erschienen und in allen soliden Buchhandlungen zu haben, in Berlin (Stechbahn Bromberg bei Greifswald bei L. Bamberg: ABC und Anschauungs⸗Untericht vom Schullehrer des 19ten Jahrhunderts. Zweite Auflage. 2 ¾ sgr. Johann Albrecht, die Offenbarung Johannis oder viel⸗ mehr Jefu Christi.

Heft. 3 sgr. Blätter aus Prevorst. früchte für Freunde des

22 ½ sgr. ection portative, d'’'oeuvres choisies de

und Wirken, 1

J. P., Systéme général d'administration

7

S. die zu deren Buchhandlung

tif au soin des pauvres, les établissements d'é et les moyens de revue et augmentée

Schullehrer,

Augenheilkunde Dzondi, Halle 1835, von Knochius, Halle 6 Lieder von Keil für eine Tennstädt, mit zu den Verlagsartikeln Kinder wahrhaft gebildet Abfassung eines Eine Zeitschrift 18 ¾½, 6 letztes Heft. 7 ½ sgr. eipzig bei Ir bis 7ter Band ꝛc.; Hauslexikon, Leipiig 18 ¾½ Brockhausensches bis 9ter Band ꝛc.; v. Lüde⸗ Glogau 1836; Heinrich's

feilste und thümler.

weite Buch von Virgils übersetzt und kurz erklärt. Burg Frankenstein v. Ar⸗ von Scherer; Cäsar, de bello Gelehrter herausgegeben Geiger, Rabbiner in 2s Heft, pro Band 2 Thlr. Stuttgart, September 1837.

wichtige Werke

Ouvertüren, Indem ich einzelne Gesangstücke aus ver⸗ des Generals Lafavette ꝛc. von Dr. E. Brinckmeier, 8vo., mit leserlicher, neuer und in Halle Maschinenpapier euggedruckt, mir, in der Kürze versandt) aufmerksam zu machen.

Graewen, Auct.⸗Commiss. Band I. Erste Rei

Amerikanischen Dienst. Hill. Ankunft der Französischen Amerika.

E. S. Mittler, in 3te und Ate Reise nach

60 erbauliche h garde. zte Auflage. os und letztes den 5. und 6. Oktober 1789. Originalien und Lese⸗ leans. Mirabeau. Lameth.

inneren Lebens. 9te

IIIme. Série, 90 et 91 nne Boleyn par Paul de 3 ¾ sgr.

oder hinterlassene Papiere eines Schloßplatz Nr. 2.

Bei E. Nr. 37, ist eben erschienen und im gen zu haben:

Is und 28

sein Leben rische Erzählung. 8vo. geh.

Scott, Walter, sämmtliche Werke. Neue wohl⸗

vollständige Ausgabe.

5 Bändchen, à 2 ½ sg

Selbstlehrer, der Lateinische, vom Schulleh⸗ rer des 19ten Jahrhunderts. 28 Heft oder das

Aeneide; wortgetreu

11¼ sgr.

Zeitschrift, wissenschaftliche, für jüdische Theo⸗ logie, in Verbindung mit einem Vereine jüdischer von Dr. Abraham

Wiesbaden.

Fr. Brodhagsche Buchhandlung.

heute den zweiten Band von Memoiren, Korrespondenzund aus dem Frauzös. 30 enggedruckte Bogen Schrift auf weißem versende, erlaube ich auf den wichtigen Inhalt der zwei ersten Bände (der zte Band wird in 4 Wochen e und erster Feldzug in Ame⸗ rika (1777 und 1778, eigenhändige Memoiren Lafapette's bis 1780). Die Abfahrt. Erste Zu⸗ sammenkunft mit Washington. Die Franzosen im Der Rück

Reise nach Amerika ꝛc. E1“ Versammlung der Notabeln von 1787. Aus bruch der Französi⸗ schen Revolution. Erstürmung der Bastille. Konstitnirende Versammlung. Erste Erkläru ng der Menschenrechte. Errichtung der National⸗ Protokolle der Wähler. minal⸗Justiz. Disknssionen über die Gesetzgebung, Der He eg von Or⸗ Die Das Chaͤtelet. Favres und sein Prozeß. Die N Papiere des eisernen Schranks ꝛc. Braunschweig, den 15. Juli 1837. G. C. E. Meyer sen. In Berlin wendet man sich mit Aufträgen auf die⸗ ses interessante Werk an die Stuhrsche Buchhandlung,

H. Schroeder in Berlin, Königsstraße allen Buchhandlun⸗

Satori, J., der Riese von Livorno. 1 Thlr. 7 ½ sgr.

2 8 2 [C18 9 7 Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten. pour les pauvres ou projet d'un réglement Anfangs k. J. erscheint in Heften à 15 sgr. ayant surtout pour but Sammlun g Sducalion pour les pauvres

les occuper. Seconde (dition v. Kamptzschen Annalen und die

ar l'auteur méême. der, des 19ten Jahrhunderts, oder leicht faßliche aber wissenschaftlich begründete Dar⸗ stellung des Anschauungs⸗lnterichts, wodurch die und in Jahresfrist zu guten Aufsatzes gebracht werden. für Väter und Lehrer. 18s8 und

aller noch gültigen, durch die Gesetz⸗Sammlung, die Amtsblaätter sämmt⸗ llicher Königl. Regierungen seit ihrer Begründung bis Ende 1838 publicirten, das Kirchen⸗ und Schulwesen

betreffenden Gesetze, Rescripte und Verfügungen. 8 Ein Handbuch für Konsistorien, S. hulkolleg jen, Regierungen und Landraths⸗Aemter; Decane, uperintendenten, Schu⸗ len⸗Inspectoren und Pfarrgeistliche beider Confessio⸗ nen; Magisträte, Dominien und Gemeinden; Kirchen⸗ und Schul⸗Deputationen und Vorstände in den Städ⸗

ten und auf dem platten Lande in den Königl.

Preuß. Staaten 1 von J. A. L. Fürstenthal, Königl. Preuß. Ober⸗Landesgerichts⸗Rath.

Das Ganze wird binnen 1 ½ Jahren beendigt säy. und circa 160 Bogen in gr. 8voö enthalten. Seͤmmt⸗ liche Buchhandfuͤngen nehmen Subscription an und sind mit ausführlichen Anzeigen über dies Werk, wel⸗ ches statt der binnen 8 Monaten nothwendig gewor⸗ denen zweiten Auflage des Repertoriums erscheint,

versehen. C. G. Hendeß. Berlin, L. Hold, Königsstr. Nr. 62, neben der Post

15 sgr.

Der Alter⸗

III. Band,

Manuscripte Von der romantisch-komischen Oper Der Rattenfänger von Hameln.

Gedicht von Berger, Musik von Glaeser, wird in meinem Verlage cin vollständiger, vom Com ponisten selbst gefertigter Klavier-Auszug mit mei nem alleinigen Eigenthumsrechte erscheinen. Melh rern Wünschen zu genügen, sollen Favorit-Gesänge und die Ouverture dieser Oper zunächst einzeln ausgegeben werden.

Berlin, den 27. October 1837.

ug von Barren⸗ ”*„ 8 9 T. Trautwein, Breite Str. No. 8.

lotte. Zweite Band II.

An alle Buchhandlungen ist versendet und in Ber⸗- lin (Slechbahn No. 3), Posen, Bromberg bei E. 8 Mittler, in Greifswald bei L. Bambe r.g vorräthig:

Denkwürdigkeiten aus dem Kriege von 1813 von A. Michailofsky-Da nilefsky, Kaiserl. Russ. General-Lieutenant, Senateur ete- ach der zweiten Auflage des Russischen Original übersetzt von G. Iakowleff, Kaiserl. Russ. Garde-Artillerie-Oberst. gr. Svo. brosch. 1 ¾ Thlr.

Leipzig, im September 1837.

Magazin für Industrie n. Literatur-.

Deutsche, Französische und Englische Leihbibliothek, unter den Linden No. 34 (Eingang in'der Lindengasse)- Halbjährliches Abonnement auf Deutsche und Frau- zösische Bücher 1 ½ Thlr. Desgleichen auf Englische Bücher-8 Thlr.

Keform der Kri⸗

zakobiner.

Histo⸗

Parquet⸗Billets sind, 6 Uhr,

ein einziger

Berlin

bci. ün

In 2Vö

82*

——

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den seitherigen Landratk Bielefelder Kreises, Franz von Borries, zum Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Rath und Abtheilungs⸗Dirigenten bei der Regierung in Minden Allergnaͤdigst zu ernennen, auch dem bei eben dieser Regierung stehenden Regierungs⸗Rath von Schuͤtz den Cha⸗ rakter eines Geheimen Regierungs⸗Rathes beizulegen geruht.

Der Justiz⸗Kommissarius Anton Kloer zu Deutsch⸗Krone ist zugleich zum Notarius in dem Departemendt des Ober⸗Lan⸗ desgerichts zu Marienwerder ernannt I““

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ngs⸗F

Zeitu

Frankreich.

Paris, 4. Nov. Gestern hatte der Graf Molg die Ehre, mit dem Koͤnige und der Koͤniglichen Familie zu speisen. Abends versammelte sich zum zweitenmale der Minister⸗Rath in den Tuilerieen.

Man behauptet, daß die Reise des Prinzen von Joinville nach Brasilien auf unbestimmte Zeit verschoben worden Key, und daß der „Hercules“, auf dem der Prinz dient, sich der Flotte in der Levante anschließen werde. Diese Flotte, unter den Be⸗ fehlen des Contre⸗Admirals Gallois, ist am 13. Oktober auf der Rhede von Smyrna angekommen.

Heute finden in ganz Frankreich die Deputirten⸗Wahlen statt. Ueberall beginnt man mit der Organisation der und der groͤßte Theil der Wahl⸗Kolleaien wird wohl erst mor⸗ gen seine Deputirten erwaͤhlt haben. Von den Pariser duͤrften vielleicht schon heute Abend einige Resultate bekannt seyn. Die hiesigen Blatter bieten heute noch ihre letzten Anstrengungen auf, um auf die Waͤhler zu influiren.

Herr J. Lefebvre hat das nachstehende Schreiben an den Redacteur des Courrier francais gerichtet: „Sie behaupten in Ihrem neuesten Blatte, daß ich Verpflichtungen gegen das Mi⸗ nisterium eingegangen waͤre, wogegen dieses mir, d nisse meiner sofortigen das Versprechen gegeben haͤtte, mich im naͤchsten Jahre in die Pairs⸗Promotion mit einzuschließen. Sie fuͤgen hinzu, daß mein

Plaatz in der Wahlkammer schon anderweitig vergeben sey, und das Mandat meiner Kommittenten mir nur als ein Paß dienen wuͤrde, um mittelst desselben in die Pairs⸗

daß sonach das etwaige

Kammer zu gelangen. Ich versichere, daß alle diese Behauptungen falsch sind. Nach dem Buchstaben der Charte koͤnnen alle Deputirten, die drei Legislaturen durch⸗ gemacht haben, zu Pairs ernannt werden; ich bin aber bereits viermal gewaͤhlt worden und es bedarf daher fuͤr mich keiner euen S. In meinen Verbindungen mit dem Mini⸗ sterium ist die Pairie niemals, men nach, genannt worden; weder habe ich sie verlangt, noch den die Minister sie mir angeboten. Mein Sitz in der

Lahlkammer hat Niemanden versprochen

sen denn, daß man die Waͤhler als Werkzeuge betrachtete, die dem Willen des Ministeriums blind ünterworfen sind, eine beleidigende Voraussetzung, die Niemand sich erlauben darf. Ich gden - dieses Schreiben in Ihre naͤchste Num— mer einzuruͤcken.

Herr Martin Laffitte, der waͤhrend des Ministeriums sei⸗

8 Bruders 11 des Leihhauses ernannt worden war, at jetzt seine Entlassung eingereicht. Hb hiesiges Blatt publizirt nachstehendes Bruchstuͤck eines von einem Offizier der Expeditions⸗Armee in Afrika ge⸗ schriebenen Briefes, der mit großer Lebendigkeit die letzten Au⸗ genblicke vor der Erstuͤrmung von Konstantine schildert: „Der

turm“, heißt es in diesem Briefe, „war auf den 13ten bei An⸗ bruch des Tages festgesetzt. Um 5 Uhr Morgens ruͤstet man sich, die Suppe wird um 3 ½ Uhr gegessen; um 4 ¼ Uhr lie⸗ gen 15/0 Mann platt auf der Erde in der Bresche⸗Batterie.

8

1 da sich Hinder⸗ Erhebung zum Pairs entgegenstellten,

nicht einmal dem bloßen Na— V

werden loͤnnen, es

Buͤreaux V

Der Oberst Lamoriciere kommandirt die erste Kolonne, aus 260 Zuaven und 150 Mann vomzweiten leichten NRegiment bestehend. Die

zweite Kolonne, aus 300 Mann des 47sten Regiments und 300 Ti⸗ railleurs bestehend, wird von dem Obersten Combes befehligt; der Herzog von Nemours kommandirt die dritte, die aus 800 Mann von verschiedenen Corps besteht. Um 6 ½ Uhr sagte der Prinz, der sich schon sehr fruͤh eingefunden hatte: „„Oberst Lamori⸗ ciere, wenn es Ihnen gefallig ist!““ Es begann nun hinter der Bresche und rechts und links von derselben ein furchtbares Feuer. Auf ein gegebenes Zeichen stemmen sich die öb ersten Soldaten gegen die Erdsaͤcke. Lamoriciere zieht stillschweigend den Saͤbel. Alle Soldaten werfen sich gegenseitig Blicke zu, indem sie die Pfannen ihrer Gewehre noch einmal untersuchen. Plötzlich erhebt sich Lamoriciere mit dem Rufe: Es lebe der Koͤnig! Zuaven unter meinem Befehl, Vorwaͤrts, vearsch im Trabe! Die Bresche⸗Batterie, in welcher man bisher keine Stimme vernahm, die Kanonen allein sprachen, wider⸗ hallte in dem Augenblick von den wuͤthendsten Hurrahs. Man stuͤrzt auf die Bresche los. Von den ersten 30 Soldaten wird nur getoͤdtet. Der Wall wird im Sturmschritt erklet⸗ tert; nach einigen Minuten ist der Capitain Garderens verwun⸗ det; die dreifarbige Fahne, die er trug, weht indessen auf dem Falle. Die Truppen sind in Konstantine eingedrungen, aber nun wird das Gemetzel fuͤrchterlich. Mitten unter dem Ge⸗ pfeife der Kugeln und dem Gewimmer der Sterbenden ruͤckt man Schritt vor Schritt vor. Der Feind leistet tapferen Wi⸗ derstand; die zweite Kolonne langt an; es war Zeit; der Oberst Combes stuͤrzt, von zwei Kugeln getroffen. Der Capitain Na⸗ voleon Bertrand, der einer der Ersten auf der Mauer war,

—— 8 1 =1 ——y= —y

„Freitag den 10ten November

greift, an der Spitze eines in der Eile gebildeten Detaschements von 75 Mann, ein Haus an und vertreibt den Feind aus dem⸗ selben, als hinter ihm eine furchtbare Explosion stattfindet; durch das Gewehrfeuer hatten sich Pulversaͤcke, mit denen man die Haͤuser sprengen wollte, entzuͤndet; 400 Mann werden unter den Truͤmmern begraben, oder furchtbar verbrannt, unter An⸗ deren Lamoriciere, Richepanse u. s. w. Das Gemetzel dauert noch immer fort und erst nach zwei Stunden eines wahrhaften Schlachtens, sowohl mit dem Bajonnett, als mit den Seitenge— wehren, ergiebt sich die Stadt.“

Dm Bon Sens liest man: „Der Oberst Combes, der seine so ehrenvolle militairische Laufbahn auf der Bresche von

Konstantine beendigt hat, gab vor seiner Abreise nach Afrika einen

Beweis von Bescheidenheit, der Nachahmer zu finden verdiente, wenn die Bescheidenheit überhaupt noch an der Tagesordnung waͤre. Der Kriegs⸗Minister hatte, bei Gelegenheit des Namens⸗ tages des Koͤnigs, eine Liste von Personen vorgelegt, auf deren Befoͤrderung zum Generalsgrade er antrug. Auf dieser Liste stand auch der Name des Obersten Combes. Kaum von dieser ihm zugedachten Beguͤnstigung unterrichtet, begab sich aber Herr Combes zum Kriegs⸗Minister und bat ihn, seinen Namen von der Liste zu streichen und seine Ruͤckkehr von Afrika abzuwar⸗ ten, da er, wie er sagte, seine General⸗Epaulettes einem Siege zu verdanken und sie nicht als Belohnung fuͤr sein Benehmen bei einem Nuͤckzuge, wenn gleich dabei Jedermann seine Schul⸗ digkeit gethan, zu erhalten wuͤnsche. Auf das Verlangen des Herrn Combes ward seine Befoͤrderung verschoben und der tapfere Offizier ging nach Afrika ab, wo er als ein Opfer seines Muthes fiel.“

Vorgestern fand man in der Seine, unweit der Bruͤcke, die nach dem Invalidenhause fuͤhrt, die Leiche eines sehr an⸗ staͤndig gekleideten Mannes, der das Band der Ehrenlegion im Knopfloche trug. Der Koͤrper ward sogleich nach der Morgue gebracht und dort fuͤr den des Herrn Duris⸗Dufresne, vorma⸗ ligen Deputirten des Departements des Indre, erkannt. Es fanden sich uͤbrigens auch mehrere Visitenkarten mit seinem Na⸗ men in der Westentasche. Ueber die Veranlassung dieses Todes herrscht bis jetzt noch ein undurchdringliches Dunkel. Herr Duris⸗Dufresne, der, wenn er in Paris war, eine kleine Woh⸗ nung in einem Hotel garni bewohnte, war am Sonntag um 11 Uhr, seiner Gewohnheit gemaͤß, ausgegangen und nicht wieder nach Hause zuruͤckgekehrt. Am andern Tage gegen Mittag be⸗ nachrichtigte man den Portier des Hauses, daß die Leiche in der Seine gefunden und nach der Morgue gebracht worden sey. Der Portier begab sich sogleich dorthin und erkannte auch wirklich den Herrn Duris⸗Dufresne. Er woͤhnlich trug, und eine Tuchnadel, in denen sich Haare Na⸗ poleons befinden, steckte vor der Brust; aber seine Uhr war verschwunden. Uebrigens keine Spur von Gewaltthaͤtigkeit, die auf einen Raubmord schließen lassen koͤnnte; eben so wenig kennt man auch irgend einen Grund, der Herrn Dufresne haͤtte veranlassen koͤnnen, selbst Hand an sich zu legen. demselben Sonntage Nachmittags hatte er noch zu mehreren Personen geaͤußert, daß er am Montage oder Dienstage nach la Chaͤtre reisen wolle, wo er als Kandidat fuͤr die Deputation aufgetreten war. Es scheint, daß man Herrn Duris⸗Dufresne noch am Sonntag Abend gegen 7 Uhr in der gesehen hat. Seitdem aber war seine Spur sogleich eine gerichtliche Instruction begonnen, um die Ursache dieses Todes zu ermitteln.

Auf außerordentlichem Wege ist die Nachricht hier einge⸗ troffen, daß die Spanischen Cortes nach sehr lebhaften Debat⸗ ten und trotz des entschiedenen Widerstandes des Ministeriums, die Beschluͤsse der Kommission in Bezug auf den mit dem Hause Rothschild wegen Ausbeutung der Auecksilber⸗Bergwerke zu Almaden abgeschlossenen Kontrakt angenommen haben. Die unter dem Ministerium des Herrn von Toreno erlassene Koͤ— nigliche Verordnung vom 4. Juni 1835, durch welche die Re⸗ gierung auf das Recht, den Kontrakt nach Verlauf von 3 Jah⸗ ren wieder aufloͤsen zu duͤrfen, verzichtete, ist fuͤr ungesetzlich und unguͤltig erklaͤrt worden. Dieser Beschluß wurde durch eine Majoritaͤt von 104 gegen 9 Stimmen angenommen.

Von der Spanischen Graͤnze sind heute keine neueren Nach⸗ richten eingegangen.

Die heutige Boͤrse war sehr wenig besucht, da die meisten der bedeutenderen Kaufleute sich in ihre respektiven Wahl⸗Kolle⸗ gien begeben hatten. Das Geschaͤft war daher auch sehr unbe⸗ deutend; aber man glaubt, daß das Resultat der Pariser Wahlen nicht ohne großen Einfluß auf die Montags⸗Boͤrse seyn werde.

Großbritanien und Irland London, 3. Nov. Die allgemeine Aufmerksamkeit ist fuͤr

den Augenblick fast ausschließlich mit der Feierlichkeit des kom⸗ menden Donnerstags beschaͤftigt, an welchem Tage die Koͤnigin

die Buͤrger von London mit ihrer Gesellschaft begluͤcken wird. Es ist der Tag, an welchem der neugewaͤhlte Lord⸗Mayor sein und die Koͤnigin folgt nur dem Beispiele fruͤherer

Amt antritt, git Regenten, indem sie beim Ansang ihrer ner Buͤrgerschaft am 9ten d. mit einem Besuche beehrt. bald die Koͤnigin ihre Absicht, wurde ein Ausschuß gewaͤhlt, besorgen; dieser Ausschuß hat aber seiner viel Ansechtungen erlerden muͤssen. schon erwaͤhnt) an die fremden Gesandten geschickt worden, nicht aber an ihre Gemahlinnen, dasselbe ist hinsichtlich des hohen Adels der Fall gewe⸗ sen. Dies nehmen natuͤrlich die Damen

Regierung die Londo⸗ So⸗

ger gemacht. Es bildete sich in der

gegen die Erleuchtung der Straßen, durch welche die Koͤnigin

Zuruͤckkehren sollte, eiferte; diese Partei hat indessen unterliegen

(ein Kerzengießer) konnte

muͤssen, denn der neue Lord⸗Mayor den uͤbeln Streich sptelen

natuͤrlich seinen Zunft⸗Kollegen nicht

hatte noch die Ohrringe ein, die er ge.

An

Naͤhe der Boͤrse verloren. Es hat

dies zu thun, geaͤußert hatte, um die Anstalten zum Feste zu Anordnungen wegen Unter Anderem sind (wie Einladungen und

am Hofe sehr uͤbel, und es werden jetzt taͤglich Pasquille auf Kosten der Buͤr⸗ City eine Partei, die sehr

wollen, einer so großartigen Consumtion von Oel und Talg ent⸗ gegenzuarbeiten; er hat sich sehr eifrig fuͤr die Erleuchtung er— klaͤrt, und sie wird daher nicht unterbleiben. Sobald dieses Diner abgefertigt worden ist, wird sich zunaͤchst die Aufmerk⸗, samkeit des Volks auf die Eroͤffnung des Parlaments wenden.“ Es soll verabredet worden seyn, die Wiedererwaͤhlung de alten Sprechers nicht zu bestreiten, doch hat Lord Johl) Russell an alle ihm befreundeten Mitglieder geschrieben, bei der ersten Sitzung sich einzufinden, was denn auf eine moͤgliche Abstimmung uͤber die Sprecherwahl hindeutet Nach Beendigung der Sprecherwahl wird das Haus waͤhren einiger Tage keine anderen Geschaͤfte vornehmen koͤnnen, als die Vereidigung seiner Mitglieder. Alsdann wird die Koͤnigin das Parlament foͤrmlich mit einer Thron⸗Rede eroͤffnen, und von der Redaction der Thron⸗Rede wird es abhaͤngen, ob die Oppo sition ein Amendement zu der auf dieselbe zu erlassenden Ant worts⸗Adresse vorschlagen kann. Sollte die Adresse ohne Wi derspruch angenommen werden, was hoͤchst wahrscheinlich ist, so wird das Haus gleich die Berathung uͤber die Civilliste vor nehmen und nach deren Erledigung sich bis zum Januar oder Februar vertagen. Das ist wenigstens die allgemeine Meinung uͤber den Gang der parlamentarischen Geschaͤfte. Uebrigens herrscht immer noch große Ungewißheit in dieser Beziehung, da man die relative Staͤrke der Parteien nicht kennt. Einige legen viel Gewicht auf die bekannte Erklaͤrung des Herzogs von Wellington, daß er dem Lord Melbourne behuüͤlflich seyn wolle, die Irlaͤndischen An elegenheiten zu schlich⸗ ten. Diese Erklaͤrung aber war bekanntlich sehr bedingt, und der Herzog duͤrfte sich daher wohl schwerlich durch dieselbe im voraus gebunden halten. Morgen fruͤh verlaͤßt die Koͤni⸗ gin Brighton, um zur Stadt zu kommen. Noch immer sucht man das Geruͤcht zu verbreiten, daß sie die Masern habe; dies geschieht aber nur, um die Londoner Buͤrger zu aͤrgern, denn die Koͤnigin ist gesund genug gewesen, noch diesen Morgen im offenen Wagen Acsejufaß ren, und hat erst gestern noch Tischge⸗ sellschaft in ihrem Palast gehabt.

Der Herzog von Cambridge und seine Familie werden die vormaligen Gemaͤcher des jetzigen Koͤnigs von Hannover zu Kew beziehen.

8* heutige Hof⸗Zeitung meldet, daß die Fn e ihren Vetter, den Prinzen Georg von Cambridge, zum Obersten in der Armee ernannt habe. In der Hannoverschen Armee hat derselbe den Rang eines General⸗Majors.

Der Vice⸗Koöͤnig von Irland, Lord Mulgrave, wird zum 8ten in London erwartet, um dem Lord⸗Mayors⸗Schmause bei⸗ zuwohnen.

Am 31. Oktober hat O'Connell die General⸗ Association von Irland mit einer Rede aufgeloͤst, in welcher er zum Schluß die Aufloͤsung der Gesellschaft aus Vertrauen in die treffliche und einsichtsvolle Verwaltung Lord Mulgrave's und in die gu⸗ ten Absichten der Minister beantragte. Nach einer oͤffentlichen Ankuͤndung wird bekanntlich in Irland die O'Connell's⸗Steuer oder, wie sie gewoͤhnlich genannt wird, der Fonds zur Ent⸗ schaͤdigung O'Connell's ckar die Aufgebung seiner Advokatur und fuͤr seine Ausgaben im Dienste des Volkes), am 12. Nov. eingezogen werden. Die Irlaͤnder werden eingeladen, diesmal besonders reichlich beizusteuern, weil im vorigen Jahre nicht ein⸗ gesammelt worden sey. Auch dadurch wird eine reichliche Bei⸗ steuer als dringlich glee⸗ weil die rachsuͤchtige Thatkraft der Tories in allen heilen des Reichs Summen aufhaͤufe, um den „Geldkrieg“ gegen O'Connell durch Wahl⸗Petitio⸗ nen fortzusetzen. Hierbei wird folgende Aeußerung des Herrn Shiel angefuͤhrt: „Die Irlaͤnder werden einsehen, daß, weil ihre Feinde nichts so sehr wuͤnschen, als O'Connell's Ruin, sie ihrerseits fuͤr nichts so besorgt seyn muͤssen, als fuͤr seine Unterstuͤtzung. Ein großes Prinzip ist im Spiele. Das Volk von Irland wird beweisen, daß es unabaͤnderlich entschlos⸗ sen ist, die Rechte, deren unbesiegbarer Kaͤmpe O'Connell ist, zu verfechten.“ Als ein Beispiel, wie O'Connell die freiwilli⸗ gen Gaben des Volkes wieder im Dienste des Volkes verwen⸗ de, wird erzaͤhlt, daß er nach der Aufloͤsung der katholischen Association dem Secretair derselben, Herrn Dwyer, bis zu des⸗ sen Tode einen Jahresgehalt von 300 Pfd. St. aus seiner Tasche ausbezahlte. Auch soll O'Connell an 1000 Pfd. St ur Unterstuͤtzung des Blattes „True Sun“ beitragen, welche Abend⸗Zeitung, nach dem Eingehen der radikalen Morgen⸗Bläͤt⸗ ter, das einzige taͤglich erscheinende radikale Blatt ist, da der „Spectator”“ und „Examiner“ nur Wochen⸗Blaͤtter sind. In einem vom 1sten d. M. datirten Briefe an Lord Cloncurry erklaäͤrt O'Connell, daß es unzweckmaͤßig seyn wuͤrde, die von ihm projek⸗ tirte Versammlun Irlaͤndischer Parlaments⸗Mitglieder zu Anfang dieses Monats in Dublin zu halten, da mehrere derselben bereits in England, andere auf dem Kontinente seyen. Er schlaͤgt daher vor, die Zusammenkunft bis zum 16ten d. zu verschieben und sie in London zu halten. Dort werde man sich leichter zusam⸗ menfinden koͤnnen und vom 16ten bis zum 2östen drei Tage zu ungestoͤrter Berathung haben, da das Parlament sich waͤhrend dieser Zeit mit Praͤliminarien befassen und erst am letzterwaͤhn⸗ ten Tage seine Geschaͤfte wirklich beginnen werde. Der Mor⸗ nin will wissen, O'Connell werde fuͤr die Aufloͤsung der Fruͤndischen Association zum Geheimenrath ernannt wer⸗ den, oder umgekehrt, er habe, dieser ihm zugedachten Ernennung halber, die Association aufgelöͤst.

Die Munizipal⸗Wahlen werden jetzt in ganz England mi abwechselndem Erfolge, doch sehr thaͤtig betrieben. In Live pool haben die Tories den Kuͤrzeren gezogen und von 16 Gemeinderaths⸗Mitgliedern nur 4 der Ihrigen durchgesetzt.

Die Direktoren der Bank von England haben, in Ueber einstimmung mit den vielfach im Publikum ausgesprochenen Wuͤnschen, bekannt gemacht, daß sie ihre am gten faͤlligen Wech⸗ sel am Ften praͤsentiren werden, um nicht die Festlichkeiten beim Empfang der Koͤnigin in der Eity durch Geschaͤfts⸗Betrieb zu stoͤren. Der Lord⸗Mayors⸗Tag wird daher diesesmal ein wirklicher Festtag seyn.