hhan habe.“ — Im weiteren Verlaufe seines Berichtes, erklaͤrt Herr von Girardin, weshalb er den ersten Weg nicht einschlage; als er naͤmlich schon im vorigen Jahre bei einer aͤhnlichen Ver⸗ anlassung klagbar geworden, habe man ihm vorgeworfen, daß er dieses Mittel bloß waͤhle, weil er wisse, daß bei Diffama⸗ tions⸗Prozessen die Veroͤffentlichung der gerichtlichen Verhand⸗ lungen verboten sey. Ueber den zweiten Ausweg aͤußert Herr von Girardin sich also: „Als ich das Duell mit Armand Car— rel annahm, war mir nicht die Wahl der Waffen gelassen wor⸗ den; ich ging nur 3 Schritte vor, waͤhrend mir 10 ge⸗ stattet waren; ich schoß nicht zuerst, sondern erst nachdem ich verwundet worden. Nichtsdestoweniger hieß es am folgen⸗ den Tage, daß ich als Raufer bekannt sey, —. ich, der ich fruͤ⸗ her immer nur den zweiten Schuß gethan und immer in die Luft geschossen hatte. Man fuͤgte hinzu, daß ich ein Duell auf den Degen nicht angenommen haben wuͤrde; das Gegentheil be— weist die Narbe einer Stichwunde, die ich noch jetzt trage. Meine Freunde, die mich in vier Ehrensachen sekundirt haben, frage ich hiermit ausdruͤcklich: Ist eine einzige derselben durch mich hervorgerufen worden? Bin ich nicht immer zu jeglichem Vergleich bereit gewesen, insofern er mit meiner Wuͤrde irgend vertraͤglich war? und um auf Herrn Carrel zuruͤckzukommen, habe ich nicht, damit er auf Angriffe verzichte, die sein Ge⸗ wissen nimmermehr gebilligt haben kann, das Aeußerste gethan, was die Ehre mir gestattete? Jetzt fordert Herr Thomas mich heraus. Mit welchem Rechte? weil er mich haßt? Zwischen Herrn Thomas und mir koͤnnte nur ein Duell auf Tod und Leben, ein doppelter Todschlag stattfinden. Wer noͤchte Sekundant dabei seyn? Im Uebrigen habe ich mich oͤffentlich verpflichtet, keine Herausforderung anzunehmen, die in mehr oder minder engerem Zusammenhange mit
dem Duelle mit Herrn Carrel staͤnde, das mir von ungerechten und G Maͤnnern zum Vorwurfe gemacht wird.“ c
err von Girardin erklaͤrt hiernach, daß shm nur uͤbrig bleibe, mit der Feder in der einen und der Waffe in der anderen Hand Widerstand zu leisten, und daß er diesen Weg auch eingeschlagen habe; daß er dagegen die beiden bereits oben⸗ erwaͤhnten Advokaten (mit Namen Dornes und Lebreton), da sie ihn nach ihrer Ruͤckkehr von Bourganeuf neuerdings insul⸗ tirt haͤtten, gerichtlich belangen werde. — Dieser Auseinander⸗ setzung des Herrn von Girardin (wovon wir hier nur einen gedraͤngten Auszug geben) fuͤgt die Presse selbst Folgendes hinzu: Heute (10ten) haben sich die Herren Dornès und Ba— stide wiederholt bei Herrn von Girardin gemeldet; als ihnen je⸗ doch gesagt wurde, daß derselbe nicht sichtbar sey, ließen sie ihre Namen zuruͤck. Gestern und heute Abend hat man einige Maͤn⸗ ner bemerkt, die in der Naͤhe der Wohnung des Herrn Girar⸗ din umherschlichen und Jedermann scharf ins Auge faßten, der diese Wohnung oder das gegenuͤber belegene Haus, in welchem sich das Redactions⸗Lokal der „Presse“ befindet, verließ. Diese Herren haben ihre Zeit und Muͤhe verloren, aber morgen (11.) wird b von Girardin ausgehen; sein Entschluß und seine Vorsichts⸗ Maßregeln sind gegen Jeden getroffen, der sich ihm naͤhern moͤchte, um ihn zu beleidigen. Herr von Girardin ist in gleichem Maße auf den Schlag vorbereitet, den er empfangen, als auf den, den er austheilen moͤchte; moͤge Jeder seine Pflicht erfuͤllen, wie er die seinige. *)
Es scheint jetzt gewiß, daß die Regierung die Absicht hat, alle großen Eisenbahn⸗Linien fuͤr ihre eigene Rechnung vh güt⸗ ren zu lassen. Sie soll bei diesem neuen System hauptsaͤchlich den Zweck im Auge haben, die zahlreichen muͤßigen Kapitalien, uͤber die sie zu verfuͤgen hat, zu benutzen, die Ausfuͤhrung je— ner großen Verbindungswege zu beschleunigen und die unsinnige Agiotage auf die Eisenbahn⸗Actien zu verhindern. Man fuͤgt hinzu, daß die Regierung die zu einem so großartigen Unter⸗ nehmen etwa noch fehlenden Fonds durch die Abschließung einer dreiprozentigen Anleihe aufbringen wolle. 1
In einem hiesigen Blatte liest man: „Man hat nicht ohne Verwunderung bemerkt, daß Sir Robert Peel in dem Augenblicke, wo das große Fest in Guildhall stattfand, von England entfernt blieb. Der ehrenwerthe Baronet hatte in Frankfurt am Main eine Einladung zu diesem Feste erhal⸗ ten und sogleich die Reise zur Ruͤckkehr nach angetre⸗ ten. Aber in Paris angelangt, scheinen gewisse Umstaͤnde ihm dringender gewesen zu seyn, als seine Anwesenheit in der City. Seit das Oberhaupt der Englischen Konservativen in Paris ist, hat es sich mit Herrn Guizot in Verbindung gesetzt und Ver⸗ suche gemacht, diesem Franzoͤsischen Konservativen seinen Einfluß bei Hofe wieder zu verschaffen. Sir Robert Peel hatte eine Audienz beim Koͤnige, und Ludwig Philipp unterhielt sich sehr lange mit ihm. Der beruͤhmte Tory hat die Sache der Doctrinairs sehr lebhaft verfochten; aber es scheint gewiß, daß das Koͤnigliche Ohr allen seinen Argumenten ver⸗ schlossen geblieben und daß es ihm nicht gelungen ist, die Ab⸗ neigung, die sich sogar des Koͤnigs bemaͤchtigt hat, zu bekaͤmpfen. Man weiß nicht, warum Sir Robert Peel noch einige Tage in Paris bleiben will, nachdem er doch jetzt von der Unmoͤg⸗ lichkeit, die Doctrinairs wieder ans Ruder zu bringen, uͤber⸗ zeugt seyn muß. Er wirod, wie es deign⸗ erst gegen Ende die⸗ ser Woche abreisen, um gerade zur Eroͤffnung des Parlamentes in London einzutreffen.
In der Sentinelle des Pyrenées vom gten d. liest man: „Don Carlos ist am 5ten mit der Junta von Navarra in Tolosa angekommen. Bei seiner Ankunft in der Stadt wurde mit den Glocken gelaͤutet, und es fanden Festlichkeiten statt. Es scheint, daß Don Carlos sich nach Tolosa begeben habe, um einige Generale und Mitglieder der Junta zu est gen. An demselben Tage fuͤhrten die Karlisten vier Stuͤck Ge⸗ schuͤtz von Onate nach Andoain und trafen alle Vorbereitungen, um die Linie von Irun nach Hernani anzugreifen. Auf Be⸗ fehl des Don Carlos wird ein aus Generalen bestehendes Kriegsgericht gebildet werden, um die kuͤrzlich verhafteten Kar⸗ listischen Anfuͤhrer zu richten.“
b Großbritanien und Irland
London, I1. Nov. Die verwitwete Koͤnigin befindet sich, nach neueren Nachrichten, in ihrem jetzigen Wohnsitz zu Ha⸗ stings nicht ganz wohl. Die regierende Koͤnigin soll thr des⸗ hald den Gebrauch des Palastes zu Brighton auf sieben Wo⸗ chen angeboten haben. Der Herzog und die Herzogin von
*) Wenn wir dieser Angelegenheit hier in solcher Ausführlichkeit
erwähnt haben, so ist es nicht etwa aus Vorliebe für Herrn von Gi⸗ rardin, sondern lediglich in der Absicht geschehen, der Wahrheitt die Ehre zu geben, indem eine Deutsche Zeitung es für gut findet, die⸗ selbe gänzlich zu entstellen. Wenn diese Zeitung Herrn Girardin einen „berüchtigten“ und Herrn Armand Carrel einen „edlen“ Mann⸗ nennt, so beruht dies freilich auf einer persönlichen Ansicht; indessen sollte der Parteigeist doch die Unparteilichkeit nicht so ganz und gar perdrängen.
Besuch bei der Koͤnigin Wittwe. vorgestrige Fest in der City: „Seit der Regierung der Koͤnigin
gehabt, die sich so mitten unter ihre Unterthanen stellte und ihre aufrichtige Huldigung empfing. Victoria sah in der That wie eine Koͤnigin aus, und selbst in ihren anmuthigen Verbeu⸗ gungen gegen die große Menge schien sie sich ihres erhabenen Ranges, jedoch nicht weniger dessen bewußt, was dem Volke, uͤber das die Vorsehung sie gesetzt, zukomme. Das Volk blickte auf sie als auf die Beschuͤtzerin seiner gerechten Freiheiten, und sie auf das Volk als auf die Stuͤtze ihres Thrones.“ Die Morning Post bemerkt, das Gefuͤhl, welches das Volk gegen die Koͤnigin gezeigt habe, sey mehr das Gefuͤhl der Ehrfurcht als der Begeisterung gewesen.
Aenderungen in den dem Tode des Koͤnigs sind nicht weniger als acht Parlaments⸗ Akten durchgegangen, welche einen großen Theil jener Gesetze beruͤhren. insichtlich des Verbrechens der Faͤlschung wird in allen Faͤllen die Todesstrafe aufgehoben; und es giebt jetzt — wenig Ausnahmen abgerechnet — kein Verbrechen, das nicht in den Quartal⸗Sitzungen der Friedensrichter entschieden werden koͤnnte. Eine andere Akte, die erste der jetzigen Koͤnigin, um— faßt alle auf das Kriminal⸗Gesetzbuch bezuͤglichen Parlaments⸗ Akten. Unter dem neuen Statut soll Stechen, Schießen u. s. w., wenn Verlust des Lebens oder schwere koͤrperliche Verletzung darauf folgt, noch immer mit Todesstrafe belegt werden; wenn aber ein Verbrecher bei thaͤtlichen Angriffen der genannten Art keinen erheblichen Schaden zufuͤgt, so unterliegt er, dem neuen Gesetze zufolge, der Strafe der Deportation oder eines dreijaͤh— rigen Gefaͤngnisses, je nach der Entscheidung des ihn verurthei⸗ lenden Richters. Die Strafe der einsamen Einkerkerung kann jetzt auf nicht laͤngere Zeit als einen Monat hinter einander und drei Monate im Laufe eines Jahres verhaͤngt werden. Hin⸗ sichtlich des naͤchtlichen Diebstahls mit Einbruch ist die Zeit der Nacht, wann er als solcher gelten soll, genau bestimmt, naͤmlich von 9 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens, das ganze Jahr hin⸗ durch. Ehe diese Akten durchgingen, war Straßenraub ein Ka⸗ pital⸗Verbrechen, das mit dem Tode bestraft wurde; jetzt aber — wofern keine Gewaltthaͤtigkeit mitunterlaͤuft — wird der Verbrecher deportirt. Andere Vergehen, welche fruͤher ebenfalls mit Todesstrafe belegt waren, werden jetzt nur mit Deportation bestraft. Diese Milderung der Strafen hat zum Theil mit den Zweck, die Parteien zu veranlassen, ihre Klagen bei den Gerich⸗ ten anhaͤngig zu machen, da die Erfahrung gelehrt hat, daß Viele, welche wußten, daß der Ueberfuͤhrung Todesstrafe folge, sich abschrecken ließen, Verbrecher der Gerechtigkeit zu uͤberliefern.
Der Dr. Bohn Clement aus Daͤnemark ist, nachdem er alle Kuͤstenlaͤnder und das Innere von Irland erforscht hat,
die Insel Man besucht. Er wird durch Lancashire und Cum⸗ berland, uͤber Dumfries, Air und Glasgow nach Edinburg zu⸗ ruͤckkehren.
Man faͤngt hier an, den Gebrauch der Deutschen Wachs⸗ lichte zu vermeiden, weil man gefunden haben will, daß sie oft viel Arsenik enthielten, dessen E“ in den Haͤusern fuͤr die Gesundheit nachtheilig sey.
Mit direkter Schiffs⸗Gelegenheit hat man hier die Kal⸗ kutta⸗Zeitungen erst bis zum 23. Juni erhalten, wäͤhrend Briefe vom 8. Juli bereits uͤber Land hier eingetroffen sind. Die Cholera hatte in Folge der langen Duͤrre zugenommen, welche in Bhaugulpore so außerordentlich groß gewesen war, daß sie Alles zu Zunder verdorrt hatte, und daß Renschen und Vieh genoͤthigt waren, um nicht zu verdursten, meilenweit die Fluͤsse aufzusuchen. Die Revolution in dem Birmanischen Reiche war mit dem gaͤnzlichen Triumphe des Thayawotte, des Koͤnigs Bruder, beendigt worden. Briefe aus Moulmein von der Mitte Mai's melden, daß sich Ava, die Hauptstadt, ihm ergeben hatte. Er hatte den Koͤnig abgesetzt, sich selbst zum Souverain erklaͤrt und alle Minister ins Gefaͤngniß setzen lassen. Trotz des Orientalischen Gebrauches hatte er indeß Niemanden zum Tode verurtheilt, obgleich die vorangegangenen auf Befehl der Köoͤnigin veruͤbten Ermordungen seiner Schwestern solche Re⸗ pressalien haͤtten einigermaßen entschuldigen koͤnnen. Diese un⸗ gewohnte Milde soll dem Rathe und dem Einflusse des Ober⸗ sten Burney, des Britischen Residenten, zuzuschreiben seyn. Die Revolution wurde, seltsam genug, ohne eine einzige Schlacht beendigt. Von den bekannten Gesinnungen des neuen Monar⸗ chen erwaͤrtete man, daß im Handel mit Auslaͤndern kuͤnftig eine liberalere Politik obwalten wuͤrde.
jetzt außerordentlich viel Bewohner der Atlantischen Staͤdte und Westen.
und Wisconsin sind die vorzugsweise beliebten Gegenden, und
Staat in die Union einzutreten. Jene Gegenden werden durch schoͤnen Himmelsstrich, fruchtbaren Boden und schiffbare Fluͤsse von keinem der benachbarten Staaten uͤbertroffen. In Florida
Kriege, daß sie sich an die am Missouri wohnenden Indiani⸗
19 verlangt haben. d Staͤmme, von dem die Amerikaner 100 Krieger verlangten,
bleiche Gesichter schicken?“ Der Agent erwiderte verneinend.
„Dann“, erklaͤrte der Haͤuptling, ena nicht erwarten, daß meine Krieger ihre Wohnungen verlassen, um gegen die rothen Maͤnner, ihre Bruͤder, zu streiten, mit
denen sie nie in Zwist gewesen, und daß sie ihren Stamm ohne Vertheidigung dem Tomahawk und dem Messer preisge⸗ ben. Manitulin, der große Geist, verbietet uns, so boͤse zu han⸗ deln. Ich glaubte, daß unser großer Vater unbesiegbar waͤre. Leb' wohl!“ Die Regierung der Vereinigten Staaten hat sich nichtsdestoweniger den Beistand anderer Indianischer Stämme erwirkt, und so werden denn Indianer, Werkzeuge im Kampfe gegen Indianer, die Vernichtung ihrer Race be⸗ schleunigen.
2
Nktebdelad
Aus dem Haag, 12. Nov. Hiesige Blaͤtter bemerken, daß die verewigte Koͤnigin das neunzehnte Mitglied der Ora⸗ nischen Regenten⸗Familie sey, das in der Fuͤrstengruft zu Delft
Cambridge begaben sich gestern von hier nach Hastings zum Die Morning Chronicle sagt mit Hinsicht auf das Elisabeth haben wir kein Beispiel einer jungfraͤulichen Koͤnigin
Innerhalb der letzten 6 oder 8 Monate haben verschiedene V riminal⸗Gesetzen stattgefunden; sogar seit
nunmehr in Liverpool angekommen und hat von da aus auch
Den letzten Nachrichten aus New⸗York zufolge, zogen V
Staaten, in Folge der Handels⸗ und Geld⸗Krisis, nach dem In New⸗York stehen allein 500 Haͤuser leer, und das Grund⸗Eigenthum sinkt im Preise. Ohio, Illinois, Indiana
man glaubt, daß im Jahre 1840 die westlichen und suͤdwestli⸗ 1 Staaten der Union mindestens 7 ½ Million Einwohner zaͤhlen werden, und daß Wisconsin bald im Stande seyn werde, als
dauert der Krieg mit den Seminolen⸗Indianern noch immer fort. Die Amerikaner erleiden so viele Schwierigkeiten in diesem
schen Staͤmme gewandt und ein Corps von 500 Kriegern von Ein Häuptling dieser angraͤnzenden
antwortete dem Amerikanischen Agenten: „Mein Volk ist im Kriege mit den Oragen. Wird unser großer Vater mir hundert
unser großer Vater
4 “
beigesetzt worden. Eroͤffnet wurde dieselbe am 10. durch die Beisetzung Wilhelm's des Schweigsamen. Eine sehr bedeutende Zahl angesehener Einwohner Gent hat Sr. Majestaͤt unserm Koͤnige eine Kondolenz⸗Adra wegen des Ablebens Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin uͤbersend Die Unterzeichner nennen sich in dieser Adresse „treue Uns. thanen ihres Koͤnigs“, deren Pflicht es sey, in den Tagend Trauer dem Spender so vieler ihnen, waͤhrend einer gluͤckliche funfzehnjaͤhrigen Verwaltung zu Theil gewordenen Wohlthat
ihre Theilnahme zu bezeugen.
Von Utrecht aus hat man in den letzten Tagen den V. schlag gemacht, daß alle Hollaͤnder fuͤr die verstorbene Koͤnig Trauer anlegen sollen, wie es die Englaͤnder fuͤr ihren verst benen Koͤnig in diesem Sommer gethan. V
Der General⸗-Major J. F. Stoeckler, aus dem Waldzey schen, ein verdienter Krieger, ist am 3ten d. zu Utrecht, wo die Iste Brigade der 3ten Division kommandirte, gestorben.
Es verbreitet sich das Geruͤcht, Graf Rossi, jetziger Koͤn Sardinischer Gesandter bei der Deutschen Bundes⸗Versamml zu Frankfurt, sey wieder als Repraͤsentant seines Monar an unserem Hofe ernannt worden. Man hat dieses Gerl mit Freude begruͤßt, da die Graͤfin Rossi im Haag die Fieß der hoͤheren Cirkel war, so daß man ihren Verlust damals si bedauerte.
Gestern Abend hat hier im Franzoͤsischen Theater die —f Vorstellung der „Hugenotten“ von Meyerbeer stattg efune Die Oper war auf das glaͤnzendste ausgestattet und haten hier entschiedenes Gluͤck gemacht.
8 Belgien. Peariser Blaͤtter erzaͤhlen: „Der Marschall Geh war letzthin in Belgien. Er wollte nicht nach Frankreich zuruͤch ren, ohne der Citadelle von Antwerpen seinen Besuch 19 lsta Der Marschall erscheint vor dem Thore der Citadelle und beg die Erlaubniß, eingelassen zu werden. Man bemerkt ihm, daß keine Erlaubniß von der Regierung habe, und daß die Ordrej seiner Einlassung widersetze. Ich bin ja der Marschall Gan antwortete der Marschall; ich habe zur Einnahme der Citah beigetragen; ich glaube also, daß man mich wohl ohne weite einlassen duͤrfte. Waͤren Sie der Koͤnig selbst, antwortete diensthabende Offizier, so koͤnnte ich Sie ohne eine Erlauh aus dem Kriegs⸗Ministerium nicht einlassen Ein Beamter, diese Unterredung mit anhoͤrte, naͤherte sich dem Marschall sagte: Wollen der Hr. Marschall zwei Stunden lang in der Steaꝛdts zieren gehen, so will ich Ihnen eine Erlaubniß verschaffen. Marschall ist es zufrieden. Der Beamte reist sogleich nach Bui sel ab, und kommt in weniger als zwei Stunden auf der Effn bahn wieder zuruͤck; er bringt den Befehl, daß man den ar⸗ schall nicht nur einlasse, sondern noch 500 Mann unter dase wehr rufe, um ihm die militairischen Ehrenbezeugungen zut weisen. Dieser eesa wurde vollzogen, und der General wue von den Belgischen Truppen mit Enthusiasmus empfangen
Donemav. Kopenhagen, 11. Nov. Das von den beiden Daͤnist
Staͤnde⸗Versammlungen berathene Kommunal⸗Gesetz fuͤr das nigreich ist unterm 21sten v. M. erschienen und fuͤhrt den Titel: „J ordnung, betreffend die oͤkonomische Verwaltung der Kaufste mit Ausnahme Kopenhagens.“ — Selbst „Kjoͤbenhavnsposte welche eine Vergleichung des Entwurfs, der Staͤnde⸗Ar und des jetzt publizirten Gesetzes anstellt, aͤußert: „Wir wil uns in einem hohen Grade der Ungerechtigkeit schuldig machen, m wir nicht die vielfachen und wesentlichen Veraͤnderungen, welche Gesetz⸗Entwurf in Uebereinstimmung mit den Antraͤgen Staͤnde erlitten hat, willig anerkennen wollten; und wenn ¹ noch manches zu wuͤnschen uͤbrig bleiben moͤchte, so glauben doch, daß die Staͤnde mit dem, was in dieser Beziehung rungen ist, zufrieden zu seyn allen Grund haben. Sh
Juni 158
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stellungen sind naͤmlich, mit Ausnahme jenes Punktes, Kommunen Selbststaͤndigkeit in der oͤkonomischen Verwealt ihrer eigenen Angelegenheiten), fast in allem Wesentlichen folgt worden, und die Regierung hat in dieser Angelegen bewiesen, daß es ihr in Wahrheit darum zu thun ist, ein sn Leben und eine groͤßere Kraft in den staͤdtischen Kommunent vorzurufen. Es kommt nur darauf an, daß man diese! ordnung recht benutze. Damit meinen wir zuvoͤrderst und naͤmlich, daß die Buͤrger in den Staͤdten, namentlich den groͤßeren, es sich nun recht angelegen seyn lassen, e angemessene. Wahl der Revpraͤsentanten zu treffen, die jü mittelst freien Wahlrechts aus den Buͤrgern selbst hervorge sollen. Nur durch die Wahl tuͤchtiger, selbststaͤndiger, freisin ger, und wir duͤrfen vielleicht hinzusetzen, nicht allzusehr Zunft⸗ und Corporationsgeist befangener Maͤnner, wird neues und kraͤftiges Leben in den Kommunen erstehen, und Erreichung dieses Zwecks, wie uͤberhaupt zur Entwickelung Kommunal⸗Verhaͤltnisse, sehen wir die Provinzial⸗Blaͤtte ein hoͤchst wichtiges Organ an, wie wir auch auf der ant Seite uͤberzeugt sind, daß in dem freiern Kommunalleben, jetzt beginnen wird, wiederum eine reiche Quelle interess Mittheilungen sich eroͤffnen und eine wuͤnschenswerthe Wu wirkung zwischen der sich bildenden Kommunal-Verwaltun ühr den Lokal-Blaͤttern eintreten werde. Das Geseß uhhd haͤlt 27 Paragraphen. In Kraft treten soll es erst “u wenn fuͤr jede einzelne Stadt ein besonderes Regulg“, den naͤhern Bestimmungen uͤber die Zahl der Buͤrger sentanten und andere Spezialien erlassen seyn wird; fitst Regulative aber soll jede Stadt unverzuͤglich selbst Volt⸗ einsenden
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„ 10. Nov. (Hamb. Korr.) In diesen; gen wird die Koͤnigl. Familie das Lustschloß Montbrillant lassen, um das fruͤher vom Herzoge von Cambridge bewe. Palais in der Stadt zu beziehen, in welchem mehrere Westis derungen vorgenommen worden sind. Mrieben:
Wenn Sie von hier gehoͤrt haben sollten, daß wülnnen es mir stuͤrmische Auftritte stattgefunden, so soll uns dies nicht ifiwillige. Wi dern. Ein Haufen Volks, der anfangs nur ein Haͤufchm wesen war, insultirte die Polizei, widersetzte sich der R. wache, bedrohte dieselbe sogar und wich erst, als man! Offizier mit 30 Mann von der Hauptwache requirirt und Koͤnigl. Land⸗Dragoner zu Huͤlfe genommen hatte. Der dieses Auflaufes war ganz unschuldiger Art und das Ende selben die Arrestation der drei lautesten Schreier. Die M litaͤt der Hannoverschen Gassenjugend leidet naͤmlich keinen trunkenen auf offener Straße, welche Moralitaͤt sie auch is sem Falle geltend machen wollte.
Sollten Sie ferner von hier aus etwa lesen, daß sch Schauspiel von Spindler's Knabenraͤuber Ben David in nover im Jahre 1837 wiederholt habe, so koͤnnen wir Eie
mannt.
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stuͤtzten hren. In d selbst in örden, zu llanova,
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gruͤber beruhigen.
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Hause gehen wollen.
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Grundlostgkeit des zir d deshalb zu beruhigen.
Muͤnchen, 13. Nov. btaatsraths, welcher Se. Majestaͤt der icglieder der Kammer der Abgeordnet btadt verlassen. 8
Heute am Geburtsfeste Ihrer Koͤnigl.
ch Berlin antreten. essen und bei Rhein und rzogin Mathilde werden in die
nter den Kunstwerken, welche jetzt
bildhauers aus der Gegend von keit an. Es ist die „Donau“ n Blick gen Osten, das Ziel ihre Gewand allein um den Unterleib vi Nebenfluͤsse, die sich bald nach gen, als Kinder mit Urnen. Anlage
hem die Donau entspringt, euen Beweise, hre Ausfuͤhrung sich immer mehr u rkeitet. Die Gruppe, in doppelter Lebensgroͤße und in feinem der Donau ehen kommen und wird eine vorzuͤgliche Zierde d durch den Ursprun 1 begend werden. Luxemburg, II. Nov.
on Hessen „Homburg, Militair⸗Gouver estung, ist seit vorgestern hier wieder
elen Familien, die durch ihren zwungen waren, im Mittelpunkt der Stadt
ndungsmittel,
gen eine wahrhaft außerordentliche
hen. Ihre letzte Handlung,
lschritts sehr getadelt in di iche i ht bofh⸗ getadelt, allein die oͤffentliche ist
avallerie besteh mmandirenden Gene
kruten zu organisiren, die wir aus C
ehlte es uns.
er besser organisirten und vo stark
Buesca, Barbastro 8
zu entfuͤhren. Am
hraͤnen geweint bei der
Entfuͤhrung bewirkt
Seiten der Kinder gewesen sey.
und aus Furcht vor
um das Publikum durch
Heute Morgen war
Preußen ist Kammerball. noch ihr Namensfest (19.
Se.
Ihre
eine Gruppe des Herrn
Fuͤrstenberg, Eigenthuͤmer des laͤßt diese
gefuͤhrt, soll uͤber die Quelle
von dem Buͤrgermeister Namen der Stadt bewillkommnet.
De stevwei ch.
ß es in Paris
. Eine Zeit lang schon ging das Geruͤck an raube Kinder, um dieselben veeEE erkaufen oder nach Amerika purde, man darf sagen die ganze weier jungen Maͤdchen von ie schauerliche Verkuͤndigung durch spaͤter Nacht: „es seyen zwei Kinder abhanden eaͤngstete jede theilnehmende Seele, at seine heißen Th ine zahllose Menschenmasse versammelte aukler, als es am naͤchsten Morgen hieß, Dragoner auf der Chaussee, einige ufgefunden worden, und bereits auf dem Ruͤckwege b üssage der Kinder, wie ihre igerte die Theilnahme, bis sie in ihren Aussagen schwankend ergab, daß das Ganze eine My—
Gauklern zu lten d. nun
Stadt, durch das Verschwin⸗ 8 und 10 Jahr
en allarmirt.
Tambour und Ausrufer
gekommen,“
und manches Mutterherz schreckensvollen Kunde. sich vor dem Hause der sie seyen durch Land- tunden vor Hannover, wieder egriffen. Die worden sey,
Sie hatten, Strafe nicht
8 “ auf dem . ge und die einbrechende Nacht hatten . ehr unmoͤglich gemacht. Die Polizei⸗Direction, hela je an die Existenz der Kindesraͤuber geglaubt, hat dieses Er⸗ oͤffentlichen Bericht von kulirenden Geruͤchtes zu uͤberzeugen
Sitzung des
Koͤnig praͤsidirte. Viele en haben bereits unsere
Hoheit der Kron⸗ hohe Frau wird, est ov.) hier begehen d dann mit ihrem Durchlauchtigsten Gemahle die Ruͤckreise Hoheit der Erbgroßherzog
von
Koͤnigl. Hoheit die Erbgroß⸗ sen Tagen Muͤnchen verlassen.
stehen, zieht
Ss ent
eich, eines jungen Donaueschingen, die Aufmerk⸗ eine jugendlich schoͤne Gestalt, s Laufes, gehalten, sitzend und geschlungen, zu beiden Seiten 111“ mit ihr verei⸗ b und Ausfuͤhrung dieses bis jetzt rim Modell vorhandenen Werks sind gleich schoͤn. “ 1 8 1b auf wel⸗ t, diese Gruppe verfertigen, zum wie der Sinn fuͤr oͤffentliche Denkmäͤler ” nter unsern Großen ver—
der
Se. Durchlaucht der Landgraf
neur unserer Bundes⸗
eingetroffen. Se. Durch⸗ und den Schoͤffen vo
Wien, 7. Nov. Man beabsichtigt, hier Omnib inzu⸗ hren, wie sie in Paris vecgef bie⸗ Cir den geg gs 1 8g 1 d “ zu erleichtern. Fse inter ifte dieser Plan zur Ausfuͤhrun nmen. re Cem Publikum wuͤrden dadurch viel⸗ EE11“ durch Einfuͤhrung der Omnibus Beruf und ihre Verbindungen zu wohnen, moͤg⸗
culation zwischen Noch im Laufe
Domizil nach Belieben zu verändern, und in die
orstaͤdte zu
mstande, daß die Vorstäͤ
gewiß dazu beitragen wird,
den sehr auch der
trum der Stadt minder erfuͤllt bli
zFanitaͤts⸗Ruͤcksicht nicht unbeachtet bleiben darf.
Spanien. 4. Nov. Die Cortes haben in den
der aufgehaͤuften Kommiss
LL1“ sichen, Gleiches wird gewiß in Wien tsehr breiten Glacien von der Stadt getrennt sind, ein Ver⸗ wie es die Omnibus darbieten, sehr erwuͤnscht V
daß viele Famili helche seither in der Stadt wohnen mußten, vorziehen geraumigen Vorstaͤdten zu nehmen. Es Vortheil erreicht, das dies an Menschen
ote vermoͤge
in
e, was
letzten Siz⸗
Thaͤtigkeit entwickelt, 8 E zu erle⸗ 1 m gleichsam ihr Testament, war ein National⸗Pantheon zu errichten.
Liste der Senatoren wird von den Maͤnnern des
die Ruhe der t gestoͤrt werden.
of⸗Zeitung enthaͤlt
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glauben, keine r haben uns hierher begeben, um die zu bekleiden und mit nothwendigsten Gegenstaͤnden, Der Koͤnig wird bald an
en Expedition allen Treffen, denen, die
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gegen die
eno etwas mehr Energie
n mehreren Feld⸗Batterieen un⸗ Alt⸗Castilien egen Infanterie, 6 18 Kavallerie illar de los Navarros und en wir den Vortheil auf unserer Seite gehabt
2 und . waͤren wir am 12. September gewiß in
Dne die Kavallerie des Feindes, die weit zahlrei
2 zufriedengestellt, Hauptstadt werde bei Eroͤffnung
Herr Mendizabal, der sich i 1 f
4 diza in allen seinen Hoffnungen ge— scht sieht, trifft jetzt Anstalten, um 1 EJC“ zu verlassen. Die heutige H ungen fuͤr die in
Madrid so bald wie moͤg⸗
1 1 die naͤheren Bestim⸗ Andalusien zu errichtende Reserve⸗Armee. Brigaden Infanterie und einer Brigade Die einzelnen Brigadiers werden von dem ral vorgeschlagen und von der Regierung
— Dem Journal de Frar ic
en Korrespondenten aus
„Unsere Ruͤckkehr
fort wird von seinem Kar—
osa vom 4. November ge⸗ nach diesen Provinzen war, Sie gezwungene, sondern eine
ganz
n, die zahlreichen astilien mitgebracht, um Schuhwerk zu versorgen, so wie an Muni⸗
der Spitze zuruͤck⸗ geliefert
geh besaͤße, eingeruͤckt.
selbst zu ein schoͤnen g dieses großen Stroms merkwuͤrdigen
die unsrige, wuͤrde seine Infanterie laͤn st vernichtet seyn. Wi haben in den verschiedenen Provinzen, ves die 8 e“ Sympathie und Begeisterung fuͤr unsere Sache gefunden, und glauben Sie, es giebt in Spanien mehr Elemente, als zur Ret⸗ tung von vier Monarchieen erforderlich waͤren. Wenn der Koͤnig selbst den Ober⸗Befehl uͤber seine Armee uͤbernaͤhme , wuͤrden gewiß die Intriguen und Uebelstaͤnde hinwegfallen, die unseren
Sieg noch verzoͤgert haben. Hoffentlich werden Sie ’ haften Buͤlletins Espartero's keinen Ee men b Phen⸗. General hat nicht den Muth gehabt, uns auf unserem doch so langsamen Marsche nach dem Ebro hin anzugreifen, obgleich er dreimal so stark war als wir, da die Division Jariateguy's 20 Lieues von uns entfernt stand und wir uns auf unsere eige— nen Streitkraͤfte beschraͤnkt sahen. Wir haben in Castilien, un⸗ geachtet der zahlreichen Guerillas, von denen diese Provinz durchzogen wird, vier Bataillone zuruͤckgelassen. In der Mancha zaͤhlen wir uͤber 1000 Mann Kavallerie, fast lauter Andalusier unter den Befehlen von Palillos. Geschickte Anfuͤhrer sind nach Andalusien, Asturien und Galizien abgegangen, um daselbst zu organisiren. Binnen kurzem werden ihnen 8000 Mann nach diesen Provinzen folgen, um daselbst bis zum Ab⸗ gange der Expedition, die unter Karl's V. eigenem Kommando gegen Madrid marschiren wird, zu operiren. Sie sehen, daß es uns eben so wenig an Beharrlichkeit als an Hoffnung fehlt; glauben Sie also nicht an die erdichteten Siege unserer Gegner.“
9gal.
Lissabon, 23. Okt. (Allg. Ztg.) Vor einigen erschien die Koͤnigin zum erstenmale 1ds im Paeghnecse dem sie an der Seite ihres Koͤnigl. Gemahls durch die Stra⸗ ßen fuhr. Sie saß in einem offenen, vierspaͤnnigen Wagen bloß mit zwei Vorreitern; ein viersitziger, offener Wagen mit den dienstthuenden Hofdamen und Kammerherren folgte. In den lebhaftesten Straßen und auf den oͤffentlichen Plaͤtzen welche sie passirten, machte das Volk nicht die geringsten Freu⸗ denbezeugungen, seine Souverainin nach der gluͤcklichen Entbin⸗ dung wieder voͤllig hergestellt zu sehen, was doch so natuͤrlich gewesen waͤre; es verhielt sich mit der groͤßten Gleichguͤltigkeit; man ließ sich nicht in seinem Gange stoͤren, kaum daß die zu⸗ naͤchst Stehenden die Huͤte von den Koͤpfen nahmen. Aber
aͤußern
V Aufloͤsungs⸗Recht der Krone
cher ist als
sonst fuhr auch der Koͤnig von Portu i 1
. der Koͤnig gal nie anders aus, als in Begleitung einer Eskorte Kavallerie mit schmetternden Trom⸗ peten, er selbst
bst bestaͤndig in glaͤnzender Uniform mit Sternen und Ordensbaͤndern; eben so geschmuͤckt mußte ihn das dienst⸗ thuende Personal begleiten, so daß dieser aͤußere Apparat, auf den die Portugiesen so sehr viel halten, allein schon hinlaͤnglich war, alle Gehenden auf den Straßen zum Stehen und zum ehr⸗
furchtsvollen Gruͤßen zu bringen. „Der Koͤnig! der Koͤnig!“
ging es von Mund zu Mund. Dom Pedro begab sich jenes 's, und schon bei ihm blieben die uͤblen Folgen nicht aus. Die Koͤnigin Donna Maria erscheint im einfachsten Kleide, der Koͤnigliche Gemahl meistens im schlichten Oberrock ohne alle Decoration wie jede andere Privatperson im haͤuslichen Cirkel. So etwas findet vielleicht wohl Beifall unter andern Na⸗ tionen, wo das Volk dennoch nie vergißt, wen es vor sich hat; al⸗ lein bei den Portugiesen vergißt sich dieses sehr leicht, man muß sie immer auf die Finger klopfen, um sie in die Schranken des Re⸗ spekts zuruͤckzufuͤhren; die Oberen haben in dieser Hinsicht im⸗ mer mit den Niederen zu kaͤmpfen, und das Mittel, das Volk hier in der Achtung gegen die Koͤnigliche Familie zu erhalten ist, daß sich diese so wenig wie moͤglich im Publikum zeigt und wenn es geschieht, daß es nur mit imposanter Umgebung ge⸗ schieht und in einem ausgezeichneten Anzuge mit Insignien Ferner sollten nicht im haͤuslichen Anzuge, sondern mit einem gewissen Pomp und Ceremoniell diejenigen empfangen werden welche Geschaͤfte halber kommen oder sich bloß praͤsentiren wol⸗ len. Man moͤchte wohl einwenden, daß es unnoͤthig sey, diese alte, in vielen Laͤndern beseitigte Sitte wieder einzufuͤhren; das mag auch wohl so im Auslande erscheinen, allein hier ist es nicht so: es ist etwas Reelles und von der groͤßten Nothwen⸗ digkeit, etwas Essentielles, was dem National⸗ Charakter des
V Volks entspricht, und daher nicht verabsaͤumt werden sollte.
Die Cortes haben mit 44 gegen 17 Stimmen sich fuͤr das 8- ausgesprochen, n itaͤgige Debatten. Man sieht, daß decnehac Theil Sn e wieder gut machen moͤchte, was sie durch die Abstimmung we⸗ gen Bildung der ersten Kammer verdorben haben; indessen dies ist nun einmal nicht zu aͤndern, sie haben dadurch einen Krebsschaden hervorgebracht, der fortwaͤhrend an dieser wie an den eenzösisches Fötstitution (in welch letzterer freilich die Er⸗ g vom Koͤni 1 6 is si
Ce nig ausgeht) nagen wird, bis sie daran zu 8 Die Ultra⸗Liberalen sind hoͤchst unzufrieden mit den letzten Beschluͤssen der Kammer, und Franca, der Kommandant des Arsenal⸗Bataillons, soll vor einigen Tagen gegen Vasconcellos den Kommandanten der Munizipal-Garde, der den Ultra's wegen der Bildung der ersten Kammer ebenfalls abgefallen ist geaͤußert haben, daß er mit seinem Bataillon die Cortes schon zwingen wuͤrde, so zu stimmen, wie es die Freiheit des Volkes erheische; worauf ihm Vasconcellos geantwortet, daß er in die⸗ sem Fall mit seinen Munizipal⸗Garden ihm entgegentreten wuͤrde, und dann moͤchte er wohl den Kuͤrzeren ziehen. Man sieht hieraus, daß sich die Uneinigkeit in der Partei mehr und mehr entwickelt, und dieses moͤchte wohl schneller ihr Ende her⸗ beifuͤhren, als die besten Combinationen. 8
Griechenland. 227
Athen, 27. Okt. (Muͤnchener pol tg.) Wir
mit der letzten Post die Franzoͤsischen 1n 25aehen 8 erhalten, welche den Vorfall mit dem Italiaͤner Usiglis und die hieraus hervorgegangene Spannung zwischen dem Minister⸗ Praͤsidenten und Sir E. Lyons ausfuͤhrlich, ein jedes nach sei— ner Weise, besprechen. Wenn jene Journale, welche sich beeil— ten, die Note des Englischen Gesandten, die wahrlich kein diplo⸗ matisches Meisterstuͤck ist, zur Publizitaͤt zu bringen, denselben auch die Noten des Griechischen Minister⸗Praͤsidenten beigefuͤgt aͤtten, so haͤtte der Streit daruͤber, auf welcher Seite das Recht und das Unrecht ist, nicht lange unentschieden bleiben koͤnnen. Da wir vermuthen, daß dieses nunmehr bereits ge— schehen ist, so wollen wir uns nicht laͤnger bei einem Gegen⸗ stande aufhalten, der offenbar nur durch die Sprache lange verhalte⸗ ner Gereiztheit und undiplomatischen Unmuthes so weit gedei⸗ hen konnte, daß er aus einer urspruͤnglich persoͤnlichen eine Ka⸗ inetsfrage werden konnte. Die Angabe aber der Morning⸗ Chronicle, daß dieser Notenwechsel vor dem Koͤnige verheimlicht G sey, ist zu absurd, als daß sie eine Widerlegung ver⸗
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Inklaänd
Berlin, 18. Nov. Dem heutigen M blatte zufolge, ist der General⸗Mazor von Quadt und Huͤch⸗ tenbrock, Commandeur der 13. Infanterie-⸗Brigade, zum In⸗ specteur der Besatzung der Bundesfestungen ernannt vund der 18 8T“ Kriegs⸗ Ministerium in seiner bis⸗
ellung a orste - Ministerial⸗Bureaus be⸗ sarige Iö g steher der Ministerial-Bureaus be⸗
— Die fuͤr den Großhandel nunmehr beendigte Mar— meldet, nicht ganz zur Zufriedenheit der Verkaͤufer . gefallen. Ungeachtet der jetzt veehlheätn Stockung des ae⸗ dels im Allgemeinen hatte man betraͤchtlich mehr Waaren auf den Platz gebracht, als zu den fruͤheren Martini⸗Messen, welche ohnehin die schwaͤchsten von den drei Jahres⸗Messen in Frank⸗ furt a. d. O. sind. Zu dieser großen Waaren⸗Menge fehlte es aber an Einkaͤufern, die sich diesmal nicht so zahlreich. einge⸗ funden hatten, als zu fruͤheren Messen. Indessen sind doch in Tuch und Wollenwaaren uͤberhaupt, so wie auch in Lelnewand und Leinenwaaren, recht gute Geschaͤfte gemacht worden. Fuͤr Baumwollen⸗, Seiden⸗ und Halbseidenwaaren war der Absatz nicht guͤnstig. Feine kurze Waaren fanden mittelmaͤßigen Be⸗ gehr; fuͤr die geringeren Sorten, so wie auch fuͤr Holzwaaren war das Geschaͤft lebhafter. Eisen⸗ und Stahlwaaren, so wie Porzellan⸗, Glas⸗, Leder⸗ und Rauchwaaren haben ziemlich mittelmaͤßig guten Absatz gefunden. — Rohe Haͤute und Felle waren viel auf dem Platze, der Absatz jedoch nicht sehr betkaͤcht⸗ lich. Von Haasenfellen wurden nur wenig verkauft. An Kalb⸗ fellen war Mangel und wurden die Vorraͤthe rasch abgesetzt. Hornspitzen und Hirschgeweihe waren weig vorhanden; Pferde⸗ 8 haare, Schweinsborsten, Federposen und Bettfedern dagegen viel vorraͤthig und fanden meist guten Absatz. Wachs und Ho⸗ nig war ebenfalls viel am Platze und wurde fast alles verkauft. Flachs und Hanf war wenig vorhanden. Indigo fand guͤten Absatz. Wolle war viel auf dem Platze, der Absatz jedoch nicht lebhaft. Die Wollhaͤndler kauften wenig, doch benutzten die Fabrikanten die Gelegenheit, sich mit guter und preiswuͤrdiger Wolle zu versehen. — Der mit der Messe verbundene Pferde⸗ markt war wie gewoͤhnlich besetzt. der Handel nicht betraͤchtlich. Gute Reit⸗ wurden dagegen gesucht und konnte der friedigt werden.
— Durch einen in den Kreisen St. Wendel und Ott⸗ weiler des Regierungs⸗Bezirks Trier bestehenden Verein zur Erforschung von Alterthuͤmern sind in dem Varuswalde bei Tholey bedeutende Nachgrabungen angestellt worden, bei wel⸗ cher Gelegenheit man die Truͤmmer eines, unverkennbar durch
t⸗- und Wagenpferde Bedarf nicht ganz be⸗
Brand zerstoͤrten Altrömischen Gebaͤudes entdeckte, in welchem viele interessante Gegenstaͤnde, insbesondere Waagschalen, Ge⸗ wichte, Handmuͤhlen und gegen 100 alte Muͤnzen aufgefunden wurden.
— Der zu Nassiedel im Leobschuͤtzer Kreise des Regie⸗ ag Oppeln verstorbene Pfarrer Kaluzza hat in dem von ihm interlassenen Testamente der Kranken⸗Anstalt der barm⸗ herzigen Bruͤder in Neustadt Tausend Thaler Cour. zur Stif⸗ tung eines Krankenbettes bei derselben vermacht. an der C olera erkrankt. Aus fruͤheren Erkrankungen ist da⸗ gegen 13 82. als borstarben gemeldet worden. 1
.— Im Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen hat die Cholera die noͤrdlichen Kreise desselben, bis auf wenige, nicht genuͤgend festgestellte einzelne Faͤlle, verschont, hingegen vorzugsweise in
den Kreisen Oletzko, Lyck, Insterburg, Gumbinnen und Dar⸗ kehmen viele Opfer gefordert. Seit ihrem ersten Auftreten in dem gedachten Departement bis zum Ende des verflossenen Mo⸗ nats sind an derselben erkrankt 1920 Personen, von welchen 916 gestorben, 932 genesen und 72 noch in der Behandlung sind. Jetzt hat sie in den Kreisen, in welchen sie zuerst auf trat, an Heftigkeit bedeutend nachgelassen, und scheint der Cha rakter der Krankheit in denjenigen Kreisen, in welchen sie erst neuerdings erschienen ist, keinesweges der fruͤheren Stren⸗
gleichkommen zu wollen.
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Wissenschaft, Kunst und Literatur. Friedrich's des Zweiten Köͤnigs von Preußen Briefwechsel mit dem Grafen 1e BeE⸗ Nachtrag zu Friedrich's des Großen hinterlassenen Wer⸗ ken. Aus dem Franzoͤsischen und Italiaͤnischen uͤber⸗ setzt von Dr. Friedrich Foͤrster, Koͤnigl. Preuß. Hof⸗
rathe. Berlin, Verlag von George Gropi 166 S. gr. 8.“ 1“ eorge Gropius. 1837.
Wir haben unlängst die Französische Korrespondenz Fri drich’s des Großen mit dem Grafen Algarotii in diesen Blättern beim Publikum eingeführt und können nun mit Vergnügen das gleiche Recht der vorliegenden, mit sichtbarer Liebe und Theilnahme gearbei⸗ teten Uebersetzung widerfahren lassen, welche auch neben der Origi⸗ nal⸗Ausgabe noch ihren Platz behaupten dürfte, da sie eine biogra⸗ phisch⸗literarische Einleitung und einige ganz hierher gehörige Alga⸗ rottische Dedications⸗Schreiben an den König, auch mehrere zum leichteren Verständniß gereichende Anmerkungen unter dem Terte vor derselben voraus hat. Die Uebersetzung der Briefe selbst darf eine sorgsame und geschmackvolle genannt werden; die eingewebten dichte⸗ rischen Stellen sind mit der gebührenden boetischen Treue wie⸗ dergegeben, und wir wüßten nur zu bedauern, daß nicht auch der kleine, ungemein schmeichelhafte und charakteristische poetische Brief, mit welchem Friedrich, im Frühjahr 1747, seinen Freund durch den Orden pour le merite und durch den Kammerherrn⸗Schlüssel beehrt und ihn von Dresden nach Berlin zurückzukechren bittet, aus Mi⸗ chelessi ins Deutsche übertragen und aufgenommen worden ist.
Die p. XIII. erwähnte Epitre à Algarotti gehört ins Jahr 1749 und findet sich schon in den Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci vom Jahre 1750 gedruckt. — Unter die Druckfehler ist noch von p. IY. Cirey statt Cprey und von S. 12 le Catt statt v. Katte aufzunehmen. “ Das uns vorliegende Exemplar dieser Schrift ist au it uʒ gemeiner Eleganz zur Ehre des Verlegers Ebö dem Briefwechsel des Köͤnigs mit Algarotti ein sehr willkommenes Seitenstück zu der mit Suhm und mit Fouqué gegeben hat und dafür eine belohnende Ermunterung zu anderen Unternehmungen der Art finden möge. “ v
Koͤnigliches Schauspiel. „Die neueste Gabe dieser Bühne, „der Militair⸗Befehl“, ein Lust⸗ spiel in zwei Abtheilungen nach Anicet von C. W. Koch, darf aus vielen Gründen, von denen wir aber nur drei, aus Achtung vor dieser heiligen Zahl, geltend machen wollen, in diesen Blättern nicht mit Stillschweigen übergangen werden. Zuvörderst ist es ein mit sicht⸗
licher Liebe und Fleiß ausgearbeitetes Stück, das
8 „ das, wenn auch der vöetische Werth der Behandlung nicht vom vollkommensten Taleut des Verfassers und Bearbeiters Zeugniß giebt, doch hinsichtlich der Wahl des Stoffes einen Mann verr th, dem das Herz am rechten Fleck si
tini-Messe zu Frankfurt a. d. O. ist, wie man von dort
Mit Luxus⸗Pferden war
Vom 17ten zum 18ten d. M. ist in Berlin Niemand
ilitair⸗Wochen⸗
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