1837 / 322 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

verhaftet und nach aͤrztlicher Untersuchung, die keinen Zwei⸗ fel üͤber seine Geistesverwirrung ließ, zuerst in das Arbeitshaus zu Kensington, sodann aber, da man dies fuͤr keinen sicheren Verwahrsam hielt, am Dienstage nach einer Irren⸗Anstalt in Horton gebracht, wo er sich noch besindet.

Die Morning Post liefert eine Beschreibung von den verschiedenen Staats⸗Kostuͤmen der Koͤnigin. Fuͤr die beiden feierlichsten Gelegenheiten, die Kroͤnung und das Erscheinen im Parlament, ist eine große Staatsrobe bestimmt, deren Schleppe

aus dem kostbarsten karmoisinenen Sammet verfertigt, 8 Ellen lang, mit gesprenkeltem Hermelin gefuͤttert und mit dreifachen Gold⸗Tressen besetzt ist; sie wird auf jeder Seite von drei Pagen oder Kammerfrauen gehalten und wiegt 20 Pfund. Die Unter⸗Staatsrobe ist ebenfalls von karmoisinenem Sammet und mit der kostbarsten Persischen Seide gefuͤttert; der Saum und die her⸗ abhaͤngenden Aermel sind mit einem schmalen Hermelinstreifen und mit dreifachen Goldtressen, die jedoch schmaler sind als die an der großen Staatsrobe, besetzt; auf der inwendigen Seite sind gooldene Eichenblaͤtter gestickt; die Aermel sind ganz nach dem Muster geschnitten, wie die Koͤnigin Anna Boleyn sie getragen; m den Leib der Robe schlingt sich eine flache goldene Kette, die vorn zwei lange in glaͤnzende Gold⸗Troddeln auslaufende Enden hat; diese Robe wird uͤber einem reichen mit Gold ge⸗ stickten Kleide von weißem Atlas getragen. Die Robe fuͤr den Bath⸗Orden, welche die Koͤnigin traͤgt, wenn sie Jemanden diesen Orden verleiht, ist von kostbarem karmoisinfarbenen Atlas und mit reicher Seide gefuͤttert; der Stern wird, auf den Atlas gestickt, an der linken Seite getragen. Eines der praͤchtigsten Kostuͤme ist die Robe, welche in den Kapiteln des Hosenband⸗ Ordens getragen wird; sie besteht aus dem reichsten dunkelpur⸗ purnen Sammet und ist mit kostbarer weißer Seide gefuͤttert; die Form ist ganz dieselbe wie bei der fuͤr den Bath⸗Orden, nur daß der Mantel einen schmalen Kragen hat; das große Band faͤllt von der rechten Schulter herab; das elegant gestickte Knieband aber, von welchem der Orden den Namen hat, mit der Devise: Honi soit qui mal y pense, wird von der Koͤnigin am Arm getragen. Die Orden und Medaillen, welche an den Enden der Baͤnder des Bath⸗ und des Hosenband⸗Ordens haͤngen, sind jetzt in kleinerem Maß angefertigt worden, weil Ihre Majestaͤt die fruͤher ge⸗ bräuchlichen bei der letzten Parlaments⸗Prorogirung zu schwer fand. Die große Staats⸗Robe wird gewoͤhnlich in einer eige⸗ nen Kutsche unter der Obhut dreier Staats⸗Beamten nach dem Oberhause gebracht.

Viscount Ingestrie, der auf eine Einladung des Kaisers von Rußland den Manoͤvern bei Wosnesensk und der Flotten⸗ Musterung bei Sebastopol beigewohnt hat, ist wieder hier ein⸗ sgetroffen, um seine parlamentarischen Pflichten zu erfuͤllen.

Der Courier glaubt aus den Franzoͤsischen Deputirten⸗ Wahlen ersehen zu koͤnnen, daß die neue Kammer eine sehr ge⸗ maͤßigte Farbe haben und eben so entschieden gegen Eingriffe in die Volksfreiheiten wie gegen die republikanischen Grund⸗ saͤtze auftreten werde.

Der Globe berichtet: „Die Vereinigten Staaten von Amerika haben, dem Vernehmen nach, in der Person des Herrn

Maxey einen Agenten nach Belgien geschickt, um eine Entschaäͤ⸗

digung fuͤr das Amerikanische Eigenthum zu fordern, welches im Entrepot von Antwerpen verbrannte, als diese Stadt vom General Chassé bombardirt wurde. Nord⸗Amerika soll sogar, wenn mit der Gewaͤhrung dieses Verlangens gezoͤgert wuͤrde, das sich gauf 6 Millionen Franken erstreckt, auf die Belgischen Schiffe Embargo zu legen drohen. Die Bruͤsseler Blaͤtter meinen, der Amerikanische Epekutor habe an die unrechte Thuͤr geklopft und haͤtte ein Haus weiter gehen sollen.“

Nach neueren Berichten aus Missouri, Wisconsin, Michigan und den Graͤnzen des Oberen Sees sollen die dortigen Indianer sehr mißvergnuͤgt uͤber die Nichterfuͤllung der Traktaten und die Nichtbezahlung der ihnen bewilligten Abgaben seyn. Verschie⸗ dene Vilkerschaften haben die weißen Anwohner schon bedroht, und man fuͤrchtete allgemein einen neuen Indianerkrieg. Nahe an 500 Missouri⸗Indianer hatte die Regierung sich als Ver⸗ buͤndete zu gewinnen gewußt; aber mehr als dreimal so viel

hatten sich geweigert und waren auf ihre Jagd⸗Gebiete, mit Gefuͤhlen des Hasses gegen ihren großen Vater, den Praͤsiden⸗ ten, zuruͤckgekehrt. Die ganze Sache wird bei der regelmaͤßigen Sitzung des Kongresses im Dezember zur Sprache kommen, und man wuͤnscht sehr eine guͤtliche Beilegung, da die Schrek⸗ ken eines Wildenkrieges zu dem Furchtbarsten gehoͤren, was friedliche Anbauer treffen kann. Die Gesandtschaft der Wilden in Wasshington scheint mit diesen Demonstrationen in Ver⸗ bindung zu stehen. Diese Deputation hatte bereits zu Washington eine zweite Unterredung mit dem Indiani⸗ chen Commissair, Herrn Harris , gehabt, bei welcher sich der Kriegshaͤuptling der Sack⸗ und Fuchs⸗Indianer mit der hoͤchsten Entruͤstung uͤber die Treulosigkeit aussprach, deren pfer sein Stamm und die rothen Männer uͤberhaupt ge⸗ orden seyen. Bei zwei Gelegenheiten konnte man diese in Washington jetzt versammelten Indianer, 150 an der Zahl, auch öͤffentlich ganz in ihrer Naivetaͤt sehen, im Theater und bei einer Mondfinsterniß. Eben so leidenschaftlich wie dort ihr Entzuͤcken, war hier ihre Furcht, und sie ließen dem Ausbruch hrer Gefuͤhle vollen Lauf. Jedes Knie beugte sich bei dem Natur⸗Phaͤnomen im Gebete zu Manitulin, dem großen Geist, nd laut ausrufend dankten sie ihm, als der Schatten an dem Bestirn voruͤbergezogen war. m Theater warfen sie einer Schauspielerin, uͤber deren Schoͤnheit sie ganz außer sich ge⸗ riethen, nicht nur alle Kostbarkeiten zu, mit denen sie bekleidet waren, sondern auch ihre Waffen und Buͤffelhaͤute; ein Indianischer Haͤuptling sprang sogar auf die Buͤhne und legte seine Buͤffelhaut zu den Fuͤßen der Dlle. Nelson nieder.

Die Allgem. Zeit. 11deg Nachstehendes in einem

Schreiben aus London: „Die herrschende Geistlichkeit scheint es sich sehr angelegen seyn zu lassen, mit der gegenwaͤrtigen Re⸗ gierung eine Lanze zu brechen. Die Ursachen dieser Feindschaft liegen klar zu Tage. Es sind die organischen Veraͤnderungen, welche mit der Schwesterkirche in Irland nach den redlichen An⸗ sichten der Minister vorgenommen werden muͤssen, und die An⸗ forderungen einer wichtigen Partei in vielen Staͤdten Eng⸗ lands, manche druͤckende Verhaͤltnisse der Kirche beseitigt zu sehen. Die Geistlichkeit gebraucht nun die Taktik, selbst als laͤgerin aufzutreten. Sie verlangt unter Anderem foͤrmlich die Aufhebung der Kontrole der Krone uͤber die Wahl der Bischoͤfe, wodurch es dieser allein noch moͤglich bleibt, auf diesen politisch⸗kirchlichen Koͤrper einigen Einfluß auszuuͤben. In einer Vorstellung der Geistlichkeit aus der Didͤzese Durham an den Erzbischof von York verlangt sie ihre besonderen Convocations⸗Versammlungen oder Synoden gleichzeitig mit dem Parlament und eine gaͤnz⸗ liche Unabhaͤngigkeit von der Regierung bei den Bischofs⸗Wahlen. So weit geht die Verblendung dieser Herren, daß sie in dieser Vorstellung behaupten, sie stehen in ihren Vorrechten den Ju⸗

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den, Muhammedanern und Unglaͤubigen nach. Untersucht man nun die wirklichen ese leglen, politischen Ein⸗ fluͤsse und finanziellen Vortheile der Anglikanischen Kirche in dem Augenblick, wo dieses niedergeschrieben wird, so kann man mit Recht fragen, ob es in der ganzen Christenheit eine Geistlichkeit gebe etwa die in dem kleinen Roͤmischen Staat ausgenommen welche sich solcher Vorrechte zu erfreuen hat? Es soll hier das gar nicht erwaͤhnt werden, was auf Wuͤrden und andere ceremonielle Privilegien derselben Bezug hat; beschraͤnken wir uns bloß auf den praktischen Einfluß der Geistlichkeit im Staate. Da ergiebt sich denn in politischer Hinsicht erstens, daß der Erz⸗ bischof von Canterbury und der Bischof von London Mitglie⸗ der des geheimen Rathes seyn muͤssen, und als solche steten Zu⸗ tritt zum Souverain haben, wenn sie es verlangen. Zweitens sind die Erzbischoͤfe und Bischoͤfe ex officio Mitglieder des Ober⸗ hauses, und bilden einen integralen und, vermoͤge ihrer Zahl, wichtigen Theil der Britischen Legislatur. Hat die Geistlichkeit auch keinen Sitz im Unterhause, so ist nichtsdestoweniger ihr Einfluß als Inhaber der Kirchenlaͤndereien und als Selbstwaͤhler auf die Wahlen sehr groß, und sie werden von Maͤnnern, wie Sir Robert Pen und vielen andern Mitgliedern von ihrer Partei, besser vertreten, als sie es durch sich selbst koͤnnten; uͤberdies sind sie auch unmittelbar und wesentlich durch die Mitglieder fuͤr die Universitaͤten Oxford, Cambridge und Dublin repraͤsentirt. Drittens sind sie großentheils im Besitze der Magistratur (Justice of the Peace) im Innern, und haben dadurch in einem hohen Grade einen unmittelbaren Einfluß auf die Verwaltung der Graf⸗ schaften und die Justiz. Viertens gehoͤren ihnen alle Dioͤzesan⸗ gerichte im Lande, was ihnen bei allen Hinterlassenschaften großes Gewicht giebt. Fuͤnftens haben, sie die unmittelbare und ausschließliche Verwaltung aller wichtigen Fundations⸗Schulen im Lande, wie z. B. Eton, Harrow, Winchester, Rugby und Sv andere Stiftungen. Sechstens sind die großen Lan⸗ des⸗Universitaͤten Oxford und Cambridge und jetzt auch Dublin wesentlich ihr Eigenthum es sind rein kirchliche Corporatio⸗ nen mit einem aͤußerst großen Einfluß auf alle hoͤheren Staͤnde des Landes. Siebentens steht die herrschende Kirche in der in⸗ nigsten Wechsel⸗Verbindung mit dem Adel und der Gentry des Lan⸗ des. Das ganze Patronatsrecht im Koͤnigreiche (mit Ausnahme eines kleinen Antheils der Krone) wird von und zu Gunsten dieser beiden Klassen selbststaͤndig von ihnen selbst ausgeuͤbt. Blickt man nun auf das finanzielle Wesen der Kirche, so ehoͤrt derselben erstens der reiche Zehnten des Landes (mit usnahme dessen, was sich in den Haͤnden von Laien⸗Eigen⸗ thuͤmern befindet); zweitens die bedeutenden Kirchen⸗Laͤndereien und großes Grund-Eigenthum in den Staͤdten; drittens alle Stolgebuͤhren und Oster-Abgaben; viertens die sogenannten Kirchen⸗Abgaben (church rates) zur Unterhaltung ihrer Kirchen und des Gottesdienstes; fuͤnstens die Einsammlung von Kirchen⸗ Kollekten durch das ganze Land vermoͤge Koͤnigl. Ausschreibens (King's or Kueen's Letters) zum Unterhalt der von ihnen gelei⸗ teten Pfarr- oder Armenschulen; sechstens bedeutende Einkuͤnfte aus den reichen Universitaͤts⸗Fonds; siebentens Zuschuͤsse aus dem parlamentarischen Fonds, genannt (dueen Ann's hounty, bei geringen Pfarreien; achtens ausschließliche Anwartschaft auf alle Domherren⸗Stellen bei den Kathedralen und alle Kaplaneien beim Hof und dem hohen Adel; neuntens freier Besitz von prachtvollen Gebaͤuden fuͤr die Bischoͤfe und andere Dignitarien und von guten im besten Zustand erhaltenen Pfarrhaͤusern im ganzen Lande. Sicherlich giebt es keine Klasse der Gesellschaft hier oder anderswo, welche in unsern Tagen sich so vieler gesetz⸗ lichen Vortheile erfreute und vom Staate so unabhaͤngig waͤre, als die Anglikanische Geistlichkeit. Es erfordert großen Takt und Gewandheit von Seiten des gegenwaͤrtigen oder jedes andern Reform⸗Ministeriums, die Spaltung mit der Geistlichkeit auf den moͤglichst engen Kreis zu beschraͤnken. Ohne die tiefe Verwurze⸗ lung und Verschmelzung dieser Klasse mit den hoͤheren und mitt⸗ leren Staͤnden des Landes zu erwaͤhnen, beurkundet das oben Angefuͤhrte hinlaͤnglich ihr außerordentliches Gewicht im Staat und Ref. ist es auch wohl bekannt, daß Lord Melbourne bei a seiner Festigkeit und Charakterstaͤrke sich doch wohl huͤtet, das der Krone seit der Reformation nach dem Statut 25 Heinrichs' VIII. ukommende Recht der bischoͤflichen Ernennungen in absolute Ausfuͤhrung zu bringen, oder mit anderen Worten, den Kapiteln Geistliche zur Wahl als Bischoͤfe anzuempfehlen, die wegen ihrer AUnsichten uͤber die in ihrer Kirche vorzunehmenden Verbesserun⸗ gen bei ihren Amtsbruͤdern nichts weniger als in gutem Geruche stehen, wie groß auch ihre Froͤmmigkeit und ihre Gelehrsamkeit seyn moͤgen.. 1“ 11“

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Aus dem Haag, 13. Nov. Die Regierung hat den Mitgliedern der zweiten Kammer der General⸗ Staaten die ver— gleichenden Angaben uͤber die abgeschaͤtzten Einnahmen des Koͤnigreichs fuͤr das Jahr 1837, sowie den Ertrag derselben in den letzten vier Monaten des Jahres 1836 und den ersten acht des Jahres 1837 zugestellt. Daraus geht hervor, daß in den letzten vier Monaten des Jahres 1836 der Schatz an direkten Steuern 5,069,568 Fl. 27 ½ Cent. im Allgemeinen und an Zusatz⸗Centimen 427,949 Fl. 30 Cent.; an Aus⸗ und Eingangs⸗ Zoͤllen 1,173,547 Fl. 83 Ct. im Allgemeinen und. an Zusatz⸗ Centimen 1069 Fl. 28 Ct.; an Accise 5,367,322 Fl. 79 Ct. im Allgemeinen und an Zusatz⸗Centimen 1,071,258 Fl. 59 Ct.; an Stempel⸗Einregistrirungs⸗ und Gerichts⸗Gebuͤhren, an Hypothe⸗ ken⸗ und Erbsteuer, so wie an Strafgeldern 1,795,904 Fl. 871 ⁄¼ Ct. im Allgemeinen und an Zusatz⸗Centimen 438,156 Fl. 49 Ct.; an Erlaubnißscheinen fuͤr Jagd und Fischfang 24,395 Fl. 25 Ct. und endlich an einigen Verkaͤufen und zufeͤlli⸗ gen Einnahmen 69,292 Fl. 94 Cent. eingenommen hat. Die Einnahmen der ersten acht Monate des Jahres 1837 vertheilten sich wie folgt: Direkte Steuern 8,413,688 Fl. 56 ½ Ct. im Allgemeinen und Zusatz⸗Centimen 928,709 Fl. 72 Ct.; Aus⸗ und Einfuhrzölle 2,464,098 Fl. 89 Ct. im Allgemeinen und Zusatz⸗Centimen 2225 Fl. 83 Ct.; Accise 8,141,0590 Fl. 18 ½ Ct. im Allgemeinen und Zusatz⸗Centimen 1,485,150 Fl. 16 Ct.; Stempel⸗Gebuͤhren ꝛc. 4,531,220 Fl. im Allgemeinen und Zu⸗ satz⸗Centimen 839,406 Fl. 95 ½ Ct.; Erlaubniß fuͤr Jagd und Fischfang 80,189 Fl. und einige Verkaͤufe und zufaͤllige Ein⸗ nahmen 183,517 Fl. 94 Ct. Aus der Vergleichung der oben erwahnten Abschaͤtzung mit dem wirklichen Ertrage der Ein⸗ kuͤnsfte in den zwei Zeitraͤumen ergiebt sich, daß die direkten Steuern und der Artikel der Domainen des Prinzen Friedrich ganz gleich abgeschaͤtzt sind; die Abschaͤtzung der uͤbrigen Ein⸗ nahmen aber, mit Ausnahme der Accise, deren Ertrag unter der Abschaͤtzung geblieben, ist zu gering ausgefallen, so daß bei der uͤberschlaͤgigen Abschaͤtzung der Summe von 44,749,915 Fl. 86 Ct. die wirklichen Einnahmen durch die letzten zwoͤlf Mo⸗ nate mit 45,634,003 Fl. 37 ½ Ct. einen berschuß von 814,087 Fl. 87 ½ Ct. ergeben. ““

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Die Central⸗Section gten d. M. vereinigt, um den Bericht uͤber das E Budget anzuhoͤren, welcher gedruckt ist und in kur Alles laͤßt glauben, da me⸗Budget zur Berathung g Budgets der an digt, und leich sind, so

Bruͤssel, 13. Nov.

Kammer gelangen soll. ß das Ausgah Budget spaͤter als das Einnahme⸗

men wird. Die Section zur Pruͤfung des waͤrtigen Angelegenheiten hat ihre Arbeiten been im Ganzen die Forderungen den vorjaͤhrigen man geglaubt, eine allgemeine Eroͤrterung uͤber Vorschlag bei Seite lassen zu koͤnnen. Die Geha plomatischen Beamten am Franzoͤsisch und am Großbritanischen Hofe mit 80,000 Fr. sind ohne 9 batte bewilligt worden. Hinsichtlich der Forderung von 5i ztigten in Preußen wuͤnschte die; Section, daß die Regierung einen wirklichen Gesandten in glaubige, da die ausgedehnte Verbindung mit diesem Lande einese Maßregel nothwendig mache, um so mehr, vollendete Eisenbahnlinie von Antwerpen nach Koͤln die Ba ungen zwischen beiden Staaten vervielfaͤltigen werde. Dij Wunsch wurde dem Berichte beigefuͤgt. ger am Oesterreichischen Hofe waren zu dem fruͤhern von 30,000 Fr. noch 15,000 Fr. m die Summe wurde nach leb Fuͤr einen Gesch

Hofe mit 58,0

Fr. fuͤr einen Bevollmaͤc als die naͤchst

Fuͤr den Gesch

ehr verlangt worden, Debatten auf 10,000] iftstraͤger in Rom wurden 40,

herabgesetzt. gten Staaten 25,000 Fr., fir⸗

Fr., fuͤr den bei den Vereinig in Brasilien 21,000 Fr., fuͤr den in Portugal, in Spanie Daͤnemark und in Griechenland 15,000 Fr. Ninisters von 15,000 Fr. fuͤr einen Bevollm Functionen

ausgesetzt. Forderung des M in Schweden, schen Hofe bis jetzt versehen hatte, wurde gleichfalls Central⸗Section 100,000 Fr., demnach 70,000 Fr. Handels⸗Agenten

Die Regierung mehr als voriges 9— mehreren n tzen, worunter Smyrna, Alh ste, Singapore, fgefuͤhrt sind, ntral⸗Section ah

bevorwortet.

als Gehalte tigen auswaͤrtigen Handelsplaͤ drien, Valparaiso, Manilla, die Guineakuͤ nis, Tanger, Buenos-Ayres namentlich ar langt, und jene Summe wurde von der Ce Ebenso hat sie 70,000 Fr. fuͤr die Reisekosten Couriere, Estafetten u. s. w., und anderer Auslagen der Gesandtschaften angenommen. Die derung von 65,000 Fr. fuͤr außerordentliche Missionen und vorhergesehene Ausgaben wurde gleichfalls zugestanden, obgle eine Section besonders hinsichtlich der ungewoͤhnlich verlaͤnge ten außerordentlichen Gesandtschaft am Portugiesische Annahme bestritt.

Der Senat nahm in seiner Sitzung am 10. Nov. eisii⸗ mig die ihm von der Repraͤsentanten⸗Kammer zugeschickten e setz⸗Entwuͤrfe an, naͤmlich den Kredit von 10 Mill. fuͤr die senbahnen, den fuͤr das Gesundheitswesen; das Gesetz it Einfuhr Preußischer Steinkohlen ins Luxemburgische; den 8. dit von 500,000 Fr. zum Bau der Gefaͤngnisse, und die Ueah tragung von 13,900 Fr. auf das Budget des Justiz⸗Minist Hierauf vertagte sich derselbe auf unbestimmte Zeit. In Repraͤsentanten⸗Kammer wurden in der Sitzung am 10. R. die Berichte der Central⸗Section uͤber das Budget der oͤffentli Schuld und der Dotationen und uͤber das Einnahme⸗Bud niedergelegt, in der Diskussion uͤber das Zoll⸗Tarif⸗Gesetz a fortgefahren.

Seit mehreren Tagen h Boͤrse um die Frage, soll: die Stadt-Verwaltung, di miethet hat, oder die Handels⸗Gese Stadtrath hat diesen Gegenstand no thung gezogen; die Spekulanten und Commissionaire relt s die Haͤnde und erwarten mit Ungeduld, daß aal erwaͤrme.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 7. November v. M. seinen Ein Anderem durch A Schuͤssen vom Schiffsholm in zwei Um war es gerade der Jahrestag des er jestaͤt in Stockholm als Schwedischer ren, und der Ober⸗Statthalter der Residenz nahm in der A. rede, die er Namens des Magistrats und der den Koͤnig hielt, hierauf Bezug. druͤcken erwiderte der Monarch seit Ihrer ersten Ankunft ein abgetreten sey, Se.

isen, welche sie fuͤr dieses 50,000 Fr. als Vergil

andelt es sich an der Antwem wer dieses oͤffentliche Gebaͤude Ne— fuͤr 1000 Fr. jaͤhrlich chaft, der es gehoͤrt. T ch nicht in ernstliche Be

sich vor Frost den eisigen

gaͤngen gefeiert wur sten Einzuges Sr. N Thronfolger vor 27 9.

Buͤrgerschaft; In den verbindlichsten Au unter Anderem, daß, obgle seil der damaligen Generalt Majestaͤt gleichwohl, nach Verlauf von bei den Einwohnern Stockholms dieselbe Hingebu denselben Eifer, die Redlichkeit und nie schwankende Treue! derfaͤnden. Sie versicherten den Magistrat und die Einwof der Hauptstadt der Unwandelbarkeit Ihrer Gesinnung g sie, und daß Sie taͤglich zu der Vorsehung Ihr Gebet um ren Wohl hinaufschickten. Das Aftonblad unter dem Titel des Zwoͤlften, w am 4ten d. M. wegen einiger darin enthaltenen Bemerkun vom Hof⸗Kanzler eingezogen, bends wieder, eben dieselben Bau eizehnten,

uͤber die Reise des Koͤni schien aber noch selbigen kungen enthaltend, unter dem Titel des D und heute unter dem des Zehnten.

Scetockholm, 10. Nov. Die von den Reichsstaͤnde stellten Revisoren haben vorgestern dem Koͤnige ihre Af— tung gemacht. Der Wortfuͤhrende derselben, Freiherr Palmshe hielt bei dieser Gelegenheit eine Anrede, in welcher er die sinnungen der Anhaͤnglichkeit, welche die Reichsstaͤnde fuͤr? Majestaͤt hegten, von neuem an den Tag legte, und zull darauf hinwies, daß das musterhafte Beispiel des Koͤnigs - um so strenger die Pflicht auferlege, auch ihrerseits Alleg g sey, zu moniren, worin staͤt gewiß nichts Anderes als die treueste Pflichterfuͤllung kennen wuͤrden. Der Koͤnig gab als Antwort eine Wiedeg lung der Worte, welche er im Jahre 1832 derselben Kom sion von Revisoren, an deren Spitze sich damals ebenfall Freiherr Palmstjerna befunden, gesagt hatte,

Versicherung seiner Gnade und Gewogenheit

SEga b. Hannover, 16. Nov. Se. Majestaͤt der Koͤnig emyfe gestern in feierlicher Audienz Deputationen der saͤmmtlt Provinzial⸗Landschaften, welche darauf die Ehre hatten, 1n im Koͤniglichen Schlosse bereiteten Koͤniglichen Tafel gezoge

Heute Morgen sind Se. Majestaͤt mit den seit einiger hier anwesenden beiden Prinzen von Solms von hier z Jagd⸗Partie nach der Goͤhrde abgereist. Se. M

pruͤfen und, wo es noͤthi

und schloß mit

ichten heute in Uelzen und verweilen bis zum 1gten Morgens der Goͤhrde; alsdann werden Se. Majestaͤt die Stadt Luͤne⸗ rg besuchen und uͤber Celle hierher zuruͤckkehren.

Muͤnchen, 13. Nov. Auf unserm Gottesacker sprechen jetztzwei

Denkmaͤler die Theilnahme der Vorubergehenden an. S. M. eKoͤnig hat sie den hier verstorbenen Griechen, dem heldenmuͤthi⸗ nElias Mauromichalis, der als Adjutant des Koͤnigs Otto hier geb, und dem jungen Sohn des Feldherrn Odysseus, dem En⸗ [des großen Capitains Andrutzos, setzen lassen, einem zwoͤlf⸗ tigen Knaben, den seine Mutter unter den Stuͤrmen des jeges in einer Hoͤhle des Parnassus geboren hatte, in welcher mals ihr Gemahl sich vor den Nachstellungen der Tuͤrken barg, die ihn hierher begleitete, wo seine zarte Gesundheit dem ühen Klima erlag. Die beiden Denkmaͤler sind Cippen in rein riechischem Style mit bunten Farben in den architektonischen liddern, das des Knaben einfacher, das des Spartanischen elden groͤßer und geschmuͤckter, mit himmelblauem Felde und em sterbenden Löͤwen uͤber der Inschrift. Die Inschriften dauf der westlichen Seite in Deutscher, auf der entgegenge⸗ bten und nach dem Wege gewendeten Seite in Griechischer prache. Die obere Haͤlfte enthaͤlt die Namen und naͤhern aben uͤber die Gestorbenen, und daß Koͤnig Ludwig von ahern ihnen die Denkmaͤler gesetzt hat, die untere Haͤlfte, wie

sden alt Griechischen, die Grabschriften in elegischem Versmaße.

Spanten.

Madrid, 4. November. Es ist den Bemuͤhungen des ritischen Botschafters am hiesigen Hofe, Sir G. Villiers, ge⸗ gen, die Freilassung der Herren Gruneisen und Henningsen,

(wie bereits gemeldet) den Truppen der Koͤnigin in die Ande gefallen waren, zu bewirken. 8

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

Washington, 14. Oktober. Der Kongreß hat eine Bill genommen, wodurch die Ausgabe von Schatzscheinen fuͤr 10 illonen Dollars gestattet wird. Diese Scheine werden nicht ter dem Werthe von 50 Dollars ausgegeben und koͤnnen nach em Jahre bei dem Shchag⸗ wieder eingeloͤst werden. Die

Jahr tragen, sind von dem Schatz⸗ Uhae noch naͤher zu bestimmen, duͤrfen jedoch 6 pCt. nicht ersteigen.

Herr Labranche, Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten t Texas, ist am 21. September von Neu⸗Orleans nach seiner esiimmung abgereist.

Die jetzt hier anwesenden Deputationen der Sack⸗ und uch Indianer vom Mississippi und der Dschoaͤhs⸗, Sack⸗ und uchs⸗Indianer vom Missouri hatten am 7. Oktober in einer kiche eine Konferenz mit dem Kommissar der Indianischen .eien Die Indianer erschienen in großer Anzahl

egleitung ihres Agenten, des General Street, und ihres

Dolmetschers, des Majors Pitcher. Die Kirche war gedraͤngt ol), und auch der Vice⸗Praͤsident der Vereinigten Staaten und r Schatz⸗Secretair waren zugegen. Der Kommissar, Herr harris, redete die Indianer mit Haͤlfe eines Dolmetschers an

dsagte ihnen, ihr großer Vater (der Praͤsident der Verei⸗ igten Staaten) habe sie hier versammelt, um sich mit ihnen ber einige Gegenstaͤnde, die fuͤr sie von Wichtigkeit seyen, zu

rathen und allen ihren Beschwerden, in Bezug auf fruͤhere nordnungen der Regierung, wo moͤglich, zu ihrer Zufrieden⸗ it abzuhelfen. Mehrere Haͤuptlinge der Dschoaͤhs, so wie eokuck, ein Haͤuptling der Sack⸗Indianer, nahmen das Wort

d Letzterer beschwerte sich namentlich daruͤber, daß mehrere ritel oes Traktats nicht gehoͤrig erfuͤllt worden seyen. Das echt seines Volkes auf die von demselben besetzten Laͤndereien hüübrigens unzweifelhaft, denn er habe es erobert. Der Kom⸗

sissar versprach, ihnen am naͤchsten Montage Antwort zu er⸗ eilen, worauf die Versammlung auseinanderging.

Im Jahre 1835, d. h. vom 30. September 1834 bis zum

0. September 1835, wurden in die Vereinigten Staaten ein⸗ führt: 29,397 Centner Waizenmehl, 238,769 Bushel Waizen,

2.

Als der Koͤnig am 20d 7640 Bushel Hafer; im Jahre 1836 in dem angegebenen ug in die Hauptstadt hielt, welcher mfitraume: 21,567 TCentner Waizenmehl, 538,898 Bushel Wai⸗ feuerung des Koͤniglichen Saluts von un und 161,552 Bushel Hafer; vom 1. Oktober 1836 bis 30. un 1837, mit Ausnahme der Haͤfen von Boston und

lphia: 21,999 Centner Wai enmeht, 3,495,936 Bushel I en gnd 2963 Bushel Hafer. 3 1“ sh Vai⸗

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Berlin, 19. Nov. Die Koͤnigl. Regieru 1— at un, erm löten d. M. eine Bekanntmachung in Betre der diesjaͤhrigen ollekte zur Restauration des Koͤlner Doms erlassen, worin es un⸗ r Anderem heißt: „Des Koͤnigs Majestaͤt haben außer einer henshne fön 78b Rthlr. 8g bereits seit einer Reihe g. Jahren und zwar bis zum laufenden Jahre einschließlich hrlich 10,000 Rthlr. für den N des 8 r Voraussetzung Allergnaͤdigst zu bewilligen geruht, daß durch e Kathedral⸗Steuer und durch die Kirchen- und Haus⸗Samm⸗ ingen in der Rheinprovinz und in der Provinz Westphalen leicher Betrag aufkommen werde. Dieser Koͤniglichen Froßmuth ist ö- die Erhaltung des großartigen Mo⸗ L Deutscher Kunst und Froͤmmigkeit zu verdanken, denn b ollekten sind seit dem Jahre 1830 von Jahr zu Jahr mcs ausgefallen, mit ehrenwerther Ausnahme des Regie⸗ 16 ezirkes Duͤsseldorf, in welchem die vorigjaͤhrige Haus⸗ und en-Kollekte den bedeutenden Ertrag von 2808 Thlr. gelie⸗ vf, ein Betrag, der jenen der gedachten Kollekte aller Re⸗ älng „Bezirke der Rhein— Provinz und der Provinz West⸗ hen Kusammengenommen weit uͤbertroffen hat und der in un⸗ the Igerungs⸗Bezirke nur ein einziges Mal und zwar im bee 30 beinahe erreicht worden ist. Wir haben das Ver— fern zn den Buͤrgern der Stadt Koͤln und den Bewohnern blice gegierungs⸗Bezirks uͤberhaupt, daß sie hinter einem so hengen Beispiele der Nachbarn um so weniger zuruͤckbleiben 99 16 der Dom, dieses bewunderungswuͤrdige Monument -kunst, zunaͤchst das Heiligthum unserer Stadt und der vinz ist, die Metropole der Religion und Kunst am Rheine

hin unserer Mitte befindet, und die von Meisterhand gelei⸗

in Herstellungen unter unseren Augen erfreulich vorschreite baulicher Wuͤrde sich enthuͤllen. Ueberall Vorsteher, und in Gemeinden, wo zwei oder mehrere sche Geistliche angestellt sind, auch diese zur Mitab⸗ aus⸗Kollekte b bereitwillig finden lassen; und 8,8, Und in groͤßeren Gemeinden auch die Gemeinde⸗ verpflichtet, sich dem Geschaͤfte um so mehr nach vorhe⸗

ger Verabredung mit der Pfarrgeistlichkei 6 a g Pfarrgeistlichkeit zu unterziehen wir zur Abhaltung der Haus⸗Kollekte nur den Feerhn⸗

er Woche bewilligen koͤnnen. Die Haus⸗Kollekte wird uͤbri⸗

ns sowohl bei evangelischen als katholischen Einwohnern ge⸗

een, weil wir mit Zuversicht voraussetzen, daß auch viele

evangelische Einwohner aus mehr als einem Beweggrunde zu dem großen Zwecke gern einen Beitrag geben werden.“

Ueber den Ausfall der Aerndte in der Provinz Pom⸗ mern gehen uns folgende Nachrichten zu: Im Regierungs⸗ Bezirk Stettin hat die Getraide⸗ Aerndte, sowohl im Korn

als auch im Stroh, nur einen mittelmaͤßigen Ertrag gewaͤhrt,

und fast nirgends sind die Scheunen gefuͤllt. Der zweite Heu⸗ schnitt war da, wo er rechtzeitig erfolgen konnte, gut, im allge⸗ meinen aber eben so wie der Kleegewinn nur mittelmaͤßig. Die Kartoffel 3 Aerndte ist sehr verschieden ausgefallen. Die Naͤsse in der letzten Zeit vor ihrem Beginn war jedoch dem Wachs⸗ thum der Frucht foͤrderlich, wenn gleich sie in vielen Gegenden eine sogenannte schaͤrfige und waͤßrige Frucht erzeugte. In den Strand⸗ Gegenden ist die Aerndte unergiebig gewesen, uͤber⸗ haupt aber der Ertrag auf das fuͤnfte bis sechste Korn (in man⸗ chen Orten auf das siebente bis achte Korn) anzunehmen und besser ausgefallen, als nach dem duͤrren Sommer zu erwarten stand. Das Resultat der Getraide Aerndte im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Coͤslin stellte sich mit demjenigen aus dem obengenannten Departement fast gleich. Starker Hagel und heftige Regenguͤsse beschaͤdigten mehrere Feldmarken im Monat September bedeutend; in Folge derselben schwollen die Gewaͤsser an, uͤberschwemmten die iesen und thaten hier und da dem Heu Schaden. In einigen Gegenden fror es in der Nacht vom 25. bis 26. September so stark, daß das Kartoffel⸗ kraut auf mehreren Stellen schwarz geworden war. Auch im Monat Oktober kamen viel Regen mit Hagel vermischt und einige Nachtfroͤste mit Reif vor. Hierdurch kam es, daß die Kartoffel⸗Aerndte im Ganzen einen unergiebigen Ertrag, auf leich⸗ tem Boden aͤufig nur das zweite bis dritte, auf Mittelboden das vierte und fuͤnfte, und nur auf gutem Boden das achte Korn ge⸗ waͤhrte. Stroh und Heu, von welchem letzteren der Nachschnitt ge⸗ gen sonstige Jahre sehr zuruͤckgeblieben ist, stehen schon jetzt in ziemlich hohen Preisen. Im Regierungs⸗Bezirk Stralsund ist der Ausfall der Aerndte im Allgemeinen ebenfalls nicht er— freulich. Sie gehoͤrt nach dem Koͤrner⸗ Ertrage kaum zu den mittelmaͤßigen; der Stroh⸗Gewinn ist schlecht und der Futter⸗ Gewinn auf der Insel Nuͤgen unzulaänglich, wenn gleich die Witterung fuͤr die Heunachmaht und den Klee guͤnstig war und ziemlich reichlichen Ertrag gewaͤhrte. Die Huͤlsenfruͤchte, ins⸗ besondere Erbsen, geriethen gut und lohnend. Die Kartoffel⸗ Aerndte gehoͤrt zu den mittelmaͤßigen. In allen 3 Regie⸗ rungs⸗Departements ist die Witterung der Ackerbestellung sehr guͤnstig gewesen, und groͤßtentheils ist die Saat und der junge Klee üͤppig aufgelaufen, welches, verbunden mit der ziemlich graßreichen Getraidestoppel, zureichende Weide fuͤr Rindvieh und Schafe gab und bei den, an den mehrsten Orten nur ge— 1 Futter-Vorraͤthen fuͤr den Landmann sehr wohlthaͤ⸗ ig war.

Auf den Inseln Usedom und Wollin und jenseits der Divenow sind im Monat Oktober 554 ⅞⁄ Tonnen Haͤring gesalzen worden. Obgleich dies 104 Tonnen mehr sind als im gleichnamigen Monate des vorigen Jahres, so sind doch im Laufe des ganzen Jahres nur 44531 Tonnen, dagegen aber im Jahre 1836 im Ganzen 4906 Tonnen, mithin im letzt⸗ genannten Jahre uͤberhaupt 4532 ˖ Tonnen Haͤring mehr als in diesem Jahre gesalzen worden.

Vom 18ten bis 19ten d. M. ist in Berlin Niemand weder an der Cholera erkrankt, noch an derselben verstorben.

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Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Klinische Darstellungen der Krankheiten und Bil⸗ dDdungsfehler desmenschlichen Auges, der Augen⸗ lieder und der Thraͤnen⸗Werkzeuge, nach eigenen Untersuchungen und Beobachtungen herausgegeben von Dr. Friedrich August v. Ammon, Hofrath, Profes⸗ or, Ritter und Leibarzt Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Sachsen u. s. w. zu Dresden. Erster Theil, enthal⸗ tend „klinische Darstellungen der Krankheiten des menschlichen Auges.“ Hierzu 377 illuminirte Figuren auf 23 Tafeln, Berlin (bei Reimer) in Fol. 1838. Wenn je seit dem allgemein reger gewordenen Wissenschaftstrieb eine Doktrin in nuserem Vaterlande eine Höhe, wie bisher noch in keinem anderen Lande, erreicht hat, so ist es wohl die Augen⸗Heil⸗ kunde, da selbst unter den vielfachen Zweigen der Heilkunst kaum Eine so ausgezeichnete Lehrbücher und Monographieen aufzuweisen haben dürfte, wie sie. Die unbedingt wichtigste Bereicherung erhält dieselbe aber erst jetzt durch ein Musterwerk Deutscher Beharrlichkeit, nämlich durch das obige, so eben erschienene, nach der Natur gezelch⸗ nete Gemälde der ophthalmologischen Krankheitsformen, auf welches Seitens des rühmltchst bekannten Verfassers nicht weniger als 12 Jahre lange Vorarbeiten verwendet worden sind. 8 In diesem höchst gediegenen Kupferwerke, dessen Entstehen und Fortschreiten Ref. bei seiner mehrmaligen Anwesenheit in Dresden stets mit der größten Theilnahme gefolgt ist, werden die bildlichen Darstellungen der äͤußeren Form und des inneren Zustandes, also das Wesen der einzelnen Augen⸗Krankheiten, der Leiden der Augen⸗ lieder und der Thränen-Organe als erworbene und angeborene krankhafte Erscheinungen vorgeführt. Der Herr Verfasser begleitet diese mit einem wissenschaftlichen Kommentar, der seiner Zeit ein voll⸗ ständiges Handbuch nach einem der Praxgis entnommenen natürlichen Sostem der Augen⸗Heilkunde ausmachen wird. Rach diesem großar⸗ tig aufgefaßten, der Würde der Deutschen Ophthalmiatrik wahrhaft eutsprechenden Plane liegt der größte Theil bereits ausgeführt vor, nämlich die Abtheilung der Abbildungen und ihrer Erklärungen. Dieselbe beschäftigt sich mit den Krankheiten des Augapfels, so daß auf 25 Tafeln 377 bildliche Darstellungen vorkommen, indem der Mehrzahl nach jede Tafel 24 einzelne Darstellungen enthält, welche auf die wichtigsten Krankheiten dieses Organes sich beziehen. Der Herr Verfasser hat dabei den Weg verfolgt, daß er neben die äußeren Erscheinungen der einzelnen Krankhelten, wo es nur immer geschehen konnte, pathologisch⸗anatomisce Darstellungen gestellt hat; er beginnt mit den Krankheiten der Bindehaut des Auges und geht daun zu den Krankheiten der tiefer gelegenen Theile dieses Organes über. Auf diese Weise erhält der Beschaner eine pathologische Gallerie des kran⸗ ken menschlichen Auges, wie sie wohl noch nirgends gegeben worden iss, Ergebniß, das sich eben so wichtig für die Praxis als für die Wissenschaft herausstellt, zumal Alles nach einem natürli⸗ chen Spsteme geordnet ist. Die Schwierigkeiten, die bei der Ausfüh⸗ rung dieses Werkes zu besiegen waren, mußten oft unüberwindlich scheinen, und in der That haben wir es auch nur großen Opfern von Seiten des Autors und des Verlegers zu verdanken, daß die Deutsche Literatur nunmehr der vorliegenden Bereicherung sich er⸗ freut. Wie unendlich mühsam mußten die Künstler heranzubilden sevn, die für naturgetreue Darstellungen der Augenkrankheiten Talent und Interesse hatten! (der Herr Verfasser rühmt in dieser Hinsicht die zu Dresden lebenden wackern Künstler Kranz und Hetten⸗ hausen) wie vieler Bitten bedurfte es nicht, um die Augenkranken zu bewegen, ihre Lieder zeichnen zu lassen, und welche Kosten erfor⸗

derte es nicht bei Armenkranken, ihre Bewilligung zur Unter⸗

suchung der kranken Augen in dieser langen Reihe von Jahren zu erlangen! Oft muß der Arzt in solchen Fällen selbst zur List die

Zuflucht nehmen, wo es gilt, für die Wissenschaft wichtige Beobach⸗

tungen nicht verloren gehen zu lassen; nicht selten muß hierbei am Sarge, ja selbst am Grabe untersucht und gezeichnet werden. Viele

Jahre gingen so nach der Aussage des Vorwortes hin, um in die mühsam und mit großen Kosten gewonnene Sammlung der Zeich⸗ nungen Vollständigkeit und Zusammenhang zu bringen. Und als nun das Werk seiner Vollendung sich mehr und mehr nahete, stellten sich neue Hindernisse der Ausführung desselben entgegen; es fand sich nämlich zu diesem so kostspieligen und großen buchhändlerischen Un⸗ ternehmen kein Verleger. Schon halte sich der Herausgeber nach England gewendet, um dort einen seolchen zu suchen, als Herr Reimer in Berlin sich entschloß, dies Dentsche Werk auf Deutschem Boden erscheinen zu lassen, und es ist dabei nur Weniges in der Ausstattung zu wünschen übrig. Die Kupferstiche, auf gutes Papier, sind durchgängtg schön, das Kolorit naturgetren, die Anordnung nett, nicht überladen, von teiner falschen Sparsamkeit beschränkt. Bei sol⸗ chen äußern Vorzügen ist der Inhalt reich durch die Darstellung neuer Thatsachen und durch die legische zusammenhängende Ueber⸗ sicht des bisher Gewonnenen. Wie manche falsche Meinungen über die Natur und Entstehung bisher nicht genng erkannter Augenkrank⸗ beiten werden hier berichtigt, wie viele Hypothesen durch hier schrift⸗ lich und bildlich gegebene Thatsachen und Untersuchungen aus der Augenheilkunde entfernt! Mäge der Herr Verfasser vorläufig den schönsten Lohn füͤr seine mübevoll gebrachten Opfer in dem Gedan⸗ ken finden, den Impuls zu mancher neuen orschung gegeben, und der Wissenschaft wahrhafte Bereicherung zugeführt zu haben! Möge das Werk bald der Vollendung nahe kommen und den er⸗ sprießlichen Nutzen verbreiten, welchen der Herr Berfasser dabei im Auge hatte. J. I S.

In den Rächten vom 12;en zum 13ten, vom 13ten zum 1àten, und vom Iaten zum 15ten d. M. wurde auch hier auf Anordnung A. v. Humboldt's und Hofraths Gauß die Magnet⸗Nadel fortwährend be⸗ obachtet, um wahrzunehmen, ob in der Zeit, welche sich durch merk⸗ würdigen Sternschnuppenfall fast alljährlich ausgezeichnet hat, auch eigenthümliche Bewegungen bei der Magnet.Nadel sich zeigen.

„Statt der Sternschnuppen, die allerdings bei dem belten Mond⸗ scheine und bei öfterer Bedeckung des Himmels nur in sehr kleiner Zahl wahrgenemmen werden konnten, halten wir in der ersten und der letzten jener 3 Naͤchte die Erscheinung von Nordlichtern, welche durch ihre hochrothe Färbung auch noch deu hellsten Vollmondschein überboten. Das erste zeigte seine Anwesenheit nur durch einige pur⸗ purrothe Flecke am Himmel; das zweite aber nahm zu wiederholten Malen einen bedeutenden Theil des Firmaments ein, indem es von Ost durch Nord nach Westen und mehrentheils bis zum Zenith hin⸗ auf reichte. Daher zeigte sich bei dem zweiten (obwohl auch bei dem ersten schon merklich) eine Einwirkung auf die Magnet⸗RNadel ron hier noch nie erlebter Stärke. Wie mit unsichtbarer Hand setzte das Nordlicht die Nadel augenblicklich in die stärkste Bewegung und Un⸗ ruhe, und veränderte allmälig die mittlere Richtung der Nadel, ab⸗ wechseind ostwärts und westwärts von der gewöhnlichen, bis zu einem Unterschiede von 444 Skalentheilen oder 2 ½ Grad.

Breslau, 16. November 1837. v. V

Die seit einer Reihe von Jahren in Deßau unter Friedrich Schneider's Leitung bestchende Musik⸗Schule erfreut sich fortwährend der regsten Theilnahme, die sie auch 1 Bezichung verdient. Ei⸗ nem kürzlich von dem verdienstvollen Direktor in Druck gegebenen Prospektus zufolge, zerfällt der Unterricht in diesem Institute in 4 Abtheilungen, nämlich: 1) Theorie der Tonsetzkunst; 2) Praxis im Instrumental⸗Spiel; 3) Praxis im Gesange; und ℳ) weitere Bil⸗ dungs⸗Mittel, als Kapellproben und Konzerte, Kirchen⸗ und Theater⸗ Musik. Die Anstalt bietet sonach, wenn das Dargebotene nur mit Fleiß und Eifer benutzt wird, jedem Kunst⸗Talente genugsame Gele⸗ genheit zu seiner Entwickelung dar.

Dem Prospektus sind einige statistische Notizen angchaͤngt, wo⸗ nach seit Ostern 1829, wo eigentlich das Justitut in seiner jetzigen Gestalt begründet wurde, bis in die neueste Zeit 69 Schüler in dem⸗ selben gebildet wurden. Zu diesen treten noch 9 aus der Zeit vom Monat April 1821 hinzu, wo Friedrich Schneider sich in Deßau nie⸗ derließ. Die Gesammtzahl seiner Schüler beträgt sonach 78 (60 Aus⸗ und 18 Inländer). Zwei derselben sind gestorben, 64 abgegangen und 12 studiren noch. Wir wünschen dieser Kunst⸗Anstalt auch ferner das reichlichste Gedeihen. 1u“

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14. November. Niederl. Wwirkl. Schuld 531⁄16. 5 % do. 101. Kanz-Rill. 22 ⅞1. 5 % Span. 20 ½¼. Passive —. Ausg. Sch. —. Tinsl. —. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. le 2. Antwerpon, 13. November. Ziasl. 63 ⁄81. Neue Anl. 20 . Br. FErankfurt a. M., 16. Narember. Oesterr. 5 % Met. 104 ½. 104 1. 4 % 99 ¼. 66. 2 ½ % 59 %. 59 ¼. 1 % 25 ¼. Br. Bank-Actien 1676. 167 4. Partial-Obi. ,G. L.one 29 8 kel. 118 ⁄¼.118 ½. Lvase 2n 100 8, 290, b. Preuss. Präm.-Sch. 635 ⁄1. 63 ⁄. do. 4 % Anl. 101 ¼. Br. Poln. Loose 671⁄¼. 67 ¼⁄. 5 % Span. Anl. 14 ⅛¼. 137⁄14. 2 ½ % Holl. .. Hamburg, 17. November. Bank-Actien 1395. 1392. Fogl. Russ. 107 ¼. 5 % Port. —, do. 3 % 22. Neue Anl. 18 ⅛1. London, I1. November. 1 Cons. 3 % 93 ⅛1. Belg. 101 ¼. Neue Anl. 19 ¼. Passive 4 ½1. Ausg. Sch. 6 ¼. 2 ⁄½ % Iloll. 53 ¾. 5 % 101 ½1¼. 5 % Port. 32. do. 3 % 22. Engl. Russ. 110 1¼. Bras. 82 ¼. Columb. 24 ½. Mex Pera Chili Wien, 14. November. 5 % Met. 10521 3. 4 % 100 16. 3 % 78 ⅛⁄. 2 ½ % —. 1 % Bank-Actien 1400. Neue Anl. —. . Meteorologische Beobachtung. 1837. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 18. November. 0 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdrucdk. 337,12“„Par. 337,41“ Par. 337,64“ Par. Quellwärme 7,0° R. Luftwärme. +†t. 2.3 °R. +. 3,4 °R. +. 1,8 °R. Flußwärme 3,30 R. Thaupunkt. + 1,5 °R. + 1,2 °R. +† 0,7°0 R. Bodenwärme 4,9° R.

Dunstsättigung 90 vCt. 84 pCt. 91 pCt. Ausdünstung 9,0as“Rh Wetter.... trübe. trůͤbe. trübe. Niederschlag 0,046 ⸗„Rh.

bür1 H WRNW. WNW. WNW. pWärmewechsel +. 3,60 Wolkenzug.. WRNW. 0,0⁰.

Tagesmittel: Am 17ten 336,34 Par.. †. 2,0° R.. +. 0,90 R.. 91 vCt. Ns. 18ten 337,290 "„ —+ 2,50 ‧„cP 120 ‧⸗ 88 Nẽ.

Koönigliche Schauspiele.

Montag, 20. Nov. Im Schauspielhause: Der Freischuͤtz, Oper in 3 Abth. Musik von C. M. v. Weber.

In Potsdam, zum erstenmale: Eine Treppe hoͤher, Lust⸗ spiel in 1 Akt, von A. Cosmar. Hierauf: Der 2 dilitair⸗Be⸗ fehl, Lustspiel in 2 Abth., nach Anicet, von C. W. Koch. Und: Ein Divertissement.

Dienstag, 21. Nov. Im Opernhause: Die Gesandtin, komische Oper in 3 Abth. Musik von Auber.

Im Schauspielhause: 1) L'heureuse erreur, comédie en 1 acte. 2) Le Gamin de Paris, vaudeville en 2 actes, par Mr. Bayard.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Montag, 20. Nov. Der Rattenfaͤnger von Hameln. Ro⸗ mantisch⸗komische Oper in 3 Akten, nach einer Deutschen Volks⸗ geg von C. P. Berger. Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser.

Gedruckt bei A. W. Hapn.