Die den Eilersschen Ehelenten zugehörige, im Dorfe
Beriause und quch mehr Schwankungen in der Zu⸗ und Ab⸗
nahme zu bemerken gewesen. An der in der letzten Zeit wie⸗ der stattgefundenen Zunahme mag allerdings die uͤberaus un⸗ guͤnstige Witterung des Monats November ihren Antheil ha⸗ ben; doch ist auch zu beobachten, daß das Departement die Epi⸗ demie anscheinend von zwei verschiedenen Seiten, zuerst naͤm⸗ lich von Nordwesten und spaͤter von Osten her, empfangen hat. Gegenwaͤrtig dauert sie noch am meisten, jedoch mit geringer Extensitaͤt, fort in den an der nordoͤstlichen Graͤnze gelegenen Kreisen Beuthen, Rosenberg und Kreuzburg, wird aber hof⸗
feentlich bei dem zu erwartenden Frostwetter ihr Ende errei⸗
chen. — Im Regierungs⸗Bezirk Liegnitz sind Cholera⸗Krank⸗ heitsfaͤlle in der letzteren Zeit nur noch in einigen wenigen Ort⸗
221*/)16. 5 % Span. 19 ⅞1. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Preuss. Prüm.-Sch., 111 ¼. Poln. —. Oesterr. Met. 100 ¾4. Frankfurt a. M., A. Dezember. 1““ Oesterr. 5 % Met. 105. G. 4 % 99 ⅞. G. 2 ½ % 59 l. 59 2. 1 % 25 3¾. G. Bank-Actien 1690. 1688. Parrtial-Ol.l. 143 ⁄½. G. Loose zu 500 Fl. 120 ½. 1197⁄8. Loose 2u 100 Fl, 235. G. Prcuss. l'rüm.-Sch. 63 ¾, 63 ½. do, 4 % Anl. 101. G8. Poln. Loose 675⁄1. 67 /⁄1. 5 % Span. Anl. 13 1. 13. 2⁄½ % Holl. 537⁄16. 535⁄16. — Hamburg, 5. DDezember. Bank-Actien 1400, 1397. Engl. KRuss. 107 ½. 5 % Port. —. do. 3 % 19 ½, Neue Aul, 19, Paris, 2. Dezember, 5 % Rente fin cour, 107, 50. 3 %%, fin cour, 80. 60. 5 %, Neap. fin cour. 99, 80, 5 % Span, Rente 20 1⅞. Passive —. 3 %
Koͤnigliche Schauspiele.
Freitag, 8. Dez. Im Opernhause: Agnes von 9 staufen, große historisch⸗romantische Oper in 3 Aufz. 6 Raupach, neu bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein neuer Musik von dem Koͤnigl. General⸗Musik⸗Direktor un sten Kapellmeister Ritter Dr. Spontini. Ballets von du nigl. Balletmeister Hoguet.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ic.
Im Schauspielhause: 1) La jenne Marraine. 2) La 8 représentation de: Clémentine, vaudeville nouveau en ·1 acte Mr. Ancelot. 3) Les vieux péchés, vaudeville en 1 acte, Mélesville. 8
Magde — Die feierliche Einweihung des Schullehrer⸗Seminars zu Weißenfels in dem durch die Gnade Sr. Majestaͤt des Koͤnigs demselben uͤberwiesenen stattlichen Gebaͤude des ehema⸗ ligen Forsthofes fand am 11. November unter angemessenen Feierlichkeiten statt. Der Unterricht war schon seit dem 21. Au⸗ saͤmmtlicher Ge⸗
schaften vorgekommen, und scheint dieses Uebel scchen; uͤberhaupt hat die Zahl der binnen Jahresfrist in jenem Bezirk an der Cholera Erkrankten sich auf 1300 beschraͤnkt, worunter in der Stadt Liegnitz selbst, wo die Krankheit in der Mitte Oktober ganz aufgehoͤrt hat, 203 Erkrankte und uͤber⸗
—
haupt 131 Gestorbene begriffen sind. — Der
Anton ju Stolberg⸗Wernigerode, ist am 4ten d. burg eingetroffen.
gust d. J. in demselben ertheilt, der Ausbau
N
zum Ober⸗Praͤsidenten der Provinz Sachsen er⸗ nannte bisherige Praͤsident der Regierung zu Duͤsseldorf, Graf
M
Portug, 18 %¾¼. vxö 2n, 2.
dort jetzt erlo⸗ 5 % Met. 1092 ⁄2, 4 % —.
—. Bank-Actien —. Neue Anl. —.
Dezember.
3 % 78 +1. 2 ½ % —., 1 %
auf:
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AImtlrcher Fonds- un
₰8*
Abends in
Den 7. D)ezember 1837.
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weld-Cours-Zettel. b e die nouvelle en
Pr. Cour. Brief. s Geld.
10211/12 102 ⁄12 102 ⁄¼½ 101 1 641 63 ⅝ 103 1 102 %
8 St.-Schuld-Sch. 4 Pr. Engl. 0 bl. 30. 4 PrämSch.d. Seech. — Kurm. Obl. m. l. C. 4 Nm. Int. Sch. do. 4 Berl. Stadt-Obl. 4 Köuigsb. do. 4
103 ⅓
baͤude aber erst jetzt vollendet worden.
Meteorologische Beobachtung. Nach einmaliger
Abends ½
1837. Morgens 10 uhr. †
6. Dezember. 6 Uhr. Luftdruck. 25 1,07"„Par. 339,95. ar. 129,49 ‧car. Lustwärme. +†t. 0,9 °R. +. 1,1°R. Thaupunkt. — 1,60 R. — 1,4 °R. Dunstfättigung 80 vCl. 81 pEt. Wetter. truͤbe. trübe. Wind OXO. O. Wolkenzug.. — D.
Tagesmittel: 340,22 Par. *†. 1,00 R.⸗ — 1,4° R..
Nachmittags 2 Uhr.
Bod
—
CxK . rwme⸗
Quellwärme 6 90 R. Flußwärme 2è8° R.
Ausdünstung 0,036“ Rh. Niederschlag 0,018 ⸗Rh. Wärmewechsel +. 1,80
Elbiuger do. W Daus, de. in Th. — 43 ½ Westpr. Pfandur. 4 104 ⁄1 Grossh. Pos. do. Ä4 —
82 Pr. Vour. 8 Pomm. do.
Bricf. Geld. 6 Kur- u. Neum. do. 4
104 ¾ do. do. 40. 21
Schlesische do. 4 Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. — Gold al marco — Neue Ducaten Friedrichsd'or And. Goldmün- zen à ö Thl. . 8 12 ²½
100 %¾ 106 %4 85 ¾ 214 ¾ 5
Beobachtung. 10½-
Oatpr. Pfaudbr. 4
Disconto
e
Wechsel-Cours.
Pr. Cour. Thlr. zu 3) Sgr. Brief. 1. Geld.
enwärme 3,3 °R. Amererdam. 1“
do. .. Hamburg .. ...
do. Loöngen 1*“ Paris.. Wbq55”dD5”5ee“
24„ 2545˙à2àà24à2⸗2 245 4245848—2325;-—-*
üauuugmgeVVVVqVVVVBVBV
0,4⁰.
81 „Ct. HN5H.
üuAuueureBVBVBVBB88
Auswärtige Börscn.
Amsterdam, 2. Dezember.
Niederl. wirkl. Schuld 537⁄1 1. 5 %
do. 101 ⅞.
Augsbursg Breslau . . . . ... ....... IeIHS Fraukfurt s. M. WZà2. ... Petersburg .. . . . ......
222422245—-2à5b9292-22—⸗2*
Kanz-Bill.
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.
Le 143 ⁄3 142 ¼½¼
Kurz 2 Mt. Kurz
2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.
Abenteuer. Sonntag,
151 7 1511 181 6 25
102 102 % 102 ½ 99
1017⁄1
—
101
—
30 %
Sonnabend, 9. Dez. Im S die junge Graͤfin, Lustspiel in 3 Abth., von Der Militair⸗Befehl, Lustspiel in 3 Abth., nach von C. W. Koch. 16
Donnerstag, 14. Dez. Im Schauspielhause: Abom suspendu: Représentation estraordinaire an bénésice de Mlle. „ le spectacle se composera o Vouloir, c'est pouvoir! vaudeville nouveau en 2 actes, par ip eelot. 2) La pr
Musik von Halevy.
Im Schauspielhause: Die E. Rauparhn
9
n*
de: 1) La premieére représennaih emiere représentation de: Le bouquet de by 1 acte et en prose, du théâtre français ³—
Desnoyer. 3) La premiere représentation de: Mla femma- parapluie, vaudeville en 1 acte, du théätre des variétés.
Koͤnigsstaͤdtisches Theater.
Freitag, 8. Dez. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sg Nuͤrnberg. Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiet. juͤngere Sohn“. ; 1 mans, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. (Herr Karl Quamd Theater zu Pesth: Koͤnig Wenzel, als dritte Gastre Herr Spielberger, vom Theater an der Wien zu Wien: richter Jobst, als vierte Gastrolle. — Herr Lindow: als groͤßeren theatralischen Versuch.)
Sonnabend, 9. Dez. Der Dachdecker. Komische in 5 Rahmen, von L. Angely. Posse mit Gesang in 2
Mit freier Benutzung des Storchisch
Hierauf: Staberl' Akten. . 10. Dez. Die Juͤdin. Oper in 8
—
Redacteur Ed. Cottel.
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1 — 9 ₰ vhirrern öV——
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Bekanntmachungen.
Nvertissemen. 1
⸗ 82
lgemeiner
Anzeiger fuͤr
die Preußischen
1 Staaten.
Letzterer im Jahre 1809 von Danzig zur See ge⸗ Zur Mitwirkung an dieser Zeitschrift sind bereits Ir Band enthält: Arithmetik und Plau
gangen und deren Vermögen mit circa 42 Thlr. für jeden sich im Depositorio befindet,
Die unter der Gerichtsbarkeit des Königl. Ober⸗ werden dieselben und deren etwa zurückgelassene unbe⸗
— 2
Landes⸗Gerichts zu Frankfurt a. d. 1sgr. abgeschätzten Güter Kutschlan, Blankensee, Gold⸗ bach und Blankenfeld sollen im Wege der nothweulldi⸗ gen Subhastation
den 16. Juni 1838, Vormittags 10 Uhr, vor dem Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗Assessor „. Rohr auf dem Königl. Ober⸗Landes⸗Gerichte hierselbst verkanft werden. Die Tare, der Hvpothekenschein und die Be⸗ dingungen sind in unserer Registratur einzuseben.
Franffurt a. d. O., den 17. Rovember 1837.
Königl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.
S ceem a.
Von dem Königl. Land⸗ und Stadt⸗Gericht zu Brandenburg an der Havel ist in der Special⸗Kon⸗ kurs⸗Sache über das Vermögen der am 20. Inni 1834 zu Luchau verstorbenen, geschiedenen Oekonomie⸗ Amtmann Scheibner, nachmals verehelichten Weiß, Christiane Caroline, geb. Nerbst, ein Termin zur An⸗ meldung und Nachweisung der Ansprüche aller etwa⸗ nigen unbekannten Gläubiger auf den 2. April 1838, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Referendarius Gräbe angesetzt worden.
Diese werden daher hierdurch aufgefordert, sich bis zum Termin schriftlich, in demselben aber persönlich oder durch gesetzlich zulässige Bevollmächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekanntschaft die Herren Justiz⸗ Räthe Krüger und Sello vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderung, die Art und das Vorzugsrecht derselben anzugeben und die etwa in Händen haben⸗ den schriftlichen Beweismittel beizubringen. Bei ihrem Ausbleiben haben sie zu gewärtigen, daß sie mit ihren Ansprüchen von der Masse ausgeschlossen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Brandenburg, am 18. November 1837. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadt⸗Gericht.
6S Land⸗ und Stadtgericht Mewe.
1 t a. „ im Schwie⸗ fannte busschen Kreise belegenen, landschaftlich auf 81,122 Thlr. sich binnen neun Monaten und
Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
schen Büdnerstelle zu Vietznitz, Folio 9 Hvpothekenbuchs, standen aus dem Rezesse vom 4. Oktober 1816, 66 Thlr. 20 sgr. für die Wittwe Dahms, geb. Rhinow, einge⸗ tragen, die Post ist im Hypotheken⸗Buche gelöscht, das Geld aber ad depositum genommen, weil das Dokument, der Rezeß vom 4. Oktober 1816, verloren çegangen.
jenigen,
hierdurch vorgeladen,
auferlegt, das Dokument amortisirt und hiernächst die
Nothwendiger Verkauf.
Jellen, etwa 1 ¼ Meile von hier an der Chaussee von Mewe nach Reuenburg belegene Freischulzerei, zu wel⸗ cher 4 Culmische Schulzenhufen und 6 Culmische Hufen erbpachtliches Land gehören, und welche zufolge der nebst Hvpothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe auf 9814 Thlr. 10 sgr. geschätzt ist, soll in termino
den 13. Februar 1838 “ an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
““ Auf den Antrag der Verwandten und Erben folgen⸗
der abwesenden und verschollenen Personen: 1) des Michael Zimmermann aus Reundorf, welcher
See gegangen und dessen Vermögen mit circa 93 Tblr. sich im Depositorio befinder;
des Johann Oehmsen aus Reinland, welcher im Jahre 1808 von Danzig zur See gegangen und dessen Vermögen mit 131 Thlr. 7 sgr. auf dem Grundstück Reinland Nr. 25 eingetragen steht; des Johann Gottlieb Kratz aus Neuteich, der im Jahre 1808 mit den Französischen Truppen
884 S. 9.
mit Anrechbung des bereits entr chteten einen Prozents
im Jahre 1807 von Königsberg als Matrose zur
Erben oder Erbnehmer hierdurch vorgeladen, spätestens in dem auf
den 30. JIuni 1838
bierselbst an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten
Termine zu melden und weitere Anweisung, ausblei⸗ bendenfalls aber zu gewärtigen, daß sie für todt erklärt und ihr Vermögen ihren legitimirten hiesigen Erben ausgeantwortet werden wird. Tiegenhoff, den 20. August 1837. 1
Ediectal⸗Ci˖tation. Auf der subhastirten, früher Rhinow, jetzt Gerloff⸗
Auf den Antrag der Gläubigerin werden alle die⸗
welche an die fr. 66 Thlr. 20 sgr. und das darüber ausgestellte Dokument, als Eigenthümer, Cessiona⸗ rien, Pfand⸗ oder sonstige Briefsmhaber, Ausprüche zu machen haben,
sich binnen 6 Wochen und spätestens in dem auf den 30. Januar 1838, Vormittags 11 Uhr, in Friesack anberaumten Termine mit ihren An⸗ sprüchen zu melden,
widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen werden präklu⸗ dirt werden, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen
Auszahlung der ad depositum genommenen Gelder an die Wittwe Dahms verfügt werden wird.
Neustadt a. d. Dosse, den 28. November 1837. Das Gräflich v. Bredowsche Gericht zu Frie⸗ sack und Vietznitz.
Duͤsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn. In Felge des nunmchr Allerhöchsten Orts geneh⸗ migten Statuts der Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn⸗ Gesellschaft §. 5. werden die Herren Actionaire dieses Unternehmens aufgefordert, von den im Besitz haben⸗ den Actien den Betrag von 5 Prozent an die respek⸗ liven Banquier⸗Häuser der Herren Wilhelm Cleff in Düsseldorf und von der Hevdt⸗Kersten & Söhne in Elberfeld
längstens b's Ende künftigen Monats einzuzahlen. Die Besitzer der Interimsscheine über dieses eine Prozent wollen solche daher bei der Baarzablung der übrigen 4 Prozent agshändigen und dagegen eine Quiktung von 5 Prozeat in Empfang nehmcn. Düsseldorf, den 10. November 1837. Die Direction der Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn. Schollen.
Auest. Roevel.
ennern u,
Literarische Anzeigen. Im Verlage der Unterzeichneten erscheint vom 1. Ja⸗ nuar 1838 an:
1““
nach Frankreich gegangen und für den sich circa 10 Thlr. im Depositorio befinden; 4) n. 5) der Gebrüder Cornelius und Paul Epp aus geberg, von deuen Ersterer im Jahre 1822,
Ein Unterhaltungsblatt 3nmn
stester Ausstattung, welche in wöchemlichen Lieferungen
Nr. 2, zu haben ist:
die geachtetsten und belicbtesten Deutschen Schrift⸗ stellerinnen gewonnen, von welchen wir uns nur folgende hier zu nennen erlauben, als: Charlotte von Ahlefeldt, Agnes Franz, Isidore Grö⸗ nau, Henr. Hanke, Hedwig Hülle, Elise von Hohenhausen, Charlotte Leidenfrost, Maria .Henr. Oitenheimer, Caroline Pichler, Lina Reinhardt, Amalie Schoppe, Fanuy Tarnow, Amalie Voigt.
Von der Frauenzeitung erscheinen 75 Nummern zu 1 Bogen in Zaartformat, in elegan⸗
im Jabre
ausgegeben werden. Der Abonnements⸗Preis für den ganzen Jahrgang ist mit 6 Thlr. Preuß. Cour. praenumerando zu entrichten. 1 8 In Bezug auf Plan und Inhalt dieser Zeitschrift verweisen wir auf die ausführlcheren Prospekte und Probenummern, welche durch alle Postämter und Buchhandlungen (namentlich bei E. S. Mittler in Berlin (Siechbahn Nr. 3). Posen, Bremberg, Culm und Gnesen, auch bei L. Bamberg in Greifswald) zu erhalten sind, woselbst wir auch alle gefällige Be⸗ stellungen recht zeitig abzugeben biiten.
Leipzig, im Rovember 1837.
Gebrüder Reichenbach.
—
Rützliche Schrift für Aeltern und Lehrer, welche zu Berlin in der Sruhrschen Buchhandlung, Schloßplatz
Naturgemaͤße Gesundheitslehre faͤr Schule und Haus. Rach den Verschriften der berühmtesten Aerzte älterer und neuerer Zeit bearbeitet voen J. M. Scholand. Lmo. Geheftet 11½ sgr.
Zu unsern wichtigsten Pflichten gehört die Sorge für die Erhaltung der Gesundheit; denn diese ist nicht nur das Miitel und die Grundbedingung eines nütz⸗ lichen und froben Lebens, sondern auch die Mutter der Anmuth und Schönheit. — Was nun besonders geeig⸗ net ist, dies köstlichste aller Erdengüter zu erhalten und zu befestigen, das sindet man in obigem Werke flar und bündig zusammengestellt. Um uns einer weitläuf⸗ tigen Emrfeblung desseiben zu überbheben, lassen wir das Urtheil einer Wehllöblichen Censur⸗Bchörde hier⸗ über folgen:
„Die vom Rector Scholand verfaßte Gesundheits⸗ lehre haben wir aufmertsam durchgelesen und dieselbe nicht nur medizinischen Grundsätzen angemessen, son. dern auch nach Inbalt und Darstellang ihrem Zweck vollkommen cnisprechend gefunden n. s. w.“
Wir empfehlen desbalb das Werk allen Fimilien⸗ vätern und Lehrern nicht nur für die ihnen anvertraute Jugend, sondern auch zu ihrer eigenen Belehrung, in⸗ dem wir überzeugt sind, daß es Keiner, dem sein und Anderer Gesundheitswehl am Herzen liegt, unbefried gi. aus der Hand legen wird. Um auch Unbemittelten den Ankauf zu erleichtern, ist der Preis desselben un⸗ gemein billig gestellt worden.
Magdeburg, 1837. E. W.
.
8
agner & Richter.
Bei Ed. Meyer in Cotlbus ist erschienen und in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung (F. Müller) Breite Straße Nr. 23 und in allen anderen Buch⸗ handlungen zu haben:
Sause, Dr. W. (Kourektor am Eymnasium zu Guben), Anfangsgründe der Größenlehre Ein Leitfaden zum Gebrauche beim malbematischen Unterrichte auf den Gymnasien à4 Theile in 8vo. Mit 22 Figuremafeln in Steindruck. 54 Begen.
trie. Mit 8 Steindrucktafeln. 14 Bogen.
2r Band enthätt: Auflösung der Zahlen, chungen, Buchstabenrechnung undh Trigonometrie. Mit 2 Figurentafeln ine druck. 12 Gogen. 15 sgr.
3r Band enthält: die Lehre von i 7F0 schreitungen und den gleichgileegaR . hen, sowie die sphärische Trigondorn Mit 8 Figurentafeln in Sieindruck. N8 12* sg r.
Ar Ians enthält: die Kombinations⸗J die Algebra und die höhere Geonm Mit 4 Figurentafeln in Steindruck und 2
und der zweite einen gedrängten Ueberbl. Geschichte der Mathematik giebt). — 20 sgr.
Im Verlage der unterzeichneten Buchbandlun so eben erschienen und in Berlin bei Aleran Duncker, Französische Straße Nr. 20 , vorra die 3ie Lieferung einer Eleganten und doch sehr wohlf Gesammt⸗Ausgabe 8 der Novellen von Henrich Steffen 7tes bis 12tes Bändchen: Die vier Norweger. Ein Cyklus von Novellen von Henrich Stf Zweite verbesserte Auflage. 6 Bändchen. 8vo. 1837. Geh. 87 ¾ Beogen. 3 Thlr. 25 sgr. Das 1ste Bändchen dieser Gesammt⸗Ausgabet Gebirgs⸗Sagen. Als Anhang: Die Tr. eine Sage des Nordens. 8vo. 1837. 19 Bogen. 1 Thlr.
Das 2te bis 61e Bändchen:
Die Familien Walseth und Leitb. Ein von Novellen. 3te verbesserte Auflage. 5 chen. 8vo. 1837. Geheftet. 71 ½ Bogen. Von jeher hat die öffentliche Krink die Stehf⸗ schen Rovellen uuter die werthvollsten Erzeugnsse⸗ scher Literatur gerechnet. — Die schlasene Hr⸗ welche in den Gebirgs⸗Sagen zum estenma⸗ scheint, ist eine das Interesse des Lesers in hedem L in Anspruch nehmende und an einen reichen hittn Hintergrund sich anlehnende Dichtung, deren aber auf dem Grund und Beden der allen erwachsen ist.
Unter den zu wählenden und zu empfehlend rarischen Weibnachtsgeschenken dürfte die e me sammt⸗Ausgabe Steffensscher peoetischer vorzugsweise mit zu nemen sevn. 1
Buchhandlung Josef Mar & Comp. in 2
—
den P. T. Abnehmern der wohlfeilen beliebten Original⸗Taschen⸗Auss von den ämmtlichen Werken der Frau Caroline Pichler 8 die ergebene Anzeige, daß so eben die IIte (51s bis 558s Bändchen) angekommen und auch durch alle Buchbandlun⸗ In- und Auslandes zu beziehen ist. Rech Abnahme in Lieferungen à 5 Bändchen zu 25 sgr. geschehen. 8 Berlin, Rovember 1837 . cC. S. Mittlersche
een
Herausgegeben von Louise Marezoll in Jena⸗
Preis für alle 4 Bände 2 Thlr. 15 sger.
(Stechbahn Mr. 3)⸗
gen (wovon der erste von dem Umfange, dasellen, sondern daß er halte und der Methode der Größenlehre hsidentschaft in der Kammer
üAne
Amtliche Nachrichten. “
be. Majestaͤt der Koͤnig haben dem als Kanzlei⸗Direktor em Neuchateler Departement angestellten bisherigen Ge— en Secretair Barbe den Charakter als Hofrath Aller⸗ igst beizulegen und das daruͤber ausgefertigte Patent Aller⸗ eigenhandig zu vollziehen geruht.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung
zu Arnsberg ist der bisherige Pfarrer Ratte zu Lan⸗ iaße zum Pfarrer bei der katholischen Gemeinde zu An⸗ „Kreises Lippstadt, und der Kandidat Julius Wies— naus Hattingen zum Pfarrer der Wiese⸗Georgi⸗Gemeinde boest ernannt worden;
jFrankfurt ist der Prediger Rost in Deutsch⸗Sorno vangelischen Prediger in Frankena, der Prediger Gretsel utzig bei Danzig zum evangelischen Prediger in Wrechow, kirchen und Zachow, der Kandidat Berkusky zum evan⸗ hen Prediger in Raduhn, und der Kandidat Henseler evangelischen Prediger in Dechsel ernannt worden.
n Frankreich.
paris, 3. Dez. Gestern arbeitete der Koͤnig mit dem ensteg und empfing darauf den Bischof von Saint⸗Flour, beneral Dampierre und Herrn Dupin.
der Herzog und die Herzogin von Orleans werden bei puheit der Ruͤckkehr des Herzogs von Nemours von Kon⸗ ne ein glaͤnzendes Fest in den Tuilerieen geben. — Der og von Orleans hat gestern der Graͤfin Danrémont einen ch abgestattet.
er Tuͤrkische Botschafter Nury⸗Cfendi hat gestern Abend s verlassen, um sich nach Konstantinopel zu begeben. Tal⸗ fndi bleibt als Geschaͤftstraͤger hier. — Gleichzeitig ist der kice Borschafter am Londoner Hofe, Sarim⸗Bey, von hier seinem Posten abgegangen.
De von Herrn Fonfrede redigirte Courrier de Bor⸗ vr enchalt nachstehenden Artikel: „Berichten aus Paris hpe, die wir allen Grund haben fuͤr zuverlaͤssig zu halten,
d
es, als eb die politische Lage sich auf eine seltsame
verwickele. Man versichert, daß Herr Molé nicht allein he, dem Kabinette zwei Maͤnner des linken Centrums zu⸗ auch sehr unentschlossen uͤber die Vice⸗ sey, die die linke Seite fuͤr Odilon⸗Barrot in Anspruch nehme. Herr Molé habe die ehr des Herrn Thiers abwarten wollen, um einen Versuch chen, sich mit demselben zu verstaͤndigen; aber Herr Thiers ich durchaus unbeugsam gezeigt und gesagt haben: „Das sterium weiß nicht, in welcher Lage es sich eigentlich be⸗ t, und die Dinge sind weit mehr vorgeruͤckt, als es glaubt. habe einen Theil von Frankreich durchreist; ich habe Au⸗ und Ohren, und mein Geist gehoͤrt nicht zu den schwer— sten. Nun wohl! Das Land ist demokratisch, wesentlich kratisch, und ich bin ein Liberaler und kann nur unter Titel wieder in das Ministerium eintreten. Man er⸗ sich also jeden Versuch bei mir. Wenn es mir convenirt, ortefeuille zu uͤbernehmen, so werde ich es mir auf der rbüͤhne zu erringen wissen. In diesem Augenblick habe ich ürchaus keine Lust dazu; man hat die Lage zu schwierig t, als daß mir daran gelegen waͤre, die Leitung der Ge— zu uͤbernehmen. Aber mittlerweile kann das jetzige Mi—
m auch nicht auf meinen Beistand zaͤhlen.“”) neinem hiesigen Blatte liest man: „Schon oft ist des en Umstandes erwaͤhnt worden, daß die Eroͤffnung der giesischen, Spanischen, Englischen und Franzoͤsischen Kam⸗ aist gleich eitig stattfindet. Es scheint jetzt auch, daß in allen vier n das usammentreten der gesetzgebenden Gewalten mit 8 weniger bedeutenden Ministerial⸗Veraͤnderungen zu⸗ ntreffen werde. In Lissabon hat man schon, um im Ein⸗ mit der neuen Kammer zu bleiben, das Ministerium voll⸗ hcdert. In Madrid sieht man taͤglich einem aͤhnlichen se entgegen. Die Eroͤffnung des Englischen Parlaments wach, keine Umgestaltung des Ministeriums zuwege ge⸗ 9 er die Feindseligkeit, die sich von Anfang an zwischen sigs und dem Ministerium kundgegeben hat, scheint die kcge Melbourneschen Kabinets ernstlich zu bedrohen. In dh. pricht man, je naͤher der Tag der Eroͤffnung ruͤckt, h- 8 einer ministeriellen Modification, und alle Welt ist 84 W sogar noch vor Eroͤffnung der Kammern
◻ L.“ du Commerce gab in seinem gestrigen Blatte sche Neuigkeiten aus St. Petersburg, die angeblich Korrespondenz des Herrn von Barante entlehnt seyn vidersne hatte de 1830 sagt heute in dieser Beziehung: siip s t en auf das foͤrmlichste allen Nachrichten, die wilj 88 Commerce aus einer solchen Quelle geschoͤpft htt Re amtlichen Korrespondenzen uenserer Gesandten aiie Ftag dns 8 und wir glauben nicht, daß ruͤhmen 1. h; einer Privat-Korrespondenz mit den— das ehe getene Abendblatt widerspricht auch dem Ge⸗ der großen Oper und des Italiaͤni⸗ hrem Erloͤschen nahe waͤren. Das Privilegium Theaters laufe erst am 31. Mai 1843 und das des September 1840 ab.
ographische Gesellschaft hielt gestern ihre jaͤhr⸗
i
liche Sitzung, die von ihrem einer sehr ausfuͤhrlichen Rede eroͤffnet wurde.
Herr Laffitte gab vorgestern, um die Ruͤckkehr seines Schwiegersohnes, des Fuͤrsten von der Moskwa von Konstan⸗ tine zu feiern, in seinem Hotel ein großes Fest, welches durch seinen Glanz an die schoͤnsten Tage des beruͤhmten Banquiers vor 1830 erinnerte.
Der vorgestern im Hofe der Tutlerieen verhaftete junge Mann, welcher ein geladenes Pistol bei sich trug, soll nach aͤrzt⸗ licher Untersuchung fuͤr geistesverwirrt erklaͤrt worden seyn.
Der homoͤopathische Arzt, Herr Wiesecke, erschien gestern vor dem hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichte, unter der Anklage, ohne Erlaubniß der Behoͤrde Arzneien verfertigt und vertheilt zu haben. Die Verhandlungen wurden aber auf 8 Tage verscho⸗ ben, weil erst ein Bericht von Sachverstaͤndigen uͤber die Be—⸗ schaffenheit der in der Wohnung des Herrn Wiesecke vorgefun⸗ denen homoͤopathischen Heilmittel abgestattet werden soll.
Die Redaction der Paix zeigt an, daß sie durch einige Schwierigkeiten bei Entrichtung der von ihr verlangten Cau⸗ tion genoͤthigt sey, dieses Blatt vorlaͤufig eingehen zu lassen, daß sie aber hoffe, dasselbe zu Anfang des neuen Jahres wie⸗ der in's Leben rufen zu koͤnnen.
Von der Spanischen Graͤnze ist heute nichts von Bedeu⸗ tung hier eingegangen.
Großbritanien und Irland. h
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 1. Dezember. Lord Brougham brachte seine auf den Volks⸗Unterricht bezuͤglichen Bills ein, welche bereits zu Anfange der vorigen Session vorgelegt worden, aber zuerst wegen vieler anderer dringender Geschaͤfte, dann wegen des durch den Tod des Koͤnigs veranlaßten fruͤhzeitigen Schlusses der Ses⸗ sion nicht zur Berathung gekommen waren. Die erste Verle⸗ sung dieser Bills wurde jetzt genehmigt.
Unterhaus. Sitzung vom 1. Dezember. Herr Ward legte dem Hause eine Petition von 156 der 580 einre⸗ gistrirten Waͤhler von Bridgewater vor, welche gegen die dor⸗ tige Wahl der beiden Tories, Broadwood und Courtenay, pro⸗ testiren. Die beiden Reform⸗Kandidaten, welche ehe es noch zur Abstimmung kam, zuruͤcktraten, sind Sir T. Lethbridge und Herr R. B. Sheridan. Die Unterzeichner der Petition, welche auf eine allgemeine Untersuchung uͤber das Verfahren bei den I in Bridgewater antragen, werfen den Tories die groͤßten estechungen vor und behaupten, daß mindestens die Haͤlfte aller Waͤhler, jetzt und fruͤher, direkt oder indirekt, Bezahlung fuͤr ihre Stimmen erhalten haben. Herr Ward fuͤgte noch eine Petition des Sir T. Leth⸗ bridge selbst bei, in welcher sich dieselben Angaben fin⸗ den, nahm dieselbe aber auf Veranlassung des Spre⸗ chers als ordnungswidrig zuruͤck. Aber auch die vorer⸗ waͤhnte Petition der Waͤhler von Bridgewater sah sich Herr Ward zuruͤckzunehmen genoͤthigt, da ministeriellerseits, namentlich von dem General-⸗Prokure tor, in Uebereinstimmung mit mehreren Tories, erklaͤrt wurde, daß eine Petition wegen allgemeiner Untersuchung uͤber das Verfahren in einem Wahl⸗ orte nicht angenommen werden koͤnne, bevor nicht die spezielle Untersuchung uͤber das Verfahren bei einer bestimmten Wahi in diesem Orte erledigt sey. Nun ist aber bereits eine Peti⸗ tion gegen die Erwaͤhlung der Herren Broadwood und Cour— tenay eingebracht und deren Berathung zum 12. Dezember an— gesetzt worden. Herr Ward versprach indeß, bei naͤchster Gele⸗ genheit auf einen Untersuchungs⸗Ausschuß uͤber Bridgewater antragen zu wollen. Der Sprecher zeigte an, daß er Peti⸗ tionen gegen mehrere der letzten Wahlen erhalten habe, unter Anderen auch gegen die Wahl zu Tamworth, wo Sir Robert Peel bekanntlich durch seinen Einstuß einen fast verbrieften Anspruch auf Erwaͤhlung seit Jahren besitzt. Die Anzeige erregte großes Gelaͤchter. Herr Leader richtete darauf 1- rere Fragen an Lord J. Russell in Betreff Nieder⸗Kanada's. Er wollte wissen, ob waͤhrend der letzten sechs Monate die dort stationirten Truppen verstaͤrkt worden seyen, ob Lord Gosford um Verstaͤrkungen angehalten habe, und, wenn dies der Fall sey, weshalb; ob die Desertion unter den Britischen Truppen in Nieder⸗Kanada waͤhrend des letzten halben Jahres ugenom⸗ men habe, und endlich, wann die Minister ihre ver oͤhnlichen Vorschlaͤge in Bezug auf jene Provinz einzubringen beabsichti⸗ gen. Lord J. Russell antwortete, daß waͤhrend des letzten halben Jahres ein Regiment von Neu⸗ Braunschweig nach Nieder-Kanada gesandt worden sey; ob Lord Gosford fernere Verstaͤrkungen begehrt habe, daruͤber duͤrfe er sich jetzt nicht er— klaͤren; Desertionen seyen seines Wissens unter den Britischen Trup⸗ pen in Nieder⸗Kanada nicht vorgekommen, so sehr sich auch auf⸗ ruͤhrerische Individuen in der Kolonie bemuͤht haͤtten, die Sol⸗ daten zu verleiten. Bezug auf Kanada einzubringen gedenke, daruͤber nichts Bestimmtes sagen, da das von
Praͤsidenten, Herrn Gutzot, mit
Wann die Regierung ihre Maßregeln in koͤnne er noch den zu erwartenden Nach⸗
richten aus Kanada abhaͤnge; nur das koͤnne er erklaͤren, daß die Regierung die innige Ueberzeugung hege, es sey ihre Pflicht, in Kanada die Sache derjenigen zu vertheidigen, welche in ih⸗ rer Anhaͤnglichkeit an die Krone des Mutterlandes beharren.
DieseErklaͤrung wurde von Seiten der Beifalle aufgenommen. daß ihm Erlaubniß ertheilt werde, wiederum ein fuͤr Irland einzubringen.
Opposition mit lautem Darauf beantragte Lord John Russell, Armen⸗Gesetz Er benutzte diese Gelegenheit, um
das System, welches die Regierung in dieser Hinsicht zu befolgen ge⸗ denkt, nochmals ausfuͤhrlich auseinanderzusetzen. Die Wohlfahrt der
Armen im Allgemeinen, die Erhaltung des Arbeitslohnes auf einer ihrem Interesse angemessenen Hoͤhe, haͤnge, sagte er, von der Gesetzgebung des Landes im Allgemeinen ab, nicht aber koͤnne dies durch spezielle zu dem Behufe zu erlassende Gesetze zweckmaͤßig gesichert werden. Die allgemeinen Prinzipien, auf welchen die Wohlfahrt des Landes und ganz besonders der aͤr⸗ meren Volksklasse in demselben beruhe, seyen vollkommene Si⸗ cherheit des Lebens und Eigenthums, Freiheit in der Wahl der 1
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Berufvsthaͤtigkeit, welche den Weg zur Auszeichnung Aller oͤffne, und endlich Entfernung aller Monopole fuͤr irgend eine beson⸗ dere Klasse oder Sekte, welche veranlassen wuͤrde, daß die Uebri⸗ gen an dem fuͤr ihre Verdienste ihnen gebuͤhrenden Lohn ver⸗ zweifeln muͤßten. Diese allgemeinen Grundsaͤtze muͤßten auch jedem Armengesetze 18 Grunde gelegt werden; in Irland aber besonders habe man die Lage der arbeitenden Klasse so vortheilhaft zu machen, daß sie durch den von ihr erlangten Arbeitslohn ihren Unter⸗ P gehoͤrig bestreiten koͤnne; eher koͤnne man an eine wirkliche erbesserung nicht denken. Diejenigen seyen einer vollkommen unrichtigen Ansicht, welche meinten, daß man der aͤrmeren Klasse des Volkes wirklich helfen wuͤrde, wenn man durch Vermitte⸗ lung eines Armen⸗Gesetzes dafuͤr sorgte, daß man die Hundert⸗ tausende, welche sich in dem aͤußersten Mangel befaͤnden, durch bloße Geldbewilligung diesem Mangel entrisse. Man habe so viel von den Vortheilen der Englischen Armen⸗Gesetze geredet, aber gewiß seyen 88 es nicht, die den Wohlstand des Volkes begruͤndet. Dem Gefuͤhl der Unabhaͤngigkeit und Selbstständig⸗ keit, welches den Bewohnern Englands die Sicherheit des Lebens und die Entfernung kirchlicher und politischer Mono⸗ pole ertheilt habe, verdanke man diesen Zustand der Dinge. Freilich lasse sich nun die Frage wegen des Unterhaltes der ganz Mittel⸗ losen nicht ausschließen; wollte man sie ganz ihrem Schicksale uͤberlassen, so wuͤrde man gegen die ersten Prinzipien gegensei⸗ tiger Huͤlfeleistung verstoßen, auf welchen die Existenz des Staa⸗ tes selbst beruhe, ganz abgesehen davon, daß man dadurch der Bettelei und dem Diebstahl stillschweigend ein Privilegium ge⸗ ben wuͤrde. Aber die Unterstuͤtzung, welche man diesen Mittel⸗ losen verleihe, muͤsse stets durch die groͤßte Klugheit geregelt und den Verhaͤltnissen des Ortes und der Zeit angemessen seyn. Was nun die Anwendung dieser allgemeinen Grundsaͤtze auf Irland betreffe, so duͤrfe man den politischen Zustand dieses Landes nicht außer Acht lassen und vor Allem nicht vergessen, daß dasselbe bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts nicht die Wohlthaten einer freien Verfas⸗ sung, nicht dieselben Rechte und Freiheiten wie England besessen, und daß, wie man nicht mit Unrecht be aupte, in Folge davon eine schlechte Verwaltung in Irland sn vorge⸗ herrscht habe. Dieser Zustand der Dinge muͤsse natuͤrlich an verderblichsten auf die aͤrmere Volksklasse eingewirkt haben, und daß dies der Fall gewesen, beweise der ganze Verlauf der Geschichte Irlands. Im Jahre 1677 habe die Bevoͤlkerung Irlands 1,100,000 Seelen betragen, von denen nur etwa eine Million Haͤuser bewohnte, waͤhrend der Rest seine Wohnung in elenden Huͤtten ohne Fenster und Thuͤren hatte. In den folgenden hundert Jahren habe die Bevoͤlkerung um viel mehr als das Doppelte zugenommen (sie betrug im Jahre 1785 schon 2,845,000), 1 daß der Zustand der geringeren Volksklasse sich verbessert habe, wie doch haͤtte geschehen muͤssen, wenn die vermehrten Kraͤfte zweckmaͤßig zum Wohl des Ganzen verwen⸗ det worden waͤren. Die Ursachen faͤnden sich vornehmlich in dem Umstande, daß das Irlaͤndische Parlament die Umwandlung des Weidelandes in Ackerland beguͤnstigt, zugleich aber auch eine Theilung der Pachtlaͤndereien in so kleine Par⸗ 1g zugelassen habe, daß der Paͤchter wohl Dach und Fach fuͤr eine sich mehrende Familie, nicht aber zugleich die Mittel habe finden koͤnnen, dieselbe zu ernaͤhren, geschweige denn ihr Ge⸗ maͤchlichkeiten des Lebens zu verschafen. Diese Parzelirung der Laͤndereien sey ganz besonders im Jahre 1793 durch das Gesetz befoͤrdert worden, welches allen Freisassen, die ein Pacht⸗ geld von 40 Schilling jaͤhrlich entrichteten, das Recht, bei den Parlaments⸗Wahlen mitzustimmen, ertheilte. Diese und aͤhn⸗ liche Ursachen haͤtten die Vermehrung der Bevoͤlkerung bis auf 7,767,000 (so viel betrug sie im Jahre 1831) sehr befoͤrdert, ohne daß man, wie in England, ein dazu mitwirkendes und gleichzeitig fortschreitendes Wachsen des Handels, des Acker baues und der Fabriken bemerken koͤnnte. Auf die Beruͤck⸗ sichtigung aller dieser Umstaͤnde haben die wegen Untersuchung des Armenwesens nach Irland gesandten Commissaire ihren Bericht gegruͤndet, der wiederum dem ministeriellen Armen⸗Ge⸗ setz⸗Entwurf zum Grunde gelegt worden ist. Dieser soll nach den vorerwaͤhnten Prinzipien die Wege bahnen, welche die Ge⸗ setzgebung einzuschlagen hat, um durch umfassende Gesetze den Zustand des Landes im Allgemeinen, wie der geringeren Volks⸗ klasse im Besonderen reformatorisch umzugestalten. Die einzu⸗ bringende Bill beruht, wie die vorjaͤhrige, auf dem Arbeitshaus⸗ System. Unterstuͤtzung außer den Arbeitshaͤusern ist ganz aus⸗ geschlossen. Huͤlfsmaßregeln, wie Beguͤnstigung der Auswanderun gen und oͤffentliche Arbeiten, werden in Aussicht gestellt. Bei den Letzteren soll die Befoͤrderung der Verbindungen im Innern des Landes vorzugsweise beruͤcksichtigt werden. Lord John Russelt trug, nachdem er die Grundzuͤge der Bill naͤher angegeben auf oie Erlaubniß zur Einbringung derselben an. Der ortrag des Ministers fand vielen Beifall, und seine Vor⸗ schlaͤge erhielten selbst die Zustimmung der Opposition, nur wollte diese das Auswanderungs⸗System vorzugsweise beguͤn⸗ stigt wissen, als ein Mittel, wie Herr Shaw sich ausdruͤckte, um die uͤberfluͤssigen brauchbaren Arbeiter der aͤrmeren Klasse los zu werden. Lord John Russell erhielt die Erlaubniß zur Einbringung der Bill und versprach, auf die zweite Verlesung noch vor den Weichnachts⸗Ferien antragen zu wollen, damit die Bill gleich nach denselben an den Ausschuß kommen koͤnne. Herr Wallace hielt darauf um Erlaubniß an, eine Bill wegen Einregistrirung saͤmmtlicher Briefe auf den Postaͤmtern einzubringen, da der Verlust der Briefe, in denen sich Geld, Noten und Wechsel befunden, seit kurzem uͤber die Maßen zu⸗ genommen habe, was man geradezu der Unredlichkeit der Post⸗ Beamten zuschreiben muͤsse. In Glasgow habe dieses Unwe⸗ sen besonders uͤberhand genommen. Herr Wallace beklagte sich dann uͤber das Postwesen im Allgemeinen und erklaͤrte es fuͤr eine Ursache der Uebelstaͤnde, daß jetzt alle Posten in London zu derselben Stunde ankaͤmen, weshalb oft die Briefe 10, 12 und gar 14 Stunden auf den Post⸗Aemtern in den Provinzen liegen bleiben muͤßten. Herr Spring Rice, der Kanzler der