1837 / 344 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hause die von der Englischen Regierung mit Holland und mit Peru und Bolivien abgeschlossenen Handels⸗Traktate und die Uebereinkunft Englands mit Frankreich und den Hansestaͤdten zur wirksameren ÜUnterdruͤckung des Sklavenhandels vorgelegt.

London, 5. Dez. Gestern 7 2. 11 1 Mathilde Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und der Herzogin vo Fen. n ahes 92 Abreise des Hofes nach Windsor och immer nicht festgesetzt. 9 Der ““ hatte am Sonnabend seine Abschieds⸗Audienz 88 8 Koͤnigin und reiste gleich darauf wie⸗ r na ublin zuruͤck. 8 hielt am Sonnabend eine kurze Sitzung, bei der indessen nur vier Pairs zugegen waren. Es handelte sich auch um weiter nichts, als um die formelle Annahme einer Bill wegen Ausfertigung der Friedensrichter⸗Patente.

Am Freitag war im Unterhause auch von Malta die Rede. Herr Hume fragte, ob der Kolonial⸗Minister Berichte der dort hingesandten Kommission vorzulegen und Maßregeln darauf zu begruͤnden bereit sen? Sir George Grey erwiderte, die Re⸗

ierung werde mehrere Depeschen in dieser Beziehung veroͤffent⸗

sichen. Auch bejahte er eine Frage, ob sich einer dieser Be⸗ richte auf die Preßfreiheit beziehe, gegen deren Mißbrauch sich mehrere Italiaͤnische Regierungen bescheert haben sollen.

Gestern fand in der Kron⸗ und Anker⸗Tavern unter dem Vorsitz des Oberst Evans die angekuͤndigte oͤffentliche Versamm⸗ lung der Radikal⸗Reformer von Westminster statt, in welcher hauptsaͤchlich die Herren Harvey, Leader, Roebuck, Warburton, 9. Connell und Ewart das Wort fuͤhrten, auf deren ; ver⸗ schiedene Beschluͤsse gegen die von Lord J. Russell im Unter⸗ hause in Betreff der ferneren Parlaments⸗Reformen abgegebe⸗ nen Erklaͤrungen angenommen wurden. Es wird in diesen Be⸗ schluͤssen besonders groͤßere Ausdehnung des Wahlrechts, geheime Abstimmung bei den Wahlen und Abkuͤrzung der Parlaments⸗ dauer verlangt. Herr Harvey wies auch auf die Nothwendig⸗ keit hin, in England einen der Irlaͤndischen National⸗Associa⸗ tion aͤhnlichen Verein zu bilden. Lord Brougham hatte zwar die an ihn ergangene Einladung zu dieser Versammlung abge⸗ lehnt, weil er in der letzten Zeit niemals an oͤffentlichen politi⸗ schen Versammlungen Theil genommen und daher keine Aus⸗ nahme von der Regel machen wollte; er erklaͤrte jedoch in einem an die Versammlung gerichteten Schreiben, daß er mit ihren Zwecken vollkommen einverstanden sey. Der Courier ist sehr aͤrgerlich uͤber diese radikalen Bestrebungen und meint, es koͤnne den Tories nicht besser in die Haͤnde gearbeitet werden, als auf

lche Weise.

9 wurde Herrn O'Connell zu Ehren ein gro⸗ ßes Diner in Norwich Sceedeh⸗ der sich eigens zu diesem Be⸗ hufe von London dahin begeob. In seinen Tischreden erging sich O'Connell wieder in Schmaͤhungen gegen die Konservativen und deren angesehensten Mitglieder, wobei er, obwohl nicht recht ufrieden mit dem Ministerium, sich dennoch zu Gunsten seiner Unparteilichkeit aussprach. Eine Anomalie bei diesem Diner bildete der Toast auf den Bischof von Norwich, der von einem dissentirenden Geistlichen ausgebracht wurde.

Am Sonnabend Mittag um 12 Uhr herrschte hier ein so starker Nebel, daß Niemand sich aus dem Hause wagte und alle Wagen auf den Straßen anhalten mnßten.

Der Major O'Doherty, der in Portugal gedient, uͤber⸗ reichte am 29sten v. M. dem Lord Palmerston eine Bittschrift

u Gunsten von mehr als 500 Englaͤndern, die fuͤr geleistere Militairdienste noch Forderungen an die Portugiesische Regie⸗ rung zu machen haben. Der Minister ließ sich das Naͤhere der Sache genau auseinandersetzen, und Major O Doherty zweifelt nicht, daß die Britische Regierung Maßregeln ergreifen wird, um jenen Individuen ihr Recht zu verschaffen.

Dem Edinburgh Observer zufolge, haben die Irlaͤn⸗ dischen Ansiedler in Kanada fast saͤmmtlich mit den Briten ge⸗ en die republikanische Partei gemeinschaftliche Sache gemacht. In einer großen Versammlung, die kuͤrzlich zu Montreal gehal⸗ ten wurde, und der eine große Menge Irlaͤndischer Katholiken beiwohnten, wurden Beschluͤsse angenommen, die zwar auf Ab⸗ stellung gewisser Beschwerden drangen, aber, zugleich auch die festeste Anhaͤnglichkeit an das Mutterland Großbritanien aus⸗ veceien, Haiti wird vom 23. 88 8egcn, 186 dss Map. dent Boyer eine Proclamation erlassen hatte, worin er zirte, daß, die angekuͤndigte Mission Franzoͤsischer Kommissa⸗ rien zur Erledigung der Forderungen, die Frankreich an Haiti mache, friedlicher Art waͤre, er dieselbe freundschaftlich empfan⸗ gen, widrigenfalls aber die zur Vertheidigung ihrer Un⸗

igkeit auffordern werde.

abhag lgreg auggere aus New⸗York vom 17ten v. M. fielen die dortigen Wahlen fortdauernd gegen die Regierung aus, und die Oppositions⸗Blaͤtter glaubten, daß Herr van Buren bald seine ganze Politik werde aͤndern muͤssen. Die Majoritaͤt zu Gunsten der Whig⸗ oder Bank⸗Partei soll sich jetzt im Repraͤ⸗ sentantenhause schon auf 73 und im Senat auf 5 Stimmen be⸗ laufen. Mit den Handels⸗Interessen fing es in den Vereinig⸗ ten Staaten an, immer besser zu gehen, und es sind zahlreiche Auftraͤge an Britische Manufakturen hier angelangt. Auf dem Mississippi hatte sich wieder ein großer Ungluͤcksfall mit einem Dampfboot zugetragen; der „Monmouth war in der Nacht gegen ein anderes Dampfboot, den „Warrea“, gestoßen und augenblicklich untergesunken; von den am Vord befindlichen In⸗ dianern kamen dabei gegen 300 ums Leben.

Das Amerikanische Haus Grant Bell und heeh gnn⸗ hat seine Zahlungen wieder eroͤffnet, dagegen hat das an ehnliche Haus Mesurier und Compagnie zu Quebek fallirtt.

Niederlande. 8

Aus dem Haag, 5. Dez. Gestern ist hier an den Fol⸗ aun einer Brust hasehen der Koͤnigliche Kammerherr Baron Constant de Rebecque mit Tode abgegangen. 8 1n9

Die zweite Kammer der bebe sich in ihrer heutigen Sitzung mit dem Gesetz⸗Entwurfe uͤber einige Aende⸗ rungen im Aus⸗, Ein⸗ und Durchfuhr⸗Zoll⸗Tarife eschaͤftigt. Seiden⸗Stoffe und Fabrikate sollen hiernach in der Folge auf 100 Pfd. 40 Fl. Einfuhr⸗, 20 Fl. Ausfuhr⸗ und 8 Fl. Transito⸗ Zoll bezahlen. Westindische Waaren von eigenen Kolonieen sollen bei der Einfuhr dieselben Verguͤnstigungen genießen, die bisher nur den Ostindischen zu Theil geworden.

Aus Sumatra sollen abermals änstize Kriegsberichte ein⸗

egangen seyn, doch sieht man der offtziellen Mittheilung der⸗ selben noch entgegen.

Deutschland.

8 Muͤnchen, 5. Dez. (Nuͤrnb. K.) Es konnte nicht feh⸗ len, daß im Publikum dieser Hauptstadt nach der Veraͤnderung des Chefs eines so bedeutenden Departement

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nern i ich die Meinung verbreitete, daß auch im Personal dieses sseserns bedeükend⸗ Veraͤnderungen vorgehen wuͤr⸗ den. Diese sind indessen bei dem hoͤhern Personal desselben nicht eingetreten, und nur ein ehemaliges Mitglied des Ministeriums des Innern, der aus demselben vor 3 egrsn als Direktor der Regierung des Unter⸗Donaukreises nach Passau versetzte Mini⸗ sterial⸗Rath Zenetti, ist wieder in dasselbe berufen worden; dage⸗ gen haben sich bei dem untern Personal einige Veraͤnderungen er⸗ eignet, und scheinen noch andere bevorzustehen. Besonders duͤrfte die Klasse der Functionairs sehr vermindert werden, wie denn auch schon einigen bis zum Schlusse des Jahres aufge⸗ kuͤndigt worden ist. Die neue Eintheilung des Koͤnigreiches, so sehr sie auch auf die Basis der alten Eintheilung gebaut ist, wird dessenungeachtet manche Schwierigkeiten, Reclamationen und Kosten herbeifuͤhren. Wohin das Appellations⸗Gericht zu Landshut kommen werde, ist noch nicht bestimmt; indessen meint man, daß es nach Burghausen werde versetzt werden, welches um Kreise Ober⸗Bayern gehoͤrt, waͤhrend Landshut dem Kreise ieder⸗Bayern zugefallen ist.

Stuttgart, 5. Dez. Die beiden Prinzen von Montfort ind wieder aus Mailand hier eingetroffen und haben dort ihren von seiner Krankheit wieder hergestellt verlassen.

Frankfurta. M., 7. Dez. Naͤchsten Montag werden hier die Buͤrgermeister fuͤr's naͤchste Jahr gewaͤhlt und wahr⸗ scheinlich auch weitere Aemter⸗Besetzungen mit Senats⸗Deputa⸗ tionen vorgenommen werden. Man ist gespannt, ob an diesem Tage auch der oft besprochene Wechsel in der Polizei⸗Direction bestimmt werden wird.

Die wegen Waaren-⸗Veruntreuungen eingezogenen jungen Handlungs⸗-Lehrlinge sollen bereits Gestaͤndnisse gemacht haben, woraus hervorgehe, daß die von ihnen entwendeten Waaren einen bedeutenden Geldbetrag ausmachen. Mancher der bethei⸗ ligten Prinzipale soll mit mehreren Tausend Gulden dabei be⸗ troffen seyn. Bis jetzt sind ungefaͤhr zwoͤlf der ugendlichen Ver⸗ brecher eingezogen worden. Es ist indessen Soffnung vorhan⸗ den, daß ein Theil der Waaren in die Haͤnde der Eigenthuͤmer wieder zuruͤckgelangt, indem bei den Hehlern man sagt, es seyen deren mehrere und bei einem oder dem anderen der inhaftirten Handlungs⸗Lehrlinge Vorraͤthe noch vorgefunden worden seyn sollen. Man erfaͤhrt, daß die jungen unter keiner gehoͤrigen Aufsicht stehenden Leute sich stark dem Hazardspiel und anderen Ausschweifungen uͤberlassen hatten. 8

In unserem Hafen herrscht jetzt eine um diese Jahreszeit ungewohnte Lebendigkeit. Eine große Anzahl Schiffe, nament⸗ lich groͤßere vom Nieder-Rhein, sind im Ausladen begriffen, und taͤglich treffen noch welche, mit Kolonial⸗Waaren, nament⸗ lich Kaffee, und anderen Ladungen, ein. Das Haupt⸗Zoll⸗Amt ist immer noch stark beschaͤftigt; unsere Kaufleute finden sich in den neuen Zoll⸗Verhaͤltnissen ganz einheimisch, und da die klar⸗ sten Beweise von den uns durch den Zoll⸗Anschluß erwachsenen Vortheilen vorliegen, so sind nun auch die anfaͤnglichen Gegner ziemlich verstummt. Bemerkenswerth ist es uͤbrigens, daß diesen Winter weniger fremde Familien hier verweilen, als fruͤ⸗ her, eine Klage, die man aber auch aus anderen Deutschen Staͤdten schon vernommen. Nur Mannheim ist in dieser Be⸗

ziehung beguͤnstigt.

Ogestenrei ch.

8 a. A1. 3 eipz. Ztg.) Die Deutschen und eeNen eilheʒ Nade Eesnen vns Englischen Zeitun⸗ gen werden wahrscheinlich von einer Empoͤrung in Boͤhmen sprechen, die aber so unbedeutend ist, daß s in der Naͤhe be⸗ trachtet, kaum der Erwaͤhnung verdient. uf der Herrschaft Wotitz hatten naͤmlich die Unterthanen eine gewisse Menge von Bettfedern an die Obrigkeit abzuliefern; die Einforderung der⸗ selben war durch eine Reihe von Jahren verabsaͤumt worden, und als der Gutsbesitzer, Graf von Wratislaw, sie abermals zur Sprache brachte, weigerten sich die Landleute, dieser Abgabe entwoͤhnt, selbige zu entrichten. Der Graf klagte, gewann den Prozeß, und als die landesstellige Verordnung ankam, wollten die Unterthanen sie nicht annehmen und begingen einige Excesse. Die Zahl der Widerspenstigen war groß; man mußte also mili⸗ tairische Execution einlegen, um die Sache ins Geleis zu brin⸗ gen. Von Diebstaͤhlen, Raub und Mord sind seit einiger Zeit mehrere Faͤlle vorgekommen. Schon sind viele Uebelthaͤter eingebracht, und man forscht anderen nach. Die Straßen sind so unsicher, daß man an manchen Stellen den Eil⸗ und Post⸗ wagen eine Militair⸗Eskorte giebt.

Schweiz. Basel, 2. Dez. (Schwaͤb. Merk.) Einen Beweis,

daß die Verhaͤltnisse zwischen Stadt und Land sich wieder freund⸗

licher gestalten, liefert die Thatsache, daß in neuerer Zeit eine vhrchl junger⸗ staͤdtischer Geistlicher als Pfarrer auf das Land berufen worden ist. Noch vor wenigen Jahren wuͤrden die Landschaͤftler eben so wenig Basler angestellt 1h sich haͤtten waͤhlen lassen. Die Pfarrer in partibus insidelium, d. h. die vertriebenen Geistlichen, nehmen es ihren juͤngeren Amtsbruͤdern ein bischen uͤbel, daß diese kein Bedenken tra⸗ gen, Stellen auf dem Lande anzunehmen, welche jene immer

noch als die ihrigen betrachten. . Spanien.

Madrid, 25. Nov. (Allg. Ztg.) Das vorlaͤufige Aus⸗ treten der Senatoren und Deputirten von Madrid aus den Cortes hat bereits den beabsichtigten Zweck in so weit erreicht, als die Leidenschaften der Parteien in Bewegung gesetzt sind. Die erwaͤhlten Vertreter Madrids halten Versammlungen in dem Hause des Hrn. Gomez Pardo, der unter ihnen vielleicht der exaltirteste ist. Hier werden die Mittel verabredet, um auf den Fall neuer Wahlen sich der Majoritaͤt zu vergewissern; unter dem leichtglaͤubigen Volke wird das Geruͤcht verbreitet, die retrograde Partei wolle Madrid ganz von den Cortes aus⸗ schließen, und die National-Miliz dieser heldenmuͤthigen Stadt, deren nicht einmal in der Thron⸗Rede Erwaͤhnung

eschehen, solle, wie die von Barcelona, unterdruͤckt werden. Auch Hr. Mendizabal wurde in diesen Versammlungen zu⸗ gelassen, nachdem er sich verpflichtet hatte, Spanien nicht eher

u verlassen, als bis er die beruͤhmten cuentas claras (deutliche

echnungen) abgelegt habe. Diejenigen Deputirten, welche sich zur moderirten Partei Fcgee ebenfalls Zusammenkunfte, und zwar in dem ehemaligen Kloster St. Felipe. Herr e wohnte ihnen anfangs bei, indem er hoffte, daß jene ihn zum eesgonhn der Deputirten⸗Kammer erwaͤhlen wuͤrden; da man ihm aber im voraus erklaͤrte, daß diese Wahl auf den Marquis Someruelos fallen wuͤrde, kehrte er jener Versammlun den Ruͤcken und trat zu der bei Herrn Pardo gehaltenen uͤber. Diese Partei nahm das angebotene Buͤndniß an, in der Ueberzeugung,

s, wie das des In⸗

einen Mann fuͤr sich gewonnen zu haben, der als Feind hoͤchst gefaͤhr⸗

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lich ist, und deshalb erhielt Herr Olozaga bei der Praͤsiden wahl fast alle Stimmen der Exaltirten, und streitet am riß sten fuͤr die Guͤltigkeit der Madrider Wahlen. In dieser! ziehung beschloß der Senat gestern, alle am 25. und 26.7 tember abgegebenen Stimmen fuͤr unguͤltig zu erklaͤren, 9 jedoch anzugeben, ob neue Wahlen stattfinden sollen nicht. Hieruͤber scheint der Senat erst den Ausspruch Deputirten-⸗Kammer abwarten zu wollen, der aber bis noch nicht gefaͤllt ist. Die betreffende Kommisston tragte, die Stimmen der 627 Buͤrger, welche nach Schlusse der Wahllisten, am 25. und 26. September; zugelassen seyen, zu annulliren, die Wahlen fuͤr diese Tag wiederholen, und dann die Stimmen mit denen der zwei; Tage zusammenzuzaͤhlen. Vorgestern sprachen die Herren Miguel und Sancho gegen diesen Antrag, den sie fuͤr un und unpolitisch erklaͤrten; letzterer ließ sogar die Drohung f⸗ die National⸗Miliz von Madrid werde sich weigern, ferng Dienste zu leisten, falls der Antrag durchginge. Herr Ang erklaͤrte darauf im Namen der Kommission, diese sey bereit, zugeben, wenn man einen besser begruͤndeten Antrag auffmsg wuͤßte. In der Sitzung von gestern griffen die Herren Mahn Olozaga den Antrag an, und Hr. Castro vertheidigte ihn. Mam tet, daß dieser Advokatenzank heute zu Ende komme. sten duͤrfte es wohl seyn, die Madrider Wahlen im zu annulliren und neue eintreten zu lassen, um den N jeden Vorwand zu nehmen. Gestern wurde bei den ten der von den Herren Zumalacarregui, Mon, Laborda, tinez de la Rosa, Castro, Arrazola und Torremejia abg Entwurf der Beantwortung der Thron⸗Rede verlesen; ers weniger hohl und mit Unwahrheiten angefuͤllt, als diese; de man die Umsicht gehabt, der Verdienste der National⸗Miltg⸗ waͤhnen. Uebrigens findet sich wenig Stoff zu Verhandlung vermoͤge Art. 39 der Constitution zur Abstimmung uͤber eine setz⸗Antrag die Haͤlfte der Mitglieder jeder Kammer (und daruͤber) versammelt seyn muß, bis jetzt aber, sowohl im Seg bei den Deputirten, kaum ein Viertel der Mitglieder vor ist. Der schreckliche Zustand der uns zunaͤchst liegenden vinzen Estremadura, Mancha und Toledo, veranlaßte dien tirten derselben zu dem Antrage, der Kriegs⸗Minister sollen nen, um Aufschluͤsse uͤber seine Maßregeln zu geben. Si ten sich vorher an ihn selbst gewandt, allein der Kriegs⸗M. gab ihnen keine andere Antwort als die folgende: „ich kam uͤber einen einzigen Soldaten, und mein Kollege, der Fimn Minister, nicht uͤber einen Piaster verfuͤgen.“ Treffender komt in der That die Huͤlfsmittel der Regierung nicht geschihen! den. Als der Minister darauf gestern in der Kammet trsch und erklaͤrte, er habe Anstalten getroffen, einige Truppen ne jener Provinz zu schicken, obgleich dadurch andere Gegenden bloͤßt wuͤrden, und die Regierung habe von der Portugiesst ein Huͤlfs⸗Corps verlangt, so gab sich die Kammer damit zus den. Estremadura ist vor der Hand fuͤr die Regierung 1 verloren. Jara und Peco halten mit 1600 Mann, 1 unter 700 Mann gut berittene Kavallerie und eine ( pagnie Navarrer, Villanuera de la Serena besetzt; stießen 200 Mann aus der Umgegend zu ihnen; 100 Pferde hoben sie aus. In Helechosa und Ha del Dugue stehen 600 Mann Infanterie von Palillo's Cu Die Einwohner dieser großen Provinz, anstatt sich zu! theidigen, verlassen Haus und Hof, und fluͤchten nac Boda

andere vereinigen sich mit den Karlisten, und binnen AENM

den diese 6000 Mann stark seyn. Ihren Hauptsitz, dos 8 Guadalupe, befestigen sie, und fangen an, Kanonen zu g Von Navarra aus sind Offiziere zu ihnen geschickt worden einen Generalstab zu bilden. In der Mancha koͤnnen die Cit ner nicht auf das Feld gehen, um die Aerndte einzusammel Furcht, von den Factiosen erschossen zu werden. Mit Alm

sien sind unsre Verbindungen fast ganz gehemmt, was

Handelsstande empfindliche Verluste verursacht. Nun he noch, 1 von Fälnden aus Karlistische Corps anruͤckten, die in der Mancha befindlichen zu verstaͤrken. Nachsc Bei den Deputirten wurde heute mit 39 gegen 32 Slu der Kommissions⸗Antrag folgendergestalt genehmigt: „Dis joritaͤt der Kommission meint, daß die Wahlen der Bezir Madrid illegal sind.“ Was nun geschehen solle, hat die mission aufs neue zu beantragen.

Madrid, 27. Nov. Die Deputirten⸗Kammer huf 39 Stimmen gegen 32 die Madrider Wahlen annulliür, da der Senat schon fruͤher mit 23 gegen 6 Stimmen dene Beschluß gefaßt hatte, so verlieren die Herren Argueles ros, Seoane, Davila, Cantero, Odriozola, Mendizabab gui und Andere ihren Sitz in der Kammer. Die Müß welche sie aus dem Heiligthum der Gesetzgebung vertreibt, von groͤßerer Wichtigkeit seyn, wenn nicht gewisse Depuf glaubt haͤtten, sich aus persoͤnlichem Interesse der mit d tum verbundenen Verantwortlichkeit entziehen zu muͤssen halb sie kurze Zeit vor der Abstimmung ihre Sitze verle Die Diskussson der Adresse zur Beantwortung der⸗ Rede hat heute begonnen. Unter den Rednern, die sic den Entwurf haben einschreiben lassen, bemerkt ren Lujan, Burriel, Carrasco, Silva und Olozaga. h6 jan, welcher zuerst das Wort nahm, sprach sehr hich die Franzoͤsische Regierung, weil sie den Karlisten gesus mit Vorraͤthen aller Art aus Frankreich zu versehen. I. der Adreß⸗Entwurf werde unverändert angenommen 1h Die von dem Minister des Innern eingereichte 1 ist angenommen und dies Departement interimistisch de rine⸗Minister uͤberktragen worden. 7 Es geht 8 e Someruelos identschaft des Conseils erhalten werde. s Peedgse nfaedepesren in Paris ist dem Sens quis von Espeja angeboten worden, der ihn jedoch 86 noch nicht angenommen hatte. Man will wissen, 2 1 8 ugedachte Ehre ablehnen, da sie mit seinen Ve Fzngen nicht im Einklang ist. 8 Durch ein Koͤnigliches Dekret vom 24. November Miguel Cabrera de Nevares zum politischen Chef der Madrid ernannt worden. Der Espaol enthaͤlt ein Schreiben aus Cg25 November, worin gemeldet wird, daß 1000 Karlistische ene aus Madrid daselbst angekommen seyen und daßl korte derselben, 400 Mann Infanterie und 100 Kava in Andalusien bleiben werde. V vacgceten aus Murcia zufolge, war der Belan Zustand der Provinz zwar aufgehoben worden, 8 haftungen waͤhrten nichtsdestoweniger noch immer forn Die strengen Maßregeln Espartero's, so wie n daß er, um wenige Schuldige zu bestrafen, seine gannn mit sich genommen und dadurch die Kriegs⸗Operat dn; brochen hat, sind hier mit großem Mißfallen aufgenommen

ie Verbindung mit Aragonien ist wieder offen, da sich listen, welche die Mancha bedrohten, nach Utiel und va zuruͤckgezogen h Die Direction der Posten macht bekannt, daß, es Uebereinkommens mit der Franzoͤst Biscaya nach Catalonien und umgek uͤber Bayonne und Perpig daß dafuͤr etwas zu entrichten sey. Die Moͤrder des

schen Regierung, die ehrt bestimmten Briefe

nan besorgt werden sollten,

enerals Quesada, so in, die indirekt bei den Militair⸗Aufstaͤn mpelona und Vitoria betheiligt sind, ver meine Reaction befuͤrchtet.

Die hiesige Hof⸗Zeitung beschaͤftigt (mit den Ereignissen in Hannover und in oder mehrere Artikel daruͤber.

Portug 188 eissabon, 28. Nov. (Engl. Bl.) Der Admiral Sir eht heute am Bord des nauch die Familie Lord scegekehrt, von hier nach

wie mehrere Per⸗ den in Miranda, lassen Madrid, weil

sich jetzt besonders liefert fast taͤglich

iam Gage „Hastings“, mit wel⸗ oward's de Walden nach Hause ngland ab. Es wurden ihm am untage und gestern von Herrn Bois le Comte und von Lord vard Abschieds-Diners gegeben; mtliche in Lissabon anwesende frem igin hat dem Admiral ihr Bedauern uͤber seine Abreise zu nen gegeben und ihm versichert, daß sie sich ihm fuͤr den r, den er stets fuͤr ihr Wohl gezeigt, aufrichtig verpflichtet se. Lord Howard stellte dann den neuen Admiral der Koͤ⸗ nund dem Koͤnige vor, und dieser wurde von Ihren Ma⸗ sten sehr huldreich empfangen.

Die Cortes beschaͤftigten sich bisher hauptsaͤchlich mit der dification der Verfassung von 1820. daruͤber geschlossen, und das neue Ge Man fuͤrchtete,

an dem ersteren nahmen de Gesandte Theil.

Jetzt sind die Debat— setzbuch soll baldigst Nan die Lissaboner Freiwilligen, gegen jede Modification jener Verfassung sind, wuͤrden sich ammeln und sich gegen die vorgenommenen Ver àren, aber bis jetzt hat noch keine edenheit stattgefunden.

Die Chartistischen und Miguelistischen Guerillas scheinen zerstreut zu haben; wenigstens ist nicht mehr von ihnen die und das Land hat ein ruhiges Ansehen gewonnen. Die nach Tras os Montes gesandt ruͤckgekehrt.

Tagen sind fuͤr 54 Contos National⸗ ein Theil gegen baares Geld, ein Theil chsten vierzehn Tage solche Guͤter zum Ver⸗ den der Portugiesischen cht gezahlt worden, so ist doch die angekuͤndigt worden, nig gestiegen.

gen, und man h gnisse fuͤr die naͤchste

izirt werden.

aͤnderungen Manifestation ihrer Un⸗

Jäͤger⸗Regimenter, welche den, sind nach Porto zu In den letzten acht er verkauft worden, in Staats⸗Schuldsche Hnicht weniger als fuͤr 153 Contos Obgleich die Dividen scgationen in London ni hung der Zinsen fuͤr di hdie Fonds sind in Folge dessen ein we Es fehlt seit langer Zeit an Re manchen Distrikten große Besor

Jerke.

In einem Schreiben aus Konstantinopel vom 8. No⸗ pber, das der Morning Chron se Sache des Oberst Considine i seien weigern sich, wie ich es gleich 0 Diensten der ihnen von der Briti en Offiziere Gebrauch zu machen, hr taktisches System nicht noch einmal aͤndern wollten. Die kische Flotte, unter den Befehlen des Kapudan Pascha, ich die Dardanellen passirt und liegt jetzt bei Gallipoli gange des Marmor⸗Meers vor Anker; iral Gallois,

ine, und fuͤr die na f angesetzt.

e innere Schuld

icle zugegangen, heißt es: st endlich entschieden; die nfangs vermuthete, von schen Regierung angebo⸗ unter dem Vorwande, daß

aber der Franzoͤsische nicht zufrieden damit, seine Mission erfuͤllt aben, treibt sich noch immer am Ein Iim, wo er so lange warten die Schiffe ruhig in den 1 Es wird noch Franzoͤsischen Botschaft haͤlt Alles so geheim, da

gange der M wollen scheint, bis er h erften des Sultans unterge— immer viel von dem Streit zwischen und der Pforte gesprochen, aber ß nichts Sicheres daruͤber zu er⸗ hier in voriger Woche ein Schreiben von ssien vom 26. September ein, Armee in vollem Ruͤckzuge nach d Seitdem hat jedoch der Kaiser die t, und dies wird, aller Wahrschein⸗ ne andere Wendung gegeben haben.“

Femlan d.

Das im heute ausgegebenen 21sten ung enthaltene Publications⸗Patent en Bundes⸗Versammlung gefaßten zum Schutze des erischen Eigenthums gegen Nachdruck lautet also:

helm, von Gottes Gnaden, Koͤnig von

rin Longwort cher Zeit die Russische ewesen seyn soll. chen Gestade besuch

den Sachen ei

aus Cirka

Verlin, 11. Dez. cke der Gesetz⸗Samml 5 von der Deuts⸗ hluß wegen gleichf⸗ tstellerischen üns kuͤnstl unbefugte Nachbildung lir Friedrich Wil Preußen ꝛc. ꝛc. iermit zu wissen: che Bundes⸗Versammlung daruͤber in in Ausfuͤhrung der betreffenden Be— schen Bundes⸗Akte, imglei⸗ 2. April 1835, wodurch der ganzen Bundes⸗Gebietes verboten um Schutze der Schrift⸗ achdruck und unbefugte en Umfang der Bundes⸗ ellen, und nachdem in Folge dessen die Deut⸗ sten Sitzung der Bundes⸗ J. sich dahin vereinigt haben: igten Regierungen kommen über⸗ s Bundesgebietes erscheinenden Erzeuguisse folgende Grundsätze in An⸗

1. Literarische Erzeugnisse aller Art, so wie Werke der in bereits veröffentlicht seyn oder nicht, dürfen ohne

jenigen, welchem derselbe seine ginal übertragen hat, auf mech

niger Grundsaͤtze

thung getreten ist, ung des Artikels 18 Bundes⸗Beschlusses vom im Umfange des „gleichfoͤrmige Gr ch der Kuͤnstler gegen er Werke fuͤr den ganz

. der Deut

egierungen in der 31 vom 9. November d. eutschen Bunde verein Gunsten der im Umfange de

artistischen un 9 zu brin

es Urhebers oder des an dem Ori fältigt werden.

en, der das Eigent erworben hat, geht

anischem Wege

Artikel 1 bezeichnete Recht des Urhebers oder hum des literarischen oder artistischen Wer⸗ en und Rechtsnachfolger über er Herausgeber oder Verleger en Bundes⸗Staaten mindestens während n Jahren anerkannt und geschützt werden. Jahren ist für die in den letztverflossenen ge des Deutschen Bundes⸗Gebietes er⸗ eug isse vom Tage en künftig erscheinen⸗ Zan, zu rechnen.

auf dessen Erb

aunt’is sashen auf dem Werke d

eirraums von zeh se Frist von 188

enenen Druckschr gegenwärti Werken ensh Kaandf⸗

oder artistischen Er lusses, bei d

1393

ist diese Frist für das ganze Werk erst von Herausgabe des letzten Bandes oder Heftes zu zählen, vorausgesetzt, daß zwischen der Her⸗ ausgabe der einzelnen Bände oder Hefte kein längerer als ein drei⸗ jähriger Zeitraum verflossen ist.

Art. 3. Zu Gunsten von Urhebern, Herausgebern oder Ver⸗ legern von großen, mit bedeutenden Vorauslagen verbundenen Werken der Wissenschaft und Kunst (Art. 1) wird das ausgespro⸗ chene Minimum des Schutzes der Gesammthbeit gegen den Nach⸗ druck (Art. 2) auch bis zu einem längern, höchstens zwanzigjähri⸗ gen Zeitraum ausgedehnt, und hinsichtlich derjenigen Regierungen, deren Landes⸗Gesetzgedung diese verlängerte Cchugfrist nicht ohne⸗ hin erreicht, dies falls eine Vereinbarung am Bundestage getroffen werden, wenn die betreffende Regierung drei Jahre nach dem öf⸗ fentlichen Erscheinen des Werkes hierzu den Autrag stellt.

Art. 4. Dem Urheber, Verleger und Herausgeber der Origi⸗ nalien nachgedruckter oder nachgebildeter Werke steht der Auspruch auf volle Entschädigung zu.

Außer den in Gemäßheit der Landes⸗Gesetze gegen den Rach⸗ druck zu verhängenden Strafen soll in allen Fällen die Wegnahme der nachgedruckten Exemplare, und bei Werken der Kunst auch noch die Beschlagnahme der zur Rachbildung gemachten Vorrichtungen, also der Formen, Platten, Steine u. s. w., stattfinden.

Art. 5 Der Debit aller Nachdrücke und Nachbildungen der unter 1. bezeichneten Gegenstände, sie mögen im Deutschen Bundes⸗ Gebiete oder außerhalb desselben veranstaltet seyn, soll in allen Bundessigaten, bei Vermeidung der Wegnahme und der durch die Landes⸗Gesetze angedrohlen Strafen, untersagt seyn. Es versteht sich übrigens von selbst, daß die Bundes⸗Regierungen, in deren Staaten bis jetzt der Rachdruck gesetzlich nicht verboten war, selbst zu bestimmen haben, ob und auf wie lange sie im Bereiche ihrer Staaten den Vertrieb der vorräthigen, bisher erschienenen Rach⸗ drücke gestatten wollen.

Art. 6. Es wird der Bundes⸗Versammlung davon, wie die vorstehenden allgemeinen Grundsätze von den Bundes⸗Regierungen durch spezielle Gesetze oder Verordnungen in Ausführung gebracht werden sollen, Nachricht gegeben, und dabei zugleich angezeigt wer⸗ den, welche Förmlichkeit in den einzelnen Staaten erforderlich sed, um den Charakter einer Original⸗Ausgabe und den Zeitpunkt des Erscheinens nachzuweisen. 8 1

Da übrigens eine große Mehrheit der Bundes⸗Regierungen sich dafür erklärt bat, daß den Schriftstellern und Verlegern eine noch ausgedehntere Schutzfrist im gesammten Umfauge des Bundesgebietes gesichert werden möge, als diejenige ist, welche in dem Artikel 2 des

so soll mit Eintritt des Jahres 1842, wenn sich das Bedürfniß hierzu nicht früher zeigen sollte, am Bundestage sowohl die Frage wegen einer verlängerten Dauer des den Rechten der Schriftsteller und Verleger von der Gesammtheit der Bundesglieder zu bewilligenden Schutzes neuerdings gemeinsam berathen, als auch überhaupt der Einfluüß in Erwägung gezogen werden, welchen, nach den immittelst gesammelten Erfahrungen, die gegenwartigen Bestimmungen auf Kunst und Literatur, auf die Interessen des Publikums und auf den Flor des Kunst⸗ und Buchhandels bewährt haben; Wir auch zu dieser Vereinbarung durch Unseren Bundestags⸗ Gesandten Unsere Zustimmung unter der gleichzeitigen Erklaͤ⸗ rung ertheilt haben: 1 es verstehe sich von selbst, daß a) auch nach Ausfuͤhrung des gegenwaͤrtigen Beschlusses ein uͤber dessen Inhalt hinausgehender Schutz gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung, wo derselbe durch die Landes⸗ Gesetzgebung schon fruͤher gewaͤhrt worden ist, und in Folge des Bundes⸗Beschlusses vom 6. September 1832 allen Un⸗ terthanen Deutscher Bundes-Staaten zu Gute kommt, nicht beschraͤnkt werden soll, und daß denjenigen Deutschen Staaten, welche kuͤnftig noch guͤnsti⸗ gere Bestimmungen zum Schutze des schriftstellerischen und kuͤnstlerischen Eigenthums, als ihre bisherige Gesetzgebung und der gegenwaͤrtige Bundes⸗Beschluß dieselben aufstellen, fuͤr ihre Unterthanen und die Unterthanen der sich mit ih⸗ nen uͤber gleiche Grundsaͤtze vereinigenden Regierungen treffen wollen, hierin durchaus freie Hand bleibt, 1 so wollen Wir hierdurch diese unter saͤmmtlichen Deutschen Bundes⸗Regierungen getroffene Vereinbarung dergestalt zur allgemeinen Kenntniß bringen, daß Unsere Behoͤrden und Un⸗ terthanen, und zwar nicht bloß in Unseren zum Deutschen Bunde gehoͤrigen Landen, sondern, in Voraussetzung der Be⸗ obachtung einer diesfaͤlligen Reziprozitaͤt von Seiten der an⸗ dern Deutschen Staaten, auch in den uͤbrigen Provinzen unse⸗ rer Monarchie sich danach zu achten haben. So geschehen und gegeben Berlin, den 29. November 1837. ( Friedrich Wilhelm. Freih. von Altenstein. Graf von Lottum. Freih. von Brenn. von Kamptz. Muͤhler. von Rochow. von Nagler. von Ladenberg. Rother. Graf von Alv

Man schreibt aus Posen: „Wenn eines Theils der Gewerbfleiß unserer Provinz, und namentlich dasjenige Ge⸗ werbe, das einst den bluͤhendsten Handel hervorrief und belebend auf alle Gewerbtreibende zuruͤckwirkte, das der Tuchmacher, fortwaͤhrend unter der Ungunst der Verhaͤltnisse leidet, so ist es anderen Theils um so erfreulicher, daß sich bei den Gutsbesitzern das innigste Interesse aͤußert, alle moͤglichen Gewerbebetriebe zu ergreifen, die nur irgend mit der Landwirthschaft vereinbar sind. War fruͤher fast allein die Fabrication des Branntweins der Gegenstand der gewerblichen Thaͤtigkeit der Gutsbesitzer, so

sind in neuerer Zeit mehrere Zucker⸗Raffinerieen errichtet wor⸗

den, wie z. B. in Neudorf im Kreise Samter bei dem Grafen v. Dzieduzicki; in Kwilcz im Kreise Birnbaum, bei dem Grafen v. Kwilecki; in Turew im Kreise Kosten, bei dem Obersten von En powski; in Sptawie im Kreise Posen, bei dem ehemaligen Polnischen General von Mycielski, gegenwaͤrtig in Paris; in Lewkowo im Kreise Adelnau, bei dem Gutsbesitzer von Lipski, und in Groß⸗ Wysocko im Kreise Adelnau, bei dem Gutsbesitzer von Suchor⸗ zewski. Andererseits sind zur Benutzung der Holz⸗Produkte Glashuͤtten entstanden, auch ist ein Frischfeuerwerk in Swieca, Adelnauer Kreises, angelegt worden. Wenn auf diese Weise alle Hoffnung zur Entwickelung einer neuen regeren Gewerb⸗ thaͤtigkeit auf der Klasse der Gutsbesitzer ruht, so ist es unver⸗ kennbar, daß der in diesem Jahre zuerst ins Leben getretene Wollmarkt von den ersprießlichsten Folgen seyn wird, indem er den Gutsbesitzern die Aussicht auf eine raschere und guͤnstigere Absetzung gerade desjenigen Produktes gewaͤhrt, das bisher noch immer die ergiebigste Quelle von Betriebs⸗Kapitalien war. Es hat sich daher auch unter den Gutsbesitzern die groͤßte Zufrie⸗ denheit mit dieser Einrichtung und die dankbarste Anerkennung der ihnen dadurch zu Theil gewordenen Erleichterung ausge⸗ sprochen, und es kann nicht fehlen, daß, wenn der Wollmarkt in den Verhaͤltnissen, wie er jetzt eingerichtet worden, verbleibt und wenn namentlich der Termin des 7.— 9. Juni, der zwischen den Breslauer und den Berliner Markt faͤllt, beibehalten wird dies zunaͤchst auch auf die Tuch-Fabrication in der Provin so wie auf andere Gewerbzweige, guͤnstig einwirken werde.“ Es ist bereits in Nr. 312 der Staats⸗Zeitung gemeldet worden, daß sich kuͤrzlich in Stralsund durch die Vermitte⸗

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uden Werken

lung eines Privat⸗Vereines ein kleines Taubstummen⸗Institut

mit Sorgfalt seinen kleinen Vorrath hütete und die Aufhebung

eng; leben. Freih. von Werther. von Rauch. 888

gebildet hat. Neueren Nachrichten von dort zufolge, sind fuͤr diese wohlthaͤtige Anstalt auf dem Wege der Bus cription im ganzen Regierungs⸗Bezirke bereits 1200 Rthlr. pro 1838 und eben so viel pro 1839 gezeichnet worden. Von den sieben in der Anstalt befindlichen taubstummen Kindern werden zwei ganz arme Kinder auf Kosten der Kommune, die fuͤr jedes derselben jaͤhrlich 60 Rthlr. zahlt, erhalten; fuͤr zwei andere bezahlt eine milde Stiftung dieselbe Pension, die drei uͤbrigen aber gehoͤren wohlhabenden Aeltern an und genießen vorlaͤufig bloß den Un⸗ terricht in der Anstalt.

In die verschiedenen Haͤfen des Regierungs⸗Bezirks Stralsund 5 der F Jahreszeit ungeachtet, im verflossenen Monate noch 57 Schiffe von 76 durchschnittlicher

Lastengroͤße eingelaufen, von denen 17 beladen und 40 geballastet

waren. Damit wurden hauptsaͤchlich importirt: 3228 Ttr. Eisen und grobe Eisen⸗Waaren, 307 Ctr. Wein, 144 Ctr. Suͤdfruͤchte, 871 Ctr. Zucker, 959 Ctr. Theer, 12,923 Ctr. Steinkohlen, 1287 Ctr. Hanf, 1741 Ctr. Wallfischthran, 433 Tonnen Haͤ⸗ ringe, 253 Ctr. Talg u. s. w. Ausgelaufen sind 23 Schiffe von 44 durchschnittlicher Lastengroͤße, wovon 22 beladen und 1 ge⸗ ballastet waren. Mit jenen wurden unter Anderem verschifft: 1101 Wspl. Weizen, 172 Wspl. Gerste, 219 Wspl. Hafer und 858 Quart Spiritus.

In Aachen hat am 5ten d. M. die staͤdtische Behoͤrde mit der Englischen Universal⸗Gasbeleuchtungs⸗Gesellschaft einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese Gesellschaft die Beleuchtung der Stadt durch Gas uͤbernommen hat. J“

Nekrol o g.

Zu den Verlusten, welche die Wissenschaft in diesem Jahre er⸗ litten, gehört auch der durch seine kartographischen Leistungen allge⸗ mein bekannte Königliche Plan⸗Kammer⸗Inspektor, Herr Danlel Gottlob Reymann. Fast ein halbes Jahrbundert hindurch hät er gewirkt und geschaffen, und sich in dieser langen Zeit einer an⸗ haltenden geräuschlosen Thätigkeit in der groographischen Welt eine Slelle errungen, die seinem Namen einen chrenvollen Platz sichert⸗

1759 den 24. November zu Lüben in Schlesten geboren, kam er

schon in seinem laͤten Jahre, gut und gründlich vorgebildet, zu dem gegenwärtigen Bundes⸗Beschlusses als Minimum ausgesprochen wird, Ki 8 .

Königl. Bau⸗Inspektor nach Liegnitz, um sich unter dessen Leitung⸗ wie es damals herkömmlich war, für die Baukunst auszubilden. 5

Der Zufall, daß Jauer mehrere Jahre darauf abbrannte, tröff⸗ nete der Thätigkeit des jungen Reymann ein weites Feld, was in sofern von Einfluß für ihn war, als ihm sein Prinzibal ein fast unbegränztes Zutrauen schenkte. Der letzte Umstand wirkte um so vortheilhafter auf ihn, als er dadurch schon früh darauf hingewiesen ward, felbstständig aufzutreten und sich in weiteren Wirkungssphären

zurecht zu finden.

Im Januar 1777 nach Liegnitz zurückgekehrt, lernte Reymann dort den spätern General von Grawert kennen, eine Bekanntschaft, die für die folgenden Verhältnisse R's von hoher Wichtigkeit war. Als im Jahre 1778 der Baverische Erbfolge⸗Krieg ausbrach, verließ Reymann das bisherige Verhältniß und trat als Conducteur (Inge⸗ nieur⸗Geograph) in die Armee. Er war damals 19 Jahre alt und ergriff mit Eifer und Muth welche beide um so beharrlicher wa⸗ ren, als sie in ruhiger Würdigung und Betrachtung der Verhältnisse ihre Quelle hatten die neue Laufbahn. So vorübergehend unn auch dies Verhältuiß seyn mochte, so war es doch vom höchsten Nuz⸗ en für den jungen Maun. Es war gleichsam die Schule, in der er ch unter der Direction des bekannten Ingenieur⸗Majors Müller um Kartographen heranbildete. Schnelles Orientiren, richliges Auf⸗ saffen eines Terrains, Festhalten dessen, worauf es eigentlich ankam, um das Gesehene in einer korrekten und schönen Form wiederzugeben, wurde ihm unter der genannten vortrefflichen Leitung gleichsam zur anderen Ratur.

Dieser großen praktischen Routine verdankte er es zunäͤchst, daß er, nachdem er nach beendigtem Kriege in sein früheres Verhättniß zurückgetreten war, bald darauf auf Grawert's Vermittelung nach hotsdam berufen und dort bei Arbeiten beschäftigt ward, welche allein

für einen späteren Kriegsgebrauch bestimmt waren. Die große Kriegs⸗

karte in 240 Blättern, die sogenannte Geusauische Kriegskarte, wie mehrere große Karten, welche nie öffentlich erschienen, desgleichen Reymann's Kriegskarte von Schlesien, waren die Früchte einer viel⸗ jährigen, anhaltenden, geräuschlosen Thätigkeit. Dabeci war Reymann

die Aufsicht über den Kartenvorrath des großen Königs anvertrant, welcher, trotz der Dürftigkeit jener Zeit für diese Branche, nicht un⸗ bedeutend war. Mit großer Vorliebe gedachte Reymann noch in sei⸗ nen späteren Jahren dieser Zeit, und es gehörte mit zu seinen Ge⸗ nüssen, sich durch Rückerinnerungen gewissermaßen darin zu ergehen. Als charakteristisch verdient hervorgehoben zu werden, daß der König

der Karten nach gemachtem Gebrauch jedesmal sorgfältig anempfeh⸗

len ließ.

Als König Friedrich Wilhelm II. 1788 den Obersten v. Kno⸗ blauch zum Direktor der neugeschaffenen Plan⸗Kammer ernannte, ward Reymann Plan⸗Kammer⸗Inspektor, cine Stelle, welcher er bis kurz vor seinem Tode mit Ehre, Geschick und Umsicht vorstand. So fiel ihm auch, als nach dem Französischen Kriege die Ingenienr⸗Geo⸗ graphen gestiftet wurden, die Oberaufsicht über deren Leistungen zu,

eine Obhut, deren er sich zur steten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten entledigt hat. Jene liebevolle Nachsicht, welche stets ein hervorragen⸗ der Zug in dem Charakter dieses edlen Mannes gewesen, gepaart mit einer zweckmäßigen Strenge, gaben dem Verhältniß zu seinen Unter⸗ Fen eine Fürbung väterlicher Autorität, der sich Jeder um so

ieber fügte, als er des Rathes, der Hülfe und Unterstützung in allen

Verhältnissen gewiß seyn durfte.

Die Stellung, in der Reymann sich befand, ward von ihm

Hglbich zum steten Fortschreiten in seinem Fache benutzt. Mehrere

roben davon erfreuten sich in dem Maße der Zufriedenbeit Sr.

Majestät des Königs, daß ihm eine bedeutende Gehalts⸗Zulage be⸗ willigt ward. Zugleich begann er die Herausgabe seiner mannig⸗ fachen Karten, deren wir weiter unten erwäͤhnen werden.

Als 1806 die Franzosen die Sicherheit der Residenz bedrohten,

ward Reymann der Befehl, die Plan⸗Kammer nach Spandau zu bringen; doch kaum dort angekommen, traf Oberst von Knoblauch mit der Nachricht ein, daß sofort aufgebrochen werden müsse, weil der Feind bereits im Anzuge sev. Mit Umsicht unterzog sich Rey⸗ mann dem ihm übertragenen Geschäft. Schnell wurden Kähne ge⸗ miethet, das kostbare Material verpackt, und ohne Säͤumen ging es weiter. Oft mußte jedoch von der Wasserfahrt zum Land⸗Transport geschritten werden, weil überall Gefahr im Verzuge war und die Schleu⸗ sen oft langen Aufenthalt geboten. Doch Reymann schente kein Mittel und keine Mühe. Ueber Stettin gelangte er glücklich nach Danzig und von dort nach Königsberg, wo sein Verfahren ehrenvoll anerkannt wurde. Acht Jahre hielten ihn die Ereignisse von Ber⸗ lin entfernt, und erst als der Staat außer aller Gefahr und Preußens Fahnen am Montmartre wehten, erhielt Revmaun den Befehl, mit der Plan⸗Kammer nach Berlin zurückzukehren. Seinem eigentlichen Wir⸗ kungskreise wiedergegeben, fuhr Reyxmann nun fort, seine literarischen Bestrebungen, welche er schon früher mit so vielem Eifer betrieben, zu ver⸗ folgen. In seiner Geschäftsthätigkeit, welche zunächst ein ganz neuer Ge⸗ schäͤftsgang und die wiederholte neue Placirung der Plan⸗Kammer 1u Anspruch nahmen, sah er so sein 50jähriges Dienst⸗Jubiläum heran⸗ nahen, das am 28. April 1828 feierlich begangen ward und wobei ihm des Königs Majestät, als ein Zeichen besonderer Huld, den Ro⸗ then Adler⸗Orden dritter Klasse verltehen. Mit ungeschwächter Gei⸗ steskraft fuhr Reymann fort, seinen Geschaͤften vorzustehen; gleich⸗ zeitig machte er sich um diese Zeit durch die Stiftung der Berliner Gcographischen Gefellschaft verdient, die den Veteranecu zu ihrem Ehren⸗Präsidenten ernannte, was er auch bis an sein Ende blieb. Inzwischen sing doch nach und nach der Körper an, zu erliegen; be⸗

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