1837 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eindessen eines Andern besonnen zu haben, denn er

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 5. Dezember. An der Tagesordnung war die zweite Verlesung der Bill wegen Aufhebung der Schuldnerhaft; die Bill wurde nach laͤngerer Debatte zum zweitenmale verle⸗ sen und an einen hauptsaͤchlich aus Rechtsgelehrten des Hauses bestehenden besonderen Ausschuß verwiesen. .

Unterhaus. Sitzung vom 4. Dez. Am Schlusse die⸗ ser Sitzung entspann sich eine laͤngere Debatte uͤber die Mo⸗ tion des Herrn Warburton, daß eine Adresse an die Koͤni⸗ gin erlassen werden moͤchte, um sie zu bitten, den Commissai⸗ ren, denen die Untersuchung der Anspruͤche Britischer Unter⸗ . Penen auf Entschaͤdigung wegen der im Jahre 1807 von der Danischen Regierung vorgenommenen Confiscationen Britischen

Eigenthums uͤbertragen worden ist, zu befehlen, daß sie den. Lords des Schatzamtes ihren Bericht abstatten sollten, damit diese dann dem Berichte gemaͤß verfahren, d. h. die Entschaͤdi⸗ gungen aus der Summe von 1,397,000 Pfd., welche der Verkauf der von der Britischen Regierung ihrerseits im Jahre 1807 mit Em⸗ bargo belegten Daͤnischen Schiffe und Waarxen eingebracht hat, un⸗ ter die Reklamanten auszahlen koͤnnten. Die Sache ist so lange unerledigt geblieben, hauptsaͤchlich weil man sich nicht daruͤber vereinigen konnte, in welchem Maße die verschiedenen Rekla⸗ manten, je nach der Natur ihres konfiszirten Eigenthums, zu entschaͤdigen seyen. Schon im Jahre 1836 aber wurden den⸗ jenigen Britischen Unterthanen, deren Buchforderungen und deren Guͤter auf dem Lande konfiszirt worden sind, 191,600 Pfund Entschaͤdigungs⸗Gelder durch das Parlament zuerkannt (die Forderungen fuͤr Confiscationen auf offener See wurden, als nicht den Bestimmungen des Voͤlkerrechts gemaͤß, verwor⸗ fen), und Herr Warburton, welcher fuͤr diese beiden Klassen der Reklamanten auftrat, wuͤrde daher seine Motion wohl begruͤn⸗ det haben, da er sich nicht mehr auf die Vertheidigung des Prinzips, nach welchem entschaͤdigt werden sollte, einzulassen brauchte, wenn nicht in einem Beschlusse des Unterhauses vom Jahre 1834 in Bezug auf die zu bewilligende Entschaͤdigung festgesetzt worden waͤre, daß daran nur diejenigen Theil haben sollten, welche ihre Anspruͤche bis zum 12. Februar 1835 nachweisen wuͤrden. Herr Warburton nun aber wollte auch die spaͤter noch angebrachten Anspruͤche beruͤcksichtigt wissen, und so fuͤhlte sich denn der Kanzler der Schatzkammer, Herr Spring Rice, verpflichtet, sich der Motion zu widersetzen, da die Folge derselben nothwendiger Weise entweder eine Ueber⸗ schreitung der durch das Unterhaus bewilligten Entschaͤdigungs⸗ summe oder eine Beeintraͤchtigung der Anspruͤche Derer, welche ihre Forderungen nachgewiesen haben, seyn wuͤrde. Herr O’'Connell bestritt die Auseinandersetzung des Kanzlers der Schatzkammer und meinte, Alle, die ihren Verlust nachweisen koͤnnten, seyen zur Entschaͤdigung, noͤthigenfalls aus dem Staats⸗ schatze, berechtigt, ohne daß man sie an eine bestimmte Zeit zur Begruͤndung ihrer Anspruͤche binden duͤrfe. Aehnliches aͤußer⸗ ten mehrere andere Mitglieder der radikalen Partei; Nie⸗ mand erhob sich zur Unterstuͤtzung des Kanzlers der Schatzkammer. Dieser, der bei dieser Gelegenheit die Expedition gegen Kopenhagen eine schlechte Handlung nannte, sah sich daher zu der Erklarung veranlaßt, daß er eine Unter⸗ suchung auch der nicht zur rechten Zeit nachgewiesenen Anspruͤche veranstalten wolle, wenn man der Regierung die Leitung der Sache uͤberlasse, wie dies im Jahre 1834 der Fall gewesen sey, wo der damalige Kanzler der Schatzkammer, Lord Althorp, die Untersuchung veranstaltet habe. Uebrigens gebe er diese bedingte Zustimmung zu der Motion des Herrn Warburton nur aus dem Grunde, weil das Haus fuͤr dieselbe gestimmt scheine, erklaͤrte aber zugleich, daß er alle Verantwortlichkeit für die Folgen der anzustellenden Untersuchung von sich weise und auf das Haus selbst uͤbertrage. Feer Warburton ging nun auf die Bedin⸗ zung, des Herrn Spring Rice ein und nahm seine Motion zjuruͤck. Unterhaus. Sitzung vom 5. Dezember. Es wurde eine Petition des Herrn Montgomery Martin, des bekannten Verfassers der Geschichte der Britischen Kolonieen, vorgelegt, in der er um Reform der Kolonial⸗Zustaͤnde, namentlich um schleunige Berathung uͤber die Kanadischen Beschwerden an⸗ haͤlt. ei dieser Gelegenheit wurde bemerkt, daß das im Han⸗ del mit den Kolonieen angelegte Kapital 35 Millionen Pfd. St. betrage. Nachdem der Kanzler der Schatzkammer den Bericht des Ausschusses uͤber die Civil⸗Liste einge⸗ bracht hatte, trug Lord John Russell darauf an, daß ihm die Erlaubniß gegeben wuͤrde, eine neue Munizi⸗ pal⸗Reform⸗Bill fuͤr Irland einzubringen. Er erhielt die Erlaubniß ohne Widerspruch. Dann trug Sir F. Pollock darauf an, daß das Haus sich zum Ausschuß konstituire, um uͤber die Entschaͤdigung zu berathen, welche dem fruͤheren Spre⸗ cher (Manners Sutton, jetzt Lord Canterbury) fuͤr seine bei dem Parlamentsbrande erlittenen Verluste gebuͤhre. Der Kanz⸗ ler der Schatzkammer widersetzte sich dem Entschäͤdigungs⸗ Anspruche, weil der Sprecher seine Mobilien haͤtte versichern lassen sollen, der Staatsschatz aber nicht unter seiner Nachlaͤssig⸗ keit leiden duͤrfe. Herr Hume und Andere aͤußerten dieselbe Meinung, und so wurde der Antrag mit 173 gegen 163 Stim⸗ men verworfen. Ein gleiches Schicksal hatte derselbe bekannt⸗ lich schon in der vorigen Session gehabt. Auf den Antrag des ee Verner wurde darauf die Vorlegung der Korrespon⸗ denz zwischen ihm und der Regierung in Irland genehmigt, welche wegen seiner Absetzung vom Amte eines Friedensrichters, weil er einen Orangistischen Toast ausgebracht hatte, ge⸗ fuͤhrt worden war. Das Haus vertagte sich um 1 ½ Uhr.

London, 6. Dez. Der neue Befehlshaber des Britischen Geschwaders im Tajo, Contre⸗Admiral Sir John Ommanney, ist am 25sten v. M. in Lissabon sss agegen.

Die in der vorgestrigen Radikalen⸗Versammlung von West⸗ minister angenommenen Beschluͤsse sollen in einer Petition durch Oberst Evans dem Unterhause vorgelegt werden.

Die Tory⸗Blaͤtter rechtfertigen das (gestern erwaͤhnte) Be⸗ nehmen Sir R. Peel's in dem Comité uͤber die Pensionsliste, ndem sie behaupten, es sey nur seine Absicht gewesen, dem Aus⸗ schusse die Haͤnde zu binden, damit dieser nicht erst allerlei Er⸗ parungen vorschlagen moͤge und die Minister nicht, nachdem die Civil⸗Liste erst durchgegangen und eine Summe in Pausch und Bogen fuͤr die Pensionen bewilligt waͤre, dieselben spaͤter⸗ hin nach Belieben vergeben koͤnnten. Sir Robert scheint sich

at, wie e heißt, sein dem Groteschen Antrage beipflichtendes Votum wie⸗ der zuruͤckgenommen. Es wurde in dem Comité vorgestern ausgemacht, daß die Koͤnigin ermaͤchtigt werden solle, jaͤhrlich etwa 1200 Pfd. Sterl. neuer Pensionen zu ertheilen; die be⸗ stehenden Pensionen sollen dagegen aufs schaͤrfste untersucht wer⸗ den. Morgen Abend wird der Kanzler der Schatzkammer auf die in dieser Sache zu ernennende Kommission antragen.

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Die Zeitpaͤchter, welche, seit vielen Jahren auf den Guͤ⸗ tern des Lords Bandon ansassig, jetzt von denselben verbannt werden sollen, haben ein Gesuch an ihn 288 lassen, worin sie uͤber seine Haͤrte klagen und mit den Worten schließen: „Mylord, unser Schicksal liegt in Ihrer Hand; wir gestehen, es mischt sich noch Hoffnung mit unserer Verzweiflung, und wir flehen mit unseren betruͤbten Familien, die aus 153 Kin⸗ dern oder 247 Familiengliedern uͤberhaupt bestehen, Ihre Barmherzigkeit an, das Band zwischen Gutsherrn und Paͤch⸗ ter nicht zu trennen, das zwischen Eurer Herrlichkeit Familie und unsern Familien besteht.“

Der neue Portugiesische Conseils⸗Praͤsident, Visconde da Bandeira, soll mit der Ernennung des Senats durch das Volk sehr unzufrieden seyn und behaupten, er sey hintergangen worden, denn er habe sich nur unter der Bedingung, daß die Krone den Senat nach einer dreifachen Kandidaten⸗Liste ernennen solle, zur Annahme seines hohen Postens verstanden. Indessen sollte die neue Constitution der Koͤnigin zur Sanction vorgelegt und so⸗ dann gleich zum Budget geschritten, die jetzige Cortes⸗Versamm⸗ lung aber um Weihnachten aufgeloͤst werden.

Es sind gestern neuere Berichte aus Kanada hier ange⸗ langt, die aus Montreal bis zum I1ten und aus QAuebek bis zum 10ten v. M. reichen. Sie geben ausfuͤhrlichere Details uͤber die im Allgemeinen schon bekannten unruhigen Auftritte zu Montreal am 6ten v. M. Nach der Erzaͤhlung der Kana⸗ dischen Tory⸗Blaͤtter ist der Angriff von den Soͤhnen der Frei⸗ F. (den Demokraten) ausgegangen, die sich eigens zu dem Zwecke, 250 an der Zahl, versammelt hatten, und denen es ge⸗ lang, die wenigen Aristokraten, die in den Straßen waren, vor sich herzutreiben, bis diese durch den Aristokraten⸗Klub, der sich der Dorische nennt, verstaͤrkt wurden. Nun wurden ihrerseits die Soͤhne der Freiheit vertrieben, und die Aristokraten zogen siegreich durch die Stadt. Mit Muͤhe wurden sie abgehalten, Papineau's Haus zu demoliren; dagegen wurde die Druckerei des liberalen Blattes „Vindicator“ gaͤnzlich zerstoͤrt. Die Ver⸗ wundungen, welche bei diesen Raufereien vorfielen, waren un⸗ bedeutend. Die Magistatspersonen, die am Morgen eine Pro⸗ clamation gegen alle Aufzuͤge politischer Parteien erlassen hat⸗ ten, fanden sich auf dem Kampfplatze ein und verlasen die Auf⸗ ruhr⸗Akte. Die Truppen, bestehend aus dem ersten Infan⸗ terie-Regimente und einiger Artillerie, langten erst nach der Vertreibung der Demokraten an. Sie wurden von den Loya⸗ listen mit lautem Zuruf empfangen. In der Nacht vom 6ten auf den 7ten wurden drei Magistratspersonen mit Truppen unter ihrem Befehl an drei verschiedenen Theilen der Stadt aufgestellt, die Hauptwache wurde verstaͤrkt, und starke Pa⸗ trouillen durchzogen die Straßen. Die liberalen Blaͤtter wei⸗ chen in ihren Erzaͤhlungen sehr von dem vorstehenden Be⸗ richte ab. Ihrer Angabe zufolge, haͤtten die Loyalisten den Angriff auf die „Soͤhne der Freiheit“ ihren Versammlungs⸗Saal verließen, waͤren aber ohne Muͤhe in die Flucht geschlagen worden, und hätten erst spaͤter unter dem Schutze der Behaoͤrden und des Militairs sich an den Personen und dem Eigenthum der Demokraten zu ver⸗ greifen gewagt. Vom 7ten bis zum liten war in Montreal keine neue Ruhestoͤrung vorgefallen, indeß fuͤrchtete man fuͤr die Ruhe in den umliegenden Bezirken des Landes, nament⸗ lich in der Grafschaft Acadia und den uͤbrigen sechs vereinigten Grafschaften, in denen, einer Privat⸗Mittheilung im Mont⸗ real Herald zufolge, Jedermann, der Friedensrichter oder Miliz⸗Hffizier ist, zur Aufgebung seines Amtes gezwungen wird. Indeß fehlt es auch nicht an zahlreichen Versammlungen und Beschluͤssen der Loyalisten.

Aus Valparaiso sind Nachrichten vom 27. August hier eingetroffen. Die Expedition gegen Peru war noch nicht unter Se⸗ gel gegangen; man beschaͤftigte sich vielmehr noch mit Ausruͤstung derselben. General Santa⸗Cruz, der Praͤsident der neuen Pe⸗ ruanisch⸗Bolivischen Confoͤderation, hatte abermals Friedens⸗ Unterhandlungen mit der Regierung von Chili anzuknuͤpfen gesucht. In Chili war fast die ganze innere Schuld von 2,500,000 Dollars in 3 procentigen Fonds konsolidirt und au⸗ ßerdem eine Ersparniß von 172,000 Dollars in den Ausgaben des laufenden Jahres bewirkt worden.

Hpeutschland.

n, 8. Dez. Wie alljaͤhrlich an diesem Tage, wurde heute das Ritterfest des St. Georgen⸗Ordens auf uͤbliche Weise begangen. Promotionen fanden diesmal nicht statt. Diesen Morgen starb nach kurzem Krankenlager der erste Buͤrgermei⸗ ster unserer Stadt, Herr von Teng, als Mensch und Geschaͤfts⸗ mann allgemein geachtet, im 51sten Lebensjahre.

Karlsruhe, 5. Dez. (Freib. Ztg.) Am 2ten d. M. aben Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, in Begleitung des luͤgel-⸗Adjutanten, Majors v. Krieg, im Bureau des techni⸗

schen Ausschusses fuͤr Eisenbahnen die bisherigen Arbeiten in Augenschein genommen. Hoͤchstdieselben ließen sich von den Mitgliedern des technischen Ausschusses uͤber saͤmmtliche Arbei⸗ ten und getroffene Einrichtungen, Anordnungen u. s. w. aus⸗ fuͤhrliche Erklaͤrungen geben und bezeigten nach einem zwei⸗ stuͤndigen Aufenthalte beim Abschiede die vollste Zufrieden⸗ heit mit den unermuͤdeten Leistungen des Ausschusses. Das lebhafte Interesse, welches Se. Koͤnigl. Hoheit fuͤr das wich⸗ tige Unternehmen zu erkennen geben, darf wohl zu der Er⸗ wartung berechtigen, daß eine baldige Entscheidigung zu er⸗ warten steht, und daß, ist diese einmal erfolgt, die Ausfuͤhrung auf das rascheste betrieben wird. Wenigstens haben Se. Koͤnigl. Hoheit bei diesem Besuch den lebhaftesten Wunsch zu erkennen gegeben, daß es die Verhaͤltnisse gestatten moͤchten, das Unter⸗ nehmen baldmoͤglichst ins Leben treten lassen zu koͤnnen. Nachschrift. So eben vernehme ich aus glaubwuͤrdiger Auelle, daß das Großherzogl. Staats⸗Ministerium die Aus⸗ fuüͤhrung der Eisenbahn vorlaͤufig von J bis Kehl be⸗ schlossen hat, und daß zur Berathung und chlußfassung die⸗ ses Gesetz⸗Entwurfs ein außerordentlich dtag auf den 22. Januar einberufen werden solle.

Karlsruhe, 7. Dezember. (Karlsr. Ztg.) Zu den verschiedenartigen Festen, die in neuerer Zeit die Aufmerksam⸗ keit des Publikums in Anspruch nahmen, und an denen sich die Liebe der Bewohner von Karlsruhe fuͤr shg- allverehrte Re— gentenfamilie nose unzweideutigste kund gab, duͤrfen wir mit vollem Rechte auch das gestrige zaͤhlen, das durch uͤberraschende Neuheit, wie durch geschmackvolle Anordnung und gelungene Ausfuͤhrung sich glaͤnzend auszeichnete. Ihrer Hoheit, der Prinzessin Alexandrine von Baden, die am 14. November, als am Namenstage Seiner Koͤniglichen Hoheit des Großherzogs, durch Ihr erstes Erscheinen auf dem Festballe des Mu⸗ seums Ihren Eintritt in die geselligen Kreise des hoͤheren Welt⸗ lebens gefeiert hatte, zu Ehren, war ein Ritterspiel an Ihrem

begonnen, als diese

l7ten Geburtstage in mittelalterlichem Geschmack verang Die geraͤumige Reitbahn des Großherzoglichen N. ner⸗Regiments, naͤchst dem Durlacher Thor gelegen. u diesem Zweck auf das sinnigste eingerichtet dg- KFings an den Waͤnden sah man Trophaͤen von Fah Schilden, Streitaͤxten, Schwertern und andern Waße wohlgeordneten Gruppirungen. Am Ende der Bahn e sich eine hellerleuchtete Tribune, welche die Bestimmung die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften nebst deren staat aufzunehmen. In der Mitte der Bahn hing vonf Decke herab ein kolossaler Kronleuchter, an dem 108 9. brannten. Auch die hohen Fenster wie die Waͤnde waren Lampen und Wandleuchtern garnirt, so daß sich eine fi liche Helle durch den weiten Raum ergoß. Aber den wie barsten Effekt machte der Namenszug der lieblichen 9 tochter, welcher der Tribune gegenuͤber in einem Goetz Portal wie eine große Rosette im Feuer von tausend Pp ten strahlte. Gleichsam um den blendenden Glanz ine zu mildern, war das A mit einem Kranze von weißty rothen Rosen, den Symbolen der Unschuld und Freude, n ben. Ueber dem Namenszuge war die Krone und uͤber da das Badische Wappen, wie in grauen Sandstein geha

erblicken, welches zu dem Portale im schoͤnsten Verhaͤltniß sta der Tribune sowohl, als am Eingange und vor dem standen Knappen mit Partisanen in Helm und Harnist

selbst in dieser scheinbaren Kleinigkeit erkannten wir damf tigen Takt der Herren Festordner, die hoͤchste Uebereinstim im Ganzen wie im Einzelnen zu bewerkstelligen. Un Abends erschien das Großherzogliche Paar, nebst den in und Prinzessinnen des Hauses, den Markgrafen Wilhen Max und der Markgraͤfin Wilhelm, so wie der Fuͤrst vo stenberg, umgeben von Hoͤchstihrem Hofstaat, und nahn der Tribune Platz, auf welcher Sie von den schon

senden Ministern, dem diplomatischen Corps und

Generalstabe, nebst einem bunten Kranz von Dam

hohen Adels unter rauschenden Intraden der Musik des

herzogl. Leib⸗Regiments begruͤßt wurden; worauf von de die Melodie: God save the King, angestimmt ward. Eine Tribune war außerdem fuͤr die Honoratioren der Stt weit der beschraͤnkte Raum solche einzuladen gestattet, eim tet gewesen. Nach einer kurzen Introduction verkuͤndetg schmetternden Signale der Trompeten den Anfang des spiels. Zwoͤlf Ritter in prachtvollem, altdeutschem Kostuͤmezoge schoͤn geschmuͤckten, muthigen Rossen herein, sechs von ihnenmi lichen Lanzen, sechs mit gezogenen Schwertern in der Rechten, mit den Badischen, theils mit den Schwedischen Schaͤrpen ge⸗ Nachdem sie vor den Allerhoͤchsten Herrschaften salutit za begannen sie unter dem Schalle kriegerischer Musik das eised gelrennen in den verschiedenartigsten Touren, die mit p. sion und Leichtigkeit ausgefuͤhrt wurden. Die gewandten! ter hatten hier die schoͤnste Gelegenheit, ihre Kunstfert

n von

ärten⸗Kammer wurde der Adreß⸗Entwurf zur

ater und hierauf beehrte er noch den Staats⸗Kanzler Fuͤr⸗

Metternich.

SGpyan Madrid, 29. Nov. In der gestrigen Sitzung der De⸗ vurde d. Beantwortung Thron⸗Rede 8e. angenommen. Der Herzog von Villahermosa wird am heiligen Drei⸗ stage der Koͤnigin und dem Hofe einen großen Ball geben. Don Vicente Gonzales Arnao, der dem neuen Gesandten dem Köͤnige der Franzosen beigegeben worden ist, wird noch der Abreise des Gesandten dorthin abgehen. Man spricht noch immer von der bevorstehenden Abreise

Herrn Villiers; es heißt, Herr Mendizabal werde ihn be⸗

reelona, worin diesem angezeigt wird, daß, wenn ein

iten. Die Ankunft des Herrn Marliani aus Paris giebt zu vie⸗

Vermuthungen Anlaß; man glaubt, er sey gekommen, um Regierung finanzielle Vorschlaͤge zu machen.

Briefen aus Cadix zufolge, herrscht daselbst große Gaͤh⸗

indem⸗Uneinigkeiten zwischen den Linien⸗Tr nal⸗Garde ausgebrochen sind; (letztere entwaffnet werden sollte. Der General Aldama Alles auf, um Ruhe und OHroͤnung zu erhalten.

Die hiesige Guardia Nacional enthaͤlt ein Schreiben Sardinischen General⸗Konsuls an den politischen Chef von Spa⸗

hes Schiff sich genoͤthigt sehen sollte, einen Punkt an der

ddinischen Kuͤste zu beruͤhren, demselben der freie Verkehr

gttet werden wuͤrde.

Barcelona, 27. Nov. Gestern fand hier die feierliche weihung der Fahnen der hiesigen National⸗Garde statt, huf eine große Revue abgehalten wurde.

Tolosa, 21. Nov. (Bresl. Ztg.) Vor einigen Tagen ein Confident aus Fortanete im Hauptquartier Amurrio er war von Don Juan de Cabaseero, unserm beruͤhmten rillo in Nieder⸗Aragonien und Cabrera's Rival, abgesandt brachte folgende Depesche: „Sehr excellenter Herr! Vor gen Tagen ward mir die Nachricht gebracht, Pantaleon

onet genannt, ein Deserteur aus unsern Reihen und ein hoharer Christinischer Guerillo) befaͤnde sich mit sten in einer Venta.

wenigen 1 „Ich umzingelte Nachts das Haus, Pantaleon mit einem Trompeter und einer Or⸗ anz zu Pferde zu einem Thore herausstuͤrzte. Es d stark gefeuert, der Trompeter und die Ordonnanz

hen, Pantaleon entkam verwundet, durch Nacht 1 2 . ) Nacht und Felsen d, von zwei Kugeln toͤdtlich getroffen; Pantaleon setzte seine hr zu Fuß fort’ Und konnte, aller Nachforschungen

in geringer Entfernung stuͤrzte jedoch sein

nicht gefunden werden: ein kleiner, hinter seinem Sat⸗

zu zeigen, und das Auge ruhte mit Wohlgefallen auf den esindlicher Mantelsack, worin u. a. seine Korrespondenz sich

tigen Heldengestalten, die die altdeutsche reiche Tracht noch um les erhob. Die Helmbuͤsche wehten, die Schaͤrpen slatten und die Straußfedern auf den Huͤten bogen sich malerisch dem schnellen Ritt. Die Rosse sprengten freudig und stohz ter der leichten Fuͤhrung ihrer Reiter dahin, und Alles trugdazu

uns in eine fruͤhere Zeit zu versetzen, in jene Zeit, der das Gemostzang von Tag und genblicke waren kostbar.

entnommen war. Das erste Rennen war voruͤber, und derselben Ceremonie, mit der sie begonnen hatten, encerde sich wieder. Nun wurde zu jeder Seite der Bade schirter Kopf aufgestellt, und in sechs verschiedenen Abthen fuͤhrten je zwei der Ritter ihre Touren aus, indem sie in soh Ritt die Koͤpfe theils mit den Lanzen geschickt herabzustechen, mit den Schwertern herabzuhauen versuchten, was ihnensor lich gelang, daß die dabei stehenden Knappen vollauf zu thun die Tuͤrkenkoͤpfe, wie sie in den Sand gerollt waren, wieder zurecht zu setzen, die, wenn sie kaum standen, auc bald wieder weit hinflogen. Als diese sechs Partieen w waren, erschienen jedesmal vier aus der Ritterschaar,! zwei mit Schwertern, zwei mit Lanzen, wieder neue ? ausfuͤhrten. Nachdem die Reihe auch hier Alle nach ein etroffen hatte, wobei wir den Reichthum der verschiedem 8 und uͤberraschendsten Wendungen bewundern mußten, einigten sich alle zwoͤlkf, um in einem Cottillon Alles auff ten, was die hoͤhere Reitkunst Gefaͤlliges, Schwieriget umg das Auge Angenehmes in sich schließt. Neben der groͤhtn cherheit war in Allem eine Noblesse sichtbar, eint großartige Einfachheit, die einen wohlthuenden Eindruc die Beschauer machen mußte. Die allgemeine Stimme sich auf's guͤnstigste uͤber das Ganze aus, und auch Koͤnigl. Hoheit der Großherzog gaben nach geendigtem

den zu Fuß gegen die Tribune anruͤckenden Rittern Hac

Dank und vollkommenste Zufriedenheit mit lauten und

chen Worten zu erkennen. Se. Koͤnigl. Hoheit der Gro

erschien in der Kavallerie-Uniform des Dragoner-Ra

Ihre Koͤnigl. Hoh. die Großherzogin aber im schwarzen?

pels mit Hermelinkragen und Federhut, so wie J. Hoh. die⸗

sin Alexandrine in Rosa⸗Atlas, welches Kostuͤm uͤberaus past

Ganzen war, und uns an Tizian's und van Dyk'’s Portraits/

In jedem Munde sprach sich der Wunsch aus, daß dies

liche Fest bald wiederholt werden moͤchte. Gegen 718

das Fest zu Ende, und ein Ball bei Hofe beschloß dn⸗ dieses Tages, an welchem die aufrichtigsten Wuͤnsche su 2— theures Fuͤrstenhaus im Allgemeinen, insbesondern tha

Ihre Hoheit die Prinzessin Alexandrine in allen Hag

wurden. 8

EEETEETEbbbb11

Wien, 6. Dez. (Schles. Ztg.) Das Mittagente dem Staats⸗Kanzler, Fuͤrsten von Metternich, welchet Sonntag zu Ehren des (seitdem von hier abgereisten) August von Preußen stattfand, war in jeder Hinsicht zeichnet. Unter den verschiedenen hohen Gaͤsten war? Fuͤrst von Anhalt⸗Coͤthen⸗Pleß, der seit einigen Wochen seren Mauern sich befindet und schon in den letzten La⸗ vorigen Monats die Ehre hatte, von IJ. M M. des ser und der Kaiserin empfangen und von Allerhoͤgh ben zur Familientafel gezogen zu werden. Waͤhre ganzen Dauer des Auͤfenthalts Sr. Koͤnigl. Hohh Prinzen August war derselbe unausgesetzt der Gch der ausgesuchtesten Aufmerksamkeit von Seiten unsercs Taͤglich erhielt der erlauchte Gast von einem oder dem Mitgliede der Kaiser⸗Familie Besuch; die Erzher dgt Kark, Karl und Ludwig wechselten hierin ab. Derl Nachmittag seines Hierseyns brachte der Prinz in der;⸗ Hofburg zu, wo er sich bei Ihren Majestaͤten dem Kas Kaiserin und der Kaiserin Mutter verabschiedete und; Erzherzog Franz Karl Kaiserl. Hoheit das Mittagsm⸗ besuchte Se. Koͤnigl. Hoheit das Heof⸗

urs RVütglich

wendig das Mitschleppen der

Cuartel Real und doch in kurzem ausruͤcken;

T

8

hht beinahe ganz gefangen

on gearbeitet; sie

do 5 . . Ade Boveda vielleicht geschrieben haben;

tliche Minister ndelt wurde,

and, wurde mir gebracht, und bei Eroͤffnung fand ich zu inem nicht geringem Erstaunen und Schrecken mehrere eigen⸗

dige Briefe unseres Gouverneurs von Cantavieja, von der

bergabe dieser Festung handelnd; ein foͤrmlicher Kontrakt mit

imie von einer Million Realen fuͤr diese Schaͤndlichkeit und Stunde nebst Art und Weise. Die Ich setzte mich augenblicklich in asch, ruͤckte naͤchsten Morgen in Cantavieja ein, nahm in er Sülle den Gouverneur und alle hoͤheren Offiziere gefan⸗ und schrieb an Cabrera, damit er einer kleinen heranruͤk⸗ ien Streifpartie Embuscaden stelle. Cabrera befolgte mei⸗ Rath, die geringen feindlichen Guerillas wurden selbe 1 genommen und bei Ankunft Ca⸗ es hier der Gouverneur nebst 9 Offizieren auf dem Platze eknuͤpft. An einen weiteren Versuch, Cantavieja zu neh⸗ „ist nicht mehr zu denken. Gott erhalte Sie viele re. Juan de Cabaero. An den Kriegs⸗Mini⸗ Was uns hier betrifft, so wird unerhoͤrt an der Expe⸗ t; sie duͤrfte wohl aus 17 bis 18,000 Mann In⸗ rie und 18 bis 20 Kanonen bestehen, um unseren Mangel Kavallerte zu suppliren. Obwohl diese neue Expedition Feldlager findet, so duͤrfte er nig ist sehr dafuͤr por— so auch General Moreno, der, obgleich 1er 1eg Chef großen Generalstabs, doch der Freund und Rathgeber des igs geblieben ist und sein vollstes Vertrauen besitzt. Unter neuen Expeditionairen wird eine große, aus 14 Bataillons hende Castilische Division genannt. Die Expedition duͤrfte l direkt gegen Madrid operiren, um der letzten Kraftan⸗ gung der Usurpation, dem Heere Espartero's ein Ende zu s Ueberdies hat er es bedeutend in der letzten 188 muͤssen, da die in Estremadura immer staͤrker ihae Känigliche Partei der Hauptstadt ernste Besorgnisse

ste. Espartero selbst steht vor Pampelona, O'Donnell mit muugcoaschen Division in Guertaria. In Bilbao sind

anos und Artillerie. Man wird Ihnen von einer en Expedition nach Galicien unter Drdre des Mar⸗ glauben Sie nicht

in, es war dies ein laͤcherlicher Plan einer klei tei wo . b einen Partei ber Intriguants. Ob der Koͤnig sich persoͤnlich 1 die 8 F projektirten Expedition stellen wird, ist ungewiß; ich hh hoffe, daß es nicht geschehen wird. Wenn gleich b. be wie ihn gern die Zeitungen machen moͤchten, Üüg och bei den so vielen physischen und moralischen beagen, die er in der letzten Expedition auszuhalten a zedenklich, seine uns so kostbare Gesundheit den unge— Fatiguen einer Winter⸗Campagne Bücaie Operationen muͤßten entweder darunter leiden, oder 9 heit des Koͤnigs, die bedeutenden Hindernisse, Ab— gen und sonstigen Verdrießlichkeiten nicht zu zaͤhlen, die .“ ler Koͤniglichen Suite, des Cuar⸗ 88 8 Plana Mayor (d. h. zur Disposition gestellte shedie dem Cuartel Real folgen) mit sich fuͤhren muß. henr Getion muß in diesem Bezug sehr vereinfacht und

8 1.“

0 2 en stantinopel, 13. Nov. (Journ. de Smyrne.)

zten Tagen bemerkte man eine leb 8

G 1 2lebhafte Bewegun

gtePfaree, die darauf hinzudeuten schien, daß eine Secgers feit an die Stelle der tiefen Ruhe treten werde, welche

iger Zeit in der Osmanischen Politik herrschte. Am ö6ten

eine große Rathsversammlung bei der Pfor 1 4 1 g bei der Pforte statt, die re Stunden waͤhrte, und am folgenden 8* 8,on, sich zu dem Seriasker. Ueber das, was dort ugt, daß de⸗ Feapter noch nichts, doch ist man allgemein nen woll Gegenstaͤnde von Wichtigkeit gewesen. Einige volten wissen, es sey daselbst von Veraͤnderungen un⸗

man sprach sogar davon,

sogleich wieder auszu⸗

1401

ter den hohen Civil⸗ und Militair⸗Beamten die Rede gewesen. Die angekuͤndigte Liste der neuen Ernennungen (Leogfhiger) wird zeigen, ob diese Behauptung gegruͤndet ist.

Der Kapudan⸗ Pascha ist (wie bereits gemeldet) am 10ten hier angekommen und hatte sofort eine Audienz bei dem Sul⸗ tan. Er hatte widriger Winde wegen sein Schiff einige Mei⸗ len von hier verlassen. Seitdem hat sich das Wetter geaͤn⸗ dert und das ganze Geschwader ist hier eingelaufen.

Die Nachricht von dem ploͤtzlichen Tode Pertew⸗Pascha' hat hier zu einer Menge von Geruͤchten Anlaß gegeben. Die Freunde des Pascha's behaupten, seine Feinde haͤtten ihn ver⸗ giftet, damit es ihm nicht gelingen moͤge, sich bei dem Sultan zu rechtfertigen und wieder zur Macht zu gelangen. Nament⸗ lich hat man diese Beschuldigung gegen den Gouverneur von Adrianopel, Emin⸗Pascha, so laut und mit solcher Zuversicht ausgesprochen, daß derselbe in aller Eile hierher gekommen ist, um sich von diesem Vorwurf zu reinigen. Die Regierung hat Befehl gegeben, diese Angelegenheit streng zu untersuchen.

Die vom Großherrn mit der Inspizirung der Festungen beguftragten vier Preußischen Generalstabs⸗ und Ingenieur⸗ Offiziere sind vor einigen Tagen aus Warna, Silistria und Schumla hier wieder eingetroffen.

Die Kommission, welche beauftragt war, die Papiere des ehemaligen Direktors des Kriegs⸗Materials, Emin⸗Efendi, und des fruͤheren Secretairs des Sultans, Wassaf⸗Efendi, von de⸗ nen Ersterer der Bruder, Letzterer der Schwiegersohn Pertew⸗ Pascha's ist, zu untersuchen, hat ihre Arbeiten vollendet. Aus dem Bericht dieser Kommission ergiebt sich, daß die gegen beide Beamte erhobenen Anklagen gegruͤndet sind, und der Sultan hat daher Befehl gegeben, die beweglichen und unbeweglichen Guͤter derselben zum Besten des Landes zu konfisziren.

Smyrna, 17. Novbr. Vorgestern ankerte das von Te⸗ nedos kommende Franzoͤsische Geschwader, unter dem Befehl 89 Contre⸗Admirals Gallois, auf unserer Rhede. Es besteht aus vier Linienschiffen: dem „Jupiter“ mit der Admiralsflagge, dem „Montebello“, dem „Santi Petri“ und dem „Trident . Die Brigg „Palinure“ hat sich hier mit dem Geschwader vereinigt. Wie lange dasselbe hier verweilen wird, weiß man nicht genau doch duͤrfte sein Aufenthalt auf unserer Rhede wohl von eini⸗ ger Dauer seyn. Der „Montebello“ ist einer der schoͤnsten Dreidecker, die es giebt, auch wird er fortwaͤhrend von einer Beenge 6h Da 18 Schiff nicht zum Levante⸗ Beschwader gehoͤrt, so wird es in kurzen 8 Güseähene. g . V zem nach Frankreich zu⸗

Der Contre⸗Admiral Gallois ist krank hier ang doch floͤßt sein Zustand keine Want, nfr ] gekommen, 8 Am 15ten wurde das Geburtsfest des Großherzogs von Toscana von dem hiesigen General⸗Konsul mit großem Pomp gefeiert. Das hiesige Journal fuͤhrt es als eine Merk⸗ wuͤrdigkeit an, daß saͤmmtliche hier ansässige Juden aus vLi⸗ vorno ꝛc., die in jeder Beziehung als Toscanische Unterthanen behandelt werden, mit dem General⸗Konsul sich in die katho⸗

Ein christlicher Baͤcker, den man seit laͤngerer Zeit im Ver⸗ dacht hatte, daß er mit einer Raͤuberbande in 8n wurde vor einigen Tagen Abends, in dem Augenblick verhaftet, als er im Begriff stand, in ein Boot zu steigen, um eine Kiste in Sicherheit zu bringen, die fuͤr etwa 80,000 Piaster den Ar⸗ dae naneeh. geraubte Gegenstaͤnde enthielt. Er wurde

age gehaͤngt; doch t er 2 schuldigen angegeben 8 ““

Griechenland.

Syra, I1. Nov. Die Deputation der hiestae Kammer ist vor einigen Tagen unverrichteter Se suncesZeiehet sie hat ihr Gesuch, daß Syra zu einem Fachen en erklaͤrt werden moͤchte, nicht durchsetzen koͤnnen, soll * aber ihren Auftrag so eifrig haben angelegen seyn lassen, daß man ihr das Mißlingen desselben nicht anrechnet. Der Mini⸗ ster nahm sie auch sehr freundlich auf, erklaͤrte jedoch daß er die nachgesuchte Gunst nicht verwilligen koͤnne, ohne sich vorher mit den Handels⸗Kammern von Patras und Nauplia daruͤber zu berathen, so sehr er auch den Handel Syra's zu befoͤrdern wuͤnsche. Nun glaubt man aber, daß Patras und Nauplia schwerlich jemals ihre sreiwillige Zustimmung zu einer solchen Maßregel geben werden, die natuͤrlich Syra gegen sie in Vortheil setzen wuͤrde. Andere sind der Meinung, daß auch die Nothwen⸗ digkeit, in der sich die Griechische Regierung befindet, die im Piraͤus entstehenden Niederlassungen zu beguͤnstigen zu der ab⸗ schluͤgzigen Antwort des Ministers, deren man sich hier nicht versehen hatte, nicht wenig beigetragen haben moͤchte. In den anderen Bitten, welche die Deputation an die Regierung zu richten hatte, soll dieselbe nicht gluͤcklicher gewesen seyn. Man wuͤnschte naͤmlich eine Herabsetzung des Zoll⸗Tarif⸗ so wie der Dauer und Kosten der Quarantaine, die Erlaubniß der freien Circulation der Tuͤrkischen Muͤnzen im Handel und die Bewilligung laͤngerer Fristen fuͤr die Entrichtung der Zoͤlle wodurch man den so gesunkenen Handel von Spra von neuem TEö“ Sns icch auf B

Ungeachtet des kuͤrzlich auf Befehl des Koͤniqs illi Kredits zu Verbefferungen in dem genaen deerg4. ser Anstalt noch keine wesentliche eraͤnderung vorgenommen worden, und sie befindet sich in einem solchen Zustande, daß Alle, die nur vierundzwanzig Stunden darin zubringen muͤssen bittere Klagen uͤber die zahlreichen Unbequemlichkeiten, die sie zu leiden haben, an die Verwaltung richten. Diese Uebelstaͤnde veranlaßten auch den Herzog von Sachsen⸗Weimar und seinen Sohn, die von Smyrna in der Absicht hierher kamen, um hier QAuarantaine zu halten und sich dann nach Athen zu begeben der Auarantaine von Malta den Vorzug zu geben. Fuͤr die Bevoͤlkerung von Syra entspringt daraus natuͤrlich mancher

Man wundert sich, warum die Franzoͤsischen D die von Marseille, wo doch die Chvlebe⸗ S chr eehfbga., einem Gesundheits⸗Attest versehen, in Syra anlangen hier noch immer Quarantaine halten muͤssen.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Triest vom 3. Dezember: „Die neuesten Briefe aus Athen und Patras klaͤren Mehreres auf, was uns in den Griechischen Nachrichten dunkel geblieben war. Der fast allgemeine Entschluß der Bay⸗ ern, den Griechischen Dienst zu verlassen, wird vorzuͤglich aus der Zuͤgellosigkeit der Oppositions⸗Presse abgeleitet, welche kei⸗ nen Tag vorbeigehen laͤßt, ohne jene großentheils sehr wuͤrdigen Maͤnner zu beleidigen und zu schmaͤhen. Die Gerichte sehen der⸗ gleichen Artikel nicht als strafwuͤrdig an, und die Anklagen ma⸗ chen den Skandal nur groͤßer, so daß jene Maͤnner es eben so dem Dienste des Koͤnigs wie ihrer Ehre schuldig zu seyn glauben,

lische Kirche begeben und dem Gottesdienste beigewohnt haͤtten.

der Regierung mit der Armee zu seyn. Die regulairen Militairs Ergaͤnzung vollendet waͤre. Es unterliegt im Staatsrathe sehr leb aften Eroͤrterungen. Dann Feee die Sne s .n der Ausfuͤhrung. Die Gegenwirkungen des Herrn Lyons haben 1s äege che⸗ v es wie nisse, welche der Chef des Ministeriums findet, und seine §.

uͤber jene Schwierigkeiten, Geschaͤftsbuͤrde und Eö“ so laut und wie es scheint, so aufrichtig, daß wir besorgen, auch seine Kraft und sein guter Wille werden in nicht langer Zeit gebrochen werden. Auch Herr Professor Brandis sehnt 1 Deutschland zuruͤck und erklaͤrt, daß das Klima seiner Gesund⸗ heit nicht zutraͤglich sey. Die innere Ruhe wird noch zuweilen durch Raͤuberbanden gestoͤrt, die leidige Folge der Nachlaͤssigkeit auf Itschkale, durch welche geschah, daß im Laufe dieses Som⸗ mers 15 der dort ihr Urtheil erwartenden schlimmsten Raͤuber ent⸗ kamen und ihr altes Handwerk wieder anfingen. Sie haben ihre Freunde, Hehler, Helfer und Mitschuldigen bis in die Sitze der Hauptstaͤdte hinein, als alte Werkzeuge in den Haͤnden politi⸗ scher Unruhestifter. Viel Aufsehen erregt das die vielverbreitete und einflußreiche Familie der Delijani, von welcher der Capitain Canellos beschuldigt worden ist, daß er einen Aufruhr gegen den Koͤnig im Peloponnes angesponnen habe: ja auch der Staatsrath dieses Namens wurde, wie man sagt, in die Untersuchung gezogen. Daß eine so angesehene, wohlhabende und einflußreiche Familie, welche in fruͤherer Zeit gegen die Feinde der neuen Monarchie mit der nationalen Partei in den Waffen Pfend, jetzt, wo es offenbar fuͤr diese alten Gegner und zum

Wenigen recht glaublich scheinen, und man vermuthet hier ge⸗ heime Raͤnke derjenigen, denen die Delijani's im Wege stehen. Das Verhaͤltniß des Herrn v. Rudhart zu Sr. Majestaͤt dem Koͤnig Otto scheint sich hergestellt zu haben, und beide Majestaͤten geben ihm jetzt wiederholte Beweise ihres Ver⸗ trauens und ihrer Zufriedenheit. Die Zeitungen enthalten nichts Erhebliches, außer ihrem Parteigerede. Viel Geschrei und we⸗ nig Wolle.“ 69v 5Z

1 8 amsree. amamnmnnsn

Alexandrien, 9. Nov. Die Regierung ist eifrigst damit beschaͤftigt, Mannschaften und Geld zun de⸗ Krieges in Hedschas und zur Behauptung ihrer Waffenehre in Abys⸗ sinien aufzutreiben. In letzterem Lande sind Feindseligkeiten ausgebrochen, die hier große Besorgnisse erregen, da sich unter der dortigen Bevoͤlkerung schon lange bedenkliche Zeichen von Unmuth kundgegeben haben. Bis jetzt ist die Regierung bei der Ausfuͤhrung ihrer Befehle auf bedeutende Schwierigkeiten gestoßen: Geld findet sie nirgends, und Soldaten hat sie auch erst sehr wenig aufbringen koͤnnen. Wahrscheinlich wird man den Tageloͤhnern und zu der Dienerschaft in den Staͤdten seine

uflucht nehmen, da es unmoͤglich scheint, dem Feldbau mehr als hoͤchstens noch zweitausend Arbelter zu entzie⸗ hen. Mehmed Ali hat seinem Sohne Ibrahim Pascha den Befehl zugehen lassen, unverzuͤglich zwei Regimenter in Syrien auszuheben, die an der neuen Expedition gegen die Araber von Hedschas Theil nehmen sollen. Man zweifelt je⸗ doch, ob diese Expedition besseren Erfolg haben wird, als alle die fruͤheren, die seit funfzedn, Jahren unternommen worden und stets gescheitert sind.“ Das Journal de Smyrne ist uͤberhaupt der Meinung, daß es der Aegyptischen Regierung

V

sich aus einem Lande zuruͤckzuziehen, wo man ihnen in dieser

Art begegnet. Naͤchst den Finanzen scheint die groͤßte Verlegenheit

sehr schwer fallen werde, sich von der Niederlage, die sie kuͤrz⸗ lich in Hedschas erlitten, wieder zu erholen. An Getraide und anderen Lebensmitteln ist in Aegypten noch immer großer Man⸗ gel; daraus entspringen zahlreiche Krankheiten, und die Sterb⸗ lichkeit nimmt fortwaͤhrend zu. Fuͤr den bevorstehenden Win⸗ ter fuͤrchtet man eine voͤllige Hungersnoth. hgülg Uabe: So eben ist der Vice⸗Konsul von Toscana, Herr Antonelli, auf Verlangen der Aegyptlschen Regierung durch ein Decret des General⸗Konsuls seines Postens enisetzt worden, weil der⸗ selbe mit dem hiesigen Polizei⸗Chef einen heftigen Streit ge⸗ hatt hat, indem er einen seiner Landsleute gegen die Polizei⸗ 8 in Schutz nehmen wollte. or einiger Zeit wurde ein Franzoͤsischer Gerber, der Gewerbe in Kahira heimlich betrieb, 89 der —— und gefangen gesetzt, ohne daß man, wie die Vercraͤge es er⸗ fordern, dem Konsul Frankreichs vorher davon Anzeige machte. Die Waaren des Gerbers, auf 5 6000 Piaster geschaͤtzt, wur⸗ den konsiszirt. Auf die dringenden Vorstellungen des Konsuls wurde der Mann zwar bald wieder freigelassen, fuͤr die konfis⸗ zirten Waaren aber hat derselbe bis jetzt noch keine Genug⸗ thuung erhalten, und man glaubt daher, daß der neue Fran⸗ zoͤsische General⸗Konsul nochmalige Vorstellungen deshalb ma⸗ chen werde. .

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Mineralogisch⸗geo dem Altai und dem Kaspischen Meere v stav Rose. Erster Band. Altai. Mit Kupfern,

8 lin, 1837.

ckanntlich hatte Herr Gustav Rose, Professor d niversit und Mitglied der Königl. Akademie der mrseescnder 8 ennnt nebst dem Akademiker, Herrn Prof. Ebrenberg, an der wisenschaft⸗ lichen Reise Theil, welche im Jahre 1829 auf Veranlassung Sr. Ma⸗ jestät des Kaisers von Rußland und unter Anfübrung das Freiherrn Alexander von Humboldt unternommen wurde. Der Letztere hat einen Theil der für die Wissenschaften gewonnenen Resultate be⸗ reits in den Fragmens Asiatiques bekannt gemacht, welchem sich nun hier das so eben erschienene Werk seines Begleiters anschließt. enthält außer dem fortgehenden Faden der Reise in Form des gebuchs hbauptsächlich alles, was in die spezielle

h on Gu⸗ Reise nach dem Ural und Karten und Holzschnitten. Ber⸗

Ta⸗ Wissenschaft des Ver⸗

fassers einschlägt, nämlich die mincralogische und geognostische Aus⸗⸗

beute. Eine Reihe einzeln ffätze, . ff 1 drgercae zelner Aufsätze, zuerst in Poggendorff’'s Anna⸗ verarbeitet, das Ganze aber ist um so reicher ausgefallen, als Herr von Hunbosdt. wie der Verfasser Resben 12 8 freiesten Gebrauch seiner Manuffripte dabei gestattete. Herr Rose eröffnet demnach auch sein Werk mit den Worten des letzte⸗ ren, welche er der Einleitung eines noch ungedruckten astro⸗ nomischen und magnetischen Tagebuchs entlehnen durfle Da die Absicht des Russischen Goupernements und die Aufgabe de Reise hieraus besonders klar hervorleuchtet, fönnen wir nicht umbin aus derselben hier wenigstens den Aufang und den Schluß anzu⸗ E“ „Ich glaube“, schreibt Herr von Humboldt, „die Dank t. pr ich dem erhabenen nn , de schuldid bin, 8 uu““

nicht auf eine würdigere Weise

gehen nun groͤßtentheils ab, ohne daß das Gesetz uͤber die Heeres⸗

die andern Hemm⸗

Verfahren gegen

erderben des Lendes gereichen wuͤrde, sich verschwoͤre, will

Aegypten hert

gnostische Reise nach dem Ural,

erscheint hier ausgeführter und nebst vielem Reuen

ise i sari auf dessen Befchi ich die Reise in das Asiatische Rußland unternommen und ausgeführt habe. an den Tag legrm zu fönnen, als K1rbn

indem ich einfach erzähle, was diese Retse veranlaßte und wie cdel.

ich nach G

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und freisinnig die Mittel zur Erreichung wissenschaftlicher Zwecke.6

dargeboten wurden. Im Sommer des Jadres nach einem langen Auͤfenthalte in Frankreich in mein Vaterland zu⸗

18, Als ich eben erst 152 828