unter einer Central⸗Behoͤrde von or! 4 missarien, die erstere dagegen ist in ungefaͤhr dreißig besondere,
59,000 Pfd.,
niß verweigert, sein Gesuch
ens S— vrwetarFaßesehrche Nvee⸗ehedewryeh e hzen 8
zu einem solchen Steigen
daß die ganze Sache
tinopel und zuruͤck nach Athen. 88 doͤte gehen von Alexandrien nach Athen und besuchen diese Stadt
mal.
vwurden,
den geringeren Nutzen der Citv⸗Polizei im Vergleich zu der Polizei der uͤbrigen Hauptstadt geklagt wird. Die letztere steht von zwei perantwortlichen Kom⸗
von einander unabhaͤngige und Niemanden verantwortliche Be⸗ hoͤrden getheilt, unter der Leitung von Marschällen, Aldermen, Be⸗
zirks Deputirten und Gemeinderaͤthen, deren Zeit von ihren Han⸗
delsgeschaͤften in Anspruch genommen wird. Die City enthaͤlt 123,000 Einwohner, und ihre Polizei kostete im vorigen Jahre waährend die des Kirchspiels Marylebone, das eben so viel Einwohner zaͤhlt, nur 19,000 Pfd. kostete, und venn man das Areal beider Polizei⸗Bezirke vergleicht, — das der City umfaßt 600 Acres und das von Marylebone 1490, — wuͤr⸗ den die Kosten der Polizei in der City beziehungsweise fast sechsmal so groß seyn, als die der Polizei von Marylebone. Dessenun⸗ geachtet behaupten die Bewohner von King⸗William⸗Street in der Ciry, daß daselbst mehr Diebstahle vorfielen, als in irgend einem Theile der Hauptstadt. Im vorigen Jahre sollen die Magazine von neun Personen in jener Straße gepluͤndert wor⸗ Die Verlesung der Petition erregte aber großen Un⸗
der Gemeinderaths⸗Versammlung, besonders weil die Mitglieder derselben darin als Handelsleute bezeichnet wurden; mit Entruͤstung befahl man, sie auf die Tafel niederzulegen, und eine Stimme rief sogar: „Man werfe sie unter die afel!“ Gegen alle fruͤhere Beispiele wurde dem Bittsteller die Erlaub⸗ 8 durch Vernehmung an der Barre
zu unterstuͤtzen. Der General⸗Lieutenant Bir Edward Barnes, welcher in
dem Kriege auf der Pyrenaͤischen Halbinsel und bei Waterloo
mit Auszeichnung 1t d diente, ist dieser Tage im ö62sten Jahre hier mit Tode abgegan⸗
im Stabe und als Brigade⸗Commandeur
gen. Er war Großkreuz des Bath⸗Ordens, Ritter des Oester⸗ reichischen Naria ⸗Thereten⸗Ordens und Ritter des Russischen St. Annen⸗Ordens erster Klasse.
Man geht hier damit um, zur Erleichterung der Wechsel⸗ geschaͤfte zwischen Brasilien und Europa eine Bank mit einem Kapitale von einer Million Pfd. St. auf Actien zu 20 Pfd. zu errichten.
Die Times findet das Steigen der Hollaͤndischen Pa⸗ piere der Rachricht ganz unangemessen, auf welche hin dasselbe erfolgt ist, nicht nur, weil Hollands Kredit durch den großen Anwachs seiner Passiva waͤhrend des Friedens sehr erschuͤttert worden sey, sondern auch, weil selbst im guͤnstigsten Falle, wenn es Holland wirklich Ernst waͤre und Belgien sich geneigt zeigte, eine definitive Ausgleichung zu Stande zu bringen, doch immer noch Monate daruͤber hingehen duͤrften, ehe die wieder zu er⸗ oͤfnenden Unterhandlungen zu einem Schluß gelangten, und sich uͤber das Resultat derselben noch gar nichts voraussagen lasse. Wenn aber auch kein neuer Streit entstaͤnde, so habe die Frage in Betreff der Schuld doch so viele Schwierigkeiten, namentlich in Hinsicht des Zeitpunktes, von welchem an gerech⸗ net Belgien den ihm traktatenmaͤßig zufallenden Antheil an der Schuld zu uͤbernehmen hätte, daß bis jetzt durchaus kein Grund der Hollaͤndischen Fonds vorhanden sey. Auch habe man sich in den unterrichtetsten Handels⸗Zirkeln
Hollands und Belgiens sowohl wie Londons die Ursache jenes Steigens so wenig zu erklaͤren gewußt, daß die Kaufleute ge⸗
genseitig bei ihren Korrespondenten daruͤber Erkundigungen ein⸗ gezogen. Wer die Haupt⸗Urheber seyen, fuͤr wen die Ankaͤufe
gemacht und durch wen das Steigen hervorgebracht worden,
das bleibe noch dahingestellt, aber man koͤnne fast vermuthen, S das Resultat einer feinberechneten Spe⸗ culation sey, durch welche das Publikum in den Niederlanden sowohl wie in England Schaden leiden duͤrfte. Eine bedeu⸗ tende Reaction in den Preisen der Hollaͤndischen Papiere verde daher schwerlich ausbleiben. b Ueber die bedeutende Zunahme des Dampfschscgeet de kehrs mit Griechenland bemerkt die Times: „Im Jahre 1834 ging jeden Monat ein Dampfboot von Falmouth nach Patras, welches Gibraltar, Malta und die Jonischen Inseln beruͤhrte. Jetzt fahren alle zehn Tage Franzoͤsische Dampfboͤte von 400 Tonnen Last von Marseille nach Athen, von da nach Konstan⸗ Andere Franzoͤsische Dampf⸗
jährlich 108 mal. Oesterreichische Dampfboͤte fahren alle vier⸗ zehn Tage von Triest nach Athen und passiren diese Stadt auf threr Ruͤckkehr von Konstantinopel und Alexandrien noch ein⸗ Diese Schiffe kehren jaͤhrlich 150 mal im Hafen von Athen ein. Englische Dampfboͤte gehen jetzt alle vierzehn Tage von Lon⸗ don nach Patras und Korfu ab und kehren auf ihrem Ruͤckwege wieder in Patras ein, so daß sie diese Stadt jährlich 52 Mal besuchen.
Diese Vortheile hat Griechenland hauptsaͤchlich einem unserer Landsleute, Herrn George
Cochrane, zu verdanken, der den Plan entwarf, und dem im Jahre 1834 von der Griechischen Kegierung die Erlaubniß zur Einrichtung einer Dampfschifffahrt zwischen Frankreich, Italien und Griechenland ertheilt wurde.
Wie es aber nicht selten zu geschehen pflegt, so hat auch hier
der Urheber des Planes an dem Gewinn, der daraus entsprun⸗
gen, gar keinen Theil gehabt. Die Franzoͤsische Regierung trat ihm in den Weg und setzte in den Kammern eine Bewilligung von 00,000 Fr. durch, womit sogleich Dampfboͤte ausgeruͤstet mit denen Herr Cochrane nicht zu konkurriren im Stande war.“
Die Kommission von Ober⸗Kanada, der von dem dorti⸗ gen gesetzgebenden Rath der Auftrag ertheilt worden war, den
Zustand jener Provinz zu untersuchen, hat unter Anderem auch
eine weitlaͤuftige Darstellung der Mißhelligkeiten gegeben, die
8
zwischen dem Versammlungshause von Kanada und der Briti⸗
schen Regierung seit der Eroberung dieser Provinz zu verschie⸗ denen Zeiten stattgesunden haben. Die Kommission tadelt es sehr, daß man dem Versammlungshause die Vollmacht bewilligt habe, die fuͤr die Verwaltung des Landes erforderlichen Sum⸗ men verweigern zu duͤrfen. Diesem Zugestaͤndnisse werden alle spaͤteren Schwierigkeiten ugeschrieben. Auch die von Lord Gos⸗ ford vorgenommenen richterlichen Ernennungen entgehen dem Tadel der Kommission nicht. Nach einer ausfuͤhrlichen Dar⸗ stellung der Ereignisse, welche die gegenwaͤrtigen Schwierigkei⸗ ten herbeigefuͤhrt haben, spricht sich die Kommission uͤber die Mittel aus, weiche sie fuͤr die geeignetsten haͤlt, um fruͤhere Irrthuͤmer wieder gut zu machen. Eine legislative Vereinigung beider Provinzen scheint der Kommission nicht sehr zu behagen, obgleich sie erklaͤrt, daß sie sich derselben unterwerfen wolle, wenn es kein anderes Mittel gebe, die Britischen Unterthanen in Nieder⸗Kanada gegen die Bedruͤckungen des Franzoͤsischen Theils der Bevoͤlkerung zu schuͤtzen. „Eine solche Vereinigung“ heißt es in dem Bericht, „wuͤrde gewiß den Handels⸗Interes⸗ sen von Ober⸗Kanada guͤnstig seyn, unsere Einkuͤnfte vermeh⸗ ren und uns in den Stand setzen, gewisse hoͤchst wuͤnschens⸗ werthe Verbesserungen 8 auszufuͤhren; alle diese Vortheile haͤngen jedoch von der fortdauernden Ruhe in den beiden
8 4ℳ b 6 t 1 2 360 . ¹ g 8
— ab. Eine einzige Legislatur mit zwei exekutiven zewalten wuͤrde in mancher Hinsicht unbequem seyn, waͤhrend es weder genuͤgend, noch auch klug seyn wuͤrde, einer Regie⸗ rung die Verwaltung eines so ausgedehnten Landes zu uͤber⸗ tragen. Es giebt indeß noch weit wichtigere Ruͤcksichten, die sich jetzt nicht fuͤglich oͤffentlich diskutiren lassen, die uns aber zu der Ueberzeugung gebracht haben, daß die sociale Wohlfahrt des Volkes von Ober⸗Kanada, sein innerer Friede und die Fortdauer seiner Verbindung mit Großbritanien unter der jetzigen Verfassung gesicherter sind, als sie nach der beab⸗ sichtigten Union seyn wuͤrden.“ Groͤßere Vortheile erwar⸗ tet die Kommission von einer Ausdehnung der Graͤnzen Ober⸗Kanada's, welche die Insel Montreal und gewisse Theile des anliegenden Gebietes umfassen sollte. „Es leidet keinen Zweifel“, heißt es in dieser Beziehung in dem Bericht, „daß eine solche Maßregel von unberechenbarem Vortheil fuͤr Ober⸗Kanada seyn wuͤrde, indem es dadurch einen von dem Meere her zugaͤnglichen Hafen erhielte. Es wuͤrde dadurch der⸗ jenige Theil der Bevoͤlkerung von Nieder⸗Kanada, welcher bei der letzten Empoͤrung die Hauptrolle spielte, von der genannten Provinz getrennt und zu seinem eigenen Gesten und dem bei⸗ der Provinzen unter den Einfluß anderer Gesetze und Gesinnun⸗ en gestellt werden. Es waͤre dann nicht so wahrscheinlich, daß Nieder⸗ Kanada eine feindliche Stellung gegen das Mutterland annehmen wuͤrde, auch wuͤrde dieselbe dann nicht so furchtbar seyn. Quebek wuͤrde nach wie vor die Residenz des General⸗Gouverneurs bleiben.⸗“ Ein anderer Vorschlag der Kommission betrifft eine Vereinigung aller Britischen Kolonieen in Nord⸗Amerika, mit Einschluß von Newfoundland und Prinz⸗Eduard⸗Insel. „Aue⸗ bek“, sagen die Kommissarien, „koͤnnte die Hauptstadt dieser Confoöͤderation seyn. Die Legislatur wuͤrde sich im Sommer versammeln, doch behielte jede Kolonie * eigene Legislatur fuͤr rein lokale Zwecke; dagegen wuͤrden alle Fragen, welche die Verhaͤltnisse zu Großbritanien oder zu einander betraͤfen, von der gemeinsamen Legislatur verhandelt.“ Die Kommission ver⸗ weilt sodann bei der Gefahr, welche der Kolonie aus den un⸗ freundlichen Gesinnungen eines großen Theils der Bevoͤlkerung der Vereinigten Staaten erwachse, und schlaͤgt vor, einige Forts an der Graͤnze zu errichten, die der Miliz, im Falle eines ploͤtz⸗ lichen Angriffs, als Stuͤtzpunkte dienen koͤnnten. Auch empfiehlt die Kommission dringend die Wiederherstellung der fruͤher im Fort Niagara und in Amherstburg gehaltenenen Garnisonen. „Ober⸗Kanada“, heißt es in dem Bericht, „kann 50,000 Mann Milizen stellen, die faͤhig und willig sind, ihr Land gegen Ein⸗ dringlinge zu vertheidigen, aber um diese Macht brauchbar zu machen, muͤssen zwei oder drei Arsenale angelegt werden, von wo aus sie mit Waffen und Munition versorgt werden koͤnnen, und die ihnen bei einem ploͤtzlichen Aufrufe zu Versammlungs⸗ punkten dienen koͤnnten.“ Die Idee einer Trennung der Ko⸗ lonieen von Großbritanien, so lange die Bevoͤlkerung treu bleibt, wird ats ganz ungereimt dargestellt. In letzterer Hinsicht sagt der Bericht: „Die Bewohner von Kanada glauben nicht, daß irgend eine Regierung dem Englischen Volke gegenuͤber die furchtbare Verantwortlichkett uͤbernehmen und Provinzen auf⸗ geben kann, deren Handel jaͤhrlich 1200 Britische Schiffe be⸗ schäͤftigt; zugleich ten sie, daß, waͤhrend sie bereit sind, ihre Treue gegen die Krone mit ihrem Blute zu besiegeln, sie die⸗ selben Anspruͤche auf den Schutz derselben haben, als wenn sie sich in Großbritanien befaͤnden; 20 Millionen Pfd. hat Groß⸗ britanien auf edelmuͤthige Weise hingegeben, um die farbigen Bewohner Westindiens aus der Sklaverei zu befreien, und doch war dies wenigstens eine Sklaverei, die durch Gesetze regulirt und gemildert wurde. Eine Million, vor zehn Jahren auf die Weise verwendet, wie es der Herzog von Wellington beabsich⸗ tigte, wuͤrde eine groͤßere Anzahl freier Britischer Unterthanen in Kanada aller Furcht vor einer weit aͤrgeren Sklaverei uͤber⸗ hoben haben, vor der Unterwerfung unter Horden von vogel⸗ freien Auslaͤndern, die unter der Gewohnheit aufgewachsen sind, alle Schranken zu verachten, welche nothwendig sind, um die Frei⸗ heit und jede andere Segnung der civilisirten Gesellschaft auf⸗ recht 8 erhalten.“
Mit dem Schiffe „Arica“, welches Lima am 12. Dezem⸗ ber verlassen, ist der am 17. November zu Paucarpata abge⸗ schlossene Friedens⸗Vertrag zwischen Peru und Chili hier einge⸗ troffen, welcher seitdem von Santa⸗Cruz im Namen der Peru⸗ Bolivischen Confoͤderation ratifizirt worden ist. Die Bedingun⸗ gen scheinen fuͤr beide Parteien billig und gemaͤßigt zu seyn. Pee Chilier sollen die drei Peruanischen Schiffe, die sie bei Callao genommen, zuruͤckgeben und . Heer sich innerhalb 6 Tagen nach Quilog zuruͤckziehen und sich von da nach Chili ein⸗ schiffen. Zwischen Chili und den verschiedenen Staaten der Con⸗ foͤderation sollen Handels⸗Vertraͤge auf der Basis einer gaͤnz⸗ lichen Reciprocitaͤt abgeschlossen werden. Chili erbietet sich zur Vermittelung zwischen Peru und Buenos⸗Ayres. Peru uͤber⸗ nimmt anderthalb Millionen Piaster von der Chilischen An⸗ leihe, als den Kostenbetrag der Expedition unter San Martin, wodurch Peru's Unabhaͤngigkeit erkämpft wurde. Anlangend die Ruͤckzahlung dieser Summe, so verpflichtet sich die Perua⸗ nische Regierung zu keiner Leistung, bevor Chili eine Ueberein⸗ kunft zur Einloͤsung des gesammten Kapitals getroffen haben wuͤrde. Der Vertrag soll unter die Garantie Großbritaniens gestellt und die Einwilligung des Letzteren nachgesucht werden. Man hält das Verfahren des Generals Santa⸗Cruz fuͤr sehr gewandt, denn obgleich er unstreitig 9 Lande die Uebermacht hat, so haben doch die Chilier ein Geschwader zur See und sind daher im Stande den Peruanischen Handel gaͤnzlich ab⸗ zuschneiden. ““ bXXAX“
ian Niederlandee. Aus dem Haag, 25. Maͤrz. Der Koͤnig hat den Oberst⸗ Lieutenant H. Bosch zum Gouverneur des Niederlandischen Etablissements an der Kuͤste von Guinea ernannt.
Dem Geruͤchte, daß es die freundschaftlichen Bemuͤhungen des Englischen und des Franzoͤsischen Gesandten gewesen seyen, welche den Koͤnig zur Annahme der 24 Artikel bewogen haͤtten, glaubt das Handelsblad auf das bestimmteste widersprechen zu koͤnnen. —
Gestern sind an die Mitglieder der zweiten Kammer die Antworten der Regierung auf die Bedenken der Sectionen uͤber die neuesten Gesetz⸗Entwuͤrfe (in Betreff der Ausgabe neuer Lvos⸗Renten auf einen Theil der Ostindischen Schuld, und zwar zum Behuf der oͤffentlichen Arbeiten) vertheilt worden. Jene
edenken bezogen sich im Wesentlichen 1) auf die Nuͤtzlichkeit und Nothwendigkeit der vorgeschlagenen Arbeiten und auf die Frage, ob die von denselben zu erwartenden Vortheile in ange⸗ messenem Verhaͤltnisse d8 mit den außerordenilichen, durch dieselben veranlaßten Kosten, 2) auf die Zweckmaͤßigkeit oder Unzweckmaͤßigkeit der vorgeschlagenen Mittel zur Deckung die⸗ ser Kosten. In den Ruͤckzußerungen der Regierung wurden in Bezug auf den letzteren Punkt verschiedene finanzielle Gruͤnde
fuͤr die Maßregel auseinandergesetzt.
In Bezug auf die heat sichtigten oͤffentlichen Arbeiten wird bemerklich gemacht, daß he Anlegung der Eisenbahn nach Arnheim im Interesse des da des unerläßlich sey, um nicht durch die vielfachen in Belgie zum Theil schon ausgefuͤhrten und in Deutschland beabsichtige Eisenbahn⸗Anlagen am Rhein benachtheiligt und des so daß theilhaften Handels nach Deutschland beraubt zu werden; f ner wird gesagt, daß die Trockenlegung des sogenannten Ha lemer⸗Meeres gleichfalls durch Ruͤcksichten der National-⸗Oeh nomie geboten werde, weil es unverantwortlich seyn wuͤrde einer stark bevöoͤlkerten Gegend einen so ungeheuren Sni fruchtbaren Landes fortwaͤhrend uͤberschwemmt und also gin lich unbenutzt liegen zu lassen, abgesehen davon, daß diese Uebe schwemmung sich noch immer weiter ausdehne und die
wehrung derselben jaͤhrlich große Kosten noͤthig mache. Die
fentliche Diskussion uͤber die Sache ist noch nicht angesetzt.
Belgien.
Bruͤssel, 22. Maͤrz. Die Repraͤsentanten⸗Kammer e in den letzten Tagen mit einem Gesetz⸗Entwurf uͤber die N steuerung der Einfuhr fuͤr Leinengarn beschaͤftigt. Einige M glieder, unter denen Herr Rogier, widersetzten sich jeder d steuerung dieses Artikels. Das Garn muͤsse fuͤr die Belgiste Fabriken als Rohstoff angesehen und behandelt werden, i allgemein bekannt sey das national⸗oͤkonomische Axiom, daß e die Einfuhr der zur inlaͤndischen Fabrication dienenden eif nicht behindern duͤrfe; die Belgischen Fabriken koͤnnen des d laͤndischen Garnes nicht entbehren, offenbar schaͤdlich sey es 8 die Einfuhr zu besteuern. Was den Nutzen einer solchen steuerung anlangt, naͤmlich die Beschuͤtzung der inläͤndischen h nengarn⸗Spinnereien vor der Konkurrenz des Auslandes, so vwen bemerkt, daß unsere Maschinen⸗Spinnereien einen solchen Se gar nicht verlangt haͤtten, den Spinnern oder Spinneri aber, welche ohne Maschinen arbeiten, werde ein Einfuhrzoll 7 bis 8 pCt. doch fuͤr ihr so precaires Geschaͤft keinen erhebli Schutz gewaͤhren. Die Gegner der Einfuͤhrung eines Zolles blit indessen in der Minoritaͤt. Ein anderer Streitpunkt war, derselbe nach dem Werthe oder nach dem Gewichte erhe werden solle. Gegen das letztere System fuͤhrt man an, man nach demselben eine unendliche Verwirrung im Tari richten wuͤrde, weil man fuͤr jede besondere Nummer von C und zwar anders fuͤr das Englische, anders fuͤr das Deu besondere Ansaͤtze wuͤrde machen muͤssen. Die Besteuerung h dem Gewicht wurde nichtsdestoweniger bei der Abstimm mit 38 Stimmen gegen 30 beliebt, und darauf mit 36 9 32 Stimmen der mittlere Betrag des einzufuͤhrenden Zal auf 5 pCt. fuͤr rohes und 6 pCt. fuͤr bearbeitetes Garn se esetzt. 1 beinen Ansaͤtze (von 15 bis 35 Fr. pro 100 Kilogr.) und enn lich das ganze Gesetz an, nachoem die Kammer ein Amend ment des Herrn Denef zu Gunsten der freien Einfuhr Wes phaͤlischer Leinen verworfen, ein ministerielles Amendemeg dagegen, wonach das Gesetz nur auf drei Jahre 8c sollte, angenommen hatte. — Uebrigens erneuerte bei Gelegenheit Herr de Foere seine Angriffe auf das Ministen dasseibe, sagte er, sey ein lediglich fiskalisches Kabinet, sehen nichts als auf die Einnahme des Staatsschatzes, lasse das A der Nation und die materiellen Interessen derselben unhen sichtigt u. s. w., wie es dies alles bei Verwersung der renz⸗Zoͤlle gezeigt habe. Der Finanz⸗ Minister antwortete Berufung auf die Mazvritaͤt der Kammer, welche das Ve ren der Regierung in Bezug auf die Differenz-Zoͤlle gu heißen habe, und fuͤgte hinzu, er freue sich jetzt ganz beson jenes Verfahren beobachtet zu haben, da man bei bevorstah den neuen Unterhandlungen der Gunst derselben polite Richter leicht beduͤrfen koͤnnte, welche man durch Einfuͤhn von Differenz⸗Zoͤllen gekraͤnkt haben wuͤrde. Herr de entgegnete, der Minister mißbrauche durch solche Anfuͤhru das Vertrauen der Kammer, und das Kabinet verdiene dst uͤberhaupt nicht; er werde alles thun, was er koͤnne, um“ Majoritaͤt, durch welche das Ministerium sich halte, adsathe und dasselbe zu stuͤrzen.
Deutschland. 4 Hannover, 27. Maͤrz.
„
Se. Koͤnigl. Hoheit der Cf großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz ist gestern von Bonn eingetroffen und im Hotel de Strelitz abgestiegen. Dem nehmen nach wird Se. Koͤnigl. Hoheit uͤbermoegen die I
nach Neu⸗Strelitz fortsetzen. . Leipzig, 28. Maͤrz. Nach dem in diesen Tagen iln teinischer und Deutscher Sprache ausgegebenen Verzeichnist am 21. Mai beginnenden Vorlesungen auf unserer Uni ven waͤhrend des naͤchsten Sommerhalbjahres, werden von 99¹% rern, mit Einschluß der praktisch⸗wissenschaftlichen Uebungen, verschiedene Vorlesungen angekuͤndigt. Unter den Lehrern auch genannt Hofrath Albrecht, der das Deutsche Privatn Hofrath Dahlmann, der die Geschichte Deutschlands seit Reformation vortragen, und Dr. Ewald, welcher, wem nicht einem auswaͤrtigen Rufe folgt, uͤber den Pentateuch, Theologie des Alten und Neuen Testamentes und das 2 krit lesen wird. 8 Karlsruhe, 25. Maͤrz. (K. Z.) In der dritten Sit der ersten Kammer, am 22. Maͤrz, hielt Frhr. von Am) eine Anti⸗Eisenbahn⸗Rede. Er begann seinen Vortrag wie „Wenn ich heute zum letztenmale meine Stimme in diesem he erhebe, so hat nicht leicht ein Gegenstand ständischer Vera mein Gemüth mit lebhafterer Sorge erfüllt. Der Gedanke, dü Votum nicht entscheidend sey, beruhigt mich nicht. „Der Ehn „ muß vor seinem Gewissen das zu rechtfertigen vermögen, wc öffentlicher Stelle spricht, unbekümmert um die unmittelbne seines Wortes. Es gilt hier, wichtige Vortheile dem Lande Khcg ren, die jeder Vernünftige in dem Kreis der Möglichkeit sich ah muß. Sollen diese Vortheile zurückgewtesen werden? Eine 9 moralische Verantwortung! Es sind auf der anderen Seing denkbar, welche die erwarteten Vortheile in Nachtheile, die v in Fluch verwandeln, ja eine ganze Reihe von Geschlechtern zun 9 bringen können.“ Nach einer längeren Betrachtung der vori Frage im Allgemeinen wendet sich der Redner zur näheren be⸗ lung seiner Zweifel an dem günstigen Erfolg der Anlegung ndde jektirten Eisenbahn. Er bemerkt, die Interessen unseres r trennen unser Vaterland in zwei große Hälften, deren Wide h einer anderen Frage materieller Wichtigkeit sich vor wenigen an bereits geoffenbart habe — und er knüpft hieran die Erwöscg Interessen des Oberlandes. „Es werde sich fül siches Erzeugniß desselben ein wesentlicher Vortbeil ergeben s sg verminderten Bau der Halmfrüchte sey theilweise auch der ne bedroht und mit ihm ein zweites hochwichttges Interesse Fbahr ucht. Die Beförderung des Viebhandels durch die 1ggn Prankreich sey zweifelhaft. Das Gedeihen der Handels⸗ 71 und; auch auf einen tüchtigen Viehstand basirt; Hauf, Eichorieg vens⸗ back bedürfen der Eisenbahn nicht. Mit der Hoffnung emtusse ten Weinabsatzes sey dem Oberlande schon bei dem Ansche nic Zollverband geschmeichelt worden, aber es sey dieselbe a
In der gestrigen Sitzung nahm man sodann die eit
Perselbe hat 100,000 Fl. C.
9 “ 1 2
egangen. Es könnte daher nur für den eigentlichen Han⸗ fianage hen die Eisenbahn von Vortheil seyn; aber der Sna. „ Cemité's selbst gestehe zu, daß man sich für Waaren⸗Trausport t Eifenbahn nicht in ausgedehntem Maße bedienen dürfte. Man chne daher vorzüglich auf den Menschen⸗Perkehr und hege hierin oße Hoffnungen, die man auf die Beschaffenheit und die Lage un⸗ res Landes gründet; sie seven aber nicht von so heilsamem Resul⸗ ate, um sie mit der Möglichkeit zu erkaufen, den Landmann, den klei⸗ v Gewerbsmann, unter den Folgen eines möglichen Nichtgelingens Unternehmens vielleicht unterliegen zu sehen. Die Aussichten 84 Berichterstatters der zweiten Kammer auf Entstehung allgemei⸗ ₰ Cisenbahn⸗Verbindungen scheinen ihm zu gewagt. Die jenseitige zahn könne unsere Kultur⸗Interessen allerdings bedrohen, aber es dies auch dann noch möglich, wenn wir selbst eine Eisenbahn be⸗ 8 8 Die durch den Doppelbau veranlaßten Gefahren in Bezie⸗ jug auf die große Anzahl von Arbeitern, die dadurch nöthig wür⸗ u, seyen nicht außer Acht zu lassen. Der Arbeitslohn werde auf ne für den Laudmann lästige Höhe steigen. Der Reduer erklärt sich nicht unbedingt gegen die Aulegung einer Eisenbahn, sondern aubt, daß man das Unternehmen der vielleicht glücklicheren Ausfüh⸗ ung von Privaten überlassen soll, und daß der Staat gewiß Mittel sitzen müsse, um eben so die Vortheile der Verbindung zu sichern, sdie Gefahren der Speculation von der Gesammtheit ab⸗ zwenden. Selbst in Beziehung auf den Finanzplan sev ein pppelter Rechnungsfehler denkbar: die Bausumme koönne den ranschlag übersteigen, und der Zinsbetrag könne sich steigern, sonders da zwischen dem Beginn des Unternehmens und seiner allendung eine so lange Reihe von Jahren liege. Die stoische Ruhe, it welcher in der anderen Kammer vier Millionen auf weit aus⸗ bende Pläne verwilligt und die weitere Sorge der Zukunft über⸗ sen worden, beruhige ihn nicht. Er könne es nicht für weise, nicht rrecht sinden, von Periode zu Periode ohne einen bestimmten Plan, one eine Art von Sicherheit sich in ein Unternehmen einzulassen, bei elchem schon dieser Anfang fürchten lasse, es werde die ökonomische geite, da man aus dem öffentlichen Beutel schöpfe, nicht stets beach⸗ t werden. Es sey daher mit Ernst zu prüfen, nicht ob das Land u Anfang, sondern ob es das Ende des großen Unternehmens zu agen vermöge.“ (Die Erwiederung des Staatsraths Nebenius wer⸗ u wir im Auszug nachtragen.)
Pesth, 20. Mäͤg). (Leipz. Allg. Ztg.) Die Scenen
r Verwirrung, der Angst und des graͤnzenlosen Elendes dauern nunterbrochen fort. Denn wenn auch das Wasser jetzt so tief fallen ist, daß es nur in den Kellern steht, so sind doch alle se schrecklichen und deveerape. Scenen, die als Folge eines graͤßlichen und seltenen Naturereignisses erscheinen, um so utlicher und erschuͤtternder hervorgetreten, als die Gefahr des insturzes der bis in die Grundfesten erschuͤtterten Gebaͤude ohender und in steter Zunahme begriffen ist. Die Haͤlfte die⸗ r so bluͤhenden Stadt ist in einen Schutthaufen verwandelt, anze Straßen sind in Ruinen zerfallen, und selbst in den inne⸗ en, von der Gewalt und der Anstroͤmung des Wassers mehr ver⸗ hhont gebliebenen Stadttheilen sind die meisten Gebaͤude mehr dder minder unbewohnbar geworden. Wer beschreibt die Ungluͤcks⸗ gle, die waͤhrend des ungluͤckseligen Ereignisses, oder in Folge dessel⸗ mstattgefunden haben. Bis zur Stunde sind gegen 1000 Leich⸗ ame aus den zugaͤnglichen Truͤmmern hervorgegraben worden. Die nzahl der in Schutt verwandelten Haͤuser wird, nach beilaͤufiger berechnung, auf 2000 angegeben. er da weiß, welche enorme Nassen von Manufaktur⸗Waaren und Produkten aller Art zu r jetzigen Meßzeit bei uns aufgehaͤuft lagen, der wird wohl rechnen koͤnnen, daß der Wohlstand der meisten Kaufleute auf nge Zeit untergraben ist, da mehr denn drei Viertheile dieser Paaren von der zerstoͤrenden Gewalt des unheilvollen Elementes anz oder groͤßtentheils zu Grunde gerichtet sind. Die Messe aufgehoben worden, und die daraus entstehenden Kollisionen d Kontroversfaͤlle geben zu den schrecklichsten Besorgnissen annigfaltigen Anlaß; doch wird auch von vielen Seiten die phlthuendste Versicherung gegehen, daß Menschlichkeit und chselseitige Zuvorkommenheit Hand in Hand gehen und t einigermaßen den beruhigenden Trost gewaͤhren, daß scht Ales verloren sey. Was endlich die auf den hoͤch⸗ Gipfel gestiegene Besorgniß der Bevoͤlkerung wohl⸗ uend beschwichtigt und mildert, ist die vaͤterliche Huld, welcher der Palatin Erzherzog Joseph nicht ermuͤdet.
- M. aus seiner Privat⸗Chatulle
r Bestreitung der oͤffentlichen und allgemeinen Verpflegung rabreicht. Nicht minder weit greifend und dem allgemeinen lende nach Moͤglichkeit abhelfend sind die von ihm angeord⸗ ten Maßregeln, auf deren puͤnktliche Vollziehung der Sohn 6 Palatins, Erzherzog Stephan, der in dieser Zeit des Drang⸗ ls und der Noth die bewundernswuͤrdigste Thaͤtigkeit entwik⸗ it, sein ganzes Augenmerk richtet. Es wird auch nicht das keringste verabsaͤumt, wodurch Ruhe, Sicherheit, Ordnung d momentane wie Peaag, Abhuͤlfe des trostlosen Zustandes r Verarmten, der Verungluͤckten und Leidenden herbeigefuͤhrt erden koͤnnen. Die Zufuhr von Lebensmitteln (unter Enthe⸗ ng der Mauth- und sonstigen Abgaben) wird unaufhoͤrlich d mit ununterbrochenem Eifer betrieben. Der Armuth id der Arbeitslosigkeit zu steuern, wird jeder Arbeitsmann, ag- und Fuhrloͤhner gegen hohen Lohn dringend aufgefor⸗ rt, sich zur Arbeit zu melden. Spitaͤler werden in Menge er⸗ chtet, Krankenwaͤrter mit hohem Lohn aufgenommen; die Aus⸗ handernden mittelst Dampfschiffen oder zu Wagen auf oͤffentliche osten, sammt Verabreichung eines Zehrgeldes bis zur naͤchsten btation, in die entfernteren Gegenden befoͤrdert. Die Schulen d auf fuͤnf Wochen geschlossen; die Studirenden aber werden den Lehr⸗Gebaͤuden auf oͤffentliche Kosten beherbergt und be⸗ stigt. In jedem Stadtviertel sind Kommissionen ernannt, die e Huͤlflosen zu hekas nen angewiesen sind. Hand in Hand it diesen und aͤhnlichen Veranstaltungen gehen die Huͤlfleistun⸗ n, welche die meisten hohen Adligen, als die Haroly, Sra⸗ ary, Weglevich, Szechenyi, Batthiany), Ruduy u. A. den Verungluͤckten angedeihen ließen und noch lassen. Außer den edeutenden Geldbeitraͤgen und den verabreichten Lebensmitteln gachen flehrers⸗ der genannten Adligen sich anheischig, 100 bis h8 huͤlflose ece. auf ihren Guͤtern zu verpflegen. Auf eiche Weise sind eine große Menge Privat⸗Personen bemuͤht, ach ihren Kraͤften und mit großer Uneigennuͤtzigkeit zur Mil⸗
serung der Noth beizutragen.
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Italien. Neagpel, 13. Maͤrz. (Leipz. A. Ztg.) Der Koͤnig ist
2 estern Nachmittag auf einem Dampfschiff und noch von einem
eiten begleitet in der Richtung nach Sicilien abgesegelt, und * behauptete heute wirklich, er werde die 8ö90 esüüchen. 4 effiztelle Zeitung meldet nur, daß derselbe einige Punkte 45 8 e nehmen wolle. icilien vernimmt man, daß das dort ni avelszericht sein letztes nFe- gefaͤllt und einen sse cahte 88* hrer, Aniello, zum Tode verurtheilt hat; man glaubt, esstrafe werde vom Koͤnig in lebenslaͤngliche Kerkerstrafe
2600 Seelen, und zieht man hiervon die Kinder,
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verwandelt werden. General Sonnenberg soll nun gewiß Ende dieses Monats hierher —3
Nachdem uns seit einiger Zeit nur die aus Sicilien kom⸗ menden Geruͤchte geaͤngstigt, faͤngt es auch bei uns an, zu spu⸗ ken. Man steckt die Koͤpfe zusammen und macht bedenkliche Gesichter; man sieht den Vulkan nicht mehr vor — man fuͤhlt ihn unter sich. Der Grund aller dieser Besorgnisse sind ziem⸗ lich wahrscheinliche Geruͤchte, daß in Modena, Bologna und Rom zahlreiche Verhaftungen stattgefunden, und daß in Folge derselben die hiesige Regierung Mittheilungen uͤber die weite Verzweigung der Giovine lialia in ihren Staaten erhalten, wodurch man sich auch die seit einigen Tagen hier vorgenommenen Verhaftungen und die Entfaltung großer Thaͤ⸗ tigkeit von Seiten der Polizei und des Militairs erklaͤrt. de den elegantesten Theilen der Stadt, wo Palast an Palast steht und am wenigsten Diebereien oder Einbruͤche zu befuͤrchten sind, sieht man jede Nacht zahlreiche Gendarmerie⸗Posten; alle Straßen werden von doppelten und dreifachen Patrouillen durchzogen und die Zahl der Gefangenen ist in der Vicaria, ohne daß man von mehr Verbrechen, als gewoͤhnlich vorfallen, gehoͤrt haͤtte, um ein Drittheil groͤßer als sonst. In der Nacht oder sehr fruͤh am Tage hat man auf mehreren hierher fuͤhrenden Stra⸗ zen gaͤnzlich verschlossene Wagen mit Kavallerie⸗Bedeckung ge⸗ sehen, die ihren Weg gleichfalls nach den Gefaͤngnissen nahmen.
Portugal.
— — Lissabon, 14. Maͤrz. Nicht nur aus den Cortes⸗ Verhandlungen, sondern auch aus einigen Proclamationen, die bei Gelegenheit der letzten Unruhen hier erlassen worden, geht hervor, daß die Regierung genoͤthigt ist, sich auf alle moͤgliche Weise gegen die Meinung zu verwahren, als ob sie noch eine Hinneigung zu der von Dom Pedro gegebenen Charte haͤtte. Ueberall wird von Ministern und anderen hohen Beamten ver⸗ sichert, daß sie der Revolution vom 9. September 1836, durch welche die Verfassung von 1822 wiederhergestellt worden, auf⸗ richtig zugethan seyen, ja, der Praͤsident des Ministerraths hat in den Cortes sogar noch weiter 2* und der ultra⸗ revolu⸗ tionairen oder rein demokratischen waͤrtige Ordnung der Dinge noch nicht genuͤgt, das Zugestaͤnd⸗ niß machen muͤssen, daß die Regierung das wegen seines rebel⸗ lischen Benehmens aufgeloͤste Arsenal-⸗Bataillon wieder neu organisiren wolle. Die Herren Tavares, Estevao, Santa⸗Cruz und Vasconcellos waren es vorzuͤglich, die sich zu Vertheidigern dieses Bataillons aufwarfen, und wenn sie auch sein letztes Betragen nicht gerade rechtfer⸗ tigen wollten, vielmehr versicherten, daß sie selbst ihr Moͤglichstes gethan haͤtten, um die Aufregung zu beschwichtigen, so erklaͤrten sie doch die am 9ten dekretirte Aufloͤsung desselben fuͤr eine Verletzung der fruͤher von dem Visconde Sa da Ban⸗ deira zu Stande gebrachten Uebereinkunft und stellten vor, daß dieses Bataillon die staͤrkste Garantie fuͤr die September⸗Re⸗ volution sey, durch welche die jetzige Constitution eingefuͤhrt worden, daß dem Lande also eine solche Gewaͤhr nicht geraubt werden duͤrfe. Herr Santa-Cruz sagte, er wolle von der pa⸗ triotischen Hand des Conseils⸗Praͤsidenten einen solchen Staats⸗ streich nicht erwarten, worauf dieser denn auch versicherte, daß man das Land der Dienste jener Buͤrger nicht zu berauben beabsichtige, daß man aber zur Aufrechthaltung der militairi⸗ schen Disziplin, ohne welche keine oͤffentliche Streitmacht beste⸗ hen koͤnne, ein Beispiel habe aufstellen muͤssen; das besagte Lorps solle indeß so reorganistrt werden, wie es den Garan⸗ tieen, welche dasselbe seit der September Revolution dargeboten, am angemessensten sey. Diese Erklaͤrung gab der Minister am 10ten d. ab; ob er nun, nachdem jenes Bataillon sich eigen⸗ maͤchtig von neuem organisirt und gestern mit Gewalt und Blut⸗ vergießen hat entwaffnet werden muͤssen, noch in Gemäaͤßheit derselben handeln wird, muß dahingestellt bleiben. Ehe am gestrigen Tage zu dieser Entwaffnung geschritten wurde, die außer jenem Corps auch zwei andere aufsaͤssige Bataillone der Nationalgarde traf, erließ der Befehlshaber der Truppen, George de Avilez, Vis— conde von Reguengo, eine Proclamation an dieselben, worin er die Schuld an der Widersetzlichkeit der genannten Bataillone einigen unredlichen Demagogen und den Agenten Dom Miguel's zuschreibt. Beide, meint er, gingen nur darauf aus, Uneinig⸗ keit unter den Freunden der Revolution vom 9. September zu stiften, die Einen, um gaͤnzliche Anarchie herbeizufuͤhren, bei der sie ihre Rechnung zu finden hofften, die Anderen, um durch List dahin zu gelangen, wohin sie durch Gewalt nicht zu kom⸗ men vermoͤchten. Der Commandeur vergißt auch nicht, die Truppen daran zu erinnern, daß es bei fortwaͤhrenden Ruhe⸗ stoͤrungen nicht moͤglich sey, die Mittel zur Besoldung der Staatsdiener aufzutreiben. Er versichert ferner, daß der beste und groͤßte Theil der Nationalgarde fuͤr die Aufrechterhaltung der Oednung sey, und daß die heroische Stadt Porto mit ihnen gemeinschaftlich die Freiheit und die Koͤnigin vertheidi⸗ gen werde. Der neue Civil⸗Gouverneur, Costa Cabral, der an die Stelle des abgesetzten Herrn Caldeira ge⸗ treten ist, hatte seinerseits am 9ten auch eine Proclamation an die Einwohner von Lissabon gerichtet, in welcher er sich vor Al⸗ lem als eifriger Freund der September⸗Revolution bekennt und der Buͤrgschaften gedenkt, die er fuͤr seine Anhaͤnglichkeit an die⸗ selbe im Felde und auf der Tribune gegeben. „Die Septem⸗ ber⸗Revolution“, sagt er unter Anderem, „wenn auch von den Intriguen und Waffen der Feinde befreit, koͤnnte durch Ver— wirrung und Anarchie von ihren waͤrmsten Vertheidigern den Todesstreich erhalten. Wir muͤssen also durchaus einig bleiben, um einem so traurigen Ereigniß vorzubeugen. Mein Zweck und Wunsch ist, zu warnen und zu versoͤhnen. Vor Krieg muͤssen wir uns huͤten, denn wir moͤchten nun siegen oder ge, bS werden, das Unheil wuͤrde fuͤr uns gleich groß seyn.“
Hier ließen sich noch als Anmerkung die Worte hinzufuͤgen, daß das groͤßte Unheil des Krieges die Geldverlegenheiten der Regierung seyn wuͤrden, aus denen sie selbst der anhaltende
Friede kaum zu reißen vermag.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 26. Febr. Herr Adams hat das Revraͤsen⸗ tanten⸗Haus aufgefordert, zu erklaͤren, daß, da die Regierung leider die an Mexiko gerichteten Entschaͤdigungs⸗Reclamationen der Buͤrger der Vereinigten Staaten zuruͤckgewiesen, auch da⸗ mals keine feindselige Maßregeln gegen Mexiko ergriffen habe, jetzt weiter kein Grund zu einem Bruche mit jener Republik vorhanden sey, und daß daher der Praͤsident aufgefordert wer⸗ den solle, die freundschaftlichen Beziehungen mit jenem Lande wieder anzuknuͤpfen.
Aus den im Kongresse vorgelegten Nachweisungen uͤber die Ausgaben, welche der Krieg in Florida bis jetzt verursacht hat, ergiebt sich, daß dieselben in weniger als zwei Jahren 10,120,000 Dollars betragen. Nach einem Berichte zaͤhlen die Seminolen Frauen und
artei, der auch die gegen⸗
Alten ab, so bleiben etwa 950 Krieger, von denen also jeber
den Vereinigten Staaten schon 15,000 Dollars kostet. Herr van Buren hat in seinen beiden letzten Botschaften diesen Ge⸗ genstand gar nicht beruͤhrt. 1
Die Belagerung und Eroberung von Konstantine, ja die Unterwerfung der ganzen Regentschaft Algier durch die Fran⸗ zosen, hat weniger Schwierigkeiten gemacht, als die Unterwer⸗ fung von 700 oder 800 Wilden in Florida, und man scheint jetzt weiter vom Ziele zu seyn, als jemals. Die Ursache hier⸗ von liegt in der großen Schwierigkeit, die Wilden in den Suͤmpfen und ausgedehnten Gebuͤschen zu erreichen, so wie in ihrer eigenthuͤmlichen und gefaͤhrlichen Art, zu kaͤmpfen. Die Krieger dieses wilden und edlen Volkes druͤcken sich in ihren Anreden an die „bleichen Gesichter“”“ folgendermaßen aus: „Ma⸗ nitulin, der große Geist, gab uns und unsern Vaͤtern diese schoͤnen Jagdgruͤnde, diese herrlichen fischreichen Stroͤme. Sie sind das Eigenthum der rothen Männer. Hier in diesen Waͤldern ruhen in Frieden die Gebeine unserer Vaͤter. Der Boden ist heilig, wir wollen ihn mit un⸗ serem Blute befruchten. Der große Geist wird auf unserer Seite fechten, und wenn dies nicht geschieht, so wird er uns in ein besseres Land versetzen, wo es keine bleiche Gesichter giebt, wo Hirsche, Voͤgel und Fische im Ueberflusse sind, und wo die Skalpe (Kopfhaͤute) der bleichen Gesichter den Muth des rothen Mannes bezeugen. Nein’ wir werden niemals un⸗ sere heimischen Waͤlder und Wildnisse verlassen. Wir wollen fuͤr sie kaͤmpfen. Wir haben die rothe Axt ausgegraben, sie soll mit dem Blute unserer Feinde gefaͤrbt werden.“ In dem letz⸗ ten Gefechte hatten sie Loͤcher durch die Baͤume gebohrt oder standen hinter Schutzwehren von Palmetto⸗Blaͤttern und konn, ten so ihren Feind sicher aufs Korn nehmen, ohne sich selbst bloßzustellen.
Es werden hier naͤchstens vier neue Tagesblatter erscheinen, naͤmlich die „Morning Chronicle“, die im Sinne der Bank re⸗ digirt wird, die‚New⸗York Times and Commercial Advertiser“, ein konservatives Blatt, dann ein demokratisches Blatt und endlich der „Conservative“, dessen Politik schon sein Titel anzeigt. Hü; Im vorigen Jahre wurden im Staate Massachusetts 3364 Sͤͤcke Hopfen gewonnen, die ein Gewicht von 623,648 Pfund und einen Werth von 33,418 Dollars 88 Cents haben. Seit dem Jahre 1806 sind 76,860 Saͤcke geaͤrndtet worden, de⸗ ren Gewicht 16,467,182 Pfund und deren Werth 2,169,429 Dollars 83 Cents betrug.
— In einem Schreiben aus Philadelphia vom 24. Fe⸗ bruar heißt es: „Den allgemeinen Gegenstand der Unterhaltung in allen politischen wie nicht politischen Zirkeln bildet jetzt die dem Kongresse vorliegende Neutralitaͤts Bill, so wie der Zustand von Kanada und der Graͤnze, und selbst die Presse beschaͤftigt sich ausschließlich mit diesen Fragen. Den Nachrichten von den Seen Erie und Michigan zufolge, hat sich ein starkes Corps Patrioten bei Sandusky und ein anderes 20 Englische Meilen noͤrdlich von Detroit versammelt. Es sind dies hauptsaͤchlich Handwerker aus den Vereinigten Staaten, und daher ist ihre Absicht, in die Kolonie einer befreundeten Macht einzufallen, weder in moralischer, noch in voͤlkerrechtlicher Hinsicht zu ent⸗ schuldigen. Sie geben zwar vor, daß sie fuͤr die Freiheit kaͤm⸗ pfen, allein das Versprechen ihres Anfuͤhrers, Jedem 300 Mor⸗ gen Landes und 100 Dollars zu geben, ist wohl der einzige Grund, welcher sie bestimmt hat, einen Einfall in Oher⸗Kanada zu unternehmen. Schieben sie die Ausfuͤhrung desselben einen oder zwei Tage auf, so ist ihre Sache hoffnungslos verloren, indem dann die
ganze Graͤnzlinie mit Britischen Bajonetten besetzt seyn wird. Auch ist es klar, daß die Mehrzahl der Bevoͤlkerung, etwa 400,000 Personen, saͤmmtlich Britischer Abkunft, einer Revolution oder Regierungs-Veraͤnderung abgeneigt sind. Anders ist es dagegen in Nieder⸗Kanada, wo die Bewohner meistens Franzoͤsischer Abstammung sind und fast alle, namentlich in dem Distrikt Montreal, eine Veraͤnderung, jedoch keine foͤrmliche Revolution wuͤnschen, die nur von den Ültra's unterstuͤtzt wird. Es kann indeß nicht geleugnet werden, daß die Franzoͤsischen Bewohner in Nieder-Kanada durch die in Folge des Buͤrgerkrieges er⸗ zeugten Gesinnungen, so wie durch die Verluste bei St. Char⸗ les und St. Eustache, sehr gegen die Behoͤrden aufgebracht sind, und man sagt, die Franzoͤsischen Familien verließen Mont⸗ real in großer Anzahl. Auch sollen in Vermont Waffen in be⸗ deutender Menge angekauft und uͤber die Graͤnze geschafft wor⸗ den seyn. Welche Absichten sie auch haben moͤgen, es wird Alles vergebens seyn, wenn sie nicht schnell handeln, da in Halifax taͤglich Schiffe und Truppen aus Europa ankommen. Selbst einen allgemeinen Aufstand in der Provinz wuͤrde Eng⸗ land bald zu unterdruͤcken und die alte Ordnung der Dinge wiederherzustellen im Stande seyn. Es heißt, daß es auf dem streitigen Gebiet von Maine zwischen Britischen Truppen und Amerikanischer Miliz zu einem Treffen gekommen sey, wobei auf
beiden Seiten mehrere getoͤdtet worden. Man hat die Geruͤchte
uͤber die Versammlungen von Bewaffneten in Sandusky und Michigan, welche den Zweck haben sollen, in die Britischen Pro⸗ vinzen einzufallen, fuͤr wichtig genug gehalten, um daruͤber nach Washington zu berichten. Die Regierung hat sofort Truppen nach beiden Punkten hin beordert, um die bewaffneten Banden sn zerstreuen und die Neutralitaͤt des Landes zu behaupten. Unterdeß haben die Patrioten abermals ein den Vereinigten Staaten gehoͤrendes Waffen⸗Magazin in oder bei Cleveland er⸗ brochen und alle vorhandenen Waffen gestohlen. Man fuͤrchtet, daß es nicht moͤglich seyn werde, diese Bewegungen an der Graͤnze zu unterdruͤcken, da die uͤberdies nur geringe regulaire Armee fast ausschließlich in dem Kriege in Florida beschaͤftigt wird und man sich bei einer solchen Gelegenheit auf die Miliz nicht verlassen kann. Der Gouverneur von Michigan, Herr Mason, hat die Regierung um Unterstuͤtzung ersucht, da er nicht im Stande sey, die Neutralitaͤt zu erzwingen. Der Re⸗ gierung sind indeß jetzt ebenfalls die Hande gebunden, da die
Neutralitaͤts⸗Bill eben jetzt im Kongresse diskutirt wird.”“ 8 EC11“ 1““ “ b
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Berlin, 30. Maͤrz. Auch in Bromberg fand am 17ten d. M. zur Erinnerung an den Tag, an welchem des Koͤnigs Majestaͤt vor 25 Jahren die Landwehr stifteten, ein erhebendes Fest statt. Um 11 Uhr wurde Generalmarsch geschlagen, worauf die Mitglieder des zur⸗ Feier des Tages zusammengetretenen Vereins sich auf dem Rathhause vereinigten und sich von hier in festlichem Zuge nach dem Marktplatze begaben, um dort mit den Truppen der Besatzung und dem zahlreich versammelten Volke einem gemeinschaftlichen Gottesdienste beizuwohnen. Der Konsistorial⸗Rath Romberg hielt die Weih⸗Rede und das Ge⸗ bet, und das Lied „Nun danket alle Gott“ beschloß die got⸗ tesdienstliche Feier. Nach Abhaltung einer großen Parade fand sodann in dem Lokale der Erholungs⸗Gesellschaft, das in eine reiche Waffenhalle verwandelt war, ein Festmahl statt; 176
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