1838 / 110 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1. 8 —. 8 8 4 .

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de Lord Lyndhurst oder den Lord Londonderry zur Tafel lade, 2 das neulich dem Erzbischof von Can⸗ terburyh, als er zu einem Diner bei Ihrer Majestaͤt eingeladen gewesen, nicht der Platz neben der Koͤnigin zu Theil geworden sey. Ein Tory⸗Blatt, der John Bull, hatte naͤm⸗ lich erzaͤhlt, der Erzbischof habe, als er sich der Tafel genähert, den ihm gebuͤhrenden Ehrenplatz schon besetzt gesunden und darauf an die Koͤnigliche Hofhaltung geschrieben, man moͤchte ihn unter solchen Umständen kuünftig lieber mit einer solchen Einladung verschonen. Als Grund der Verlegung seines Platzes an der Tafel wird angegeben, daß der Erzbischof kuͤrzlich der Koͤnigin exen daruͤber gemacht, daß sie am Sonntage 1 reiten pflege. 1 131n Senee wollen die hiesigen Handwerker⸗Vereine, auf Anordnung ihres Central⸗Comité's, zu Ehren der von Bo⸗ tany⸗Bai zuruͤckgekehrten begnadigten fuͤnf Arbeiter aus Dor⸗ chester, die unter dem verstorbenen Koͤnige wegen Theilnahme an gesetzwidrigen Verbindungen zur Deportation verurtheilt wurden, einen festlichen Umzug durch die Hauptstadt halten und dabei jene Arbeiter in einem vierspaͤnnigen, von Postillonen kutschirten, offenen Landauer im Triumph herumfuͤhren. Je⸗ der, der an diesem Zuge Theil nimmt, soll ein karmoisinfarbe⸗ nes Band tragen; der Zug soll sich unter Trompetenschall durch die Haupt-Straßen bewegen und mit einem Feuerwerk be⸗ schlossen werden. Die ministeriellen Blaͤtter sprechen ihr Er⸗ staunen und Bedauern uͤber dies Vorhaben aus und hoffen, daß es wenigstens ohne Ruhestoͤrungen abgehen werde; den arbeitenden Klassen aber geben sie zu bedenken, daß sie weder sich selbst im Allgemeinen, noch jenen fuͤnf Begnadigten durch ihr Unternehmen in der

Regierung, unter der jene Leute deportirt wurden, oder uͤber die jetzige, die sie begnadigte, oder uͤber den Gouverneur der Verbrecher⸗Kolonie, der die Leute vielleicht nicht schnell genug nach Hause zuruͤckbefoͤrdert habe? Das Mitgefuͤhl derjenigen, von denen die Zuruͤckgekehrten wohl eine Unterstuͤtzung zu er⸗ warten gehabt haͤtten, werde man durch diesen Triumphzug eher verscherzen, als gewinnen und jene nur dem Spott und Gelaͤchter aussetzen. . EEIII““

Das Monument zu Ehren Nelson's soll in Trafalgar⸗ Square errichtet werden, wo die Regierung einen Platz dazu bewilligt hat. Die Bildhauer sind aufgefordert worden, Plaͤne dazu einzureichen, ohne daß sie sich an eine bestimmte vorge⸗ schriebene Form zu binden brauchen. In den Kosten,Veran⸗ schlagungen koͤnnen sie bis auf 30,000 Pfd. gehen. Bis jetzt sind 6300 Pfd. an Beitraͤgen zusammengekommen.

Man schreibt aus Martinique vom 22. Januar: „Der Gouverneur von Martinique, Baron von Mackau, hat sich am 11. auf der Fregatee „Terpsichore“ nach Frankreich einge⸗ schifft, und man sieht taͤglich der Ankunft des neuen Gouver⸗ neurs entgegen. Die Insel befindet sich in einem ungluͤcklichen Zustande, die Pflanzer sind entmuthigt, und wenn die Regie⸗ rung ihnen nicht die freie Ausfuhr ihrer Produkte gestattet, so muͤssen sie gaͤnzlich zu Grunde gehen. Mehr als 2000 Ein⸗ wohner sind nach den benachbarten Inseln ausgewandert, wo sie besser behandelt werden, denn hier sind die Steuern unge⸗ heuer und die Huͤlfsquellen so zerstoͤrt, daß die Bewohner un⸗ moͤglich ihre Abgaben bezahlen koͤnnen.“

Aus Mexiko wird unterm 20. Januar gemeldet, daß der Minister des Krieges und der Marine, General Ignacio de Morayn⸗Villamil, seine Entlassung eingereicht hat, worauf diese Stelle dem General Nicolas Bravo angetragen wurde, der indeß bei dem Abgange der letzten Nachrichten sich noch nicht uͤber die Annahme erklaͤrt hatte. An dem genannten Tage hatte der Merxikanische Kongreß die Regierung ermaͤch⸗ tigt, dem Don Manuel Eduard Gorostiza das Gehalt als au— ßerordentlicher Gesandter bei den Vereinigten Staaten bis zu dem Tage auszuzahlen, wo die Regierung seine Mission fuͤr beendigt erklaͤrte.

6 Niederlande.

Aus dem Haag, 14. April. Am Schlusse seines (gestern erwoͤhnten in der Sitzung der zweiten Kammer vom 13ten v. M. gehaltenen) Vortrags sagte der Minister der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten auch noch mit Bezug auf die Note weger Annahme der 24 Artikel, welche unser Gesandter in London an die Konferenz uͤbergeben: „Zu gleicher Zeit ließ die Nieder⸗ laͤndische Regierung in Wien und Berlin erklaͤren, daß, was die 7ersten von den 24 Artikeln anlange, der Koͤnig in die An⸗ nahme derselben willige und zwar auf Grundlage einer Terri⸗ torial⸗Entschaͤdigung des Deutschen Bundes fuͤr das von diesem im Limburgischen abgetretene Landgebiet, welches der Gegen⸗ stand einer besonderen Unterhandlung zwischen dem Koͤnige und dem Bunde werden solle, jedoch mit Festhaltung des Prinzips, daß die Entschaͤdigung sich weder auf die ehemaligen Besitzun⸗ gen der Republik der Vereinigten Niederlande im Limburgischen noch auf das fuͤr den abgetretenen Theil dieser Besitzungen ein⸗ getretene Aequivalent erstrecken duͤrfe: alles dies unbeschadet des im Jahre 1834 zu Wien eingereichten Planes, nach welchem die betheiligten Parteien sich wegen einer doppelten Verbindung mit dem Koͤnigreich der Niederlande und mit dem Deutschen Bunde hinsichtlich des zur Entschaͤdigung Deutschlands bestimm⸗ ten Gebietes zu verstaͤndigen suchen sollten.“”

Amsterdam, 14. April. Die gute Meinunz für Hollän⸗ dische Staatspapiere hat sich an hiesiger Börse fast die ganze Woche über ziemlich erhalten, ungeachtet deren niedrigerer Stand am Markte zu London fortwährend Veranlafsung gab, daselbst gemachte Einkäufe auf hiesigem Platz mit Vortheil wieder unterzubringen; der Umsatz war deshalb uoch immer lebhaft, wenn auch nicht von großer Wich⸗ tigkeit; Integrale behaupteten sich aufangs auf 84 ⁄1 pEt. 8g g nc gen dann bei dem Berichte, daß die hiesige Festigkeit einigen Ein⸗ druck auf die Preise in London gemacht hätten, auf 54 pCt., gestern schien sich aber die bisherige Kauflust merklich gelegt zu haben; da sich besonders viele Verkäufer von Actien der Handels⸗Gesellschaft meldeten, entstand eine beinahe allgemeine Flauheit für Holländische Effekten, welche den Cours der Integralen auf 54 1 pCt. zurück⸗ führte; da nun von einem Zurückweichen am Englischen Markte nichts bekannt ist, scheint man geneigt zu seyn, diese Flauheit dem Inhalte der nun diesseits veröffentlichten Note des Niederländischen Feßendeen an die Mitglieder der Konferenz zuschreiben zu wollen Sproc. Ostindische Schuld stand mehrere Tage auf pari; als aber die durch Köuiglichen Beschluß auf den 30sten d. und nächste zwei Tage festzesetzte Subscription auf 8 ½ Milliouen jener Schuld bekannt

urde, ging der Cours dieser Obligattonen auf 99 pCt. herun⸗ ter. Von den übrigen Staatspapieren sind keine besonders wich⸗ tige Veränderungen zu melden; von denselben variirten bei wenigem Imsatz Spanische Ardoin⸗Obligationen am meisten und folgten darin en Rotirungen von Paris und Antwerpen; der höchste Cours war 97/16, der niedrigste 18 ¾ und der letzte Preis 19 pCt. Haarle⸗ mer ECisenbabn⸗Actien wurden zu 123 ⁄½ pCt. untergebracht. Der Geld⸗Cours ist neuerdings gesunken; für Leihgeschäfte kann man zu ½ pCt. und bei Prelongationen mitunter noch zu ½¼ pCt.

ufommen⸗

ihrer Fragen im Beichtstuhle vorzuwerfen hatte,

oͤffentlichen Meinung nuͤtzen wuͤrden.

5 1 sie, wolle man triumphiren? uͤber die vorige 1b . ; b1 1 hunderts dahin verwiesen zu seyn.

billiger

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Der hiesige Getraidemarkt besindet sich neuerdings unter dem Drucke öffentlicher Versteigerungen; am 20sten d. sollen nämlich circa 9 Last Königsberger Weizen und am 30sten d. M. beinahe 1000 Last Polnischer und 250 Last Restocker Weizen, alle im biesigen Entrepot liegend, öffentlich verkauft werden; der Handel am Markte blieb des⸗ halb sehr unbedeutend, jedoch mußten Verbraucher die vorigen Course anlegen. In neuem Roggen war bei Partien einiger Absatz, wobei 117.118pfünd. Preußischer 172.174 Fl. holte; ferner 120. 121. 122. 12zpfünd einheimischer Roggen 150. 152. 154. 160 Fl.; Hafer ging zu den früheren Preisen ab, nämlich 89. n1 pfünd. neuer feiner zu 88.91 Fl., 85pfünd. geringer feiner 81 Fl.

E“ 1 Der Observateur belge enthaͤlt folgende oerespondenz

aus Luͤttich: „Abgesehen von den Fragen der Versungsmaͤßig⸗ keit und Gesetzlichkeit, welche durch die Vorfaͤlle in Tilff in Anre⸗

gung kommen, tritt eine nun erwiesene und allgemein anerkannte

Thatsache hervor das Ziel der Missionaire. So lanze man ihnen nur die Maßlosigkeit ihrer Kanzelreden, die Unschicklichkeit 1 konnten sich ei⸗ nige leichtglaͤubige Gemuͤther noch einbilden, daß ein durch Un⸗ wissenheit geleiteter, falscher Eifer sie auf Irrwege fuͤhre, daß aber im Grunde ihre Absichten aufrichtig seyen. Diese Mei⸗ nung ist jetzt nicht mehr zulaͤssig. Waͤren sie nur nach Tilff gekommen, um religioͤse Ueberzeugungen zu verbreiten, be⸗ seelt von dem milden Geiste des Evangeliums, so wuͤr⸗ den sie sich zuruͤckgezogen haben, n 1 nehmen wollte, so häaͤtten sie nicht das Beispiel eines beklagenswerthen Aergernisses gegeben. Aber nein: was sie wollen, ist die Herstellung der zeitlichen Macht eines ehrgeizi⸗ gen Bischofs, der, mit dem Glauben des Tempels wenig be⸗ schaͤfligt, sich zu langweilen scheint, von dem Geiste des Jahr— Die Missionaͤre hatten ge⸗ sagt, sie wuͤrden ihr Kreuz aufpflanzen, und sie wollten ihr Wort erfuͤllen. Die Gewalt blieb den Missionaͤren. Sie strit⸗ ten uͤber das Gesetz; sie erhoben einen fuͤr die Religion trauri⸗ gen Conflict mit einer Gemeindebehoͤrde; sie trotzten einer gan— zen Bevoͤlkerung, die sie zuruͤckstieß; sie thaten dies Alles, um ihr Kreuz aufzupflanzen. Dieses verehrungswuͤrdige Zeichen wurde Dank der Unordnung und den gehaͤssigen Leiden⸗ schaften, die von ihnen aufgeregt wurden durch sie dem Hohngeschrei und Pfeifen der Menge ousgesetzt, die es in ihrer Hitze selbst Tages darauf haͤtte niederreißen und zerschmet⸗ tern koͤnnen. Allein was lag ihnen an alle dem? Das We⸗ sentliche war, die Oberhand zu behalten, materiell uͤber den Widerstand zu triumphiren; war ihre Eigenliebe befriedigt, so focht sie das Uebrige wenig an. Der „Independant“ wagte, auf die Angabe eines Korrespondenten hin, zu behaupten, es herrsche in unserer Stadt die groͤßte Aufregung gegen die Com⸗ munalbehoͤrde von Tilff. Gegen die Missionaͤre, haͤtte er sagen, und gegen Herrn van Bommel, haͤtte er hinzufuͤgen sollen; denn dieser ist gewissermaßen die erste Ursache dessen, was geschieht. Er ist es, der die Missionaͤre, die meist Auslaͤnder und insge⸗ sammt unbekannt sind, kommen ließ, weil er bei seinem Clerus die noͤthige Geschmeidigkeit fuͤr seine Ansichten nicht fand. Es giebt kein Familiengeheimniß mehr, seitdem die Missionare die Beichte hoͤren, und es wird nachgerade erklaͤrlich, wie Singoi, die in der Stadt vorgehen, dem Bischof bekannt sind. Alle diese Excesse entfernen mit jedem Tage den verstaͤndigen und aufrichtigen Theil des Clerus mehr von dem Oberhaupte, das man ihm gab. Ich betheure Ihnen die Unzufriedenheit der Geistlichen. Der „Courrier de la Meuse“ glaubte mich durch Bekanntmachung von Leumundszeugnissen, die ihm von meh⸗ rern Geistlichen geliefert wurden, des Leichtsinns und der Luͤge zeihen zu koͤnnen. Ich bewies bereits, welch unbedeutenden Werth solche Zeugnisse haͤtten; jetzt aber kann ich Ihnen mel⸗ den, daß, wie unbedeutend sie auch seyen, es Priester giebt, die sich der Ausstellung solcher Zeugnisse weigern, weil sie das Be⸗ nehmen ihres Bischofs nicht billigen koͤnnen, und weil sie auf ihr Gewissen nicht luͤgen wollen. Der „Courrier de la Meuse“ wird sich wohl huͤten, uns diesmal der Luͤge zu zeihen, denn er weiß, daß man ihm Namen entgegenstellen koͤnnte.) Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. April. Der Koͤnigl. Daͤnische Gesandte, Graf Molttke, wird zu Anfang k. M. Stockholm mit seiner Familie mit Urlaub auf ein Jahr verlassen, wodurch die diplo⸗ matischen Cirkel und die vornehme Gesellschaft viel verlieren. Graf von Plessen wird inzwischen der Gesandtschaft vorstehen. Der Oesterreichische Gesandte, Graf Woyna, kehrt im Anfang Mai auf unbestimmte Zeit nach Wien zuruͤck. Er hinterlaͤßt in Schweden zahlreiche Freunde und eine ehrenvolle Erin⸗ nerung. b Man spricht hier von einem neuen Handels⸗Vertrag mit Hannover, dessen Stipulationen fuͤr beide Laͤnder sehr vortheil⸗ haft seyn duͤrften. Deutschland. 17. April. Im Jahre 1837 sind in hiesiger Residenzstadt 920 Kinder (incl. 15 Todtgeborner) Jahre 1836. Konfirmirt sind 445 und gestorben 692 Menschen,

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Hannover,

Koͤniglicher geboren, 26 mehr als im Kinder, kopulirt 196 Ehe⸗Paare 23 mehr als im Jahre 1836.

Dresden, 18. April. Nach einer mehrmonatlichen Krankheit ist der General⸗Lieutenant von Nostitz, Kommandant der Festung Koͤnigstein, gestern Vormittag hier mit Tode abge⸗ gangen. Die Leiche wird Morgen von hier nach Koͤnigstein abgefuͤhrt werden, um dort mit den dem Verstorbenen zukom⸗ menden militairischen Ehrenbezeugungen beerdigt zu werden.

Professor Bendemann hat uns auf einige Wochen wieder verlassen und ist nach Duͤsseldorf und Muͤnchen gereist, um be⸗ sonders an letzterm Orte sich noch mit einigen technischen Vor⸗ theilen der neuen Frescomalerei vertraut zu machen, bevor er seine erste hiesige große Arbeit beginnt, den Thronsaal im Koͤ⸗ niglichen Schlosse mit Fresken auszuschmuͤcken. Die Entwuͤrfe dazu sind vollendet und berechtigen zu bedeutenden Erwartungen von der Ausfuͤhrung.

Muͤnchen, 15. April. Heute nach 11 Uhr verfuͤgte sich Se. Majestaͤt der Koͤnig mit großem Cortege in die Allerheili⸗ gen Hofkirche, um dort dem Hochamte beizuwohnen. Abends ist großes Hof⸗Konzert. Die Abreise des Monarchen nach Aschaffenburg ist auf den 28. April festgesetzt, falls bis dahin nicht anders verfuͤgt werden sollte.

Nuͤrnberg, 16. April. (Nuͤrnb. K.) Durch die neue⸗ sten, heute eingegangenen Berichte aus Triest vom 10ten d. erfaͤhrt man, daß die Krankheit des Ministers v. Rudhart nach mehrtaͤgiger sehr bedenklicher Krisis eine gluͤckliche Wen⸗ dung genommen hat, und derselbe von den Aerzten außer Ge⸗ fahr erklaͤrt worden ist. Durch haͤufiges Aderlassen, Ansetzen von Blutegeln u. s. w. ist der Patient indessen noch so ge—

als man sie nicht auf⸗

schwaͤcht, daß seine voͤllige Wiederherstellung einen mehr lichen Aufenthalt in Triest erfordern duͤrfte. rmon

Bamberg, 171. April. Die Prinzessin Eduard von 9 sen-Altenburg wurde heute von einer Prinzessin gluͤckli bunden.

Vorgestern verstarb in einem Alter von 72 Jahren Dom⸗Vikar Joseph Hemmerlein, einer der ausgezeiche Kunstfreunde unserer Stadt, Besitzer einer reichhaltigen Geman sammlung, die er testamentlich der Stadt Bamberg als mah V thum legirt hat Ligg

nach Allem, was ich gehoͤrt habe, wenig wahr⸗

hein h. Ich habe mir alle moͤgliche Muͤhe gegeben, um

4 Abschrift von der Rede zu verschaffen, welche die Koͤ⸗

1 emorgen halten wird, allein die Minister erlauben nicht ein⸗ agpigen nen Blick in dies Dokument; man will jedoch wissen, daß

an einer allgemeinen Amnestie die Rede sey.“

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cheint mir dies

ereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 10. März. In der Debatte uͤber die Neu— alitaͤts⸗Bill, als dieselbe mit einigen Amendements aus dem . wieder in das Repraͤsentanten⸗Haus gelangt war, ließen vorzuͤglich die Herren Legare und Pickens fuͤr und die erren Menefee und Adams ge gen die Maßregel vernehmen. zerr Legare, Mitglied fuͤr Suͤd⸗Karolina, bemerkte, er habe bir Einen Einwurf gegen die Bill zu machen, den naͤmlich, sie zu mild sey, denn er glaube nicht, daß sie den beab⸗ tiäten Zweck erreichen werde. Eines jedoch werde man we⸗ eg⸗ erreichen, und dies Eine sey allerdings von Wichtig⸗ 1 9. sie werde naͤmlich ein Prechender Beweis seyn, daß die nebst seiner Bibliothek dem Kanton Waadt vermacht gegierung der Vereinigten Staaten nichts mit den schaͤndlichen mit der Bemerkung: „Die Zuͤge dieses maͤchtigen Vorfäͤllen zu thun haben wolle, die an der noͤrdlichen Granze des des Schweizervolkes, der die neuen Kantone und ih ereignet haͤtten und noch ereigneten, und daß die Regierung mentlich die von Aargau und Waadt in den Tagcen wens verschmaͤht habe, sich mit Leuten einzulassen, die alle goͤttlichen Bedraͤngniß in seinen Schutz nahm sollen unter uns ae Llnd menschlichen Gesetze mit Fuͤßen ö Er theile uͤbrigens nommen werden.“ Ferner zehn Louisd' Ir zur Errichtung „neltellkemmen die Ansicht des Herrn Patton, daß es ganz ver— Denkmals fuͤr Major Davel, der 1723 auf dem Schaffa ian ssungsmaͤßig sey, wenn bei starken Verdachtsgruͤnden ohne „weil er nach den Wohlthaten erfolglos rang, welche nein blleiteres gerichtliches Verfahren Fen um in Seag genom⸗ genießen.“ Am bezeichnendsten ist aber das den Volfen Aißen und Personen verhaftet wuͤrden; die Verfassung werde seines letzten Willens zur Pflicht gemachte Verfahren hinstes Atetmehr dadurch gefaͤhrdet, wenn man bestehende Vertraͤge ver⸗ seiner Korrespondenz mit dem Kaiser von Rußland: „Darms tze und Personen unterstuͤtze, welche im Begriff staͤnden, einen Grundsaͤtze und meine Sprache heißt es dort nicht ntrieg gegeer eine benachbarte Nation zu beginnen, die mit den

den Launen der Maͤchtigen der Erde wechselten, so wuͤnscen Pereinigten Staaten im Frieden lebe. Die kriegfuͤhrende Partei an wenn einige dieser Schriften mich uͤberleben sollen, daß cge

ee Graͤnze stehe zu den uͤbrigen Nord⸗Amerikanern in demsel⸗ schehe, ohne daß sie verstuͤmmelt worden seyen. Ich besca en Verhaltnisse, wie Philipp II., der ebenfalls stets bemuͤht darum meine Testaments⸗Vollzieher (die Herren Perdonm

Be n, I. April. (Schweizer Bl.) Das jetzt ven fentlichte Testament Laharpe's vom 25. Juli 1837 bietet ni rere eigenthuͤmliche Zuͤge zur Charakteristik des ausgegeichne Mannes dar. Seine Gartin, mit der er 45 Jahre verbynch war, wird dadurch zur Universal⸗Erbin eingesetzt; aber zaes reiche Vermaͤchtnisse sind an verschiedene Unterrichts⸗ und ne thaͤtige Anstalten ausgesetzt. Darunter sind aufzufuͤhren“ Bildniß des Kaisers Alexander, wesches der Verstorhen

wesen sey, Verwirrung und Unordnung zu verbreiten, zu den

Chavannes und Monnard), eher Alles zu vernichten, als nag brigen Europaͤischen Staaten. „Soll etwa von uns gesagt Verstuͤmmelung einzuwilligen oder dazu die Hand zu bietn perden“, so schloß er seine Rede, ”] nicht im Stande setze besonders das Vertrauen in sie, daß weder Veisprtt vesen seyen, energisch gegk dfe c eth vce viss ten. diese noch Drohungen sie vermoͤgen werden, dieses anvertraute Gäncah Hande von Algierern und 98 st innerhalb unserer Graͤnze ihren Haͤnden zu geben. Sollten sie voraussehen, es nichy fzutreten, weil 1e viel 89 Einigen, die ihnen zugethan versehrt in diesem Lande bewahren zu koͤnnen, so mage ehend, damit anstoßen wuͤrden? Nein, diese Lehre hasse und ver⸗ trachten, es nach England zu senden, oder nach Frankent scheue ich und hoffe, daß das Haus nicht E— den Grafen von Lasteyrie oder an Herrn G. von Aefeea s zu thun, was in seiner Macht steht, V diesen abscheulichen In England an Lord Brougham, von dem ich zwar ritteg orfaͤlen ein Ende zu hhc . 1.5 Menefer⸗ Mitglied Ehre habe persoͤnlich gekannt zu seyn, dessen unabserge t Kentucky, . fuͤr eine der ersten Charakter und dessen Grundsaͤtze mir aber ein gaͤnzliches! flichten der EEE11A1A* durch besondere Gesetze trouen einfloͤßen. Oder nach den Vereinigten Staatmn uss zwingen, den von der Nation eingegangenen Verpflichtungen Ich bin weit entfernt, die Briefe, die diese Sammlung ie en. Dies sey auf alle Nationen, aber vorzuͤglich zu uͤberschaͤtzen. Ich glaube bloß, daß sie dazu beitragen m f Nord⸗Amerika anwendbar, dessen eigenthuͤmliche und von den, den Monarchen, an den sie gerichtet waren, biß en anderen abweichende Institutionen bei anderen Regierun⸗ schaͤtzen zu lehren, und daß es nur an einer umßtg n eben öeb Nord⸗Amerika habe daher durch gen Zukunft steht, uͤber ihren Werth einen Spruc pi geringste Abweichung von dem Grundsatze der absoluten len.“ Das Testaͤment endet mit folgenden Worten: h chteinmischung in die Angelegenheiten anderer Nationen wohl, Freunde, bewahret mein Andenken. Was nichtiig 9 8 zu (ae an hh an mir war, wird ohne Zweifel zur Quelle zuruͤckgettgsm, zn erfüllen, sie baben auch Reahte a Eeeupten, Und se aeer aus der es geslossen, und wenn es Erinnerungen jenses e der Erfüllung der einen nicht weniger bereit seyn, als zur Be⸗ Grabes giebt, so lebt ihr im Andenken eures Freundes d ptung der anderen. Aber selbst bei Erfüllung ihrer Pflichten liebte sein Vaterland und sann unaufhoͤrlich auf die U seen die Nationen auf die Umstände Rücksicht nehmen, und felbst seine Unabhaͤngigkeit zu sichern und ihm die Einrichtunmg anerkanntem Unrecht muß die billige Genugthunng verweigert verschaffen, ohne die weder wahre Freiheit noch oͤffentlicher en den, dieselbe mit einer Drobung gefordert wird, indem dies bestehen kann. Seine Anstrengungen waren nicht imman s LE18161““ 1“ andere Fälle Gluͤcke beguͤnstigt, sie zogen ihm selbst Plackereien zu, dieigt ge. 4“ ö greifen ließen, daß er den oͤffentlichen Geschaͤften entsagn ges Alles läͤft sich nun auch auf die dem Hause borifssende Lilh Wenn den Feinden der wahren Freiheit ihr Gewissen unggwenden, die den Zweck hat, die Unerdnungen an der Gränze zu was sie gegen diese Freiheit versucht haben, so vergebe ait terdrücken. Sie ist durch die Botschaft des Präsidenten im Ja⸗ ihnen. Moͤge die wahre Aufklaoͤrung unvermerkt an diett , worin auf jene Unordnungen hingewiesen wurde, hervorgerufen gensten Stellen dringen, bei den Menschen aller Volksklasset den. Diese Bell ist jedoch nicht, wie es seyn sollte, ein allgemei⸗ gang finden, die ja alle ein gleiches Recht haben, unterrichter zar Gesrtz, das sich auf unsere Verpflichtungen gegen alle Nationen den; moͤge jene Aufklaͤrung ihre Bildung befoͤrdern, se neh eböbbae eee benachbarte Ration,

II“ S je aroße Sace sol nur auf Großbritanten anwendbar seyn. Es ist, in seiner gerechter, menschlicher machen, und moͤge die große Lr prünglichen Form, wesentlich eine Bill zum Besten Großbritaniens Freiheit, die wir von so vielen Charlatans, so vielen Sc— d man würde sie eeee Bill zu r weria ge. und Heuchlern verrathen, verstoßen, beschimpft sahen, moge n Anfrechthaltung der Königlichen Autorität in den stets im Gefolge der Aufklaͤrung, von der sie unzertrennlc ritischen Provinzen von Nord⸗Amerika nennen können. am Ende triumphiren, zum Heile der armen Menschheit. ahth bin durchaus dafär, daß die Pflichten gegen andere Natio⸗ Glauben an diese Zukunft, die mich uͤber die Gegenwartt ti zerfüclt werden, allein die vorliegende Maßregel geht offenbar schließe ich mein Testament.“ Im Waadtlande vereinigt LEE1 dadurch nicht nnr Pflichten erfüllt, sondern sich, Laharpe ein Denkmal zu errichten, und das Dentm Gunsten ng.9e EEEE1“ ein eigentliches Werk des Vorkes werden, da der gewegle ugländer auf das Recht, au der Gränze Schleich⸗ Beitrag die kleine Sun von fuͤnf Batzen nicht üͤbefst

del zu ktreiben, ein Recht von großem Werth, welches man nicht mschtdigung aufgeben darf; die Bill nimmt den Bürgern der ten darf. 1 reinigten Staaten zugleich das Recht, Waffen zu tragen und durch 8 e Jury gerichtet zu werden.“ Der hiesige Constitutien er xZu 1 Majestat 6 Koͤnig haben! S nun darauf hin, daß bei dem Ausbruch huldreichst bewogen gefunden, zur Erweiterung der büe e der Praͤsident ganz ruhig zugesehen, 4 116“ in Kavital von 200 b Deginm der Unruhen in Kanada jedoch sogleich die Unterrichts⸗Anstalten im Fuͤrstenthume ein Kapi 4 rger der Vereiniaten St Ral j . en zu bewillige velche ächst zur äeh. Finmitsehnme üö igten Staaten in einer Proclamation vor je⸗ Schweizer Franken zu bewilligen, welche zunaͤchst zu an Einmischung in die Streitiaker Hroclamation v 3 tung einer Akademie angewendet werden sollen. Das Kgs Unterthanen voie Streitigkeiten Großbritaniens mit des⸗ soll durch eine jaͤhrliche Auszahlung von 20,000 Schv. pzer Eile die Geseßen habe. Jetzt wolle man nun in moͤg⸗ mit der die Staats⸗Kasse beauftragt ist, gebildet werden. gf muͤsse hdes d zesetze zum Besten Großbritaniens amendiren, mit die neue Einrichtung indeß ohne Verzug in Virkcrgpzu man verpstichter bestehen, daß man nur eben das thue, treten koͤnne, haben Se. Majestaͤt der Koͤnig die Gnade 9 Nation nicht und auch der unbedeutend⸗ aus den Allerhoͤchsten besondern .ga F, 000 Fr. vnsg ihr. Herr Pickens 3 Pan d fas e99 Kacbich ö“ velche fuͤr die ersten Kosten der Einrichtung, fuͤr die vazn das Wort nahr 7 zeregl üd⸗Karolina, we 1 die Vergroͤßerung des Stamm⸗in errn ö1.“ „nwarf in Bezug auf die Bemerkung des bestimmt sind. Der Plan und die Statuten der an öniglichen“ 88nn zur 851W 1 25 3 orgele er itaͤ estimmt ser e Frage au Sr. M dem Koͤnige zur Genehmigung! es etw 98 ey, Frage auf, 1“ . 4 8 er Bunle 1 nd etwa 000 Indianer ei Detroit Aus einer kuͤrzlich angestellten Zaͤhlung U Veanecsca eingestandenen Zweck nege hasees 8 ergiebt sich, daß dieselbe im Jahre 1837 auf 59,418“ anada zu unterne 8 N.

Jahre d hmen? und ob etwa eine Bill zur Verhi⸗ 2. n Jahre N. rung v G ind ob etwa eine Bill zur Verhin⸗ gestiegen war, waͤhrend das Fuͤrstenthum im Jah g von Unordnungen dieser Art mit Recht eine Bill zur 58,627 Einwohner hatte.

Neuchatel, 12. April. theilt Folgendes mit: „Se.

terstuͤtzung der nnhe⸗ . Lön glichen Autoritaͤt in Kanada genannt wer⸗

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann von Sachsen bense England zu beobachten hätten, 1ga. däh Pchen

inaetnosren. zroßbritaniens von Buͤrgern dar 6. April in Se eingetroffen orden waͤre. Er bdurgern der Vereinigten Staaten verletzt 6 Portugal. Mitglied im Ernste dar vench kaum glauben, daß irgend ein vondenten in Lisses⸗ün Vagabunde zaran denke, das Verfahren jener gesetzlo⸗

Der Times wird von ihrem Korresponden die Depun ünne es doch dee Graͤnze vertheidigen zu wollen. Man

8 7 „; 94 8 wer el Ir 9— 1 1 8 1 2 2 8 5 . unterm 3. April geschrieben: „Heute Fe. morgen widd irwickelt werde dulden, daß die Nation in einen Krie den Eid auf die neue Constitution leisten, 2es auftt eühhnn 3 eine Bande Verworfener, i F.

„. 5 8 die Cortes ung auf Pluͤnderung, Feindseligkei worfener, in der Hoff⸗ Koͤnigin dieselbe beschwoͤren und dann die Eoddas Mangheiation beabsichtine 99 Feindseligkeiten gegen eine befreundete Der Oberst⸗Lieutenant der National⸗Garde, J n RF ge. Dann moͤge man es nur gleich heraussa⸗ welcher auf Befehl der Koͤnigin seines Am h bas man alle Nationen, die einen Koͤnig haten bekrie 14 ist von den Gemeinen seines Bataillons zum z.Er protestire dagegen, daß man 5 8 nes H ee“ n, unter dem Vorwande erwaͤhlt worden. Der Civil⸗Gouverneur⸗ ha n in S c⸗ des neutralen Handels zu schuͤtzen, die Nation in hoͤre, den Befehl gegeben, daß nur 15 Mann ballen, n l sen seieg verwickle. Herr John Auiney Adams bemerkte taillon morgen bei, den Cortes Dienst thun 7e Man eill angegeben hoer man ganz unumwunden als Zweck dieser Erscheinen jenes Offiziers daselbst zu verhineefinden solle/ zegeben habe, die Insurrection viel von einer Bewegung, die morgen statt 8. v

.“

in Kanada zu unter⸗

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druͤcken, die indeß, so weit man wisse, eben so gesetzlich sey, wie die der Vereinigten Staaten es gewesen.

„Ich habe“, fuhr der Redner fort, „durchaus nichts gegen die Regierung von Großbritanien, allein es sind noch gewisse Fragen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritanien zu erledigen, wobei uns großes Unrecht geschehen ist, und diese Fragen stehen mit dem vorliegenden Gegenstande in nahem Zusammenhange. Die Her⸗ ren mögen immerhin, wenn es ihnen beliebt, drei Stufen annehmen, die eine Ration durchlaufen muß, ehe sie aus dem Zustande einer Kolonie in den ciner Nation übergehen kann; sie mögen immerhin dem Hause erzählen, daß Kanada sich auf der ersten und Texas auf der dritten Stufe befinde, und daß wir daher ein Gesetz annehmen könnten, das auf Kanada, aber nicht auf Texas passe. Als die Bot⸗ schaft des Präsidenten verlesen wurde, da hoffte ich, wir würden uns als eine Nation zeigen, die sich ihrer Pflichten und Rechte bewußt und bereit ist, gegen die schwächste wie gegen die stärkste auswärtige Macht dieselbe Gerechtigkeit zu üben; ich hoffte, daß die Bill auf gleiche Weise auf die beiden Enden der Union angewendet werden sollte, allein ich habe mich getäuscht, denn sie ist in der That nichts weiter, als eine Bill zur Unterdrückung der Insurrection in Kanada. Was die Behauptung betrifft, daß die Pflicht der Meutralität nur auf die erste der oben erwähnten drei Stufen anzuwenden sey, so bin ich der Meinung, daß die Pflicht der Neutralität für eine dritte Macht stets dieselbe bleibt, und der Umstand, daß eine Nation mit uns zusammengränzt, ist für uns keine größere Veranlassung, ein Gesetz zur Unterdrückung einer Insurrection anzunehmen. Die Bill hätte sich eben so wohl auf Mexifko und Texas, wie auf Großbrita⸗ nien und Kanada, bogteben müssen. Unsere Pflicht ist Reutralität, und wir haben kein Recht, die Insurgenten des einen Landes Re⸗ bellen zu nennen. Es ist dies das erste Beispiel, wo die Vereinigten Staaten, wenn sie einmal Partei genommen, sich gegen das Volk erklärt haben. Wenn der Kongreß, entweder weil der Gouverneur von Kanada und der bhi sige Beitische Gesandte es verlangen, oder weil es unsere eigene Würde erheischt, das vorliegende Gesetz anneh⸗ men muß, so bitte ich wenigstens, es mit deutlichen Worten zu er⸗ klären, daß wir nicht die Kanadischen Insurgenten unterstützen oder aufhetzen, sondern der Britischen Regierung in der Unterdrückung der⸗ selben beistehen wollen.“

Die Bill wurde darauf mit den Amendements des Senats noch einmal zum Druck verordnet.

In einem Schreiben aus Philadelphia heißt es: „Mit wahrhaftem Bedauern melde ich Ihnen die Anwesenheit eines Feindes an unseren westlichen und suͤdwestlichen Graͤnzen, der weit furchtbarer, als das Schwert, weit toͤdtlicher, als die Kugel ist; es ist ein Feind, der den Menschen ploͤtzlich mit furchtbaren Kraͤmpfen toͤdtet; es ist die Pest in ihrer graͤßlich— sten Gestalt, die sich indeß bis jetzt auf die Indianer beschraͤnkt hat. Diese toͤdtliche Krankheit soll einerlei seyn mit dem schwar⸗ zen Tode, der vor fuͤnf oder sechs Jahrhunderten in England und dem uͤbrigen Europa wuͤthete. Die ersten Schmerzen fuͤhlt der Kranke im Kopf und in den Beinen, und nach zwei Stun⸗ den ist er eine Leiche. Nach dem Tode schwillt der Koͤrper un⸗ geheuer an und wird ganz schwarz. Die Verwuͤstungen dieser Krankheit in den Prairieen sind furchtbar; in wenigen Wochen sind 33,000 Wilde daran gestorben. Von 1600 Mandan⸗In⸗ dianern sind nur 35 am Leben geblieben und von den Assini⸗ boern 10,600 gestorben. Ueberall bezeugen verlassene Wigwams, neue Grabhuͤgel oder verwesende Koͤrper die traurige Entvoͤlke⸗ rung der Indianischen Waͤlder und Prairieen. Die Kraͤhen⸗ und Schwarzfuß „Indianer, welche Washington Irving in sei⸗ ner „Astoria“ so schoͤn schildert, haben furchtbar gelitten; viele kleinere Staͤmme sind mit Maͤnnern, Frauen und Kindern zu dem großen Geiste abgerufen worden, und nicht Einer ist uͤbrig geblieben, um zu erzaͤhlen, daß sie einst ein Volk von Kriegern waren! Die Krankheit soll sich zuerst in der Form von Blattern unter den Handelsleuten gezeigt, von diesen sich den Indianern mitgetheilt und unter ihnen den jetzigen gefaͤhrlichen Charakter

angenommen haben.“ 8

8 Inl and.

Danzig, 15. April. Die hiesige Handels⸗Akade⸗ mie erfreut sich eines gedeihlichen Fortgangs. Nach dem kuͤrz⸗ lich erschienenen sechsten Jahresberichte ist die Anstalt waͤhrend des verflossenen Jahres von 21 jungen Leuten benutzt worden. Es befanden sich naͤmlich 4 Zoͤglinge in der lsten und 14 Zoͤg— linge in der 2ten Klasse; 3 andere junge Leute nahmen an ein⸗ zelnen Vortraͤgen und Uebungen Theil. Die bisherigen Zoͤg⸗ linge der 1sten Klasse haben am 31. Maͤrz die Anstalt mit dem Zeugnisse der Reife verlassen, auch bereits Anstellungen gefun⸗ den. Die Zoͤglinge der 2ten Klasse bilden von Ostern ab die erste. Zum naͤchsten Jahre sind (bis zum 18. Maͤrz) 6 junge Leute in die Anstalt aufgenommen worden.

Potsdam, 18. April. Die Gemeinde zu Alt⸗Medewitz im Ober-Barnimschen Kreise hat mit einem Kosten⸗Aufwande von 4000 Rthlr. fuͤr sich eine Kirche erbaut, und jedes Ge⸗ meinde-Glied hat dazu einen Beitrag von 200 Rthlr. hergege⸗ ben, was die hiesige Koͤnigliche Regierung durch ihr Amtsblatt belobigend zur oͤffentlichen Kenntniß bringt.

Oppeln, 10. April. Am 2ten d. M. beging der Buͤrger⸗ meister hiesiger Stadt, Augustini, sein 50jaͤhriges Dienst⸗Jubi⸗ laͤum, nachdem derselbe 28 Jahre hindurch dem Staate gedient, die letzten 22 Jahre aber der Stadt als Buͤrgermeister vorge⸗ standen hatte. Der Regierungs⸗Präsident, Graf von Puͤckler, verlas bei dieser Gelegenheit eine Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre, der zufolge nicht bloß dem Jubilar durch die Gnade Sr. Ma⸗ jestaͤt des Koͤnigs der Rothe Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife verliehen worden, sondern auch seiner Gattin, fuͤr den Fall, daß sie ihn uͤberleben sollte, eine jaͤhrliche Pension aus Staats⸗Fonds zugesichert wird.

Koblenz, §. April. Der Herr Ober⸗Praͤsident von Bo⸗ delschwingh hat jetzt auch seiner Seits einen Aufruf an die Bewohner der Rhein⸗Provinz zur Linderung des durch die Ueberschwemmungen des Rheins erzeugten Nothstandes erlassen. Der Schade, den das Staͤdtchen Worringen durch der Haͤuser und Felder erlitten, wird darin auf 28,500 Rthlr. angegeben. Derjenige, welcher in den Buͤrgermeistereien Rees, Haldern, Vrasselt und Isselburg angerichtet worden, laͤßt sich noch nicht einmal annaͤhernd uͤbersehen; wie bedeutend er aber seyn muß, ergiebt sich schon daraus, daß die Schließung der gegen 170 Ruthen weiten Durchbruͤche einen Kosten⸗Auf⸗ wand von 30 bis 40,000 Rthlr. erfordern wird, daß alle Aecker, die der Gewalt des Stromes Preis gegeben wa⸗ ren, fuͤr viele Jahre unbrauchbar geworden sind, und daß in der ganzen Inundations⸗Flaͤche die Wintersaat als verloren ün betrachten ist. Hierzu kommt noch, daß in dem Umfang der Ueberschwemmung alle Gebaude mehr oder weni⸗ ger beschaͤdigt und 50 bis 60 Wohnungen armer Tageloͤhner fast ganz zerstoͤrt, auch sehr viele Vorraͤthe aller Art, besonders der aͤrmeren Klasse, vernichtet sind. Gluͤcklicher Weise haben nur zwei Menschen, die sich in einem Kahn retten wollten, welcher umschlug, das Leben eingebuͤßzt. Indem der Herr Ober⸗Praͤsident unter diesen betruͤbenden Umstaäͤnden die Rhein⸗ laͤnder zu milden Gaben fuͤr ihre verungluͤckten Mitbuͤrger auf⸗

fordert, zeigt derselbe zugleich an, daß ihm bereits durch die Vermittelung der Preußischen Gesandtschaft zu London von ei⸗ ner hohen Person, die nicht genanne zu seyn wuͤnscht, ein Bei⸗ trag von 200 Pfd. Sterling zugegangen sey, dem der Herr Gesandte selbst 100 Rthlr. hinzugefuͤgt hat.

Aachen, 15. April. Die Associationen zu indu⸗ striellen Zwecken, welche seit mehreren Jahren in Belgien so reißende Fortschritte gemacht haben, suchen gegenwaͤrtig auch im hiesigen Regierungs⸗Bezirke festen Fuß zu gewinnen. Eine Gesellschaft zur Foͤrderung und Bearbeitung von Metallen mit einem ostensibeln Kapital von 3 Millionen Thalern, eine an⸗ dere mit gleichem Kapital zur Anfertigung von wollenen und baumwollenen Stoffen aller Art, haben, dem Vernehmen nach, die Konzessionirung nachgesucht, waͤhrend die Societaͤt zum Betriebe des Steinkohlenbaues im Wurmrevier mit 1 ½ Mil⸗ lionen Thalern bereits zugelassen, eine Aachener Bau⸗Gesell⸗ schaft mit ½ Million Thalern im Entstehen begriffen und die Actien⸗Unternehmung der Eisenbahn von Koͤln zur Belgi⸗ schen Graͤnze mit 4 ½¶¶ Millionen Thalern bereits begruͤndet ist. Wenn jene Belgischen Unternehmungen, bei denen hunderte von Millionen figuriren, auch die Presse und einen großen Theil des Publikums geblendet haben, so hegt doch der beson⸗ nene Staatswirth gerechte Bedenken, ob in dem gewerblichen Associationswesen die Kennzeichen des industriellen Aufschwungs und die Elemente der Foͤrderung des Gemeinwohls wirklich enthalten sind. Das universelle Prinzip aller dieser Actien⸗ Vereine geht, den vielfach gemachten Erfahrungen nach, dahin, die Konkurrenz, diese große Schutzwehr der Konsumenten, zu zerstoͤren, demnaͤchst aber durch einen Zwangs⸗Preis sich fuͤr die gemachten Anstrengungen zu entschaͤdigen, welche in der Regel um so groͤßer seyn werden, als die guͤnstige Konjunktur nicht abgewartet werden konnte, sondern schnell und um jeden Preis fester Fuß gefaßt werden mußte. Richten sich solche Ver⸗ bindungen gegen die gewoͤhnliche gewerbliche Konkurrenz auf erste Lebens⸗Beduͤrfnisse, so werden sie im hohen Grade gehaͤssig und tragen, wenn auch nicht den juridischen, doch den mora— lischen Stempel des Wuchers. Allerdings giebt es gewerbliche Unternehmungen, bei welchen eine große konzentrirte Kapital⸗ Kraft, wie sie der Einzelne nicht leicht darstellen kann, uͤber⸗ wiegende, staatswirthschaftlich anzuerkennende Vortheile gewährt aber in der Regel wird diese Ueberlegenheit den Vorzug nicht aufwiegen, welchen der sachkundige Selbstbetrieb des guten Hausvaters fuͤr sich hat. Abgesehen von diesem bedenklichen Grund⸗Prinzip der Associationen bleiben noch die Mißbraͤuche, denen sie Thuͤr und Thor oͤffnen, als Actienschwindel, Agiotage u. s. w., zu fuͤrchten. Der Weisheit der hoͤhern Staats⸗Be⸗ hoͤrden kann man indessen die Sorge dafuͤr mit Vertrauen an⸗ heimstellen, daß der in unserer Provinz wohlbegruͤndeten In⸗ dustrie nicht durch gewissenlose Speculationen und forcirte An⸗ lagen nach kurzem Schwindel eine Erschuͤtterung bereitet werde, deren nachtheilige Folgen noch nach Jahren nicht zu verwinden seyn moͤchten. Von den Eupener Tuch⸗Fabriken sind nach Neapel ver⸗ schiedene Sendungen gemacht worden, auch haben die anderen Italiaͤnischen Staaten einige Beschaͤftigung gegeben und aus Holland sind mehrere Bestellungen gemacht worden. In der Levante hat ebenfalls Nachfrage stattgesunden und es wird bei den jetzigen aͤußerst billigen Preisen des Erzeugnisses der Be⸗ trieb nach jenen Laͤndern zunehmen, sobald nur erst die fuͤr Rechnung der Fabrikanten lagernden alten Vorraͤthe geraͤumt seyn werden. Im Wollhandel ist in der letzten Zeit ein ziem⸗ licher Umsatz und insbesondere ein bedeutender Beoebr fuͤr Frankreich und Belgien eingetreten. Der Ausfall in der Ein⸗ fuhr der Spanischen Wolle nach Frankreich, als Folge der poli⸗ tischen Zustände Spaniens, soll diese Nachfrage nach Deutscher Wolle veranlassen. Doch ist nach den neuesten Nachrichten der Bedarf in Frankreich durch die Zufuhren Deutscher Wolle be⸗ reits befriedigt und vor der Hand auf ferneren Absatz dorthin keine Rechnung zu machen. Anders verhaͤlt es sich in dieser Hinsicht mit England, welches, als Hauptkaͤufer der ihm unent⸗ behrlichen Deutschen Schaafwolle, fuͤr deren Absatz vorzugsweise in Betracht kommt. In Folge der gesunkenen Preise haben die seit dem vorigen und seit fruͤheren Jahren dort angehaͤuften be⸗ deutenden Vorraͤthe nach und nach Kaͤufer gefunden und das Verhaͤltniß des Angebots zur Nachfrage! scheint wieder ins Gleichgewicht getreten zu seyn. Eine Besserung der Preise wird jedoch noch gar nicht in Aussicht gestellt. Dessenungeach⸗ tet sind in den Ursprungslaͤndern die Speculationen wieder rege und bereits Kontrakte fuͤr die naͤchste Schur zu hoͤheren Prei— sen als im vorigen Jahre abgeschlossen worden, wohl einzig auf die Hoffnung gestuͤtzt, daß wegen der verminderten Vorraͤthe in England ein ausgedehnterer Begehr nicht ferne und somit das Steigen der Preise wohl moͤglich seyn koͤnne. In den Leder⸗ Fabriken zeigt sich in diesem Augenblick viel Regsamkeit, da gerade jetzt die Versendungen nach der Frankfurter Messe vor⸗ bereitet werden. Indessen spannt man die Hoffnungen nicht u hoch, indem auf derselben eine starke Konkurrenz aus den Bereinsstaaten erwartet werden kann. Viele Gerber haben ihre Leder⸗Vorraͤthe an Frankfurter und Hanauer Lederhaͤndler ver⸗ kauft und vielleicht bessere Preise erzielt, als auf der Messe selbst zu erwarten seyn duͤrften. Die Steinkohlengruben des hiest⸗ gen Regierungs⸗Bezirks sind durchgaͤngig in schwunghaftem Be⸗ triebe und hatten sich bei der anhaltend kalten Witterung eines sehr starken Absatzes zu erfreuen. Im verflossenen Jahre 1837 betrug die gesammte Foͤrderung in den beiden Revieren an der Inde und an der Worm, auf 15 im Betriebe gestandenen Zechen,

Stuͤckkohlen 90,810 Tonnen, Gruskohlen . . . 1,046,485 8

mithin uͤberhaupt 1,137,295 Tonnen,

wobei 2195 Bergleute Beschaͤftigung und Verdienst fanden und wovon der Geldwerth 592,845 Rthlr. betraͤgt. Nicht weniger war der Bergbau am Bleiberge in besonders lebhaftem Betrtebe und verschaffte einer zahlreichen Belegschaft Arbeits⸗Verdienst. Bei dem Betriebe der Eisenwerke und ebenso bei dem davon abhaͤngigen Eisensteinbergbau herrschte eine erfreuliche Regsamkeit. Das Eisen findet fortwaͤhrend zu guten Preisen Absatz, dahin⸗ gegen wird bei den Huͤttenwerken eine zureichende Versorgung mit Holzkohlen immer schwieriger, was Bedenken fuͤr die Zu⸗ kunft erregen muß. Die Nachrichten uͤber den Stand der Winter: fruͤchte sind sehr verschieden, indessen einigen sie sich darin, daß der Raps und die Winter⸗Gerste, in Folge des anhaltenden stren⸗ gen Winters, bedeutend gelitten haben. Im Kreise Iulich ist die erstgenannte Fruchtgattung ganz verdorben und muͤssen die damit bestellten Felder umgebaut werden. Die Preise der Koen⸗ sumtibilien sind ohne bedeutende Veraͤnderung und so billig ge⸗ blieben, daß die arbeitende Klasse durch dieselben sich nicht ge⸗ druͤckt fuͤhlen kann.