7 .
nien handelt,
welcher von den Verhaͤltnissen der Republik zu Großbrita⸗ autet folgendermaßen: „Uater dem unsterblichen Canning unterstützte die Britische Re⸗ gierung eifrigst die Unabhäagigkeit der neuen Staaten Amerika's nnd war die erste Europäische Macht, welche unsere Unabhängigkeit anerkannte und Freundschafts⸗, Handels⸗ und Schifffahrts⸗Verträge mit uns abschloß. Seit dieser Zeit war es zu erwarten, daß die dolrtischen und merkantilischen Verbindungen zwischen beiden Läu⸗ dern immer enger werden und daß, nach Wiederherstellung des Frie⸗ dens und der Ordnung in unseren Provinzen, viele Personen aus den Britischen Besitzungen hier einwandern würden, und es ist zu bedauern, daß vergleichungsweise so Wenige bisher angekommen sind. Ricctsdestoweniger bestehen die freundschaftlichen Verhäluisse mit jener
diefen wichtigen Zweck zu erreichen, wurde das Dekret vom 12. April Mlagn; 28 den Agenten — London die Bedingungen zur Brendigung dieses Geschäftes vorgeschrieben wurden. jese Herr 8rcet cesgien die 2 S der Vorschläge, die sie zu machen ermächtigt waren; allein nach meh⸗ eren Konferenzen sahen sich die Agenten genöthigt, von den in dem rwähnten Dekret aufgestellten Bedingungen abzuweichen, weil die meisten Inhaber Mexikanischer Papiere sich weigerten, Anweisungen üuf Land zu dem festgesetzten Werihe anzunehmen. Man darf indeß uch nicht vergessen, daß sämmtliche Inhaber die Ueberzeugung aus⸗ sprachen, die Regierung
der ein heträchtliches Steigen unserer Paplere. er höochsten Wichtigkeit, daß die durch unsere Agenten mit den In⸗ abern der Papiere abgeschlossene und von unserem Geschäftsträͤger gebilligte Uebereinkunft zur Feststellung der Schuld, wovon unser Kredit im Auslande abhaängt, so bald wie möglich, entweder vollstän⸗ ig oder mit den für nötbig erachteten Modificationen, bestätigt werde. Der Finanz⸗Minister hat bereits zu diesem Zweck beiden Kammern inen Gesetz⸗Entwurf vorgelegt und die nölhige Auskunft ertheilt. Ich habe es dessenungeachtet für meine Pflicht gehalten, bei diesem Gegenstande zu verweilen, der von solcher Wichtigkeit ist für die Er⸗ baltung der freundschaftlichen Verbältnisse, nicht nur mit Großbrita⸗
ien, sondern auch mit den übrigen Europaͤischen Maͤchten, indem es in allen Kontinental⸗Staaten Inhaber von Papieren unserer aus⸗ wartigen Schuld giebt; auch habe ich geglaubt, es nicht mit Still⸗ schweigen übergehen, sondern dem Kongreß zur angelegentlichen Er⸗ wägung empfehlen zu müssen, daß die Britische Regierung wiederhelt auf die Rachtheile und Verluste aufmerksam gemacht hat, welche so viele Britische Familien durch die Verzögerung der Dividenden⸗Zah⸗ kung erleiden. Die Opfer, welche zur Erfüllung dieser Pflicht erfor⸗ derlich sind, werden die heilsamsten Resultate berbeiführen. Die Re⸗ gierung bedauert es, daß sich der Ausführung des Vertrages zur Ab⸗ schaffung des Sklaven⸗Handels Schwierigkeiten entgegengestellt baben.
Von dem ernstlichen Wunsche beseelt, diesen abscheulichen Handel gauz zu unterdrücken, glaubt die Regierung jedoch, es lasse sich zu diesem Zwecke leicht ein anderer, jenen Einwürfen nicht unterliegender Ver⸗ trag mit Großbritanien abschließen.“
Der Theil der Botschaft, der sich auf Frankreich bezieht, ist sehr lang. Die streitigen Punkte werden der Reihe nach ackaezaͤhlt. Einen der Hauptpunkte bildet das von den Fran⸗ zosen ** Anspruch genöͤmmene, ihnen aber bestrittene Recht, sich als Detail⸗Haͤndler niederlassen zu koͤnnen und von ge⸗ zwungenen Anleihen befreit zu seyn. Es wird auch, jedoch ohne die geringste Besorgniß deshalb zu aͤußern, die Anwesen⸗ heit eines Franzoͤsischen Geschwaders im Mexikanischen Meer⸗ busen erwaͤhnt und zugleich die Hoffnung ausgesprochen, daß die Differenzpunkte sich auf guͤtlichem Wege wuͤrden ausgleichen lassen. Die Paragraphen, welche die uͤbrigen Europaͤischen Maͤchte betreffen, sind saͤmmtlich in den freundschaftlichsten Ausdruͤcken abgefaßt. Ganz besonders guͤnstig aͤußert sich aber die Botschaft uͤber Preußen und die anderen Norddeut⸗ schen Staaten, wegen des zunehmenden Handels⸗Verkehrs
zwischen diesen Laͤndern und Mexiko. Derjenige Theil der Botschaft, welcher von den Vereinigten taaten handelt, ist dagegen voll von Beschwerden. Nach Auf⸗
zaͤhlung einer langen Reihe von Unbilden und Beleidigun⸗ gen, die sich das Kabinet in Washington gegen Mexiko erlaubt habe, zeigt der Minister dem Kongreß an, daß das Kriegsschiff der Vereinigten Staaten, „Natchez“, die Mexikanische Brigg „Urrea“ im Hafen von Matamoras weggenommen und daß Amerikanische Kriegsschiffe fortwaͤhrend in den Ge— waͤssern von Texas kreuzten, angeblich, um die Communi⸗ cation offen zu erhalten, in der That aber nur, um den Texianern Huͤlfe zu leisten und indirekt die Operationen des Mexikanischen Geschwaders zu verhindern. Alle diese Ursachen zu Beschwerden seyen der Amerikanischen Regierung durch den Mexikanischen Gesandten in Washington mitgetheilt worden; bis jetzt aber habe die Regierung der Vereinigten Staaten noch nicht die geringste Neigung gezeigt, die Streitigkeiten auf freundschaftlichem Wege beizulegen; vielmehr sey der General Gaines auf das Mexikanische Gebiet eingeruͤckt, ohne daß fuͤr diese Gebiets⸗Verletzung die geringste Genugthung gegeben worden.
K. 1 8 v“
Koönigsberg, 22. April. Am 19ten d. M. wurden in dem Dorfe Klein Nuhr, Wehlauer Kreises, 22 Gebaͤude, dar⸗ unter 11 Wohnhaͤuser, durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt, wobei an 90 Personen alle ihre Habe verloren.
Hirschberg, 25. April. Heute Nachmittag um 5 ¾ Uhr trafen Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht, von Stift Kamenz uͤber Waldenburg, Landshut, Schmiedeberg und Erdmannsdorf kommend, in Hirschberg ein, und setzten, nachdem Hoͤchstdieselben die Bewillkommnung der staͤdtischen Behoͤrden huldreichst aufgenommen, ohne Aufenthalt Ihre Reise uͤber Goͤrlitz nach Dresden fort.
Posen, 26. April. In der Provinz Posen sind bis zum Schluß des Jahres 1837 in 1947 Ortschaften 21,344 baͤuerliche Ackernahrungen, mit einem Landbesitz von 1,191,941 Morgen, ihren Inhabern nach dem Gesetz vom §. April 1823 zum Ei⸗ genthum verliehen, an Diensten in Folge der Regulirungen nach dem angefuͤhrten Gesetz 5,067,626 Diensttage, worunter 1,609,813 Spanntage, nach der Abloͤsungs⸗Ordnung vom 7. Juni 1821 aber in 906 Ortschaften 228,576 Diensttage, wor⸗ unter 91,614 Spanntage, gegen Entschaͤdigung in Land, Rente, Kapital oder ersparten Gegenleistungen, abgeloͤst, 4,232,579 Preuß. Morgen speziell separirt, 700,995 Morgen von verschie⸗ denen lästigen Grund⸗Gerechtigkeiten befreit, und zur Dotation der Schulen fuͤr 1157 Stellen unter andern 9033 Morgen Land hergegeben worden. In Folge aller Auseinandersetzungen sind entstanden 40 neue herrschaftliche Vorwerke, 6268 abgebaute bäuerliche Hoͤfe und 6187 herrschaftliche Dienst⸗Familien⸗ Wohnungen.
Macht fort und werden, sobald nur erst die Zahlung der auswärtigen Schuld festgestellt werden kann, nichts mehr zu wünschen Übrig lassen. Um
Indaber Mexlkanischer Papiere von dem Inhalte; werde gewiß Alles thun, um die Dividenden
zu zahlen. Diese Gesinnungen bewirkten im September und Okto⸗ 1 Es ist daher von
V des Rheins, der Elbe und der Oder verungluͤckten Bruͤder auf⸗ gefordert, hat sich am hiesigen Orte ein Huͤlfs⸗Verein gebildet, der im heutigen Blatte des „Westphaͤlischen Merkurs“ einen Aufruf an die Wohlthätigkeit seiner Mitbuͤrger erlaͤßt. Koblenz, 27. April. Nach einer im heutigen Blatte der „Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung“ enthaltenen Bekanntmachung des Ober⸗Praͤsidenten der Rheinprovinz, Herrn von Bodelschwingh, ist demselben die Summe von 3000 Rthlr., als der auf die hiesige Provinz fallende Antheil desjenigen Geschenkes, das Se. Majestaͤt der Koͤnig aus Allerhoͤchstihrer Chatoulle zur Un⸗ terstuͤtzung der durch die diesjaährigen Ueberschwemmungen be⸗ schaͤdigten Einwohner des Landes zu bewilligen geruhet haben, durch des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz uͤberwiesen worden. Ueber die Verwendung dieses Gnaden Geschentes soll zu seiner Zeit oͤffentlich Rechnung abgelegt werden. In Bacharach fand vorgestern zur Feier der Wiederher⸗ stellung eines Friedensgerichts in dieser Stadt und zur Bewill⸗ kommnung der bei demselben angestellten Beamten, ein Fest⸗ mahl statt, dem, außer dem Staats⸗Prokurator Lippi, die an⸗ gesehensten Bewohner der Stadt beiwohnten, und zu welchem der Kreis⸗Landrath Heuberger durch eine Deputation des Stadt⸗Rathes, die ihm zugleich, als ein Zeichen der Erkennt⸗ lichkeit fuͤr seine der Stadt bisher bewiesene Theilnahme, einen silbernen Ehrenbecher Namens der Buͤrgerschaft uͤberreichte, besonders eingeladen worden. Wie bei diesem Feste uͤberhaupt das Dankgefuͤhl fuͤr eine den Bewohnern durch Koͤnigl. Huld zu Theil gewordene Einrichtung, die sie lange schmerzlich entbehrt hatten, sich auf das Lebhafteste aussprach, so war dies besonders bei dem, dem all⸗ verehrten Landesvater ausgebrachten Toaste der Fall, und als der Landrath, gegen die lorbeerbekraͤnzte Buͤste Sr. Maj. gewendet, mit den Worten schloß: „Der Allguͤtige oben moͤge den Koͤnig seinem treuen Volke noch lange in ungeschwaͤchter Heiterkeit und Kraft erhalten, als einen Befoͤrderer echt christlicher Ge⸗ sinnung und Duldsamkelt, einen Grundpfeiler des Europaͤischen Friedens, einen Schutz und Schirm Deutscher Wissenschaftlich⸗ keit und Aufklaͤrung, Deutschen Gemeinsinnes und Gewerbflei⸗ ßes, einen liebevollen Vater aller Gutgesinnten, weß Glaubens und Standes sie seyen, aber auch ein scharfes Schwert gegen Alle, die des Vaterlandes Frieden boͤswillig zu gefaͤhrden su⸗ chen moͤchten“, da stimmte der lauteste Jubel der Anwesenden in den Donner des Geschuͤtzes ein. Den zweiten Toast brachte der Buͤrgermeisterei⸗Verwalter Borniger auf das Wohl des Herrn Geheimen Staats⸗ und Justiz⸗Ministers von Kamptz Excellenz aus, welcher sich der Buͤrgerschaft in der Erfuͤllung ihrer Wuͤnsche so bereitwillig gezeigt. Wuͤrdig beschlossen wurde das Fest durch eine Sammlung fuͤr die durch Ueberschwemmung verungluͤckten Bruͤder am Nieder⸗Rhein. Koͤln, 25. April. Gestern hatten wir das neue Schau⸗ spiel, zwei Seeschiffe in unserm Hafen sich begruͤßen zu sehen. Der von London gekupfert heimgekehrte „Rhein“ lag, reich mit Flaggen verziert, der Stadt gegenuͤber bei Deutz, und ließ seine Kanonen erschallen, waͤhrend das zweite Rhein⸗Seeschiff, der „Verein“ am diesseitigen Ufer langsam stroman gezogen ward; gleichfalls eine schoͤne Schoonerbrigg, die wohl danach aussieht, hein“ aufnehmen zu koͤnnen.
es in See mit dem erprobten „ sie beide bald mit passender Ladung von
Hoffentlich werden wir daanen segeln, und dann auch das dritte Schiff, den „Kron⸗ prinz von Preußen“ hier ankommen sehen. — Leider haben wir auch einen nicht unbedeutenden Verlust zu melden; am 23. d. brach in einem wohleingerichteten chemischen Laboratorium, man sagt durch das Springen einer Naphta⸗Flasche, Feuer aus, und der schleunigen und sehr thaͤtigen Huͤlfe ungeachtet konnte es doch bei den vielen brennbabren Stoffen und starkem Winde nur theilweise gelingen, das weitere Umsichgreifen der Flamme zu verhindern. Das Laboratorium selbst und ein paar Hinterge⸗ baͤude wurden zerstoͤrt. — Von der Eisenbahn ist zu melden, daß bei dem schoͤnen Wetter die Erdarbeiten verhaͤltnißmaͤßig rasch gefoͤrdert werden; auch mit dem Zurichten der Eisen⸗ sümenen und dem Bau von Arbeitswagen ist man thaͤtig be⸗ tigt. Duͤsseldorf, 26. April. Gestern Abend gegen 7 ½ Uhr wurde das im Theater zahlreich versammelte Publikum durch die eben so unerwartete als hoͤchst erfreuliche Ankunft Sr. Koͤ⸗ nigl. Hoheit des Prinzen Friedrich auf das Angenehmste uͤber⸗ rascht. Hoͤchstdieselben hatten im Jaͤgerhofe kaum vernommen, daß die Frau Prinzessin sich im Schauspielhause befinde, als Sie Sich sofort 17s 99 begaben. Mit lautem Jubel wurden Se. Koͤnigl. Hoheit bei Ihrem Eintritt in die Loge von dem versammelten Hause begruzt. Mittlerweile hatte sich auch in der Stadt die Nachricht von der Ankunft des Prinzen verbrei⸗ tet, so daß am Schlusse der Vorstellung der Markt und die angraͤnzenden Siraßen mit einer wogenden Menge uͤberfuͤllt waren, die beim Erscheinen Sr. Koͤnigsf. Hoheit in ein tausend⸗
Mex. 28. Peru 21. Chili 30.
Portug. 22.
wichtigen Thatsachen bereichert, sowohl in Beziehung auf den Hahen Unterschied von allen Punkten, die zwischen beiden Meeren liegen als auch in Beziehung auf die Höhe der Hauptspitzen des Karkafus ferner in Hinsicht der verschiedenen Art von Barometer⸗Beobachtun⸗ gen, und endlich in Bezug auf die interessante Erscheinung der Luft, spiegelung und der Strahlenbrechung u. s. w. In geographischer 5 zieburg ist die Expedition besonders wichtig durch die von ihr aus. geführte Rirellirung der ganzen Operationslinie zwischen dem klson, schen und Kaspischen Meere in einer Ausdehnung von 800 Weri. 85 alle in den Steppen bemerklichen Punkte, nach beiden Seiten, in einer Ent⸗ fernung von 15 Werst bestimmt wurden. Zur ersten Grundlage füt diese geographische Operation dienten die astronomischen Beobachtu ngen welche auf den beiden äußersten Punkten der Rivellirungslini: unh auf verschiedenen dazwischen befindlichen Punkten angestellt wurden. Von diesen Punkten ausgehend, wurden F auz. gefübrt. und endlich wurde zur Vervollständigung der Rotizen die age der Kirchen, Dörfer, Anhöhen und Hügel in kleinen Eutsernne gen vermittelst des Kompasses bestimmt. In den Steppen, we 9 Berölkerung so gering ist, hat die Expeditson die Lage von 36 , chen, 22 Dörfern und 5 Bergen, so wie einer Insel im Kaspische Meere bestimmt.“
Meteorologische Beobachtung.
1838. Morgens RNachmittags Abends Rach einmaliger
29. Aoril. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdrucd... 328,02“ „Par. 329,23“„Par. 331,71 „Par.] Quellwärme 6,90 N. Luftwärme. + 1,20 R. + 5,60 R. + 1,80 R.] Flußwärme 5,0 0° R. Thaupunkt. +. 0,40 R. — 4,90 R. — 0,90 R.] Bodenwärme 4,8 0 F. Dunstsättigung 89 vCt. 41 vCt. 79 vCt. Ausdünstung 0,024 Rh. Wetter ttrrübe. (Schn.) balbheiter. halbheiter.Niederschlag 0,122 Rh. Wind. 1 WSW. SW. SW. Wärmewechsel +.· 6,50 Wolkenzug... — SW. — — 0,4⁰.
Tagesmittel: 329,87 Par.. †. 2,90 R. — 1,90 R. 70 pECt. SW.
Berliner Börse.
8. — Den 30. April 1838. 16 8 “ 11A14“ mtlichez Fonds- und Geld-Cours-Zettel. A Pr. Cour. 8 Pr. Taur. Briet. Geld. Brief. GCeld. St.-Schuld-Scb. 4 102 ⁄% 102 1 sPomm. Pfandbr. 2 8 100 1 99 1 Pr. Engl. Obl. 20. 4 103⁄1 1025⁄8 [Kur- a. Neum. do. 4 1003 — PrämSch.d. Seeb.— 655/12 6411⁄12—1 %ͥ. do. 4do. 32 100 ⅛6 99 ¾ Kurm.OLbl. m. 1.C. 4 1031 ⁄16 102 ⅞ [Schlesische do. 4 103 ¼ — Nin. Int. Seb. do. 4 102 102 ½¼ Rückat. C. und Z. Berl. Stadt-Obl. 4 103 ½ ½¶—ñ Sch. d. K. u. N. — 901 ½ — KönigsIb. do. 4 — — hün 8 Elhinger do. 4 — — Gold al marco — 215 ¾ 214 ¾ Danz. do. in Th. — 43 ¾ — Neue Ducaten — 18 ½¼ — Westpr. Pfandbr. 4 101 ½ 101 Friedriechad'or — 137⁄12 13 ½12 Grossh. Pos. do. 4 1041 1⁄1 2 —· And. Goldmün- Ostpr. Pfandbr. 4 101 ½ 101 ren a 5 Thl. — 13 ½ 13 Pomm. do. 1 — 100 ¾ Disconto P 3 4
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 25. April. Niederl. wirkl. Schuld 54 ⅛¼. 5 % do. 253⁄16. 5 % Span. 1811⁄⁄ 6. Passive —. —. Freuss. Präm.-Sch. 113. Poln. —.
1017/16. Kanz. Bill. Ausg. Sch. —. Tinsl. Oesterr. Met. 103 ⁄6.
IM
Antwerpen, 24. April. Zinsl. 6. Neue Anl. 18 ⅛1. Br. 9/16. G.
Frankfurt a. M., 27. April.
Oesterr. 5 %% Met. 107. G. 4 % 101 ⁄⁄R. G. 2 ½ % 61 ⅞. 61 ⅞18. 1 % 26 ⅞1. G. Bank-Actien 1750. 1748. Partial -obl. 151 ¼. G. Loose zu 500 Fl. 124. 123 ¾4. Loose zu 100 Fl. 266. G. Preuss. Präm.-Sch. 651⁄2. 65 ½¼24. do. 4 % Anl. 102 ⅞. G. Poln. Logse 66 ½. 66 ¼. 5 % Span. Anl. 12 ⅛⁄. 12. 2 ½ % Holl. 547/⁄16. 54 ¾.
London, 2à4. April. Cons. 3 % 93 ½. Belg. 103 ¾. Neue Anl. 20 ½. Ausg. Seh. 8 ⁄+. 21 ½ % Joll. 54 ⁄¶. 5 % 100. do. 3 % 22 %⅞. Engl. Russ. 111 ¼¾. Bras. 76 ¾.
2. Passive 5. 5 % Port. 33. Columb. 27 ¾.
Paris, 25. April.
5 % Rente fin cour. 107. 70. 30 % fin cour. 80. 00. 5 % Neap. fin cour. 101. — 5 % Span. Rento 21. Passive 4 ¼. 3⁰p 8O8Eo“ 18 4 0
1“““
5 % Met. 107 ⅓2.
v7. 8 y116“ Wien, 25. April.
4 % 100 ¾. 3 % 83 ⅛. 2 ½ % —- 1 %
26 ¼1. Bank-Aetien —. Neue Anl. 620.
stimmiges Willkommen ausbrach. Dem Vernehmen nach wer⸗ den zu heute Abend ein Fackelzug, eine Erleuchtung der Stadt und ein Feuerwerk vorbereitet.
Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, erste Seite, Sp. 3, 3. 18 statt „Fuͤnfundvierzig Jahre“ lies „Fuͤnfundfunfzig Jahre“.
Eu1““
VWissenschaft, Kunst und Literatur.
St. Petersburg. In dem Berichte, den der Minister des öf. fentlichen Unterrichts über bie Expedition zur Bestimmung des Hö⸗ ben⸗Unterschiedes zwischen dem Schwarzen und Kaepischen Meere an den Kaiser abgestattet hat, beißt es unter Anderem: „Die Frage über den Höheu⸗Unierschied beider Meere ist nun bestimmt entschtle⸗ den, und die Geologte ist mit dem giaubwü digen Faktum bereich daß sich anf dem sfesten Lande der alten Welt eme Stelle besindet, deren Oberfläche niedriger als die des Ocecans ist. Auf der ganzen Obersläche der Erde kommt, aller Wahrscheinlichkelt nach, kein ähn⸗ liches Faktum vor; Beispiele davon kann man, und zwar in großer Anzahl, nur im Monde finden, wo ungeheure Tiefen sich unter seine allgemeine Oberflaͤche senken. — Es bleibt jetzt nur die inter⸗ essante Aufgabe zu lösen übrig, die wahren Gränzen und Ufer die ses Bassins auf dem festen Lande zu bestimmen, d. hb. in dem Um⸗ kreise alle Punfte aufzusinden, die mit der Heee des Schwarzen Meeres auf einer Höhe liegen. Die Verbindung dieser Punkte unter sich giebt eine Linie, von der abwaͤrts die Vertiefung unter den Meeresspiegel beginnt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß mit dieser Linie eine Fläche bezeichnet wird, die weit größer ist, als die ganze Ooerfläche des Kas⸗ pischen Meeres, da die Expedition schon einen Punkt bestimmt hat, der vom Ufer des Kaspischen Meeres 63 Werst in gerader Richtung entfernt ist. Es ist möglich, daß diese Punkte, nach anderen Rich⸗ tungen bin, noch weiter entfernt sind; sie aufzufinden wird in der Folge nicht schwer seyn, da man sich nur, in irgend einer Rich⸗ tung, auf eine Höhe von 101 Fuß über die wirkliche Ober⸗ fläche des Kaspischen Meeres zu begeben hat. Jetzt beschäftigen
Muͤnster, 27. April. Nachdem der Herr Ober⸗Praͤsident, Wirkl. Geh. Rath Freiherr von Vincke Excellenz, unterm 4Aten d. M. auch die Bewohner Westphalens zu milden Beitraͤgen fuͤr ihre durch den dieszjährigen Eisgang und das Austreten
„ ISr„ Nibtan. * 0 „ „ die rbeditten .
sich die Astronemen, die an der Expedition Theil genommen haben, mit den Endberechnungen ihrer Beobachtungen, und nach einigen Monaten wird man mit Genauigkeit erfahren, welche reiche Aerndte
Balthasar, Lustspiel in 3 Abth, von C. Blum. lich, musikalisches Quodlibet in 2 Akten,
dramatisches Gedicht von Goethe, in Entre⸗Akts und idie sonst zur Handlung gehoͤrende theils von dem verewigten Kapellmeister Lindpaintner.
oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauber⸗Posse mit 3 Akten, von J. Nestroy. Gaͤdemann, vom zweiten Theater in Hamburg: Zwirn, als Gastrolle.)
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Koͤnigliche Schauspiele. reinse h Dienstag, 1. Mai. Im Schauspielhause: Bruno und
Hierauf: Froͤh⸗ von L. S;2 1
Mittwoch, 2. Mai. Im Schauspielhause: Die Royali⸗
sten, Schauspiel in 4 Akten, von E. Raupach. (Herr Seydel⸗ mann: Cromwell.)
Freitag, 4. Mai. Im Opernhause, zum erstenmale: Faust, Abth. Ouvertuͤre, Nusik ist Fuͤrsten Radziwill, theils von dem
Die eingegangenen Meldungen um Billets sind, so weit
es der Raum gestattet, beruͤcksichtigt, und koͤnnen solche im Bil⸗ let-Verkaufs⸗Buͤreau bis Mittwoch, den 2ten d. M., 6 Uhr Abends, in Empfang genommen werden, nach welcher Zeit die selben anderweit verkauft werden muͤssen.
Königsstaͤdtisches Theater. Dienstag, 1. Mai. Der böoͤse Geist esang in (Herr
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Musik von A. Muͤller.
Mittwoch, 2. Mai. Norma. Oper in 2 Akten, nach dem
Italiaͤnischen, von Seyfried. Musik von Bellini. (Mad. Ernst⸗ Seidler, K. K. Oesterreichische Kammer⸗, und erste Sängerin
des National⸗Theaters zu Frankfurt a. M.: Norma, als Gast⸗ rolle. — Herr von Kaler: Orovist, als Debuͤtl) .
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Redaction unter Leitung von Rheinwald.
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fär die Wissenschaft gemacht bat; sie hat dleselbe mit
Gedruckt bei A. W. Hayn.
zu verleihen geruht.
eingetroffen.
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Bewegung zu treten. Die Verwaltung behauptete, daß die groͤ⸗
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121.
Berlin, Mittwoch den 2ien Mai
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Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
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Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Major Bua, Korvet⸗ un⸗Capitain der Kaiserl. Oesterreichischen Marine, so wie dem Fuͤrstlich Waldeckschen Justizrath Schumacher, Direktor der landschaftlichen Kammer und Land⸗Syndikus, den Rothen Ad⸗ serͤrden dritter Klasse g9 verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Pfarrer Thillen zu Zuͤsch bei Trier den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Instrumentenmacher Simon Skorra das Praͤdikat eines Hof⸗Instrumentenmachers
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Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, Ihre Kaiserl. Ho⸗ heit die Fropherzogin und Se. Konigt Hoheit der Erb⸗ großherzog von Sachsen⸗Weimar sind von Weimar hier
EE 1457 Bekanntmachun
Vom 1. Mai c. ab wird zwischen Berlin und Freien⸗
walde a. d. O. eine taͤgliche Personen⸗Post in Gang gesetzt wer⸗ n, welche 1 4 Berlin: 11 Uhr Vormittags und aus Freienwalde: 7 Uhr Morgens abgefertigt und in Freienwalde: 5 ¾ Uhr Nachmittags, in Berlin: 1 ¾ Uhr Mittags
Zu dieser Personen⸗Post werden zwoͤlfsitzige, auf Druck⸗ bedeckte Wagen in Anwendung kommen Bei⸗Chaisen nach dem Beduͤrfnisse gestellt werden.
Das Personen⸗Geld betraͤgt fuͤr die Tour von Berlin nach Freienwalde oder umgekehrt 1 Rthlr., wofuͤr jedem Reisenden die freie Mitnahme von 30 Pfund Effekten gestattet ist.
Die Benutzung dieser Post zu Reisen zwischen Berlin und Werneuchen, oder zwischen Freienwalde und Werneuchen, fuͤr 15 Sgr., bei gleichem Freigewichte an Effekten, kann nur dann gestattet werden, wenn der sich zu einer solchen Reise Meldende noch im Haupt⸗Wagen Platz sinden kann.
Berlin, den 21. April 1838.g General⸗Post⸗Amt.
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1n Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Duͤsseldorf ist der bisherige Pfarrer zu Wichlinghau⸗
sen, J. F. E. Sander, von der evangelisch⸗lutherischen Ge⸗ meinde zu Elberfeld zum dritten Pfarrer erwaͤhlt und als sol— cher landesherrlich bestaͤtigt worden;
zu Minden ist die durch die Ernennung des Pfarrers Oebicke zum ersten Pfarrer in Marienmuͤnster erledigte zweite Pfarrstelle daselbst dem Geistlichen Jos. Rempe aus Pader⸗ born; die durch die Befoͤrderung des Pfarrers Heidsieck zum ersten Pfarrer in Heepen erledigte zweite Pfarrstelle daselbst dem seitherigen Huͤlfsprediger bei der Neustaͤdter Gemeinde in Bielefeld, Wilhelm Nagel, und die durch den Tod des Pa⸗ stors Ahlborn erledigte Pfarrstelle zu Joͤllenbeck, Kreises Bie⸗ lefeld, dem bisherigen Pfarrer zu Guͤtersloh, Joh. Heinr. Volkening, verliehen worden.
Abgereist: Der General⸗Major und Inspecteur der Re⸗ monten, von Cosel, nach der Rhein⸗Provinz.
255 em ⸗ 9ℳ J 8 8 zaüszir 8 nen 5Er. 2bn Ar 2 h Zeitungs⸗Nachrichten.
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Odessa, 20. April. Am 13ten d. M. sind die Fregatten „Agathopolis“ und „Tenedos“ bei Tagesanbruch nach Seba⸗ opol unter Segel gegangen. Sie haben einen Theil der Truppen eingenommen, welche das Geschwader des Vice⸗Ad⸗ mirals Umanetz dorthin zu bringen den Auftrag hat. Am Abende segelten 4 Schiffe und die Fregatte, welche auf der Rhede lagen, ebenfalls ab.
Am ersten und zweiten (Russischen) Osterfeiertage stoͤrte der Regen und der heftige Wind die oͤffentlichen Belustigun⸗ gen, erst am l6ten d. M. wurde das Wetter etwas besser, und die Bevoͤlkerung stroͤmte zu den Katschelis.
Eine große Anzahl Schiffe der verschiedensten Nationen liegt jetzt auf unserer Rhede.
Rußland und Polen.
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Svx w hte ch“ P rie, 26. April W je D irten⸗K v
„ Daris, 26. April. enn die Deputirten⸗Kammer der Aaficht ihrer Kommission beitritt, so gilt in Frankreich fortan der Grundsatz, daß der Staat nicht berechtigt seyn soll, fuͤr eigene Rechnung eine Eisenbahn anzulegen. Diesen Beschluß zu motiviren, ist der Hauptzweck des von Herrn Arago abge⸗ statteten Berichtes. Das Ministerium war urspruͤnglich von der keinung ausgegangen, es liege dem Staate ob, wie bei jeder
anderen Bewegung in einem Volke, so auch bei dem gewaltigen treben zur Communications⸗Verbesserung an die Spitze dieser
beren oder sogenannten politischen Eisenbahnen am besten des⸗ dalh vom Staate ausgefuͤhrt werden wuͤrden, weil dieser nicht 8 ein die Beduͤrfnisse der Lokalitaͤten am genauesten kenne, son⸗ 8 auch im Stande sey, die Arbeit schneller zu foͤrdern, siche⸗ ; zu beendigen, und die Benutzung derselben dem Publi⸗ die am billigsten zu verschaffen. Die Kommission hat alle
se Behauptungen des Ministeriums in Abrede gestellt. Eine
schneller bauen, als der Staat, weil sie weit mehr auf ihr In⸗ teresse bedacht seyn muß, als dieser; sie wird weit mehr suchen, das Publikum auf jede moͤgliche Weise zufriedenzustellen, weil sie weit mehr vom Publikum abhaͤngig ist; sie wird endlich ge⸗ wisser die einmal begonnene Arbeit beendigen, als der Staat,
weil sie den Verlust eines unterbrochenen Baues weniger leicht
tragen kann, als die Regierung. Herr Arago fuͤhrte meh⸗ rere Faͤlle an, wo der Staat große Bauten unternommen, sie unbeendigt gelassen und zuletzt Privat⸗Compagnieen uͤbertragen habe. Im Allgemeinen, sagte der Berichterstatter, duͤrfe der Staat nur solche große Bauten uͤbernehmen, die von Privat⸗ Compagnieen nicht ausgefuͤhrt werden koͤnnten. So lange aber fuͤr letztere die Moͤglichkeit des Unternehmens vorhanden sey, muͤsse man ihnen immer den Vorzug geben, und zwar haupt⸗ saͤchlich aus Ruͤcksicht fuͤr die ganze Nation. Warum solle, wie zum Beispiel in dem vorliegenden Falle, ganz Frankreich 400 Millionen Fr. aufbringen, um Eisenbahnen anzulegen, von denen doch nur ein Theil der Nation Nutzen zieht, so lange sich noch Privatleute vorfinden, die 18 Geld zu diesem Zwecke herzuge⸗ ben geneigt waͤren. Diese Ansicht des Herrn Arago findet hier im Allgemeinen vielen Anklang, besonders weil das hiesige Han⸗ dels⸗Publikum immer von dem Grundsatze ausgeht, daß, sobald irgend ein Unternehmen einer Speculation ähnlich sieht, d. h. sobald das Resultat eines Unternehmens hinsichtlich des Ge⸗ winnes oder des Verlustes zweifelhaft erscheint, der Staat das⸗ selbe nur im Nothfalle uͤbernehmen muͤsse. Der Staat soll nicht spekuliren, sondern nur vernuͤnftige Speculationen, die zum Nutzen der Gesammtheit ausschlagen koͤnnen, beschuͤtzen; das ist der Gesichtspunkt, der von dem Hesigen Handelsstande im⸗ mer festgehalten wird. Wenn aber Herr Arago einerseits den Privat⸗ Compagnieen den Vorzug vor dem Staate giebt, so verlangt er auch andererseits von denselben ernste und umfangreiche Buͤrgschaften fuͤr die Ausfuͤhrung und die Soliditaͤt der uͤbernommenen Bauten, so wie fuͤr die mäͤglichst billige Benutzung derselben, und er er⸗ theilt in dieser Beziehung der Regierung mancherlei Rath. Hierbei läͤßt es aber diesesmal die Kommission bewenden. Sie wagt es nicht, wie in der neueren Zeit bei aͤhnlichen Gelegen⸗ heiten, an die Stelle des verworfenen Ministerial⸗Gesetzes selbst ein neues vorzulegen. Vielleicht wird dieses Beispiel dazu die⸗ nen, um die Kammer vorsichtiger in der Benutzung ihrer Ini⸗ tiative, oder vselmh bedaͤchtiger in der Auslegung dieses Wor⸗ tes zu machen. — Uebrigens zeigt sich Herr Arago in seinem Berichte nicht eben als ein sehr leidenschaftlicher Verehrer der Eisenbahnen, wenigstens glaubt er, daß diese Erfindung sich noch sehr in der Kindheit befinde, und tadelt es deshalb, wenn man mit ungestuͤmem Eifer jetzt alle großen Eisenbahnen zu glei⸗ cher Zeit beginnen wolle. Er seinerseits sey uͤberzeugt, daß man schon in 5 Jahren fast alle diejenigen Bahnen bereuen werde, die man jetzt angelegt habe, weil schon bis dahin eine Menge von Veraͤnderungen und Verbesserungen aufgefunden seyn wuͤrden,
Diese Ruͤcksicht duͤrfe natuͤrlich nicht hindern, Eisenbahnen anzulegen, denn wenn man auf alle moͤglichen Veraͤnderungen warten wolle, so duͤrfe man niemals beginnen; aber es sey doch gera⸗ then, namentlich bei den groͤßeren Bahnen, mit Vorsicht und Behutsamkeit zu Werke zu gehen. Herr Arago scheint auch der Meinung zu seyn, der schnellere Verkehr durch Eisenbahnen werde wohl fuͤr den Handelsstand und fuͤr einzelne Lokalitaͤten, aber nicht fuͤr das Land im Allgemeinen von großem Nutzen seyn. So berechnet er z. B., daß im vergangenen Jahre das Ausland an Fracht fuͤr den Transitohandel beinahe 3 Millionen Fr. bezahlt habe, welche Summe sich, wenn die projektirten Eisenbahnen ausgefuͤhrt werden, um mehr als die Haͤlfte ver⸗ mindern wuͤrde. Nicht allein diese Berechnung, sondern auch die ganze Behauptung des Herrn Arago uͤber diesen Punkt duͤrfte vor einer gruͤndlichen Eroͤrterung schwerlich Stich hal⸗ ten. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Frequenz durch die Eisenbahn sich fast uUm das Fuͤnffache vermehrt, und nicht allein das von Herrn Arago befuͤrchtete Deficit, sondern alle aͤhnlichen im Staatshaushalte besorgenden Deficite wuͤrden durch die unverhaͤltnißmaͤßige Vermehrung der Frequenz gewiß hin⸗ reichend gedeckt werden. Ueberhaupt nimmt man wohl nicht mit Unrecht an, daß die Eisenbahnen, in Bezug auf die Land⸗ straßen oder Chausseen das sind, was diese fruͤher in Bezug auf ganz ungebahnte und sandige Wege waren. Wenn noch alle Keienden und alle Waaren im tiefen Sande oder auf grund⸗ losen Wegen sich vorwaͤrts bewegen muͤßten, so wuͤrde der Nutzen fuͤr die Bewohner des Landes aus dem Reise⸗ und Frachtfuhrwerk bei gleicher Groͤße des Verkehrs gewiß bedeu⸗ tender seyn. Aber haͤtte man deshalb keine Chausseen bauen sollen? — Den strategischen Nutzen leugnet Herr Arago nun vollends. Man habe gesagt, wenn erst alle Eisenbahnen aus⸗ gefuͤhrt waͤren, so wuͤrde man eine ganze Armee augenblicklich von einem Punkte nach dem andern versetzen koͤnnen. Dies sey, wie jedem Militair leicht einleuchten werde, eine bloße Ue⸗ bertreibung. Hoͤchstens werde man es erlangen koͤnnen, ein Regiment schneller von einer Stadt zur andern zu transporti⸗ ren. Wenn man aber auf den Nutzen der Eisenbahnen im Kriege rechnen wolle, so duͤrfe man nicht vergessen, wie wenig dazu gehoͤre, um eine Eisenbahn zu vernichten und unfahrbar zu machen, auch wie nachtheilig es alsdann werden koͤnne, wenn man auf dies Transportmittel gerechnet habe. Herr Arago erklaͤrte schließlich, er sey, trotz dieser Ausstellungen, ein Anhaͤn⸗ ger der Eisenbahnen, nur wuͤnsche er, man moͤge sich nicht zu viel und zu Glaͤnzendes von ihnen versprechen. Er hoffe, die Regierung werde nicht zoͤgern, Gesetz⸗Entwuͤrfe vorzulegen, durch welche soliden Privat⸗Kompagnien die Anlegung der Ei⸗ senbahnen uͤbertragen wuͤrden.
Der Koͤnig hat zu dem Denkmale, welches Moliere errich⸗ tet werden soll, eine Summe von 1500 Fr. unterzeichnet; die Koͤnigin zu demselben Zwecke 500 Fr.
Die Deputirten⸗Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung den
Privat⸗Compagnie, sagt Herr Arago, wird immer billiger und
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Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Friedensgerichte mit einer Ma⸗ jorität von 199 gegen 35 Stimmen angenommen.
die man auf die aͤlteren Bahnen nicht mehr wuͤrde anwenden koͤnnen.
Der Constitutionnel meldet, die Kommission der De⸗ putirten-⸗Kammer, die zur Pruͤfung des Gesetzes uͤber die en⸗ nere Schifffahrt niedergesetzt ist, habe ihre Arbeit fast beendigt und von den vier durch die Regierung vorgeschlagenen Kanëé⸗ len zwei angenommen, näaͤmlich den Kanal, der die Marne mit dem Rheine verbinden soll, und den Seiten⸗Kanal der Ga⸗ ronne. Der erstere soll eine direkte Wasser⸗Verbindung zwischen Havre und Straßburg herstellen, und dadurch Frankreich einen Antheil an den Transit⸗Handel, den jetzt Holland und Belgien ausbeuten, sichern. Der Seiten⸗Kanal der Garonne wird die jetzt noch sehr theure und langsame innere Wasser⸗Verbindung wischen dem Mittellaͤndischen und dem Nord⸗Meere, die fuͤr Frankreich im Falle eines Seekrieges hoͤchst wichtig ist, weit wohlfeiler und beschleunigter machen.
Die Regierung soll auf telegraphischem Wege die Nachricht von der Ankunft der Herren Lascases und Beudin in Brest er⸗ halten haben.
Ben⸗Arach besichtigte gestern in Begleitung mehrerer Of fiziere das Marsfeld. Uebrigens lebt derselbe sehr eingezogen, und scheint sich an die Europäischen Sitten nur schwer gewoͤh nen zu koͤnnen.
Man spricht von einer großen Musterung der National⸗ Garde, die am 1. Mai stattfinden wuͤrde.
Die Vorrede des Herrn von Chateaubriand zu seinem neuesten (gestern erwaͤhnten) Werke lautet folgendermaßen: „Man scheint diese Erzaͤhlung des Veronaer Kongresses und des Spanischen Krieges mit den Memoiren verwechselt zu ha⸗ ben, die erst nach meinem Tode erscheinen sollen. Ich sage heute nur, was ich bei meinen Lebzeiten sagen Lann: das an⸗ dere bleibt dem Grabe uͤberlassen. Mein jetziges Werk trägt seine Vorrede in sich. Mein literarisches Leben ist ziemlich be⸗
Hier spreche ich zum ersten und 85 letzten Male davon. In⸗ dem ich als Staatsmann das groͤßte Ereigniß der Restauration erzaͤhle, bin ich genoͤthigt gewesen, Staatsmaͤnner auf den Schauplatz zu fuͤhren, die in Verbindung mit mir standen; aber man besorge nichts, ich allein habe mich geopfert. Wenn ich in den Aktenstuͤcken das Lob, welches man mir ertheilte, und das ich nicht verdiente, habe stehen lassen, so habe ich doch auch alles Boͤse, das man mir nachgesagt hat, unveraͤndert erzaͤhlt; da ich die Geschichte schrieb, habe ich die Unpartheilichkeit des Geschichtsschreibers auch auf meine Person angewendet. Uebrigens lege ich auf nichts in der Welt mehr irgend einen Werth. Dieses Werk, im Fall es von Erfolg waͤre, wuͤrde eine Umwaͤlzung in den Urtheilen uͤber eine denk⸗ wuͤrdige Epoche in unseren Annalen veranlassen. Die Aufgabe ist schwer. Darf ich auf Erfolg rechnen? Ich habe mit der Eigenliebe zu kaͤmpfen, und unsere Eitelkeit gesteht so selten, daß sie sich getaͤuscht hat. Man wuͤrde glauben muͤssen, daß der Kongreß von Verona niemals den Krieg gewollt hat, daß die Spanische Unternehmung eine im Interesse Frankreichs gebo⸗ tene Unternehmung war, daß die Ordonnanz von Andujar
wohl schoͤn in philosophischer Hinsicht, doch ein politischer Feh⸗
ler war; kurz, man wuͤrde das Gegentheil von dem glauben muͤssen, was man bisher geglaubt hat. Was ist dabei zu thun? Die Beweise sind da, man kann die authentischen Aktenstuͤcke nicht leugnen. Ich bestreite nicht, der Haupturheber des Spa⸗ nischen Krieges gewesen zu seyn. Man verurtheile mich, wenn
wird alsdann die Thatsachen verurtheilen.
Gestern gegen Abend war hier ein heftiges, mit Hagel be gleitetes Gewitter.
An der heutigen Boͤrse war das Geruͤcht verbreitet, es sey eine vollstaͤndige Spaltung im Ministerium ausgebrochen und schon mehrere Minister haͤtten ihre Entlassung eingereicht, die auch angenommen worden waͤre. Es hieß, Herr Thiers sey mit der Zusammensetzung eines neuen Kabinets beauftragt worden, welches Geruͤcht indeß wenig Glauben fand. Die aus⸗ scheidenden Minister sollen eingewilligt haben, ihre Portefeuilles ha bis zur definitiven Ernennung ihrer Nachfolger zu be⸗
alten.
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Großbritanien und Irland. London, 25. April. Ihre Majestaͤt die Köͤnigin und
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin von Kent sind gestern Nach⸗
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gleicher Zeit langte auch Lord Melbourne wieder in London an. Die Hof⸗Zeitung meldet die Ernennung des General⸗
neral⸗Majore Lord Charles Manners und Sir James Macdo⸗ nell zu Commandeuren des Bath⸗Ordens und des Sir Ed⸗ ward Baines zum Britischen Konsul in St. Petersburg.
das Kommando der Armee uͤbernehmen sollte, so meint die Ti⸗ mes, er wuͤrde es gewiß nur unter der Bedingung thun, daß
beibehielte, dessen Functionen der Letztere stets so ausgezeichnet versehen habe.
Gestern ist nun Sir Francis Burdett, nebst seinen Beglei⸗ tern, auch in Liverpool von den Tories bewirthet worden. Herr Holme, Praͤsident des dortigen konservativen Handwerker⸗Ver⸗ eins, fuͤhrte den Vorsitz bei diesem Diner, und die Haupt⸗Red⸗ ner waren wieder die drei mit einander herumreisenden Freunde, Sir F. Burdett, Sir G. Sinclair und Lord Maidstone. Der Erstere wiederholte seine fruͤhere Aeußerung, daß ihm die Ra⸗ dikalen lieber seyen, als die jetzigen Minister, denn jene mein ten es doch ehrlich, wenn sie sich auch in manchen Dingen im
jetzige Ministerium stuͤrzen. Dann sprach er gegen O'Connell und die Irlaͤnder. Dieses Volk, sagte er, ruͤhme sich, von Kar⸗ thago herzustammen, und allerdings habe es in einer Bezie⸗ hung etwas Punisches an sich, es sey doppelzuͤngig; so spreche
O'Connell auf der einen
kannt; ich habe meines politischen Lebens niemals erwaͤhnt.
ich zufaͤllig einmal gegen die Menge Recht gehabt habe: man
mittags von Windsor im Buckingham⸗Pallast eingetroffen. Zu
Lieutenants Sir Frederick Robinson zum Großkreuz, der Ge-
Wenn der Herzog von Cambridge an Stelle des Lord Hll
Lord Fitzroy Somerset seinen Posten als Militair⸗Secretair
Irrthum befaͤnden; wuͤnschten sie aber einen ihrer Lieblings⸗ 8 plaͤne durchgesetzt zu sehen, so muͤßten sie vor allen Dingen das
eite des Kanals Englisch, auf der
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