““ 5 . hat setzt⸗ auf die Vorstellung der
Unternehmer
denselben die Summe von 6009 Thalern zur voͤlligen Straße anzuweisen geruht,
rung dieser fuͤr Duͤren so wichtigen
ein wahrhaft Koͤnigliches Geschenk, das nur
auffaͤllt, die wir solche großmuͤthige Unterstuͤtzungen sich so oft
wiederholen sehen.
1 uu un dieser Chaussée, 95 1 i n Repari⸗ Den 5.
bei uns weni
.ꝗ.ꝗ †
dSmtlicher Fonds- un d geld-Cours-Zeεε.
Mai 1838.
Pr. Cour.
8 Briet. % ꝑGeld.
A r. Cour. 8Briek. Geld.
Se.- Schuld-Sch. 4 102 ⁄ 102 1
Aachen. ten lithographischen Anstalt betitelt,
werkes, Flora flumnensis
ein sinnreiches Andenken bei uns gestiftet.
Auswärtige Amsterdam,
Niederl. wirkl. Schuld 545/16. 251⁄1. 5 % Span. 187⁄1 9. Passive —.
—. Preuss. Pram.-Sch. 113 ¾. Poln. 116.
12cns Antwerpen, 29. April.
30. April.
101
gzinsl. —. Neue Anl. 187/16-
Frankfurt a. M., 2. Mai. Oesterr. 5 % Met. 106 31⁄. G. 4 %. 101.
61 ½. 1 % 26 . G. Bank-Actien 1745.
151 ½. G. Loose zu 500 Fl. 124 ⅛. 123 ⅞.
Preuss. Präm.-Sch. 651⁄½. 65 1. do. 4 % Anl. 1025 ⁄8
6638. 661⁄1. 5 % Span. Anl. 12 ⅛³.
.*† 8
8
G.
a
Fmhueßs⸗ 3 Bank-Actien 11425. 1441. Engl. Russ. 108 ⁄¶. 50
0 ☛—
Neue Anl. 17. London. 28. April. Cons. 3 % 93 1. Belg. 103 ⁄¶. Ausg. Sch. 8 1. 2 ½ % Holl. 55. do. 3 % 22. Engl. Russ. 112. Bras. 761⁄8. Peru —. Chili —.
5 % 99 ¾.
Paris, 30. April. . 5 % Rente fin cour. 107. 95. au compt. 100. 30. 5 % Span. Rente 21 %¾. Portug. 21 ⅓. Wien, 30. April. 5 % Met. 106 ¾. 4 %
Bank-Actien 1257 1⁄. Neue Anl. —.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Von unserem Landsmanne, Herrn Ritter Knecht in Paris, ist der hiesigen Stadt⸗Bibliothek ein Exemplar des in seiner berübm⸗ daselbst auf Kosten des Brasilianischen Kaiserreichs erschienenen, die Flora Brasiliens umfassenden Pracht⸗ zum Geschenk gemacht worden. Herr Knecht, den wir noch im Anfange dieses Jahres mit seiner Fa⸗ milie während längerer Zeit hier saben, hat sich durch dieses Geschenk
Börsen. 3 8.
Ausg. Sch. —. Oesterr. Met. 102 ¼.
8 1hCH 3
174A4. Loose zu 100 Fl. 265. G. 5. G. Poln. Loose 11 ¶¼. 2 ½ % Holl. 54 ⁄¶. 345/18.
Neue Anl. 20 ½. 5 % Port. 32 . Columb. 27/⁄2.
3 % fin cour. 80. 65. 5 % Neap. Passive —.
10011½10.. 3 % 83 ¼1 6. 2 ½ % — 1 %
1031⁄1 102 ⁄ 651 73 ’ 645/6 1031 102 ⁄1 Nm. Int. Sch. do. 4 102 ⁄¾¼ 102 ⁄¼ Berl. Stadt-Obl. 4 103 ½ — Königsb. do. 4 Elbinger do. 83 Danz. do. in Th. — Westpr. Pfandbr.] 4 Grofsh. Pos. 40. 4 Ustpr. Pfaudbr. 4 4
Pr. Engl. 0bl. 30. 4 Pram Sch.d.Sech. — Kurm. Obl. m. l. C. 4
1045/6 101 ½ 101
— — ——
do.
Pomm.
1001⁄8 99 1 100 % 100 ₰ 103 ¾
Pomm. Pfandbr. 32 Kur- u. Nenm. do. do. do. do. 3 Schlesische do-. Rüeckst. C. und Z. Sch. d. K. u. N.
99 %
90
2 15 ¾ 214 ¾ 18 ¼ 132/12
Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd'or And. Goldmün- zen à 5 Thl. 13 ½ 13 Disconto 3 4
131⁄12
WMWechsel-Courns. Thlr. zu 30 Sgr.
Pr. Cour.
Brief. 1 Scld.
Kanz-Bill. Zinsl.
Amsterdam do. Hamburg . .
do. London Paris Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau
.2.2522—2
21 ½ % 61 ⅜. Partial-Obl.
Fraukfurt a. M. Petersburg
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt.
100 Rul.
Kurz — 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.
2 Mt.
8 Tage
2 Mt.
3 Woch.
.
151 ½ 1503à 6 255% 802 ⅓ 101 %¾
6 25 ⅞ 102 102 %
a 99 ¼
102 ½
1017G
30¹½ 3
1015 ⅞
% Port. —. do.
1838.
Morgens 6 Uhr.
Passive —. 2 Uhr.
deteorologische Beobachtung. Nachmittags
— —
Nach einmaliger
Abends Beobachtung.
10 Uhr.
Mex. Luftdruck 337,87“ Par. Luftwärme. +†. 10,8 0 R. Thaupunkt. + 6,690 R. Dunstsättigung 72 vCt. Wetter. halbheiter. heiter. Wind OSO. O. Wolkenzug.. D. Tagesmittel:
20 %
1
337,65““ Par.
+ 19,3 ° R.
+ 1,1° RN. 24 vCt.
Quellwärme 7,00 R. Flußwärme 10,2 0 R. Bodenwarme 9,90 R. 46 pCt. Ausdünstung 0,041“Rh. beiter. Niederschlag 0.
O. Wärmewechsel *†+.f˖ 19,80 + 8,00.
337,65“ Par. + 13,0 ° R. + 3,³9°)R.
—
337,72“ Par.. +. 124 0 R.. +. 3,70, R. 47 pCt. O.
—
8 Kͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 6. Mai. Im Opernhause: Joconde, komische Oper in 3 Akten, mit Tanz. Musik von Nicolo Isouard. (Neu einstudirt.)
Zu dieser Oper werden Opernhaus⸗Billets mit Sonntag bezeichnet, verkauft.
Im Schauspielhause: 1) Une position délicate, vaudeville en 1 acte. 2) La seconde représentation de: La femme raison. nable, comédie nouvelle en 3 actes et en prose, par Mr. Rosier.
In Potsdam: Ewig! Lustspiel in 2 Abth. Hierauf. Eine Huͤtte und sein Herz, Lustspiel in 3 Abth.
Montag, 7. Mai. Im Schauspielhause: Zuruͤcksetzung, Lustspiel in 4 Abth., von Dr. Toͤpfer. Hierauf: Demoisele Bock, Lustspiel in i Akt, von J. E. Mand.
Dienstag, 8. Mai. Im Opernhause: Norma, Oper in? Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. (Dlle. Loͤwe wird hiem wieder auftreten.)
Die eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤch sichtigt worden. 1
Wegen Unpäßlichkeit des Herrn Grua kann das dramatz⸗ sche Gedicht: Faust, Dienstag, den 8ten d. M., nicht gegeben werden. Es bleiben aber die dazu bereits gekauften, mit Frei⸗ tag bezeichneten Billets fuͤr die erste Vorstellung Hüͤltig, welche in den näͤchsten Tagen naͤher angezeigt werden soll.
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.. ““ 2 Koͤnigsstaͤdtisches Theater. “
Sonntag, 6. Mai. Drei Tage aus dem Leben eines Spielers. Melodrama in 3 Abth, nach dem Franzoͤsischen des
Victor, von L. Angely.
Montag, 7. Mai. Die Puritaner. Oper in 3 Akten, nach dem Italiaͤnischen, von Friederike Elmenreich. Musik von Bellini. (Mad. Ernst⸗Seidler, K. K. Oesterreichtsche Kammer⸗, und erste Saͤngerin des National⸗Theaters zu Frankfurt a. M.: Elvira, als
Sir Georges, als Debuͤt.)
118
8
Redaction unter Leitung von Rheinwald.
nEAEmmnnnmn
Gedruckt bei A. W. Hayn.
IRNEraeE.
—
111u6“*“
8 v 11“”; 1
EEI1I1
Bekanntmachungen. 8 Stie a brief. Der wegen Diebstahls zu 15jähriger Einstellung ver⸗ urtheilte, an der Epilepsie leidende Weinkellner Johann Herrmann Selmar Schmidt ist am 30. April e. gegen Mittag aus dem hiesigen Arbeitshause entwichen und hat sich wahrscheinlich über Potsdam nach Nordhau⸗ sen begeben. Alle verehrlichen Ciril⸗ und Militair⸗Be⸗ hörden des In⸗ und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf diesen Verbrecher zu vigiliren, im Betre⸗ tungsfalle ihn verhaften, unter sicherer Begleitung ge⸗ schlossen hierher trausportiren und an die Expedition der Stadtvoigtei⸗Gefänguisse abliefern zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der Kosten und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Will⸗ fährigkeit in Erzeigung rechtlicher Gegendienste.
Berlin, den 3. Mai 1838. Die Kriminal⸗Depntation des Königlichen Stadtgerichts.
Sigualement.
Der Selmar Schmidt ist 21 Jahr alt, in Nord⸗ hausen geboren, evangelisch, 5 Fuß A Zoll groß, schlank, bat dunkelbraunes Haar, dergl. Augenbrannen, blaue Augen, ein ovales Kinn, einen großen Mund, eine
esunde Gesichtsfarbe, keinen Bart und an der linken
eite des Kinnes eine Rarbe.
Bei seiner Entweichung war er bekleidet mit einem Paar zwillichenen blaugestreiften Oberhosen, einem Paar weißer parchentner Unterhosen, einer dergl.
weißen Unterjacke, einem weißen leinenen Hemde mit dem Stempel des hiesigen Arbeitshauses, einem Paar weißer wollener Strümpfe mit Pantoffeln, einer schwarz⸗ seidenen Halsbinde, einer blauseidenen Weste, einem estickten Hosenträger und einem schwarzen sammetnen Käpsel mit gelbem Püschel. Am Nachmittage des 30. April hat er noch einen schwarzen Tuch⸗Leibrock, dergleichen Hosen und Stiefel sich augezogen.
89
. Rothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. April 1838. Das auf dem Mühlendamm Nr. I1 belegene Grund⸗ stück des Glasermeisters Klein, taxirt zu 5230 Thlr. 22 sgr., soll am 4z. Dezember 1838, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hvpotheken⸗Schein sind in der Registratur einzusehen.
Wann der hiesige Barbier Peter Ahrendt in Ver⸗ anlassung des Andrängens mehrerer Gläubiger auf dem gerichtlichen Verkauf seines in der Knopfstraße sub No. 42 hierselbst belegenen Wohahauses c. p. zum Zweck ihrer Befriedigung und der gerichtlichen Regu⸗ srung seiner Schuldverhältnisse überhaupt angetragen, so werden in Deferirung dieses Gesuches nicht nur die Verkaufs⸗Aufbots⸗Termine des gedachten Wohnhauses c. p. hiermit auf 1b den 8. und
22. Mai und 5. Juni d. J.,
Morgens 10 Uhr, worin sich Kaufliebhaber vor dem Stadt⸗ gericht einzufinden hbaben, sondern auch alle und jede, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an den Extrahenten und dessen Vermögen, und namentlich an das fragliche Wohnhaus c. p. haben, hbierdurch zu deren Anmeldung und Machweisung in eben den Terminen bei dem Rechtsnachtheile aufge⸗ fordert, daß sie sonst durch die am 19. Juni d. J. zu erlassende Präklusiv⸗Sentenz damit für immer werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.
Datum Greifswald, den 11. April 1838.
(L. S.) Direktor und Assessores des Stadtgerichts Dr. Hoefer.
festgesetzt,
a Seebad auf Nordernei.
Das Rordseebad auf der Insel Nordernei an der Ostfriesischen Küste wird auch in diesem Jahre am 1. Juli eröffnet und am 15. September geschlossen werdeu⸗
meiner Anzeiger
fuͤr
zügen, welche längst schon bekannt seyn dürften, fort⸗ während mit großem Kostenaufwande, sowohl zur Erreichung ihres wesentlichsten gesundheitlichen Zwecks, als zur Annechmlichkeit der Badegäste und Fremden, zu verbessern gesucht. 8
Während der Badezeit wird zwischen Norderuei und dem Norddeich (in der Rähe der Stadt Norden) täglich ein Packetschiff fahren; zwischen Hamburg und Ror⸗ dernei wird wiederum eine regelmäßige Dampfschifffahrt eingerichtet, und es wird über die Tage und Stunden der Abfahrt, so wie über die Schiffsgelegenheit von Bremen ab, das Nöthige zeitig in öffentlichen Blättern annoncirt seyn.
Die Fahrt zu Wagen über das Seewatterfolgt von Hilgenriederspbl ab.
Wegen Logis⸗Bestellungen wolle man sich an den Bade⸗ Verwalter Röpke auf Mordernei wenden, welcher desfallsige Anfträge pünktlech zu besorgen sich ange⸗ legen seyn lassen wird. 8
Aurich, in Ostfriesland, im April 1838.
Der Königliche Bade⸗Commissair Graf Wedel.
Der Ritterschafts⸗Rath Herr Ernst Friedrich von Seydlitz hat in seinem Testamente vom 15. September 1828 den Verein für Gewerbfleiß in Preußen zu seinem Universalerben eingesetzt, se daß der größte Theil der Rente aus semnem bedeutenden Vermögen zu Sti⸗ pendien für Zöglinge des Königl. Gewerbe⸗Instituts verwendet werden soll, deren ein jedes für jetzt 300 Thlr. jährlich beträgt. Da nun mit dem I. Oktober d. J. ein neuer Lehrgang beginnt und einige Stipendien er⸗ ledigt sind, so lönnen sich von jetzt an junge Leute zum Genuß eines v. Seydlitzschen Stipendiums von 300 Thir. jährlich, verbunden mit dem freien Unterricht im Königl. Gewerbe⸗Institut, melden, wenn sie, außer den unten folgenden Vorschriften des Instituts, auch den von dem Erblasser vorgeschrtebenen Bedingungen genügen:
1) um Söhne aus den höhern Ständen dem Betriebe technischer bürgerlicher Gewerbe zuzuwenden, dür⸗ fen die Aeltern der jungen Leute nicht Handwer⸗ ker sevn; insofern der Aufzunehmende sich nicht einem tech⸗ nischen Gewerbe widmet, welches im Königl. Ge⸗ werbe⸗Institut praktisch gelehrt wird, wozu die Mechautk, das Formen und Gießen gehören, muß derselbe nachweisen, daß er bereits ein Handwerk
erlerut und sich hinreichende Geschicklichkeit zu dessen Betriebe erworben habe. Das Studium des Baufachs überhaupt, ohne ein Bauhandwerk erlernt zu haben, berechtigt nicht zur Ausnahme; muß der Aufzunehmende durch ein Gesundheits⸗ Attest des Kreis⸗Phvsikus nachweisen, daß er die Gesundheit und Körverkräfte besitze, welche sein Gewerbe erfordern, auch daß er die Blattern durch Impfung oder soust überstanden habe;
) die Aeltern oder Vormünder des Stipendiaten
Die Anstalt wird, neben ihren eigenthümlichen Vor⸗lich
die Preu
eins, und beginnenden Leyrgang, bis spätestens
tigt werden sollen, mit folgenden? a) dem Taufschein; b) einem Zeugniß über
Aufzunehmenden. Das ad No. 4 vorgeschriebene tungs⸗Dokument braucht erst dann bei en, wenn der Angemeldete wirklich
Tagen des Monats August. Berlin, am 1. Mai 1838. Der Vorsitzende des Vereins 8 in Preußen.
—— — .-—
minial⸗Brau⸗ und Brennerei, wand⸗Bleichen mit Walken, einer Let Hängehaus und Appretur, F Kirchen, 2 Schnlen, 52 Banern,
sitzungen,
Kauflustige wollen sich gefälligst aun in vortofreien Briefen wenden.
von Mutiu
Gesellschaft.
Labern
vaUoen
Leipziger Eisenbahn mehreren Punften
griffen und betrieben werden. 8 emem landräthlichen Kreise, der Haupts beendigte Expropriations⸗Geschäft unn
lichen Zahlungen,
Materialien schon geleistet sind und
müssen, wenn er nicht dispositionsfähig ist, sich ver⸗ pflichten, für den Fall, daß er in den Staatsdienst tritt, Alles, was er an Stipendien oder Prämien aus der Stiftung erhielt, von seinem Gebalte in solchen Abzügen zu erstatten, welche gesetzlich als Marximum zulässig sind;
den Vorzug haben bei gleicher Qualisication die rechten Geschwisterkinder der Mutter des Erb⸗ lassers (einer von la Roche⸗Starkenfels) und deren Descendenten des Herrn von Bassewitz auf Schön⸗ hof bei Wismar aus der letzten Ehe mit einer von la Roche.
Das Königl. Gewerbe⸗Institut selbst fordert von dem Aufzunehmenden: ein Alter von wenigstens 17 Jahren; keine Kenntniß alter Sprachen, aber möglichst diel allgemeine Bildung. Unerläßlich ist: vollstän⸗ dige Kenntniß der Deutschen Sprache, die Fähigkeit, sich schriftlich leicht darin auszudrücken, das gemeine Rechnen, die Geometrie und das Buchstabenrechnen, in dem Umfange etwa, wie es von dem Sekundaner eines Gymnastiums zu fordern ist. —
1 Anmeldungen zu diesen Stipendien geschehen schrift⸗
Actie eine zweite Einzahlung von 8 T 9 5 Zehn Thalern Preuß. auszuschreiben, die vom 1. Juni d. J. am 30. Junt d.
Jerer Einzahler hat mit dem Gelde Auittungsbogen, nebst zwei, von denen die eine auf einen ganzen
worauf ihm die andere Designation, m
die Quittungsbogen,
ßischen S
bei dem Unterzeichneten als Vorsitzenden des Ver⸗dienen, da wir uns auf Korrespondenzen nicht einlassen zwar für den jährlichen mit dem
d. J., und müssen, wenn sie bei der Wahl berücksich⸗zahlung bis zum 30. ttesten begleitet seyn: eingegangen ist, so
die Schulkenutnisse und mit sonstigen Attesten, welche das etwa schon erlernte Gewerbe des Angemeldeten nachweisen;
c) einem Gesundheits⸗ und Impfungs⸗Attest ad No. 3;
d) einem Atteste über die Militair⸗
gerichtliche Verpflich⸗ gebracht zu wer⸗
gewählt worden ist. Die Wahl geschieht in
Behufs Auseinandersetzung soll die in der Grafschaft Glatz gelegene Herrschaft Gellenau verkauft werden.
Dieses Besitzthum, an der Böhmischen Gränze im füdlichen Abhang des Gebirges zwischen Nachod und eewin gelegen, dat ein ansehnliches Schloß, drei Acker⸗ Vorwerke mit guter Feld⸗ und Wiesensläche, schönem zu vermeiden. Forst und einer veredelten Schaafheerde, großen Do⸗ drei herrschaftlichen Lein⸗ nwand-Mangel, umfaßt steben Dörfer mit
Muͤhlen, 2 Schmieden und 202 andern welche zusammen circa 2100 Thlr. baare Gefälle an die Herrschaft entrichten. schaftliche Tare vom Jahr 1783 ist
Albrechtsdorf bei Breslau, den 18. April 1838.
Königl. Rittmeister a. D. und Landesältester.
Zweite Einzahlung auf die Actien der Mag⸗ deburg⸗Cöthen⸗Halle⸗Leipziger Eisenbahn⸗
Die Bau⸗Arbeiten für die Magdeburg⸗Cöthen⸗Halle⸗ im veorigen Monat auf der Bahn⸗Linie glelchzeitig begonnen und werden überall mit möglichstem Nachdruck ange⸗ Eben so rückt das, in sache nach bereite
wärts. Diese Umstände, verbunden mit den be welche für die, in England besteuten, nach und nach eingehenden Eisenschienen und für andere
Monaten nech geleistet werden müssen, nöthigen uns biermit nach §. 3 des Gesellschafts⸗Statuts auf jede
Courant
an, spätestens aber J., bis Abends 7 Uhr, in unserm Geschäfts⸗Lofkal (Regierungsstraße Nr. 7) an die Gesellschafts⸗Kasse zu entrichten ist.
nach der Reihefolge der⸗ selben geordneten, gleichlautenden, Designationen,
ben seyn muß, bei der Gesellschafts⸗Kasse einzuͤreichen,
Buittung unscres Rendanten versehen, sofort zurück⸗ gegeben werden wird. Einige Tage später können dann auf welchen inzwischen ein Mit⸗ glied des Direktoriums, unter Beidrückung eines Stem⸗ pels, über die geleistete Zahlung quittiren wird, gegen die Interims⸗Buittung wieder eingelöbst werden.
Die auswärtigen Actionaire werden ersucht, sich bei dem Einzahlungs⸗Geschäft hiesiger Vermittler zu be⸗
1. Oktober können. August. Wenn auf eine Actie die jetzt ausgeschriebene Theil⸗ Juni d. J., Abends 7 Uhr, nicht wird nach §. 6 des Gesellschafts⸗ Statuts der Eigenthümer derselben von uns öffentlich aufgefordert werden, die ausgebliebene Zahlung und außerdem eine Conventional⸗Strafe von fünf Tha⸗ lern Preuß. Courant, zusammen also funfzehn Thaler, spätestens am 11. August d. J. an die Ge⸗ sellschafts⸗Kasse zu entrichten, und büßt, wenn er dieser Aufforderung nicht vollständig und pünktlich Genüͤge leistet, die frühere Zahlung, so wie jedes fernere An⸗ recht auf die Actie ein, deren Zeichner denn nach §.7 des Statuts zur Entrichtung der ausgebliebenen Rate angehalten werden wird.
Schließlich benutzen wir diese Gelegenheit zu der erfreulichen Mittheilung, daß jetzt, wo der bei weitem größte Theil der Erdarbeiten und Bauwerke an sichert Umternehmer, gegen ausreichende Cautionen, in Entre⸗ prise gegeben, wo die Lieferung fast aller Materialien und Maschinen durch Kontrakte sicher gestellt und das Expropriations⸗Geschäft schon wesentlich vorgerückt ist, die wiederholentlich ausgesprochene Ueberzeugung unserer Lechniker von der Zulänglichkeit der gezeichneren An⸗ schlags Summe immer mehr und mehr sich bewährt. Allerdings sind, in Folge nachtheiliger Conjuncturen, del einzeluen Anschlagstiteln Ueberschreitungen nicht Dieselben werden aber, durch Ersper⸗ nisse bei anderen Tueln, so vollständig ausgeglichen, daß sich bis jetzt die Nothwendigkeit nech nicht absehen läßt, die im Kosten⸗Anschlage ausgeworfene Reserre⸗ Summe von 72,867 Thlr. 16 sgr. 7 pf. anzugreifen. Beispielsweise erwähnen wir, daß der zu 788,810 Thlr. 26 sgr. 7 pf. veranschlagte Oberbau der Bahn, unge⸗ achtet der inzwischen eingetretenen enermen Steigerung der Bauhelz⸗Preise, wedurch allein ein Mehraufwand von ungefähr 69,000 Thlr. herbeigeführt ist, dennoch nur 805,436 Thlr. 9 sgr. 6 pf. kosten, mithin nur einen, im Verhältniß zu der Anschlags⸗Summe geringfügigen, Uebertrilt von 16,625 Thlr. 12sgr. 11 pf. verursachen wird.
Eine vergleichende Nachweisung derjenigen Erspar⸗ nisse und Ueberschreitungen, die sich jetzt schon mit Sicherheit vorausseben lassen, liegt in unserem Ge⸗ schäfts⸗Büreau zu Jedermanns Einsicht bereit.
Magdeburg, den 1. Mai 1838.
Direktorium der Magdeburg⸗Cöthen⸗Hallt⸗ Leipziger Eisenbahn⸗Gesellschaft. men (gez.) Francke, Versitzender.
Literarische Anzeigen.
Bei Wilh. Engelmann in Leipzig ist so eden erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin der Enslinschen Buchhandlung (F. Müller), Butte Straße Nr. 23, zu haben:
Historisches Lesebuchh enthaltend Erzählungen und Schilderungen lagaaus den Quellenschriftstellern entlehnt
zum 1.
Verhältnisse des
als Stipendiat den ersten
für Gewerbfleiß
ut h.
3 Schenken, 6 ländlichen Be⸗ jährlich Die land⸗ 130,000 Thlr. Unterzeichnetem
v,
nterbrochen vor⸗ beträcht⸗
in den nächsten
und füfr die Jugend bearbeitet
von * Lehrer am Epriästum zu Gießen.
8 * 8 * 3 .
betreffenden
Erzählungen aus der alten Geschichte. Gr. 8vo. 1838. Brosch. 1 Thlr. 7 ½ sgr. 8
die
Boͤgen geschrie⸗
it der Interims⸗ 1 8 8 Bei George Gropius, Königl. Banschule Nr. 12
ist so eben erschienen:
Karte von der Eisenbahn zwischen Potsdam
dir eseg. und Berlin.
Kolorirt 15 sgr., schwarz 7 ⅛ sgr.
His Atos gs. F zvet f 1
—
Gastrolle. — Herr von Kaler:
der 15ten
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den seitherigen Regierungs⸗ sesoor Franz Hugo Hesse hierselbst zum Regierungs⸗Rath el dem Regierungs⸗Kollegium in Oppeln Allergnaͤdigst zu e
ennen geruht.
Der bisherige Landgerichts⸗Referendarius Reiner Wall⸗ baf ist auf den Grund der wohlbestandenen dritten Pruͤfung dum Advokat im Bezirke des Appellationsgerichtshofes zu Koͤln estellt worden. 8
Im Bezirk der Koͤnigl. Regieruug
zu Breslau ist der bisherige Superintendent Kerner in uͤrpitz als Pastor an der evangelischen Kirche in Michelau, reis Brieg, ernannt worden;
zu Magdeburg ist der Kandidat des Predigtamts, Bar⸗ holomaͤus Flacke, zu der erledigten evangelischen Pfarrstelle in Randau, Dioͤces Gommern, und zu der erledigten evangeli⸗ hen dritten Predigerstelle an der St. Marien⸗Kirche zu Salz⸗ bedel der Kandidat des Predigtamts, Karl Adolph Reim⸗ nann, berufen und landesherrlich bestaͤtigt worden.
Der General-Major und Comman
Angekommen: Colomb, von Neiße.
Division, von
Jö1“
8
tungs⸗Nachrichte
3 11“]
Ausland. Rußland und Polen.
Warschau, 1. Mai. Vorgestern wurde hier der Geburts⸗ tag Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers, der n diesem Tage sein Llstes Jahr erreicht hat, feierlich began⸗ en. Nach dem Gottesdienst war große Parade vor dem Corps⸗ ommandeur General Kaissaroff und Abends freies Theater.
estern ist der Fuͤrst⸗Statthalter von St. Petersburg hier wie⸗ er eingetroffen. ““ Frankreich. “ Paris, 30. April. Selten vielleicht hat eine Kammer leichzeitig so viel wichtige Fragen angeregt, so viel großartige aͤne zu eroͤrtern gehabt, als die gegenwaͤrtige Deputirten⸗Kam⸗ er, und es ist beinahe zu befuͤrchten, daß weder die Kraͤste, och die Zeit hinreichen werden, um auch nur einen einzigen ieser Plaͤne im Laufe der gegenwaͤrtigen Session vollstaͤndig uszuarbeiten. Die drei Gesetze uͤber die Renten⸗Reduction, ie Eisenbahnen und die Handels⸗Gesellschaften sind es haupt⸗ chlich, die die Aufmerksamkeit der Kammer in Anspruch neh⸗ en. Seltsamer Weise stehen diese drei Gesetz⸗Entwuͤrfe in ei⸗ em solchen Widerspruche miteinander, daß immer der eine durch en andern fast unmoͤglich gemacht wird. Wenn die Regierung ie Rente reduziren will, so wuͤrden fuͤr eine geraume eit alle diejenigen Mittel in Anspruch genommen werden uͤsen, die man bei der Anlegung der Eisenbahnen Anschlag gebracht hat, und die Beschraͤnkung der Handels⸗Gesellschaften scheint ganz unvertraͤglich mit der Theil⸗ nahme des Publikums an dem Bau der Eisenbahnen. Aber nicht allein, daß jene drei Gesetze unvertraͤglich mit einander sind, so sind auch alle Parteien verschiedener Meinung uͤber dieselben, und waͤhrend zur Besiegung dieser Schwierigkeiten or allen Dingen das vollkommenste Einverstaͤndniß zwischen em Ministerium und der Kammer nothwendig wäͤre, waren iese beiden Gewalten niemals uneiniger als in diesem Augen⸗ licke. Der Widerstand der Kammer ist mehr passiver, mehr intertreibender Natur. Er ist deshalb ganz dazu geeignet, die haͤtigkeit der Regierung zu laͤhmen, und die Elemente des Ministeriums nach und nach aufzuloͤsen und in Widerspruch mit einander zu bringen. Das Ministerium Mole scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, den Schwierigkeiten auszuweichen. Dies ist es, was ihm hauptsaͤchlich von einem Theil seiner Freunde zum Vorwurf gemacht wird. Die Versoͤhnlichkeit, meinen diese Freunde, sey vielleicht eine kurze Zeit lang passend und zweckmaͤßig gewesen. Die Amnestie,
86 ₰½
dieses aͤußerste Zeichen jener Versoͤhnlichkeit, habe die Graͤnze
ebildet zwischen der leidenschaftlichen Aufregung der Vergan⸗ enheit und der friedlichen Polemik der Gegenwart; aber die uüstaͤnde in Frankreich seyen bei weitem nicht der Art, um die eländige Nachgiebigkeit zu einem Regierungsmittel zu machen. b ene Freunde des Ministeriums beklagen sich daruͤber, daß es eöaer seine oͤffentlichen Organe nicht gehoͤrig zu leiten, nicht in intlang mit seinen Bestrebungen zu bringen wisse. Es errsche deshalb Anarchie in der Verwaltung, Anarchie n der Kammer, Anarchie in den Journalen. Entweder abe das Ministerium keine bestimmten Zwecke oder es visse die ihm zu Gebote stehenden Mittel nicht geschickt ur Erreichung dieser Zwecke zu verwenden. Unerklaͤrbar ist es h der That, wie ein Journal, wie der „Temps“, welches noch mmer fuͤr ein Organ des Ministeriums oder wenigstens einiger Miecglieder desselben gilt, einen Artikel in sein heutiges Blatt snehmen kann, der in dem entschiedensten Oppositions⸗Jour⸗ 5 nicht am unrechten Orte stehen wuͤrde. Dieser Artikel lau⸗ vfolgendermaßen: „Von den 9 Buͤreaus der Kammer haben 1 8 kuͤrzlich von dem Ministerium vorgelegten Gesetz⸗Entwurf n8 etreff der Abschaffung der Mehrtaxe auf rohen Kolonial⸗ user verworfen. Jedesmal wenn ein Gesetz⸗Entwurf in den Re 9. scheitert, so ist in Mangel an Taktik von Seiten der tes erung daran Schuld. Ein Ministerium, welches sich auf nicht varlamentarischen Angelegenheiten versteht, wagt sich so blindlings vorwaͤrts, ohne Rekognoszirungen vor
mehr
geschoben zu haben, und setzt sich nicht so wiederholten Niederlagen aus. Das Ministerium scheint allerdings dagegen abgehaͤrtet und bei der großen Anzahl von Erfahrungen, die es in dieser Art gemacht hat, kann man es mit jenem unge⸗ schickten Reiter vergleichen, dem, als er vom Pferde gefallen war, zugerufen wurde: „„Ach, großer Gott! Sie haben sich gewiß Schaden gethan;““ und der darauf antwortete: „„Ich? Niemals! Bedenken Sie doch die lange Gewohnheit!““ — Wenn die Freunde diesen Ton anstimmen, was bleibt dann den Feinden uͤbrig?
Die France meldet, daß, einem Briefe aus Rom zufolge, der Marschall Bourmont vollkommen wieder hergestellt sey.
Ein hiesiges Journal zeigt an, daß die Schwester des Ca⸗ mille Desmoulins, 80 Jahr alt, noch lebe, aber sich in den duͤrftigsten Umstaͤnden befinde. sonen beschlossen, eine Subscription zu ihren Gunsten zu eroͤffnen.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz, zung vom 30. April. Lord Melbourne zeigte heute selbst an, daß ein Aufschub der Kroͤnung stattfinden solle, jedoch nur ein zweitaͤgiger, naͤmlich vom 26. bis zum 28. Juni. Er be⸗ merkte auch ausdruͤcklich, daß der 26. Juni nur aus Unacht⸗ samkeit anfangs bestimmt worden sey, und daß der Irrthum durch eine neue Proclamation verbessert werden solle. Indeß werden nach Angabe des Ministers auch in der Form des Kroͤ⸗ nungs⸗Festes, welches im Wesentlichen mit dem unter der vori⸗ gen Regierung veranstalteten uͤbereinstimmen soll, noch ei⸗ nige Veraͤnderungen stattfinden, namentlich soll die große Prozession von dem Buckingham⸗Palaste nach der West⸗ minster⸗Abtei, welche man anfangs vermeiden wollte, vor⸗ genommen werden. „Ich kann nicht“, bemerkte Lord Melbourne in dieser Beziehung gegen die Aeußerungen des Marquis von Londonderry, der die Sache in Anregung gebracht hatte, „ich kann nicht, weder fuͤr mich, noch Namens meiner Kollegen, den Vorwurf gelten lassen, daß wir den Gebraͤuchen unserer Vor⸗ fahren die gebuͤhrende Ehrsurcht verweigern wollten. So lange die alten Kroͤnungs⸗Feierlichkeiten etwas Wesentliches waren, so lange sie mit den Sitten der Zeit uͤbereinstimmten, ist es ge⸗ wiß ganz recht gewesen, an ihnen festzuhalten. Aber jetzt, wo sie nichts als leere Schatten sind, wo sie sich als bloßer Pomp darstellen, nutzlos, eitel und in einzelnen Beziehun⸗ gen laͤcherlich, jetzt scheint es mir, daß sie nach Fug und Vernunft aufgegeben werden muͤssen, besonders wenn dies bei einer fruͤheren Gelegenheir (bei der letzten Kroͤnung) schon einmal geschehen ist. Aber noch ein anderer Grund kommt sehr in Betracht, und das ist die bedeutende Kosten⸗Verminde⸗ rung, welche die Beseitigung jener leeren Foͤrmlichkeiten moͤg⸗ lich macht. Ein dritter Punkt endlich, der nicht uͤbersehen wer⸗ den darf, ist, daß der Königin bedeutende Ermuͤdung erspart wird, der sie vielleicht nicht gewachsen waͤre. Der edle Mar— quis (Londonderry) hat angedeutet, daß in der Hauptstadt eine Art Mißvergnuͤgen uͤber die Beschraͤnkung der Ceremonien ent⸗ standen sey. Ich weiß davon nichts; sollte aber auch ein solcher Unmuth vorhanden seyn, so ist dies doch kein genuͤgender Grund, die schon getroffenen Verfuͤgungen abzuaͤndern.“ Auf eine Anfrage Lord Lyndhurst's wiederholte Lord Mel⸗ bourne seine fruͤher schon gegebene Erklaͤrung, daß die Regie⸗ rung den Geheimenraths⸗Befehl, der die Akte gegen die frem⸗ den Anwerbungen in England in Bezug auf Spanien aufhebt, nicht zu erneuern beabsichtige, fuͤgte jedoch hinzu, daß in ein⸗ zelnen Faͤllen von der Befolgung jener Akte dispensirt werden solle. er Graf Winchilsea brachte noch einmal die Frage wegen des angeblich dem Grafen ö mitgegebenen Rechts⸗ Konsulenten vor und fragte, ob ein Herr Turton in dieser Ei⸗ genschaft nach Kanada zegangen sey. Dies wurde von Lord Melbourne auf das bestimmteste verneint, mit dem Hinzu⸗ fuͤgen, daß jenem Herrn weder ein Amt, noch auch nur die Aussicht auf eine amtliche Stellung in Kanada versprochen worden sey.
Oberhaus. Sitzung vom 1. Mai. Die vom Unter⸗ hause angenommene Irlaͤndische Armen⸗Bill wurde zum ersten⸗ male verlesen und die zweite Lesung derselben auf den 14. Mai angesetzt. Lord Melbourne erklaͤrte nochmals auf eine an ihn gerichtete Frage, daß das große Bankett in der Westminster⸗ Halle diesmal bei der Kroͤnung nicht stattfinden werde, so sehr der Marquis von Londonderry diese Unterlassung bedauerte, weil er darin einen Eingriff in die alten durch die Zeit gehei⸗ ligten Formen und Ceremonien der Monarchie und eine Schmaͤ⸗ lerung der Koͤniglichen Wuͤrde erblicken wollte.
Unterhaus. Sitzung vom 26. April. Lord John Russell beantragte in dieser Sitzung, daß vom 14. Mai an einen Monat lang noch ein Tag in jeder Woche, und zwar der Donnerstag, zur Erledigung der an der Tagesordnung stehen⸗ dens Maßregeln, vor allen anderen Motionen, bestimmt werden ollte. „von Wichtigkeit, daß beide Parlamentshaͤuser gehoͤrige erhalten, um die verschiedenen noch zu erledigenden Maßregeln in reifliche Erwaͤgung zu ziehen, und daß man die Tage weiß, an welchen diese Maßregeln zur Eroͤrterung kommen, damit sich ein moͤglichst volles Haus dazu einfindet. Seit mehreren Jah⸗ ren 1.g dies wegen der spaͤten Zeit, zu welcher die wichtigsten Maßregeln noch dem Oberhause zugesandt wurden, leider nicht der Fall seyn koͤnnen.“ Der Antrag fand aber bei den ange⸗ sehensten Tories, bei Herrn Goulburn, Sir James Graham und Sir R. Peel, entschiedene Opposition, und auch Herr Hume wollte ihm nur dann seine Zustimmung geben, wenn das Ministerium sich verpflichte, seine Haupt⸗Maßregeln an be⸗ stimmten Tagen unfehlbar zur Sprache zu bringen; letztere, meinte er, beduͤrften allerdings einer raschen Foͤrderung, aber auch die Mitglieder des Hauses, die von den Ansichten des Ministeriums abwichen, muͤßten hinreichenden Raum zu Motio⸗ nen 1 Herr Goulburn fand, daß die Minister weit
Zeit fuͤr ihre Maßregeln verlangten, als irgend eine Ver⸗
Es haͤtten daher mehrere Per⸗
„Es ist“, sagte er zur Motivirung dieses G eit
waltung vor ihnen, und wollte in eine Verkuͤrzung des verfas. sungsmaͤßigen Mittels, die Prinzipien und den Regierungs 8 ang des Ministeriums durch einzelne Motionen zur Diskus ion zu bringen und Maßregeln, die man den Interessen des Landes fuͤr feindselig und gefaͤhrlich halte, in ihrem Fortschritt zu hemmen, durchaus nicht einwilligen.
„Ich weiß sehr wohl“, fuhr er fort, „daß es gegen den Schluß der Session oft Gebrauch gewesen, die Zahl der für die Regierungs Maßregeln bestimmten Abende zu vermehren, um die noch zu erledi⸗ genden Angelegenheiten schneller zu fördern. Jetzt aber sind wir noch in der Mittagshitze der Session, und Gegenstände vom höchsten Ju⸗ teresse sind noch zur Sprache zu bringen. Der edle Lord sagt, es lägen dem Hause noch eine große Menge unerledigter Sachen vor. Aber warum ist dies der Fall! Wir sind nun seit Rovember ver⸗ sammelt, und wenn das Ministerium hübsch fleißig gewesen wäre (ironischer Beifall) und seine Maßregeln eher zur Erörterung gebracht hätte, würde es den gegenwärtigen Antrag nicht zu machen brauchen. Nun sind wir dem Mai schon nahe, und noch haben wir kein Finauz⸗ Budget vorgelegt erhalten, kaum daß einige der anderen Veranschla⸗ gungen erledigt sind. Da will man denn, daß das Haus noch einen Theil seiner freien Tage hergeben soll, um die Versäumnisse der Ver⸗ gangenheit nachzuholen.“ 1
Oberst Davies machte bemerklich, daß die Ver andlungen uͤber die Kanadischen Angelegenheiten und Lord Durham’s Mis⸗ sion, die Civil⸗Liste, die Bill zur Verbesserung der Sklaven⸗ Akte und die Irlaͤndische Armen⸗Bill viel Zeit hinweggenommen 2 und war der Meinung, man muͤsse den Antrag Lord J. Russell's 1n gg. wenn man nicht bis in den August dder September versammelt bleiben wolle. Lord J. Russell gab auch noch zu bedenken, daß durch die fruͤhe Prorogirung des Parlaments im vorigen Jahre in Folge des Thronwechsels mehrere Maßregeln unerledigt in dieses Jahr heruͤbergekommen seyen, und er wuͤnschte, daß man dem Ministerium nicht wie⸗ der den Vorwurf machen koͤnne, es habe dem Parlament nicht hinreichende Zeit zur Eroͤrterung seiner Maßregeln gelassen, — ein Vorwurf, dessen man sich bedient habe, um die Beseitigung oder Zuruͤcklegung von Maßregeln zu beschoͤnigen, die der Op⸗ position nicht angenehm gewesen; diesen Entschuldigungsgrund wollte er nicht gern von neuem anfuͤhren hoͤren. Herr Shiel bemerkte, man habe im Oberhause gesagt, die Irlaͤndische Mu⸗ nizipal⸗Bill, die Irlaͤndische Zehnten⸗Bill und die Irlaͤndische Armen⸗Bill koͤnnten nur als Theile einer und derselben Maß⸗ regel betrachtet werden, und die Irlaͤndische Munizipal⸗Bill koͤnne nicht durchgehen, wenn nicht zugleich auch die anderen Bills vorgelegt wuͤrden; hieraus folge, daß, wenn das Unter⸗ haus den Lords nur eine dieser Maßregein zusende, Ihre Herr⸗ lichkeiten wieder, wie fruͤher, handeln und dieselbe so lange ver⸗ schieben wuͤrden, bis ihnen auch die anderen beiden zugingen; mithin sey es nothwendig, die drei Maßregeln zusammen dem anderen Hause zu uͤbersenden; und dann werde es immer noch einiger Zeit zu ihrer Wiedererwaͤgung beduͤrsen, wenn sie aus dem Oberhause zuruͤckgelangten. Diesen Grund hielt aber Sir Robert Peel nicht fuͤr zureichend, um auf den ministeriellen Antrag einzugehen; er aͤußerte sich folgendermaßen gegen denselben:
„Weun der Antrag angenommen würde, könnte er in der näch⸗ sien Session als ein Präcedenz⸗Beispiel aufgestellt werden, um einen ähnlichen zu einer noch früheren Zeit der Session zu machen. Su⸗ Anfang dieser Session haben wir schon eine neue Beschränkung au⸗ genommen, durch welche die Mitglieder des Hauses verhindert wur⸗ den, länger als vierzehn Tage in die Journale des Hauses Anzeigen von Motionen eintragen zu lassen. Würden wir wohl in diese Be⸗ schränkung gewilligt haben, wenn wir geglaubt hätten, daß der heu⸗ tige Vorschlag des edleu Lords ihr e würde? Wenn es ein kräftiges Argument ist, daß die Bills dem Oberhause eher übersandt werden müßten, so war dies Argument zu Anfange der Session noch viel kräftiger; warum wurden jene Maßregeln also nicht eher eingebracht? Wenn der ehreuwerthe und gelehrte Kommissar (Gelächter auf Kosten des Herrn Shiel, der bekanutlich vor kurzem zu einem der Regie⸗ rungs⸗Kommissarien am Marine „Hre zu Greeuwich ernannt wurde), wenn das Mitglied für die Grafschaft Tipperary es für wich⸗ tig hält, 58 die drei von ihm erwähnten Maßregeln zu gleicher Zeit erwogen würden, so möchte ich ihn bitten, den edlen Lor⸗ zu fragen, wie es kommt, daß ersi der 14. Maj zur Erörterung der Zehnten⸗ Bill augesetzt ist! Die Maßregel wurde vom 30. April bis zum 14. Mai verschoben, und weshalb! Ich muß mich demnach der Motion widersetzen, weil sie ein 8- Beispiel für künftige stärkere Ministerien, als das jetzige (hört, hört!), aufstellen und die Vorbrin⸗ gung von Motionen verhindern würde.“
Lord John Russell rechtfertigte den Aufschub der Zehn⸗ ten⸗Bill dadurch, daß es ihm besser geschienen, erst die Eroͤrte⸗ rung der Irlaͤndischen Armen⸗Bill zu beendigen, um diese dem Oberhause zusenden zu koͤnnen, ehe man eine neue Maßregel vornehme. Deshalb habe er die dritte Lesung jener Bill so fruͤh angesetzt, als er geglaubt, daß die Parlamentsglieder aus Irland nach den Ferien wieder in London eintreffen koͤnnten, naͤmlich auf Montag den 30. April, und die Zehnten⸗Bill habe natuͤrlich deshalb aufgeschoben werden muͤssen. Uebrigens solle der sehr ehrenwerthe Baronet bedenken, daß das Ministerium nur die Montage und Freitage zur Foͤrderung seiner Maßregeln habe; an diesen Tagen muͤsse es nicht nur Bills einbringen, sondern auch die Budgets vorlegen. „Wenn jedoch“, so schloß der Minister, „mein Vorschlag dem Hause nicht genehm ist, so will ich nicht darauf bestehen; wird er aber nicht angenommen, so werden die wichtigsten Maßregeln nicht vor Mitte Juli's im Unterhause erledigt werden koͤnnen. (Nach dieser Aeußerung scheint das Geruͤcht ungegruͤndet, daß die Minister das Parla⸗ ment schon vor der Kroͤnung, im Monat Juni, prorogiren woll⸗ ten.) Das Oberhaus wird dann diese Maßregeln wieder ver⸗ werfen, und die ehrenwerthen Mitglieder gegenuͤber werden abermals den Triumph haben, sich ruͤhmen zu koͤnnen, sie haͤt⸗ ten den Fortgang der Gesetzgebung so aufgehalten, daß das Ministerium nichts zu vollbringen im Stande gewesen sey. Mit Erlaubniß des Hauses will ich meinen Antrag zuruͤcknehmen.“ (Jronischer Beifall von den Oppositionsbaͤnken.) b
Unterhaus. Sitzung vom 30. April. Nachdem Lord .Russell eine ähnliche Anzeige wie Lord Melbourne im berhause in Betreff der Kroͤnung gemacht und der Kanzler