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der Erhebun Reden das mit in die Schlachten.
Scchlesiens. - uund Gebetbuch hat er sich ein bleibendes Denkmal gesetzt. —
einer der Ersten, welche die Schutzblattern⸗Impfung in sien eingefuͤhrt haben, feierte hier am 15ten d. ͤhriges Doktor⸗Jubilaͤum, wozu Gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben von der medizinischen Fakultaͤt der hiesigen und Hallischen Universitaͤt, dem Koͤnigl. Medizinal⸗Kollegium fuͤr Schlesien
Den geechrten Actionairen der Berlin⸗Potsdamer
venmassen in Gnesen beigetragen. Zu spaͤt ward der Ungrund dieses thoͤrichten Geruͤchtes erkannt, und es bestaͤtigten sich hier abermals die nachtheiligen Ruͤckwirkungen des Mangels an
Vertrauen in die Kraft und Weisheit der Regierung, und der Leichtglaͤubigkeit, die dem boͤswillig Ersonnenen Gehoͤr giebt.
Breslau, 23. Mai. Das hiesige Koͤnigliche Ober⸗Lan⸗
desgericht macht den Untergerichten bekannt, daß sie zur Befoͤr⸗
derung der Absicht, die Arrestaten auch in den gerichtlichen Gefäangnissen nuͤtzlich zu beschaͤftigen, aus den Fonds desselben
Behufs der Anschaffung von Arbeitsgeraͤth und Materialien, Voerschuͤsse erhalten koͤnnen und weist sie an, in Bezug auf die
Bennutzung dieser Mittel, Rechnungsfuͤhrung u. s. w. sich mit
den staͤdtischen Behoͤrden in Verbindung zu setzen, oder sich des Raths der Vorsteher von Zucht⸗ und Corrections⸗Anstalten oder erfahrener Buͤrger zu bedienen.
N
Breslau, 2 ½. Mai. (S. 3.) Am 12ten d. M. erlitt
die Provinz einen Verlust durch den Tod des katholischen Pfar⸗
rers Ober in Liegnitz. Als Kaplan in Jauer begeisterte er bei Preußens gegen Napoleon durch seine kraftigen olk, und zog darauf freiwillig als Feldprediger Bald nach dem Frieden erhielt er den Ruf als Pfarrer in Liegnitz, und wurde dann Erzpriester, Schul⸗Inspektor, Fuͤrstbischoͤflicher Kommissarius und Direktor des Wittwen⸗ und Waisen⸗Fonds der katholischen Schullehrer Durch das 1826 von ihm herausgegebene Gesang⸗
Der Geheime Medizinalrath und Arzt in Glogau, Dr. Dtetrich, Schle⸗
M. sein funfzig⸗
— ·
und der Koͤniglichen Regierung zu Liegnitz eingingen. — In Bezug auf die hier und in den benachbarten Provinzen bevor⸗ stehenden Wollmaͤrkte theilt die Breslauer Zeitung folgende Ansichten eines Gutunterrichteten uͤber die neuesten Woll⸗ markts⸗Konjunkturen mit: „Nachdem das Woll⸗Geschaͤft bis zu den Winter⸗Monaten hier und in den Consumtions⸗ aͤndern einen allmaͤligen Aufschwung von 15 bis 20 Procent gegen die Fruͤhjahrs⸗Wollmarktpreise erfahren hatte, trat un⸗ rwartet bei Ankunft der, durch die bis Ende Maͤrz gehemmte Schifffahrt auf dem Kontinent zuruͤckgehaltenen Wollen, in England eine Reaction von circa 5 à˙ §pCt. und bei schlecht naturigen Wollen von § à 10 Ct. gegen die Januars⸗Preise in. Das vereinte Wirken mehrfacher Umstaͤnde, als eben das Zustroͤmen dieser Wollen mit der gleichzeitigen Meldung der, wie es sich jetzt ausweist, weit uͤber die Graͤnzen der Wirklich⸗ eit hinaus unguͤnstig geschilderten Handels⸗Verhaͤltnisse Nord⸗ Amerika's und die Ungeduld einiger Importeurs in Beziehung
auf jene Wollen, die der Englische Fabrikant so sehr bevorzugt, sind mehr, als die Handels⸗Verhaͤltnisse selbst, Ursache der von
en Fabrikanten wohlweislich benutzten Lage. Erwaͤgt man aber en Handel allein, so findet man auch nicht einen haltbaren Grund, warum nicht mindestens die Januar⸗Preise auf den bevorstehenden
Wollmaͤrkten angelegt werden sollten. Die bis dahin stattgehabte Er⸗
hoͤhung wie die Eindruͤcke der letzten großen Handelskrisis waren im⸗ mer mehr und mehr verschwunden, allmaͤlig der Absatz der Fabri⸗
ate fuͤr den innern Konsum Englands hoͤchst brillant, wie ihn keine fruͤhere Periode besser aufweisen moͤchte. Der lange
strenge Winter und wieder die festgesetzte Kroͤnungsfeier der
Koͤnigin konnten ihn nur noch hoͤher stellen. Von Frankreich und den Niederlanden, so wie von unsern Fabriken in den Rhein⸗Provinzen berichtete man gerade erst im Monat Maͤrz einen bessern Geschaͤftsgang mit Fabrikaten, doch freilich wollte man auch daselbst im April und Mai beim Wollkauf die Eng⸗ lischen flauen Berichte geltend machen. — Der in dem ganzen Zeitverlauf sich gleich gebliebene, limitirte Absatz von Fabrikaten nach Amerika duͤrfte, nach den neuesten Berichten, und da derselbe bereits 1 ½ Jahr gedauert, leicht mehr Leben gewinnen, und in diesem vor⸗ auszusehenden Falle wuͤrden wir in dem naͤchsten Herbst und Win⸗ ter ein rasches Steigen der Wollpreise erfaͤhren, da uͤberdem auch die Vorraͤthe alter Wollen nicht staͤrker sind, als sie es selbst in vorhergegangenen guͤnstigen Geschaͤftsjahren um diese Zeit zu seyn pflegten. — Von den Woll⸗Verkaͤufern selbst wird es also auf den Wollmaͤrkten meist abhaͤngen, ob sie ihr Pro⸗ dukt durch angemessene, aber beharrliche Forderung zu gutem Preise ausbringen, oder, wie im vorigen Jahre, durch allzu große Nachgiebigkeit in den Willen der Kaͤufer, den Lohn der Bemuͤhungen und der Sorgfalt eines ganzen Jahres, wie sie die Schaͤferei in Anspruch nimmt, sich entgehen lassen werden.
Schweidnitz, 25. Mai. (Schles. Ztg.) Der heutige Woll⸗ markt schien wenig Leben zu versprechen, bis die Zufuhren von beilaͤu⸗ sig 1500 bis 1600 Ctr. als beendigt zu betrachten waren. Sodann zeigte sich aber unter der so zahlreichen Menge auswaͤrtiger Kaͤufer (darunter 3 aus England) wie sie wohl selten hier ge— sehen war, allgemeine Thaͤtigkeit und Kauflust, so daß die mei⸗ sten Partieen Einschurwolle, welche diesmal das sonst groͤßere Quantum zweischuͤriger Winterwolle uͤberwog, schnellen, und bei einer maͤßigen Preis⸗Erhoͤhung von durchschnittlich fuͤnf bis acht Thaler gegen vorjaͤhrigen Fruͤhjahrs⸗Markt, leichten Absatz fan⸗
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den. Daß hier und da auch bis 10 Thaler mehr bewilligt worden seyn sollen, duͤrfte nur ausnahmsweise geschehen seyn, dann aber gewiß durch vorzuͤgliche Qualitaͤt und Waͤsche der Wolle motivirt erschei⸗ nen; mit letzteren beiden Eigenschaften konnte man durchweg befriedigt seyn, und bei einzelnen Schaͤfereien waren Waͤsche und Manipulation sogar ausgezeichnet zu nennen. Unter die⸗ sen Umstaͤnden duͤrfte von Einschur⸗ und guten Dominial⸗Win⸗ terwollen Alles verkauft werden, bis auf diejenigen wenigen Parthieen, welche uͤberspannt hoch gehalten wurden, und auf den Breslauer Markt gefuͤhrt werden sollen. Mehr vernachlaͤs⸗ sigt waren die so kleinen Quantitaͤten von Rustikalwollen, meist zweischuͤrige, welche in sehr großer Menge vorhanden, iheils cinsichtslos theuer gehalten wurden, theils aber auch ihrer ge⸗ woͤhnlichen Abnehmer — der inlaͤndischen Fabrikanten aus un⸗ sern kleinen Provinzialstaͤdten, wesentlich ermangelten. G
Magdeburg, 26. Mai. Durch die General⸗Kommission zu Stendal fuͤr die Regulirung der gutsherrlichen und baͤuerlichen Verhaͤltnisse in der Provinz Sachsen wurden 1837 von 2422 anhaͤngigen Regulirungen, von denen 613 erst in diesem Jahr in Antrag gekommen waren, 137 Gemeinheits⸗Theilungen und Abloͤsungen von Servituten und 197 Ablöoͤsungen und Rente⸗ Verwandlungen vollstaͤndig durch Rezesse beendigt und dadurch 114,310 Morgen, worunter 71,848 Morgen Acker gaͤnzlich se⸗ parirt, 51,517 Morgen von Servituten befreit, 26 Schulstellen mit 149 Morgen Land dotirt, neben verschiedenen Natural⸗Lei⸗ stungen 65,025 Spann⸗ und Handdiensttage abgeloͤst und 9937 Morgen Acker zehntfrei gemacht. Außerdem wurden der Haupt⸗ sache nach beseitigt 704 Gemeinheits⸗Theilungen und 326 Ab⸗ loͤsungen und dadurch 973,776 Morgen, wovon 597,702 Mor⸗ gen Acker, gaͤnzlich separirt, 312,566 Morgen von Servituten befreit, 227 Schulstellen mit 1228 Morgen Land und 1056 Rthlr. Geld⸗ und Natural Leistungen dotirt, neben andern Na⸗ tural⸗Leistungen 69,610 Spann⸗ und Handdiensttage abgeloͤst und 60,995 Morgen zehntfrei gemacht. Von den durch freie Vereinigung der Interessenten abgeschlossenen Abloͤsungs⸗Ver⸗ traͤgen konnten 110 bestaͤtigt werden.
Halle, 25. Mai. (Saͤchf Provinzial⸗Bl.) Nach einer Bekanntmachung des hiesigen Magistrats wird der in der Vorstadt Neu⸗Markt befindliche Teich, der durch seine Aus⸗ duͤnstungen den Anwohnern laͤstig und der Gesundheit nach— theilig wurde, nunmehr ausgefuͤllt und bepflanzt, und dadurch einem Uebelstande die gewuͤnschte Abhuͤlfe verschafft werden.
Aus dem Mansfeldschen, 26. Mai. Der Superin⸗ tendent der Ephorie Schraplau und Pastor zu Ober⸗ und Unter⸗ Roͤblingen, G. K. A. Wintzer, feierte am 18ten d. M. sein 50 jaͤhriges Amts⸗Jubilaͤum, zu welchem der Bischof Dr. Draͤ⸗ seke aus Magdeburg eingetroffen war, und wobei eine allgemeine Theilnahme dem Jubilar entgegenkam.
Muͤnster, 24. Mai. Durch die hiesige General⸗Kom⸗ mission zur Regulirung der gutsherrlichen und baͤuerlichen Ver⸗ haͤltnisse wurden 1837 von 1074 anhaͤngigen Gemeinheits⸗Thei⸗ lungen, Abloͤsungen, Rent-Verwandlungen und sonstigen Re— gulirungen, wovon 349 in diesem Jahr neu in Antrag gekom⸗ men waren, 304 durch Rezesse voͤllig beendigt, worunter 97 Gemeinheits⸗Theilungen, die 89,457 M. umfaßten, welche un⸗ ter 6130 Interessenten vertheilt und von den darauf haftenden Servituten befreit wurden. Außerdem kamen 74 Vertragͤge uͤber freiwillig zu Stande gekommene Abloͤsungen zur Bestaͤti⸗ gung. Diese und die durch gesetzliche Feststellung abgeschlossenen, zusammen 281 Abloͤsungen und Regulirungen haben, gegen Entschaͤdigung durch Land, Kapital, Geld⸗ und Natural⸗Zin⸗ sen, 17 Zehntrechte auf 1886 M. Acker, 6335 Spann⸗ und Handdienste und eine Menge anderer Natural⸗Leistungen und Arbeits⸗Verpflichtungen aufgehoben.
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Wissenschaft, Kunst und Literatuir. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaf⸗
ten am 21. Mai bemerkte Herr Larrey in Bezug auf das in der
; vorigen Sitzung von Herrn Dutrochet mitgetheilte Beispiel von Ueber⸗
winterungen der Schwalben, daß ihm ähnliche, aber weit merkwür⸗ digere Fälle vorgekommen seven. „Ais ich“, sagte Herr Larrev, „ge⸗ gen Ende des Winters 1797 das Thal von Maurienne passirte, um nach Frankreich zurückzukehren, entdeckte ich in einer tiefen Grotte eines Berges, der, wegen der großen Menge Schwalben, die sich ge⸗ gen den Eintritt des Winters auf ihm versammein, der Schwalben⸗ Berg (l'Hirondellière) geuannt wird, eine große Anzahl dieser Vögel, die wie ein Bienenschwarm in einer Ecke am Gewölbe der Grotie hingen. Ich bin hierdurch veranlaßt worden, zu glauben, daß die Schwalben unseres Landes, statt über das Meer auszuwandern, wie man allgemein annimmt, vielmehr in den tiefen Höhlen der Alpen und Pprenäen überwintern.“ — Herr Cazenaund, praktischer Arzt in Locle im Fürstenthum Neuchatel, zeigte der Akademic an, daß er ein Instrument, Citexciseur genannt, erfunden habe, womit er ein Glied des Körpers in einer Sekunde zu amputtren vermöge. — Herr Yates, Secretair der Britischen Gesellschaft zur Verbrettung nütz⸗ licher Kenntnisse, zeigte der Akademie an, daß die Gesellschaft sich in diesem Jahre am 20. August in Rexcastle am Tone versammeln werde, und daß er hoffe, die Akademie durch eines ihrer Mitglteder daselbst repräsentirt zu sehen. — Herr Roussel de Vauzemer übersandte der Akademie die nach der Ratur geformten inneren Or⸗ gane eines Wallsisch⸗Foetus. Die Herren Magzgendie, Breschet und
Blainville wurden beauftragt, darüber zu berichten. Sodann wurde
———n,..“ —— —
die Erörterung der Streitfrage zwischen dem Herrn Dumas u Freiherrn von Berzelius fortgesetzt und geschlossen. nd den
e.“]; 8 Den 29. Mai 1838. 8 Amtlider Fondsz- und GKeld-Caurez-Zette, A ☛ 8 22 St.-Schuld-Sch. 4 102 ⁄12 102 12 211 1900 — Pr. Eugl. Obl. 20. 4 103 100 3% PrämSch. d. Seeh. 65 ¼ — Kurm. Obl. m. l. C. 103 11 Nm. lut. Sch. do. 102 Berl. Stadt-Obl. 4 103 Königsb. do. — Elbiuger do. Dauz. do. in Th. Westpr. Pfaud'ber. Grolsh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.
Pomm. Pfaudbr. Kur- u. Neum. do. do. do. do. Schlesiache do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N.
85 997
64 ¾ . 103 ¼
90 ½
—
Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd'or Aud. Goldmün- 112 zen à 5 Tul. 131 4 18 Dis onto 3 1 ½ Fr. Ta.— Thlr. zu 30) Sar I 140 %
215 % 18 ¼
132712
— 2 3 43 %¾ Inn 1011's 1004 ⅞ 101 101
15
üiimUiti
Ponnmmn. do.
Wechsel-Cours.
Kurgl
2 Mt. Kurz
2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 M“. 2 M’. 8 Tagoe 2 Mt. 3 Woch.
. 290 Fl. 250 Fl. 300 Mhk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 130 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.
Auisterdanmn do. lamburg do. Loudon.. Paris.. Wien in 20 Xr... Augsburg Breslau Leipzig. ... Fraukfurt a. M. WZ22Z.. Petersburg..
150 1 6 24 6 80 11 1015,3½ 102 95 ⅓
. 2
11S1IIIII
„ 2„222524544858484852252852—2—-
2.
Auswärtige Börsen.
Frankfurt a. M., 26. Mai.
Oesterr. 5 % Met. 106 ¾. G. 4 % 101 ⅞K. G. 2 ½ % 618
à4. 1 % 26 1. Br. Bank.-. Actien 1746. 1745. Partial. 0h.. 151 124. G. Loose zu 500 Fl. 1261⁄½. 126 ⁄2. Loose zu 100 Fl. 263.0. Preuss. Präm.-Sch. 65. 643 ⁄42. do. 4 % Anl. 102 ½. G. Poln. L cgs 66. 65 ¾. 5 % Span. Anl. 12 ⅞. 12 ¾. 2 ½ % IHoll. 545/16. 54 1,
Paris, 23. Mai. 3 % 81. 20. 5 % Neap. 101. 5. 59,
5 % Rente 109. 30. 3 % Portug. 24 ½¼4.
Span. Rente 22 ¼. Passive 5.
—
Koͤnigliche Schauspiele.
Mittwoch, 30. Mai. Im Opernhause, auf Befehl: Der hinkende Teufel, Ballet in 3 Abth., bearbeitet von Hoguet.
Im Schauspielhause: Pour-la rentrée de Mr. Francisqur- Le pere de la débutante, pièce nouvelle en 5 actes, du théätre des Variétés, par Mr. Bayard. Le spectacle commencera par L'epes de mon pere, vaudeville en 1 acte.
Donnerstag, 31. Mai. Im Schauspielhause: Das Tage buch, Lustspiel in 2 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Die unterbrochene Whistpartie, Lustspiel in 2 Abth., von Schal. (Herr Seydelmann: Baron Skarabaͤus.)
Freitag, 1. Juni. Im Opernhause: Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., mit eingelegtem Solotanz. Musik von Vellini⸗ Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Mittwoch, 30. Mai. Der gerade Weg der beste. Lustspitl in 1 Akt, von Kotzebuc. Hierauf: Julerl, die Putzmacherin. Parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl. Mustt
von A. Muͤller.
Donnerstag, 31. Mai. (In Italiaͤnischer Sprache): Se⸗ miramis. Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Ma-. Ernst⸗Seidler, K. K. Oesterreichische Kammer⸗, und erste Saͤn⸗ gerin des National⸗Theaters zu Frankfurt a. M.: Semiramts, als Gastrolle. — Herr Schober, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger vom
Kaͤrntnerthor⸗Theater in Wien: Assur, als neunte Gastrolle.)
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 28. Mai 1838. u Lande: Weizen 2 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 18 Eg. 9 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 28 Sgr. 2 Pf.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Riählr. 12 Sgr. 6 Pf., auch Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Rogqzal Rtblr. 20 Szr., auch 1 Riblr. 17 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.
Sonnabend, den 26. Mai 1838.
Das Schock Siroh 6 Rtblr. 20 Sgr., auch 6 Rlhlr. Der Ceat⸗
ner Heu 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.
2 1 5
Redaction unter Leitung von Rheinwald.
Gedruckt bei A. W. Hapyn.
9
—
Bekanntmachungen.
Eisenbahn⸗Gesellschaft verfehlen wir nicht anzuzeigen, daß die in der Bekanntmachung vom 22. Februar c. vorläufig zum 5. Juni c. angekündigte Einzahlung noch aufgeschoben worden ist und sie dieserhalb das Weitere zu gewärtigen haben.
Berlin, den 27. Mai 1838.
Die Direction der Berlin⸗Potsdamer
Eisenbahn⸗Gesellschaft.
Mit Bezugnahme auf den in der General⸗Versamm⸗ lung vom 3. November a. p. gefaßten Beschluß bringen wir in Erinnerung, daß die dritte General⸗Versamm⸗ lung der Iunteressenten für die Errichtung einer zum
Allgemeiner Anzeiger
Bekanntmachun
kostenfrei in Empfang zu nehmen. der Bank von Polen gemäß, bin ich zu diesem Um⸗ tausch nur bis zum 5. Juni c. ermächtigt, und später geschieht derselbe auf Kesten der terims⸗Scheinen lediglich in Warschau unmittelbar bei der Bank von Polen selbst.
Berlin, den 29. Mai 1838.
fuͤr
für die Inhaber von Interims⸗Scheinen der Bank von Polen in Warschau über Certifikate Litt. A. von 300 Gulden Polnisch Courant.
Die Juhaber obenbenannter Interims⸗Scheine hat⸗ ten, deren Inhalt zufolge, bereits am 15. Mai c. gegen Einlieferung derselben die Original⸗Certififate bei mir.
selben auch seiner innern Vortreff! vollem Rechte gebührt.
Der Anordnung Vei Aug. Wilh. Unzer in Kön
Inhaber von In⸗
mann Bobrik. von 10 Karten. 3 Thlr. Moritz Robert,
Behrenstraße Nr. 45.
Anschlusse an die Kaiser Ferdinands⸗Nord⸗Bahn nach Oberschlesien führenden Eisenbahhn am 6. Juni, RNachmittags 5 Uhr, in dem hiesigen Vörsen⸗ Lokale stattfindet, zu welcher, mit Hiuweisnug auf §.,8 des Protökolles vom 3. Juni a. p., wonach aus⸗ wärtige Zeichner durch schriftliche, auf andere Zeichner gestellte Vollmachten vertreten werden können, wir ergebenst einladen.
n 23. Mai 1838. Da rektorium des Vereins zu Errichtun der Oberschlesischen Fifeabahn. 8
1.“
Literarische Anzeigen.
So eben ist erschienen und in Berlin bei W. Logier, Friedrichsstraße Nr. 161, Trautwein u. a. Musika⸗ lien⸗ und Buchhandlungen zu haben:
Worte der
Gedicht von Th. Körner, für eine Sing. stimme mit Begleitung des Pianoforte oder der Guitarre, componirt von Ed. Tauwitz.
Auflage. Gr. 8vo.
schrift. Mit 1 lithegr. Taftl.
Liebe.
sern Universitäten.
gungen unserer Tage. mission. 5 sgr.
Preis b sgr.
Keinem Gesangsfreunde darf
diese liebliche Composttion fremd bleiben.
Rosenkranz, Karl, der Zweikampf auf un⸗ Gr. 8vo. Gebser, Dr. Aug. Rud., die frommen Re⸗ Gr. 8vo., iun Kem⸗
. 8 . „ 8 8 die Preußischen Staaten. Wenige Lieder haben solchen entschiedenen Beifall Buchbandlung von Alexander Duncker, wie die „Worte der Liebe“ geärndtet, welcher den⸗
Französische Strafse No. 21. Durch die Vergrösserung meines Lokals ist es mir möglich geworden, dem Publikum die neuesten und imeressamesten Erscheinungen der in- unt ausländischen Literatur und Kunst auf übersichtliche
und bequeme Weise vorlegen zu können, so dass
ichteit wegen mit:
gsberg ist erschie- ein Jeder in meiner Buchhandlung die für ihn in- nen und in allen Buchhandlungen zu haben, zu Berlin teressanten Werbe mit Musse besehen und durch· durch die Stuhrsche, Schloßplatz Nr. 2: V Geographie des Herodot, vorzugsweise aus dem Schriftsteller selbst dargestellt von Herr-
Gr. 8vo. mit einem Atlasse
blättern kann. Hie Einrichtung des Zusendens neuer Bücher zur Einsicht und Auswahl für Stadt unl Umgegend wird in der früheren Weise fortgesetzte- Berlin, im Mai 1838. 1
Olshausen, Herrm., Kommentar über das - neue Testament. Ir Band, emnthaltend die drei ersten Evangelien bis zur Leidensgeschichte. 3te
Subscriptions⸗Preis 3 Thlr.
Saalschütz, Dr. Jos. Levin, Forschungen im Gebiete der Hebräisch⸗Aegvptischen Archäologie. I. Zur Geschichte der Buchstaben⸗
In der Unterzeichueten erschien so eben: “ Leffing's Emilia Galorti. Ein Trauers bel in 5 Aufzügen. 6te Auflage. Gr. 8vo. Feit Papier. 12 ½ sgr.
— — Minna von Barnbelm. Ein Lustspiel iu 5 Aufzügen. öte Auflage. Er. 8vo. Fein Papier. 12 ½ sgr. 84
— — Matban der MWeise. Ein dramatisches Ee⸗ dicht in 8 Aufzügen. 8te Auflage. Gr. 8vo. Fen Papier. 285 sgr. “
Berlin, 1 E. I“
0 e Buchhandlung,
Charlettenstraße Nr⸗2T, Ecke der Poreiheenstraßev
Gr. 8vo. 15 sgr.
sgr.
Dienst von Flemming auf Buckow den St. Johanniter⸗
kandgeriche zu ernennen geruht.
Ass.
geben, welches enthaͤlt: unter
lische Pfarrstelle zu Czersk durch den Vikar Joseph Chrap⸗
Paris, 25. Mai. Der Moniteur erklaͤrt die allgemein
an die Uebernahme jenes großen und schwierigen Unternehmens.
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Amtliche Nachrichten.
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Ite 7 Kroni k des Da ges. ehn eim jestät der Koͤnig haben dem Superintendenten
SrSe. e Hentschen, im Regierungs⸗Bezirk Posen, den
Adler Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. Roche. Majestaͤt der Koͤnig haben dem E. außer
u verleihen geruht. au d Agntog Majestaͤt haben den bisherigen Kammergerichts⸗
Assessor Bischoff zum Landgerichts⸗Rath fuͤr die Rheinischen
es Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Regierungs⸗ eseer Eduard Maquet zu Stettin zum Regierungs⸗Rath za dem Regierungs⸗Kollegium zu Danzig Allergnaͤdigst zu be⸗
fördern geruht.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich ist nach Peo⸗
d sen, öhre Koͤnigl. Hoheiten der Großherzog und der Erb⸗ großherzog, e wie Se. Hoheit der Herzog Wilhelm von Mecklenburg⸗Schwerin, sind nach Ludwigslust von hier
abgereist. “ Heute wird das 18te Stuͤck der Gesetz⸗Tammlung ausge⸗
Nr. 1895. die Verordnung wegen Einfuͤhrung eines gleich⸗ nmaͤßigen Verfahrens bei der Insinuation der rich⸗ 8 terlichen Erkenntnisse und bei Cinlegung des Rechts⸗ nmnittels vom 5ten d. M. 88
erlin, den 31. Mai 1838. 86
Gesetz⸗Gammkungs⸗Debits⸗Comtoir.
1 Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung 1“ zu Marienwerder ist die erledigt gewesene katholische pfarrstelle zu Gr. Kommorsk durch den Pfarrer und Vice⸗
Hechant Bonin zu Czersk, so wie die dadurch erledigte katho⸗
kiewitz wieder besetzt worden.
Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Hannoversche Ge⸗ neral⸗Lieutenant und Divisions⸗Commandeur, Halkett, und
Der Koͤnigl. Hannoversche General⸗Major und Brigade⸗ Commandeur, von Krauchenberg, nach Hannover.
Der General⸗Major und Commandeur der 1sten Kavalle⸗ rie⸗Brigade, Freiherr von Krafft J., nach Koͤnigeberg in Pr.
˖sland. Frankreich.
egebene Nachricht, daß bei dem Leichenbegaͤngniß des Fuͤrsten alleyrand die Herren Soult, Molé, Broglie und Barante die Zipfel des Leichentuches getragen haͤtten, fuͤr unrichtig und wi⸗ derspricht auch der Meldung, daß der Graf Molé der Unter⸗ zeichnung des Schreibens an den Papst beigewohnt habe. Das Journal des Dobats scheint jetzt ebenfalls mit dem Ministerium uͤber die Art, wie es die Eisenbahnbau⸗An⸗ gelegenheiten betreibt, nicht mehr ganz einverstanden. Es ent⸗ haͤlt heute uͤber diesen Gegenstand nachfolgenden Artikel: „Man versichert heute, daß es noch nicht moͤglich gewesen ist, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die sich seit mehreren Tagen dem Abschlusse eines definitiven Abkommens uͤber verschiedene große Eisenbahnen entgegenstellen. Was die Bahn von Paris nach Orleans betrifft, so hat man sich uͤber den wichtigen Punkt nicht verstaͤndigen koͤnnen, ob eine direkte Konzession ertheilt oder dieselbe dem Mindestfordernden zugeschlagen werden soll. Das letztere System, welches fruͤher sehr beliebt war, ist jetzt in Mißkredit gesunken, und die Kommission der Deputirten⸗ Kammer hat es noch kuͤrzlich ausdruͤcklich abgelehnt. Wenn wir indessen gut unterrichtet sind, so beabsichtigt man, gerade dies System der Kammer zu empsehlen. Was die Bahn nach Rouen, Havre und Dieppe betrifft, so hat sich zu derselben eine Com⸗ pagnie gemeldet, die so außerordentliche Buͤrgschaften darbie⸗ tet, daß alle diejenigen, die, wie wir, einen Werth auf die Ver⸗ breitung des Associations⸗Geistes legen, sich zu einer solchen Erscheinung Gluͤck zu wuͤnschen haben. Die politischen und finanziellen Notabilitaten, die sich an die Spitze jener ompagnie gestellt haben, knuͤpfen nur eine einzige Bedingung
ie verlangten, daß man eine zweite Eisenbahn nach Rouen und Havre nur dann bewilligen solle, wenn die erstere den Be⸗ duͤrfnissen des Handels nicht mehr genuͤge. In dieser Bezie⸗ hung will sich die Compagnie auf den Ausspruch der Verwal⸗ tung verlassen. Wir koͤnnen nicht umhin, zu erklaͤren, daß dies, unseres Erachtens eine billige und gemaͤßigte Bedingung Wenn eine Compagnie die ungeheure Summe von 100 illionen Fr. an ein solches Unternehmen wendet, so ist es wohl das wenigste, daß sie sich gegen eine Konkurrenz sicher zu stellen wuͤnscht, mit der ihr von habgierigen Spekulanten ge⸗ droht werden koͤnnte. In unseren Zeiten hat das Wort Mo⸗ nopol einen sehr uͤblen Klang, wir wuͤrden es daher ganz na⸗ üuͤrlich finden, daß die Regierung, die in der oͤffentlichen Mei⸗ nung einen Stuͤtzpunkt suchen muß, den Compagnieen entschie⸗ den Alles verweigert, was einem ausschließlichen Privilegium aͤhnlich sieht. Aber mit dem besten Willen von der Welt koͤn⸗ nen wir es nicht billigen, daß man eine Compagnie, die ernst⸗ liche Buͤrgschaften darbietet, nicht vor der voreiligen Errichtung einer nebenbuhlerischen Eisenbahn schuͤtzen will. Wenn man den Asso⸗ Süss “
reichung einiger Bittschriften und nachdem Capitain Mathew eeschung einig bn schrift 5 Fhcee vn gIb 1-
ciationsgeist in Frankreich foͤrdern will, so muß man ihm eine andere Aussicht darbieten, als die der unbeschränkten Willkuͤhr. Und wenn sich eine Compagnie, statt zu ihrer Sicherheit ein sinan⸗ zielles Pfand 5 verlangen, mit einer moralischen Verpflich⸗ lung begnuͤgt, so wuͤrde es unklug und verderblich seyn, sie durch eine Weigerung abzuschrecken. Wir wollen daher dem Geruͤchte, daß die Majoritaͤt des Minister⸗Conseils der Bedingung der in Rede stehenden Compagnie entgegen sey, noch keinen Glauben schenken. Waͤre dem so, so wuͤrden wir ein Resultat beklagen, auf das kein Unparteitischer gefaßt war, und wir wuͤrden darin die Verschiebung der großen Eisenbahnen bis zur naͤchsten Ses⸗ sion erblicken.“ 8
Das ministerielle Abendblatt widerspricht der von mehreren hiesigen Blaͤttern gegebenen Nachricht, daß der Graf Mole erklaͤrt habe, er werde die Bahn von Paris nach der Belgischen Graͤnze unter keiner Bedingung einer Privat⸗Com⸗ pagnie uͤbergeben. Das „Journal des Débats“ behauptet so⸗ gar, daß sich noch keine Compagnie zur Uebernahme jener Bahn gemeldet habe.
In der heutigen Sitzung des Assisenhofes faßte der
Praͤsident die Verhandlungen zusammen, und nachdem die Ver⸗ theidiger erklaͤrt hatten, daß sie nichts mehr hinzuzufuͤgen haͤt⸗ ten, Jegen sich die Geschworenen in ihr Berathungs⸗Zimmer zuruͤck. Ein Theil der ihnen vorgelegten Fragen wurde von ihnen bejahend beantwortet, und der Gerichtshof verurtheilte darauf den Angeklagten Hubert zur Deportation und die An⸗ geklagten Steuble, Giraud und Laura Grouvelle zu dreijaͤhriger Gefaͤngniß⸗Strafe.
ie sehr der Kartoffelbau seit etwa 20 Jahren in Frank⸗ reich zugenommen hat, geht aus folgender 5 Jahre 1815 ͤrndtete man in ganz Frankreich 21,597,945 Hek⸗ tolitres; im Jahre 1820 40,670,683; im Jahre 1830 54,835,866 und im Jahre 1835 71,982,811.
Man sagt, der Fuͤrst Talleyrand habe sein Hotel in der rue St. Florentin und ein anderes Grundstuͤck der Tochter der Herzogin von Dino, einem jungen Maͤdchen von 17 Jahren vermacht. Das Landgut Valencçay, welches der Fuͤrst vor lan⸗ ger Zeit fuͤr 2 ½ Million Francs gekauft hatte, welches aber jetzt vielleicht das doppelte werth ist, faͤllt dem Sohne der Her⸗ zogin von Dino, dem jungen Herzoge von Valençay zu; der⸗ selbe hat dagegen der Graͤsin von Talleyrand, Gattin des Fran⸗ zoͤsischen Gesandten in Kopenhagen, eine Summe von 800,000 Franecs auszuzahlen. Die Herzogin von Esclignac, eine Nichte des Fuͤrsten, erhaͤlt ein Legat von 500,000 Fres. Der Herzog
hervor: Im
angezeigt hatte, daß er uͤber vierzehn Tage die Beschwerden der Britischen Legion wegen ihrer Soldruͤckstaände zur Sprache bringen werde, fragte Lord J. Russell, wie er am Abend vorher schon angezeigt hatte, welches Verfahren Sir E. Wilmot mit Hinsicht auf die am Dienstage im Unterhause von ihm durchgesetzte Resolution, wonach der Lehrlings⸗Zustand der Ne⸗ ger in den Kolonicen unverzuͤglich aufhoͤren sollte, zu befolgen beabsichtige, ob er um die Erlaubniß ersuchen wolle, eine dar⸗ auf begruͤndete Bill einbringen zu duͤrfen, oder was er sonst zu thun gedenke. Statt hierauf zu antworten, rich⸗ tete Sir E. ilmot seinerseits erst die Frage an den Minister, ob derselbe etwas zur Ausfuͤhrung oder zur Annullirung jener Resolution zu thun beabsichtige. Lord J. Russell erwiederte, er halte es nicht fuͤr noͤthia, daß das Mi⸗ nisterium irgend einen Schritt thue, um die Streichung oder Zuruͤcknahme der besagten Resolution zu bewirken, da ja ein von Sir George Strickland fruͤher gestellter aͤhnlicher Antrag, wie der in der Resolution enthaltene, damals von einem gefuͤll⸗ ten Hause verworfen worden sey; uͤbrigens habe er schon er⸗ klaͤrt, daß das Ministerium sich jeder auf die Resolution gestuͤtz⸗ ten Bill ganz entschieden widersetzen wuͤrde; wie koͤnne man also wohl im entferntesten erwarten, daß er selbst eine solche Bill einbringen sollte? Wolle aber der ehrenwerthe Baronet dies thun, so moͤchte er sich moͤglichst damit beeilen und etwa am Montage um die Erlaubniß dazu anhalten. Sir E. Wil⸗ mot erklaͤrte indeß, daß eine so wichtige Angelegenheit in den
waͤgung erheische und er daher vor Montag nichts daruͤber sa- gen koͤnne, was er zu thun gedenke. Lord J. Russell for⸗ derte ihn noch einmal auf, sich so zeitig als moͤglich, wenigstens morgen, uͤber seine Absichten zu erklaͤren, und auch Herr Glad⸗ stone und Sir R. Peel drangen in ihn, dieser Aufforderung Felge zu leisten, weil das naoͤchste Packetboot nach Westindien zu Ende kommender Woche, am 1. Juni, abgehe und es sehr wuͤnschenswerth sey, die Sache zur Entscheidung zu bringen, ehe die Resolutisn dahin gelange, weil diese sonst die Pflanzer und Neger in Aufregung versetzen, in jenen Besorgnisse, in diesen Hoffnungen erwecken, Beide aber in einem Zustande der groͤß⸗ ten Spannung lassen wuͤrde; ja, die Neger koͤnnten sich vielleicht gar durch Mißverstehen der Absichten des Parlaments zur Auflehnung gegen die Gesetze verleiten lassen; es sey daher sehr unrecht, daß der ehrenwerthe Baronet der Frage auszuweichen suche. Herr Baines nahm sich des Letztern an und versicherte, daß derselbe gewiß so handeln wuͤrde, wie es fuͤr die Ruhe in West⸗
und die Herzogin von Dino und die Fuͤrstin von Poix, Toch⸗ ter des Herzogs Archambault von Perigord sind die natuͤrlichen
Erben des Fuͤrsten.
Der Temps meldet, daß Achmed⸗Fethi⸗Pascha Konstanti⸗
nopel verlassen habe, um als außerordentlicher Gesandter der
Kroͤnung der Koͤnigin von England beizuwohnen, und sich,
nach Beendigung dieser Feierlichkeit, als Tuͤrkischer Gesandter nach Paris zu begeben.
Ein legitimistisches Blatt meldet Folgendes: „Unser en 3 4 4 genannten Daͤnischen Forderungen zu ermaͤchtigen, die Anspruͤche
Korrespondent im Karlistischen Hauptquartier hatte uns schon vorgestern angezeigt, daß Don Carlos Estella verlassen wuͤrde,
Telegraph bestaͤtigt unsere Nachrichten, aber zugleich widerspricht er seiner fruͤheren Mittheilung, wonach Don . 13. Mai Estella verlassen haben und nach Onate aufgebrochen seyn sollte. —
enommen, die sie fruͤher durch ihre Dienste und ihre Hinge⸗ ung erlangt hatten. Die Junta von Navarra ist aufgelboͤst,
und durch eine provisorische Deputation ersetzt worden. Letztere
besteht aus Don Juan von Echeverria, Don Francisco Garcia,
Ober⸗Befehlshaber von Navarra, dem Intendanten Don Juan Francisco Ochoa, Don Casildo Goicoa, einem Geistlichen aus Pampelona, und aus dem Advokaten Don Manuel Juizo.
Eguia, Villareal, Zariateguy und andere Generale werden wie⸗ der Kommando's erhalten. Briefe aus Valencia melden, daß
Forcadell, Ruffo und Vescarra ihre Vereinigung mit Cabrera
bewerkstelligt haben.“
Man schreibt von der Spanischen Gränze vom 21. Mai: „In Hernani sind dreizehn Karlistische Offiziere und in u den Christinos uͤbergegan⸗ ’ bei dem Ausbruche der Un⸗
San Sebastian einige Soldaten gen. — Der Bischof von Leon flo ruhen in Estella nach Harmendi und kehrte erst zuruͤck, als man ihn benachrichtigte, daß die insurgirten Bataillone von Estella nach Solano marschirt seyen.
kehren.“ Es sind gestern von hier telegraphische Depeschen nach
Toulon abgegangen, in Folge deren mehrere Schiffe sogleich
in See gehen werden. Man glaubt, daß die Nachricht von
dem Abgange eines fuͤr Don Carlos bestimmten Convoy's jene
Befehle veranlaßt habe.
Großbritanien und Irland.
Ferheeeren8,h Unterhaus. Siz⸗ zung vom 23. Mai. ir R. Peel erklaͤrte heute, daß er an dem Tage, an welchem der Minister des Innern darauf antragen werde, daß das Haus sich in den Ausschuß uͤber die Irlaͤndische Munizipal⸗Bill verwandle, seine Ansichten uͤber die jetzige Lage der Irlaͤndischen Angelegenheiten im Allgemeinen darlegen und das von ihm und seinen Freunden mit Bezug auf die Munizipal⸗ und die Zehnten⸗Bill beabsichtigte Verfah⸗ ren anzeigen wolle. Das Haus konstituirte sich dann zum Ausschusse uͤber die Sabbaths⸗Bill des Herrn Plumptre; dieser fand sich jedoch veranlaßt, dieselbe wieder zuruͤckzunehmen, um eine andere an deren Stelle einzubringen. Unterhaus. Sitzung vom 24. Mai. Nach Ueber⸗
—
TCarlos schon am g und dabei auch von Tories, namentlich von Herrn Goulburn, Die Freunde und Zoͤglinge Zumalacarreguy's, die einen Augenblick aus den Conseils des Don Carlos entfernt worden waren, haben in der Armee die Stellung wieder ein⸗
Mußäagorri befindet sich noch immer an der Graͤnze auf Franzoͤsischem Gebiete und wartet
nur auf eine guͤnstige Gelegenheit, um nach Spanien zuruͤckzu⸗ 1 günstig 8 1 lichen vollstaͤndigen Freilassung der Neger wurden der Koͤnigin
indien angemessen sey, und da Sir E. Wilmot keine andere Antwort gab, als daß er sich am Montage oder vielleicht, wenn es ihm moͤglich seyn sollte, morgen uͤber seine Absicht erklaͤren werde, so behielt Lord J. Russell sich das Recht vor, wenn der Baronet dies morgen nicht thue, seinerseits dem Hause an zuzeigen, welches Verfahren das Ministerium in der Sache zu beobachten, fuͤr zweckmaͤßig halte. Hierauf wurde ein Antrag des Herrn Creßwell, daß die Koͤnigin in einer Adresse von dem Hause ersucht werden moͤchte, die Kommissarien fuͤr die so⸗
derjenigen, welche im Jahre 1807 Verluste an Waaren zur See
um die Linie von Guipuzcoa und Biscaya zu besichtigen. Der erlitten haben, zu pruͤfen und daruͤber Bericht erstatten, mit
115 gegen 81, also mit einer Majoritaͤt von 34 Stimmen, an⸗ A
genommen, obgleich die Minister sich dieser Motion widersetzten
unterstuͤtzt wurden. Sir James Graham brachte dann einen Wahl⸗Tumult zur Sprache, der zu Hawick in der Schottischen Grafschaft Roxburgh vorgefallen, und bei welchem sich, nach der Behauptung Sir J. Graham's, der Lord⸗Advokat fuͤr Schottland eines pflichtwidrigen Benehmens schuldig gemacht haben soll, durch welche die Freiheit der Waͤhler beein⸗ traͤchtigt worden woͤre. Auf den Antrag Lord J. Russell's wurde der Schluß der daruͤber entstandenen Debatte auf den folgenden Abend vertagt, um dem Lord⸗Advokaten Gelegenheit zu geben, sich gegen die ihm gemachten Vorwuͤrfe zu rechtferti⸗ gen. Der Minister zeigte zugleich an, daß er deshalb die Ir⸗ lͤndische Munizipal⸗Bill, die zu morgen auf der Tagesordnung
stand, noch bis Montag aussetzen wolle. 3
London, 25. Mai. Die Koͤnigin hielt vorgestern im St. James⸗Palaste ein Lever, bei welchem Ihrer Majestaͤt unter Anderen Dom Vincente Papos, ein Abkoͤmmling der Perua⸗ nischen Inka's, vorgestellt wurde; er ist der erste Gesandte, den Peru nach England geschickt hat. Der Marquis von London⸗ derry uͤberreichte eine Adresse von Kaufleuten und Gewerbtrei⸗ benden in London und Westminster, die um Aufschub der Krö⸗ nung und um Beibehaltung aller alten Kroͤnungs⸗Ceremonieen bitten. Auch mehrere Bittschriften zu Gunsten der unverzuͤg⸗
uͤbergeben. Vor dem Lever ertheilte Ihre Majestaͤt dem Gra⸗ fen Gosford und dem Sir Robert Horton nach deren Ruͤckkehr von Kanada und Ceylon die erste Audienz.
Der Marquis von Ormonde, Pair von Großbritanien und Irland, ist am Dienstag mit Tode abgegangen; seine Titel und Guͤter erbt der jetzige Graf von Ossory. .
bach der am Dienstage erfolgten guͤnstigen Entscheidung des Unterhauses uͤber den Wilmotschen Antrag auf unverzuͤg⸗ liche vollkommene Freigebung der Neger in den Westindischen Kolonieen, wurde sogleich, noch an demselben Abend, eine Ver⸗ sammlung von den hier befindlichen Abgeordneten der Vereine, die sich an verschiedenen Orten zu Gunsten jener Maßregel ge⸗ bildet haben, in Brown's Hotel gehalten, um uͤber die Maß⸗ regeln zu berathschlagen, die zur Sicherung der Fruͤchte dieses ersten im Parlamente davongetragenen Sieges zu treffen wei⸗ ren. Nach kurzen Verhandlungen vertagte man die Berathung auf den folgenden Morgen, wo man sich ebendaselbst wieder versammelte. Dem Courier zufolge, dessen Berichterstatter aber in die Versammlung nicht zugelassen wurde, weil dieses Blatt sich stets gegen die unverzuͤgliche Aufhe⸗
bung des Neger⸗Lehrlings⸗Zustandes ausgesprechen hat, Bes 8 8898 T.en 8,8,8 eG
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Haͤnden eines Privat⸗Individuums erst die reiflichste Er⸗