I1
deß, wie dem auch
ten, den Charakter der Krankheit offen zu erklären, oder den Wider⸗ sKoruch einzelner Aerzte nicht in Anschlag zu bringen geneigt ist. In⸗ — möge, wir können hier nur die Chiffern, wie
die Reaterung sie uns vorlegt, in Betracht ziehen und halten es nicht für unzweckmäßig, einige kurze lebersichten mitzutheilen, welche zur Verglerchung mit den anderwärts gewonnenen Resultaten Steosf se⸗ ben können. 2
Die Zahl der Erkraukungen belief sich auf 9372, darunter 441 Männer ünd 4928 Frauen. Von diesen wurden geheilt 1893 Män⸗ ner, 2000 Frauen, mithin im Ganzen 3953. Die Zahl der Opfer be⸗
Itrug 5419: 2551 Männer und 2868 Frauen. Die beiden ersten Fälle
kamen am 28. Juli vor, im Spizal S. Giacomo, das am Corso ge⸗ legen ist, und im Rione Ponte. Daß man anfangs absperrte, ist be⸗ kaunt. Am 7. August kamen 50 Fälle vor, am löten (nachdem das Uebel durch die in der Stadt berrschende Aufregung, die Prozefsio⸗ nen, das Verweilen in den bis tief in die Macht hinein erleuchteten Straßen bei feuchtkalter Abendluft u. s. w. Nahrung ecrhalten hatre) 179; dann stieg es mit reißender Schnelligkeit, so daß man am 25. August 361, am 29sten 517 Fälle zählte. Es muß bemerkt werden, daß den gewöhnlichen Angaben nach die Zahl der Gestorbenen an diesen Tagen wenigstens eben so viel beträgt. Am 2. September finden wir 407 Erkrankungen, und nun geht es in rascher Abnahme: am 7. September 195, am 12ten 93, am 20sten 41, am 30sten 9, am 3. Oktober 1 Fall. Vom 14. Oktober an kommen keine Fälle mehr vor. Der Gesundheitszustand in dem dicht bevölkerten und schmutzigen Ghetto verdient besonders berücksichtigt zu werden. Die Furcht, welche man diesmal voraroßen Verheerungen in diesem Viertel hegte, realisirte sich glücklicher⸗ weise eben so wenig wie im Jahre 1656, wäbrend der Pest nuter Alexan⸗ der’'s VII. Regierung. Die erste Erkrankung kam am 6. August vor; die höchste Zahl betrug 11 (am 27. August). Die Rienen Monti, Riga und Trastevere, fast ausschließllich von der ärmsten Volks⸗ Kiasse bewohnt und außerdem zum Theil den Einwirkungen der Fie⸗ berluft ausgesetzt, liefern durchgängig die höchsten Zahlen. Zunächst stehen Ponte, Parione, Regola, Borge. Die günstigsten Ver⸗ hältnisse haben die Rionen Trevi und Colonna, welche dicht und meist von den wohlhabenderen Klassen bewohnt sind. “
Zur Aufnahme der Cholera Kranken waren im Ganzen eilf Spi⸗ ltäler bestimmt, zum Theil schon bestehende Krankfenhäuser, zum Theil neueingerichtete: S. Spirito, S. Giovanni, S. Giacomo, Sta Galla, S. Calisto, Gesu e Maria, Sta Maria in posterula, Sta Francesca Romana, das Spital der Carabi⸗ nieri, das der Linien⸗Truppen und das Isfraelitische. Die höchsten Zahlen giebt S. Calisto: am 20. August 84 Kranke, wovon einer ge⸗ heilt, 9 gestorben, am 30. Angust gleichfalls 84, wovon 3 gebeilt, 32 gestorben. In S. Spirito überstieg die Zahl nicht 2. In den Me⸗ .59 Spitälern haben die Verhältnisse sich im Ganzen sehr günstig
estellt. Blicken wir nun auf das Alter der von der Seuche Weggeraff⸗ ten, so starben Kinder unter 1 Jahr im Ganzen 11, von 1 — 10: 436, was ziemlich hoch scheint. Personen von 11—20 Jahren finden wir 427, von 21 — 30: 823, von 31 — 40: 928, von 41 — 50: 935, von 51 — 60: 731, von 61 — 70: 552, von 71 — 80: 240, von 81 — 90: 72, von 91 — 100: 4à, von 101 — 110: 2. Bei beiden letzteren Kategorieen kommt kein Fall ron Genesung vor Unbekannten Alters waren 258 Todte. Dem Vaterlande nach gab es unter den Gestorbenen 4411 Römer und 1027 aus dem Kirchenstaat — Zahlen, die zwar in dem Bericht angegeben werden, die aber irrig seon müssen, wenn man die obenaugeführien in Betracht züeht. Unter ihnen waren 404 Landbauer, 521 Dienstdeten, 190 Waäscherinnen, 167 Tagelöhner, 144 Spinnerin⸗ men, 121 Soldaten, 120 Schneider, 109 Schuster, 79 Winzer, 43 Mönche, 41 Wiride, 10 Aerzte und Wundärzte u. s. w.
Die Dauer der Krankheit zeigt folgende Resultate: Am ersten Tage des Anfalls wurden gcheilt 25 und erlagen 2096; nach dem ersten Tage gedeilt 82, gestorben 1312; nach 2 Tagen geheilt 227, gestorben 563; nach 10 Tagen geheilt 251, gestorben 42; nach 20 Ta⸗ gen geheilt A1, gestorben 7; pvach 30 Tagen gebeilt 18, gestorben 2; nach 40 Tagen geheilt 7, gestorben keiner; nach 56 Tagen geheilt einer.
Dies sind die Haupt⸗Ergebnisse des ausführlichen Berichts, wel⸗ chen die Sanilaäts⸗Kommissten, an deren Spitze der Kardinal Sala stand, Sr. Heiligkeit dem Papste überrcichte. Mehr denn sechs Mo⸗ nate sind nun vorübergegangen, seit die Cholera sich nicht mehr in
talien gezeigt hat. Ein großer Theil des Patrimoniums, Umbrien, 1 g
die Abruzzen, die Legationen, Toskana, mit Ausnabme des einzigen Livorno, Lucca, Modena und Parma, sind von der Seuche verschont geblieben, welche 1835 im Sommer zuerst in der Lombardei und in Piemont auftrat, in demselben Jahre Livorno angriff, im darauf fol⸗ genden Ancona und Neapel und im letztvergangenen Reapel, Genua und Livorno zum zweitenmale und Sicilien und Rom. Wie sie dem Wohlstande des Landes geschadet und, Dank dem Absperrungs⸗Spstem, Handel und Communication unterbrechen und zu Zeiten völlig ver⸗ Uichtet hat, ist allgemein bekannt. Alfr. Reumont.
Rom, April 1838.
Karte der oͤstlichen Erdhaͤlfte, zur Darstellung des Areals und des Besitzstandes der Staaten nebst einigen AUAngaben uͤber die Volksdichtigkeit, entworfen und ge⸗ zeichnet von Rud. Jacobs. Berlin, 1838. Dazu Er⸗ laͤuterungen und Huͤlfstafeln.
Die Prejections⸗Art der vorliegenden Karte bernbt auf dem geo⸗ metrischen Satze, daß die Oberfläche ciner Kugel gleich ist der Fläche eines geraden Cvlinders, dessen Durchmesser und Höbe gleich dem Durchmesser der Kugel sind. Denkt man sich die Erde in einen sel⸗ chen Cylinder, der sie im Aequator berüort, cingeschlossen und alle Punkte ihrer Oberfläche auf die Cvlinderfläche normal p ojicirt, so giebt letztere, wenn mau sie zu einem ebenen Rechtock entwickelt, eine geometrisch strenge Darstellung der Flächenräume. Wenn für den grographischen Unterricht eine mehrfeitige Betrachtung derselben Dinge schon im Allgemeinen förderlich ist, so kann auf obige sorgsam gearbenete Karte noch mehr iasofern aufmerlsam ge⸗ macht werden, als sie rein bisher nur in Zahlen gegebenes Element, das der Arealgrößen, dem Schüler unmiitelbar in die Anschauung bringt, also unter andern über das Verhältniß von Wasser und Land in der betreffenden Erdhälfte eine richtige Vorstellung cemädrt.
Die beigegebenen Hülfstafeln zur Berechnung der Flächenräume und Entfernungen (welche letztere bei dieser Coliader⸗Projection desto mehr unrichtig werden, je mehr man sich dem Pole nähert) sind im Verhältniß zur Karte ausfübrlicher als nötbig, können indeß, unab⸗ hängig davon, für mehrere Zwecke benutzt werden. G.
Berliner Börse. Den 31. Mai 1838.
AHmtlirher FBonds- und weld-Cours-Zettel.
Fr. Cour. Fr. Cour. 8 Briet. Geld. Briaf ͤelcl.
858
102 7/ 12 192¹ / 12 Pomm. Praudbr. 2 100]¹ 18 — 103 102 ½ Kur- u. Neum. do. 100³ 8 65 ½¼ 64 ¾ do. do. do. 2½ 100 % 103 18+ — Schlesische do. — 102 3%¾ — Rückst. C. und Z. 103 Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten 101 Friedrichsd'or 104 And. Goldmün- 101 zen à 5 Thl. 8 12 100 %¾ Dis onto . 4 Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sur. Brief. Gel. Imm 140 1
St.-Schuld-Sch. Pr. Eugl. Obl. 30. PrämSch. d. Seeh. — Kur:n. Obl. m. l. C. Nm. Iut. Sch. do.
4
4 —
99 % 4 4 Berl. Stadt-Ob!. 4 4 8 4 4 4
1031½
90 ¼½ — Köunigsb. do. Elbinger do. 4 Dauz. do. in Th. — Westpr. Pfandhr. Grofsh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. 4
mechsel-Cours.
8 214 ¾ 433 131/⁄12
7* 8
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 130 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.
Amsterdam do. 888 Ilamburg. do Loudon. Paris Wien in 20 Xr.. Augsburg. Dreslau Leipzig. . Frankfurt a. M. WzZ. Petersburg
% %00 % %9% %0 0⏑ 2 00 % 0 m0 % 9 9% 9%% 0 0% 000 0 90000
ο °ο%%% 00 0 0
Auswärtige Börsen.
HBn Frankfurt a. M., 28. Mai. HOesterr. 5 % Met. 106 ¾. G. 4 % 101 ¼. S. 2 ½ % su 61 ¼. 1 % 26 1⅞. üEr. Bank-Actien 1745. 1744. Partial. 151 ¼. G. — zu 500 Fl. 126 %. 126 ¼. Loose zu 100 Fl. 263 6. Preuss. Präm.-Sch. 65. 8468 49 8 192˙4 6. Poln. L0n, 1 . 0 . .12 1. 12 %. oll. 8 8e a e v. v. ziae 889 a. d4 . 5 % Rente fin cour. 109. 30. 3 % fin cour. 81. 20. 5 % N. sin 5½ 100. 90. 5 % Span. Reute 22 ¼. Passive 0
Portug. 23 1.
— Meteorologische Beobachtung.
1838. Moraens r Abends Nacd einmallger
30. Mai. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Upr. Beobachrung. — Quellwärme 7,40 Flußwarnie 1320 8 Bodenwarme 210 „ ausdünstung 0,16..
Niederschlag 0,112 8
234 60“ bar. 234 41“„Par. 334,31““„Par. + 10 20 R. + 16 ° R. + 12, 290 R. + 579° A. + 7,7⁰9 R.+ 9,1° R. 70 vECt. 58 vCt. 78 rCt. heiter. halbhe rer. heiter. Sw. S. W. Warmewechset -†+ 7 ae Wolkenzug. — WSZ. — + 9,5⁰° JTageemirtel: 334.44“ Par.. + 13 10 R.. +t 7 3˙ R..
Luftdrucd
Luftwarme. Fbaupunkt.. Dunstsättigung Wetter.
Koͤnigliche Schauspiele.
Freitag, 1. Juni. Im Opernhause, auf Befehl: Dae Aufruhr im Serail, grozes Ballet in 3 Abth., von Ph. Taglioni. Vorher: Die Zerstreuten, Lustspiel in 1 Auf;.
Im Schauspielhause: 1) Les dames Fatronesses, vauderile en 1 acte, par Secribe. 2) Paul et Jean, vaudeville en 2 ach bar Mr. Bayar l. (Mr. Francisque remplira le röle de Jean.)
Sonnabend, 2. Juni. Im Schauspielhause: Mulier tacat in ecclesia, historische Tragikomoͤdie in 3 Abth., von E. Raupa Hierauf, auf Befehl: Der Militair⸗Befehl, Lustspiel in? Abth, von C. W. Koch. b
Sonntag, 3. Juni. Im Opernhause: Die Vestalin, lytn sches Drama in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini⸗ (Dlle. Botgorschek, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: dee Ober Vestalin, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Clavigo, Trauerspiel in 5 Abtz, von Goethe. (Herr Devrient: Clavigo. Herr Seydelmanuz
Carlos.)
—
Koͤnigsstaͤdtisches Theater.
Freitag, 1. Juni. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely.
Sonnabend, 2. Juni. Der Vater der Debuͤtantin. Posse in 4 Akten, von B. A. Herrmann. Vorher: Der Obrist von sechzehn Jahren. Lustspiel in 1 Akt, von B. A. Herrmann.
Sonntag, 3. Juni. Belisar. Oper in 3 Abth. Musst von Donizetti. (Herr Schober, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger von Kaͤrntnerthor⸗Theater in Wien: Belisar, als zehnte Gastrolle.)
Montag, 4. Juni. Drei Tage aus dem Leben einez Spielers. Melodrama in 3 Akten, von L -
“
b
—
— —————
—— — — ——— — een
Im Veriage von Alexander Duncker, Französ. Straße Nr. 21, ist so cben erschienen: Denkschriften und Briese zur Charakteristik der Welt und Literatur. Gr. Svo. Geh. 1¾ Phlr.
Inhalt: General Graf Tauentzien von Wittenberg und das Are Armee-Corps in den Jahren 1813 und 1814. Denkschrift eines Augen- teugen. Bericht des Französischen Kriegs-Ministers Herzogs von Filtre an Napoleon, Februar 1814.
Bisher ungedruckte Briefe und Poesieen von E. M. Arndt, Fürst Blücher, Graf von
2 Plänen.
2 Tafelun.
Gneisenau, G. F. Grotefend, J. G. Hamann, Kürt Hardenberg, J. Kant, Freiherr von Knigge, Freifrau v. Krüdener, Sophie v. La- roche, Fürst v. Ligne, F. K. v. Moser, J. v. Müller, Piatoli, Graf Potocki, K. W. Ram- ber, L. Robert, Henriette Händel-Schütz, Zachar. Werner, Joh. Winckelmann, Fr. Aug. Wolf, J. H. Zschokke.
Der hier angeführte Inhalt wird hinreichen, die Aufmerksamkeit in besonderem Grade auf dies Buch zu lenken. Der weiblichen Lesewelt möchten die Briefe bder Frau v. Krüdener, Sophie v. Laroche, Henriette Händel⸗Schütz ein eigenthümliches Intereste gewähren.
günstigen
In der v. Rohdenschen Buchhandlung in Lübeck Croßen. ist erschienen und in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung (F. Müller), Breitestraße Nr. 28, zu haben: 88g
Die Heilkraͤfte des Meerwassers. Zur Belehrung für Gebildete. Mit besonderer Berücksichtigung der See⸗Bade⸗An⸗ stalt bei Travemünde, dargestellt von F. Lieboldt, Dr., Badearzt zu “ 9 Bogen 8vo. Preis geh. 15 sgr.
Bei der Bearbeitung der vorliegenden Schrift hatte der Verfasser die Absicht, Gebildeten aller Stände, zunächst den Kurgästen von Travemünde, eine kurze, aber doch genügende Erklärung über die Eigenschaf. ten, Wirkungen und Heilkräfte des Meerwassers zu geben, die neuesten Forschungen und Erfahrüngen dar⸗ über mitzutheilen, die Entfernung eingeschl chener irriger Ansichten und Vorurtheile zu befördern und deren Stelle durch möglichst richtigere Keuntniß auszufüllen.
3 Thaler.
Veriheidigun
Manöver⸗Karten. Bei C. Heymann, Heilige Geiststraße Nr. 7, sind fortwährend zu haben: Die Kreiskarten von Nieder⸗Barnim — Ost⸗
“
Neue bemerkenswerthe
im Verlage der Schlesingerschen Buch- und Mu-
sikhandlung in Berlin, Linden No. 34: Betrachtungen über mehrare Gegenstände der
Kriegs-Philosophie. rals herausgegeben vom Major Blesson.
1 Thlr.
Blesson, Geschichte der Belagerungs-Kunst oder der offensiven Betestigungen. Mit 2 Taf. 1 ¾ Thlr.
v. Griesheim, Kön gs. Preuß. Hauptmann. Der Compagnie⸗Dienst. fanterie⸗Offiziere der Königl. Preuß. Armeec. Mit
Lie vermehrte Auflage. 2 Thlr.
Dieses Handbuch ist als das vollständigste und
praktischste allen Ofsizieren der Landwehr und der
Linie, so wie denen, die sich zum Offizier⸗Examen mel⸗
den, augelegentlichst zu empfehlen, wie dies die höchst 1 Recensionen in der Preuß. Staatszeitung
v. 21. März, Allg. Milit.⸗Zeit. Nr. 230, Milit.⸗Wochen⸗
blatt, Milit.⸗Literatur⸗Zeit., Heft 5, Soldatenfreund
Nr. 192, Jenaische Lit.⸗Zeit. Nr. 230, Berl. Conver⸗
sations⸗Bl. Nr. ö8, ausgesprochen haben.
v. Lossau, Königl. General⸗Lieutenant. der Kriegführung, in einer Analvse der Tvaten der größten Feldherren. Mit Karten und Plänen 1837. Theil J. u. II. enthält: Alexander, Han⸗ nibal, Caesar. enthält: Gustav Adolph, Turenne und Eu. geéne. 6 ½ Thlr.
2 ½ Thlr.
Treskow,
Beitrag z. Geschichte des Polnischen Revoluntions⸗
Krieges. Mit 3 Schlachtplänen und 11 Beilagen.
10 Pläne der in den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 gelieferten Schlachten à 5 sgr.
Oesterreichische militairische Zeitschrift 1838 III eft
Dieses Heft ist so eben erschienen und an alle Buch⸗ handlungen versendet worden.
Inhalt: I. Die Einrichtung leichter Truppen. II. Die Bestürmung von Bergen⸗op⸗zoom in der Nacht vom 8. bis 9. März 1814. tugal und Spanien. Zweiter Aoschnitt. Scenen aus der Geschichte des K. K. Aten Dragoner⸗ zu baben: Regiments Großherzogs von Teskana. Schluß. 3 9 4 und Reitung des Kelonnen⸗Magazne] zu Gottbus im August 1813. Auszeichnung des * meisters Ast im Gefechte bei Altenburg, am 20. Sevy⸗ tember 1813. Gefecht am 10. Oktober 1813 bei Pretsch. Streifzug des Oberst⸗Lientenants Meininger in Sücs⸗ 2 Frankreich im Februar 1814. Havelland — Teltow und des Polizei⸗Reviers bruar bis nach der Einnahme von Lyon am 21. März von Berlin, zusammen 1 Thlr., einzeln à 7 ½ sgr. 1814. Ereignisse des Feldzugs 1815 gegen Mürat, an
ge— —₰ nemn A — * 6 2 2 ece 7 2 2 Allgeme Anzeige die Pr. Allgemeiner zeiger fuͤr die Preußischen 1 welchen das Dragoner⸗Regiment Theil nahm. schichte des Regiments rom Jabre 1817 — 1837. V. Be⸗ richtigung zur Geschichte der Ereberung von Konstan VI. Neueste Muitair⸗Veränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1838 von 12 Peften ien wie auch der aller frübern Jahrgänge von 1818 bie
militairische Schriften
tine 1837.
A. d. Papieren eines Gene-
Mit 1837, jeder 8 Tblr. Sächs.
Ein Handbuch für In⸗ erbält dieselbe um 4 wehlfeilcr.
Wien, den 21. April 1838.
In Berl'’n nimmt Aufträge an
Ideale vorräthig: 4 Thlr. Theil III. und IV. Theil V. enth.: Friedrich d.
Feldzug der Preußen im J. 1794.
I16mo. 1837.
keit abgeben.
III. Der Feldzug 1705 in Por IV. Kriegs
Gefechte vom 26. Fe⸗
. I Aßr.
8 8
Die Jabrgänge 1811 — 1813 sind in einer nenen Auflage in 4 Bänden vereinigt erschienen und keste⸗ zusammen ebenfalls 8 Thlr. Sächs. Wer die gant⸗ Sammlung von 1811 — 1837 auf einmal abnimm,
Von dem Unterzeichneten ist diese Zeitschrift dur! b alle Buchhandlungen um die genannten Preise zu beziehen. ’
J. G. Heubner, Buchhändler. Ludwig Oehmigke, Burgstr. Nr. 8.
Nützliches Werk für Besitzer von Hunden.
Im Verlage der Belgischen Buchhandlung in Leip⸗ zig ist so eben erschienen und für 15 sgr., in farb gem Ulmschlage broschirt, in allen Deuischen Buchhandlun⸗ gen, zu Berlin in der Stuhrschen, Schloßplatz Nr. 2,
Der Jaͤger als Arzt seiner Hunde. Eine vollständige Anleitung für Thierärzte, 1 Jäger, Jagdliebhaber und jeden Beutzer von Hunden, den Krankheiten die⸗ ser Thiere vorzubeugen und die zum Ausbruch gekem⸗ menen auf die leichteste, sicherste und wenigst kostspie⸗ lige Weise zu beilen, von Franz Clater, praktischem Thierarzte zu Rewark und Bedford. Nach der 25sten Aufl. des Engl. Origruals.
Etwas zur Empfehlung dieser branchbaren Schrift von Seiten der Verlagshandlung binzuzusfügen, hät dieselbe für überflüssig, da 25 in kurzer Reihenfolge erschienene Auflagen das beste Zeugniß ihrer Rützlich Sechs Abbildungen von Hunderagen in zierlichen Holzschnitten bilden eine erfreuliche Zu⸗ gabe dieser Deutschen Ausgabe für Liebhaber der Hunde.
Bei Tb. Bade in Berlin, Jägerstraße Nr. 32, ist Neue Englische Sprachlehre,
nach der 28sten Auflage von Lindlev Mer⸗ 1 rev's Englischer Grammailik bearbeitei zum arbeitungen (Fer übrigen Bäder und Heilquellen venrsc Gebrauche für Deutsche von C. J. Henke. 2te vermehrte und verbesserte Auflage, (ein 21 Theil an emhält die vollständige Chrestemat hie dazu) 270 Senen diäteiischer Hinsicht erschöpfendes Werk bilden wirke
Dessen Englische Chrestomathie, eder Ach
Stagtken— Ge⸗ reulese auf dem Felde der Britischen Literatnr, begleitet mit einer Einleitung zur Englischen Uu⸗ terhaltuug, kansmännischen Keorrespondenz, Fer⸗ mutaren und einem Nerzeichn sse faufmaͤnnischen Ausdrücke. Gr. 8vo. 264 Seiten. 25 sgr. Becde Theile zusammengenemmen nur 1 Thlr. 15 s. Mestler und Melle in Hamburg.
La chute d'un
par Lamartine. 2 Vols. 12mo. 8 8 Berlin chez A. Asher, Linden No. 20.
ange Paris, 1838 4
In Ferd. Dümmler's Buchbandlung, Linden Nr. n. haben eben folgende Sachen die Prest verlassen:
Sammlung einiger Lan esgesetze über gemischte Ehen.
18. broschirt 15 sgr.
Zusammenstellung der Strafgesetze answärtiger Stas⸗ ten, nach der Ordunng des revidirten Entwurft des Strafge etzbuchs für die Königl. Preußischen Staaten. 2r Band. 2 Thlr. 5 sgr.
Bessel und Baeyer Gradmessung in Ostpreussen
sischen Dreiecksketten. Mit 7 Kuͤpf. 5 Thlr.
So eben ist erschienen und in allen Buchbandlun⸗ gen vorräthig, in Berlin bei Aug. Herschwald: 3 Die Bäder und Heilq'ellen Schlesiens und der Grafschaft Glatz. Für Brunnen⸗ und Baͤdereisende “ bearbeitet von Dr. Karl Christian Hille. Mit zwei Kärclchen. Svo. Eeheftet. 20 sgr. Diese Monegraphie reiht sich au die im vorigen Jahre erschienenen Schriften des Verfassers an:
licher Beziechung und deren zweckmäßige Benutzung. 8vo. Geh. 15 sgr. 8 Die Heilquellen des Königreichs Böhmen und der Markgrafschaft Mähren. Mit zwei Kärtchen und dem Plane von Karlsbad. Svo. Geh. 25 sar. 8 d Demnächst werden de Beschreibungen der Ost⸗ un Nord⸗Srebäder, der Bäder am Miedrr⸗ und Oberrhein und der Taunusbäder fo gen und sich daran die Be⸗
lands und der Scheweiz reiben, in der Weise, daß c9 Ganze cin seinen Gegenstand in tepograpbischer .
Leipzig, im April 1838. F. A. Brochhaut⸗
1““
und ihre Verbindung mit Preussise ven und Rus †
Die Heilgnellen in allgemein wissenschaft⸗
1
8 8*8
eit
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Bergmeister Honig⸗
gann zu 9 den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu en geruht.
rlei e. Najestäͤt der Koͤnig haben dem evangelischen Schul⸗
hrer Leinich in Beyern, Regierungs⸗Bezirk Merseburg, das
Ugemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Se. Maäjestaͤt der Koͤnig haben dem evangelischen Schul⸗ hrer Sommerlatte zu Moͤllendorf, im Regierungs⸗Bezirk Lerseburg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Des Königs Majestaͤt haben den Rittergutsbesitzer, seithe⸗
“
ügen Femmergre,gen.1gslar von Wedell auf Zernikow, zum
indrath des . rt, Allergnadigst zu ernennen geruht.
oldiner Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Frank⸗
Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Großherzog und die Groß⸗ rzogin von Oldenburg sind nach Olodenvurg, und
Se. Durchlaucht der regierende Fuͤrst von Schwarz—⸗ EETVIö ist nach Sondershausen von hier gereistt.
EIIIIII11“ Das unterm 29. Januar 1837 dem Königl. Bibliothekar Spiker hierselbst ertheilte Einfuͤhrungs⸗Patent auf eine ihm aus dem Auslande mitgetheilte, durch Zeichnung erlaͤuterte Vorrichtung zum gaͤnzlichen oder
theilweisen Verschließen des Rostes unter den Flamm⸗ Frisch-Oefen, so wie auf ein angegebenes Verfahren
zum Verfrischen des Roheisens in Flamm⸗Oefen mit⸗ telst Maschinen⸗Vorrichtung, in einer durch Zeichnung und Beschreibung erlaͤuterten Art, außer Wirksamkeit gesetzt worden. Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Gumbinnen ist dem Predigtamts⸗Kandidaten und tigen Rektor Thiesen an der Kirchschule zu Grabowen die edigte zweite Predigerstelle an der evangelischen Kirche zu ohannisberg verliehen worden; zu Potsdam ist der Kandidat Johann Jurk als Pre⸗ ger zu Klosterfelde, der Prediger K. E. Loffhagen als Ober⸗ diger⸗Adjunkt zu Puttlitz, der Kandidat H. L. Zesch als lakonus in Strausberg, und der Diakonus F. A. Schulze Ober⸗Prediger in Freienwalde angestellt wordon.
Angekommen: Se. Durchiaucht der General⸗Lieutenant dGeneral⸗Gouverneur von Neu⸗Vorpommern, Fuͤrst zu Put⸗ s, von Ems.
Der außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mini⸗ tder Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika am hiesigen ese, Henry Wheaton, von Paris.
Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Joseph zu Stol⸗ rg Stolberg, nach Leipzig.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, kommandirende Ge⸗ al des 7ten Armee⸗Corps und Gouverneur des Fuͤrstenthums uchatel, von Pfuel, nach Muͤnster.
Der General⸗Major und Commandeur der 1sten Landwehr⸗ igade, von Esebeck, nach Koͤnigsberg in Pr.
Der Koͤnigl. Hannoversche General⸗Major und General⸗ sutant, Segge von Linsingen, nach Hannover.
Der roherzog Oldenburgische Ober⸗Schenk, Staats⸗ d Geheime Kabinets⸗Rath, Freiherr von Beaulieu⸗Mar⸗ nnay, nach Oldenburg.
“
Zeitungs⸗Nachrichten. e111u“
„Rußland und Polen.
— — St. chte Herrscher Familie nicht vor Ende Septembers hier zu⸗ kerwartet wird, so hegen wir doch die Hoffnung, um die itte des Juli, waͤhrend der von dem Garde⸗Corps im Lager Krasnoje⸗Selo zu exekutirenden Manoͤver Se. Majestaͤt
.
aiser hier fuͤr einige Zeit anwesend zu haben. icht so leicht erinnern wir uns eines Fruͤhjahrs, wo der 1zns aus dem Ladoga⸗See, durch unseren Newa⸗Strom in lülnnischen Golf, so lange dauerte, wie im gegenwaͤrtigen. 89 lt nun schon gegen einen Monat an, und waͤhrend dieser han Zeit haben wir unfreundliche kalte Witterung gehabt. F aglich wird dadurch die Communication mit der Stadt 89 verschiedenen Insel⸗Theilen unterbrochen. Die da⸗ hhc veranlaßten Stoͤrungen im gewoͤhnlichen Verkehr der Be⸗ nktang, vorzuͤglich desjenigen Theiles, der in diesem Zeit⸗ 8 7 auf die nahen Land⸗Umgebungen uͤberzusiedeln pfilegt, esmal sehr empfindlich. Heute geht das dritte Dampf⸗ 1 Aer „Nicolaus“, mit der vollen Zahl von Passagieren, 8 eck ab. Bis vorgestern waren bereits 81 fremde Kauf⸗
in Kronstadt eingelaufen. 1
8 in Privat⸗Schreiben aus dem Kantons⸗Staͤdtchen aandroff in der Provinz Kaukasien, vom Ausgang des 8 macht uns uͤber den Verlauf des dortigen Winters nach⸗ batsch Meldung; „Er war sowohl hier wie in den Trans⸗ 8* Distrikten ungewoͤhnlich kalt und reich an Schnee. n sei egann schon im Oktober zu fallen und erst jett wei⸗ ahten⸗ ungeheuren Massen langsam vor den waͤrmenden vnen der Sonne. Die Kälte stieg hier in Kaukasien um 5 Ben, anne Grad⸗ ses v Grad, wo ö egenguͤsse den nee auf den Bergen olzen. — Unser Senech 8 8
Pluͤsch und Kamelotte tauschten
Petersburg, 26. Mai. Obgleich unsere er⸗
wird jetzt zur starken Festung
gemacht und bald ein Schrecken fuͤr die jenseitigen Graͤnz⸗Be⸗ wohner seyn. Als Bau⸗ Material dabei bedienen wir uns groͤßtentheils der zu den Fuͤßen des alten ehrwuͤrdigen Alagos umherliegenden Lava⸗Lagen, den Zeichen seiner fruͤheren vulka⸗ nischen Ausbruͤche.“
„Ein aus Kjaͤchta hier eingehendes Handels⸗Schreiben vom 31. Maͤrz giebt uͤber den jetzigen Zustanz des Russisch⸗Chi⸗ nesischen Handels nachstehende Auskunft: „Seitdem wir in Kjaͤchta Handels⸗Verbindungen mit den Chinesen unterhal⸗ ten, begann der gegenseitige Produkten⸗Austausch nie so spat wie diesmal. Weil im vergangenen Jahre der T ee⸗Eintausch fuͤr unsere Moskauschen Kapitalisten, die ihn in Kjaͤchta en gros betreiben, so unguͤnstig ausfiel, beschlossen sie, diesmal vorsichti⸗ ger zu verfahren, den Eintausch⸗Termin so lange als möglich hinzuhalten, damit der neue Thee nicht noch waͤhrend der Win⸗ terbahn nach Moskau kaͤme und dort dem Absatz der noch be⸗ deutenden vorjaͤhrigen Ueberreste schadete. Alle Russischen und Chinesischen Waaren treffen in der Regel zu Ende Dezembers jeden Jahres in Kjaͤchta ein, auch diesmal hatten sich die Chine⸗ sen puͤnktlich mit den ihrigen zum angedeuteten Termin einge⸗ funden. Nichts hinderte unsere Kaufleute, ihre Berechnungen gleich anzustellen, welche Quantitaͤt Thee sie fuͤr ihre Waaren einzutauschen haͤtten. In neuester Zeit verfaͤhrt aber unser Han⸗ delsstand hierin nicht im allgemeinen Interesse, sondern nach seinen besonderen Privat⸗Speculationen; letztere galten auch zur Norm des diesjaͤhrigen Verfahrens. Lange wurden die ver⸗ schiedenen Thee⸗Sorten besehen, deren Guͤte gepruͤft; noch laͤn⸗ ger hielten sich die Bestimmungen hin, wieviel man dessen eigent⸗ lich beduͤrfe; endlich entschloß man sich am 2. Maͤrz, den Tausch⸗ handel zu beginnen; vom 3ten bis 18ten wurden 60,000 Thee⸗ Kisten eingetauscht. Die Chinesen bezeugten uͤber diese Zoͤgerung der Russen große Unzufriedenheit und ließen dies wiederholt deutlich merken. Die dieses Jahr eingetauschte Quantitaͤt Thee ist nicht nur groͤßer als die vom vergangenen Jahre, sondern sie uͤbertrifft auch die vorjaͤhrige bei weitem an Guͤte; dies ist W der Fall mit den schmackhafteren Blumen⸗Sorten. Die Chinesen hatten diesmal auch an 10,000 Kisten von den niederen Sorten hingebracht, sie blieben ihnen aber groͤßten⸗ theils unabgenommen, denn von Jahr zu Jahr wird man bei dem Theekauf bei uns immer strenger in der Wahl. Das Pu⸗ blikum verlangt immer bessere Sorten und die niederen bleiben den Kaufleuten in Rußland liegen. Nach der diesmal erhaltenen Lection werden die Chinesen die niederen Theegat⸗ tungen gewiß nicht mehr nach Kjaͤchta bringen. Am meisten begehrten die Chinesen diesmal von uns: Tuch, Otter⸗, Bucha⸗ rische und Ukraͤnische Läͤmmer⸗Felle, Iltis⸗ und Fuchsbaͤlge. Pluͤsch sie diesmal mit Schaden fuͤr sich ein. Den meisten Gewinn hatten wir von ihnen bei den Otter⸗Fellen. Ihre Bearbeitung hat sich in den letzten Jahren sehr bei uns verbessert und darum hat auch ihr Absatz zuge⸗ nommen. Fruͤher, als die nfus der auslaͤndischen gestattet war, fanden die Russischen in Kjaͤchta nur wenigen Absatz; unter dem gegenwaͤrtigen Prohibitiv⸗System aber hat sich die Ausfuhr des inlaͤndischen bedeutend vermehrt. Im Ladee 1837 wurden nach Kjaͤchta 22,896 Otterbaͤlge aus Rußland gebracht, waͤhrend die aus der Fremde nur 1812 Stuͤck betrugen. — Der dieses Jahr so spaͤt begonnene Tauschhandel mit den Chinesen versetzte unseren Sibirischen Kaufleuten, deren Haupt⸗Debit nach China gerade im Pelzwerk besteht, empfindliche Verluste. Man kann den jaͤhrlichen Absatz Sibiriens nach China auf einige Millionen Rubel anschlagen. Sonst bezogen die Chinesen Pelzwerk und andere unserer Erzeugnisse in Kjaͤchta gewoͤhnlich schon um die Mitte des Januar, fuͤhrten sie darauf ohne Ver⸗ 8 nach dem Haupt⸗Graͤnzorte Kalgan und von da weiter ins Innere von China, und setzten somit ihre Waaren gleich in Umlauf. Diesmal aber wird der bezogene Waaren⸗Transport nach China nicht vor Beginn des Mai, der angegebenen Ur⸗ sache wegen, statthaben koͤnnen. Schon waͤhrend des diesjaͤhri⸗ gen Eintausches erlitten die Sibirischen Kaufleute an 25 pCt. Verlust. — Nach abgeschlossenem Theehandel in Kjaͤchta wird der Thee von den Bauern aus den Sibirischen Gouvernements Irkutsk, Jeniseisk und Tomsk, deren wesentlichster Erwerbszweig dieser ist, noch waͤhrend der Winterbahn nach Nischnei⸗Nowgo⸗ rod verfuͤhrt, wo er in eigenen Magazinen bis zu der im naͤch⸗ sten Juli dort stattfindenden Messe deponirt wird. Im Win— ter von 1835 auf 36 kam uns dieser Transport bei noch guter
Schneebahn an 12 Rubel das Pud, im gegenwaͤrtigen wird er
aber bestimmt 25 Rubel kosten; dieser Verlust ist jedoch zu be⸗ seitigen, denn er faͤllt ja als Gewinn unseren vaterlaͤndischen Bauern wieder zu, wie ich eben zeigte; nachtheiliger wirken diese Ereignisse aber, wie oben gedacht, auf unsere Sibi⸗ SgeHeae nzusgrie, den Haupt⸗Erwerbszweig der Sibirier. Der Sibirische Rauchwaaren-⸗Haͤndler findet, wenn ihn der Chinesische Markt nicht beguͤnstigt, in Rußland selbst um so weniger Absatz, als er hier keine so guͤnstige Retouren findet, wie sie ihm das uͤbrige Europa darbieten wuͤrde. Der Ver⸗ brauch des inlaͤndischen Tuches uͤbersteigt noch immer bei wei⸗ tem dessen Production; es ist dies aber ein Haupt⸗Artikel, den die Sibirier bis jetzt aus dem inneren Europaͤischen Rußland bezogen. Jedermann bei uns weiß, welche schlechte Tuchgat⸗ tungen man fortdauernd fuͤr den inneren Bedarf fabrizirt. Ich will damit keinesweges die große Vervollkommnung angreifen, die unsere Manufaktur⸗Industrie „. neuester Zeit gewonnen; aber nur anfuͤhren, daß unsere Tuche ich noch keiner echt Rus⸗ sischen Erjeugung ruͤhmen duͤrfen. Nes, ‚fortdauernd bedient man sich bei uns auslaͤndischer Farben, die Maschinen verfer⸗ tigen die Englaͤnder; gefaͤrbt, geschoren und geglaͤttet wird unser Tuch von den Deutschen. enige Ausnahmen fanden noch bis jetzt von diesem Verfahren statt. — Sibirien wird sich „ in Erwaͤgung seiner natuͤrlichen Lage und Verhaͤltnisse, noch lange nicht mit den Russischen Fabrikaten befreunden koͤnnen; daher muͤssen wir die industriellen Beduͤrfnisse dieses Landstrichs naͤch einem anderen Gesichtspunkte erwaͤgen, als dies bisher bei uns der Fall war. Seine Priwat⸗ Vorthelle muß man dem Gemein⸗
2
Entwuͤrfe in Betreff auf Eisenbahnen.
wohl eines so kolossalen Landstrichs, wie Sibirien i zu bringen wissen.“ strichs, Sees n ist, zu
Frankreich. Deputirten ⸗Kammer. Sitzung vom 26. Mai.
Einen großen Theil der heutigen Sitzung nahm die Debatte uͤber eine bei der Kammer eingegangene Bitts⸗
rift fort. err Gougeard, Redacteur des „Echo du 889 sir, dea uͤber eine vorlaͤußge Verhaftung, deren Dauer alle gesetzlichen Bestimmungen uͤberschritten habe. Die Kommission trug auf die Verweisung der Bittschrift an den Großsiegelbewahrer an, da sich 22 wenn die in der Bittschrift angefuͤhrten That⸗ sachen wahr waͤren, die Behoͤrden eine große Rechstehnegteie han⸗ ten zu Schulden kommen lassen. Die Kammer trat nach einer lebhaften Verhandlung dem Antrage der Kommission bei. — Der Minister des Handels und der oͤffentlichen Bau⸗ ten bestieg hierauf die Rednerbuͤhne, und verlas zwei Gesetz⸗ . Durch den ersten die⸗ ser Entwuͤrfe wird den Herren Chouquet, Lebobe und Com⸗ pagnie die Konzession zur Anlegung einer Eisenbahn von Pa⸗ ris nach Rouen, Havre und Dieppe, mit Abzweigungen nach Elboeuf und Louviers, ertheilt, und es wird ihnen zugesichert, daß binnen 28 Jahren keiner andern Compagnie erlaubt wer⸗ den soll, eine Eisenbahn von Paris nach den benannten Orten anzu⸗
legen. Durch den zweiten Entwurf wird den Herren Casimir Lecomte
und Comp. eine Konzession zur Anlegung einer Eisenbahn von Paris uͤber Etampes nach Orleans ertheilt und die Zeit des Privilegiums auf 25 Jahre festgesetzt. Nachdem diese Ent⸗ wuͤrfe zum Druck verordnet worden waren, verlangte Herr von Tracy das Wort und fragte die Minister, warum nicht gleichzeitig mit der Eisenbahn von Paris nach Orleans eine F sion fuͤr die Bahn von Paris nach Tours ertheilt worden sey, da doch schon die im vorigen Jahee ernannte Kommission einen guͤnstigen Bericht uͤber diesen Verbindungs⸗ weg abgestattet habe? — Der Minister der oͤffentlichen Bauten: „Meine Antwort auf die an mich gerichtete Frage ist sehr einfach. Die Compagnieen, denen man bis jetzt Kon⸗ essionen ertheilt hat, haben alle möglichen Buͤrgschaften fuͤr ihre
oliditaͤt beigebracht. Fuͤr die Eisenbahn von Paris nach Tours sind allerdings auch Vorschlaͤge gemacht worden, aber dieselben erscheinen der Regierung noch nicht genuͤgend. Ich machte in dieser Pentehe einige Bemerkungen, erhielt aber keine zufriedenstel⸗ lende Antwort. Es ist mir daher unmöͤglich gewesen, der Kammer einen Gesetz⸗Entwurf in Bezug auf diese Bahn vorzulegen.“
— Herr Laffitte: „Ich bin bei dem Unternehmen einer Ei⸗
senbahn nach Tours nicht direkt betheiligt, sondern nur der
Agent der Compagnie; aber ich kann versichern, daß die erfor⸗
derliche Summe vollstaͤndig gezeichnet ist, und daß man sogar noch 25 bis 30 Millionen mehr als noͤthig ist besitzt. Die Compagnie hat auf jede Art von Agiotage verzichtet; und wenn die Regierung es verlangt, 86 bin ich bereit, jede Art von Cau⸗ tion fuͤr die Soliditaͤt der Compagnie zu stellen.“ — Der Mi⸗ nister der oͤffentlichen Bauten: „Die in Rede stehende Compagnie ist noch nicht einmal uͤber den Weg, den die Eisen⸗ bahn verfolgen soll, einig. Die Gebote sind gemacht wor⸗ den, ohne noch 5 wissen, wie man von Paris nach Bue gelangen soll, welches der Ausgangspunkt fuͤr die Bahn seyn muͤßte, da die beiden Eisenbahnen von Paris nach Versailles anderen Compagnieen gehoͤren. Bei dieser Lage der Dinge konnte die vorlaͤufige Pruͤfung von Seiten der Bruͤcken⸗ und Chausseebau⸗Direction noch nicht beendigt wer⸗ den.“ — Als noch mehrere Deputirte an der Debatte Theil nehmen wollten, bemerkte der Praͤsident, daß diese Eroͤrte⸗
rung offenbar voreilig seg und man abwarten muͤsse, bis die n
Kammer beschaͤftigte sich darauf noch mit dem Budget des Han⸗ dels⸗Ministeriums. Ein Amendement des Herrn von Mag⸗ noncourt, den Kredit fuͤr die Verwaltung der Gestuͤte um 100,000 Fr. zu vermehren, ward verworfen, und die weitere Debatte auf kuͤnftigen Montag vertagt. — 8
heute vorgelegten 8 8
Paris, 27. Mai. Der Kriegs⸗Minister soll gestern in der Budgets⸗Kommission erschienen seyn, und darauf angetra⸗
gen haben, den Effektiv⸗Bestand der Armee um 17,000 Mann V Dieser Antrag soll sich auf die Eventualität eines Observations⸗Corps an der Belgischen Srash. 3
zu vermehren. ruͤnden. Dem Phare zufolge, ist Muflagorri am Bayonne angekommen. In Bezug auf die Mexikanischen Angelegenheiten bemerkt 8 der Courrier frangais: „Man hat der Franzoͤsischen egierung oft vorgeworfen, daß sie den in entfernten Uanbern etablirten Franzosen keinen hinlaͤnglichen Schutz gewaͤhre, und daß sie hierin dem Beispiele Englands nicht nachahme, welches fuͤr jeden einzelnen seiner Uinersanen so energisch auftrete, daß die fremden Nationen mit dem Gedanken vertraut werden, daß die Beleidigung eines Englischen Buͤrgers einer Herausforde⸗ rung der zanzen Nation gleich ist. Wir muͤssen uns daher um so mehr uͤber den Geist freuen, der bei den neuerlichen Unter⸗ handlungen mit Mexiko stattgefunden hat. In keinem Theile des vormaligen Spanischen Amerika⸗ sind die Franzosen so haͤusigen Beleidigungen ausgesetzt gewesen als in Mexiko. Dies ist wohl allerdings weit mehr der Schwaͤche und der Ohnmacht der Regierung zur Last zu legen, als ihrem Einverstaͤndnisse und ihrem boͤsen Willen; aber wenn die Beschwerden sich so oft wiederholen, so kann sich die verletzte Regierung doch immer nur an diejenige Regierung halten, die die Be⸗ leidigung zuläßt. ine unaufhoͤrliche Geduld wuͤrde die traurigsten Folgen haben; vielleicht hat sogar schon die Zoͤge⸗ rung, die in Bezug auf die von uns verlangte Genugthuung eingetreten ist, schiechte Fruͤchte getragen. Vielleicht haben die
Mexikaner geglauht, daß unsere so lange ausgesetzten Reclama⸗
tionen jetzt nur der Form halber gemacht wuͤrden, und daß, wenn man fortfuͤhre, uns warten zu lassen, wir die Beleidi⸗ gungen und auch die geforderten Entschaͤdigungen vergessen
twuͤrfe zur Berathung kämen. Die
en d. in
—