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Breslau, 28. Mai. (Bresl. Ztg.) Se. Fuͤrstbischoͤfliche Gnaden hat gestern in der Haus⸗Kapelle dem von Sr. Paͤpst⸗ lichen Heiligkeit zum Bischof von Diana in part. praͤkonisirten, zum Weih⸗Bischof von Breslau ernannten Dom⸗Kapitular, Herrn Daniel Latussek, die bischoͤfliche Weihe ertheilt, unter Assistenz der beiden Praͤlaten, des Dom⸗Dechant Dr. von Mont⸗ marin und des Dom⸗Kapitular Neander.
Breslau, 4. Juni. (Schles. Ztg.) Alle erfahrenen Geschaͤftsmaͤnner waren darin einverstanden, daß wir nur auf eine kleine Preis⸗Erhoͤhung gegen 1837 hoffen durften, und man wuͤrde noch in der Mitte des vorigen Monats dazu sehr bereit⸗ willige Verkaͤufer gesfunden haben. Um so freudiger war die leberraschung, als schon vor dem Markte ein großes Verlangen nach hochfeiner Schlesischer Wolle sich aussprach, wozu zwar eines der groͤßten Belgischen Fabrik⸗Etablissements zuerst den Impuls gab, aber auch bald viele Gleichgesinnte in den angese⸗
hensten Fabrikanten der Rhein⸗Provinzen und mehreren unver⸗ zagten Spekulanten fand. Alle beruͤhmten Schaͤfereien, von denen wir wegen Mangel an Raum nur Camenz, Chrzelitz, Carlshof, Dambrau, Manze, Niklasdorf, Ober⸗Glogau, Pisch⸗ kowitz, Raudnitz, Simmenau nennen, kamen kaum zum Abla⸗ gern, und ihnen folgten dann die vielen anderen feinen, gut be⸗ handelten Schäfereien, deren wir in unserem schoͤnen Schlesien so viele besitzen. Die Erhoͤhung bei ersterer kann auf 12 bis 15 Rthlr. und bei letzterer auf 8 bis 10 Rthlr. angeschlagen werden. Weniger lebhaft ging es mit der mittelfeinen Wolle, zu 75 à 85 Rthlr., doch wurde ein sehr großes Quantum der⸗ selben mit 6 à &8 Rthlr. uͤber die vorjaͤhrigen Preise verkauft, und nur die weniger gut behandelten Partieen mußten sich mit einem noch maͤßigeren Avance begnuͤgen. Das bis zum 2ten d. zum Markt gebrachte Quantum Schlesischer Wolle belief sich auf ecirca 32,000 Ctr. Schlesische Wolle, 8 6,000 Wolle aus dem Herzogthum Posen, 2,500 » » Kosßdnigreich Polen, 2,000 * v Oesterreich und Galizien, 4,500 » » alter Bestand, .
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zusammen 47,000 Ctr., und wurden noch
2,000 » Schhlesische und 1
4,000 » Polnische Wolle erwartet. Ueber drei Viertheile der Schlesischen Wolle sind schon vorige Woche bereits verkauft, und auch die Lager der hiesigen Haͤnd⸗ ler sind stark gelichtet worden. Die Preise stellten sich beilaͤufig: fuͤr Elektoral 120— 140 Rthlr., fuͤr hochfeine 105 — 115 Rthlr., fuͤr feine 90 — 100 Rthlr., fuͤr mittelfeine 75 — 85 Rthlr., faͤr mittel 65 — 70 Rthlr, fuͤr feine Zweischur 70 — 75 Rthlr., fuͤr mittel 60 — 65 Rthlr., fuͤr geringere 50 — 65 Rthlr., fuͤr hoch⸗ feine Pellwolle 75 — 80 Rthlr., fuͤr feine Pellwolle 65 — 70 Rthlr., fuͤr weiße Zackelwolle 20 ½ — 23 ½ Rthlr., fuͤr schwarze Zackelwolle 16 ½ — 18 ½ Rthlr. Mehrere große Schaͤfereien aus dem Herzogthum Posen, welche sorgfaͤltig behandelt waren, wurden fast in gleichem Verhaͤltniß wie die Schlesische verkauft. In Wollen aus dem Koͤnigreich Polen fand bis zum 2ten d. kein solcher Umsatz statt, um ein bestimmtes Preis⸗Verhaͤltniß
— angeben zu koͤnnen; es war ledach vorauszusetzen, daß auch auf diese das gute Resultat des Wollmarkts nicht ohne Einwirkung bleiben und deren Preise um 2 Rthlr. fuͤr mittel, 3 — 4 Rthlr. fuͤr feine und 5—6 Rthlr. fuͤr hochfeine hoͤher als voriges Fruͤhjahr stellen wird.
Solingen, 2S. Mai. Der Buchhaͤndler F. G. Amber⸗ ger hat fuͤr die kleinere der beiden hiesigen evangelischen Ge⸗ meinden, nach unablaͤssigem Bemuͤhen und mit Huͤlfe nah und fern gesammelter Gaben, unter denen auch Gnaden⸗Geschenke Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und mehrerer Glieder des Koͤniglichen Hauses, eine Waisenhaus⸗Stiftung gegruͤndet, welche 18365 un⸗ ter dem Namen der Ambergerschen Stiftung die Koͤnigl. Genehmigung erhielt, und der er schon 1833 ein neu erbautes Wohnhaus nebst Hof und Garten, welches von ihm erkauft worden war, uͤberwiesen hatte. Am vergangenen Himmelfahrts⸗ tage wurde die Anstalt, in der vorerst 5 Waisenkinder Aufnahme erhielten, feierlich eingeweiht und bei dem darauf folgenden Mahl dem Stifter, im Namen seiner Mitbuͤrger, ein silberner Ehrenbecher uͤberreicht.
4
WLoriihn er 3 2 b o⸗. 8 Den 7. Juni 1838. ““ fdmtlicher Fonds- und eld-Cours-Zettel. ☛ᷣ Pr. Cour. . Pr. Tour. Brietf. 6Celd. Brief. Geld. 102 ⁄4 102 ¼ᷣ4 Pomm. Pfaudbr. 2½ 100 ⁄½ 99 ⁄1 1 1031 12 102 ⁄¼1 2[SKur- u. Neum. do. 100 ⅓
St.-Schald-Sch. Pr. Epgl. Obl. 30.
““ Antwerpen, 1. Juni. Ziznsl. 6. Neue Anl. 21 ½. Br. 7⁄1 ½. G.
Frankfurt a. M., 4. Juni.
21 ½ % Holl. 541 ½. Bank-Actien 1739. 5 % Span. Anl. 122
Poln. Loose 79. Taunusbahn-Actien 29 ¼. Agio. Sambre-Meuse 5
Hamburg, 5. Juni. N
Bank-Actien 1440. 1438. Engl. Russ. 108 1. 5 % Port. — 38
Neue Anl. 19. 5 % Rente 109. 70.
Paris, 1. Juni. 0„ n. 3 % 81. 55. 5 % Neap. 10]. Span. Rente 221⁄½. Passive —. 3 % Portug. 25 ½. 8 2 Wien, 2. Juni. 8. 5 % Met. 107 11 4 % 100 ⁄¶t. 3 % 82 ¾. 2 ½ % — 1 25 ¾. Bank-Actien — Neue Anl. 6341⁄16. 0
— Konigliche Schauspiele.
Freitag, 8. Juni. Im Opernhause, auf Befehl: der Liebestrank, Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Hieruf Der Geburtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hoguet.
Im Schauspielhause: 1) Arriver à propos, vaudeville en- acte. 2) La preimére représentation de: Le cabaret de Lusfde vaudeville nouveau en I acte. 3) Le Parrain, comédie en I ache par Scribe.
Sonnabend, 9. Juni. Im Schauspielhause: Griseldis dramatisches Gedicht in 5 Abth, von Fr. Halm. (Herr döff ler, vom Stadttheater zu Breslau: Percival, als Gastrolle.)
Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster Genehmigung: Grz, ßes Vokal⸗ und Instrumental⸗Konzert, zum Besten, und zwa zu gleichen Theilen, der hiesigen
65 ⁄½¼½ 64 ¾
PramnSch.d. Seeb. 1 103 ⅛¼ 102 ⁄
Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Iut. Sch. do. 102 ½¼ —
Berl. Stadt-Obl.] 4 103 102 ½ Königsb. do. — Elbinger do. — Danz. do. in Th. 43 ¼ y— Weatpr. Pfandbr. 4 —- 100 %¾ Grossh. Pos. do. 10⁴ %¾
100 103 %¼
do. do. do. Schlesisehe do. Rückst. C. uaud Z. Sch. d. K. u. N. 1, — Gold al mareo 2143 ¾ Neue Ducaten — Frledrichsd'or 131/12
100 ½
machen.
zen à 3 Thl.
Ostpr. Pfandbr. — 100 ¾ Pomm. do. “
And. Goldmöpn- 8 13 ⁄1 2 nicht guͤltig.
Wechsel-Cours.
Disconto 3 Pr. Uer
30 Sgr. 1. Seld.
Amsterdam . do. „ „ 8 02 2 ⸗„ 0b „
IHIlamburg.
1“ . 2 5 0 0 2 2 do. AuüuüäIrEr- f fEfgfüfüEr, 16-enNöööö”“ LEIZZZ“ Wten in 20 Xr. ... . . Aagsburg 4*“ Leiprikgg Frankfart a. M. WIZ . Petersburg FSaerrerrrreen
250 Fl. 250 Fl. 300 Mh. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 180 Fl. 100 Rbl.
Kurz 141
2 Me. 140 ¼ Kurz - 151
2 Mt. 516 150 ¾ 2 Mt. 80] 4 2 Me. 101 2 Mt. —
2 Mt. 1n
8 Tage 2 Mt.
3 Weeb.
Rossini.
102 101 ½ 30 %
Gastrolle.)
Auswürtige Börsen. Amsterdam, 2. Juni.
Schuld 54 ¾.
Passive 5 /1½
Nie derl. wirkl. 25 ¼. 5 % Span. 21 ½.
—. Preuss. Präm.-Sch. —. Poin.
Kanz-Bill.
5 % do. 101 ⅞. Zinsl.
Ausg. Sch. —.
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— — .—
Weihnachten 1838 gekündigt wurden, so bleiben voen
8 B e ann tma ch un g en. ““ Tee andererseits ausdrücklich
v““ der Pommerschen Landschaf
¹1) alle von den Inhabern bereits ill; tirten Pemmerschen Kurant⸗Pfandbriefe;
reiwillig konver⸗
Die Pemmersche Landschaft hat zwar schon durch 2) ebenfalls auch die, welche von den Juhabern bis
hdas Publikat veom 28. Dezember 1837 die sämmtlichen! von ihr emantrten mit 4 Ct. pro Anno verzinslichen Kurant⸗Pfandbelefe den Inhabern derselben resp. zu Johannis und Weihnachten 1838 aufgekündigt, sofern!
zum 15. Oktober er. der Landschaft annech zur freiwilligen Konvertirung werden eingereicht wer⸗ den, für welche Konvpertirung jedoch, vem 1. Juli er. ab, keine Praͤmie mehr bewilligt werden kann;
Letztere nicht eine freiw llige Konvertirung, durch welche, 3) alle auf Gold lautenden Pommerschen Pfandbriefe.
der Zinsfuß auf 3 ¼ und resp. 3 ½ vCt. berabgesetzt und die Kündigungs⸗Brfugniß Seitens der Glänbiger auf⸗ Königl.* gehoben wird, vorziehen möchten; es hat sich aber er⸗ .“ geben, daß einige der zu Johannis er. gekündigten, von den Inhabern nicht frerwillig fonvertirten Pfand⸗ briefe, bis jetzt, unserer Aufsorderung dazu ungeachtet, weder ad Depositum eingelicfert, oder auch nur zur baaren Realisirung zu Jchannis bestimmt angemesdet sind, und es ist anzunehmen, daß mitunter eine gleiche Unachtsamkeit auch bezüglich auf die zu Weihnachten cr. gekündigten Pfandbriefe stattfinden dürste.
Stettin, den 1. Juni 1833. 1. Preuß. Pommersche General⸗Land⸗ schafts⸗Direction.
v. Eickstedt⸗Peterswalde,
Deffentliche Bekanntmachung der Pommerschen Am 25. Juni dieses Jahres und in den nächstfel⸗ genden Tagen werden, gegen Zurücklieferunz der De⸗ positalscheine und beziehungsweise gegen Einreichung
Laundschaft.
Um nun unsererseits nichts zu verabsänmen, was der Pfandbriefe und Zinsscheine in kursfähiger Be⸗ dazu beitragen kann, von solchen säumigen Pfandbriefs⸗ schaffenheit in Berlin, m der Wohnung des Pemmer⸗ Besitzern die gesetzlichen Nachtheile des Verzuges in schen Landschafts⸗Agenten, Banquser M. Borchardt der rechtzeitigen Empfangnahme der Valuta der ge⸗ jun., Jägerstraße Rr. 22., ausgezahlt werden:
kündigten Pfandbriefe abzuwenden, kündigen wir hierdurch wiederholt alle und jede bis zum 1. Januar 1838 emanirte mit 4à † Ct. pro Anno verziuslichen, nicht freiwillig kenvertirten Pommerschen Kurant⸗Pfandbriefe, ohne alle und jede Ansnahme den Juhabern derselben nochmals ergestalt auf, daß sie die Kapital⸗Valuta dieser Pfandbriefe mit den bis dahin fälligen Zinsen am 2. Jannar 1839 und in den nächstfolgenden Ta⸗ gen, entweder bei der Kasse desjenigen Departe⸗ ments, dem das Gut, auf welches der gekündigte Pfandbrief eingetragen steht, angehört, oder auch bei der Kasse der Gencral⸗Direction in Steitin rrompt in Empfang nehmen. Wir fordern zu⸗
die Kapitalbeträge und fäuigen Zinsen
a) der von der Landschaft zu Johannis cr. gekündig⸗ ten, nicht freiwillig konvertirten, Pommerschen Kurant. Pfandbriefe, oder deren Zinsscheine dort angehalten sind, oder deren Realisirung in Berlin ausdrücklich beantragt ist, und überhaupt .
b) Aller von der Landschaft zu Johannis gekündig⸗ teu nicht konvertirten Pommerschen Kurant⸗ briefe mit Ausnahme derer, welche bei den tements D rectionen oder bei der General⸗ Direc⸗ nion in Stettin deponirt worden, und daher an diesen Orten zu realisiren sind.
Wir fordern daher die Iuteressenten auf, die ihnen
welche in VBerlin deponirt,
fand. epar⸗
gleich die Inhaber solcher Pfandbriefe hierdurch zukommenden Kapital⸗ und Zinsen⸗Beträge prompt in ausdrücklich auf: bis zum 15. Oktober 1838 die Empfang zu nehmen, damit sie nicht von den Kesten⸗ von uns vorstehend gekündigten Pfandbriefe mit und Zinsen⸗Verlusten betroffen werden, welche die den Zinsscheinen, oder wenn diese von der Land⸗ Verabsäumung der rechtzeitigen Empfangnahme der schaft angehalten worden, mit den in Stelle der⸗ Zahlung unerläßlich herbeiführen würde, Zur Ver⸗ eelben ertheilten Recegnitionen, in kursfäbiger Be⸗ meidung von Irrthümern demerfen wir uͤbrigens, daß schaffenheit zum Deprsitorio des betreffenden De⸗ die Zahlung der Zinsen aller konvertirten, so wie der
partements oder der General⸗Direction in Stetrin, erst zu Weihnachten er. gekündigten
und der auf
gegen Empfang von Deposital⸗Scheinen, einzu⸗ Gold lautenden Pemmerschen Pfandbriefe in den De⸗ liefern und eb, die Empfangnahme derpartementsstädten, so wie auch in Stertm und Berlin
Kapital. Valuta und der fälligen Zinsen am 2. Ja⸗
unverändert in der bisherigen Weise erfolgen wird,
nuar 1839 bei der Kasse des betreffenden Depar⸗auf diese also die obige Bekanntmachung, welche nur tements oder bei der General⸗Kasse in Stettm, die zu Johannis gekündigten, nicht konvertirten Pom⸗ oder auch bei der Agentur in Berlin gewünscht wird. merschen Kurant⸗Pfandbriefe betrifft, keinen Bezug hat.
Sollte wider Erwarten auch diese wicderholte Kün⸗ digung unbeachtet bleiben, so haben die säumigen Pfandbriefs⸗Inhaber sich dann selbst die Nachtheile und Kesten des gesetzlichen Verfahreus mit der nicht abgehebenen Valuta und den daraus unerläßlich er⸗
Stettin, den 28. Mai 1838. Königl. Preuß. Pommersche General⸗Land⸗
schafts⸗Direction.
v. Eickstedt⸗Peterswalde.
wachsenden Zinsenverlust allein beizumessen.
So’ wie diese erneuerte Auffündigung einerseits alle und jede, nicht freiwillig konvertirten, bisher mit 4 „bCt. Anno zu verzinsenden, der Kündigung auch Seiten Kurant⸗Pfandbriefe,
Der am 17.
Ediktal⸗La dung.
Januar 1768 zu Kurischeid geborue — Johann Matthias Zimmermann, welcher vor 42 Jah⸗ des Gläubigers unterworsenen Pommerschenken als Tischler ansgewandert ist, seirdem aber von ehne alle und jede Ausnahme seinem Leden und Aufenthalt keine Nachricht gegeben,
betrifft, unange eben, ob sie durch das Publikat vom oder seine etwaigen Leibes⸗ oder Testaments⸗Erben, wer⸗ 28. Dezember 1537 bereits zu Johannis oder erst zu den hiermit aufgefordert, sich innerhalb drei M
—
a dato vor der unterzeichneten Behörde zu sistiren und das dem J. M. Zimmermann gehörige, unter Kuratel stebende Vermögen in Empfang zu nehmen, widrigen⸗ falls der Abwesende, da er bereits das 70 e Lebens⸗ jahr überschritten hat, für tedt erklärt und das Ver⸗ mögen desse ben nach Maßgabe der Verordnung vom 21. Mai 1781 seinen darum nachsuchenden Geschwistern und Geschwister⸗Kindeen, soe wie dem an die Stelle eines der Geschwister, durch Ankauf dessen etwa ger Erbansprüche, getretenen Friedrich Lux zu Meuwied, als Eigenthum üͤbergeben werden soll.
aidbrettbach, den 18. April 1838. 8
Fürstlich Wredisches Justiz⸗Amt
Reuerburg.
Kalt.
Ein Rittergut in der fruchtbarsten Gegend Schlesiens, zwischen Liegnitz und Breslau, unt der Aussicht auf die Ge⸗ birgskette vom Zobten⸗ bis Gräditz⸗Berge, welches schon über ein halbes Jahrbundert in der Familie ist, und dessen Ertrag jührlich zwischen 5— 6000 Thlr. be⸗ trug, soll gewisser Verbältnisse wegen für 100,000 Ttl.. aus freier Hand bald rerkauft werden; die Hatfie kann zu 4 Prezent steben bleiben. Räheres erfäbrt mau in portofreien Briefen, adressirt: M. R., zu 2.egnitz in Schlesien. .
Bekanntmachung. — Zufolge Allerböchster Genehmigung sollen nach dem in der letzten General- Versammlung der Actio- nairs der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie gefassten eeee. die bisher auf die Actien der- selben geleisteten Einzahlungen vom I. Juni d. J. an mit 4 Prozent jährlich verzinst werden und ist die Zeit der künftigen Zinszahlungen zum I. Octo- ber und I. April jedes Jahres bestimmt worden.
Diejenigen Actionairs, welche Voraus-Einzahlun- gen auf ihre Actien geleistet haben oder leisten werden, — welches letztere zu thun einem Jeden und zwar his zur 19ten Rate freisteht — konnen jedoch nur auf gleiche Zinszahlung mit allen übrigen Actien 1““ machen.
Ueber die Zeit und die Moadalität bei Ausgabe der Linsscheine wird das Nöthige noch bekannt ge- macht werden. 1
Leipzig, den 23. Mai 1838. Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie.
8 Gustav Harkort, Vorsitzender.
F. Busse, Bevollmächtigter.
Literarische Anzeigen.
Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin ist so eben er- schienen und durch alle Buchbanalungen zu beziehen: Wiesbaden nebst seinen Heilquellen u. Umgebungen,
von àx Dr. Gustav Heinrich Richter, prakt. Arzte und Wundarzte in Wiesbaden, Miesliede mehrerer gelehrten Gesehl-ehafevn. Mit einer Ansicht von Wiesb⸗-“en unck einer Titel.
Vignette, sauber brosçLert. 1 Thlr. 15 sgr. Es stellt diese Schrif, deren Verfasser dem ärzt-
8
schen Vereins fuͤr erblindete und 15 und der Orchester⸗Wittwen⸗Kasse, gegeben vom Hern de Beriot und der Dlle. Pauline Garcia. — Dlle. Loöͤwe un Dlle. Botgorschek, so wie Madame Erlanger, Piäanistin au Amsterdam, werden bei diesem Konzerte gefaͤlligst mitwirken Die näͤchsten Zeitungen werden das Konzert⸗Programm bekang
Koͤnigsstaͤdtisches Theater.
Freitag, 8. Juni. Der Gloͤckner von Notre⸗Dame. Ro mantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch⸗ Pfeiffer
Sonnabend, 9. Juni. helm Tell. Heroisch⸗romantische Oper in 3 Akten, nach Joug und Bis frei bearbeitet von Theodor von (Mad. Ernst⸗Seidler, K. K. Oesterreichische Kammer⸗ und erste Saͤngerin des National⸗Theaters zu Frankfurt a. M. Mathilde, als Gastrolle. — Herr Schober, K. K. Hof⸗Opern⸗ saänger vom Kaͤrntnerthor⸗Theater in Wien: Tell, als zwoͤlte
Sonntag, 10. Juni.
in 4 Akten, von B. A. kleine Tambour.
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.
— -——
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staͤaten.
—
“ des vaterlaͤng,
rieger aus den Jahren 1813, 1
Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme
*
Zum erstenmale wiederholt: Wil⸗
Haupt. Musik von
Der Vater der Debuͤtantin. Posse Herrmann. Vorher: Raraplan, der Vaudeville in 1 Akt, von Ferd. Pillwitz.
E11.“
Gedruct bei A. W. Hayn.
—— —
sichen Pu’likum als ein gebildeter und erfah rene Arzt schon rübmliecbst hekannt ist, einen sehr schäu. baren Beitrag zur gebörigen Würdigung der grossen Wirs samkeit der Heilque len rzu Wiesbaden dat, welche, obne dem Wechsel der Mode unterworfen zu seyn, jetzt noch fortwährend Tausenden die Hülfe leisten, welche vergebens auf anderen Wegen gesucht wurde. Die Summe der Erfabhrungen, welehe sich jänrlich an dieser Quelle machen lässf, ist gross, und der Inhalt dieser zeitgemässen Schrift daber in pathologischer und therapeutischer Hinsicht für Aeme eben so lebrreich als durch eine Reihe anderer Mit. theilungen für Laien, welche diese Auellen henutzen
swollen, unentbebrlich. Das Aeufsere derselben darf vleichfalls els geschmackvoll und ansprechend be-
zeichnet werden.
Hannover. Im Verlage der Hahnschen Hes⸗
Buchbandlung tst so eben erschienen und an alle Buch⸗
bandlungen versandt, in Berln (Stechbahn Nr. 37)
Posen, Bremberg an C. S. Mittler: 8 Die Allocution des Papstes Gregor XVI.
vom 10. Dezember 1837. Mit einem Machtrage über Görres Athanasius. Gr. 8vo. Gebeftet. 10 sgr. Mit dem Motto: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas. (Augustinus.)
In unserm Verlage erschien so eben und ist durch alle Buchbandlungen zu bezichen:
Die Religiens-Systeme der Hellenen, in ihrer geschichtlichen Entwickelung bis auf die macedonische Zeit.
Dargestellt von P. F. Stuhr.
34 Bogen. 2 ¼ Tblr.
Als zweiter Band der: Allgemeinen Ge⸗ schichte der Religionsformen derheidnischen Völker, von welcher der erste Band, die Religions⸗ Svsteme des Orients (2¾ Thlr.) 1836 bei. erschienen ist. Eine sich beiden Werken anschließende dritte Abtheilung ist bestimmt, die Relzgions⸗ Sosteme der Aegvpter, der Itakischen Völfer⸗ schaften, insbesondere der Römer, endlich die Alt⸗ b“ und Germanische Mytholegie abzu⸗
andeln.
Mit dieser künftigen Abtheilung ist alsdann der ge⸗ sammte Cvklus der Religions⸗Spstewe aller histerisch gewerdenen Völker beschlessen, und wir dürfen b.baub⸗ ten, daß die Literatur kein ähnliches Werk aufzuweisen
hat, das dem vorliegenden, in Bezichung auf Vollftän⸗
digkeit des Materials und gediegene Klarheit der Darstellung gleichkemmt.
Einen Anbang, Armenische Religionsformen und ein ausführliches Rei ister über den ersten Band, liefern wir den Besitzern desselben, die wir hiermit ersuchenm den Anbang von den resp. Buchhandlungen verlange
zu wellen, gratis nach. Verlin, Junt 188s. Velt & Comp.
bei uns
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Allgemeine
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Amtliche Nachrichten.
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Kronik de v Tages
Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem beim General⸗Auditortat
ngestellten Ober. Auditeur und Wirklichen Justizrath Toll den harakter eines Geheimen Justizrath⸗ zu verleihen und das diesfällige Patent fuͤr denselben Allerhoͤchst zu vollziehen geruht. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Land⸗ und Stasdtrich⸗ er Lauer in Sonnenbueg zum Justizrath zu ernennen geruht. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben geruht, den Ober⸗Landes⸗ erichts⸗Deposital⸗Rendanten Roestel in Frankfurt a. d. O. um Rechnungs Rath zu ernennen.
Berlin, den 7. Juni. ““ Se. Majestaͤt der Kaiser von Rußland sind gestern Abend von hier nach Stettin abgereist. en ) 9
Ihre Koͤnigl. Heheiten der Prinz und der Erbprinz on Oranien sind nach Schlesien abgereist.
Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Karlzu Schwar⸗ enberg, nach Wien.
Der Kaiserl. Russische General⸗Major Belewtzeff, nach Dresden.
Der Kaiserl. Russische Ober⸗Stallmeister, Graf von Schu⸗ paloff, nach Karlsbad. 1
Zeitungs⸗Nachrichten. 1 Auslan
2 Freahnkreich.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 2. Juni.
ie Debatte uͤber die der Graͤfin von Lipona zu bewilligen⸗
e Pension von 100,000 Fr. ward durch Herrn von Mar⸗ ier eroͤffnet, der darauf antrug, die verlangte Summe, da
s sich von der Schwester Napoleon's handle, ohne weitere Er⸗ terungen zu bewilligen. Als die Kammer auf diesen Antrag
icht einging, bestieg Herr Salverte die Rednerbuͤhne, und zußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen: „Die Graͤfin von ipona behauptet, daß die Besitzungen, die ihr von Napoleon kauschweise gegeben, ihr durch den Gang der Ereianisse wieder nommen worden waͤren, und daß sie deshalb mit Recht auf eine
nischädigung antragen koͤnne. Diese Forderung traͤgt in meh⸗ ren Beziehungen den Charakter einer Civilsache an sich; die
bsung derselben muß daher auch in dem Civilrechte gesucht erden. Man hat bald einen geheimen Traktat, bald einen
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oöntrakt und endlich einen im Jahre 1808 in Bayonne abge⸗ hiossenen Vertrag, dem Frankreich uͤbrigens gaͤnzlich fremd eblieben war, angefuüͤhrt. Letzterer liegt besonders der Recla— zation zum Grunde und da es sich hier um Koͤnige und um nigthum handelt, so hat man geglaubt, daß die Frage durch as politische Recht entschieden werden koͤnne. Der Finanz— inister aber, so wie der Berichterstatter, raͤumen ein, daß das blitische Recht aus dem Spiele bleiben muͤsse, da sich kein po⸗ pischer Akt in dieser Sache vorfinde. Beide gestehen auch ein, z das Livilrecht eben so wenig angerufen werden koͤnne. Mu⸗ at war ohne Zweifel ein Tapferer; er war der Hand r Schwester Napoleon's wuüͤrdig; er hatte die hoͤchste Stufe reicht, die ein Soldat erklimmen kann. Dies genuͤgte ihm ber nicht; er wollte auf einem Throne sitzen und sich Napo⸗ on gleichstelen. Warum mußte er sich aber spaͤter, am 11. anuar 1813, mit Oesterreich und England gegen Frankreich reinigen? Die unerbittliche Geschichte werd es bezeugen, daß de Unih uigkeit Muürau's im Jahre 1814 viel zum Verderben rankreichs beigetragen hat. Gluͤcklich diejenigen, die damals e Leiden des Vaterlandes nicht gesehen haben. Ich war alt nug, um das Andenken an so viele Greuel zu bewahren, und ist dies eine Erinnerung, die mich nie verlassen wird. Aber, gt man, es handelt sich hier um die Schwester Napoleon's; scheint, daß dieser Name eine Widerlegung fuͤr Alles
n soll. Erinnern Sie sich, meine Herren, eines be⸗ hmten Akts, des Testaments Napoleon's! Seine Schwester in demseiben nicht genannt. Liegt in dieser Auslassung nicht
e Verurtheilung? (Bewegung. Herr Emanuel Laca⸗ 8: „Ich verlange das Wort.“) Und uübrigens, wenn es sich in ein National⸗Andenken handeln soll, so erinnern Sie sich, 59 fuͤr die Kinder des Generals Foy eine Subscription eroͤff⸗ ward und daß Frankreich die Kinder jenes beruͤhmten Ver⸗ er⸗ der Freiheit mit einer Million ausstattete. Dies ist Leise, wie man heilige Schulden abtraͤgt und nicht, indem sich großmuͤthig zeigt auf Kosten der Steuerpflichtigen, de⸗ t zu vertheidigen wir geschworen haben.“ — Herr eevees Faßtases; „Eines der Argumente, die man ge⸗ on, orschlag geltend gemacht hat, besteht darin, daß an hn. Livona von dem Kaiser Napoleon in seinen iese ugenblicken gewissermanen verleugnet worden waͤre. 8 ve Khaisache ist durchaus falsch. Das Testament des Kai⸗ ien nt den Namen seiner Schwester in langen Zwischenraͤumen 8 dal und zwar das erstemal in den ruͤhrendsten Ausdruͤcken. ich de Augenblicke, 1 wo eine Nation Herz und Ge⸗ 8-1- uß, und wir esinden uns in einer solchen Lage. 8 „äin welchem Napoleon 15 Jahre lang siegreich gewesen heußeicht seinen Namen nur mit Bewunderung aus. In ANe. gg unsere Armeen zweimal verheerend auftraten, habe 8 It auffuͤhren sehen, in welchem Napoleon dargestellt srde die 8e man ihn immer mit Beifall uͤberschuͤttete. Was nden Ges eschichte sagen, wenn Sie den Ihnen vorlie— 507 esetz⸗ Entwurf zuruͤckwiesen? Sie wuͤrde sagen, un unter Ss nach dem Tode Napoleon's, nachodem em Jauchzen der Nation seine Statuen aufgerich⸗
tet hatte, eine Frau vor einer Franzoͤsischen Kammer erschien und sagte: Ich bin die Schwester Napoleon's; und daß Sie ihr darauf erwiederten: Wir kennen dich nicht!“ (Allgemeiner Beifall) — Der Conseils⸗Praͤsident erklaͤrte hierauf, daß es sich von Seiten der Graͤfin Lipona durchaus nicht um ein Recht handle, sondern daß die ihr zu bewilligende Pension le⸗ diglich als ein Akt der National⸗Großmuth betrachter werden muͤsse. Nicht fuͤr die Wuttwe Murat's, sondern fuͤr die Schwe⸗ ster Napoleon's verlange man eine Pension. Ein Theil der Kammer drang hierauf so lebhaft auf den Schluß der Debatte, daß Herr Dupin, der den Praͤsidentenstuhl verlassen hatte, um an der Eroͤrterung Theil zu nehmen, eine geraume Zeit auf der Rednerbuͤhne stehen mußte, bevor man ihn zu Worte kommen ließ. Er sagte, daß, wenn man die Pension als ein Recht, oder fuͤr die Wittwe Muͤrat's verlangt haͤtte, er sich der Be⸗ willigung widersetzt haben wuͤrde. 24
wollen, so stimme er unbedenklich fuͤr den Entwurf. Derselbe ward hierauf mit 213 gegen 137 Stimmen angenommen. — Die Kammer ging demnäͤchst zu der Eroͤrterung des Budgets faͤr das Ministerium des oͤffentlichen Unterrichts über. 8
Paris, 3. Juni. Der Moniteur publizirt heute die beiden mit der Republik Hayti abgeschlossenen Verträge ganz in der Weise, wie sie bereits fruͤher mitgetheilt worden waren.
Der General von Piré wird, wie es heißt, den Marschall Soult als Adjutant nach London begleiten. Deer General Haxo ist jetzt so weit wieder hergestellt, daß sein Zustand durchaus keine Besorgniß mehr einfloͤßt.
aus allen Kraͤften widersetze.
Diese Kredite belaufen sich, dem Gesetz-Entwurfe zufolge, auf 16,671,708 Fr. Die Kommission hatte sich anfaͤnglich fuͤr eine Reduction ausgesprochen, indem sie verlangte, daß die etwa nothwendige Vermehrung der Truppen in Afrika aus dem Ef⸗ fektiv⸗Bestand der Armee genommen werden solle. Nach einer Konferenz mit den Ministern hat die Kommission diesen Vor⸗ satz aufgegeben, und in dem Berichte wird demnach auf die Bewilligung des verlangten Kredits angetragen; man versichert aber, daß einige Mitglieder der Kommission den fruͤheren Be⸗ schluß amendementsweise einbringen werden. Die Kommission
bewilligt gleichfalls einen Kredit von 1,509,000 Fr., der fuͤr 2 Punkten in Algier ver⸗ langt wird; sie macht dabei nur zur Bedingung, daß in der
Befestigungs⸗Arbeiten auf verschiedener
naͤchsten Session uͤber die Verwendung dieses Kredits besonders Rechenschaft gegeben werden soll. beiden Kredite wird wahrscheinlich am kuͤnftigen Montag be⸗—⸗ ginnen.
teten Bericht geht hervor, daß die Franzoͤsische Kavallerie 3037 Pferde unter 5 Jahren, 6337 Pferde von 5 bis 7 Jahren,
487! Pferde von 7 bis 10 Jahren, 17,102 Pferde von 10 bis
15 Jahren und 2211 Pferde uͤber 15 Jahre alt hat. Da die noch nicht 5 Jahr alten Pferde fuͤr unfahig gehalten werden, die Strapazen einer Campagne auszuhalten, und dies bei zwei Drittheilen der beiden letzten Kategorieen ebenfalls der Fall seyn duͤrfte, so behauptet man, daß von 33,558 Pferden kaum 8,000 zu einem Feldzuge geeignet seyn wuͤrden.
Die mit Pruͤfung der Eisenbahn⸗Entwürfe beauftragten Kommissionen setzten ihre Arbeiten mit großer Thaͤtigkeit fort.
Die Kommission der Eisenbahn nach Orleans hielt gestern eine — lassen hier die Hauptstelle seiner Rede uͤber die Zehnten⸗ und Kirchen⸗Angelegenheit folgen:
Sitzung, die nicht weniger als sechs Stunden dauerte. Casimir Lecomte, dem die Konzession ertheilt werden soll, hatte allein eine dreistuͤndige Konferenz mit der Kommission. Herr Lecomte gab die ausfahrlichsten Erklaͤrungen uͤber den von der Compagnie entworfenen Plan und uͤber die Mittel zur Aus⸗ fuͤhrung desselben. Man glaubt, daß der Bericht der Kommis⸗ sion guͤnstig ausfallen wird.
Das Journal des Doebats enthält heute unter der Ueber⸗
Bemerkungen: „Unter den Supplementar⸗Krediten, die der Minister des oͤffentlichen Unterrichts fuͤr das Jahr 1839 ver⸗ langt, befindet sich einer, der sich sowohl durch seine Geringfu⸗ gigkeit, als durch seinen Nutzen empfiehlt, naͤmlich der fuͤr das hiesige naturgeschichtliche Museum. Als wissenschaftliches Insti⸗ tut betrachtet, hat der Pflanzen⸗Garten keinen Nebenbuhler zu fuͤrchten. Nirgends existiren so vollstaͤndige und fuͤr das Stu— dium so gut eingerichtete Sammlungen aller Art. Man braucht nur die Namen Gay-Lussac, Brongniart, Geoffroi St. Hi⸗ lairre, Dumeril, von Jussieu, Cordier, von Mirbel, Che⸗ vreul, Blainville, Flourens, Valenciennes, Audouin, Frie⸗ drich Cuvier zu nennen, um die Ueberzeugung zu verschaf— fen, daß es unmoͤglich ist, eine groͤßere Sorgfalt auf den Unter⸗ richt in allen Theilen der Natur⸗Wissens vaften zu verwenden. Ein von Ludwig XIII. im Jahre 1625 angelegter Pflanzen⸗Gar⸗ ten und ein einfaches Naturalien⸗Kabinet waren der Ursprung jenes Instituts, welches in diesem Augenblicke fast alle Pro— ductionen der Weltkugel in sich vereinigt. Unter der Leitung Buffon's gab es nur drei Lehrstuͤhle, und die Oberflaͤche des Gartens betrug nicht mehr als 43 Morgen. Diese Oberflaͤche hat sich jetzt verdoppelt und die Zahl der Lehrstuͤhle verfuͤnffacht. Seit 40 Jahren, aber besonders unter der Verwaltung Cuvier's, hat das Museum eine ungeheure Entwickelung und eine, man kann wohl sagen, Europaͤische Beruͤhmtheit erlangt. Nicht allein, daß man von allen Theilen Frankreichs zur Bereicherung des Instituts bei⸗ traͤgt, so beeifern sich auch in ganz Europa alle durch ihr Wissen, durch ihr Vermoͤgen, oder durch ihre gesellschaftliche Stellung ausge⸗ zeichneten Maͤnner, den Pflanzen⸗Garten immer mehr zu ver⸗ vollkommnen. Die Regierung hat eingesehen, daß es ihre Pflicht sey, eine so kostbare Erbschaft zu beschuͤtzen und auf eine
ist indeß unumgaͤnglich nothwendig,
Da man sich aber darauf beschraͤnke, dem Andenken Napoleon's eine Ehre erweisen zu
Offiziere, 88g di aee des Don Carlos Zustand durche n haben, nach Frankreich. Die Franzoͤsische Polizei si Ein hiesiges Blatt meildet, daß der Marschall Valsée * s da .ee,e gaͤnzlich in Ungnade gefallen sey, weil er sich dem Plane, in den Afrikanischen Besitzungen ein Vice⸗Koͤnigthum zu errichten, 1 . “ den habe, Man hat gestern den Bericht des Herrn Dufaure uͤber die außerordentlichen Kredite fuͤr Afrika an die Deputirten vertheilt.
Die Eroͤrterung uͤber diese
missarien im Ramen der Kirche zu verwaltenden Gütern.
wuͤrdige Weise zu unterhalten; auch ward der von den Kam⸗ mern bewilligte Kredit waͤhrend der letzten Jahre bedeutend vermehrt. Die Galerieen waren uͤberfuͤllt und die warmen C'e⸗ waͤchshaͤuser unzureichend. Jetzt sind große und schoͤne Gebaͤude fuͤr die geologischen, mineralogischen und botanischen Samm⸗ lungen errichtet worden, und man kann in den neuen Treib⸗ haͤusern Baͤume von 40 Fuß Hoͤhe in die Erde pflanzen. Cs 1 noch einige kleine Verbesse⸗ rungen anzubringen. Die Verweltung verlangt zu dem Ende eine Vermehrung des Kredits, welche von der Kammer gewiß
nicht verweigert werden wird. Es handelt sich darum, den feu⸗
heren Kredit von 419,000 Fr. fuͤr das Jahr 1839 auf 472,350 Fr. zu erhoͤhen. Diese Vermehrung gruͤndet sich auf verschie⸗ dene Ursachen: 1) auf die Errichtung eines Lehrstuhls fuͤr die auf die Naturgeschichte angewandte Physik; 2) auf eine Er⸗ gaͤnzung des Gehalts fuͤr den Professer der vergleichenden Phy⸗ siologie; 3) auf die Errichtung einer Galerie fuͤr die Anatomie und Naturgeschichte des Menschen, und 4) auf die Unzulaͤng⸗ lichkeit der angewiesenen Summen zur Vervollstaͤndigung der
Sammlungen.“
Der Assisenhof von Caen hat in drei Duellsachen, die ihm
von dem Cassationshofe zugewiesen worden waren, die Ange⸗
klagten saͤmmtlich freigesprochen. Der General Tacon, vormaliger Gouverneur der Insel Cuba, ist auf dem Spanischen Schiffe „Union“ von der Ha⸗ vannah in Bordeaux angekommen. 3 Seit ungefaͤhr einem Monate kommen eine Menge Kar⸗ aufgegeben
sie sehr strenge, um sich vor Umtrieben von ihrer Seite zu sichern. Indeß will man doch wissen, daß kuͤrzlich in der Naͤhe von Pau eine zahlreiche Versammlung von Karlisten stattgesun⸗ bei welcher auch der Baron Los Valles zugegen ge⸗ wesen sey.
Bei Grenoble hat man am 22. Mai ein ziemlich heftiges Erdbeben verspuͤrt. Es fanden innerhalb 15 Minuten 3 Stoͤße statt, von denen der erste so stark war, daß die Hauser erbeb— ten und die Mauern an vielen Stellen Risse bekamen.
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Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Si zung vom 29. Mai. Was die naͤheren Einzelheiten der von Sir Robert Peel gemachten Eroͤffnungen uͤber seine Absichten in Bezug auf die Irläaͤndische Zehnten- und die Irlaͤndische Munizipal⸗Bill anbetrifft, so betrachtete er die Erklaͤrung der Minister, daß sie sich auf eine einzige Zehnten⸗Resolution, die Umwandlung des Zehnten in einen Grundzins enthaltend, beschraͤnken wollten, als eine Verzicht⸗ leistung auf das Appropriations⸗Prinzip und wollte ihnen daher durch entsprechende Nachgiebigkeit von seiner Seite entgegen⸗
kommen. Er willigte in die vorgeschlagene Zehnten⸗Umwaͤnd⸗
Aus dem uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministers abgestat⸗ lung, weil es fuͤr den Geistlichen angenehmer seyn muͤsse, bei
Erhebung seiner Einkuͤnfte mit den Grundherren in Beruͤhrung zu kommen, die meist Protestanten, als mit den Paͤchtern, die meist Katholiken seyen; er hatte auch nichts dagegen, daß den Grundherren die Abloͤsung des Zehnten moͤglich gemacht werde, und sen den Plan, daß die von den Grundherren empfange⸗ nen Abloͤsungs⸗Kapitale in Staats⸗Papieren angelegt wuͤrden, schien er nicht ganz zu verwerfen; nur die Art der Ablöͤsung, welche die Minister vorschlagen wollten, hielt er fuͤr unbing und zu verwickelt; endlich war er auch keinesweges abgeneigt,
in eine Reform der Irlaͤndischen Kirche zu willigen, nur soll
ihr nichts von ihren Einkuͤnften entzogen und zu weltlichen Zwecken bestimmt, sondern alle ihre Revenuͤen sollen zur Ver⸗ besserung ihres eigenen Zustandes verwendet werden. Wie
„Wenn der Zehnten abgelöst ist, wird natürlich die nächste Froge seyn, wie man die auf diese Weise erhaltenen Fends am vortheilbaf⸗ testen und sichersten anlegen könne. Die Irländische Kirche in cine
große Grundbesitzerin zu verwandeln und sie ihr Einkommen aus Ländereien ziehen zu lassen, scheint mir ein sehr mißlicher P!
(Hört, höri’ Ales, was sich gegen die Verwaltung von Erund
schrift: „Der Pflanzen⸗Garten“ (Jardin des plantes) nachstehende eigenthum durch große Corporationen sagen läßt, würde hier noch v. mehr gelten, weil der Grundbesitz der Jeländischen Kirche, im Ver
gleich zu dem der Englischen, von ganz neuem Ursprung wäre; und
ich fürchte, daß aus mehreren Ursachen, welche durch die eigenthümi
chen Verbältnisse Irlands bedingt sind, ein solcher Versuch nicht giüf⸗
ken würde. Judeß will ich damit nicht ctwa den Ankauf von fleinen
Grundstücken bkämpfen, die von dem Pfarrer unter seiner cigenen Aufsicht verwaltet und bewirthschafict würden, sondern ich speec⸗ nur gegen die Anlegung bedeutender Summen in großen, von Kem⸗ Wenn man nun das Geld nicht in Länderrien anlegte, so würden die Staagte⸗ papiere die nächstbeste Sicherbeit seyn, und wenn auch Grundeigen⸗ ihum für sicherer gehalten werden könnte, als Staatepepiere, so ist es dech ücht so einträglich. Gesetzt nun den Fill, daß 100 Pfd. jährlicher Zehnten für 1600 Pfd. Kapital verkauft und daß diese 1600 Pfd. in Staat parieren angelegt wü deu, so steben die 3proc. Consols jetzt 9, und 100 Pfund, 11 zprec Consels zu diesem Course angelegt, würden nicht cinmel 3 Pfd. 4 Sh. jährlichen Zins tragen; ich will jedoch 3 Pfd. 4 Sb. anmeb⸗ men; dann würden die 1600 Pfd., zu 94 Pfd in den 3proc. Fends angelegt, jährlich 51 Pfd. 4 Sbh. eintragen. Sieht man diese 51 pPf. 4 Sh. von den 100 Pfd. des jäbrlichen Zehnten⸗Betrages ab, so er⸗ bält man 48 Pfd. 16 Sh. als Belauf des Abzuges, den auf riese Weise das Einkommen der Irländischen Geistlichkeit erleiden würde. Dies waͤre der absolute Veriust, und die Folge des auf die Ablösung bezüglichen Theils der ministeriellen Resolutionen würde also nicht ein Abzug von bloß 30 pCt. von dem Zehnten der Irländischen Grit⸗ lichkeit sevu, sondern nach dem Aussterben der jetzigen Pfründen⸗In⸗ baber würde em Abzug von 48 Pfd. 16 Sh. auf jede 100 Psd. des fruͤberen Zehnten eintreten. (Hört, hört!) Ich habe daher ohne das geringste Bedauern vernommen, daß der edle Lord (J. Russell) diesen Vorschlag aufgeben will, der sich in der Praxis als ein höchst ver⸗ wickelter Ablösungs⸗Modus erwiesen haben würde. Da ich je doch freiwillige Ablösungen für vortheilbaft und in einzelnen Fällen auch die Verwandelung des Grundzinses in Landbesitz für wünschenswerih
—. ————38V —.— —, — ne..
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