1838 / 159 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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reev, Segeee

Denutschlands wirklich gesterben sey; so wird Jeder⸗

wie er sich auch geschrieb

Ortsgeistlichen und sonfligen

in die Reihe der Bäder ersten Ranges siellte.

Senuen der Bade⸗Direction und der Landschaft Alles

kommen beschaftigt hat. ber 80 Personen. Einen angenehmen Empfang gewaͤhrt unse⸗ en Gasten die schoͤne so eben fertig gewordene Dorfstraße, die wir der hohen Landes Behoͤrde verdanken und die namentlich um den Kohlen⸗Absatz zu foͤrdern angelegt worden ist. Der Licht und Glanzpunkt aber unserer diesjährigen Hoffnungen ist die zu erwartende Ankunft der Allerhoͤchsten Herrschaften, aus Petersburg und aus Berlin, in unserer Näͤhe. Ein Theil des Gefolges aus Petersburg ist bereits eingetroffen. Unsere Grundherrschaft ist nach Christinenschloß gezogen, und Fuͤrsten⸗ stein, ihr sonstiger Wohnsitz, ist nun seine Allerhöͤchsten Gaste, denen die ganze Provinz sehnsuchtsvoll entgegensteht, zu empfangen bereit. Leider uͤben die falsch ausgestreuten Geruͤchte, als seyen keine Wohnungen hier mehr zu haben, und als werde eine uͤbertriebene Theurung bei uns herrschen, immer noch, wie vielfaͤltige Anfragen beweisen, ihren nachtheiligen Einfluß, ob⸗ wohl Beides ganz grundlos ist, denn noch haben wir keinen Mangel an guten, bequemen, selbst den Mineralquellen nahe ltegenden Wohnungen, und Niemandem ist eingefallen, fuͤr seine Wohnungen mehr als sonst zu fordern. Eben so wenig findet eine Theurung der Lebensmittel statt, oder ist dieselbe nur zu besorgen, da die Zufuhr mit dem zu erwartenden Absatz steigt, und in dieser Hinsicht auch die zweckmaͤßigsten Anordnungen getroffen sind. 8

Hirschberg, 28. Mat. Bei dem heftigen Gewitter am 23sten d. M., welches im Loͤwenberger, Hirschberger und Schoͤ⸗ nauer Kreise vielen Schaden gethan (Staats⸗Zta. Nr. 153 und 155), wurden durch einen Wetterstrahl im Busch bei Maiwal⸗ dau, wo der Foͤrster mit 5 Leuten Waldarbeit verrichtete, alle mit Ausnahme eines einzigen zu Boden und der Hund des Brsters auf den Ruͤcken geworfen, so daß die meisten außer Stande waren, nach Hause zu gehen, und zu Wagen geholt werden mußten, indessen sind sie doch saͤmmilich wiederherge⸗ stellt worden. In diesem Jahre werden noch 54 neue Haͤuser in Erdmannedorf und Seydorf fuͤr die eingewanderten Ziller⸗ thaler erbaut und 12 reparirt werden.

Mersedurg, 2. Junt. Von der vorjaͤhrigen statuten⸗ maͤßig zu gemeinnuͤtzigen Zwecken bestimmten Gewinnhaͤlfte der Aachner und Muͤnchner Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft sind 1882 Rthlr. 4 Sgr. auf den hiesigen Regierungs⸗Bezirk gekom⸗ men und an die Staͤdte Eisleben, Weißenfels, Torgau, Eulen⸗ burg, Zeitz, Wettin und Querfurt, unter Beruͤcksichtigung der Assecurations⸗Summen und des Beduͤrfnisses zur Verbesserung ihrer Feuerloͤsch⸗Geraͤthschaften und anderen gemeinnuͤtzigen Zwecken vertheilt worden.

Trier, 29. Mai. Dem Rath Karl Cetto in St. Wendel ist von dem Niederrheinischen Ober⸗Bergamt zu Bonn statt der alten Konzessions⸗Urkunde vom 13. Dezember 1821 fuͤr das Steinkehlen⸗Bergwerk Prinzengrube, im Kreise St. Wendel,

Die Zahl unserer Kurgaͤste ist bereits

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eine neue vom 23. März d. J. ertheilt und dadurch das atte, bereits konzessionirte Feld in der Gemeinde Leitersweiler um 147,29 Quadrat⸗Lachter in dieser und der Urweiler Gemeinde

erweitert worden.

Berliuer B 5 Den S. Juni 1838. Amtlicher Fonds- und eld-Cours-Zettel. E Fr. Teur. Fr. Tour. . Brief. Geld. ꝑBrief Geld. Se- Sehold-Sch. 4 102 ¾2 102 ¾¼ spomiu. Pfaudor. 2 9928 Pr. Engl. Obl. 30. 4 103¹, 12 102 ⁄12 Kur- u. Neum. do. pramSeh.d.Seeh. —651 ½ 64 ¼ 1 40. 4. 40. Kurm. Obl. m.l.C. 4 103 y102 ¾4 Schiesisctke do. Nm. Iut. Sch. d0. 1 102 Rückst. C. und Z. Berl. Stadt-Obl. 4 103 102 ½ sSch. d. K. u. N.—* 90 Königsb. do. 4 t, n Elbinger do. 4 Gold al mareo 215 ¾¼ 214 ¾ 13*/12 13 ¼1

r 8 e.

1003½ y— 100 ½ 100

43 ½ Neue Duacaten

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. 100³ 4 Friedrichsd'or And. Goldmün-

—45½ Grofsh. Pos. 40. 4] 104 ¾ O*tpr. Pfandbr. 4 zen à 5 Thl. -— 137/12 Pomm. do. 4 Disconto In 3

100

13112 4

————,—

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 3. Juni. 1

Niederi. wirkl. Schuld 5411⁄16. 5 % do. —. Kanz-Bill. 25 3 Neue Anl. 21 ½.

Antwerpen, 2. Juni.

Zinsl. 6. Neue Anl. 21 ¼½.

Frankfurt a. M., 5. Juni.

Oesterr. 5 % Met. 106 ⁄1. G. 4 % 101. C. 2 ½ % 61 ½. 61 ¼. 1 % 261/16☚ Br. Bank-Actien 1746. 1744. Partial-. 0009l. 151 1. G. Loocose zu 500 Fl. 126 ½. 120 ¼. Loose zu 100 Fl. 263. (i. Preuss. Präm.-Sch. 65 ⁄¶. 64 ¼1. do. 4 % Anl. 102 ⁄½. G. P'oln. I.0se 66. 653⁄¾⁄. 5 % Span. Anl. 12 ½. 123 . 2 ⁄½ % Holl. 54 ½. 54 7/16.

Hamburg, 6. Juni.

Bank. Actien 1440. 1438. Engl. Russ. —. 5 % Porr. do.

3 % —. Neue Anl. 18 ¾¼. b

Paris, 2. Juni. 3 % 81. 50. 5 % Neap. 99. 3 % Portug. 25 ⁄½.

5 % Rente 109. 75. 5 %

Span. Kente 22 ½. Passive 47⁄8.

Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 9. Juni. Im Schauspielhause: Griseldis, dramatisches Gedicht in 5 Abth, von Fr. Halm. (Herr Loͤff⸗ ler, vom Stadttheater zu Breslau: Percival, als Gastrolle.) Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster Genehmigung: Gro⸗ ßes Vokal⸗ und Instrumental⸗Konzert, zum Besten, und zwar su gleichen Theilen, der hiesigen Stadt⸗Armen, des vaterlandi⸗

chen Vereins fuͤr erblindete Krieger aus den Jahren 1813, 14 und 15 und der Orchester⸗Wittwen⸗Kasse, gegeben vom Herrn de Beriot und der Dlle. Pauline Garcia, unter Direction des Koͤnigl. Musik⸗Direktors Herrn Moͤser.

Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme

nicht guͤltig.

—————

Erster Theil: 1) Ouvertuͤre, aus der Oper Titus, von Mozart. 2) Grand air Italien. 3) 5me air varié, fuͤr Violine 4) Duo d*Andronico de Mercadante. 5) ariations brillantes e iege de Curinthbe. Zweiter Theil: 1) Variationen foͤr die Klarinette. 2) Dao des lIuguenots de Me) erbeer. 3) Adagio 8 Rondo russe (Manuskript). 4) Romances. 5) Duo hrillant pour Piano et Violon, sur ce molifs de la somnambule de Bellini.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Sonnabend, 9. Juni. Zum erstenmale wiederholt: Wil⸗ helm Tell. Heroisch⸗romantische Oper in 3 Akten, nach Jouy und Bis frei bearbeitet von Theodor von Haupt. Musik von Rossini. (Mad. Ernst⸗Seidler, K. K. Oesterreichische Kammer, und erste Saͤngerin des National⸗Theaters zu Frankfurt a. M, Mathilde, als Gastrolle. Herr Schober, K. K. Hof⸗Opern, sänger vom Kaͤrntnerthor⸗Theater in Wien: Tell, als zwif.

Gastrelle.) 8 9s 10. Juni. Der Vater der Peg. orher;

in 4 Akten, nach Bavard, von B. A. Herrmann. Rataplan, der kleine Tambour. Vaudeville in 1 Akt, nach dem Franzoöͤsischen, von F. Pillwitz.

11. Juni. Der Barometermacher auf der Zau ber⸗Insel. Zauber⸗Posse mit Gesang in 2 Akten, von z. Raimund. Vorher, zum erstenmale wiederholt: Der Ver⸗

raͤther. Lustspiel in 1 Akt, von Holbein.

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 7. Juni 1838. . 1 Zu Lande: Regaen 1 Rthlr. 18 Sgr., auch 1 Riblr. 14 Sgr. 5 Pf.; Hafer I1 Rihlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf. Emgegangen sind 20 W vpel.

Zu Waßfser: Weizen (reiße¹) 2 Rihir. 18 Sgr. auch 2 Ridlr. 12 Sgr. 6 Pf. und 2 Rihir. 10% Sgr.: Rogaen 1 Rrnlr 18 San. 9 Pf., auch 1 Rbl⸗. 17 Srr. 6 Pf.: aroße Gerste1 R. bl. 6 Sgr. 3 Pf.: Hafer 1 Riblr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 1286 Wispel 6 Scheffel. Mittwoch, den 6. Juni 1838. Das Scheck Stirob 7 Rihlr., auch 6 Rihir. Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sar. . 3 Branntwein⸗Preise vom 1. bis 7. Jamnl 1838. 1“ 8 Das Faß von 200 Cuart, nach Tralles 54 vCt., nach Richter 40 pC'. g pen baare Zahlung und sefo tige Ab i ferung: Korn⸗ Branntwein 18 Rtbl. auch 17 Rthtfr. 15 Sgr.; Kartoffet⸗Brannt⸗ wein 16 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 16 Rehir. Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., auch 8 Szr. 9 Pf.

In Vertretung des Redacteurs: Wentzel

Gedruckt bei A. W. Hapn.

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ihre unermüdeten Bestrebungen sich der günstigen Auf⸗veranstaltet, die am 15. d. nahme des Bades mit jedem Jahr mehr zu versichern. schäft;-Lokale, ustra seibst eleganten Weohnungen Königl. Auctions-Kommissarius IIerrn Kauch, ihren Aufang nehmen und an den folgenden Werktagen in den Vormittagsstunden von 10—1 Uhr fortgesetzt

rdgericht Wittenberg. Schiffbandolz⸗Auction.

555 Stück behauene Schiff 7 8 Handg

1 er Ail der Lanetl

t Schlieben, dicht bkei dem men und der steten Communicatioen mit diesen Städ⸗ agern und auf 194 Tha⸗[ten nur erwartet werden kann. Große, schön und beauem eingerichtete Dampfschiff⸗ und sichere Packetbäte unterhalten während der Saison auch nach der Wahlseine regelmäßige Verbindung mit dem Festlande der meist beiheitzten Kauflustigen im Emzelnen ederund andern Bädern, so daß die refp. Reisenden von Haͤmburg in nenn, von Cuxhaven in vier Stunden 8 nach Heigoland befördert werden fönnen, worüber in öffentlichen Blättern noch das Nähere hinsichtlich der den Tage und Stunden der Abfahrt bekannt gemacht

en sind, im Termin Inni, Vormittags 9 ühr im Ganzen

2

ober derne

dort entweder Aötheikungen meistbietend gegen baare Zahlung ver⸗

kauft werden.

Um uine aafebnliche Erbschaft zu heben, w im Jahre 1753 zu Cörhen Auhalt geberne, spä seibn verarmte Schäufärber hierburch aufgefordert, sich bei Unterzeichnetem zu melden. Da indesfen die sicheren Nachrichten von dem Leben genannten Fischers nicht weiter reichen, als bis zu dem Jahre 1791, wo sich derselbe noch in dem bei Cöthen Ackegenen Siädichen Gröpzig aufgehalten hat gus aber sich nach den nördlicheren Gegenden gewen⸗

e g werden wird.

blich, längere Zeit, vieclleicht als Färberge⸗ hülfe oder Handarbeiter gelebt haben mag, auch mehr⸗ fache Vermuthungen dafür sprechen, daß derselbe noch

or dem Jabre 1800 in einer der uördlicheren Provinzen 80

65⸗. * 1TNHH Moundart üblich

dem Leben oder Tode dieses Fischer bekanmt ist, namentlich die Eunstoden der Leichen hücher, falls sich in densclbecn irgendvo die Machricht

868

dem von

Sg,s Naheres

mann, etwas

19. JuHi,

en, August Wilhelm Fischer, vorfinden sollte, unter Insicherung besonderer Erkennt⸗ lichteit hierdurch ergebenst ersucht, daron dem Unter⸗ zeichneten gefälligst schleunige Mutheilung zu machen. Leipzig, den 5. Juni 1838.

Lndwig Müller. Königt. Sächs. Advokat und Motar.

schaften zu Nord⸗Seebad der Insel Helgoland. im Auftrage

Die Eröffnung des hiesigen Seebades am 15. Juni

d. J. wird biermit einem hochgeehrten Publikum zur Anzeige gebracht.

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erkannt, als die Erfahrung die so beilkräftigen Wir⸗ kungen der Rord⸗Seebäder und des Aufenthaltes in der Seeluft bei den mannigfaltigsten Krantheiten allge⸗ mcin bestäͤtigte.

Heigoland mit seiner erst vor wenigen Jahren errich⸗ teten Badeaustalt erfrente sich daher emner so glück⸗

lichen, siets wachsenden Freqnenz, daß der Besuch von geschäfts veranlafst Vaarenlagers, welches theils in verschiedenartigem, mitunter sehr gangbarem und für hiesigen Ort be- Mit Fleiß vnd großem Kostenaufwand wurde ven sonders geeignetem Verlag, theils in Kupferstichen, Radirungen, Lithographieen und Kupferstichwerken, theils in Meister der verschiedenen sprechen, welche mit Recht an einen stark besuchten steht, aufzuräumen.

Zu diesem Zweck mm haben wir eine Auction x

mehr als tausend Badegästen im letzten Jahre es

aufgeboten, um durch Vervollkommnung und Ver⸗(und endlich

schbͤncrung der Anstalten den Anforderungen zu ent⸗ namhaster

Badrort gemacht werden können, und hoffen diese durch

illgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußi

An bequemen, n,; ündet sich eine große Auswahl durch Reubauten jäbr⸗ bauhölzer, tich vermehrt, und Küche wie Keller sind so vorzüglich straße zwi⸗ bestellt, ais es bei der Nähe von Hamburg und Bre⸗

Die Besorgung von Logis n. s. w. übernehmen mit Vergnügen der dortige Badearzt Hr. Dr. v. Aschen und

die Direction des Seebades. Helgoland, Mai 1838.

Zekanntmachung der St. Petersburg⸗Lübecker Dampfschifffahrt. 4 Rachdem durch das dem Dampfschiffe Ricclai I. ¹. von dort überkommene Unglück eine Beränderung der bisher stiche können bei det, und zwar au cinem Orte, wo die Riedersächsische Leee Sonnabend, den 9. geht, sondern daß das Dampfschiff 12. Juni, und das Dampfschiff Alexandra am Dienstage, den

Herrenson Travemünde nach St. Petersburg, Nach⸗ mittags präcise 8 Uhr, expedirt wird. 8

LEEEEEöEöö5— Die ferneren Abgangstage der Dampfschiffe werden von kem Code Bnes Ang. Bened. Wilt. Fischer, oder, müglichst bald bestimmt und bekaunt gemacht werden. Lübeck, den 4. Juni 1838.

Güter- Verkäufs

Bei Breslau, am Fusse des Gebirges, so wie in andern angenehmen und fruchtbaren Gegenden Schle- siens haben wir verschiedene Güter und Herr- zeitgemässen Preisen zum Verkauf

Den resp. Kauflustigen können wir solche bestens empfehlen, versichern zugleich ergebenst, dafs wir sie uns zu Theil werdenden Aufträge prompt aus- 8 zuführen und das in uns gesetzte Vertrauen wie Die großen und eigenthümlichen Verzüge, welche bisher so auch ferner zu bewwvahren suchen werden. ddie freie Lage der Insel Helgoland im offenen Meere Anschläge werden gratis ertheilt. als Badeort bietet, wurden in demselben Grade an⸗

der Haupt- und Residenzstadt Breslau

Grofse Auction von Kuustsachen. Die Einziehung unseres hiesigen offenen Kunst-

Mts. Behrenstrasse

werdlen wivgd.

ein Verzeichniss anzufertigen,

kel zum Verkauf vorkommen,

dazu gebhörigen

werden.

v11“ ren aus der IJand zu

Herrn

Abgangstage nothwendig geworden vorerst bekannt gemacht, daß am

Raslednik am Dienstage, den Berlin, im Jani.

Das Comité.

Anzeige.

Ueber den

Gr. S8vo. Geh. Preis

Halle, im April 1838.

Anfrage- und Adrefs-Bürean (im alten Rathhause).

von

uns, einen grossen Theil des

neuen Gemälden Sechulen be.

alten und

Werk.

No. 51,

Da éie Zeit uns nicht erlaubte, so werden an den 2 arsten Tagen der Auction, nämlich am 15. und 16. Juni, mehrere im Kataloge nicht verzeichnete Arti- die s0 Folgende jedesmal an den Nachmittagen vorhet 134“ Darf ein katbelischer Deutscher Bischof Jesuit seyn? vorätbigen Exemplaren, in Blättern von Audran, Seb. Bourdon, von und nach Boucher, Picart, Coypel, Lebrun u. s. w., besteben

Der Verkauf der Gemälde findet, Katalog, am 18. und 19. Juni statt, worauf am 20sten mheils mit der Versteigerung der im Katalog ver- zeichneten Nummern, theils mit verschiedenen ande- verkaufenden worunter noch mehrere Verlagsplatten u. s. W., fort- gefahren und geschlossen werden wird. 1

Besondere Kataloge für die GCemälde und Kuͤpfer-. Auctions-Kommissarius Kauch, Schützenstrasse No. 10, und hei uns in Em- pfang genommen werden, so wie auch auf Verlanger Juni, kein Dampfschiff von Lübeck ei geschriebenes Verzeichniss der zu versteigernden 8 Verlagsplatten und Steine gegeben werden Kann.

G88 Weifs & Com p., ehrenstrasse No. 51.

A2&vaurhvnanuFaAe Fnartsg- IeA.e aüAen KeaNxAs deavr aee.

Literarische Anzeigen. In F. Dümmlers Buchbandlurg, Lenden Nr. 19, v 1“” ausserorudentlichen Wärme des Tons erretche es eine und Staat für das Jabr 1838.

So eben ist erschienen und auf Bestellung durch alle Buchhandlungen zu crhalten, Berlin durch Aler. Duucker, Franzosische Straße Nr. 21:

Kampf des Hapstthums gegen die Staatsgewalt

und den wahrscheinlichen Ausgang desselben.

5 sgr.

C. A. Schweischke & Sohn.

Allgemeines Landrecht 8 mit sämmtlichen Ergänzungen u.

A. J. Mannkopff,

Königl. Preufs. Kammergerichts-Rath So eben hat der sechste Band dieses Werkes, welcher Theil II., Tit. 13 bis 17. enthält, die Presse verlassen und ist an alle Buchhandlungen versandt. Preis dieses Bandes 2 Thlr. 5 spr. gen sechs Bände kosten 13 Phlr. 20 sgr. bente Band und ein RKRegpister, unter der Presse befinden, beschliessen das ganze Naucksche Buchbandl. in Berlin,

lAllausvoigteiplatz No. 1.

Höchst wichtige literarische Anzeige. Ju Verlage von L. Pabst in Darmstadt ist so eben erschienen und in allen Buchhandiungen Deutsch⸗ lanos und der Schweiz, zu Berlin in der Stuhrschen, Schloßplatz Nr. 2, zu haben:

Der Freimaurerbund üund die jesuitisch hierarchische Propaganda. Historische Paralleie, üebst Anvang,

die beiden Fragen beantwortend: Darf in deser unserer Zeit ein katholischer Deutscher

in unserem Ge. durch den

über das Ganze 02

Wie aälles

Bischof überall nicht Freimaurer seva? und

von Dr. G. Friederich.

Gr. Svo. Geb. Preis 20 tgr. oder 1 F. 12 Kr.

Mur durch sich selbst und nach einer gründlichen Prüfung ihres Inhalts und der in ihr enrba tenen geschichtlichen Thatsachen wünscht diese Svrift gerich⸗ tet zu werden. Man umersuche, verg'eiche, fersche unbefäangen, und man wird über die Entbüllung der Hauptursache aller Wirren des Tages staunen, über die tiefe Persankenheit hierarchescher Machmatiogen traueru, aber sich auch wieder freuen, daß diese Schattenseite menschlicher Entwürdigung den nech von dem sit chen Adel menschlcher Echchung und Veredlung, wie sie der Lichtbund fecier Manrer darstellt, bestegt und verdrängt wi. d.

laut besonderem

Kunstsachen.

Kunst. Anzoeige.

So chen ist bei mir erschienen: Das Mädchen von Saragossa.

In Madrit gemalt von Sir Da vvid Wilgie, lithogr. von C. Mittag. Ilöhe 12 Zoll, Breite 18 Zoll. Preis auf Chinesischem Papier 2 ½¾ Thlr.

Die lithographische Ausführung dieses Kunsthlattes ist Sowokl h'n ichtlich der Zeichnung als auch des iDruckes vorzüg lich gelungen zu nennen: bei einer

vmnwme

Preufs. Ifot selcene Wirbung. DDer Preis ist sehr mäfsig gestellt uand sollte dieses schöne Blatt weder in der Mappe es Sammlers noch in dem Zimmer des Kunstfreun- des fehlen. Friedrich Krebs, Kuͤnsthändler, Französische Strasse No. 41, am Gendarmen-Platze.

1

In allen Buchbandlungen Deutschlands (in Beauln in der Enslinschen Buchbandtung (F. M üller), Breitestraße Mr. 23) ist zu haben:

Die Maulbeerbaume und die Seiden— wuͤrmer in der Schweiz. hresschrift in zwanglosen Heften in Dentscher und Französischer Sprache

ven Allemandi⸗Ebinger. sstes Hest. Preis 2 Thlr.

De Herr Verfasser betreibt die Seidenzucht n. den Grundsätzen seines Vaterla des (Italien) und bietet die reichen Erfahrungen, gesammelt auf den Feldern, wo er seine Bäume gebflanzt und in den Zimmern, in denen er seine Seidenn ürmer erzogen, in faßlicher Sprache dar. Es bildet diee Schrift dem⸗ Die jerzt ferti-nach eine voltständige Anleitnng zur Pflege der Maul⸗ Der sie-[beerbäume und zur Zucht der Seidenwürmer. vich’ Basecl, im April 1838.

Schweighausersche Buchhandlung⸗

E

Ja

S. W.

welche

von W

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Major und Landrath, Grafen von Seyssel d'Aix zu Elberfeld, den Rothen Adler⸗ Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht.

Se. Majestät der Koͤnig haben den katholischen Schulleh⸗ rern Hellmann zu Deutschwette im Regierungs⸗Bezirk Op⸗ peln, und Schuchard, zu Schwabfeld im Kreise Heiligenstadt, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Bruder Sr. Majestaͤt des Koͤnigs), Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Wilhelm, Hoͤchstdessen Gemahlin, und Ihre Kinder, Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Prinzen Adalbert und Waldemar und die Prinzessin Marie, sind nach Schloß Fischbach in Schlesten abgereist.

——

In der oͤffentlichen Sitzung der Koͤnigl. Akademie der

Kuͤnste, welche heut um 12 Uhr stattfand, wurden nach ehren⸗ voller Erinnerung an die waͤhrend des letzten Jahres verstor— benen ordentlichen Mitglieder, in einer Rede des Secretairs der Akademie, Professor Dr. Toelken, die nachbenannten Eleven und Schuͤler aufgerufen, um aus der Hand des vorsitzenden Direktors der Akademie die zuerkannten Praͤmien in Empfang u nehmen:

b 8 Praͤmtirte Eleven und Schuͤler der Klassen fuͤr bil— dende Kunst wegen gelungener Leistungen im Zeichnen und Modelliren nach dem lebenden Modell, woran 39 Schuͤler als zeichner und 15 als Modelleurs Theil genommen hatten.

a. ““ erster Klasse er—

telten:

1) Louis Rosenfelder aus Breslau, Maler.

2) Friedrich Anton Hermann Schiefelbein aus Ber⸗ lin, Bildhauer.

b. I6 zweiter Klasse er—

ielten:

1) Theodor Hellwig aus Halberstadt, Maler.

2) Theodor Neu aus En desgl. .

3) Karl Domschke aus Berlin, desgl. 116“

b“ Anton Pietrowsky aus Bromberg, des gl.

5) Gustav Metz aus Brandenburg, desgl.

6) Haagen aus Berlin, Bildhauer.

karl Muͤller aus Berlin, desgl. Theodor Petschke aus Berlin, desgl.

9. dritter Klasse er—

ielten:

1) Otto Meyer aus 9— Zeichner.

2) Andreas Koͤhler aus Samoczin, zirk Bromberg, desgl.

3) Heinrich Eduard Krieger aus Berlin, desggl. 4) Friedrich Wilhelm Oelschig aus Berlin, desgl. Hermann Ernecke aus Berlin, desgl.

6) Karl Devaranne aus Berlin, Modelleur.

II. Praͤmiirte Eleven der akademischen Schule fuͤr Composition, an deren Uebungen 17 Schuͤler Theil nahmen: 1) Julius Weiß aus Berlin. 8 2) Adolph Stahlknecht aus Warschau. b 3) Karl Ekert aus Potsdam.

4) Ernst David Wagner aus Dramburg, von welchem die musikalische Introduction, womit die Sitzung eroͤffnet wurde, komponirt war.

85) Alexander Ernst Fesca aus Karlsruhe, im Großher⸗ herzogthum Baden.

6) be Wilhelm Ferdinand Moͤhring aus Alt⸗

uppin. 7) Julius Stern aus Breslau. 1 Dieselben erhielten klassische Compositionen von Beethoven, Fasch, J. S. Bach, nebst Heften der von der musikalischen

ection der Akademie herausgegebenen Sammlung ausgewaͤhl⸗ ter Musikstuͤcke in gebundener Schreibart.

Saͤmmtliche Klassen der Akademie zaͤhlten im abgelaufenen Jahre 334 Schuͤler (im vorigen Jahre 325). Remunerirte Eleven, welche zugleich als Assistenten beim Unterricht beschaͤf⸗ igt werden, sind: Albert Koͤhler, August Fischer, Karl Lange, Karl Domschke, ee Neu und Hermann Ernecke.

Die unter Aufsicht der Akademie stehende akademische Zeich— nen⸗Schule zaͤhlte in drei Klassen 220 Schuͤler; naͤmlich in der ersten Klasse 50, in der zweiten Klasse 87, in der dritten Klasse

Im vorigen Jahre zaͤhlte die Zeichnen⸗Schule 214

im Regierungs⸗Be⸗

*. X△

m Schuͤler.) *) Berlin, den 8. Juni 1838. irektorium und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste.

r. G. Schadow, Direktor. Dr. E. H. Toelken, Secretair.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Wilhelm

Radziwill, von Neu⸗Ruppin.

8 bgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Lieutenant und eneral⸗Gouverneur von Neu⸗Vorpommern, Fuͤrst zu Put⸗ us, nach London.

Der General⸗Major und Commandeur der zten Division,

8 .,⸗ ach eeng.

er Kaiserl. Russische General⸗Masor Warschean sor Bontemps, nach

2) Die Namen der präͤmtirten Schüler rovinzial⸗Kunst⸗Schulen werden demnächst macht werden.

der hiesigen und der ebenfalls bekannt ge⸗

Generalstabes der Armee.

Zeitungs⸗RNachrichten. Auslansd. Rußland und Polen. „St. Petersburg, 2. Juni. Die Senats⸗ Zeitung theilt ein neues Polizei⸗Reglement fuͤr die Hauptstadt mit. Die Polizei⸗Verwaltung erhaͤlt dadurch diejenige Ausdehnung, welche der jetzige Umfang der Hauptstadt und die immer wach⸗ sende Volksmenge erfordern. Der Ober⸗Polizeimeister und das Haupt⸗Buͤreau haben einen der Wichtigkeit ihrer Aufgabe ent⸗ sprechenden Rang erhalten. Das Instructions⸗Verfahren, wel⸗ ches fruͤher sehr verwickelt war, ist außerordentlich vereinfacht worden, und alle Reclamationen werden nunmehr eine rasche Erledigung sinden. Der Wirkungskreis der einzelnen Polizei⸗ Beamten, die Ausdehnung und die Graͤnzen ihrer Befugnisse, ihre Verantwortlichkeit sind auf das Genaueste bestimmt wor⸗ den. Die Gehalte der Beamten sind auf eine den Gehalts⸗— Erhoͤhungen der uͤbrigen Regierungs⸗Beamten entsprechende Weise vergroͤßert worden; auch haben sie einen hoͤheren Rang 11 auf eine hoͤhere Pension nach ihrem Abgange erhalten.

In einer von Wien datirten Anzeige in der St. Peters⸗ burgischen Zeitun widerspricht der Ritter von Gerstner dem hier verbreiteten Geruͤchte, daß er sich von der Unterneh⸗ mung der Zarskoje⸗Selo⸗Eisenbahn gaͤnzlich zuruͤckgezogen habe und nicht mehr nach Rußland zuruͤckkehren werde. Er erklaͤrt, daß er nur zur Wiederherstellung seiner durch uͤbergroße An— strengungen bei der Eisenbahn erschoͤpften Gesundheit das Rus— sische Reich verlassen habe, fuͤr hoͤchste Verehrung hege.

Am vergangenen Sonntag wurden statt fuͤnf Fahrten auf der zehn unternommen. 000; die Einnahme betrug 7000 Rubel.

Eisenbahn von hier nach Zarskoje⸗Selo

Kuͤrzlich wurden in der Hauptstadt die ersten Versuche, mit Y

Asphalt zu pflastern, angestellt, und es wurde dazu der Platz um die noch im Bau begriffene Isaaks⸗Kirche ausersehen. Der hiesigen Zeitung ist ein Auszug aus den Epar⸗ chial⸗ Berichten uͤber die Zahl der im Jahre 1836 gestorbenen Individuen maͤnnlichen Geschlechts und Griechischer Konfession beigelegt, aus welchem hervorgeht, daß 1467 Maͤnner ein Al⸗ ter von 95 100 Jahren erreichten, 558 ein Alter von 100 105 Jahren, 100 ein Alter von 105 110, 73 ein Aiter von 110 115; 30 Maänner wurden 115 120 Jahre, 31 120—

125 Jahre alt; zwischen dem 125sten und 130sten Jahre star⸗

ben 5 Maͤnner, zwischen dem 136sten und 135sten ebenfalls 5; zwischen dem 135sten und 140sten Jahre starb einer; das Al—⸗ ter von 140— 145 Jahren erreichten 3 Maͤnner; einer soll so⸗ gar innerhalb des 150sten bis 155sten und ein anderer inner⸗ halb des 160sten bis 165sten Lebensjahres gestorben seyn.

Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 2. Juni. Nachtrag.) Die allgemeine Berathung uͤber das Budget des Ministeriums des oͤffentlichen Unterrichts gab den Herren Au— guis und von Tracy zu einigen Bemerkungen Anlaß. Er⸗ sterer tadelte, daß der oͤffentliche Unterricht in Frankreich durch⸗ aus nicht nach einem bestimmten Systeme geleitet werde. Letz⸗ terer erhob sich besonders dagegen, daß man das Studium der alten Sprachen viel zu sehr uͤbertreibe, indem die jungen Leute groͤßtentheils mehr von Rom und Griechenland, als von den gewoͤhnlichsten Dingen in ihrem Vaterlande und in ihrer Zeit wuͤßten. Herr St. Marc Girardin aͤußerte sich unter Anderem folgendermaßen: „Man hat alle Jahre auf dieser Rednerbuͤhne geklagt, daß unsere Schulen nicht fuͤr jede Erziehung taugten, daß man zu viele Aufmerksamkeit auf das Studium der todten Sprachen verwende und daß von nuͤtzlichen und praktischen Wissenschaften gar nicht die Rede sey. Wir haben versucht, diesen Klagen abzuhelfen, aber. vielleicht haben wir nicht die rechten Wege eingeschlagen oder das Huͤlfsmittel hat das Uebel nur verschlimmert. Wir haben dem klassischen Unterricht noch viele andere Unterrichtszweige hinzugefuͤgt, die aber vielleicht zu waren, als daß der Geist der jungen Leute sie alle umfassen konnte. Die jugendlichen Geister sind zwar voller Thaͤtigkeit und Staͤrke, aber ich glaube denn doch nicht, daß die Encyklopaͤdie in den Schulen gelehrt werden kann. Es ge— nuͤgt nicht, daß man vieles lehrt, sondern daß man gut lehrt: non multa sed multum. Man fuͤlle den Kopf der jungen Leute nicht mit allen moͤglichen Wissenschaften an, denn es ist unmoͤglich, daß er sie alle in sich aufnehmen kann. Die Quantitaͤt wuͤrde hier der Qualitaͤt schaden. Mir scheint es vor allen Dingen noth— wendig, daß der literarische Unterricht von dem sogenannten praktischen Unterrichte moͤglichst abgesondert sey, und auf dies Ziel muß, wie mir scheint, der Minister des oͤffentlichen Unter⸗ richts sein Augenmerk hauptsaͤchlich richten. Herr von Tracy fragt uns, wie es zugehe, daß, waͤhrend sich Alles vund umher veraͤndert habe, die Unterrichts⸗Methode dieselbe geblieben sey, und daß man die Kinder noch ebenso erziehe, wie vor 50 Jah⸗ ren? Ich meine, man haͤtte sich eben nicht sehr uͤber die Art zu beklagen, wie die Kinder vor 50 Jahren erzogen worden sind; denn eben jene Kinder haben als Maͤnner jene Regie⸗ rung, jene Gesetzgebung, die unseren Stolz ausmachen, gegruͤn⸗ det. Man mache einen Unterschied zwischen den Berufen und dem fuͤr dieselben nothwendigen Unterricht, aber man greife die klassischen Studien nicht an, denen wir wir sind.“ 8

Paris, 4. Juni. Wegen des gestrigen Pfingst⸗Feiertages sind die meisten hiesigen Blaͤtter heute nicht erschienen.

In der vorgestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer erstattete der Baron Mounier Bericht uͤber den von der Deputirten⸗ Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurf in Betreff des Er erklaͤrte, daß die Ko

welches er im Uebrigen die der gewoͤhnlichen V Die Zahl der Passagiere belief sich auf V

den Amendements der Deputirten⸗Kammer nicht einverstanden sey, und daß sie, da wegen Kuͤrze der Zeit keine neue Bera⸗ thung stattfinden koͤnne, auf die Verwerfung des ganzen Ge⸗ setzes antrage. „Diese Entscheidung“, sagt der Courrier français, „gruͤndet sich auf Skrupel wegen der Koͤniglichen Praͤrogative. Die edle Kammer haͤlt es fuͤr unpassend, daß der Koͤnig in Friedenszeiten nicht mehr als 6 Marschaͤlle soll ernen⸗ nen duͤrfen und diese unter den General⸗Lieutenants, die ein Ober⸗Kommando gehabt haben, soll waͤhlen muͤssen. Es sind dies seltsame Skrupel. Genüͤgen etwa 6 Marschaͤlle in Friedens⸗ zeiten dem Glanze des Thrones nicht, und besteht etwa die Koͤnig⸗ liche Pehnes darin, die Verschwendungen des Schatzes zu ver⸗ ewigen? Wenn die Bedingung, nur General⸗Lieutenants, die ein Ober⸗Kommando gehabt haben, zu Marschaͤllen ernennen zu duͤrfen, der Praͤrogative unangenehm ist, warum erklaͤrt sie alsdann nicht, daß es keiner anderen Bedingung beduͤrfe, als des Koͤniglichen Willens. Es ist traurig, daß man die Pairs⸗ Kammer in dem Streite, der sich zwischen dem Hofe und der Deputirten⸗Kammer in Bezug die Armee erhoben hat, Partei ergreifen sieht. Die Deputirten⸗Kammer hatte ihr Moͤglichstes gethan, um sich dem System der Beguͤnstigungen zu widersetzen; die Pairs⸗Kammer verwirft das populairste Ge⸗ setz, welches aus dieser Session hervorgegangen war und wel⸗ ches die Armee mit so vieler Freude aufgenommen hatte. Wir fuͤrchten, daß dies ein großer Fehler ist.“

Das große Manoͤver, dem der Herzog von Orleans heut: in Vincennes beiwohnen wollte, ist wegen des schlechten Fet⸗ ters abbestellt worden.

In mehreren Zirkeln der Vorstadt St. Germain ist das Geruͤcht verbreitet, daß die Herzogin von Berry gefaͤhrlich er⸗ krankt sey. Da indeß die legitimistischen Blaͤtter diese Nachricht auf keine Weise bestaͤtigen, so haͤlt man dieselbe fuͤr ungegruͤndet.

Am 3ͤten k. M. wird das Hotel des verstorbenen Fürsten Talleyrand oͤffentlich verauctionirt werden. Angeschlagen ist dasselbe auf 1 Million Fr.

Einer der Redacteure des „Journal des Déebats“, Herr Philarete Chasles, wird den Marschall Soult nach London be gleiten, um dem genannten Blatte uͤber die Kroͤnungs-Feier⸗ lichkeiten besondere Berichte abzustatten. 1

Der Temps stellt uͤber die industriellen Privat⸗ Compag⸗ nieen nachfolgende Betrachtungen an: „Die Errichtung vor Privat⸗Compagnieen, welche uͤber 50,100, ja, uͤber 200 Teil o⸗ nen Fr. verfuͤgen, ist eine in mehrerer Hinsicht aͤußerst merk⸗ wuͤrdige Thatsache. Wenn der Friedens⸗ Zustand fortdauern sollte, und wenn die ersten Unternehmungen gelaͤngen, so steht zu vermuthen, daß das System der Compagnieen auf den größs⸗ ten Theil der oͤffentlichen Bauten angewendet werden wird Dies muß aber die bedeutendsten Modisicationen unserer inneren Lage nachsich ziehen. Zuvoͤrderst beginnt dadurch die administratioe Decentralisation. Die Verwaltung wuͤrde aufhoͤren, ihren Einflu auf alle großen materiellen Interessen auszuuͤben. Die politische un⸗ tralisation aber wuͤrde dabei nichts verlieren; im Gegentheil, die maͤchtige Einheit Frankreichs und die Concentration sein politischen Interessen sind die Hauptquelle seiner Staͤrke und seiner Groͤße. Jeder Versuch zur Decentralisation in diesem Sinne wuͤrde unpopulaͤr seyn. Die Vertheilung der administra⸗ tiven Wirksamkeit duͤrfte im Gegentheil die Staͤrke und die Stabilitaͤt der Regierung vermehren, indem eine bei weitem groͤßere Anzahl von Personen als bisher bei der Aufrechterhal⸗ tung der Ruhe und des Friedens interessirt seyn werden.“

Es sind gestern im Kriegs⸗Ministerium Depeschen aus Marseille eingegangen, welche melden, daß der Gesundheits⸗ Zustand des Marschall Valée durchaus nicht beunruhigend sioy. Diese Nachricht ward sogleich mit einem Expressen nach Neuth uͤbersandt.

Das Journal du Commerce enthaͤlt folgendes Schrei⸗ ben aus Algier vom 26. Mai: „Ungeachtet eines Verbotes des Marschalls hatten wir uns entschlossen, diejenigen Besit⸗ thuͤmer in Augenschein zu nehmen, die wir uns in Blida er⸗ worben haben. Wir reisten unserer Drei von Algier ab, durch⸗ schnitten die Ebene, die uns von Bouffarick trennte, ohne ir— gend eine Unannehmlichkeit und uͤbernachteten am letzteren Orte. Am anderen Morgen schlugen wir die Richtung nach Blida ein. Als wir den Posten von Sidi-⸗Mered erreichten, wurde uns der Befehl ertheilt, nicht weiter vorzudringen. Alle un? sere Unterhandlungen waren fruchtlos. Der Chef des Postens hielt sich fest an seine Ordre; er wollte sich keine Bemerkungen uͤber die von dem Marschall getroffenen Maßregeln erlauben, und wir waren gezwungen, wieder umzukehren. Wir befanden uns zwei Meilen von Blida, sahen die Gegend, wo unsere Besitzungen liegen, und der Ruͤckzug, zu welchem man uns zwang, war uns in hohem Grade verdrießlich. Nach einem viertelstuͤndigen Marsche riefploͤtzlich einer der unsrigen : „Wie wenn wir uns als Araber verkleideten?“ Das war ein Lichtstrahl. Wir spra⸗ chen Arabisch und einer von unseren Reisegefaͤhrten kannte eintge von den Eingebornen, die in der Naͤhe von Bouffarick ansaͤssig wa⸗ ren. Alles dies ward sogleich ins Werk gerichtet; ein Arabt⸗ scher Wegweiser fuͤhrte uns um den Posten von Sidi⸗Mered herum, wir waren noch vor dem Einbruch der Dunkelheit in Blida und nahmen unsere Besitzungen mit um so groͤßeremn Vergnuͤgen in Augenschein, als dies eigentlich verbotene Fruͤchte fuͤr uns waren. Die Stadt Blida liegt in einer der reizend⸗ sten Gegenden, die man sich nur denken kann. Sie ist am Ein⸗ gange eines tiefen Thales erbaut, an dessen Ende sich die Berge amphitheatralisch erheben, sie sind mit Blumen und wohl⸗ bestellten Kornfeldern bedeckt und von wilden Oliven⸗Waͤldern eingeschlossen. Das Thal ist reich bewaͤssert; es sammeln sich Baͤche und diese fließen durch die Gaͤrten und die kleinen Orangenhaine, die sich uͤberall befinden, und die gewiß in dem gesegnetsten Zustande seyn wuͤrden, wenn die Bevoͤlkerung etwas zahlreicher waͤre. Jetzt ist zu fuͤrchten, daß aus Mangel an Arbeitern Alles noch mehr verwildert, und darum waͤre es dringend anzurathen, uns von dem Grund⸗Eigenthum, das uns gehoͤrt, Besitz ergreifen zu lassen, anstatt daß wir jetzt Unkosten