in unserem Lager,
beiden Tscherkessischen
Lvucadou aufgestellt, welcher danten von
um den General um die Ruͤckgabe der fuͤnf Todten zu bitten. Sie wurde ihnen gewaͤhrt, und ein Major, dem die Leichen zur Aufbewahrung uͤbergeben waren, erhielt Befehl, diese mit aller gebuͤhrenden Ehrfurcht vor die Schuͤtzen⸗ kette hinauszutragen, wo sie von den zahlreichen Dienern der Abgeordneten in Empfang genommen wur⸗ Nichts kann die hohe und edle Sinnesart dieses Volkes
mehr bezeichnen als der Dank, mit welchem sie von dem Ma⸗ jor schieden: „Laß uns Freunde bleiben — sagten sie ihm —; wann Du einst von der Hand der Unsrigen faͤllst, und Dein Leichnam in unsere Haͤnde kommt, dann wollen wir ihn mit derselben Achtung behandeln und den Deinigen unverzuͤglich uͤberliefern.“ Fuͤr so ehrenvoll gilt ihnen der Tod im Kampfe, daß sie dem Major kein schoͤneres Loos wuͤnschen zu koͤnnen glaubten. Der folgende Tag, der 26. Mai, ging nicht so ruhig voruͤber; dichte Massen von Tscherkessen zeigten sich auf einem uns gegenuͤberliegenden Berge und stiegen von da in das Ge⸗ hoͤlz hinab, womit der Fuß desselben umkleidet war. Von hier aus eroͤffneten sie ein lebhaftes Feuer auf uns, ohne jedoch aus ihrem Hinterhalte hervorzukommen, wiewohl wir sie durch Zuruͤckziehung der Schuͤtzenkette dazu zu noͤthigen suchten. Der General ließ daher 700 Mann Matrosen, unter Anfuͤhrung des Schiffs⸗Capitains Putjatin, der bereits eine Reise um die Erde gemacht hat, in den Wald ruͤcken, und diesen gelang es, den vorderen und gefaͤhrlicheren Theil desselben von Feinden zu saͤu⸗ bern. Wie in Ardler, soll auch hier eine Festung angelegt wer⸗ den, und unsere Truppen sind bereits ruͤstig mit dem Ausroden der Baͤume beschoͤftigt. Zwar fallen noch hin und wieder ein⸗ zelne Schuͤsse, allein vor einem eigentlichen Angriffe der Tscher⸗ kessen werden wir gewiß noch mehrere Tage sicher seyn. — Die Redaction der Minerva, welche mit den Tscherkessischen Zustaͤnden aus eigener Anschauung bekannt ist, fuͤgt diesem Be⸗ richte noch einzelne Bemerkungen hinzu, welche zur Aufhellung fruͤherer Ereignisse nicht ohne Interesse sind. Nachdem zuerst, noch vor der Polnischen Revolution, von dem Feldmarschall Paske⸗ witsch ein Versuch gegen die Tscherkessen gemacht war, wur⸗ den dieselben, von 1834 an, jedes Jahr regelmäͤßig erneu⸗ ert, und zwar unter Leitung des nun verstorbenen General⸗ Lieutenants Weljaminoff. Das Resultat der Expeditionen, welche seit 1834 alle Fruͤhjahr unternommen wurden, war immer die Anlegung einer Festung. Zuerst suchte man vom Lande aus nach dem Meere vorzudringen, indem man von der Olga⸗Sta⸗ nitza am Schwarzen Meere, das Fluͤßchen Abin entlang, nach der Festung Gelendschik ging. Man wollte auf diese Weise den maͤchtigen Stamm der Schapsugen in zwei Haͤlften trennen; es gelang auch auf diesem Wege, von 1834 — 1836 drei Festungen anzulegen; allein die Unternehmungen waren jedes Mal mit großem Menschen⸗Verluste verbunden. Im Jahre 1837 wurde eine doppelte Expedition ausgefuͤhrt, indem auf der einen Seite der General⸗en⸗Chef, Baron Rosen, nach Unterwerfung der Zi⸗ belda, das Vorgebirge Ardler vom Meer aus einnahm, auf der andern der General⸗Lieutenant Weljaminoff von Gelendschik aus an der Kuͤste nach Suͤden vorruͤckte und wiederum die An⸗ lage einer Festung zu Stande brachte. Bei der Einnahme von Ardler, nicht unter den Mauern von Jekaterinodar, des Haupt⸗ ortes der Kosaken vom Schwarzen Meere, wie von verschiede⸗ nen “ berichtet worden ist, war es, wo der Russi⸗ sche Dichter Bestuscheff (Marlinsky) als ein Opfer seiner eige⸗ nen Tollkuͤhnheit seinen Tod fand.
den.
Geburtstagsseier Sr. Majestaͤt des Koͤnigs.
— — Breslau, 4. Aug. Der Festtag begann am Vor⸗
abend mit einem großen Zapfenstreich, den folgenden mit einer großen Parade auf dem Exercirplatze hinter dem Koͤniglichen Palais. Hier waren gegen 10 Uhr die Truppen der Garnison im Viereck unter dem Befehl des General⸗Majors Herrn von die Truppen spaͤter dem Komman⸗ reslau, Herrn General⸗Major von Strantz, in Abwesenheit des kommandirenden Generals, Herrn Grafen von Zieten, vorfuͤhrte. Die Feierlichkeit nahm durch den militairi⸗ schen Gottesdienst im geschlossenen Quarrée ihren Anfang. Die Liturgie und Predigt wurde von dem Garnison⸗Prediger Herrn Hopf in entsprechender Weise gehalten, worauf unter dem Liede: „Nun danket Alle Gott“ die uͤblichen 101 Kanonenschuͤsse ab⸗ gefeuert wurden. Hierauf formirten sich die Truppen zur Pa⸗ rade⸗Aufstellung, praͤsentirten unter dreimaligem Hurrah! und marschirten: das 1ste Kuͤrassier⸗Regiment an der Téte, in hal⸗ ber Escadrons⸗, die reitende Artillerie in Batterie⸗Fronte, die 4 Infanterie⸗Bataillons in Compagnie⸗, die Schuͤtzen in Zug⸗ Front, und endlich die Fuß⸗Artillerie in Batterie⸗Front, vor dem Kommandanten vorbei. Der Ober⸗Praͤsident der Provinz, Herr Dr. von Merckel, wohnte mit den Chefs der Koͤniglichen Dikasterien und einer Deputation der Universitaͤt, des Stadt⸗ rathes und der Stadtverordneten Versammlung der Festli keit bei, so wie auch der Kaiserl. Russische General⸗Major, Herr von Molostwoff. Mittags wurden die hoͤheren Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden von dem Herrn Ober⸗Praͤsidenten zur Tafel gezogen. Die Offizier⸗Corps hatten sich zu frohen Festmahlen unter sich vereinigt, und die Regimenter der Garnison wurden in verschiedenen Abtheilungen bewirthet. — Auch von der Uni⸗ versitaͤt wurde das hohe Geburtsfest Sr. Majestaͤt des Koͤnigs in der uͤblichen Weise durch einen oͤffentlichen feierlichen Akt, zu welchem das von dem Herrn Professor Dr. Ritschl verfaßte und im Namen der Universitaͤt ausgegebene Programm eingeladen atte, in dem großen akademischen Hoͤrsaale begangen. Die Feierlichkeit wurde, unter Leitung des Herrn Musik⸗Direk⸗ tors Mosewius, mit einem von demselben komponirten Hym⸗ nus und dem Psalm: „Dominus regit me'’*', (nach der Com⸗ vosition des B. Klein, von einem Theile des Koͤniglichen aka⸗ demischen Instituts fuͤr Kirchenmusik gesungen) eroͤffnet. Hier⸗ auf hielt Herr Professor Dr. Schneider eine der Feier des Tages angemessene nece Lateinische Rede, proklamirte so⸗ dann die Namen der Verfasser der durch die Fakultaͤten gekroͤn⸗ ten Preisschriften, und schloß mit der Bekanntmachung der fuͤr das kuͤnftige Jahr aufgestellten Preis⸗Fragen. — Den Beschluß der Feierlichkeit machte ein „Uomine salvum fac regem“ von Mosevius. Nach Beendigung dieser Feier versammelten sich die Universitaͤts⸗Mitglieder zu einem gemeinschaftlichen Mittags⸗ mahle in dem sogenannten Tempelgarten, wozu auch die Siu⸗ direnden, welche Preise errungen hatten, von Sr. Magnisicenz dem Herrn Rektor eingeladen waren. Die Namen der vorhin erwähnten Praͤmiirten sind: 1) in der katholisch⸗theologischen Fakultaͤt Julius Bauke, Balthasar Bade. — 2) In der evan⸗ gelisch⸗theologischen Fakultaͤt August Schubert. — 3³) In der
juristischen Fakultaͤt Gustav Brier. — 4) In der medizinischen
1b
8 8
11““ 8 “ 8 8
9⁰²
Fakultaͤt Wilhelm Casper. — 5) In der philosophischen Fakul⸗ tät Friedrich Wilhelm Schmidt, Adalbert Losert.
— — Greifswald, 3. Aug. Die diesaͤhrige Feier des Geburtstages Sr. Majestaͤt des Koͤnigs erhielt bei der hiesigen Universität eine neue Verschoͤnerung durch die edle Freigebig⸗ keit eines Freundes der Universitaͤt, welcher im Februar d. J. dem Rektor die Summe von 200 Rthlr. mit der Bestimmung uͤbergab, daß hiervon am näͤchstbevorstehenden hoͤchsterfreulichen Geburtsfeste unsers allverehrten Koͤnigs fuͤnf Preise zu 40 Rthlr. denjenigen Studirenden zuerkannt wuͤrden, welche die von den Fakultäten zu stellenden Aufgaben am genuͤgendsten beantwor⸗ teten. Obgleich nun bis zum Einlieferungs⸗Termin der Arbei⸗ ten, dem 1. Juli d. J., nur die kurze Frist von vier Monaten uͤbrig war, so fanden doch alle Aufgaben ihre Bearbeiter. Die theo⸗ logische Aufgabe war: Darstellung des im Alten Testamente verheißenen Neuen Bundes, und dem Studirenden August Nordmeyer aus Engern in Westphalen ward die Haͤlfte des Preises zuerkannt. Die juristische war: Entwickelung des Be⸗ griffes und Wesens der justa culpa bei der Tradition des Eigen⸗ thumes, und dem Studirenden Jwan von Gloeden aus Wis⸗ mar ward der volle Preis bewilligt. Die medizinische war: Darstellung der actio reslexa der Nerven; eine zur Beantwor⸗ tung eingegangene Schrift erhielt ruͤhmliche Erwaͤhnung, ward jedoch zur Empfangung des Preises nicht geeignet gefunden. Die philologische war: Darstellung der Lehre der alten Grie⸗ chischen Grammatiker von den Theilen der Rede, und dem Studirenden Gustav Heidtmann aus Barth in Pommern ward der volle Preis zuerkannt. Die mathematische war: die Theo⸗ rie der coeffcientes sive uncise binomii, und dem Studirenden Baptist Piegsa aus Studzienna in Ober⸗Schlesien ward der volle Preis ertheilt. Saͤmmtliche Preis bewerbungs⸗Schriften waren vorschriftsmaͤßig Lateinisch abgefaßt. Moͤge die dankens⸗ werthe Freigebigkeit des gedachten Freundes die Veranlassung dazu geben, daß die jaͤhrliche Preisbewerbung fuͤr die Siudi⸗ renden durch hoͤhere Verfuͤgung auch auf unserer Universitaͤt eine bleibende Einrichtung werde. 8
Breslau, Koͤnigs von Waͤrttemberg Majestaͤt dem Staͤdtchen Luͤben ver⸗
liehen hat, ist eine immerwaͤhrende Stiftung gemacht worden.
Liegnitz, 31. Juli. — Gesundbrunnen bei Schoͤn⸗ berg. — Die neu aufgefundenen Gesund⸗- und Heilbrunnen bei Schoͤnberg im Kreise Lauban, bestehen, nach einer kleinen kuͤrzlich in Loͤbau bei C. G. Schulze erschienenen Nachricht von denselben, in einem Gichtbrunnen, einem Gesundbrunnen, hauptsaͤchlich gegen Hautkrankheiten, einem Krampf⸗ und einem Augenbrunnen. Alle diese Quellen sprudeln in geringer Ent⸗ fernung von einander hervor und ihre Benutzung wird von der dortigen Herrschaft unentgeltlich gestattet.
Koblenz, 1. August. Der Ober⸗Praͤsident der Rhein⸗ Provinz, Herr von Bodelschwingh, ist heute Morgen von sei⸗ ner Reise durch die Rhein⸗Provinz wieder hier eingetroffen.
Trier 21. Juli. — Mosel⸗ und Saar⸗Schifffahrt — Die vigeest tchrchs vom 31. Maͤrz 1831 enthielt, unter den polizeilichen Vorschriften zur Sicherheit der Rheinschifffahrt und des Handels, in Nr. 53 die Bestimmung, daß jedes zum erstenmal den Rhein befahrende Schiff, hinsichtlich seiner Taug⸗ lichkeit fuͤr den Theil des Rheins, fuͤr welchen es bestimmt ist, so wie seiner Bauart, Einrichtung und Bemannung vorher von Sachverstaͤndigen untersucht werden und uͤber den gehoͤrigen Befund ein Zeugniß erhalten, daß diese Untersuchung ferner jaͤhrlich wiederholt werden soll, aber auf Verlangen auch oͤfter eschehen kann und daß der Versender von Waaren fuͤr fremde Rechnung fuͤr den Schaden haften muß, den diese durch Maͤn⸗ gel eines Schiffs erleiden, von dessen Tauglichkeit er sich durch senes Attest nicht uͤberzeugt hat. Diese Bestimmungen sind durch Kabinets⸗Ordre vom 6. Dez. v. J. auch auf die Preußi⸗ schen Schiffe auf der Mosel und Saar ausgedehnt, und dem zu Folge Pruͤfungs⸗Kommissionen zu Koblenz, Trier und Saar⸗ louis angeordnet, und wegen des Verfahrens bei der Ausfuͤh⸗ rung, so wie wegen der auf den Schiffen zu haltenden Schiffs⸗ revisions⸗Buͤcher u. s. w. von Seiten des Finanzministerii wei⸗ tere Instruktion unter dem 12. v. M. ertheilt und durch die Amts⸗ Blaͤtter der Trierschen und Koblenzer Regierung bekannt gemacht worden. Die Befugniß der gedachten Kommissionen erstreckt sich auch dahin, dergleichen Fahrt auf dem Rhein durch ihre Zeugnisse zu befaͤhigen.
Aachen, 31. Juli. — Gewerbe⸗Ausstellung. — Die hiesige Zeitung sagt: Seit gestern liegt uns der Katalog der in voriger Woche eroͤffneten Gewerbe⸗Ausstellung vor. Er zuͤhlt gegen 800 der Beurtheilung des Publikums uͤbergebene Artikel aus allen Zweigen der Industrie, eine durch ihre Zahl, wie durch ihren Gehalt uͤberraschende, reiche Sammlung auf, die jedem Beschauer einen glaͤnzenden Ueberblick uͤber den Kunst⸗ fleiß unserer Gegend gewaͤhren muß. Von den treffklichsten Proben unserer mit Recht beruͤhmten Tuch⸗ und Nadel⸗Fabri⸗ ken bis zu den Erzeugnissen der gewoͤhnlichen Handarbeiten herab finden sich von Allem Zeugnisse der regen Thaͤtigkeit un⸗ seres gewerbsamen Bezirkes — Erze, Decken, Leder von Mal⸗ medy, Papiere, kunstvolle Marmor;⸗, Silber⸗, Schreiner⸗ und Buchbinder⸗Arbeiten, mannigfache Maschinen und vieles Andere.
s. 8 8 82½ 88
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Herr Adolph Hesse, erster Organist an der Haupt⸗ kirche St. Bernhardin in Breslau, hat durch sein in hobem Grade beifallswerthes Orgelspiel den Kennern und Freunden der ernsten Musik in letzter Zeit mehrere wahrhaft erhebende und erbauliche Kunstgenüsse bereirert. Am 12. und 13. Juli ließ er sich vor einem ausgewählten Publikum, das nur aus solchen Personen bestard, welche der geistlichen Musik vorzugsweise ihre Aufmerksamkeit schenken, in der Garnisonkirche auf der schönen Orgel — unstreirig der besten in unserer Residenz — hören und spielte, außer medreren eigenen Com⸗ positionen, einige der schwierigsten Fugen von Joh. Seb. Bach. In feinen eigenen Arbeiten für die Orgel bat sich der Tonsetzer insosern eine neue Bahn gebrochen, als er nicht bloß die Kräfte und Eigenschaften d:e Instrumentes ausschließlich berücksichtigt, son dern auch dasjenge, was das ganze Orchester in den mannigfachen Combinationen der verschtedenen Insirumente zu leisten vermag, darzustellen sucht, und zwar mit sel⸗ senem Glücke. Daß er aber dabei die Kunst der Harmonie aus dem Grunde versteht und in die Geheimnisse des Kontrapunktes vollkommen cin⸗ gedrungen ist, haben seine eben so zahlreichen als gehaltvollen Com⸗
positionen füͤr die Orgel genugsam bewiesen, und dies ist auch von
chiffe zugleich fuͤr die
1“ 8
allen Sachrerständigen bereits mit großem Lobe anerkannt worder
Rach seiner von bhier bega
die vollkommenste Würdigung seines außer funden hatte, erfreute er am 2ien d. eimath noch eine Versammlung in der G
b,
üman⸗ sowehlmebrerer selbst komponirter Orgelstücke — unter d
die Pbantasie in Cmoll, den variirten Ehoral „Sey Lob und Ehr
und wo er ebenfalls die freundlichste Aufnahme ordentlichen Talents M. vor seiner Abreise s arnison⸗Kirche durch
Rückkehr aus Kopenhagen, wohin sich der Künstte un
in ii
die Aut. enen wir dem höch⸗
sten Gut“, die Variationen in As dur und ein Präludium nebst Fuge be.
sonders hervorheben
Bach'schen Fugen in k der i
lebbaften Dan glänzende Fer
duktivität und sein tief schen und kontrapunktische Kunsifreund war or deten unserer Residenz für das, was d zur Beförderung der And
und Würde,
brinat, hbohes Interesse zeigen, den darf, sondern vielmehr bei den oft . tungen unserer Zeit ganz besondere Beachtung verdien
es besonders erfreulich, z
Brüssel. In der
vom 7. Gachard mit,
Pariser Bibl'othek Re Anderem auch einer S
Juli theilte der Präsdent derselbe
iberaus befriedigten Zuhörer, die eben so sehr tigkeit des Virtuosen als seine Phantasie, seine fes und ausdauerndes Studium der n Kunst bewunderten. u bemerken, daß die ie Musik in ihrer Er⸗ acht und Frömmigfei ein Umstand, der nicht übers⸗ so sehr abirrenden Kunstrich
Für den
1u1“ LE1“
t. 1'
— als durch den Vortrag der schwierigen n Amoll und Emoll, und erwarb sich daßtn 1
ch den die Pre⸗
harmonj⸗ wahren
ehil⸗
habenden t hervar. ehen wer,
Sitzung der Königl. Geschichts⸗Kommissicg n einen Bericht des Hern
in welchem dieser von seinen Nachforschungen in der
chenschaft giebt. In dem Berichte wird unfer ammlung von 43 Brirfen des be⸗ühmten Ru⸗
bens erwähnt. Dieselben stammen aus den Jahren 1626 — 1630 und
sind sämmtlich Autographen. nen Gelehrten aus der Zeit
Sie sind alle an Pierre Du Pub, ii⸗ Ludwig's XIII. und Freund des Präͤsi⸗
denten De Thou, gerichtet. Den Inbalt dieses Briefwechsels düͤden die politischen Begebenbeiten und die Zeitereignisse. Nn
größtentheils
Ausnahme eine
alle übrigen Italiäaisch geschrieben.
s in Französischer Sprache abgefaßten Britfes sin
1838. 5. August.
Meteorologische Beobachtung.
Morgens 6 Uhr.
Y N
achmittags 2 Uhr.
Abends 10 Ubr.
Nach einmallger Peobachtung.
Luftdruc 333 25“Par. 333,22“„Par. 332 3³0“ Par. Luftwarme. + 149°9 R. + 19 20 R. + 16 09 R. Thaupunkt. + 12 59 R. + 1429 R. + 13 7“ R. 69 vEt.
Dunstsattigung
Wind Wolkenzugü.
84 vCt.
bezogen.
halbheiter.
SS15 SSW
84 vCt. trube
SSW.
manag
Quellwärme 8,2 9. Flußwarme 14 19 ¼) Bodenwarme 121 °9½. Ausdünstung ,46“R. Niederschlag 0,043“N. Waͤrmewechsel † 2029
+ 15,0˙.
Tagesmittel: 332,92“ Par... + 16.70 R... + 13,5° R.. 79 „Ct. SEn.
Imtlicher Fonds- und Geld-Co0
Berl
EEI
Den 6. August 1838.
— 8
Pr. Vour.
Brief.
Geld.
Hrief.
Pr. Conr
Geld
St.-Schuld-Sch.
Pr. Engl. O0bl. 30. PramSch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl.
do. do.
Königsb. Elbinger
Danz. do. in Th. Wezntpr. Pfaudbr.
do.
do.
Grofsh. Pos. do.
Ostpr. Pfandbr.
S=
103 103 ⁄¼ 663⁄4 10033 1031⁄½ 1032⁄
423 ¾ 105 %
661⁄4
103 ¼ 102
90 %¼ 102
Ostpr. Pfaudbr. Poum. Pfaudbr. do. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd'or And. Goldmön- zen à 5 Thl. IDisconto
100 ½¼
102
94 ½ 216 18 ¼ 13 1
137⁄12 3
99³ 1011 ¼ 1011 ½ 104*3
93³¹½ 215
nij,
13 ⁄1 4
Niederl. wirkl.
25 ¾.
Preuss. Präm.-Sch. —.
Antwerpen, 31. Juli. ni gen* Zinsl. 6. Neue Anl. 20 ¼. Br. 12⁄16. G. 12*
Bank-Actien 1427.
“ 5 %
9
5 % Met. 1071 ⁄12 ½. 4 % 100 ½. 3 % 81 ⅛. Bank-Actien 1444 ½.
Rente 111. Span. Rente 22 ½. Passive 4 ¾.
1
8 Pariz, 31. Juli.
Schuld 55. Passive —. Poln. —.
3 %
Amsterdam, 1. August. 5 % do. 101
Ausg.
Hamburg, à. August. 1425. Engl. Russ. 108
80. 90.
Wien, 1. August.
Neue Anl. —.
ch. —.
Oesterr. Met .ß
“
*
13⁄18.
iun 2 1“ 9 n
5 % Nean. 99. 25. 3 % Portug. 23 ⁄1.
2 ½ % 59 ½. 9,
RKanz. Ml
1
vop
—
Dienstag, 7. Aug.
Oper in 3 Abth., von Fr. Kind. M
Wegen eingetretener Hindernisse kann die angezeigte Norma heute nicht stattfind reits geloͤsten Opernhaus⸗B hause umtauschen oder den B
Im Schauspielhause:
lassen.
Mittwoch, 8. Aug.
von Heilbronn, großes Rititer⸗ einem Vorspiel in 1 Aufz., genannt:
von Feeneich⸗ v. Kleist, fuͤr die onnerstag, 9. Aug. Im Schauspielhause:
en. illets gegen Billets zum Schauspith etrag dafuͤr zuruͤck empfangen
Das Kaͤthche
Konigliche Schauspiele. m Schauspielhause:
Der Freischi usik von C. M. v. Webtr.
Open
Es wird daher ersucht, die bee
Schauspiel in 5 Abth., nehs Das heimliche Gerich, Buͤhne bearbeitet von Holbein Adelheid vel
Burgund, historisches Trauerspiel in 5 Aufz. und einem Vo⸗ spiele, von E.
H. Gempt.
Mittwoch, 8. Aug. Zum erstenmale wiederholt:
Konigsstaͤdtisches T
Dienstag, 7. Aug. Papchen. Lustspiel in 3 Akten, Gresset's Vertvert, Schwester? Lustsp
von
Raupach.
M.
Tenelli.
Vorher: iel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von
Wahnsinn
heater.
Frau
nach odet
und Verbrechen. Schauspiel in 3 Akten, von Margaretha Kar
(Herr Pohle, vom Stadttheater zu Bamberg: E
Gastrolle)
Sonnabend, 11. Aug.
Diadem. Original⸗Zauberspiel in 2 Akten, v Musik von J. M. Hebenstneit.
2:2 18128 “
Zum erstenmale:
8
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel. ——xxx—
berard, A
Das Zaubet⸗ on Zoseph Schich
6
1A“
8
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. 8
Des Koͤnigs Maiestaͤt haben den Kommerzien⸗Rath Ge⸗
auer in Schmiedeberg zum Geheimen Kommerzien⸗Rath zu
ernennen und das daruͤber ausgefertigte Patent Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung
zu Danzig ist zu der erledigten evangelischen Pfarrstelle in Tiegenhoff, Kreis Marienburg, der Kandidat Karl Ludwig Sagels dorff gewaͤhlt und bestaͤtigt, so wie dem bisherigen Fkar Heinrich Mertenmeyer zu Tuchel die erledigte Roͤ⸗ nisch katholische Pfarrstelle in Dirschau verliehen worden;
zu Koͤslin ist der Predigtamts⸗Kandidat Noack als Pfarr⸗ Pjunktus in Wusterbarth, Synode Belgard, und der Predigt⸗ amts Kandidat Vogel als Prediger in Klein⸗Mellen bei Dram⸗ burg angestellt worden;
pfarrstelle an der kathouschen Kirche zu Kiszkowo, Kreis Gne⸗ sen, verliehen woroen.
Dem Beflissenen der Architektur, C. Mohrenberg zu Berlin, ist unterm 3. August 1858 ein Patent
des Rauchens in den Gebaͤuden, so weit derselbe nach
Zeichnung und Modell fuͤr neu und eigenthuͤmlich er⸗
kannt worden, mfang der Monarchie, ertheilt worden.
Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗
Rath und Direktor im Ministerium des Koͤnigl. Hauses, Wol⸗
fart, von Dresden.
nil Pascha, von Magdeburgzg.
1““
5
.
Ze
I. *
itungs⸗Nachrichten Ausland. “
Rußland und Polen.
— — Odessa, 27. Juli. Der Versuch, unsern Hafern direkt mit der Donau und vermittelst dieses Stromes mit der großen Deutschen Kontinental Handelsstraße und namentlich mit Wien in Verbindung zu bringen, ist nicht so guͤnstig ausgefal⸗ le, als man fruͤher gehofft und berechnet hatte. Bekanntlich var im vorigen Jahre von der Oesterreichischen Donau⸗Dampf⸗ ch fffahrts⸗Gesellschaft der Plan ausgegangen, von Galacz aus, inmittelbar nach Ankunft des Dampfbootes aus Ungarn und Wien, einen Schnellsegler abgehen zu lassen, der die fuͤr das dliche Rußland bestimmten Ladungen nach Odessa mitnehmen ind dagegen von dort diejenigen Waaren mitbringen sollte, die ihren nach den Laͤndern der Donau oder nach dem erzen von Deutschland zu nehmen bestimmt sind. Es war jazu auch bereits der „Libano“ designirt worden, ein treffliches auffahrteischiff, das die Fahrt zwischen Galacz und Odessa chon oͤfter gemacht hat. Die Erfahrung hat inzwischen erge⸗ den, daß einerseits die Quarantaine⸗Reglements der verschiede⸗ en Lnder und andererseits auch deren Prohibitiv⸗Systeme, die einen großartigen Handels⸗Verkehr ungemein erschweren, dem Unternehmen, welches mit der Zeit sowohl fuͤr Rußland ls fuͤr Deutschland uͤberaus wohlthaͤtig haͤtte werden koͤnnen, vorläͤufig noch im Wege sind. Zwar ist es leicht moͤglich, daß hesenungeachtet der Verkehr binnen wenigen Jahren so zu⸗ aimmt, daß eine direkte und regelmaͤßige “ zwi⸗ chen Odessa und den Donau⸗Laͤndern zu Stande kommt; fuͤr sett jedoch hat sich die Oesterreichische Dampfschifffahrts⸗Gesell⸗ schaft entschlossen, alle fuͤr Odessa bestimmten Waaren nach Kon⸗ antinopel bn spediren, um sie von dort mit den regelmaͤßig ebgehenden Russischen Dampfboͤten nach dem Schwarzen Meere abgehen zu lassen. Zum erstenmale wird daher auch naͤchstens dier das Dampfschiff „Kaiser Nikolaus“ aus Konstantinopel nit Transito⸗Gutern erwartet, welche von Wien kommen. Es Rzwar ein ziemlich bedeutender Umweg, den die Waaren auf hdiese Weise machen, aber sie kommen uns doch immer noch ra⸗
v14“
““
andweg uͤber Galizien u. s. w. einschluͤgen. nn
1144*
Frankreich.
, Paris, 1. Aug. Der heutige Moniteur publizirt drei sset⸗Entwuͤrfe, wodurch die Departements des Nieder⸗Rheins, der Sarthe und der Vendée zur Erhebung von Anleihen und zur Umlage von Zusatz⸗Centimen autorisirt werden: das erst⸗ zenannte Departement zum Zweck der Vollendung des Aus⸗ haues und zur Einrichtung des Irrenhauses zu Stephansfeld; has zweite fuͤr die Anlaze und Instandhaltung der Vicinal⸗ vnrasen; das dritte, arme Gemeinden beim Ankauf oder Bau cn Schülhaͤusern zu unterstuͤtzen. — Zwei andere Gesetze auto⸗ siren die Anlage der beiden Eisenbahnen von den Kohlengru⸗ den zu Fins und zu Montet aux Moines bis zum Flusse Allier. g. durch Ordonnanz im gestrigen Moniteur wird verfuͤgt, daß 2 zaaren⸗Zoll⸗Tarif auf dem Kanal du Medi um ein Achtel enn wird, sobald der Seiten Kanal zur Garonne von Tou⸗ v Ciis Agen, und abermals um den gleichen Berrag, sobald ₰ eiten-Kanal bis Castets schiffbar geworden ist. Das 80 e. 3. Juli 1838, wodurch 40 Milltonen Fr. fuͤr diesen Seiten⸗ Vnfaa verwinsgt werden, schreibt naͤmlich vor, daß die Arbeiten nicht erasf n duͤrfen, bevor die Compagnie des Kanal du Midi in eine etzung ihrer Zoͤlle eingewilligt habe. Die General⸗Vor⸗
cher und besonders auf wohlfeilere Art zu, als wenn sie den
sammlung der Compagnie hatte sich indeß bereits am 25. Juni d. J. zu einer Reduction des Tarifs um ein Viertheil verstan⸗ den; sie wuͤrde durch jede Weigerung nicht allein der Billigkeit, sondern geradezu ihrem eigenen Interesse zuwider gehandelt
haben, da der Guͤter⸗Verkehr auf dem Kanal du Midi an Leb⸗
haftigkeit außerordentlich gewinnen muß, sobald durch die Her⸗
stelung einer regelmaͤßigen, beschleunigten Schifffahrt laͤngs der
Garonne eine Binnenfahrt von Bordeaux bis nach Narbonne und Cette, vom Atlantischen zum Mittel⸗Meere eroͤffnet ist. Der Koͤnig hat juͤngst bei einem Besuch in der Manufak⸗ tur zu Sevres eine Reihe Fenster mit Glas⸗Gemaäͤlden zum Geschenk fuͤr die Pfarrkirche des Ortes bestellt. Diese Kirche
ist eine der aͤltesten in Frankreich, da ihr Bau in das zwoͤlfte
Jahrhundert hinaufreicht. Die Kunst der Glas⸗Malerei ver⸗ dankt ihr neues Aufleben in Frankreich und ihre merkwuͤrdigen Fortschritte großentheils der Koͤniglichen Gunst und Freigebig⸗ keit. Bei der juͤngsten Ausstellung im Louvre fanden die ge⸗
V veee,ense 7 S. Schloß⸗Kirche zu Eu, gleichfalls aus der „ 1 G —— Manufaktur zu Sevres, einsti i G zu Posen ist dem bisherigen Vikarius Ignaz Knast die 1 1n 8 EEEEEEEö
diese Kunstwerke sofort nach ihrer Vollendung an ihren Bestim⸗ mungsort abzugehen pflegen und sich uͤber ganz Frankreich zer⸗ streuen, so will der Koͤnig, den Kunstfreunden zu Lieb', in der
V Kirche zu Sevres nach und nach eine vollstaͤndigere Samm⸗ lung, gewissermaßen eine Galerie oder ein Museum von Glas⸗
. Malereien, anlegen 6 auf einen Aufsatz auf Schornsteinen zur Verhinderung b ETeT1313
selbst eine Geschichte der Wiedergeburt dieser Kunst vor Augen haben soll. zu Bordeaux war der 28. Juli, wie gewöͤhnlich, durch Ban⸗
V1 quette gefeiert worden, wel . zuf Acht Jahre, von jenem Termin an gerechnet und fuͤr den 4 289 ZZ“
Der Praͤfekt, Graf Preissac, der kommandirende General Tar⸗
bonnel und der juͤngst ernannte Maire von Bordeaux, Herr David Johnston, praͤsidirten bei Tafel.
av- Die Toaste fuͤr den Koͤnig und die Koͤnigliche Familie wurden unter lautem und begeistertem Zuruf ausgebracht. — Baron James Rothschild
8 war auf seiner Reise n aͤe St. S Der Kaiserl. Tuͤrkische außerordentliche Gesandte und be⸗ ar auf s se nach dem Pyrenaͤen⸗Bade St. Sauveur
vollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Brigade General Kia⸗
durch Bordeaux gekommen. Die Sentinelle des Pyrenées giebt es fuͤr gewiß,
daß der General Alava zum Spanischen Gesandten in Paris und Graf Toreno in London bestimmt sey. dings zahlreiche Verleihungen Spanischer Orden an Franzoͤ⸗
Es finden neuer⸗ sische Militair⸗ und Civil⸗Beamte statt.
Paris, 2. Aug. Der Koͤnig empfing zu Neuilly Abends eine große Anzahl gluͤckwuͤnschender Personen, unter Anderen den Preußischen und den Spanischen Gesandten, den Neapoli⸗ tanischen, den Hannoverschen, den Sachsen⸗Weimarschen, Ba⸗ dischen und Toskanischen Geschaͤftsträger, den Portugiesischen Gesandten, den Kerzog von Tarent, den Seine⸗Praͤfekten, den Baron Bois le⸗Comte, die Generale Trezel und d'Anthouard, die Herren Debelleyme, Girod de l'Ain, Graf Bastard und Andere mehr. Der Admiral Rosamel, der Gesandte der Ver⸗ einigten Staaten, der Brasilianische Gesandte, der Graf St. Aulaire, der Capitain Cazy und noch zwei andere Reise⸗Ge⸗ faͤhrten des Prinzen von Joinville waren mit dem Koͤnige und der Koͤnigin zur Tafel gewesen. Gestern um Mittag traf der Koͤnig in den Tutlerieen ein, arbeitete mit dem Conseils⸗Praͤ⸗ sidenten, praͤsidirte bis 4 ½ Uhr im Conseil und suhr um 6 Uhr nach Neuilly zuruͤck.
Eine neuere Verordnung des Finanz⸗Ministers setzt den Preis der Plaͤtze auf den Regierungs⸗Dampfboͤten im Mittel⸗ meer fuͤr die erste Klasse um 15 pCt., fuͤr die zweite um 25 pCt., fuͤr die dritte um 30 pCt. herab.
Die vom Hubertschen Komplotte her Verurtheilten sind nun saͤmmtlich an ihren Bestimmungsorten eingetroffen, Dlle. Grouvelle im Zuchtgefaͤngniß zu Clairvaur, Hubert zu Beau⸗ lieu in Calvados, Steubel zu Mont St. Michel. Man hat es sich angelegen seyn lassen, die Sterblichkeit zu Clairvaux im Vergleich mit anderen Gefaͤngnissen zu ermitteln, und es findet sich, daß im Jahre 1835 die Anstalt zu Melun nur 44, zu Beaulieu 52, zu Passy 58, zu Rennes 79, zu Clairvaux aber 110 Todesfaͤlle gehabt hat. Auch sind die Winter in der Ge⸗ gend von Clairvaux sehr kalt; es giebt nicht selten 17 Grad Frost, was im mittleren Frankreich schon fuͤr sehr arg gilt.
Der Oesterreichische Internuntius bei der Pforte, Baron von Stuͤrmer, ist gestern nach Wien abgegangen, nachdem er bereits am 30sten seine Abschieds⸗Audienz beim Koͤnige gehabt
atte.
b Marschall Soult ist gestern Abend spaͤt, um 11 Uhr, in seinem Hotel eingetroffen, und hat bereits heute fruͤh zu Neuilly Audienz beim Koͤnige gehabt.
Nachgrabungen in der Kathedrale zu Rouen, unter der Leitung des gelehrten Alterthumsferschers Deville haben in die⸗ sen Tagen zu einer sehr interessanten Entdeckung gefuͤhrt. Im Chor rechter Hand, unweit der Stufen zum Hochaltar, fand man den Kasten mit dem vor 539 Jahren beigesetzten Herzen des Koͤnigs Richard Loͤwenherz. Inwendig als etliche Faͤden vermoderter Leinwand und am Boden des Ge⸗ faͤßes ein duͤnnes, duͤrres, roͤthliches Blatt von hornartiger Sub⸗ stanz. Das Grab scheint nicht unentweiht geblieben zu seyn,
die goldene Buͤchse mindestens, wovon die Chroniken reden,
findet sich nicht vor. Auch eine Statue des Koͤnigs Richard ist aufgefunden worden: die Haͤnde sind abgebrochen, das Ge⸗ sicht hat gelitten, alles Uebrige jedoch ist wohlerhalten. Zu Fuͤ⸗ ßen des Koͤnigs liegt ein trefflich gearbeiterer Loͤwe, und der untere Rand des Steinbildes ist mit sehr ausdrucksvollen und kunstreich gemeißelten Loͤwenkoͤpfen verziert. Die Nach⸗ suchungen werden fortgesetzt und man geht daran, auch die Graͤber des juͤngeren Heinrich (Bruder Richard’s) und des Regenten, Herzog von Bedford, zu oͤffnen. Man wollte anfangs den Fund nach dem Antiquitaͤten⸗Museum brin⸗ gen, allein das Kapitel der Kathedrale gab dies nicht zu. Das Steinvild Richard's wird neben anderen Alterthuͤmern seinen Platz in der Kapelle der heiligen Jungfrau, zu Seiten der Ka⸗ theorale, finden. Auf den Grabsteinen im Chor — es wird
.
u““ *
datirtes Schreiben zur Kenntniß.
Schutz aufhoͤren koͤnnte, in dem Augenblick wuͤrde auch
fand sich nichts
nicht gesagt, ob an der Wand dder am Boden — hat man fol⸗ gende Inschriften ., n. 11“ echts vom Altar: 1“ aee Cor Richardi Regis Angliae Normandiae Ducis Cor een dicti. Obiit Anno MCXCIX. Links vom Altar:
Hic jacet Henricus junior Richardi Regis Angliae Cor Leoais dieti frater. Obiit Anno eEEE11* dü Hinter dem Altarr
Ad dextrum Altaris latus jacet Joannes Dux Bedfordi Normanniae
Prorex. Obiit Anno MCCCCXXXV. Es sind neue Berichte von der Expedition der beiden Fahr⸗ zeuge „Astrolabe“ und „Zelée“, unter dem Capitain Dumont
5
“
dUrville, eingetroffen. Der beutige Moniteur bringt ein unterm hi
lesischen Hafens Concepcion 1 Sie waren am 15. Januar unter 58 Grad Suͤd⸗Breite den ersten Eisbergen begegnet; darauf uͤberfiel sie ein Nebel, der zwei Tage anhielt, und wo⸗ bei keine Kabellaͤnge weit zu sehen war. Am 22sten sperrten unabsehbare Eisfelder und Eismauern, von 150 bis 200 Fuß Hoͤhe den Weg. Am 5. Februar waren beide Fahrzeuge völlig vom Eise eingeschlossen, das jedoch ein Windstoß am Hten auseinander trieb. Sie erreichten westwaͤrts freies Meer, nahmen die neuen Orkney⸗Inseln und die Ostkuͤste der Neu⸗Shetland⸗Gruppe auf, wobei es große Irrthuͤmer in den bisherigen Karten zu berichtigen gab. Zwischen 63 und 64 Grad Suͤd⸗Breite erstreckte sich ausf 180 Seemeilen weit eine Linie bis⸗ her unbekannter Kuͤsten. Am 7. Maͤrz kehrte die Expedition der Suͤd⸗Polargegend den Ruͤcken. Der Scorbut brach auf der „Zelée“ aus, und am löten waren schon 30 Kranke, davon 21 bettlaͤgerig. Es war die hoͤchste Zeit, daß man am 7. April Concepcion erreichte. Von der Mannschast der „Zelse“ war einer am 1. April gestorben, 8 lagen todtkrank, 30 mehr oder minder schwer darnieder; der „Astrolabe“ hatte 15 Scorbut⸗Kranke; auch von den Offizieren waren bereits Mehrere befallen. Die Kran⸗ ken waren an's Land gebracht und genossen sorgfaͤltiger Pflege. Zu Concepcion lagen mehrere stattliche und wohlbemannte Fran⸗ zoͤsische Wallfischfaͤnger; auch traf man die Englische Fregatte „President“, Capitain Scott, mit der Flaagge des Contre⸗Admi⸗ ral Roß am Bord, welcher die Englische Station im Suͤd⸗Ocean kommandirt. b 8 Boͤrse vom 2. August. 5proe. Rente 111 Fr. 30. C. Zproc. 80 Fr. 80 C. Die Liqguidation ist zu Ende. Der Courtz der Abfluͤsse fuͤr Ende August ist fuͤr die 5proc. Rente von I11 Fr. 55 C. auf 111 Fr. 45 C,, für die 3proc. von 81 Fr. 3 C. auf 80 Fr. 95 C. gewichen. Spanische Rente bleibt auf 22 ½ pCt. Das gestern verbreitete Geruͤcht von der Einnahme von Estella und der Verwundung des Don Carlos sindet keinen Glauben mehr. Eisenbahn⸗Actien gingen fortwaͤhrend herunter, die Straßburg⸗Baseler sogar auf 435, weil es hieß, viele Gub⸗ skribenten haͤtten die zweite Einzahlung nicht geleistet.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Ober⸗ aus. Sitzung vom 31. Juli. Graf Ripon und Lord tlenborough uͤberreichten mehrere Bittschriften, worin
das Parlament ersucht wird, der Ostindischen Compagnie
zu befehlen, daß sie keine Abgaben mehr von dem Goͤtzendienst in Ostindien erheben, sich in die Ernennung der dortigen Tem⸗ peldiener nicht mehr einmischen und der Religion der Hindus und Muhamedaner nicht ferner noch die bisherige Ehrerbietung erweisen lassen solle. Den beiden ersten Bitten stimmte Lord
Ellenborough bei; er hielt die Abschaffung der Taxe, die von
den zum Tempel des Dschuggernauth pilgernden Hindus erho⸗
ben wird, faͤr hoͤchst wuͤnschenswerth, damit die Schmach auf⸗
hoͤre, die darin liege, daß man von einer Religion, die man
fuͤr einen Irrthum erklaͤre, von einer Feier, die man fuͤr laster⸗ haft halte, dennoch einen Geld⸗Vortheil zu ziehen nicht ver⸗ schmäͤhe; eben so schien es ihm angemessen, 2 man, sobald es thunlich waͤre, alle Einmischung in die Ernennung der Tempel⸗ diener aufboͤren lasse; aber dem dritten Gesuch erklaͤrte er sich ganz entgegen, weil es der allgemeinen Toleranz wider⸗ strebe, die England bisher gegen alle Religionen ausge⸗ uͤbt habe. „In dem Augenblick aber“, sagte der Red⸗ ner, „wo unter der Bevöͤlkerung Indiens die Besorgniß
Raum gewaͤnne, daß der bisher allen Relizionen gewaͤhrte
ein
Christ in Indien mehr seines Lebens sicher seyn. Eine solche
Besorgniß wuͤrde unsehlbar zu einer Niedermetzelung aller
Europzischen Christen in jenem Lande fuͤhren. (Hoͤrt hoͤrt!)
Es wuͤrde der Anfang einer Reihe von Uebeln und Ungluͤcks⸗ n
faͤllen seyn, an die zu denken Schauder erregt. Uebrigens ist
der Charakter des Indischen Volks sehr verschieden von der
Vorstellung, welche Viele von demselben haben. Man hoͤre,
was ein großer, ja einer der groͤßten Maͤnner, die England je
nach Indien gesendet, ein Mann, der Indien am besten kannte, und den das Indische Volk am meisten liebte, was Sir Thomas
Munro im Jahre 1815 auf eine an ihn gerichtete Frage dar⸗
uͤber sagte. „„Ich weiß nicht recht“”“, gab er zur Antwort,
„„was man mit dem Civilisiren des Indischen Volks will.
An einer guten Regierung mag es ihm in der Theorie und in
der Praxis fehlen; aber wenn ein
wenn Manufakturen, die ihres gleichen süuchen, wenn die
Faͤhigkeit, zu produziren, was Bequemlichkeit und Luxus er⸗
heischen, wenn Schulen zum Unterricht im Lesen und Schreiben,
wenn angeborene Guͤte und Gastfreundschaft, wenn vor Allem eine hoͤchst zarte Behandlung des weiblichen Geschlechts zu den
Merkmalen eines civilisirten Volks gehöoͤren, so stehen die Hin⸗
dus an Civiltsation nicht hinter den Europaͤern zuruͤck.““ Die⸗
10. April von der Rhede des
ser Ansicht pflichtete auch Lord Brougham bvollkommen bei
und bemerkte seinerseits noch: „Es stens 70 bis 80 Millionen unserer ein arger Irrthum, zu behaupten, wir muͤßten, weil wir andere
andelt sich hier um wenig⸗
*
Religione⸗Meinungen hegen, als jene, unseren Glauben durch
““ * 8 8 11 1 8 4
gutes Ackerbau⸗Systen,
ditunterthanen, und es iit