1838 / 224 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

selben dies Resultat und die Gruͤnde

anndere

fen. Die abermalige Konferenz mit dem Unterhause, um dem⸗ dazu mitzutheilen, ward 8g den naͤchsten Abend angesetzt. Lwondon, 7. Aug. war, von seinen Amendements zu der Irlaͤndischen Munizipal⸗ Billl nicht abgegangen ist und die Gegen⸗Amendements des Un⸗ terhauses verworfen hat, so ist nun wohl an eine Erledigung der Irlaͤndischen Maßregeln in dieser Session kaum noch zu denken, denn die Zehnten⸗Bill haben die Minister selbst von

der Annahme der Munizipal⸗Bill abhaͤngig gemacht, und alle

gegenseitigen Konzessionen haͤtten dann zu nichts weiter gefuͤhrt, als daß se die Gemäͤßigten beider Parteien scheinbar einander naͤher brachten, sie aber dafuͤr den Ultra's verdaͤchtigten und so in den Schoß einer jeden der beiden Haupt⸗Parteien des Landes den Keim der Zwietracht legten. Indeß wenn auch der Her⸗ zog von Wellington und Sir Robert Peel schon oͤfter von ihrer eigenen Seite her den Vorwurf hoͤren muß⸗ ten, daß sie die konservative Sache nicht eifrig genug vertheidigten, daß sie zu lau und nachgiebig seyen, so sind doch die Minister von der radikalen Fraction ihrer Partei in der letzten Zeit noch viel heftiger beschuldigt worden, daß sie sich treulos gegen die Sache der Reform benaͤhmen. Der mehr aus persoͤnlichen Gruͤnden herruͤhrenden Anfeindung von Seiten Lord Vrougham's nicht zu gedenken, hat sich selbst un⸗ ter dem den Ministern ergebenen Theil der Presse seit kurzem oͤfter eine warnende Stimme gegen sie vernehmen lassen, und ein neues bedenkliches Symptom ist der Wiederbeginn großer Volks⸗Versammlungen unter den arbeitenden Klassen in den Englischen Fabrik⸗Distrikten, wobei die entschiedensten Radikalen den Ton angeben, in der Art wie im Jahre 1832, nur mit dem Unterschiede, daß diese Versammlungen damals bloß gegen die Tories gerichtet waren, waͤhrend sie diesmal sich auch gegen die Whigs kehren. Das Greysche Ministerium wurde durch sie in seinem Bestreben, die Reform⸗Bill durchzusetzen, maͤchtig unterstuͤtzt; das Melbournesche aber findet in ihnen noch eine neue Opposition au⸗ ßer der Toryistischen im Parlamente; seine Nachgiebigkeit ge⸗ gen die letztere wird ihm in jenen Volks⸗Versammlungen nicht weniger zum Vorwurf gemacht wie den Tories ihre Beharr⸗ lichkeit, und eine Veraͤnderung des Ministeriums wurde von dem Chef der politischen Union zu Birmingham als einer der Zwecke bezeichnet, die man in diesen Versammlungen zu ver⸗ folgen habe. Die Aussichten fuͤr die Minister sind daher nichts weniger als angenehm. Bleibt die Munizipal⸗ und Zehnten⸗ Frage abermals unentschieden, so wird O'Tonnell es nicht an Agitation fehlen lassen, um Irland von neuem in Flammen zu setzen. Und wenn auch, was jedoch schwerlich geschehen wird, das Unterhaus sich am Ende in die Amendements des Oberhauses zur 1 Irlaͤndischen Munizipal⸗Billfugte, owuͤrde die Sache dadurch nicht viel anders werden, denn O'Connell wuͤrde mit einer so einge⸗ schraͤnkten Maßregel nicht zufrieden seyn. Nun kommt aber zu den in Irland zu befuͤrchtenden Unruhen noch die Agitation der Englischen Radikalen hinzu, um den Ministern neue Zuge⸗ staͤndnisse abzudringen, zu denen sie theilweise auch von den gemaͤßigteren liberalen Blaͤttern gedraͤngt werden, die zwar nicht mit allen den Forderungen uͤbereinstimmen, welche in der er⸗ waͤhnten Volks⸗Versa zu Birmingham als die fuͤnf Fundamental⸗Artikel rte des Volks aufgestellt wurden, naͤmlich: allgemeines echt, jaͤhrliche Parlaments⸗Wahlen, geheime Abstimmung, Abschaffung des Waͤhlbarkeits⸗Census und Zahlung von Diaͤten an die Parlaments⸗Mitglieder, aber doch einige davon in etwas modifizirter Gestalt in Schutz nehmen, namentlich die geheime Abstimmung, eine Ausdehnung des Stimmrechts und eine kuͤrzere Dauer der Parlamente. In Glasgow und Newcastle hatten schon vor einigen Wochen solche Versammlungen der arbeitenden Klassen stattgefunden; bei weitem die imposanteste war jedoch die, welche gestern zu Bir⸗ mingham unter Anfuͤhrung des Herrn Attwood gehalten wurde. Es sollen sich gegen 200,000 Menschen zu derselben eingefunden haben. In der Stadthalle hatten sich die Zuͤnfte und Gewerke versammelt, und diese zogen von hier in Prozession mit fliegen⸗ den Fahnen nach einem benachbarten Felde hinaus, wo auf einer amphitheatralisch aufsteigenden Anhoͤhe die eigentliche Volks⸗ Versammlung stattfand. Außer den oben genannten fuͤnf Haupt⸗ Artikeln ist auch die Aufhebung der Korngesetze ein Gegenstand, den man sich in diesen Versammlungen zum Ziel gesetzt hat. Wohlfeileres Brod ist natuͤrlich einer der ersten Wuͤnsche der arbeitenden Klassen, und so hatte man denn auch auf eine der Fahnen, die bei der Versammlung in Birmingham entfal⸗ tet wurden, drei Brodte gemalt, ein sehr kleines, mit der Ueber⸗ schrift „Englisches Sechspenny⸗Brod“, ein bedeutend groͤßeres mit der Ueberschrift „Franzoͤsisches Sechspenny⸗Brod“ und ein drittes von riesenhaften Dimensionen mit der Ueberschrift „Rus⸗ fisches Sechspenny⸗Brod“. Herr Attwood erklaͤrte in seiner Rede die Reform⸗Bill fuͤr ein wirkungslos gebliebenes Stuͤck Papier und verlangte eine neue Parlaments⸗Reform; und wenn, meinte er, zwanzig solcher Versammlungen, wie diese, im Lande zu Stande kaͤmen, wenn Manchester, Liverpool, Sheffield und bedeutende Fabrik⸗ und Handelsstaͤdte nicht zuruͤckblie⸗ ben, so wuͤrden diese Versammlungen eine Macht im Lande bil⸗ den, der keine Regierung werde widerstehen koͤnnen.

Die Morning Chronicle schildert den Prinzen Ludwig Napoleon als einen Tollkopf, dessen Gefaͤhrlichkeit sehr uͤber⸗

trieben werde; ein Pariser Korrespondent des „Courier“” meint

jedoch, der Koͤnig der Franzosen werde dies wohl besser zu be⸗ urtheilen wissen, als die „Morning Chronicle“, und es fehle in Frankreich nicht an Leuten, worunter sogar bedeutende Maͤn⸗ ner, die das Schwerdt zu Gunsten eines Napoleon zu ziehen bereit seyn wuͤrden. 1 Von Herrn Urquhart ist eine Schrift uͤber die orientalische Frage unter dem Titel „Geist des Orients“ erschienen. Nach Briefen aus Tampico vom 21. Juni soll der Fran⸗ zoͤsische Gesandte, Baron Deffaudis, vor seiner Abreise aus dem Mexikanischen Meerbusen der Regierung von Mexiko noch ein zweites Ultimatum uͤbergeben haben, des Inhalts, daß, wenn den Forderungen Frankreichs bis zum 3. Juli nicht Ge⸗ nuͤge geleistet waͤre, ein Angriff auf Veracruz erfolgen wuͤrde. 184 stta on r 2 hall. 8n E1141“ iederlande. G Amsterdam, 8. Aug. Dem Handelsblad zufolge, hat der Umstand, daß der Fuͤrst von Ligne auf dem Englischen Dampfboote, mit welchem er bei Vließingen voruͤberkam, auch die Belgische Flagge aufgezogen hatte, in Bruͤssel zu dem Plane Anlaß gegeben, ein Kauffahrteischiff auszuruͤsten, das mit Bel⸗ gischer Flagge bei Vließingen vorbeisegein und die Hollaͤnder gewissermaßen herausfordern soll. Das „Handelsblad“ spricht die Ueberzeugung aus, daß, falls die Belgier es wagen sollten, die Niederlaͤndische National⸗Ehre auf diese Weise beschimpfen

zu wollen, die Regierung wissen werde, die Rechte eines unab⸗

Da das Oberhaus, wie vorauszusehen

(ihres Aufenthalts

““ 928 hängigen Souverains und die Ehre des Volkes auf wuͤrdige Weise zu behaupten. A1“

Bruͤssel, 8. Aug. Der gestrige Abend ist ohne Ruhestoͤ⸗ rung voruͤbergegangen, und die oͤffentlichen Demonstrationen, zu denen die Anwesenheit der Luxemburger Deputirten Veran⸗ lassung gab, beschraͤnkten sich darauf, daß mehrere junge Leute vor dem Gasthofe, in dem dieselben abgestiegen waren, die Brabanconne san⸗ en, und den Ruf: „Nieder mit den 24 Artikeln“ erschallen ließen.

ebrigens scheinen auch die Luxemburger Deputirten absichtlich ein sehr zuruͤckhaltendes Betragen zu beobachten; dieselben ha⸗ ben zwei Einladungen zu Festmahlen abgelehnt. Der Zweck in der Hauptstadt duͤrfte wohl als verfehlt zu betrachten seyn, da die Audienz, um welche sie beim Kriegs⸗ Minister, dem Minister der oͤffentlichen Arbeiten und dem Fi⸗ nanz⸗Minister nachgesucht hatten, ihnen nicht bewilligt worden, weil der Koͤnig schon die Adresse des Provinzial⸗ Rathes em⸗ pfangen habe.

In Folge einer Königlichen Verordnung ist die dem Staat gehoͤrige Muͤnz⸗Sammlung mit der Koͤniglichen Bibliothek ver⸗ einigt worden.

Vorgestern erhielt die Regierung Depeschen vom diesseitigen Gesandten in London, welche sich auf die bei der Konferenz er⸗ oͤffneten Unterhandlungen beziehen.

Gestern fand hier das feierliche germeisters, Herrn Rouppe, statt, dem sich mehrere Abtheilun⸗ gen der Buͤrgergarde, die Geistlichkeit u. s. w. angeschlossen hatten. An dem Grabe desselben wurden mehrere Reden ge⸗ halten.

88 Schweden und Norwegen.

Stockholm, 7. Aug. Der Koͤnig ist gestern, als am Zisten Tage nach seinem ungluͤcklichen Sturz vom Pferde, zum erstenmale wieder in einem Wagen ausgefahren und hat davon keine Unbequemlichkeiten verspuͤrt. In seinem Berichte daruͤber sagt der Leibarzt Sr. Majestaͤt, Herr v. Edholm, daß man, da das Befinden des hohen Patienten fortwaͤhrend nach Wunsch sey, nunmehr die gegruͤndete Hoffnung aussprechen duͤrfe, daß in Folge des Ereignisses vom 6. Juli dem Leben und der Ge⸗ sundheit des theuren Monarchen keine Gefahr mehr drohe, wenn auch noch einige Zeit Vorsicht noͤthig sey und der bishe⸗ rige Verband beibehalten werden muͤsse.

Der Koͤnig hat die vom Hof⸗Kanzler vor kurzem verfuͤgte Einziehung der Zeitungen „Funfzehntes Abendblatt“”, „Neueres Dagligt Alehanda“ und „Freja“ bestaͤtigt, und duͤrfen diese Blaͤtter unter denselben Titeln nicht wieder erscheinen.

Der Kronprinz, begleitet von dem Ober⸗Statthalter, inspi⸗ zirte gestern die Kasernen, in welchen das Grenadier⸗Corps des Leib⸗Regiments so wie das jetzt hier anwesende Uplandsche Re⸗ giment einquartiert sind. Auch das Seraphimen⸗Lazareth und die Kranken⸗Saͤle nahm Se. Koͤnigl. Hoheit bei dieser Gelegen⸗ heit in Augenschein.

Der Staatsrath, Graf Loͤwenhjelm, ist auch ferner mit dem Portefeuille des Ministeriums der auswäͤrtigen Angelegen⸗ heiten beauftragt, da der Freiherr Stjerneld den ihm bewillig⸗ ten Urlaub noch einige Zeit benutzen wird.

Da in den letzten zwoͤlf Tagen die Ruhe der Hauptstadt ungestoͤrt geblieben ist, so hat der Ober⸗Statthalter durch eine Bekanntmachung vom Aten d. M. die Zeit zur Schließung der Hausthuͤren und zur Raͤumung oͤffentlicher Orte bis 11 Uhr verlaͤngert, doch bleiben alle uͤbrigen Bestimmungen der fruͤh er erlassenen polizeilichen Anordnung noch in Kraft.

Hiesigen Blaͤttern zufolge, ist die Frage wegen Zusammen⸗ berufung des Reichstages jetzt, da die Ruhe der Hauptstadt wieder hergestellt ist, bis auf Weiteres ajournirt worden.

Der Staatsrath, Freiherr von Schulzenheim, der sich waͤh⸗ rend der letzten Unruhen auf dem Lande befunden, ist nunmehr wieder in der Hauptstadt eingetroffen.

Den bisher aus den Schwedischen Provinzen eingegange⸗ nen Nachrichten uͤber den Stand der Feldfruͤchte zufolge, scheint derselbe nicht so unguͤnstig zu seyn, als man nach der bisheri⸗ gen Witterung schließen sollte.

Das Schwedische Dampfboot „Malmoͤ“ hat seit kurzem eine regelmaͤßige Verbindung zwischen Malmoͤ und Kopenhagen eroͤffnet und wird spaͤter auch seine Fahrten bis Luͤbeck aus⸗

dehnen.

Die Unterzeichnungen zu Beitraͤgen fuͤr Crusenstolpe’s Fa⸗ milie dauern sowohl hier als in anderen Staͤdten fort. In Boraͤs meldeten sich 60 Unterschriften, meistens dortiger Buͤr⸗ ger. Die Oppositions⸗Blaͤtter fuͤhren dies als einen Beweis an, wie sehr die oͤffentliche Meinung in Schweden fuͤr unver⸗

kuͤmmerte Erhaltung der Preßfreiheit sich ausspreche.

Leichenbegaͤngniß des Buͤr⸗

vr *

Deutschland.

Muͤnchen, 8. Aug. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin ist diesen Nachmittag um 3 Uhr, begleitet von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen, der in verwichener Nacht hier ankam, nach Te⸗ gernsee abgereist. Dem Vernehmen nach wird Se. Majestaͤt der Koͤnig am 16ten d. M. wieder in Muͤnchen eintreffen.

Dresden, 7. Aug. (Hannov. Ztg.) Wir sind hier von der Nachricht 18 uͤberrascht worden, daß die noch in Italien weilende junge Wittwe des Herzogs Max, geborne Prinzessin von Lucca, mit einem Grafen Rossi sich vermaͤhlt hat. Der Gemahl der gefeierten Sonntag ist ein Bruder des Grafen. Ihren Wohnort wird sie demnaͤchst hier haben, und nicht, wie einige Zeitungen erzaͤhlen, in Rom sich heimisch machen. Als Geruͤcht fuͤge ich dieser sicheren Nachricht hinzu, daß von einem Italiaͤnischen Hofe dem Grafen der Herzogs⸗Titel ertheilt wer⸗

den wuͤrde. 1

Stuttgart, 6. Aug. Se. Majestaͤt der Koͤnig sind heute von Wiesbaden hier wieder eingetroffen. IJ. KK. HH. die Prinzessinnen Marie und Sophie kamen am 3ten d. M. von Wiesbaden hierher zuruͤck und sind gestern nach Friedrichshafen abgereist, woͤselbst Ihre Majestaͤt die Koͤnigin mit JJ. KK. HH. den Prinzesinnen Katharine und Auguste bereits am 23sten v. 88 von der nach Ober⸗Italien unternommenen Reise angelangt ind. 1—

Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst von Hessen ist heute, von Gastein kommend, hier eingetroffen.

Hannover, 10. Aug. Se. Majestaͤt der Koͤnig sind heute Morgen zu einem Besuche bei des Großherzogs von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz Koͤnigl. Hoheit nach Neu⸗Strelitz abgereist.

Die hiesige Zeitung bemerkt: „Der bewunderungs⸗ wuͤrdigen Thaͤtigkeit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, welche sich auf alle Gegenstaͤnde erstreckt, wodurch das Wohl der Unterthanen befoͤrdert werden kann, wird die dem hiesigen Konsistorium un⸗ terworfene Geistlichkeit sehr bald die Entstehung einer Wittwen⸗

Kasse zu verdanken haben, wodurch einem seit vielen Jahren dringend gefuͤhlten Beduͤrfnisse endlich wird abgeholfen werden.

* vF“ 2 8

8“

Marburg, 5. Aug. Die Zahl

von denen

und Philosophie gewidmet haben. Kassel der Kaiserl. Tuͤrkische Botschaft Koͤnige der Franzosen, Fethi Pascha, schen Kaiser“”“ ab. Herr von ter, der, wie es rung hierher gekommen ist, seine Aufr Von den

stige Witterung bereits zum Aufbruch

Wegen kein Fremder auf den Namen eines Geschaͤfte treiben soll, hat das Rechne

den die Lager gut assortirt finden.

DHesterrei

Triest, 4.2

**

lug. (Allg. Ztg.)

sind Nachrichten aus Canea vom 20. die Ausfahrt der Aegyptischen Flotte n Meere nicht nur bestaͤtigen, sondern z

2 Korvetten seit kurzem in dem Golfe

Luzern, 3. August. (Tagsatz ihren Sitz wieder ein. gewaͤhlten Landammann Holdener un ker; das Kreditiv derselben, unterzeich

ammann Holdener war Pflicht genommen.

Mehrheit der Tagsatzung sich Franzoͤsische zuzustellen, verainetaͤt uͤberlassen.

wesend. sandten. Eben so einhellig Tagsatzungs⸗Instruction.

Rom, 26. Juli. (Allg. Ztg.) uͤber die Bevoͤlkerung des ganzen Kir rung nichts veroͤffentlicht ward, ist es moͤglich, sie genau anzugeben. Sie auf 2,597,292 Seelen, die so vertheil

Landbesitzer und Ackerbauer

Kuͤnstler und Gelehrte Land⸗ und See⸗Soldaten Welt⸗ und Ordens⸗Geistliche Kinder beiderlei Geschlechts

len, nahm bis zum Jahr 1813 auf 117,882; sti

Geburten stellen sich hier so: in der

Lande 1:110; Sterbefaͤlle 1:97 in d 1:37 (so wird angegeben, doch ist d ein Versehen seyn). In Rom also:

lichkeit ist in Rom im Zunehmen. Decenniums beweisen dies: 825

11“”n

Priester Moͤnche Nonnen Seminaristen..

8 8 5

4938 Obwohl der Kirchenstaat zwei gro

erregende Weise vernachlaͤssigt. dies auch unsinnig uͤbertrieben, und

welche die Schule besuchen. Leo XII.

zu berichten.

Deputirten zu examiniren. Der Mag

Rom

ler, die sich so vertheilen lassen: 1)

Maͤdchen; 3) in Schulen, wo eine 2115 Knaben und 1600 Maͤdchen.

lich im Ganzen auf 4,100,000

der Staats⸗Kasse zu rechnen sind. Paris jaͤhrlich gegen 5 Millionen Fr.

Frankfurt a. M., 10. Aug.

hier eingelaufenen Lloydschen Dampsschiffe

Theil derselben, bestehend aus 2 Linienschiffen, 2

Note dem Stande Thurgau zur et und die Ehre in dieser Sache der Kantonal⸗Sou

dem 6. Mai bis 11. Juli veruͤbten politischen Italien.

Fabrikanten, Kaufleute und Handwerker

schnell, und erreichte im Jahr 1836 die darunter 81, 448 maͤnnlichen, 72,190 weiblichen Geschlechts. Die

burten wie 1:1, auf dem Lande oft noch hoͤher. Die aͤußersten Enden eines

lesen koͤnnen, wie 1:500 herabgesetzt, hoͤchste, was man annehmen kann, noch unendlich niedrig,

bestaͤtigt und hat fortwaͤhrend die M lassen, ohne die staͤdtische Behoͤrde dabei zu befragen. I. giebt es 372 Elementarschulen, 482 Lehrer, 14,099 Schuͤ⸗

2) in unentgeltlichen Elementarschulen 2694

Keine solche Einkuͤnfte fuͤr Almosen als Rom. Fr., wovon 1,900,000 als liche Einkuͤnfte von Fonds, 2,200,0090 als jaͤhrlicher Zuschuß aus Nimmt man dagegen, da

der Studirenden an de

hiesigen Universitaͤt belaͤuft sich in diesem Semester auf 28 sich 80 der Theologie, 92 der Jurisprudenz, 63 me dizinischen und chirurgischen Studien und 22 der Philologis

g. Heute traf hier von er bei Sr. Majestaͤt dem ein und stieg im „Roͤmi⸗

. in Rothschild machte dem Botschaf heißt, in Finanz⸗Angelegenheiten seiner Regie

wartung.

Taunus⸗Baͤdern ist Wiesbaden noch am staͤrksten besucht, doch hat auch in diesem Kurort die seitherige ungzi⸗

genöthigt.

Uebertretung der bestehenden Verordnung, wonng

Hiesigen hier Handet ie und Renten⸗Amt kir

lich mehreren Kontravenienten die gesetzliche Strafe zuerkann Bereits sind viele Meßwaaren eingetroffen. Wolle kommt umf auch in groͤßerer Menge fuͤr die Messe an und die Kaͤufer wer

Man verspricht sich uͤber,

haupt diesmal einen lebhaften Handel in Wolle und Wollen⸗

ch. 2

Mit dem diesen Morge „Baron Stuͤrmer“ Juli angekommen, welche nach dem Mittellaͤndische ugleich aussagen, daß ein Fregatten undz von Suda verweile.

Schweiz.

ung.) In der heutigen

Sitzung nahm eine Ehren⸗Gesandtschaft des Standes Schywyf Ehren⸗Gesandte sind die bereits fruüͤher

d Kantonsfuͤrsprech⸗ Ou⸗ net“volf bem Praͤsidenmn

des großen Raths, Landammann Schmid von Lachen, wurzte abgelesen und sofort der zweite Gesandte, heute noch nicht erschienen), in Eid und

Herr Oetiker (Land⸗

Wie verlautet (berichtet die Zuͤricher Zeitung), wird die wahrscheinlich begnuͤgen, die neue

Beantwortung

Schwyz. Am 1. August war der große Rath ungewoͤhn⸗ lich zahlreich versammelt. Von 108 Mitgliedern waren 82 axn⸗ Nachdem der große Rath sich konstituirt hatte, best tigte derselbe einhellig die bereits ernannten Tagsatzungs⸗Ge⸗ erfolgte die Bestaͤtigung der Amnestie wurde ertheilt fuͤr alle seit

Vergehen.

Da seit dem Jahre 1829 chenstaats von der Regie⸗ schwer, wenn nicht un— belief sich im Jahre 1827 t werden konnten: 1, 176,170 696,803 24,908 21,508 53,484 624,419

Die Bevoͤlkerung Roms betrug im Jahre 1800 153,004 See⸗ allmaͤlig ab und siel in ungeheuern Progressionen

eg dann wieder eben so

Stadt 1:35, auf dem

Lande 1:30; Verheirathungen in der Stadt 1:120, auf dem,

er Stadt, auf dem Lande ies unmoͤglich, hier muß Verheirathungen zu Ge⸗ Die Geist

EE11“ Femtaht.

11““

598

5273 ße und sechs kleinere Uni⸗

versitaͤten besitzt, so ist der Volks⸗Unterricht doch auf Erstaunen Haben Franzoͤsische Bllaͤtter

die Anzahl derer, welche 1:50,

versuchte schon im Jahre

1824 durch eine Bulle (quod divina sapientia docet) zu aͤndern und zu bessern; es erfolgte auch ein Regolamento degli aber keine durchgreifende Abhuͤlfe gewaͤhren konnte. Der Gan welchen hierher einschlagende Berathungen durchmachen muͤssen, ist nicht geeignet, die Sache zu foͤrdern. beraͤth sich mit den respektiven Kommunen, welche Kommunen eine Schule haben und bezahlen kann; das Resul⸗ tat der Berathung hat er an die heilige Congregation in Diejenigen ferner, welche sich um Lehrerstellen bewerben, sind nach dem Konkurs durch die Magistrats⸗Perso⸗ nen der respektiven Kommunen in Gegenwart eines bischoͤflichen

Studj, das Gang,

Der Bischof naͤmlich von den

Rom

istrat waͤhlt, der Bischof

acht, den Lehrer zu c I

in Kinder en 4800; K schul 89

Knaben und 2. Kleinigkeit bezahlt wird, Stadt der Welt hat

Sie belaufen sich jaͤhr⸗ jaͤhr⸗

Einkuͤnste von Fonds zu

bemselben ensethe 3 daß noch 1

uf ist als Rom,

Hoͤhe von 153,687

so bleibt dennoch das

1b

wecke verwendet, daß die Stadt selbst 5 ½ Millionen Millionen aus freiwilligen Beitraͤgen nd bedenkt man dann, daß Paris 5mal so stark bevoͤl⸗ so spendet Rom doppelt so viel fuͤr die Armen Dies glaͤnzende Resultat aber sindet in der Wirklich⸗ Kontrast, eine fast ironische Widerlegung. In Welt giebt es mehr und unverschäͤmtere Arme als in Rom; kein Strich in Italien ist so unsicher als der Agro⸗Ro⸗ L;. Im Fruͤhjahr dieses Jahres (daruͤber koͤnnen die Fakta eigebracht werden) verging kein Tag, ja in einigen Tagen nine Stunde, daß nicht am hellem Tage von Civita⸗Castellana sis Rom gepluͤndert wurde. Hier muß man auf arge Maͤngel nder Administration dieser Fonds oder auf eine sehr vernach⸗ issiagte Volksbildung wahrscheinlicher auf beides zuruͤck⸗

chließen.

als Paris. eit einen argen

teinem Orte der

Budget des Kirchenstaats. FsEsöhes 3,280,000 Scudi vandsteuerꝛc. . u ... 3,280,000 Scudi. esgas Dogane, Taxen auf Lebensmittel 4,120,000 „»

Stempel und Register 550,000 » 488 250,000 »

1,100,000 »

DHavon abgezogen die Administration dieser Zweige mit 2,220,000 »

7,080,000 Sec

Ueberschuß

Ausgaben. 8

aie den heiligen Palast, fuͤr das Kardinal⸗

2Kollegium, Congregation aus auswaͤrti⸗ en Missionen . . . . . . .

Heffentliche Schuld

Staats⸗Ausgaben.

zustiz und Polizei

500,000 Scudi . 2,680,000 » 530,000 920,000

effentlicher Unterricht, schoͤne Kaͤnste u. Handei 110,000 » Kohlthaten . . . . . . . . . . . . Heffentliche Bauten, Reinigung und Beleuch⸗

280,000 »

2

580,000 » .1,900,000 » 290,000 »

44,000 » 100,000 »

Summe 7,934,000 Scudi 7,080,000 »

854,000 Scudi.

tung Roms . . . . . . nien⸗Truppen und Carabiniere. 3 nderes Militair, Sanitaͤt und Marine. deffentliche Feste und Extra⸗Ausgaben. Reservirte Fonds . . . . . . .

Davon die. Giebt ein Desizit von

Spanien.

Madrid, 1. August. Die ministerielle Krisis dauert noch ort, und es fehlt natuͤrlich nicht an Verzeichnissen von Kandi⸗ aten fuͤr ein neues Kabinet. Der neue Franzoͤsische Botschaf⸗ rist sehr thaͤtig, und man will wissen, er habe großen Ein⸗ zuß bei Hofe.

Die ganze Reserve⸗Armee waͤre beinahe vergiftet worden. der General Narvaez hatte naͤmlich in einer Stadt der Nancha fuͤr seine Truppen 3000 Rationen Wein requtrirt, die, die sich gluͤcklicherweise noch zur rechten Zeit ergab, vergiftet haren. Funfzehn Personen, die an diesem Verbrechen Theil nommen hatten, wurden sofort erschossen.

Spanische Graͤnze. Vom 4. August wird berichtet: Espartero ist, nachdem er 25 Tage lang Estella mit einem ngriffe bedroht hat, mit seinen Truppen nach Calahorra mar⸗ hirt, von wo aus er sowohl den General Oraa unterstuͤtzen, g Castilien decken kann. Don Carlos ist darauf am 30. Juli on Estella nach Segura abgegangen, wo er am 2. August noch ar und von wo er sich, wie es heißt, nach Oñate begeben will.“

Die Sentinelle des Pyréndes vom 4. August mel⸗ t, daß der Karlistische Chef Balmaseda an der Spitze von 90 Mann am 22. Juli die Stadt Cuellar in Alt⸗Castilien genommen habe.

Einem Schreiben aus Bilbao zufolge, hat Don Carlos

e Ausruͤstungen sechs bewaffneter Trinkaduren befohlen, die

den Biscayischen Haͤfen stationirt werden und gegen alle Han⸗ ssschiffe, die sich der Kuͤste naͤhern, kreuzen sollen.

Tuͤrkei.

Konstantinopel, 25. Juli. (Wiener Bl.) Der ehe⸗ alige Groß⸗Admiral Tahir Pascha ist an Ahmed Fethi Pa⸗ 's (Tuͤrkischen Botschafters am Franzoͤsischen Hofe) Stelle m Muschir von Aidin ernannt worden. Der Kadiasker von natolien und Praͤsident der Sanitaͤts⸗Kommission, Abdul⸗hak sendi, ist dieser letztern Stelle enthoben und darin durch Na⸗ ik Pascha ersetzt worden. Unter den in letzterer Zeit hier etroffenen wohlthaͤtigen Einrichtungen verdient die vor küurzem erfügte Aufhebung mehrerer Steuern erwaͤhnt zu werden, die n inneren Handel belasteten, und die namentlich bei der Ein⸗ hr von Holz, Kohlen und Fruͤchten an den Ihtißab⸗Nasiri trichtet werden mußten. Auch duͤrfte die Tamga oder Stem⸗ esteuer binnen kurzem gaͤnzlich abgeschafft werden. Diese Naßregeln machen auf die Bevoͤlkerung der Hauptstadt den

zinstigsten Eindruck und selbe wird sich nun den zu erlassenden

erordnungen zur Verhuͤtung der Pest desto williger unter⸗ erfen. Der Pulverthurm bei Azadli war in der Nacht vom isten d. M. nahe daran, in die Luft zu springen. Gluͤcklicher⸗ eise beschraͤnkte sich die Explosion auf zwei Pulverfaͤsser, wobei ber acht Menschen theils ihr Leben einbuͤßten, theils beschaͤdigt urden. Berichten von den Dardanellen zufolge, war die uͤrkische Flotte, unter dem Kommando des Kapudan Pascha, in 19ten d. M. in den Archipel ausgelaufen.

Wiener Briefe berichten von der Montenegrinischen Gränze vom 20. Juli. „Zwischen den Montenegrinern und en Tuͤrken in Herzegowina ist ein Waffenstillstand abgeschlossen porden, kraft dessen dort Alles in dem gegenwaͤrtigen Stande erbleibt, der Bezirk von Grahowo wieder seiner fruͤhern Ab⸗ sabenfreiheit genießt, die Montenegriner ihren Raub behalten, nd dagegen sich jeder fernern Feindseligkeiten gegen Herzego⸗ pina zu enthalten verpflichten. Die den Kriegszuͤgen bloßge⸗ telt gewesenen Gegenden erschallen von lautem Jubel uͤber die oömit wieder gewonnene Ruhe und Sicherheit. Dagegen hat bie kriegerische Ungeduld die Montenegriner wieder gestachelt, auf einer andern Seite ihr Gluͤck zu versuchen; dießmal aber nd sie mit bluttriefenden Koͤpfen heimgeschickt worden. Laͤn⸗ sere Zeit schon war naͤmlich fuͤr den bekannten letzten Frevel der Podgoritzaner ein Einfall in das Paschalik von Scutari pro⸗ ektirt, und nachdem bei Grahowa Friede gemacht war, so hielt nan diesen Zeitpunkt zur Aus r. des Projektes fuͤr den ge⸗ ignetsten. Ein betraͤchtliches Corps Montenegriner sammelte sich hinn nach in Kuesi, von wo aus der Einfall bei Clementi geschehen sollte. 9 die Clementiner hatten von dem ihnen drohenden Besuch Kunde erhalten, und sich zum Empfange desselben in aller Stille

8

929

bestens vorbereitet. Die Montenegriner marschirten eben in vöͤlliger Sorglosigkeit durch einen Engpaß an der Graͤnze, als die Clementiner ploͤtzlich uͤber sie hersielen, und in dem er⸗ schrockenen Haufen ein ziemliches Gemetzel anrichteten; 70 Montenegriner sollen erschlagen, die uͤbrigen in die Flucht ge⸗ jagt worden seyn. In Scutari sind dieser Tage ein Dutzend Montenegriner Koͤpfe von den Clementinern unter unbeschreib⸗ lichem Jubel oͤffentlich herumgetragen worden, und der Pascha von Scutari hat die Traͤger derselben, so wie die Haͤuptlinge der Clementiner, welche den Angriff geleitet haben, fuͤrstlich belohnt. Die Clementiner sind dadurch in große Aufregung gerathen, und es heißt, sie seyen entschlossen, den kleinen Krieg gegen Montenegro so lange fortzusetzen, bis sich die Pforte im Stande saͤhe, noch einmal einen Hauptschlag gegen die unruhigen Montenegriner zu versuchen. Auffallend ist, daß, waͤhrend so der Krieg auf der Graͤnze sich mehr und mehr belebt, der Russische Hauptmann Kowalewski im In⸗ nern von Montenegro eifrigst bemuͤht ist, das Land in allen Theilen kennen zu lernen, sich von seinen Erzeugnissen und Kraͤften, besonders aber von seinen Beduͤrfnissen Kenntniß zu verschaffen und den Vladika mit gutem Rathe zu unterstuͤtzen. Er soll sich dabei fast unverholen als Agent der Russischen Re⸗ gierung benehmen, und nicht unklar zu verstehen geben, daß die neuesten Russischen Unterstuͤtzungen von ihm veranlaßt wor⸗ den seyen. In den letzten Tagen hat wieder ein Schiff aus Odessa mit 25,000 Stoja Getraide fuͤr Montenegro an der Dalmatischen Kuͤste angelegt. Die Oesterreichische Graͤnz⸗Re⸗ gulirung schreitet nunmehr wieder, jedoch langsam, vorwaͤrts. Der Vladika bemuͤht sich, gegen Oesterreich stets die groͤßte

Zuvorkommenheit zu zeigen, was mit seinem Plane, den Tuͤr⸗

ken weiß zu machen, er erfreue sich Oesterreichischer Unterstuͤz⸗ zung, zusammenhaͤngt. Kuͤrzlich wurde der Platz Dagagl von Hesterreich armirt, und sogleich war unter den Tuͤrken das Ge⸗ ruͤcht verbreitet, es sey zum Schutze Montenegro's geschehen, was vielleicht gerade das Gegentheil von dem zu Grunde lie⸗ Aeg ypten. Alexandrien, 17. Juli. (Allg. Z.) Man erfaͤhrt so eben, daß eine Englische Escadre sich den Zööaneülen genaͤhert habe. Eine Franzoͤsische Flotte unter dem Admiral Gallois ist zwischen Cypern und Syrien, die des Pascha ist ganz ausgelaufen, und begiebt sich nach der Syrischen Kuͤste. Man erwartet hier Franzoͤsische Kriegsschiffe. Der Pascha befindet sich noch in seinem Serail, hat aber das Nil⸗Dampfschiff kommen lassen, um auf alle Faͤlle bereit zu seyn. Gestern ist sein Dampfschiff, das die Reise nach Konstantinopel unter Toskanischer Flagge machte, wieder zuruͤckgekommen und wird von jetzt an unter i eigenen, die bald die gruͤne Flagge von Mekka seyn wird, egeln. b

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1.

Ostindien.

Ueber die von Bombay abgegangene Expedition und ih⸗ ren wahrscheinlichen Zweck theilt die Allgemeine Zeitung folgende Angaben nebst einigen den Hafen Abuschir betreffenden Nachrichten mit: „Der General⸗Gouverneur von Ostindien hat auf Nachrichten von dem unsicheren Zustande von Persien das Dampfschiff „Semiramis“ mit einigen hundert Mann Truppen von dem Marine⸗Bataillon nach Abuschir im Persi⸗ schen Golf geschickt, was natuͤrlich zu einer Menge von Bazar⸗ Geruͤchten Veranlassung gegeben hat. Man sagt, daß die Ex⸗ pedition bestimmt sey, eine Diversion gegen die Persische Expe⸗ dition nach Herat zu bilden, daß sie nicht nur Abuschir, sondern eine Insel im Persischen Golf (nach den Einen Bahrein, nach den Anderen Karedsch) besetzen soll, als ob einige hundert Mann eine Armee waͤren, mit der man den Krieg erklaͤren koͤnnte. Das Faktum ist, daß der Englische Resident in Abuschir eine Verstaͤrkung seiner Eskorte verlangt hat, da er bei den Unruhen in Persien und bei der immer zum Pluͤndern geneigten Nachbar⸗ schaft der Arabischen Staͤmme fuͤrchtet, daß er die Interessen des Englischen Handels nicht hinreichend beschuͤtzen koͤnne. Ostin⸗ dien's Handel mit Persien hat in den letzten Jahren sehr zu⸗ genommen, und waͤhrend fruͤher im ganzen Jahre kaum zwoͤlf bis vierzehn Schiffe in Abuschir ankamen, sieht man egenwaͤr⸗ tig oft eben so viele zu gleicher Zeit dort im Hafen. Das Gou⸗ vernement der Stadt und Provinz ist in Haͤnden der halb Ara⸗ bischen Familie des Scheich Abdurresul; der Vater des gegen⸗ waͤrtigen Scheich wurde im Jahre 1832 auf Anstiften des Prin⸗ zen von Schiras ermordet, als er von einer Reise in die Wuͤste zuruͤckkam, und seitdem herrscht natuͤrlich großes Mißtrauen ge⸗ gen die Persische Regierung, und nichts als die große Schwaͤche der letzteren hat sie gehindert, dem Zustande von halber Unab⸗ haͤngigkeit der Familie des Gouverneurs ein Ende zu machen. Denn dieser begnuͤgt sich, von Zeit zu Zeit einen Tribut an Schiras zu bezahlen, wenn er keinen Vorwand hat, ihn zuruͤck⸗ zuhalten, d. h. wenn er einen Ueberfall von den Persern fuͤrch⸗ tet, denn an Vorwaͤnden fehlt es ihm nie. Er erhebt die Zoͤlle nach altem Gebrauch und Tarif; sie sind, wie alle Orientalischen Zoͤlle, eigentlich nicht hoch, und betragen selten mehr als fuͤnf Procent des Werths, aber die Art, sie zu erheben, macht sie unertraͤglich laͤstig. Denn der Gouverneur hat die Gewohnheit, was ihm von den eingefuͤhrten Waaren ansteht, zu behalten und selbst damit Handel zu treiben, waͤhrend er den Preis nie bezahlt, sondern ihn an den kuͤnftig zu bezahlenden Zoͤllen ab⸗ zuziehen verspricht.“ * 8

Naumburg, 7. Aug. Wollmarkt. Waͤh⸗ rend der Petri⸗Pauli⸗Messe sind hier 377 Ctr. Wolle zu den Preisen von 65— 75 Rthlr. verkauft worden. Diese Quanti⸗ taͤt wuͤrde weit groͤßer gewesen seyn, wenn nicht die hiesigen Wollhaͤndler schon vor dem Wollmarkte die in der Naͤhe liegen⸗ den Ortschaften und Ritterguͤter bereist und an Ort und Stelle die Wolle aufgekauft haͤtten.

Koͤln, 12. Aug. Alte Bau⸗Denkmale. Die Staats⸗Zeitung hat in Nr. 183 unter der Rubrik Vaterlaͤn⸗ dische Alterthuͤmer die großartigen Wiederherstellungs⸗Bau⸗ ten besprochen, welche an dem Dom in Koͤln und an der Al⸗ tenberger Kirche im Koͤlner Regierungs⸗Bezirk, dort zum bei weitem groͤßten Theil, hier ganz auf Kosten des Staats aus⸗ gefuͤhrt worden sind, auch zeigen die in Nr. 218 aus Koͤln mit⸗

etheilten Nachrichten uͤber die theils vollfuͤhrten, theils beab⸗ ichtigten Wiederherstellungen des Rathhaus⸗Portals, der Lich⸗ hofs⸗Pforte u. s. w., daß es die staͤdtische Behoͤrde von ihrer Seite eben so wenig an Sorgfalt fuͤr die Erhaltung alter Bau⸗ Denkmale fehlen laͤßt. Nichtsdestoweniger wird in einem Arti⸗ kel der Koͤlner Zeitung vom 9ten d. M. Nr. 221 üͤber den wei⸗ teren Ausbau des dortigen Doms nach dem Urplan zu demsel⸗ ben gesagt: „Koͤln und die ganze Rhein⸗Provinz werden den

zur Bewerbung um den

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tiesgefuͤhlten Wunsch in Erfuͤllung gehen sehen, daß man fürder

von Seiten der Behoͤrden 12 zur Erhaltung oͤffentlicher Mo⸗-⸗: numente thue, mit groͤßerer Sorgfalt, als bisher, die histori’-: schen Denkmale der Heimath beachte; denn e. kehren die unzaͤhligen Rhein⸗Reisenden weniger unserer Neubauten wegen bei uns ein, als um der Ansicht der uns gluͤcklicherweise uͤbrig⸗ gebliebenen alten willen.“ Aber abgesehen davon, daß die Rheinlaͤnder ihre vorzeitlichen Monumente besser zu schaͤtzen wissen, als daß ihnen an der Erhaltung und Wiederherstellung derselben bloß deshalb gelegen seyn sollte, um Reisende anzu⸗ locken, so werden namentlich die Bewohner von Koͤln schwerlich geneigt seyn, um den Preis alles dessen, was die Stadt durch neue Gebaͤude und andere Verbesserungen seit 25 Jahren ge⸗ wonnen hat, den unmittelbar vorhergegangenen baulichen Zu⸗ stand derselben zuruͤckzukaufen, wenn ihnen die Moͤglichkeit einer solchen Wahl gegeben werden koͤnnte.

Vervollständigte Zusammenstellung der Wollmäͤrkte.

Wir haben in Nr. 190 bereits eine Zusammenstellung der Wollmaͤrkte im Preußischen Staate, soweit das Resultat bis dahin zu unserer Kenntniß gekommen war, gegeben. Theils sind uns aber seitdem Ergaͤnzungen und Berichtigungen zuge⸗ gangen, theils haben noch mehrere Maͤrkte stattgefunden, und theils wollen wir dies Verzeichniß auch die Stelle eines Regi⸗ sters vertreten lassen (wie wir auch fuͤr viele andere Gegenstaͤnde dergleichen Zusammenstellungen zu diesen und anderen Zwecken zu geben gedenken): weshalb wir denn auch die fruͤheren An⸗ gaben hier wieder mit aufgenommen haben. Auch sind sie in anderer Weise nach den Provinzen und nach der Quantitaͤt der Wolle geordnet.

Bei den verschiedenartigen Betrachtungen und Folgerungen, die bei dergleichen statistischen Angaben von den kundigen Lesern gemacht werden, ist aber manche Vorsicht ESer; So z. B. duͤrfte hier nicht der Schluß von der Menge der Wolle auf die Production der Provinz so unbedingt und allgemein gemacht werden, denn bald ist die Art des Verkaufs noch in einigen Provinzen auf anderem Wege uͤblich, wie z. B. am Rhein, bald werden auch an einzelnen Orten weiter umher, als bloß aus der Provinz, die Zufuhren bewirkt u. s. w. Wo runde Zahlen stehen, da gilt das so viel wie „ungefaͤhr“, indem uns die genauen nicht zugegangen sind. Die Summe der hier angegebenen Wolle laͤßt sich in runder Zahl auf 175,000 Centner setzen, die, zu einem Durchschnittspreise von 60 ir. gerechnet, ungefaͤhr 10 Millionen Thaler betragen wuͤrden.

————— Preis in Nr. der St. Ztg.

9 8 F In der Provinz Tage. Centner. Thalern. ———— —————

Brandenburg, in Spremberg... » Landsberg a. W. Berlin

141. 159. 169. 201. 208.

48— 67 35 95 ¹)

4220 11,838 ¹) 50,000 9,500 331 2085

14. 15. Mai 5—- 9. Juni 19 23. Juni 8 Nansfurt a. O. 9. u. f. Juli » Kottbus 2o. 21. Juli

zusammen.. Schlesien, 25. Mai

in Brieg »„Schweidnitz.25. 26. Mai „» Breslaukg. zusammen Pommern, in Stralsund..

„Stettin.. zusammen

Posen, in Posen 60 110 160. 61. Mütel: S55 67. 60. Sachsen, in Naumburg 2 j u. f. 377 65— 75 197. 224. Magdeburg 2 7,332 40.110 177. 193. zusammen 7,716 Mittel: 75 Preußen, in Königsberg.. 7,379 2 7 Westphalen, in Paderbornü..

156. 149. 153.

187 4,040 53,000

57,227

18 ½ 140 Mittel: 79 45— 70 40 110 NMel: 75

168. 164 67.

7. 8. Juni 14 16. Juni

2,600 16,076

18,076

10,000

30 90 Rhein⸗Pro⸗ 1 vinzen. 1 18

Mittel: 52

2,405

8 Wissenschaft, Kunst und Literatur. vn

Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaf⸗ ten am 6. August beendigte Herr Breschet seinen Bericht über die onthyonschen Preis eingegangenen Schrif⸗ ten. Die Kommission schlägt vor, einen großen Preis auszusetzen für eine Abhandlung, worin entweder erwiesfen wird, daß die Impfung der Kuhpocken nur temporair schützt und nach Verlauf einiger Jahre wiederholt werden muß, oder daß die Impf⸗Materie sich mit der Zeit verschlechtert und es daher nöthig sey, zu den ursprünglichen Kuh⸗ pocken zurückzukehren. Herr Dumas theilte im Namen der Kom⸗ mission für Phpysiologie die für 1840 bestimmte Preis⸗Aufgabe mit; es sollen nämlich durch eine Reihe genauer Beobachtungen die physi⸗ schen, chemischen und organischen Veränderungen nachgewiesen wer⸗ den, die das Ei der Vögel und der Batrachier während der Brüte⸗ zeit erleidet. Herr Arago machte fernere interessante Mittheilun⸗ gen über den Artesischen Brunnen im Schlachthause von Grenelle in Paris. Der jetzt etwa 410 Metres tiefe Brunnen war bisher nur auf 150 Met. mit Röhren versehen und man hielt es fast für unmöglich, die Röhren noch tiefer hineinzubringen; Herr Mullot hat indeß alle Schwierigkeiten überwunden und die Röhren haben bereits eine Länge von 310 Met. Eben so d. es ihm, den Löffel, der sich vor einigen Tagen von der Bohrstange löste, glücklich heraufzubringen. Herr Maraviglia übersandte ausgezeichnet schöne Proben von dem auf Sicilien vor⸗ kommenden gediegenen Schwefel. Die Akademie erhielt eine von Herrn Rayard verfaßte Abhandlung über den Donner und das Gewitter. Herr Ravard will bemerkt haben, daß das Getöse des Donners von der Gestalt des Blitzes abhängig sey und daß die Zick⸗ zackform des letzteren durch das Relief des Bodens bestimmt werde. Er beschreibt auch eine neue, angeblich sehr kräftig wirkende Elektrifir⸗ Maschine von seiner Erfindung. Bekanntlich lassen unpolirte me⸗ tallische Oberflächen die Wärme leichter entweichen, als polirte. Herr Melloni ist jedoch der einnng. daß die glatte oder rauhe Beschaf⸗ fenheit der Oberfläche bei der Ausstrahlung der Wärme ganz unwe⸗ sentlich sey, daß vielmehr Alles von dem Molekular⸗Zustande des

1) Diese Zahlen sind nach einer späteren genaueren Angabe in dem Amtsblatt der Regierung zu a. d. O. Nr. 31 berich⸗ tigt. Als Ergänzung zu unserer Angabe in Nr. 163 entlehnen wir von da auch noch: Es waren darunter Mittelwolle zu 60— 70 Rthlr. 7636 Ctr. und feine Mittelwolle zu 75 80 Rthlr. 2872 Ctr.

2²) Die Preise sind nur „als etwas geringer, als in Berlin“ an⸗

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