1838 / 241 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

meise derselben vollkommen zufrieden ist und ihnen die Rechte

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Chronicle wird die

Zahl der in Abuschir gelandeten Britischen Truppen auf

2000 angegeben und die Vermuthung daß dies wohl nur die erste Division des Expeditions⸗ orps gewesen seyn moͤchte. Andere Berichte geben die Staͤrke der Landungstruppen auf 6 8000 Mann an. Herr Macneill, der Britische Botschafter am Persischen Hofe, war am 25. Juni in Musched angekommen und wurde am 20. Juli zu Teheran erwartet, von wo er sich nach Bajazid begeben wollte. Alle Englische Offiziere in Persischen Diensten schickten sich an, dem Botschafter zu folgen. Die Belagerung von Herat wurde noch immer fortgesetzt, angeblich unter Leitung des Russischen General Simonitsch, man glaubte aber, daß der Schach sich dennoch binnen kurzem genoͤthigt sehen werde, sein Unterneh⸗ men weil die Garnison von Herat einen sehr ener⸗ gischen Widerstand leistete und kuͤrzlich auch von Seiten einiger Turkomanen⸗Staͤmme eine Diversion zu ihren Gunsten statt⸗ gefunden hatte⸗

Da man v besorgt, daß Mexiko und Buenos⸗Ayres zur Ausgabe von Kaper⸗Briefen gegen Frankreich ihre Zuflucht neh⸗— men moͤchten, so wurde schon vor einigen Tagen bei Lloyd’s die Verassekurirung eines von Havre nach New⸗Orleans bestimm⸗ ten Schiffs verweigert, weil dasselbe aus Versehen als ein Fran⸗ zoͤsisches bezeichnet worden war. Als man jedoch erfuhr, daß das Schiff ein Amerikanisches sey, wurde ohne alles Bedenken die Assekuranz zu 40 Shilling pCt. Praͤmie bewilligt. Waͤh⸗ rend die vorletzten uͤber New⸗York in Liverpool eingegangenen Nachrichten aus Mexiko die Bewohner dieses Landes als in 8 8 voͤllige Unthaͤtigkeit versunken schilderten, versichern dagegen die lichen Hoch auf das Wohl unseres Koͤnigs. letzten auf direktem Wege hier eingetroffenen Berichte, die zwar Koͤnigl. Kommissarius, dessen Geschaͤftsthaͤtigkeit man allgemei um zehn Tage aͤlter sind, aber zuverlaͤssiger scheinen (s. den Art. anerkennt, den Abgeordneten das Abschiedsdiner. Heute un Mexiko im gestrigen Blatte der St.⸗Z.), daß die Mexikaner morgen verlassen dieselben unsere Stadt. sich aufs Aeußerste ruͤsteten, daß man auf's thätigste damit be- dem Schlusse der diesjaͤhrigen Diäͤt. schaͤftigt war, das Kastell San Juan de Ulloa in den bestmoͤg⸗ lichen Vertheidigungs⸗Zustand zu setzen, daß die Jarochos (so zu leugnen, daß die heißt die niedrigste Volksklasse) und Handwerker der Kuͤste als Städte⸗Ordnung, der Miliz organisirt worden seyen, und daß man ein Truppen⸗Corps von 3000 Mann aus der Stadt Veracruz nach der Kuͤste hin⸗ abgesandt und es in Jalapa und Preote einquartiert habe. Kleinen Fahrzeugen soll es uͤbrigens von Zeit zu Zeit immer noch gelingen, die Blokade zu durchbrechen und den Verkehr der unbedeutenden Haͤfen Mexiko's mit New⸗Orleans und Ha⸗ vana zu vermitteln.

ach Privatbriefen aus Montevideo ging ruͤcht, daß die Regierungstruppen von denen des Chefs Fructuoso Ribeira gäͤnzlich geschlagen und zersprengt wor⸗ den seyen, und man hoffte, daß dies, wenn es sich bestaͤtige, zur Wiederherstellung der Ruhe in jener Republik beitragen wuͤrde.

Gestern war in London und der Umgegend sehr stuͤrmi⸗ sches Wetter, wodurch unter den Schiffen auf der Themse viele Verwirrung angerichtet wurde. Eine Zeit lang war der Sturm so heftig, daß die Dampfboͤte auf dem Flusse ihm kaum die Spitze bieten konnten, die kleineren Fahrzeuge aber gar nicht Fegen ihn anzukommen vermochten. Nachmittags wurde das

Wetter etwas ruhiger.

I1I1“ u Niederlande. à2 öa’“ b .in Szxn; Aus dem Haag, 25. Aug. Se. Majestaͤt der Koͤnig ha⸗ ben das Octroi der Riederlaͤndischen Bank, welches bis zum 31. Maͤrz 1839 lautete, auf 25 Jahre weiter, also bis zum

uͤberhaupt mehr als veranschlagt worden war. wein⸗Abgabe fiel geringer aus, indem sie nur Schill. eintrug.

Herr Bjerregaard, dieser

diesen Tagen zum Beisiktzer des Hoͤchstengerichts ernannt wo den, nachdem er die einigen Jahren hat unter dem Muse dieses vielseitig gebildeten

Der Danische Dichter sich gegenwaͤrtig,

Drange juridischer Geschaͤfte d Mannes geschwiegen.

gen. Wiewohl die Mehrzahl nicht aus wissenschaftlich gebildeten doch aͤhnliche Vorschlaͤge und Versuche bisher an dem gesunde Sinne des Volkes gescheitert. Die Blicke unserer Paͤdagoge sind hauptsaͤchlich auf die Saͤchsischen und Preußischen Schule

man auch hier zu Lande keine Veraͤnderung vornehmen.

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Daͤnemark.

a Schleswig, 27. August. ETE“ am Sonnabend Abend um 11 Uhr ihr diesmaligen Sitzungen, nachdem der Koͤnigl. Kommissarius un

erregen werden, wenn den Staͤnden mehr Zeit zur Berathung heiten verstattet waͤre, die Antraͤge in Betreff nung und namentlich in ausgefuͤhrt seyn muͤssen. 2 V stimmig die Trennung des Schleswig⸗Holsteinschen Finanzwesen dort das Ge⸗ Insurgenten⸗ position des Abg. Lorenzen von Hadersleben, Majoritaͤt am 23. Juli noch In der letzten Sitzung hat noch, auf den von Rumohr, sich eine Majoritaͤt fuͤr eine freiere Stellung de Bekenner des s

obwohl sich di

mosaischen Glaubens ausges

Sprache kam. T111“ Deutschland.

Muͤnchen, 25. Aug. Namenstag unsers Koͤnigs, zu Breitenbrunn am Ammersee

festlichsten hier in der Hauptstadt, die noch in fernen Jahr hunderten mit ihren Kunstschaͤtzen die Nachwelt an Koͤnig Lud wig's goldene Zeit mahnen wird. Imposant war der Militair Gottesdienst, wo die diesmal kompletten Regimenter der Linie 31. Maͤrz 1854, verlaͤngert. so wie die Landwehr, bei Mangel an Platz in der Kirche, au Aus allen Staͤdten des Reiches gehen Berichte uͤber die den Straßen paradirten, und wo (heute zum erstenmal) in der herzliche Feier des gestrigen suͤnfundzwanzigjaͤhrigen Jubelfestes der Regierung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ein. Akt des Knieens stattfand. lich an diesem Tage, Sitzung der Akademie

ten, wo nach einem einleitenden, auf die Feier des Tages zuͤglichen Vorwort des Vorstandes, der Professor Dr. Steinheil eine

Amsterdam, 25. Aug. Der Handel am Getraidemarkt blieb in der letzten Woche anfangs sewohl in Weizen als Roggen steckend, weil die Inhaber ziemlich allgemein sehr boch hiclten; nach⸗ dem nun einige neue Zufuhren von Polnischem Weizen angekommen, wurden bei fortwährendem Mangel an Versendungs⸗Ordres niedri⸗ gere Gebote, und zwar nabe genug von 20 Fl. pro Last getban und auch angenommen; so ist bezahlt für unter Schloß liegenden 129 pfünd. schönen bunten Polnischen Weizen 325 Fl., 128pfünd. rothbunten Kö⸗ nirsberger 305 Fl., 127pfünd. Norder 283 Fl. Verbraucher kamen, da sie sich kürzlich gut verschen hatten, weuig zu Mark;e und konn⸗ jen cbeufalls billiger kaufen; sie zahlten für 127pfünd. Rostocker Wei⸗ zen 295 Fl., 129pfünd. Rbeinischen 308 Fl., 129pfünd. Polnischen retbbunten 320 Fl. Roggen wurde erst auf vorige Preise gebalten und blieb desbald ohne Umsatz, bis gestern die Besitzer sich endlich bequemten, niedriger abzulassen; man zablte dann bei Partieen für 120. 121pfund. Preußischen in Entrepet 215.218 Fl., im Konsumpt üör 118. 119pfünd. Preußischen 215.218 Fl., 120 pfünd. Münsterschen 215 F. Ju unter Schloß liegendem Weizen war gestern, vermuih⸗ lich weil wir diese Woche wieder viele heftige Regenschauer hatten, wieder mehr Handel bei ctwas böberem Preise; bei größerer Wahl dürste der Umsatz indeß noch wichtiger geworden sevn: 130pfünd. weißbumter Polnischer Weizen galt 342 Fl., 128. 129pfünd. bunter. 8 dte 315.320 Fl., 130pfünd. Rheinischer 318 Fl. Gerste und Hafer seinem Gute 1 bliehen unbeachtet. Die Einaangs⸗Zölle dieses Monats sind auch für mit Anschwellung dieses Eingeweides ben September festgesetzt, mit Ausnahme derjenigen für Haser, wel⸗ Folge, und hoͤchst erschoͤpft, abgezehrt, cher von 30 bis 22 ½ Fl. pro Last ermäßigt ist. machte er diese Reise von 21 Meilen in sechs Tagen und starb,

Schweden und Rorwegen. I nachdem er unterweges schon Anfaͤlle von Lungenlaͤhmung ge⸗—⸗

Stockholm, 24. Aug. Die Gastvorstellungen der Fran⸗ zoͤsischen Schauspieler⸗Gesellschaft aus Berlin haben am 1d. auf dem Koöͤnigl. Theater begonnen und großen Beifall ge⸗ zrnotet. Die Franzoͤsischen finden gemeinschaftlich mit den Die hiesige Zeitung enthaͤlt folgende Berichtigungen: Schwedischen Vorstellungen statt, und es wird daher an Einem 1) Wenn in Nr. 200 des Hamburgischen unparteiischen Korre⸗ Abend immer in beiden Sprachen zugleich auf derselben Buͤhne spondenten von Hannover aus gemeldet worden ist, daß der Professor gespielt. Knigin, so wie der Kronprinz und die Kron⸗ Schoͤn in Breslau einen Ruf nach Goͤttingen an die Stelle priazessin haben das Franzoͤsische Schauspiel bereits mehrere von Gervinus angenommen habe, so ist diese Nachricht voͤllig Mal besucht. u . ungegruͤndet, da aus zuverlaͤssiger Auelle die Versicherung er⸗ 1 Die Staats⸗Tidning hat in Bezug auf die von den theilt werden kann, daß die Regierung gedachten Professor an Opocsitionsblaͤttern angefochtene buͤrgerliche Gleichstellung der die Universitaͤt Goͤttingen nicht berufen habe. 2) In der an⸗ Zuden in Schweden alle gutachtlichen Acußerungen der am gefuͤhrten Nummer des Hamburgischen unparteiischen Korrespon⸗ meisten bei dieser Frage betheiligten städtischen Behoͤrden ver⸗ denten ist ferner mitgetheilt, daß der in Nr. 191 der Hanno⸗ öffentlicht. Es geht daraus hervor, daß man an solchen Orten, verschen Zeitung enthaltene Artikel (uͤber die beschraͤnkte Mo— wo die Juden zahlreicher angesiedelt sind, namentlich in Go⸗ narchie nach ihren Rechten und Pflichten), dem Vernehmen thenburg und Siockholm, mit der sittlichen und ruhigen Lebens⸗- nach, aus der Feder des Geheimen Kabinetsrathes Leist geflos⸗ sen sey. Von Seiten der Redaction dieser Zeitung sieht man sich veranlaßt, den gaͤnzlichen Ungrund jener Nachricht hiermit

zu versichern.“ 1 Braunschweig, 28. Aug. Am Losten und 2lsten d. M. (neun an der Zahl) unter

haben die hiesigen Pferderennen

ggroßer Theilnahme stattgefunden. Se. Durchlaucht der Her⸗

Christiania, 14. Laut den jetzt von zog selbst hat sich auch diesesmal fuͤr die Rennen auf das Leb⸗ der Statskassen⸗Revision, niebergesetzten hafteste interessirt.

Behoͤrde, beseitigten Rechnungen betrugen zu nde des vorigen 11

Jahres die Activa der Norwegischen Staatskasse, nach Abzug der Passiva, 1,293,000 Speziesthaler. Die Zoll⸗Einnahme im

Jahre 1837 beirug 1,355,133 Soth. 931 Schill. in Silber

und 491,946 Spth. 59 Schill. in Zetteln, der Ueberschuß der

Post Einnahmen 17,476 Spth. 21 Schill, der Rein⸗Ertrag

schaͤftsgebaͤude der Salinen⸗ ben der neuen Universitaͤt, gelegt. heimerrath v. Kreutzer, beim zweiten eine passende Rede.

neuen Lokale; das bisherige Postgebaͤude ist geschlossen.

Dresden, 26. Aug. (Leipz. Ztg. der Koͤniglich Preußische welcher auf einer Erholungs⸗Reise 20. August ploͤtzlich gestorben sey, Der Herr Minister von in Lodersleben krank gewesen; hatte

am Nervenschlage. Hannover, Aug. gestern nach Celle abgereist.

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Ihre Koͤnigl. Majestaͤten sind

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göoͤnnt, die ihnen die Regierung jetzt eingeraͤumt hat. Meistens hat man sich jedoch dagegen erklart, daß sie sich auch an anderen

2 wo sie sich beretis befinden, sollen ansiedeln

8. *

8 Schweiz.

Thurgau, 23. Aug. Der große Rath war gestern in Weinfelden versammelt. Nach einem langen Vorposten⸗Ge⸗ fechte, ob die Sache als eine polizeiliche dem kleinen Rath zu⸗

zuweisen sey, oder ob der große Rath hinreichende Gruͤnde finde,

des Kongsberger Silberwerkes 140,280 Spth. 99 Schill. u. s. w., Nur die Brannt⸗ 62,242 Spth. 15

sehr beliebte Norwegische Dich⸗ ter und Verfasser eines gekroͤnten National⸗ Gesanges, ist in

Pruͤfung ruͤhmlichst bestanden hatte. Seit

und Gelehrte Grundtvig bemuͤht in seinen aus hiesigen Pressen hervorgehenden Schriften unser Publikum gegen das klassische Studium einzu⸗ nehmen und die alten Sprachen aus den Schulen zu verdraͤn⸗ auf unseren Storthingen eben Deputirten besteht, so sind

gerichtet, und so kange diese der Humanistik treu bleiben, wird

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1818

(Hamb. N. Z.) Die Staͤnde⸗

der Praͤsident einige Worte gesprochen hatten, mit einem herz⸗ Gestern gab der

Alle sehnten sich nach Wenn die Resultate an⸗ fangs auch nicht den Erwartungen ganz entsprachen, so ist nicht Vota, die die Staͤnde in Betreff der Vereinigung der beiden Staͤnde⸗Versamm⸗ lungen und der Finanzen abgegeben, allgemeine Aufmerksamkeit wenn man auch der Ansicht seyn duͤrfte, daß, dieser Angelegen⸗ der Staͤdte⸗Ord⸗ Betreff der Finanzen gruͤndlicher haͤtten

Daß die Staͤnde⸗Versammlung ein⸗

von dem des Koͤnigreichs beantragt, ist ein Beweis, daß die Pro⸗

dawider erklaͤrte, wichtig war. Antrag des Herrn

(Allg. Ztg.) Der Geburts⸗ und den Se. Majestaͤt im Familienkreis⸗ (unfern Andechs) zubringt, wird heute allenthalben eben so festlich als herzlich begangen, am

Momenten der heiligen Wandlung und der Segenspendung der Nach 11 Uhr war, wie gewoͤhn⸗ der Wissenschaf⸗ be⸗ Geheimenraths v. Schelling, Abhandlung uͤber Telegraphie, insbesondere durch galvanische Kraͤfte, las. Um 1 Uhr wurde der Grundstein zu dem Lokale der Industrie⸗Ausstellung, gegen⸗ uͤber der Glyptothek, und um 2 Uhr der Grundstein zum Ge⸗ und Bergwerks⸗Administration, ne⸗ Bei ersterm Akt hielt Ge⸗ Minister v. Wirschinger Abends 5 Uhr wurden die Kreuze auf den Thuͤrmen der Ludwigskirche enthuͤllt; die Daͤcher waren mit Guirlanden geschmuͤckt. Die General⸗Post⸗Administration, in allen ihren Abtheilungen, arbeitet heute zum erstenmal in ihrem

) Die Nachricht, daß Staats⸗Minister Freiherr von Brenn, gesund hier angekommen, am bedarf einer Berichtigung. Brenn war seit der Mitte Juni auf Leberverhaͤrtung Wassersucht zur gelb⸗ und wassersuͤchtig

habt hatte, in hoͤchster Erschoͤpfung den Tag nach seiner Ankunft

den Gegenstand einlaͤßlich zu behandeln, eutschied sich eine gr⸗ Mehrheit fuͤr Letzteres, und in Folge dessen wurde beschlones „Das Gesandtschafts⸗Votum ist in allen Theilen gutgeh 8 daher die Gesandtschaft angewiesen, zu erklaͤren: Thur 1 weise das Begehren Frankreichs, um Wegweisung des Pritza Ludwig Napoleon aus der Eidgenossenschaft, aufs bestimmaln uruͤck, da er als naturalisirter Thurgauer weder nach unsaft erfassung, noch nach dem Franzoͤsischen Code civil ein 2 res als das Thurgauische Buͤrgerrecht besitzen koͤnne. Thunde werde politische Umtriebe, welche die Ruhe anderer Stagan gefährden, als souverainer Stand, selbst untersuchen umd ba strafen. Gegen die Tagsatzung sey die Souverainetaͤt des Lan⸗ tons zu wahren.“ 4.

Zuͤrich, 24. Aug. Der Regierungsrath von Zuͤric die von der Gemeinde Oberstraß beantragte Ertheilung se Landrechtes an Louis Napoleon verweigert, indem er Schenkung gesetzlich nur befugt sey, wenn der Erwerhen Verdienste um den Kanton oder eine Gemeinde desselben be, sitze, und nach dem Gesetze der Erwerbende sich uͤber seine en V n aus seinem bisherigen Staats⸗Verband auszuwessa Hhabe.

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421 Italien.

Rom, 16. Aug. (Leipz. Allg. Ztg.) Am Vorabeme des 15. August begannen bereits die Festlichkeiten zur Feier de Madonnentages. Man sah die Straßen von Rom hin un wieder recht geschmackvoll beleuchtet; die einfachen Mittel, dern man sich dabei bedient, haben etwas Anmuthiges. Einige teh hen kleine werthlose Thonlaͤmpchen auf, Andere zerschneiden wie großen rothen Liebesaͤpfel (pomi Doro) und hoͤhten sie aus, un sie als Lampen zu gebrauchen, noch Andere machen diesech, Operation mit Apfelsinenschalen, Melonen und dergleichen. 9. der Judenstadt, wo ebenfalls eine Illumination von Seiin des Gouvernements angesagt gewesen seyn soll, hatte ein Weimn⸗ wirth den naiven Gedanken gehabt, sich der großen Spanischen Pfefferblasen (peperoni) in der oben angedeuteten Weise zu be⸗ dienen. Dies wurde ihm uͤübel ausgelegt; man betrachtete g als einen Schimpf, den er der Madonna anthun wolle, und i kurzer Zeit fuͤllte sich sein Haus mit Sbirren, die Alles g Boden rissen, und hiernach unterblieb die Erleuchtung im Ghetmn. In Sta. Maria Maggiore wurde am folgenden Tage die Km⸗ nung des wunderthaͤtigen Muttergottesbildes durch den Pays e selbst vollzogen. Se. Heiligkeit soll die Woche vorher Präbe gehalten haben; dennoch ging die Operation sehr langsam vm Statten. Der Papst ist bereits sehr zum Schwindel geneig und gerieth daher bei der Besteigung der Treppenleiter sihr

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e 1G prochen, da diese „ins Zittern, so daß dieses von dem Volke allgemein bemmnt Frage bei der Diskussion uͤber die Staäͤdte⸗Ordnung zur wurde.

Rom, 18. Aug. Gestern traf der Herzog Maximilian va Bayern unter dem Namen eines Grafen von Banz mit Ge folge aus dem Orient uͤber Malta und Neapel kommend hin ein. Wie man vernimmt, ist der Herzog gesonnen, nicht vil uͤber acht Tage in Rom zu verweilen, nach deren Verlauf a

seine Reise uͤber Florenz nach dem Norden fortzusetzen gedent.

;.. Spanien.

. OFate, 6. Aug. (Bresl. Ztg.) Am Aten besuchte Don Carlos die Kadetten⸗Institute, die Reitschule, die Gießerei der , geschmiedeten eisernen Kanonen und das Feuerwerks⸗Laborav⸗ f rium. Die Gießerei der metallenen Kanonen ist auf Beft m des Direktors des Genie⸗Corps aufgeloͤst worden, weil es se durch Erfahrung bewiesen hat, daß, unserer Oekonomie me unserem Kriegssystem gemaͤß, die Kanonen von geschmiedemn Eisen den Vorzug vor bronzenen verdienen. Die Fortschrite sind so uͤberraschend, daß in so kurzer Zeit und unter den griß ten Widerwaͤrtigkeiten diese Etablissements gediehen. Dma Carlos bemerkte dies mit Wohlgefallen und befahl, daß 0 oͤffentlich bekannt gemacht werde, ohne allen Zweifel in der A sicht, die Offiziere, Kadetten und Arbeiter wuͤrdig zu belohna welche, von der treusten Liebe gegen ihren Souverain entflamn, und von der Wissenschaft und der Erfahrung ihres General⸗ des Direktors dieser Anstalten geleitet, mit bewunderungsma⸗ ther Beharrlichkeit die vor kurzem noch unuͤberwindlch scheinenden Hindernisse besiegten. Die Kadetten haben u⸗ Allen durch ihre wissenschaftliche Pruͤfung in der

demie und durch ihre Geschicklichkeit auf dem Reit⸗ und Fect boden hinlaͤnglich gezeigt, daß sie unter. Minervens Einfluß dan Schutz des Mars genießen, und die Arbeiter haben es durc ihre Kunstfertigkeit so weit gebracht, daß bei dem siegreichn Heere des Don Carlos auf demselben Berge, auf welchem mmn die Flinte vernehmen konnte, Es ist nothwendig, der Wahrheit Gerechtigkeit widerfahren i lassen und zu berichten, daß in unserm Heere nicht ein einziget Individuum sich befindet, dem innerlich nicht der Gedanke alf kaͤme, daß nur Gelegenheit ihm gefehlt habe, sich besser auszu— zeichnen. Es ist zu bedauern, daß die Anwesenheit des Da Carlos sich nicht um einige Tage verzoͤgert hat, dann wuͤrde die neue Maschine, Kanonen zu bohren, nach der Construckiot eines geistreichen jungen Mannes, D. Justo Montoya, im Gange gesehen haben. Sie ist eben so einfach wie geistreih erfunden und erleichtert die Arbeit ungemein; man kann mil

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Kaliber, in einer Woche verfertigen.

Spanische Graͤnze. Der in Saragossa erscheinenze „Novicioso“ vom 19. August bestäͤtigt die Einnahme Morella durch die Truppen der Koͤnigin und fuͤgt hinzu, daß die Kar listen in einem fruͤheren Gefechte mit dem Corps des Generol San Miguel bei der Einsiedelei St. Marc ohne die Verwun, deten 500 Mann verloren haͤtten. Ebendaher wird gemeldet daß Espartero sieben Bataillone zur Verstaͤrkung der Arme Oraa's nach Morella gesandt habe.

Ein Schreiben von der Navarresischen Graͤnze 19. August enthaͤlt Folgendes: „Der General Maroto hat d, len Gouverneurs und Kommandanten der Forts um Estele und der Linien bis Los Arcos und Maneru bei Todesstraf anbefohlen, im Falle eines Angriffs sich so lange zu verthesdi gen, bis die Munition erschoͤpft ist oder drei Viertel der Gar nison gefallen sind. Die Gouverneure und Kommandanten, welche, außer unter den angefuͤhrten Umstaͤnden, kapituliren⸗ werden vor ein Kriegsgericht gestellt, dessen Urtheil augen 8 lich vollzogen wird. Am Montag hoͤrte man eine starke 2 nonade in der Richtung von San Sebastian, und man glau . der General O'Donnell habe an diesem Tage den Angriff a die Linien von Andoain begonnen/5/. EE“ Konstantinopel, 8. Aug. (A. 3.) Die in Afen ag zentrirte Großherrliche Armee hat eine Bewegung vorw

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von.

ihre Gewehre saäͤmmtlich auf den Ruͤcken eines

auch die Kanone hingestellt wind.

Gemaͤchlichkeit ein Rohr, sey es von grobem oder schwachen

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Graͤnze gemacht und eine drohende Stel⸗ ngenommen. Hasiz Pascha, Statthalter von Siwas, zusammengezogenen Lruppen, welcher nach Be⸗ verschiedener Kurdenstaͤmme sein vorzuͤgliches Augen⸗ legung f vollständige Ergäͤnzung der Cadres und Erweckung nerk ligirischen Geistes seiner Soldaten gerichtet hatte, ent⸗ 88 st eine seltene Thaͤtigkeit. 2 Herr v. Barante benutzt die kurze Zeit seines hiesigen Auf⸗ alts zur Besichtigung der historischen Merkwuͤrdigkeiten der nthar⸗ Iomiral Roussin wird zu Ehren dieses ausgezeichneten meamaten am 12ten d. ein großes Fest geben. Pih In den letzten Tagen empfingen die Gemahlinnen der hie⸗ Botschafter, so wie die Graͤfin Koͤnigsmark, Madame ullivan de Graß und Baronin Ruͤckmann, folgende Einla⸗ von der Gemahlin des Ministers der auswaͤrtigen Ange⸗ 28 eiten: Mad. Rechil Pàcha prie Mad. de lui faire s'hon- kgenhes 4* déjeuner chez elle Samedi prochain. Sie sehen, ten nan sich hier zu europaͤisiren strebt, vorzugsweise in Klei⸗ eckeiten. Doch auch dies ist etwas, und solche Kleinigkeiten gsen charakteristisch auf das Streben, die Richtung hin, die weisen Fin den hoͤheren Kreisen der Tuͤrkischen Gesellschaft angenommen hat. Viele wollen in jener Einladung Schritt zur Emancipation der Frauen erblicken; dies Moslims Eingang

dgen die Adanische

sung a uncge sker der

nan hier Ugemein den ersten 1 1 v* wohl die letzte Reform, die bei den nden wird.

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Griechenland. 1 Maj. der Koͤnig tritt in

Athen, 12. Aug. (A. Z.) Se. zegleituung Ihrer Maj. der Koͤnigin am 1. (13.) Septbr. die chon laͤnger projektirte Reise nach Rumelien an. Se. M. hat vorläusig die Dauer der Abwesenheit aus der Hauptstadt auf ichs Wochen bestimmt, welcher Termin nach Umstaͤnden verlaͤn⸗ gert werden duͤrste, indem die noch ungebahnten Wege Grie⸗ henlands keine so genaue Vorausbestimmung der abzuhaltenden Nachtlager zulassen.

Ein kleines Militair-Detaschement von 9 Mann erlitt nuf dem Wege von Nauplia nach Korinth folgenden Un⸗ all. Die Soldaten waren so unvorsichtig, trotz des Verbots, Maulthieres zu uden, so daß, als sie in einem Hohlwege von nur 4 Klephten überfallen wurden, ihnen die noͤthigen Waffen mangelten. Nur der Fuͤhrer des Detaschements, ein Deutscher Korporal, setzte sich zur Wehre und wurde als ein Opfer seines Muthes des underen Tags mit abgeschnittenem Kopfe und schaͤndlicher Ver⸗ üͤmmelung gefunden. Seine Untergebenen, die Griechischen Goldaten, suchten augenblicklich ihr Heil in der Flucht. Die Nauber vermutheten einen Geld⸗Transport, sahen sich jedoch in ihrer Hoffnung getaͤuscht. Der Raͤuber-Chef Kamperi wurde laut heute eingelaufenen Nachrichten durch die National⸗ Garde von Lepanto eingezogen.

Athen, 12. Aug. (Leip der Griechen ist in diesem Augenblicke egyptischen Angelegenheiten gerichtet. Nachdem der „Sau⸗ veur“ in einem Korrespondenz⸗Artikel aus Alexandrien die Nach⸗ richt gegeben hat, daß Mehmed Ali nun seine wahren Absich⸗ ten nicht mehr verberge, sieht man mit Ungeduld weiteren Nach⸗ richten entgegen. Die Griechen hoffen, und wohl nicht mit Un— recht, daß sie aus einem Bruche zwischen der Pforte und dem Vice⸗Koͤnige von Aegypten ohne Opfer bedeutende Vortheile ziehhen werden. Bei der Stimmung, welche unter den Tuͤrki⸗ schen Griechen herrscht, ist ein solches Resultat mit Gewißheit vorauszusehen.

Die Koͤnigin wird in Deutschland machen.

Der Franzoͤsische Gesandte am Petersburger Hofe, Baron von Barante, welcher sich einige Tage mit seinen Soͤhnen hier befand, wurde von dem Koͤnige mit dem Großkreuz des Erld⸗ er⸗Ordens dekorirt.

Ein hiesiges Blatt sagt, daß die Tuͤrkische Regierung beab⸗ schtige, nach dem Beispiele anderer Staaten Militair⸗Kolonieen zu gruͤnden.

Aus Candia wird vom 7. Aug. geschrieben: „Wie man erfäͤhrt, hat der Vice⸗Koͤnig von Aegypten einer starken Marine⸗ Division den Befehl gegeben, in der Gegend von Rhodus zu kreuzen und die Großherrliche Flotte zu beobachten. Die Aegyptische Flotte besteht gegenwaͤrtig in neun aktiven Linien⸗ schifen von 90 bis 120 Kanonen, 5 Fregatten, 5 Korvetten, 6 Briggs und Goeletten und einem Dampfschiff. Dieser Tage ist auch das neue Linienschiff Nr. 10 mit frischer Mannschaft ausgeruͤstet worden und wird von Alexandrien aus bereits un⸗ ter Segel seyn. Der bei weitem groͤßte Theil der Flotte be⸗ wegt sich an den Kuͤsten Aegyptens und streift bis an die Ge⸗ waͤsser von Candia. Auch hat sich dieser Tage zwischen Milo und dieser Insel ein Geschwader von 8 bis 10 Schiffen ge⸗ zeigt; man hielt es fuͤr das des Admirals Stopford.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

Die Morning Chroniele enthaͤlt folgendes Schreiben ihres Korrespondenten aus Philadelphiag vom 4. August: „Die Wegnahme und Wiedernahme des Schooners „Lone“ und die Abfuͤhrung des Franzoͤsischen Capitains und seiner Mannschaft nach New⸗Orleans (vergl. den Artikel Paris im gestrigen und vorgestrigen Blatte der St.⸗Ztg.) bildet hier noch immer das allgemeine Tagesgespraͤch, und dieser Vorfall wird ohne Zweifel zu vielen Unterhandlungen und Korrespondenzen zwischen der Amerikanischen und Franzoͤsischen Regierung An⸗ laß geben. Der Franzoͤsische Konsul in New⸗ Orleans erklaͤrt das Verfahren des Capitains Clarke geradezu fuͤr Piraterie, vahtend der Franzoͤsische Capitain le Coöte den Nord⸗Ameri⸗ anischen beschuldigt, sein Ehrenwort gebrochen zu haben, was dieser leugnet. Die Folge hiervon war ein Duell zwischen r. Nachdem zwei Schuͤsse gewechselt worden, legten sich ie Sekundanten in’s Mittel, und es gelang ihnen, den Streit zus freundschaftliche und fuͤr beide Theile ehrenvolle Weise zu 8 ichten. So stehen die Sachen fuͤr jetzt, es wird jedoch so⸗ ohl im Publikum als in den oͤffentlichen Blaͤttern mit großer

sftigkeit daruͤber gestritten, ob Frankreich ein Recht habe, in en9e der gegenwaͤrtigen Blokirung der Mexikanischen Haͤ⸗ eSchiffe wegzunehmen. Die Franzoͤsische Partei sagt, die

tas 88 sey jetzt in der ganzen Welt bekannt, und wenn daher neu⸗ sie 43 schiffe es versuchten, die Blokade zu verletzen, so haͤtten 8 gsich selbst zuzuschreiben, wenn sie genommen wuͤrden. So mese von jeher bei allen Nationen im Kriege Gebrauch ge⸗ allrde Die antifranzoͤsische Partei giebt zu, daß dies letztere 8 richtig sey, insofern eine wirkliche Kriegs⸗ Erklaͤrung ich aber auf den gegenwaͤrtigen Fall

z. A. Z.) Die Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die

ganz kurzer Zeit einen Besuch in

8 ergegangen sey, daß es 9 e88 anwenden lasse. Die Franzoͤsische Biokade, sagen sie, en sowohl gegen den Handel der Vereinigten Staaten

nd anderer Laͤnder als gegen den Mexikanischen gerichtet, und

8

997 wenn man dies Beispiel anerkennen wolle, so koͤnne der Han⸗ del neutraler Laͤnder wegen Streitigkeiten vernichtet werden, die sie nichts angingen. So wird hier argumentirt, und man schreibt von beiden Seiten lange und gelehrte Abhandlungen über diesen Gegenstand. Ich kann mich irren, allein ich glaube, daß eine Nation, die mit der blokirten nicht wirklich im Kriege begriffen ist, nicht das Recht hat, Kauffahrteischiffe zu kapern, die dem Handel nachgehen. Die Franzosen haben dies jedoch gethan und erklaͤren nun den Capitain Clarke, weil er sein eigenes Schiff wiedernahm, fuͤr einen Piraten. Die Franzo⸗ sen hatten unter den obwaltenden Umstaͤnden offenbar das Recht, den „Lone“ zu verhindern, in einen Mexikanischen Hafen einzulaufen oder ihn zu verlassen; aber ihn fuͤr eine gute Prise zu erklären, weil er die Blokade verletzt hat, ist eine An⸗ maßung, die nur dann durch das Voͤlkerrecht sich rechtfertigen läßt, wenn die beiden Nationen sich im offenen Kriege mit ein⸗ ander befinden. Je eher die Grundseuͤtze fuͤr diese und andere Blokaden festgestellt werden, um so besser ist es, denn wie die

Sachen gegenwaͤrtig stehen, hat Frankreich durch Blokirung der Haͤ⸗ fen von

Mexiko und Buenos⸗Ayres den Amerikanischen und Briti⸗ schen Handel mit jenen Laͤndern fuͤr jetzt voͤllig vernichtet. Laͤßt man dies gefaͤhrliche Beispiel ungeruͤgt voruͤbergehen, so kann sede Macht, wenn es ihr beliebt, etwaige Forderungen einzu⸗ treiben, mitten im Frieden und vielleicht aus den unbedeutend⸗ sten Gruͤnden, dem Handel Großbritaniens und Nord⸗Ameri⸗ kas mit Mexiko und Suͤd⸗Amerika ernstliche Wunden schla⸗ gen. Die letzten Nachrichten aus Texas sind von Wichtig⸗ keit. Es geht daraus hervor, daß die Merxikaner sich verschie⸗ dener Beraubungen der Texianer schuldig gemacht, daß sie Go⸗ liad gepluͤndert und Corpus Christi in Besitz genommen haben. Die Texianer tadeln den General Houston, daß er sich so habe uͤberfallen lassen, da man ihm doch 50,000 Dollars bewilligt habe, um ein Kavallerie⸗Corps zu bilden, das aber nicht ausge⸗ hoben worden sey. Setzen die Mexikaner ihre Exzesse fort, so wollen die Texianer Truppen nach dem Mexikanischen Hafen Mata⸗ moras senden. Um die Lage von Texas noch schwieriger zu machen, sind die wilden und blutduͤrstigen Camantschi⸗Indianer in das Gebiet der Republik eingefallen und haben mehrere Ein⸗ wohner ermordet. Der ehrenwerthe Oberrichter von Texas, James Collingwood, ist vor etwa vierzehn Tagen in Houston gestorben. Da die Insel Cuba jetzt fuͤr die Gläubiger Spa⸗ von besonderem Interesse ist, so theile ich Ihnen einige Beobachtungen uͤber den Zustand derselben mit, die ich bei mei⸗ nem laͤngeren Aufenthalte daselbst zu machen Gelegenheit hatte. Die unternehmendsten Kaufleute und Pflanzer auf der Insel sind Amerikaner, Eingeborne der Vereinigten Staaten. Die Zahl derselben nimmt taͤglich zu, und obgleich keine Klasse von Bewohnern der Spanischen Regierung ergebener ist, so steht es doch nicht zu erwarten, daß sie gern eine Steuer zur Fort⸗ setzung des Buͤrgerkrieges in Spanien zahlen wuͤrden. Die daselbst wohnenden Englaͤnder, Franzosen und Deutsche hegen, natuͤrlich im Geheimen, dieselben Gesinnungen. Die ein⸗ geborenen Spanischen Kreolen von Adel waren mit der sesten und unbestechlichen Verwaltung des General Ta⸗ con keinesweges zufrieden, weil es ihnen nicht gestat⸗ tet war, ihr fruͤheres zuͤgelloses. Leben fortzusetzen. Wenn Espeleta dieselbe Festigkeit zeigt, so werden dieselben Ursachen zur Unzufriedenheit fortdauern. Die Klasse betrachtet, mit ei⸗ nem Worte, die von den Ministern der Koͤnigin hier einge⸗ fuͤhrte gute Regierung als eine Verkuͤrzung ihrer Privilegien. Die Spanischen Kaufleute, Pflanzer und andwerker werden, wie Sie wohl denken koͤnnen, eben nicht sehr bereit seyn, ihr Geld zu dem erwaͤhnten Zweck Uinhigen, und die schlechten Subjekte, deren Zahl leider in Cuba ziemlich groß ist, sind mit all und jeder Regierung unzufrieden, die sie verhindert, ihre Verbrechen zu veruͤben, wegen deren Cuba seit Jahrhunderten bekannt ist. Der General Tacon hat sich durch seine letzte Verwaltung mit Ruhm bedeckt, und alle achtbaren Einwoh⸗ ner wuͤrden die Fortdauer einer so weisen und gerechten Regierung gern gesehen haben. Die Cubaner, welche Eigenthum und Charakter besitzen, lieben ihre Regierung und sind loyal, aber es ist sehr die Frage, ob sie, Wenige aus⸗ genommen, geneigt seyn werden, mit ihrem Gelde einen Krieg in Alt⸗Spanien zu unterstuͤtzen. In Cincinnati ist dem Ca⸗ pitain Marryat von etwa 100 Buͤrgern am 26. Juli ein oͤf⸗ fentliches Diner gegeben worden. Er rechtfertigte sich bei die⸗ ser Gelegenheit uͤber einen ihm sehr zum Vorwurf gemachten Toast in Bezug auf die Wegnahme und die Zerstoͤrung des Amerikanischen Dampfboots „Caroline“, den er bei einem Di— ner in Kanada ausgebracht hatte, und fragte am Schlusse sei⸗ ner Rede: „Bin ich schuldig oder nicht?“ worauf alle Anwe⸗ senden R;; „nicht schuldig“ antworteten.“

niens

Inland.

Posen, 26. Aug. (Pos. Ztg.) Beisetzungen in dem Fuͤrstlich Radziwillschen Erbbegraͤbniß zu An⸗ tonin. Nachdem das Erbbegraͤbniß der Hochfuͤrstlichen Fa⸗ milie Radziwill in dem Stammsittze derselben, Schloß Anto⸗ nin, nunmehr fertig geworden, hatte heute Abend um 6 Uhr die feierliche Abfuͤhrung aller hohen Leichen, welche bis dahin in der Radziwillschen Kapelle am hiesigen Dom beigesetzt gewe⸗ sen, unter dem Gelaͤute aller Glocken unserer katholischen und evangelischen Kirchen statt. Eine unuͤbersehbare Menschenmenge wogte nach dem Dom hinaus, um voll Wehmuth und Ruͤhrung dieser ergreifenden Feier beizuwohnen, denn wohl selten hat das Schicksal eine zahlreiche und gluͤckliche Familie im Laufe weni⸗ ger Jahre so heimgesucht, als das erhabene, mit allen Tugen⸗ den so reich ausgestattete Radziwillsche Haus. Das hohe Fuͤrst⸗ liche Aelternpaar, drei erwachsene Kinder, eine Schwiegertochter und eine Enkelin sind schnell nacheinander in die Wohnung des Friedens eingegangen, und nur drei Glieder, die Fuͤrsten Wil⸗ helm und Boguslaw, und die Prinzessin Wanda, vermaͤhlte Fuͤrstin Czartoryska, sind noch aus dem sonst so zahlreichen und gluͤcklichen Familienkreise uͤbrig. Wohl die groͤßere Haͤlfte der versammelten Menge hatte die hohen Abgeschiedenen noch saͤmmtlich persoͤnlich gekannt und kein geringer Theil dersel⸗ ben zahlreiche Beweise der Huld und Gnade von ihnen erhal⸗ ten; daher war die Theilnahme auch so allgemein und wahr, die Ruͤhrung so tief und innig. Nachdem bereits am Freitage den Listen d. eine angemessene Kirchenfeier im Dome stattgefunden, setzte sich heute der Trauerzug von der Kathedrale aus in Bewegung und begab sich unter dem Geleaͤute aller Glocken uͤber die Wallischei und den Berdychower Damm an die Graͤnze des Stadtgebietes. Den Zug eroͤffneten zwei Gendarmen zu Pferde, denen ein zwei⸗ spaͤnniger Wagen mit den hier noch anwesenden Fuͤrstlich Rad⸗ ziwillschen Hausbeamten, dem SOjährigen Kastellan Herrn Moret und dessen Gattin, und dem Direktor der Haus⸗Kapelle, Herrn Klingohr, folgte. Darauf kam eine vierspaͤnnige erzbischoͤfliche

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Staats⸗Kutsche mit dem Domherrn, Herrn Brzezinski, welcher v die hohen Leichen nach Antonin geleitet, in vollem Ornat. Un⸗ mittelbar hinter dem Wagen gingen die Polizei⸗Beamten in Staats⸗Uniform, und an diese reihte sich eine Abtheilung un⸗ serer schoͤn uniformirten Schuͤtzengilde, deren Rest ein Spalier zu beiden Seiten des Leichenzuges bildete. Jetzt folgten die drei Leichenwagen, jeder von sechs praͤchtig aufgeschirrten Post⸗ Pferden von gleicher Farbe gezogen. Der erste mit 6 Schim⸗ meln bespannte Wagen trug die Leichen Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Statthalters Radziwill und seiner Enkelin, der Prin⸗ selhn Marie, Tochter des Fuͤrsten Wilhelm aus erster Ehe. eber dem ganzen Wagen lag eine praͤchtige blaue Sammt⸗ Decke ausgebreitet, die mit einer roth und silbernen Borte ein⸗ Pefaßs war, und in deren vier Ecken man die hohen Orden des erstorbenen, so wie in der Mitte das Radziwillsche Wappen nebst der Fuͤrsten⸗Krone eingestickt erblickte. Der zweite Wagen, von sechs schwarzen Pferden gezogen, umfaßte die Leichen des Prinzen Wladislaw und der Fuͤrstin Helene, Gemahlin des Fuͤrsten Wilhelm Radziwill, und der dritte, mit 6 Fuͤchsen bespannt, die des Prinzen Ferdinand und der Prinzessin Elise. Ueber beide Wagen waren große, tief herabhangende, schwarze Decken gebreitet, und an letzterem ge⸗ wahrte man einen Immortellenkranz, den die innigste Vereh⸗ rung der unvergeßlichen Prinzessin Elise als letzte Huldigung dargebracht hatte. Unmittelbar an die Leichenwagen schloß sich ein zahlreiches Gefolge zu Fuß, bestehend aus dem gesammten Magistrat, dem Polizei⸗Direktorium, dem Kommandanten, mehreren Mitgliedern des Regierungs⸗Kollegiums und der uͤbri⸗ gen Behoͤrden, so wie einer großen Anzahl von Offizieren und Civil⸗Einwohnern der Stadt, die sich dem Zuge aus reiner Pietaͤt angereiht hatten. Den Beschluß des Trauerzuges mach⸗ ten der sechsspaͤnnige Staatswagen Sr. Erzbischoͤflichen Gna⸗ den und eine lange Reihe von Privat⸗Equipagen. Am Mitt⸗ woch, den 29sten d., erfolgt die feierliche Beisetzung in Anto⸗ nin, wo gleichzeitig die hohe Leiche Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Prinzessin Luise von Preußen, weiland Gemahlin Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Statthalters, von Ruhberg in Schle⸗ sien eintreffen wird, und wohin sich von hieraus Se. Excellenz der kommandirende General, General der Infanterie, Herr von Grolman, und Herr Ober⸗Praͤsident Flottwell bereits bege⸗ ben haben, um im Verein mit den noch lebenden Gliedern der Fuͤrstlich Radziwillschen Familie den hohen Abgeschiedenen die jetzte Ehre zu erweisen.

Neueste Nachrichten von der Bevoͤlkerung des 1““ preußischen Staats.

(Fortsetzung.)

Diejenigen Städte, welche in Folge der Staͤdte⸗Ordnung vom Jahre 1808 zu den Mittelstaͤdten gehoͤren wuͤrden, weil die Zahl ihrer Civil⸗Einwohner 3500 und mehr betraͤgt, jedoch 10,000 nicht erreicht, werden auch wenigstens in zwei Klassen vertheilt werden muͤssen, indem der Abstand unter ihnen viel zu groß ist, um sie auch nur einigermaaßen als gleichartig be⸗ trachten zu koͤnnen. Versuchsweise werden hier diejenigen ab⸗ gesondert, welche 6000 und mehr Civil⸗Einwohner enthalten. Es sind dies namentlich folgende:

1) Zeiz im Reg. Bez. Merseburg 9992

2) Landsberg a. d. Warthe im Reg. Bez. Frankfurt 9970

3) Gruͤnberg im Reg. Bez. Liegnitz 9935 ₰ch Aschersleben im Reg. Bez. Magdeburg 9730

5) Schweidnitz im Reg. Bez. Breslau 9476

6) Merseburg 9413

7) Iserlohn im Reg. Bez. Arnsberg 93¹3

9 Guben im Reg. Bez. Frankfurt 9256

9) Memel im Reg. Bez. Koͤnigsberg 9033 10) Lissa im Reg. Bez. Posen 8667 11) Neuß im Reg. Bez. Duͤsseldorf 8656 12) Wittenberg im Reg. Bez. Merseburg 8400 13) Insterburg im Reg. Bez. Gumbinnen 8386 14) Rawitsch im Reg. Bez. Posen 8316 15) Kottbus im Reg. Bez. Frankfurt 8216 16) Muͤhlheim a. d. Ruhr im Reg. Bez. Duͤsseldorf 8172 17) Kreuznach im Reg. Bez. Koblenz 8062 18) Minden 7966 19) Neu⸗Ruppin im Reg. Bez. Potsdam 7925 20) Paderborn im Reg. Bez. Minden 7895 21) Stolpe im Reg. Bez. Köslin 7798 22) Braunsberg im Reg. Bez. Koͤnigsberg 7746 23) Eilenburg im Reg. Bez. Merseburg 7699 24) Kleve im Reg. Bez. Duͤsseldorf 7687 25) Thorn im Reg. Bez. Marienwerder 7668 26) Weissenfels im Reg. Bez. Merseburg 7668 27) Soest im Reg. Arnsberg 28) Eisleben im Reg. Bez. Merseburg 29) Saarbruͤck im Reg. Bez. Trier 30) Suhl im Reg. Bez. Erfurt 31) Duͤren im Reg. Bez. Achen 32) Anklam im Reg. Bez. Stettin 33) Bromberg 34) Schoͤnebeck im Reg. Bez. Magdeburg 35) Salzwedel ebendaselbst 1 36) Langensalza im Reg. Bez. Erfurt 37) Glatz im Reg. Bez. Breslau 38) Goldberg im Reg. Bez. Liegnitz 39) Hirschberg ebendaselbst 40) Köoͤslin 41) Dortmund im Nex. Bez. Arnsberg 42) Herford im Reg. Bez. Minden 43) Oppeln 49) Spandau im Reg. Bez. Potsdam 45) Eschweiler im Reg. Bez. Achen 46) Kolberg im Reg. Bez. Koͤslin 47) Ratibor im Reg. Bez. Oppeln 48) Torgau im Reg. Bez.2 Kerseburg 49) Duisburg im Reg. Bez. Duͤsseldorf 50) Charlottenburg bei Berlin 51) Krotoschin im Reg. Bez. Posen 52) Gumbinnen 53) Gleiwitz im Reg. Bez. Oppeln 54) Wittstock im Reg. Bez. Potsdam 55) Kempen im Reg. Bez. Posen 56) Ronsdorf im Reg. Bez. Duͤsseldorf 57) Stendal im Reg. Bez. Magdeburg 58) Bielefeld im Reg. Bez. Minden 59) Lennep im Reg. Bez. Duͤsseldorf