ren⸗Preise an Ihrem Platze macht uns voͤllig den Garaus; die Production bei uns wird aufhoͤren muͤssen, denn die Preise decken Kosten und Steuern nicht. Wir Alle schraͤnken uns auf das Nothwendigste ein; wir werden unseren Zucker zu Melassen verkochen und nach den Vereinigten Staaten aus⸗ fuͤhren; das ist das Einzige, was wir koͤnnen, ohne uns zu ruiniren. Seyn Sie mit Waaren⸗Sendungen hierher vorsich⸗ tig; wovon sollten wir kaufen, da unsere ganze diesjaͤhrige Zucker⸗Aerndte unverkauft zu bleiben droht? Unsere Pflanzer befinden sich in der kritischsten Lage; nirgend finden sie Kredit; sie werden ihre Pflanzungen in Acker und Gaͤrten verwandeln
muͤssen, um nur sich und ihren Negern das Leben zu fristen.“
Paris, 23. Sept. wieder von Paris abgereist; er begiebt sich nach Metz und wird wahrscheinlich die Graͤnz⸗Festungen in jener Gegend inspiziren.
Das Thema der Wahl⸗Reform wird von den legitimisti⸗ schen, republikanischen und constitutionnellen Oppositions⸗Blöt⸗ tern um die Wette und mit immer steigender Lebhaftigkeit ver⸗ handelt; dabei heißt es denn natuͤrlich: viele Koͤpfe, viele Sinne, und nicht zwei der Wortfuͤhrer stimmen in ihren Forderungen und Vorschlaͤgen uͤberein. Waͤre die Frage bloß von der Presse angeregt, so wuͤrde die Regierung sich sehr leicht dabei beruhigen; allein die Petition um Ertheilung des Wahl⸗ rechts an alle National⸗Gardisten scheint unter der Pariser National⸗Garde mehr Anklang und Theilnahme zu finden, als dem Ministerium lieb ist. Sie soll in den letzten Tagen wie⸗ der etliche tausend Unterschriften gewonnen haben. Der Ein⸗ gangs⸗Artikel in dem heutigen Journal des Debats klingt wie ein Allarmruf. „Alle National⸗Gardisten sollen Waͤhler und am Ende auch waͤhlbar seyn? Das waͤre keine Reform; das waͤre der Umsturz unserer gegenwaͤrtigen Verfassung; es waͤre im Grunde so gut als die Einfuͤhrung allgemeinen Stimm⸗ rechts. Huͤten wir uns vor dem ersten Schritt auf der Bahn stuͤrmischer radikaler Veraͤnderungen, denn bei der ersten bleibt es nicht, und wir wissen nicht, oder vielmehr wir wissen nur zu gut, wo wir dann hingerathen. Von der Charte, von den Institutionen, von dem Koͤnigthum des Jahres 1830 bliebe un⸗ rer einem solchen Wahl⸗System keine Spur. Und sollte man es wohl glauben? Es giebt Leute, welche hieruͤber unserer Meinung sind, und die Petition doch unterzeichneten. Wir billigen, sprechen sie, keinesweges Alles, was darin gesagt und gefordert wird, aber man muß gewissen Leuten zeigen, daß das Volk nicht einschlaͤft. Das scheint uns weder ehrlich noch klug ge⸗ handelt: Ihr wißt, daß die National⸗Garde zur Schutzwehr des Gesetzes und der oͤffentlichen Ordnung eingesetzt ist; Ihr ermeßt die Gefahr, die darin liegt, wenn eine bewaffnete Macht sich zu politischen Demonstrationen verleiten oder gebrauchen laͤßt; Ihr begreift, daß eine so umfassende und ploͤtzliche Ver⸗ aͤnderung in unserem Wahl⸗System einer Revolution gleich kommt; Ihr wißt, wie leicht der Anstoß zu geben und wie schwer die gefaͤhrliche Bewegung einzuhalten ist. Alles wahr; aber man darf den Ministern keine Ruhe lassen. Was hat man also vor? Eine Chikane, eine Intrigue. Wird die Pa⸗ riser National⸗Garde dazu mithelfen wollen?
Ein Journal hatte mitgetheilt, das Comité der Inhaber Spanischer Renten haͤtte dem Safondschen Anleihe⸗Projekt seine Zustimmung gegeben. Das Comit findet sich hierdurch zu der Erklaͤrung veranlaßt, dieses Projekt sey vielmehr unter allen, die man bisher aufs Tapet gebracht, das heilloseste und werde von den Glaͤubigern Spaniens entschieden zuruͤckgewiesen. — Ein Boͤrsen⸗Gerüuͤcht: Espartero haͤtte dem Don Tarlos einen Waffenstillstand angetragen und dieser den Antrag abgelehnt, fand wenig Glauben und hat sich nicht bestaͤtigt.
Auf die von Herrn Gisquet eingereichte Klage ist durch die
Justruction vorlaͤufig anerkannt, daß der Messager wegen Diffa⸗ mation eines oͤffentlichen Beamten, in Dingen, welche seines Amtes sind, gerichtlich zu belangen sey. Freitag den 28sten fommt die Sache vor die Anklage⸗Kammer des Koͤniglichen Gerichtshofes. der Prozeß vor die Jury und der seiner Behauptungen zugelassen.
Beklagte wird zum Beweis In diesem Falle duͤrfte die
Gisquet tritt als Partei auf; sein Advokat ist Herr Parquin; haben.
der Korvette „la Creole“ und der elog Fic hin- zu Ca⸗
dix eingetroffen, hat dort die Fregatten „Gloire“ und „Medée“
angetroffen und mit diesen, 5 wie mit den beiden Dampfboͤten „Meteore“ und „Phaston“ sonder Verzug am IIten die Fahrt
nach Mexiko angetreten, ohne das Eintreffen der von Toulon
her unterwegs befindlichen Bombarden und kleineren Fahrzeuge
Pas ese68. gg. . 8 Großbritanien und Irland.
London, 22. Sept. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Velgier verließen Ramsgate gestern fruͤh um halb 10 Uhr, und man glaubte, daß sie Ostende gegen 5 Uhr erreichen wuͤrden.
Der Prinz Georg von Cambridge wird seine Kontinental⸗ Reise unter dem Titel eines Lord Culloden machen.
Bei einem Diner, welches dem Dr. Bowring zu Ehren kuͤrzlich in der Schottischen Stadt Paisley gegeben wurde, brachte der Provost oder erste obrigkeitliche Beamte der Stadt den Toast auf das Volk vor dem auf das Wohl der Koͤni⸗
in aus. G 8 Nach einem in Tory⸗Blaͤttern enthaltenen statistischen Be⸗ richt uͤber Irland haͤtte sich die Zahl der Verbrechen in Irland im Jahre 1830, unter dem Wellingtonschen Ministerium, nur auf 15,749, im Jahre 1837 aber, unter der geruͤhmten Mul⸗ graveschen Verwaltung, auf 27,396 belaufen.
Da nun die ganze Strecke von London nach Liverpool auf der Eisenbahn zuruͤckgelegt werden kann, so wird man die Lon⸗ doner Morgen⸗Zeitungen bereits an demselben Tage um 7 Uhr Abends in Liverpool erhalten. Man hofft nun auch bald eine täͤgliche Briefpost zwischen Liverpool und Dublin in Gang ge⸗
setzt zu sehen, um die Communication der Hauptstaͤdte Englands und Irlands zu beschleunigen.
Die sogenannte Volks⸗Charte, deren Verfasser der Secre⸗ tair des hiesigen Handwerker⸗Vereins, Herr Lovett, seyn soll, und die in den Arbeiter⸗Versammlungen zu Birmingham und in Westminster als Grundlage der Forderungen der arbeitenden Klassen angenommen worden ist, enthaͤlt eine vöͤllig neue Con⸗ stituirung des Parlaments. Es wird naͤmlich darin aufgestellt, daß das ganze Reich in 300 Wahl⸗Bezirke von gleicher Bevoͤl⸗ kerung getheilt werden und daß fuͤr jeden dieser Bezirke ein Repraͤsentant gewaͤhlt werden solle, so daß das Unterhaus, statt, wie bisher, aus 658, hiernach nur aus 300 Mitgliedern bestehen und immer auf ungefaͤhr 50,000 Einwohner ein Repraͤsentant kom⸗ men wuͤrde. An den Wahlen, die alle Jahre am 1. Juni stattfinden
1 1
Der Herzog von Orleans ist heute
den, allgemeiner Kenntniß gekommenen Grundlagen beruht: 1) Bil⸗
dung eines Fonds vermittelst
lische Kirchen werden moͤchten. da tholische Schriften von approbirtem und autorisirtem Charakter
verbreiten. Traktaͤrchen zu vertheilen und Allen, die mit den katholischen Lehren bekannt zu werden wuͤnschen, Religionsbuͤcher zu ver⸗ schaffen. schen Presse, auf feindliche Angriffe jeder Art,
(chern schoͤpfen koͤnnen, zu sichern. Praͤlaten es fuͤr zweckmaͤßig halten, ꝛtholis stadt von besonders dazu ausersehenen Geistlichen zu haltende
Entscheidet diese in demselben Sinne, so kommt faͤhrten in seiner Begleitung; s schoß er zur Selbstvertheidigung auf den Wilden⸗Haͤuptling, Sache vor den zweiten Oktober⸗Assisen verhandelt werden. Herr und so wie dieser zu Boden stuͤrzte, standen seine Begleiter von weiteren Feindseligkeiten ab. Herr Grev war schon dreimal von der Messager soll Herrn Delangle zum Vertheidiger gewaͤhlt einem Wurfspieß getroffen worden, die Verwundung gefaͤhrlich.
Admiral Baudin ist am 9ten mit der Fregatte „Nereirde“, 20 Englische Meilen landeinwaͤrts ganz oͤde und unfruchtbar;
tuͤrlich die zahlreichen dort angesiedelten Britischen
sollen, wird jedem Einwohner des Reichs, der darin gehoren ist oder das Staats⸗Buͤrgerrecht erhalten hat und der 21 Jahre zaͤhlt, die gesetzliche Theilnahme vindizirt. Das Parlament soll jaͤhr⸗ lich an einem bestimmten Tage zusammenkommen und so lange versammelt bleiben, als die Angelegenheiten des Landes es er⸗ heischen. Die Diäaͤten fuͤr jedes Parlaments⸗Mitglied sind auf 500 Pfd. festgesetzt, sollen aber erst nach Ablauf der Session ausgezahlt werden. Um die Serlane zu fleißi⸗ gem Besuch der Sitzungen anzuhalten, soll täͤglich ein amtli⸗ ches Verzeichniß der Ausgebliebenen erscheinen. Dem Verneh men nach, haͤtten sich bis jetzt 7 Mitglieder des Unterhauses anheischig gemacht, in der naͤchsten Session jenen Reform⸗Plan zu unterstuͤtzen. 1
Im Februar dieses Jahres wurde in London ein katholi⸗ sches Institut fuͤr Großbritanien gegruͤndet, welches auf folgen⸗ damals von O'Connell vorgeschlagenen und jetzt erst zu
kleiner, hauptsaͤchlich von den Ka⸗
tholiken Großbritaniens zu sammelnder Beitraͤge. 2) Dieser
Fonds soll unter Verwaltung, Leitung und vollstaͤndiger Kon⸗
trolle der katholischen Praͤlaten dazu verwendet werden, katho⸗ zu erbauen, wo dergleichen fuͤr noͤthig befunden 3) Auch soll dieser Fonds dazu dienen, ka⸗
drucken und uͤber das ganze Land zu
in wohlfeiler Form 8 d ildung von Lokal⸗Vereinen, um kleine
4) Zur
5) Zu schleuniger Erwiedecung, vermittelst der politi⸗ woher dieselben auch kommen moͤgen. 6) Um den katholischen Matrosen, Sol⸗ daten, Gefangenen, Invaliden in den Hospitaͤlern und Armen in den Arbeitshaͤusern die ihnen gesetzlich zustehenden religioͤsen Rechte und die Troͤstungen, welche sie aus wohlgewaͤhlten Buͤ⸗ 7) Um, wenn die katholischen fuͤr katholische in der Haupt⸗
8) Um den katholischen Armen⸗Schu⸗ len im ganzen Lande alle moͤgliche Unterstuͤtzung zu gewaͤhren. Die Times will in diesem Institut ein neues Kollegium de propaganda fide erblicken und richtet die ironische Frage an die Minister, ob sie dem Parlamente nicht eine Geldbewilligung aus Staats⸗Fonds zu Gunsten desselben vorschlagen wuͤrden.
Nach Privat⸗Briefen aus Alexandrien vom 3ten d. sol— len, der Times zufolge, die großen Maͤchte in dem Entschlusse einig seyn, der Pforte die Oberherrlichkeit uͤber Aegypten zu erhalten, aber zu Gunsten des Paschaͤ's das erbliche Nachfolge⸗ recht unter der Bedingung eines an die Pforte zu zahlenden Tributs auszuwirken, und das genannte Blatt meint, daß Mehmed Ali dieses Auerbieten, wenn man es ihm gehoͤrig ga⸗ rantire, als einen Annaͤherungs⸗Schritt zur Unabhaͤngigkeit, ohne Zweifel annehmen wuͤrde.
Die Koͤnigliche geographische Sozietaͤt hat am Sonnabend Briefe von den Herren Grey und Lushington erhalten, die im verflossenen Oktober vom Vorgebirge der guten Hoffnung abse⸗ gelten, um von der Nordwestkuͤste Neu⸗Hollands in das In⸗ nere von Australien einzudringen. Der Brief des letztgenann⸗ ten Herrn, datirt aus der Capstadt vom 30. Juni, enthaͤlt die einfache Anzeige, daß diese Entdeckungs⸗Reise mißlungen ist, und daß er so bald als moͤglich nach Hause zuruͤckzukehren ge— denke. Auch sagte er, daß Herr Grey sich zu Port Louis be⸗ finde und dieselbe Absicht habe. Die Mittheilung des Herrn Grey aber, welche aus Port Louis vom 3. Juni datirt ist, giebt naͤhere Nachrichten uͤber die Expedition. Die Reisenden hatten fast gleich von ihrer Landung an mit entschiedener Feindseligkeit von Seiten der Eingeborenen zu kämpfen und konnten nicht weiter als 70 Englische Meilen landeinwaͤrts vordringen. Eine schwere Wunde, die Herr Grey erhielt, noͤthigte sie zur Umkehr. Dieser wurde näͤmlich von mehr als 30 Eingeborenen angegriffen und hatte nur zwei Ge⸗ erst als er sich verwundet sah,
Vorlesungen zu sorgen.
aber erst das drittemal war Die Reisenden fanden die Kuͤste
dann aber aͤnderte sich die Landschaft; man traf auf ergiebigen Boden, uͤppiges Gruͤn und einen etwa 20 Ellen breiten Fluß. Auch entdeckte man zahlreiche Troglodyten⸗Malereien, die nicht ganz schlecht waren, und aus denen man schloß, daß die Eingeborenen an dieser Kuͤste von Astiatischer Abkunft seyn muͤßten. Die Reisenden brachten fuͤnf Monate dort zu und ließen daselbst verschiedene Hausthiere und nutzbare Gewaͤchse zuruͤck; namentlich pflanzten sie den Brodbaum an, der sehr gut zu gedeihen schien. Der aͤußerste Punkt, den sie von ihrem Landungsplatz, der Hannover⸗Bay aus, erreichten, war 15⁰ 36 S. B. Herr Grey erklaͤrt uͤbrigens, im Widerspruch mit der Angabe des Herrn Lushington, daß er seinerseits zur Un⸗ ternehmung einer neuen Expedition entschlossen sey, daß er dann aber weiter suͤdlich zu landen beabsichtigte.
Einem Briefe aus Texas vom 16. Juli zufolge, hatte man dort wenige Tage vorher, den Ober⸗Richter dieser Repu⸗ blik, Herrn James Collinsworth, in der Bucht von Galveston ertraͤnkt gefunden. Der Leichnam war sehr verstuͤmmelt, und viele Merkmate sprachen dafuͤr, daß dieser Beamte ermordet worden. Er war ein sehr talentvoller Mann. Man vermuthet, daß ein Raubmord an ihm veruͤbt worden, weil er bei seinem Aufenthalt in Galveston eine betraͤchtliche Summe Geldes bei sich gefuͤhrt haben soll.
Dem Caraccas⸗Liberal vom 14. Juli zufolge, haͤtte Venezuela bereits 4 Millionen von den 6 Millionen Dollars der einheimischen Columbischen Schuld abgetragen, welche ihm durch den Schulden⸗Theilungs⸗Vertrag zwischen Neu⸗Granada, Aequator und Venezuela uͤbertragen worden sind. Seit dem Monat Januar soll die Regierung von Venezuela nicht mehr genoͤthigt gewesen seyn, wie bisher, temporaire Anleihen zu machen; auch soll sie schon Anstalten getroffen haben, um die von ihr in England zu zahlenden Dividenden der alten Colum⸗ bischen Schuld zu entrichten. Man will indeß hier dieser Nachricht nicht rechten Glauben schenken.
Nach den neuesten Berichten aus der Suͤdsee wird Callao durch vier Chilische Kriegsschiffe blokirt. Die Regierung von Peru hatte dagegen den bei ihr bevollmäͤchtigten Agenten frem⸗ der Maͤchte angezeigt, daß sie die Blokade von Valparaiso am 20. August eroͤffnen werde, weil von dort aus eine Expedition Peruanischer Fluͤchtlinge nach Peru abgehen sollte. Alle diese Maßregeln haben dem Handel in Peru schon großen Schaden zugefuͤgt und drohen, ihn gaͤnzlich zu vernichten, wodurch na⸗
Kaufleute
den meisten Verlust erleiden. Die Morning Post fordert dos her den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten auf, mit dem den Frieden wuͤnschenden Protektor der Peruanisch⸗Bolz, vischen Confoͤderation, General Santa⸗Cruz, gemeinschaftliche Sache zu machen, wozu die Britische Regierung um so mehr Veranlassung habe, als hier die bei den Franzoͤsischen Blokaden auf der Ostkuͤste von Amerika stattfindenden zarten Ruͤcksichten gegen einen maͤchtigen Verbuͤndeten nicht in Betracht kaͤmen.
Niederlande. Amsterdam, 23. Sert. (Handelsblad.) Wie wir von unserem Korrespondenten aus, London hoͤren, soll die definitive Antwort auf die von Herrn Dedel im Monat April der Kon⸗ ferenz uͤbergebene Note doch noch schneller unserer Regierung eingesendet werden, als man anfangs erwartete, naͤmlich, aller Wahrscheinlichkeit nach gegen Ende der naͤchsten Woche. Wir wissen natuͤrlich nicht, was der Koͤnig in seiner Weisheit be⸗ schließen wird, so viel aber wissen wir aus London, und darauf muß man gefaßt seyn, daß man nochmals von unserem schon so sehr beeintraͤchtigten Vaterlande große Opfer verlangen wie wenn wir dem gegenwaͤrtigen ungewissen Zustande der Dinge ein Ziel gesetzt sehen wollen, und daß, wenn die Regierung um dem Status quo ein Ende zu machen, die schreiend ungerech, ten Vorschlaͤge annimmt, die man uns in London machen wird, dies nur durch die Gewißheit wird gerechtfertigt werden kag⸗ nen, daß wir im entgegengesetzten Falle gaͤnzlich der Willkür Frankreichs und Englands hingegeben seyn und unseren Zustand sich mit jedem Jahre verschlimmern sehen wuͤrden. mp
Daͤnemark. vaäes
Kopenhagen, 22. Sept. Die naturhistorische Ausbeute der Franzoͤsischen wissenschaftlichen Expedition nach Spitzbergen ꝛc., woran bekanntlich auch zwei Daͤnen Theil nehmen, soll, wie man aus Norwegen schreibt, in Betracht des kurzen Aufent, halts dort, schon ziemlich bedeutend und weit groͤßer seyn, als man nach der Lage und Beschaffenheit jener Gegenden hat ver⸗ muthen koͤnnen. Es sind nicht blos für die Flora und Fauna Spitzbergens neue Arten gefunden, sondern auch verschiedene nie beschriebene Thierarten entdeckt worden.
Am 20. Sept. bekomplimentirte eine Deputation des Ko⸗ penhagener Magistrats und der deputirten Buͤrger Thorwald, sen, und verkuͤndete ihm dabei, daß Kopenhogen ihn zu seinem Ehren⸗Buͤrger ernannt habe, eine Auszeichnung, welche um so bedeutender erscheint, als noch Keiner zuvor ihrer theilhaftig ge⸗ worden ist. Das diesfaͤllige Diplom soll Thorwaldsen in einer Plenar⸗Versammlung des Magistrats und der Deputirten naͤch⸗ stens uͤberreicht werden. Aus einer dem „Dagen“ gemachten Mittheilung eines „Wohlunterrichteten“ erfaͤhrt man, daß, der Einladung des Koͤniglichen Komwissarius zufolge, Thorwaldsen morgen, dem Eroͤffnungs⸗Tage der Staͤnde⸗Versammlung in Roeskilde, an der Festmahlzeit, welche den Deputirten gegeben wird, Theil zu nehmen gedenkt. Am 20sten war Thorwaldsen an die Koͤnigliche Tafel geladen und word von dem Koͤnig und der Koͤnigin aͤußerst huldreich empfangen.
Deutschland.
Muͤnchen, 23. Sept. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Thronfolger von Rußland wird noch im Laufe dieses Monats hier erwartet und wahrscheinlich drei Tage hier verweilen.
Gestern ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Christtan von Daͤnemark hier eingetroffen. 1“
Von den in Muͤnchen wohnenden Bekennern der Griechisch katholischen Konfession ist am 20sten d. die Wahl einer Kirchen⸗ Verwaltung vorgenommen worden.
Am 1. Oktober wird in Scheyern die Uebergabe des dor, tigen Kloster-Gebaͤudes an die Benedictiner von Metten, in Gegenwart des Regierungs⸗Praͤsidenten und mehrerer hohen Geistlichen, mit großen Ceremonieen, auf sehr feierliche Weise stattfinden. LSh EE
Augsburg, 24. Sept. (A. 3.) Gestern Nachmittag traf der Erzbischof Ladislaus Pyrker von Falsoͤ Coͤr hier ein, zur Freude seiner hiesigen Verehrer und Freunde, und wo faͤnde diese nicht der freundliche Patriarch, der Dichter der „Tunf— sias“ und „Rudolphias?“ Er hatte, frisch gestaͤrkt durch die Quellen von Gastein, seine Erholungsreise bis zum Comerse ausgedehnt, wo er noch den Nachhall der Feste des Kaiserzune vernahm. Heute Mittag kehrt er uͤber Muͤnchen und Wien nach seinem Vaterlande Ungarn zuruͤck, wo mehr als Eine uf seine Kosten angelegte Straße und der prachtvolle Tempel) den er errichtet hat, bleibende Monumente sind fuͤr den Gutsver⸗ waltersohn, welchen eigenes Verdienst zum Patriarchen ven Venedig, Erzbischof emporgehoben hat.
Dresden, 20. Sept. Der ordentliche Professor der Ana⸗ tomie, Dr. Ernst Heinrich Weber zu Leipzig, ist zum Rectet der Universitaͤt daselbst fuͤr das naͤchste Universitaäͤtsjahr vom 31. Oktober 1838 bis dahin 1839 gewaͤhlt worden, und es hat die Wahl die erforderliche Bestaͤtigung erhalten. 8
Freiburg, Sept. (Suͤddeutsche Bl.) In dua heutigen zweiten allgemeinen Sitzung der Deutschen Natur— forscher und Aerzte ward die
Diskussion uͤber die Wahl de naͤchsten Versammlungsortes eroͤffnet. Zwei Staͤdte, Erlangen und Pyrmont, waren in Vorschlag.
1
I An
209
2
Hofrath Schulz und hr. Jakobi sprachen sich fuͤr die Universitaͤtsstadt Greifswald aus, waͤhrend Hofrath von Martius und Professor Leuckart fuͤr Er⸗ langen das Wort ergriffen. Allein Hofrath Oken erklaͤrte sic mit Waͤrme fuͤr Pyrmont, da Gerechtigkeit und Politik verlang, ten, daß man die naͤchste Versammlung nach Nord⸗Deutschland verlege. Diese gewichtige Stimme scheint den Ausschlag fir Pyrmont gegeben zu haben. Fuͤr Greifswald erhoben sich 4 fͤr Erlangen 22 und fuͤr Pyrmont 54 Stimmen, welches letz tere somit zum naͤchsten Versammlungsorte proklamirt wurde⸗ Zum ersten Geschaͤftsfuͤhrer wurde Hofrath und Leibarzt Menke und zum zweiten Dr. Kriege ernannt. Scbh Fbanu rt nog 8rg212- din
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Wien, 21. Sept. die Frau Herzogin von Angouleème ist, von Kirchberg kommend/ hier neh. Soffr⸗ und in der Hofburg abgestiegen. 2
Die Frau Graͤfin Montbel, (Gemahlin des Franzoͤsischen Ex⸗Ministers) geb. Graͤfin Sigray, ist an den Folgen eine Wagen⸗Umsturzes auf der Reise von Kirchberg hierher im jugendlichen Alter gestorben.
Aus Mailand wird berichtet, daß Se. Durchlaucht * Fuͤrst von Metternich, von genannter Stadt aus, in Beglei tung seiner Gemahlin, eine Reise nach Turin, Genua, Lwwoche
Oesterreich.
von Erlau und Primas von Dalmatien/
(Schles. Ztg.) Ihre Königl. Hohelt
und Florenz angetreten habe, von wo aus er sich dem Gefolge Ihrer Majestaͤten in Venedig wieder anschließen wird.
Man schreibt von der Montenegrinischen Graänze vom „Das arme Montenegro und vorzugsweise der Wohn⸗
5. Sept.
ort des Vladika ist fortwaͤhrend der Tummelplatz fremder, dem
Volke ebenso als der Regierung verderblicher Umtriebe. Wie der Capitain Kowalewsky das Volk bearbeitet, so laͤßt auch ein ewisser Anti di Geaume, Franzoͤsischer Sprachlehrer des Vla dika und als Spion Frankreichs bekannt, seine Minen spielen. Der Vladika scheint zwischen diesen beiden Maͤnnern, welche leich starken Einfluß bei ihm haben, zu schwanken, indem er unter allen Umstaͤnden ihres Rathes sich bedient. Anti di Geaume communtcirt haͤufig mit dem Englischen Vice⸗Konsul in Novibazar, an welchen er bei jsedem Anlaß von Bedeutung Eilboten schickt, was erstens den Beweis liefert, daß seine Stel⸗ lung der Politik nicht fremd, ferner aber die Vermu⸗ thung motivirt, daß Anti di Geaume auch im Englischen Solde stehe. Der Vladika ist aufrichtig zu bedauern, daß er sich in solchen Haͤnden befindet; diese Verhaͤltnisse erklaͤren seine Unentschlossenheit in der gegenwaͤrtigen Lage zur Genuͤge, und nur dies ist es, was einer Ausgleichung der Differenzen mit Oesterreich bisher im Wege stand, und woran bis jetzt jeder Antrag Oesterreichs scheiterte. Die Oesterreichische Kommission harrt schon mehrere Tage des Vladika's, um mit ihm eine desi⸗ nitive Ausgleichung zu treffen.
Grahowo zu unterhandeln, nun aber erklaͤrt er ganz unerwartet,
daß er nicht mit der eehsn; wie sie ernannt sey, sondern
nur mit dem Gouverneur von Dalmatien, Grafen Lilienberg,
persoͤnlich unterhandeln wolle.
chern Seite, naͤmlich an seinem Ehrgeize, zu kitzeln wußten, in⸗ dem sie ihm vorstellten, daß es sich fuͤr ihn nicht schicke, mit untergeordneten Beamten zu verhandeln. zwischen uͤber diese Vorbedingungen bald vergleichen, und dann
wird man auch in der Hauptsache einig werden. Die Montene⸗
— werden vermuthlich das lange schon streitige Gebiet des Klosters
tanjevichi und einige andere kleine Strecken an Oesterreich abtreten,
wogegen ihnen vielleicht entsprechende Aequivalente geboten werden. Bis jetzt ist die Ruhe nicht weiter gestoͤrt worden, obgleich beide Theile fuͤr jeden Fall geruͤstet sind. — NS. So eben hoͤren wir aus sicherster Quelle, daß sich die Unterhandlungen zwi⸗ schen dem Vladika und den Tuͤrken wegen des Distrikts von Grahowo zerschlagen haben, und daß der Statthalter von Her⸗ zegowina bereits Anstalten getroffen hat, die Montenegriner mit Gewalt der Waffen aus Grahowo zu vertreiben. Wir se⸗ hen demnach stuͤndlich der Anzeige von einem neuen Treffen in dortiger Gegend entgegen. Nicht minder truͤben sich die Verhaͤltnisse mit Oesterreich mehr und mehr; die Verhandlun⸗ gen wegen Abtretung des Klosters Stanjevichi sind ebenfalls abgebrochen worden, und es scheint nichts uͤbrig zu bleiben, als auch hier die Entscheidung den Waffen anheim zu stellen. Sobald die erwarteten Verstaͤrkungen eingetroffen sind, duͤrfte es damit Ernst werden. Die Montenegriner treiben ihre Frech⸗ heit so weit, daß sie sogar auf einigen Strichen Oesterreichischen Gebietes, dessen sie sich seit einigen Jahren widerrechtlich be⸗ maͤchtigt haben, Schanzen aufwerfen und Miene machen, das⸗ selbe hartnaͤckig zu vertheidigen.
Schweiz. Bern, 18. Sept.
zum Falken abgestiegen. Die Koͤnigin erwartet hier ihren Va⸗ ter, den Großherzog von Oldenburg.
“ Spanienn.
Madrid, 15. Sept. Gestern begann das Kriegs⸗Gericht seine Verhandlungen uͤber die angeblich von dem Karlistischen Oberst Ortiz de Velasco angezettelte Verschwoͤrung. Man kennt die Entscheidung des Kriegs⸗Gerichts noch nicht, bezweifelt es aber sehr, daß er mit dem Leben davon kommen werde, da die Aufregung hier in Madrid den hoͤchsten Grad erreicht hat, und man jeden Augenblick einen Ausbruch befuͤrchtet.
Die Dekrete, welche die Einberufung der Cortes zum 30.
Okt. und die Ernennung des Grafen von Ofalia zum Botschaf⸗
ter in Paris enthalten, sollen bereits seit dem IIten von der 1 Koͤnigin unterzeichnet, aber noch zuruͤckgehalten worden seyn.
Man sagt, Herr v. Campuzano, .— Botschafter in Frank— reich, sey von der Koͤnigin nach Madrid berufen und beauftragt worden, ein neues Ministerium zu bilden.
die der Verraͤtherei verdaͤchtigen Generale abgesetzt und vor Gericht gestellt 18,e vtig s Die der Koͤnigin uͤberreichten Adressen der Munizipalitaͤt und der Provinzial⸗Deputation von Madrid sind in vielen tau⸗ send Exemplaren gedruckt und unter das Volk vertheilt worden. Man erwartet hier den General Oraa, der, ungeachtet der Bemuͤhungen des Kriegs⸗Ministers, ihn davon abzubringen,
vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden verlangt, um sich wegen
der Niederlage vor Morella zu rechtfertigen. Der Oberst Lavalette, Chef vom Generalstabe des Gene⸗
rals Oraa, hat ein langes Schreiben in den „Correo nacional“
einruͤcken lassen, worin er das Mißlingen der Unternehmung sigen Morella dem Mangel an Lebensmitteln zuschreibt. jeferanten Murga und Barcenar haben nun in demselben Blatte darauf geantwortet, daß sie die Lebensmittel in hinrei⸗ chender Menge nach den vom General Oraa selbst bezeichneten Orten geliefert haͤtten, und daß man daher ihnen nicht die Schuld der Niederlage aufbuͤrden koͤnne.
Dem Vernehmen nach hat das Ordens⸗Tribunal sich ge⸗ weigert, den zum Dekan desselben ernannten Ex⸗Minister Castro als solchen anzuerkennen, und dem Justiz⸗Minister eine Vor⸗ stelung gegen diese Ernennung uͤberreicht.
Saragossa, 17. Sept. Man erwartet heute hier den Kriegs⸗„Minister. Der General Oraa wird vorlaͤufig mit der rmee in Carisiena bleiben, jedoch bald von dort nach Unter⸗ ragonien aufbrechen. 8 In der vergangenen Nacht kamen die Karlisten bis in die Porstadt von Saragossa und feuerten mehrere Schuͤsse gegen die Batterie von Santa Engracia ab. Die ausgesandten In⸗ fanterie- und Kavallerie Patrouillen sind jedoch wieder zuruͤck⸗ gekehrt, ohne Jemand zu sehen. O111“ “
8 Spanische Graͤnze. Die offizielle Zeitung von vgroño vom 9. September enthaͤlt zwei Tagesbefehle des n von Luchana. Der eine enthaͤlt die zur Verhinderung
Desertion ergriffenen Maßregeln und der andere zeigt der
Anfangs ließ er zusagen, er werde kommen, gleich darauf hatte er mit den Tuͤrken wegen
Offenbar stecken dahinter, wie immer, fremde Intriguen, welche den Vladika auf seiner schwaͤ⸗
Man wird sich in⸗
b Die Koͤnigin von Griechenland ist gestern Mittag mit Gefolge hier eingetroffen und im Gasthofe
Er habe sich jedoch nur unter der Bedingung bereit erklaͤrt, daß die jetzigen Kam⸗ mern aufgeloͤst, die von dem letzten Ministerium nach den In⸗ seln verbannten Beamten in ihre Aemter wieder eingesetzt und
Die
[Armee an, daß vier Soldaten des Regiments der Guiden, welche zum Feinde uͤbergehen wollten, erschossen worden seyen.
Berlin, 28. Sept.
Liebe des Volkes bezeichnen.
held siel.
schrift:
reiche Allegorie dar.
bindung gebracht.
tiger geweiht.
tallen ausgeprägt. was über einen Thaler.
Theil. 352 S. nebst
88
1
5
——— — ——— —y—
lautet: Populorum Pietate d. 6. Nov. 1837. wohlgetroffene Brustbild des Königs mit der Umschrift: Adolphus Rex Suecorum, Fidei Evangelicae Protector, Natus Die 9. Dec. 1594. — Ferner liegen uns zwei Medaillen vor, die auf Jubel⸗ feiern Bezug haben und durch den Entwurf wie durch die Ausfüh⸗ rung gleichmäßig sehr ansprechend erscheinen. Die eine durch die Um⸗ „Dem kommandirenden General der Rhein⸗Provinzen von Borstell zur Jubelfeier, die Stadt Köln, 1. Juli 1838“, bezeichnet, zeigt im Hintergrunde die Stadt und im Vordergrunde den Rhein⸗ gott. Auf der Hauptseite erblicken wir den Feldherrn, in aufrechter Stellung auf seinen Hegen gestützt und mit dem einen Fuß auf einen Helm tietend, von der Siegesgöttin bekränzen und außer anderen Zu⸗ fügungen noch umher die Jahreszahlen 1813, 14, 15. trägt die Umschrift: „Fridericus de Ribbentrop Eques Praefectus Supremae Curiae Rarionum Publicarum Imperil Borussici“, welche das Brustbild des Jubilars umgiebt.
neueren Zeiten sich doch seit Priestley (177 der eine ümfassende Geschichte dee optischen versucht hätte, so daß das erwähnte, selb in vielfacher Beziehung ungenügende über einige Belehrung zu ertheilen vermochte.
Geschichte der Optik, vom Urspru
senschaft bis auf die gegenwaͤrtige Zeit, von Dr.
E. Wilde, Prof. der Mathematik und Physik. Erster Berlin, Ruͤcker und Puͤchler, 1838. 88 3 Figuren⸗Tafeln.) 1 Der Verfasser sucht durch dieses Werk eine Lücke auszufüllen, die allerdings fühlbar genug geworden war, da trotz der hohen Wich⸗ tigkeit des Gegenstandes, trotz der vielen Bereicherungen derselben in 72) niemand gefunden hat, Wissenschaften zu geben st zur Zeit seines Erscheinens das hier⸗
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
1 Aus der Medaillen⸗Münze des Herrn Ge⸗ neral⸗Wardein Loos ist kürzlich wieder eine Denkmünze hervorge⸗ gangen, die, außer dem Interesse der Bezichung auf ein geschichtli⸗ ches Ereigniß, wie immer auch einen Kunst⸗Genuß gewährt. meinen die auf die „Lombardische Königs⸗Krönung zu Mailand im Monat September 1838.“ Auf der Hauptseite erblickt man die Bild⸗ nisse des Kaisers und der Kaiserin mit der Umschrift: Ferdinandus I. et Maria Anna Austriae Imperatores, Pii Felices, wovon die letzten Worte „fromm und glücklich“ auf Alt⸗Römischen Münzen üblich, die Liebe und Verechrung gegen die Vorfahren und das Glück durch die Auf der Kehrseite tritt uns der Dom von Mailand in seinem kunstreichen mittelalterlichen Bau entgegen. In dem engen Raume von etwas über einen Zoll sind mit der größ⸗ ten Sauberkeit und Sorgfalt seine unzähligen Thürme und Verzie⸗ rungen so reich und fein ausgeführt, daß man nur durch ein Vergröße⸗ rungsglas das Einzelne zu erkennen vermag, während das Ganzesich schon dem bloßen Auge scharf und aumuthig darstellt. Als Umschrift lesen wir: „Non est Potestas nisi a Deo.“ und als Unterschrift „Coron(atioc) Regia Lombardica) Mediolani M(ense) Sept. MDCCCXXXVII. — Bei Ge⸗ legenheit dieses neuesten Kunstwerkes nehmen wir Anlaß, auch eini⸗ ger anderen aus der jüngsten Zeit zu gedenken. 1837 wurde bekanntlich Gustav Adolph’s Monument zu Lützen er⸗ richtet. Die Denkmünze stellt auf der Kehrseite dieses, in Gußeisen gefertigte, in seiner einfachen, leichten Form dar. Es wölbt sich über den rohen Feldstein, der, nur mit G. A. 1632 bezeichnet, bisher die Stelle kenntlich gemacht hatte, wo der große König und Glaubens⸗ Die Umschrift giebt seinen⸗ Todestag an, die Unterschrift Die Hauptseite zeigt das
Denkmünze — die funfzigjährige Jubelfeier — und der daß die Freunde und Verehrer dieselbe am 26. August 1838 darge⸗ bracht haben. — Auch eine kleinere Medaille dürfen wir nicht über⸗ gehen: dem Andenken des verstorbenen berühmten Archäologen Böt⸗ Sein sehr ähnliches Brustbild, mit Angabe von Ge⸗ burts⸗ und Todes⸗Jahr, befindet sich auf der einen, und die Eule, eine Schriftrolle und einen Lorbeerzweig tragend, auf der anderen Seite, mit der Umschrift: Discipulis Gaudens Et Priscae Fontibus Artis. — Alle diese Medaillen sind bekanntlich in verschtedenen Me⸗ Die in Bronze kosten th
Werk das einzige war, Des Verfassers Un⸗
Den 6. Rovember
1 Gustavus
Die andere
Die Kehrseite bietet eine sinn⸗ Die Tapferkeit (Virtus und Fortitudo der Al⸗ ten in ihren Emblemen vereint) ist hier mit der Vorsicht (zugleich als Vorsorge nach antiker Conception) in Die Umschrift giebt die Veranlassung zu der f Abschnitt,
bedeutungsvolle Ver⸗
eils unter und theils et⸗
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Vl. und
Wir
ternehmen war deshalb eben so verdienstlich als schwierig, und erst nach einer mehrjährigen gründlichen Quellen⸗Forschung und bei sei⸗ ner langen Vertrautheit mit dem Gegenstande, überdies unterstützt von einem sehr reichen optischen Apparate, war es ihm möglich, jetzt diesen ersten Theil erscheinen zu lassen. Erst nach Erscheinen des Ganzen — dieser erste Theil geht von Aristoteles bis zu den Vor⸗ gängern Rewton’'s — wird es möglich sein, ein Endurtheil zu fälleu.
Die synchronistische Ordnung, der der Verfasser gefolgt ist, ge⸗ währt eine gute Uebersicht des Ganges der Wissenschaft, und ist der Vortrag ansprechend und allgemein verständlich. — Das erste Kapi⸗ tel behandelt in kurzen Umrissen die Optik der Griechen, woraaf in besonderen Abschnitten Aristoteles, Euclides, Archimedes, Heron, Ptolemäus und Damianus folgen. Der Verfasser thut dar, daß die
lolte des Marcellus durch Brennspiegel von der Küste aus nicht abe vernichtet werden können, und daß die Zeitgenassen dies auch keinesweges aussagen. Mißverstand sräterer Zengeunlen⸗ hat die⸗ ser Sage ihre gegenwärtige Gestalt gegeben. — Ein kurzer Abschnitt behandelt den höchst dürftigen Zustand der Optik bei den Römern. Ein finsteres Jahrtausend überspringend, gelangt der Verfasser hier⸗ auf zu den Arabern, namentlich Alhazen; und hierauf zu den Eu⸗ ropäern seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, wo der Pole Vitello den Reihen eröffnet. In einem längeren Abschnitt ist von Roger Baco die Rede, dessen vielbesprochene Aeußerungen hier im Original⸗ Tert angeführt, und daraus der Schluß gezogen wird, daß er we⸗ der das Mikroskop noch das Fernrohr wirklich gekannt, oder selbst erfunden habe. Diese Erfindung eignet der Verfasser der gewöhnlichen Meinung beipflichtend, dem Zacharias Jansen und seinem Sohne, Optikern in Middelburg, zu. Die Zeugnisse, un⸗ ter denen auch gerichtliche Akten, werden zusammengestellt und die Ansprüche Laprey’'s, Galiläi's und Anderer untersucht. Zu den in⸗ teressantesten Abschnitten ist der über Descartes zu rechnen, bei dem zuerst die theoretische Begründung des Reflexions⸗ und Brechungs⸗ Gesetzes durchgeführt erscheint, und dem der Verfasser 57 Seiten ge⸗ widmet hat. Den Beschluß dieses Theiles macht eine Uebersicht der Verbesserung der Fernröhre und Mikroskope in der Mitte und gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts und eine Theorie der Brennlinien nach Beruoullli.
Der zweite Theil wird mit Rewton beginnen und bis zu Ende des 18ten Jahrhunderts fortgeführt⸗- werden, in einem dritten die Fortschritte des jetzigen folgen. Möge der Verfasser sein schwieriges Werk in Kraft und Gesundheit fortführen, denn Werke dieser Art thun unserer Zeit wahrhaft Noth. M.
Meteorologische Beobachtung.
Rach einmalige:r:
1838 27. September.
Morgens †Rachmittags
Abends 6 Uhr. 2 Uhr.
10 Uhr.
—
Beobachtung.
338 au „Pas. 338,21" „Par. b 338,11“ Par. + 7,6 ° R. + 17,0° R. +- 10,2 0 R. + 6,50 R. + 8,29 R. +. 8,2 ° R. 83 oCt. V 36 pCt. 72 pCt.
Quellwärme 7,3 0 R. Flußwärme 12 1 0 R. Bodenwärme 12,0 0 R. Ausdünstung 0,049“ Rh. Niederschlag 0.
Luftdruck Luftwaärme.. Thaupunkt. Dunstsaͤttigung Wetter. heiter. heiter. heiter. 20. 28. Sd. Wärmewechsel †+f 17,20 Wolkenzug.. — SO. — + 6/79. Tagesmittel: 338,24“ Par.. + 11,60 F.. + 7,80 R. 64 „Et. SO.
6ö11bb5b“
Den 28. September 185388.
Amtlicher Fonds- und Seld-Courgs-Zettavl. Fr. Uour. — Fr. Tour.
Brief. Geld. NIBrief. Gel 102 ⁄½ 102 ⁄ 100 ¾ 103 ⁄hའ102 ¾
67 66¹⁄2 103 3 1 103³1 1031½
Oatpr. Pfandbr. (37 Pomm. Pfandbr. 4 —
do. do. 101 ¾ Kur- u. Neum. do. 102 Schlesische do. — Rückst, C. und Z.
Sch. d. K. u. N. — — Gold al marco 49 Neue Ducaten — Friadrichsd'or 100 5 %2 And. Goldmün- 1051¼4 zen à 5 Thl.
— Disconto
St.-Sechuld-Seh. Pr. Eugl. Obl. 30. PrämSch. d. Sech. Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Wantpr. Pfandbr. do. do. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.
95 ½ 215 ¼ 181/
74 137/12
QR—C——IEIE
135⁄12 3
Preise der vier Haupt-⸗Getraide⸗Arten
in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat August 1838, nach einem monatlichen
4
8 88
Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Städte. Weben V Roggen
Gerste
Hafer
1. Köoͤnigsberg 2. Memel 3. Tilsit 4. Insterburg 5. Rastenburg 5. Neidenburg Danzig Elbing Konitz Graudenz Kulm .Thorn
695]⁄12 78
64 6⁄12 60
80 81 894⁄12 83
74 ⁄1½
82 %⁄ 2 %
379112
18 ⁄12 21 ⁄1 2
22 1 2
8 Bromberg Fraustadt 4. Rawitsch
5. Kempen
725
10/2 82 /12 70
613 1 2 587 1 2
.Berlin Brandenburg
3. Kottbus
4. Frankfurt a. d. O.
6. Stettin .... 7. Stralsund
.Landsberg a. d. W...
892²/12 66 %1 2 64³ 12
21/ 82¹/12 71 848/12 75
84712
Breslau. Gruͤnberg
5.
6.
7. Schweidnitz
8. Glatz
9. Neiße
10. Leobschuͤtz.
11. Ratibor.. 1l811892 2
Namen der Staͤdte. Lwenan Rosgen
Magdeburg
Stendal
S gene ordhausen
.Muͤhlhausen.
.Erfurt
See fen ortmund.
Elberfeld. .Duͤsseldorf Krefeld. Kleve Achen.. Malmedy 9. Trier
10. Saarbruͤck 11. Kreuznach.. 12. Simmern 13. Koblenz. 14. Wetzlar.
Durchschnitts⸗Preise
der 12 Preußischen Staͤdte 5 Posenschen Staͤdte „ 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Staͤdte..
11 sse Staͤdte
8 Saͤchsischen Staͤdte
4 Westfaͤl. Staͤdte..
14 Rheinischen Staͤdte
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