heaͤltnissen Englands mit den Theilen von Oesterreich, welche dem Berkehre schon offen standen, erscheint der neue Verkehr mmit dem Innern von Deutschland und den Tuͤrkischen Fuͤrsten⸗
nmnaäͤßigen Antheil an der Schuld aufzuzwingen und es zu zer⸗
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eregen, auf Resiprocitaͤt begruͤndet, und der ihm beigefuͤgte
Tarif, wenngleich derselbe noch manche zu hohe 2 ent⸗ haͤlt, ist vernichtend fuͤr das von Oesterreich bisher befolgte Prohibitiv⸗System; schon im Mai und Juni dieses Jahres wur⸗ den auf der Wiener Messe Britische Manufakturwaaren in gsroßen Quantitaͤten verkauft, und Zucker in großer Menge wurde seitdem aus England auf der Elbe in Boͤhmen einge⸗ fuͤhrt.“ Die Chronicle bemerkt nämlich, daß der ermäͤßigte Tarif schon vor der Unterzeichnung des Lraktates selbst einge⸗ fuͤhrt gewesen. „In Triest“, faͤhrt sie fort, „hatte der neue Tarif unmittelbar den Erfolg, daß aller in den Staatsspei⸗ chern lagernde Zucker hes Consumtion im Innern benutzt wurde, daß groͤßere Bestellungen als je in diesem Artikel bei Britischen und Amerikanischen Haͤusern gemacht wurden, und daß Schiffe mit Zuckerladungen, die wegen Ordre nach Malta, Gibraltar und selbst nach Falmouth und Cowes gegangen waren, nach Triest geschickt worden sind. Diese Ermäͤßigung des Zolles von Britischen Kolonial, und Manufaktur⸗Erzeug⸗ nissen wird aber nicht nur vortheilhaft auf die Oesterreichischen Staaten in Italien wirken und Triest zu einem bedeutenden
Entrepot erheben, sondern auch, zu Gunsten der uͤbrigen Oester⸗
reichischen Staaten, auf die Staaten des Deutschen Zollvereins und die an Gallizien graͤnzenden Theile von Rußland wirken. MNoch bedeutender aber als diese Reformen in den Handelsver⸗
thuͤmern, welchen der Traktat dadurch ins Leben gerufen hat, daß er allen bisher durch siskalische Beschraͤnkungen auf der Donau veranlaßten Storungen der freien Schifffahrt ein Ende macht.“ Von allen Maßregeln, bemerkt die Chronicle schließlich, welche angenommen werden koͤnnten, um die Nordischen Mäͤächte an der Verwendung der ihnen durch den Deutschen Zollverein gegebenen Macht zum Nachtheile Eng⸗ lands zu hindern, koͤnne keine im gegenwaͤrtigen Augenblicke wirksamer seyn, als dieser Traktat mit Oesterreich, da die oberen Theile des Rheins und der Donau nicht fern von ein⸗ ander laͤgen und ihre kuͤnstliche Verbindung bereits im Werke sey, was die Folge haben wuͤrde, daß die Nordischen Maͤchte England freien und offenen Verkehr auf dem Rheine selbst ge⸗ statten oder sich einen von ihnen nicht genehmigten Verkehr auf dem Nebenbuhler des Rheins, auf der Donau, wuͤrden gefallen lassen muͤssen.
Die neue Boͤrse wird ein laͤngliches Viereck, 270 Fuß lang und 140 Fuß breit, bilden. Die innere Hof soll 150 Fuß lang und 60 Fuß breit werden. Alle Haͤuser zwischen Finch⸗Lane und der Bank werden niedergerissen.
Dem Spectator zufolge, der sich auf den „Toronto Exa⸗ miner“ berust, sind in Ober⸗Kanada neuerdings wieder einige strenge Straf⸗Urtheile gegen politische Angeschuldigte ergangen. Zwei Bruͤder Scott, Soͤhne eines achtbaren Quaͤkers, welche einen von den Loyalisten gefangenen Dr. Wilson befreit und dabei denselben ein paar Pistolen abgenommen, wurden wegen Raubes zum Galgen verurtheilt und sollten am 29. Oktober hingerichtet werden. Herr G. Barclay, Sohn eines baptisti⸗ schen Geistlichen, wurde zu harter Arbeit in einem Bußgefaͤng⸗ niß verurtheilt, wiewohl viel schwerer Gravirte als er straflos entkamen. Der junge Mann, behauptet das Oppositionsblatt, sey eigentlich nur darum gestraft worden, weil sein Vater mit den Behoͤrden der Staatskirche auf gespanntem Fuße stehe. Zu Montreal ward am 12. Oktober das Theater eroͤffnet, aber in Logen, Parterre und Gallerie erschien auch nicht Eine Seele, so daß die Thuͤren ruhig wieder geschlossen wurden. „Es ist“, bemerkt der Spectator, „jetzt zu viel wirkliches Leben in Nie⸗
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von den neun suͤdlichen Provinzen, ohne Unterscheidung Luxem⸗
gelte diese Behauptung von der Provinz Limburg, welche ver⸗ tragsmäaͤßig in ihre gegenwaͤrtigen Graͤnzen eingeschraͤnkt und
waͤren. Die Repraͤsentanten⸗Kammer verwahrt sich gegen allen Eroberungsgeist und erklaäͤrt sich zu neuen Geldopfern bereit, wenn Holland seinerseits sich des Eroberungsgeistes begeben und seine Anspruͤche auf Bevoͤlkerungen aufgeben wolle, deren Gesinnungen fuͤr Holland selbst eine stete Quelle der Unannehm⸗
die Unterstuͤtzung der Maͤchte, nennt deren aber nur zwei, be⸗ sonders Frankreich, wegen der Analogie seiner Institutionen und des moralischen Eindrucks, den ein gewaltsamer Regierungs⸗ wechsel an seinen Graͤnzen bei so vielen Sympathieen der bei⸗ den Laͤnder machen muͤßte; dann Großbritanien, wegen seiner engen Verbindungen mit Belgien, aus dessen Nationalitaͤt es so bedeutende Vortheile ziehe. Schließlich erklaͤrt die Adresse, man werde keine Opfer fuͤr die Landes⸗Vertheidigung scheuen, wenn Ge⸗
zucht und den Patriotismus der Truppen, weshalb die Kam⸗ mer sich die Beduͤrfnisse des Heeres besonders angelegen seyn
ren Raikem und Fallon einige Modisicationen erlitten haben. dem Sitzungs⸗Saal, um der Diskussion der Adresse beizuwoh⸗
„Ausdauer und Muth“ Declamationen das Feld eroͤffnet zu haben, welche durch den Charakter der letzten aus London eingegangenen Depeschen keinesweges gerechtfertigt wuͤrden.
und einstimmig, wie der Senat. Die Sitzung begann mit
wahrscheinlich auch verfaßt hat. Herr Dolez verlangte darauf das Wort uͤber die Tagesordnung und bemerkte, es sey fruͤher beschlossen worden, daß der Entwurf vor der Diskussion gedruckt
noch nicht geschehen koͤnnen; er beantrage deswegen, die Dis⸗ kussion bis zum Montag auszusetzen. Mehrere Mitglieder stimmten ihm bei. Herr Metz dagegen meinte, die Einhellig⸗ keit zwischen Regierung und Volksvertretung, welche sich in der Koͤniglichen Sitzung so glaͤnzend gezeigt habe, duͤrfe nicht erst durch Zoͤgerung und lange Debatten geschwaͤcht werden; die Adresse druͤcke unzweifelhaft die Meinung der Nation aus, und er schlage vor, sie sogleich ohne alle Dis,⸗ kussion anzunehmen. (Nein! nein!) Herr Verhaegen be⸗ merkte, man verlange nicht eine Aussetzung der Diskussion, um einzelne Stellen der Adresse zu tadeln; aber dieselbe sey sehr lang, und jeder Satz von groͤßter Wichtigkeit; sie beduͤrfe also einer reiflichen Ueberlegung. Herr von Merode erwie⸗ derte, der Adreß⸗Entwurf sey seit zwei Stunden jedem Mit⸗ gliede der Kammer bekannt; Jeder habe sich uͤberzeugen koͤn⸗ nen, daß derselbe nichts enthalte, als die Gesinnungen, welche die Nation und die Kammer in diesem Jahre schon wiederholt an den Tag gelegt haͤtten; zu weitlaͤuftigem Be⸗
der⸗Kanada, als daß die Nachahmung des Lebens auf den Brettern Aufmerksamkeit erregen koͤnnte.“
Nach Berichten aus Bahla vom 27. September lagen daselbst die Geschaͤfte ganz danieder, weil man eine Erneuerung der Insurrection fuͤrchtete. Die Linien⸗Truppen waren nach Rio Grande marschirt, und die National⸗Garde bildete daher den einzigen Schutz der Stadt. JI1I11“
Niederlande. 8
Aus dem Haag, 18. Nov. Der Herzog Bernhard von Sachsen⸗Weimar und dessen aͤltester Sohn es von ihrer lan⸗ gen Reise wieder hierher zuruͤckgekehrt. Im Juli 1837 verließ der Herzog diese Residenz und hat sich seitdem in Rußland, in der Tuͤrkei und in Italien aufgehalten.
Belglien.
Bruͤssel, 18. Nov. Der Koͤnig hat auf die Adresse des Senars folgende Antwort ertheilt: „Meine Herren! Ich em⸗ pfange jederzeit mit Wohlgefallen die Aeußerungen der Gefuͤhle des Senats, insbesonder? aber unter Umstaͤnden, wo es sich um die hoͤchsten Interessen des Landes handelt. Ihre getreue Mit⸗ wirkung ist Mir niemals ausgeblieben, und Ich sinde in der Einstimmigkeit und in der Anhaͤnglichkeit, welche die Nation bezeugt, den Lohn Meiner unablaͤssigen Sorgfalt fuͤr ihr Lohl.“
Nach lebhaften Debatten in der Kommission, die vorgestern bis spaͤt in den Abend waͤhrten, kam endlich der Adreß⸗Entwurf der Repräsentanten⸗Kammer zu Stande. Er ist in Beziehung auf die Differenzen mit Holland nichts weniger als ein Nach⸗ hall der Thron⸗Rede, sondern lautet uͤberaus entschieden, wo es der vermeintlichen Aufrechthaltung der Integritaͤt des Grund⸗ gebiets und der, wie es darin heißt, uralten, im Jahre 1830 nur wieder eroberten Nationalitaͤt gilt. Die Adresse behaup⸗ tet, man habe im Jahre 1831 die Rechte verkannt, und wenn Belgien sich damals zu so schmerzlichen Opfern verstanden, so sey dies unter der feierlichen Garantie einer unmittelbaren Ausfuͤhrung der 24 Artikel geschehen, welche Belgien gegen alle Wechselfaͤlle gesichert haben wuͤrden. Da aber die fuͤnf Maͤchte Anstand genommen, sich jener Ausfuͤhrung zu unterziehen, und die Hollandische Regierung den Vertrag sogar zuruͤckgewiesen und es vorgezogen habe, auf die Zeit zu spekuliren, so koͤnne man Belgien unmoöͤglich fuͤr verpflichtet ansehen, sich den harten Bedingungen jenes Vertrages nach Verlauf so vieler Jahre zu unterwerfen. Denn die Dinge hatten sich seitdem wesentlich geandert, und Limburg wie Luxemburg waͤren durch die engsten Bande an Belgien geknuͤpft worden, die ohne Hint⸗ ansetzung alles Vöͤlkerrechts nicht verkannt werden duͤrften. Aus der Thron⸗Rede mässe man schließen, daß die Konferenz den Plan noch nicht aufgegeben habe, Belgien einen unverhaͤltniß⸗
Fäaͤckein. Die Unbilligkeit jener Vertheilung wird als sonnen⸗ klar dargestellt und aus der achtjaͤhrigen Dauer der innigen Verbindung Limburgs und 6 mit Belgien geschlossen, b5a der Europaäische Friede davon nicht die mindeste Stoͤrung zu befurchten habe. Großes Gewicht legt der Adreß⸗Entwurf auf den Umstand, daß Luxemburg seit vier Jahrhunderten mit
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denken sey daher keine Veranlassung. Da Niemand weiter das Wort verlangte, so stellte der Praͤsident die Frage hur Abstimmung, ob die Diskusston ausgesetzt werden solle? Sie wurde mit 44 Stimmen gegen 39 verworfen. Die Mi⸗ nister stimmten nicht mit. Auch ein Mitglied, Herr Wilmar, enthielt sich der Feawung um den rund befragt, ant⸗ wortete er: Er begreife die Gruͤnde zu einer Aussetzung eben⸗ sowohl, als die zu einer sofortigen Diskussion; die Adresse sey von außerordentlicher Wichtigkeit und deswegen wohl einer ge⸗ nauen Pruͤfung werth; andererseits aber enthalte sie nur An⸗ sichten, uͤber welche in der Kammer Einigkeit herrsche; unter diesen Umstaͤnden sey es ihm unmoͤglich gewesen, gegen die eine und gegen die andere Meinung zu stimmen. Ber Praͤsident erklaͤrte nun die allgemeine Diskussion fuͤr eroͤffnet. Herr von Nes: „Ich bin der erste eingeschriebene Redner; unter den obschwebenden Umstaͤnden aber scheint das allgemeine In⸗ teresse zu verlangen, daß die Votirung der Adresse durch nichts verzoͤgert werde. Ich verzichte deswegen auf das Wort.“ (Beifall.) Herr Metz: „Ich meinestheils mache aus demselben Grunde den foͤrmlichen Antrag, daß die Adresse ohne Diskussion votirt werde.“ (Große Bewegung.) Herr Gendebien: „Ich sehe nicht ein,
warum man so alle Diskussion ersticken will. Nachdem wir eben beschlossen haben, daß sie sogleich stattfinde, warum soll⸗ sischen Großfuͤrsten Thronfolgers in Venedig. Er traf dort am 13. November, 2 Uhr Nachmittags, unter dem Namen eines Grafen von Borodinski mit einem zahlreichen Gefolge ein und
nahm seine Wohnung in den faͤr ihn eingerichteten Zimmern des Kaiserlichen Palastes, woselbst er von dem Gouverneur, Grafen von Spaur, und dem Feldmarschall⸗Lieutenant Steinin⸗ ger empfangen wurde. — .
ten wir jetzt votiren, daß sie garnicht stattfinden solle? Ich wundere mich nicht, die Deputirten von Luxemburg einen sol⸗ chen Vorschlag machen zu sehen. Wir Anderen fuͤhlen gleiche Sympathie fuͤr Luxemwburg, aber wir sind Fuheger dabei als sie. Die Abtretung von Luxemburg und Limburg regt meine Phantaste nicht minder auf als mein Gemuͤth und mein Ge⸗ wissen. Aber der Verstand muß darum die Ruͤcksichten der Klugheit im Auge behalten und wird nie darein willigen, daß man votire, ohne zu pruͤfen. In gewoͤhnlichen Zeiten, meine Herren, wird unsere Adresse von einigen Hundert Menschen
Belgien vereinigt — und, obgleich mit dem Namen eines Groß⸗ herzogthums belegt, nie als ein Deutscher Staat regiert worden sey, wie denn auch die Niederlaͤndische Regierung immer nur
burgs, geredet habe. Belgien habe daher seine Graͤnzen nicht erweitert, sondern sich nur selbststaͤndig hingestellt und nur
die militairischen Rechte des Deutschen Bundes als eine seit funfzehn Jahren bestehende Ausnahme anerkannt. Noch mehr
deren Enklaven gegen andere in Holland belegene eingetauscht
lichkeit seyn wuͤrden. Die Adresse legt großes Vertrauen auf
walt gegen Landsleute gebraucht werden sollte, und die Kammer will die Verantwortlichkeit der daraus entspringenden Ereignisse nicht scheuen. Diese Zuversicht begruͤndet sie auf die gute Manns⸗ festigen zu lassen. Zum Gluͤck ist unser Boden so beschaffen, daß wit eine zahlreiche und starke Armee mit einer weit geringeren Macht lassen zu wollen erklärt. Der Entwurf soll an einigen Stel⸗ ‚ len noch schaͤrfer gelautet, jedoch auf die Vorstellungen der Her⸗
Gestern Mittag draͤngte sich eine Masse von Neugierigen nach gLungs * 3 8g haue der Wege, Verrammelungen, Blockhaͤuser und dergleichen, wie nen. Es hieß, das Ministerium bereue schon, durch die Worte sen erachtet. Hier darf ich die unbedingte Nothwen digkeit nich⸗ Die Repraͤsentanten⸗Kammer votirte indeß ihre Adresse, schnell
Verlesung des Entwurfs, den Herr Dumortier vortrug, also
und an die Mitglieder vertheilt werden solle; das habe aber
seyn, die fuͤr denselben kein Opfer scheuen werde; das mü immer wiederholt werden, und die Adresse, welche von auäse ordentlicher Wichtigkeit sey und auf den Ausgang der u handlungen den maͤchtigsten Einsluß uͤben werde, koͤnne sich uͤber nicht laut und kraͤftig genug aussprechen. Die allgemein, Diskussion wurde dann fuͤr geschlossen erklaͤrt. Zu dem steben ten Satz des Entwurfes wurde folgender Zusatz beliebt: 8. dieser National⸗Einheit selbst werden die anderen Maͤchte, weschn mit Frankreich und Großbritanien zusammen die Konferenz bif den, und welche seit acht Jahren die friedliche Stimmung 88 die Loyalitaͤt des Belgischen Volkes schaͤtzen lernen konnten 1 sichere Garantie fuͤr die Zukunft finden.“ Dagegen wurge 88 neunte Satz: „Wir sind bereit, mehr als unseren Theil von der Last der Staatsschuld, welche auf Holland ruht, zu tragen” nach kurzer Diskussion gestrichen und im Uebrigen der Entwurf von den 83 anwesenden Mitgliedern einstimmig votirt.
Ein Mitglied des Senats, Herr Lefevre⸗Meuret, durd einen Beinbruch in Paris zuruͤckgehalten, hat ein Schreiben „. den Senat gerichtet, worin er denselben beschwoͤrt, Lupen, burg und Limburg nicht von Belgien trennen zu lassen, wei es sonst um ganz Belgien und um den Thron Leopold's ge⸗ schehen waͤre. Als Mittel empfiehlt Herr Lefevre⸗Meuret Maͤzi⸗ gung mit Festigkeit, keine Angriffs⸗Maßregeln, aber kraͤstige
Vertheidigung und, wie auch die hron⸗Rede ausfallen moͤge Vermehrung der Armee. „Sie werden mich fragen“, faͤhrt 8
fort, „was ich unter den Maßregeln der Vertheidigung ver⸗ stehe? Das Limburger und Luxemburger Gebiet durch eine hin⸗ reichende Truppenzahl zu besetzen, Engpaͤsse und Landstraßen be⸗
aufhalten koͤnnen. Ich schlage Ihnen keine druͤckende Ausgaben fuͤr den Schatz vor, welches uͤbrigens bloß eine Neben⸗Ruͤcksicht waͤre; ich zeige Ihnen nur die einfachsten mindestens kostspieligen Maßregeln an: die Aufwerfung von Erdredouten, Faschinen, Ver⸗
unser Genie⸗Corps dieselben den verschiedenen Positionen angemes⸗
uͤbergehen, Venloo zu verproviantiren, dasselbe mit der noͤthigen
Mannschaft und mit Waffen zu versehen und dessen Befesti⸗
gungswerke in Stand zu setzen. Von allem diesen darf, ohne Verrath am Vaterlande, nichts vernachlaͤssigt werden.“
Es heißt, daß Herr Ernst von allen Ministern am ent⸗ schiedensten gegen die Trennung Limburgs und Luxemburgs von Belgien stimme und erklaͤrt habe, er werde lieber seine Stele
niederlegen, als in eine Abtretung einwilligen. 2 Haa 959 H
Bvutschland. Muͤnchen, 18. No. (vL. A. Z.) Heute wollte man ge⸗ wisse Nachricht von dem Ableben des Fuͤrsten Wrede haben. Das Geruͤcht hat sich jedoch bald als unwahr gezeigt. Dage⸗ gen ist durch den greisen Helden selbst einigen Freunden dessel⸗ ben schriftlich die letzte Hoffnung genommen worden; wenig⸗ stens behauptet man allgemein, derselbe habe in eigenhaͤndigen Briefen an hochgestellte Personen hier von seinem nahen Ende Pösorecen. Man spricht davon, unser Koͤnig werde wohl dem Marschall die Ehre eines letzten Besuches erweisen. Mit dem Befinden des Staatsraths v. Grandauer soll es wieder etwas b gehen, doch duͤrfte auch hier die Wiedergenesung schwer eyn.
Der Fraͤnkische Merkur berichtet: „Zu Nuͤrnberg wurden, wie schon fruͤher zu Augsburg, am 17. November auf Antrag der dortigen Buchhandlungen die von dem LCentral⸗ Schulbuͤcher⸗Verlag fuͤr die Studien⸗Anstalten dahin geschickten Schulbuͤcher aus fremdem, nicht eigenem Verlage von dem Ma⸗ Pltrate wegen Gewerbs⸗Heeintraͤchtigung mit Beschlag belegt.
s waren Lehrbuͤcher, welche der Central⸗Schulbuͤcher⸗Verlag nicht selbst herausgegeben, sondern bei anderen in⸗ und auslaͤn⸗ dischen Buchhandlungen und Verlegern aufgekauft, mit seinem Stempel bedruckt und zuerst an die Rektorate zum Verkauf an die Schuͤler geschickt hatte. Aus gleichem Grunde des Man⸗ gels einer Konzession zum Sortiments⸗Handel, und also der Gewerbs⸗Beeintraͤchtigung, wurde am 19. November auch vom
Bamberger Magistrat ein Ballen solcher Buͤcher, an das Rektorat zum Debit bestimmt, auf den Antrag aller vier dor⸗ tigen Buchhandlungen in der Halle mit Beschlag belegt. Der Vorstellung, welche bereits Allerhoͤchsten Ortes bezuüͤglich dieser neuerlichen Anordnungen von Seiten des Central⸗Schulbuͤcher⸗ Verlags eingereicht wurde, haben sich nunmehr saͤmmtliche Baye⸗ rische Buchhandlungen angeschlossen.“
Auf Befehl des Koͤnigs ist dem St. Magdalenen⸗Kloster
zu Speyer nun auch die Leitung einer hoͤheren Toͤchterschule uͤbertragen und die Eroͤffnung eines Pensionates gestattet wor⸗ den, das bereits seit dem 5. November ins Leben getreten ist. Zwei Tage zuvor sind vier Novizen feierlich eingekleidet worden.
It alien. Die Gazzetta di Venezia meldet die Ankunft des Rus⸗
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2 gnu n 86018897 S panie “ vaphih Hwitsze
Madrid, 10. Nov. Die Devputirten beschaͤftigten sich
in Belgien und vielleicht von einigen Dreißig in Paris gele⸗ gestern mit der Konstituirung der Kammer. Zum Präͤsidenten
sen und kommt dann nicht weiter in die Welt hinaus. Diesmal aber ist es anders; unsere Adresse wird gelesen und kommentirt werden in ganz Europa, in allen Laͤndern, wo man den Namen Belgien kennt. Oft genug ist eine Adresse, die Allen auf den ersten
wurde Herr Isturiz mit 65 gegen 55 Stimmen erwaͤhlt, die der Alters⸗Praͤsident Zumalacarregui erhielt; zu Vice⸗Praͤsiden⸗ ten sind Herr Riva Herrera, der Herzog von Gor, Herr Rey und Herr Armendariz und zu Secretairen die Herren Gisper,
Blick vollstaͤndig schien, nachher geaͤndert worden, und nie hat Reynoso, Mayans und Muro erwaͤhlt worden. Das Resultar man eine solche Aenderung bereut. Meine Sympathie fuͤr dieser Wahlen, bei denen saͤmmtliche Kandidaten der Opposition
Luxemburg und Limburg habe ich seit dem Tage, wo ich 1830 die Unterzeichnung des Waffenstillstandes verweigerte, unablaͤssig bewirsen. Man wird mich also nicht mißverstehen, wenn ich erkläre, daß ich an einzelnen Stellen der Adresse Aussetzungen zu machen habe und sie lieber gar nicht annehmen wuͤrde, als ungepruͤft.“ In Folge dieser Ertiarung nahm Herr Metz sei⸗ nen Antrag zuruͤck. Es sprachen dann noch Herr von Renesse fuͤr den Entwurf und die Herren Rodenbach, Simons und
Drignon und einige Andere gegen jedes Nachgeben in Be⸗ V zug auf die Territorial⸗Frage, gegen 8 9. Trennung Luxem⸗ burgs und Limburgs von Belgien. Keine Trennung, sag⸗
durchgefallen sind, hat die Bewegungs⸗Partei sehr erbittert, und namentlich tadelt sie die Wahl des Herrn Isturiz, weil sie ihn fuͤrchtet. Fets beschäͤftigten sich die Deputirten mit der Ernen⸗ nung der
allgemein, daß das Kabinet des Herzogs von Frias die Dis⸗ kussion der Adresse nicht uͤberdauern wird; doch p man sich auch nicht, mit wie großen Schwierigkeiten die Bildung eines neuen Kabinets verbunden seyn wuͤrde, und haͤlt es fuͤr das Wahrscheinlichste, daß Herrn Isturiz die Bildung eines neuen Ministeriums uͤbertragen werden duͤrfte.
ommission zur Entwersung der Adresse. Man glaubt
Der Graf von Luchana hat der Koͤnigin eine lange Vor⸗
ten sie, sey der mit bewundernswerther Einhelligkeit aus⸗ stellung uͤbersandt, worin er sich energisch gegen die Vermeh⸗
gesprochene Ruf Tausender von Petitionen, aller Muni⸗ zipalitaͤten, aller Provinzial⸗Versammlungen; das sey der Wille des Koͤnigs, der ihn vertheidigen werde mit Muth und Be⸗ harrlichkeit; das muͤsse fuͤr immer der Wahlspruch der Kammern
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rung der Reserve⸗Armee um 40,000 Mann erklaͤrt und den Ge⸗ neral Narvaez, das jetzige Ministerium und die gemaͤßigte Par⸗ tei auf das hestigste angreift. 9
Der Bischof von Cordova ist an die Stelle des verstorbe⸗
X“ eirn Ir8 nsnem u s, e, SMmiht es ec, enn h e
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„Don Blas Alvarez de Palma zum Erzbischof von Gra⸗ en V ʒI- nada ernannt worden.
aragossa, 11. Nov. Saragossa ist durch einen Tages⸗ 6 Ober⸗Befehlshaber in Belagerungs⸗Zustand erklaͤrt eine Maßregel, die hiee große Freude erregt hat, in⸗ lkaubt, daß dieselbe mehr gegen die Karlisten, als ge⸗ Personen gerichtet sey.
Brasilien. Rio⸗Janeiro, 10. August. Am 3ten d. vereinten 25 der hier ansaͤssigen Preußen, um durch ein Festmahl Geburtstag war mit der ch und Pal b onsul Theremin
dem man 9 * gen andere WEEEE1I11““
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Sr. Majestaͤt des Koͤnigs zu feiern. Preußischen Flagge, welche zwischen Kaffee⸗ mblaͤttern prangte, verziert. Der Preußische brachte uͤber Tische nach einer kurzen ter lautem Jubel die Gesundheit des auch in wei⸗ geliebten Koͤnigs aus, Allerhoͤchstdessen Gnade Janeiro so unendlich Vie⸗ Neumann, brachte hierauf die Gesund⸗ vonprinzen Koͤnigl. Hoheit aus, welche auch mit vieler . Dann folgte, durch Herrn r. Majestaͤt des
Aunrede ung 1 rnung viel 1 iche Einrichtung in Rio⸗ evangelische Praͤsident bei der Tafel, heit des Kr egeisterung Hasenclever sch 8 von Brasilien.
empfangen wurde. vorgeschlagen, die Gesundheit . — Es war ein Fest, wo die treuste chkeit zu unserem hohen Herrscherhause und Liebe zum Vaterlande sich herrlich verkuͤndeten.
“ 1I1111“*“ Die Anspruͤche, welche der jetzt in England besindliche Prinz von Aude, Ekbal⸗ed⸗Daulah, an den Thron jenes Reichs und un hedeutende Pensions⸗Ruͤckstaͤnde macht, werden vermuthlich n der naͤchsten Parlaments⸗Session zur Sprache kommen; zur orläufigen Einsicht in die Sache wird folgender Auszug aus iner in der Leipziger Allgemeinen Zeitung enthaltenen „Das Koͤnigreich Aude oder, wie man n England gewoͤhnlich schreibt, Oude, einer der aͤltesten Kultur⸗ sitze der Menschheit am Ganges und unter dem Namen Ayodhya schon im grauesten Alterthume beruͤhmt, gehoͤrt zu den herrlich⸗ Fruͤher eine Provinz des maͤchti⸗ gen Reiches der Kaiser von Delhi, wurde Aude, als die Macht derselben zu schwinden ansing, unter Mohammed, einem Nachfolger Aurengzeb's, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts seinem Wesir Saadet⸗Khau als Lohn uͤberlassen, der zwar nur den Titel Newab, d. j. Statthalter (woraus wir das bekannte Nabob gemacht haben), annahm, dessen Nachkommen aber bald ganz unabhängige Alle, die das Land sahen, schildern es als eins der fruchtbarsten der Erde, trotz dem Elend und der ge⸗ druͤckten Lage seiner jetzigen Bewohner. hie das Land mit der Ostindischen Compagnie kam, Kein einziger Fehler in der Verwal⸗ tung des Landes ist gebessert, das Reich ist zersplittert worden, indem man einige seiner schoͤnsten Theile unter die unmittelbare Herrschaft der Compagnie brachte und, was noch uͤbrig blieb, nur als einen Tummelplatz fuͤr die schmutzigsten Intriguen und Raubereien der Englischen Beamten ansah. von dem Land erpreßt worden, um damit die Plaͤne Englands zu unterstuͤtzen, und jetzt, trotz aller Versprechungen, beherrscht in Britisches Truppen⸗Corps das Land. in unabhaͤngiger Stgat sey, den seine eigenen Koͤnige nach beherrschten, ware eine wahre Lacherlichkeit. m die Anspruͤche, die Prinz Ekbal ed⸗Daulah an die Krone nacht, zu verstehen, muͤssen wir kurz die fruͤheren Herrscher Saadet⸗Ali, der 1798 zur Regierung kam, und von dem alle jetzt lebenden Kron⸗Praͤtendenten abstammen, hin⸗ Ghazi⸗ed⸗din⸗Haider, Schems⸗ed⸗Daulah nd Nasired⸗Daulah. Sein ältester Sohn Ghazi⸗ed⸗din⸗Hai⸗ der folgte ihm 1814 in der Regierung (der gelehrten Welt be⸗ kannt als Herausgeber des großen Persischen Woͤrterbuches, genannt die sieben Oceane, in sieben Baͤnden in Folio). Ihm Sohn Nasir⸗ed din (auf dessen Kosten das Schahnameh des Firdaust gedruckt wurde), und als dieser im Juni 1837 ohne Erben starb, folgte ihm sein Oheim Nasir⸗ ed⸗Daulah, der dritte Sohn Saadet⸗Ali's. eren tritt nun Prinz Ekbal⸗ed⸗Daulah auf, da er als aͤltester noch ebender Sohn des verstorbenen Schems⸗ ed⸗Daulah, zweiten Sohnes von Saadet⸗Ali, naͤhere Rechte an die Krone zu haben Nasir⸗ed⸗din hinterließ zwar zwei Soͤhne, Kaiwan⸗ Dschah und Ferid⸗ed⸗Bakht; da er sie aber durch ein besonde⸗ es Dokument vom Jahr 1832 nicht als legitime Soͤhne aner⸗ kannte, so sind sie nach Mohammedanischem Rechte, wonach allein diese Verhaͤltnisse beurtheilt werden muͤssen, aller An⸗ pruͤche an die Erbschaft ihres Vaters beraubt und koͤnnen daher bei dieser Frage rechtlich gar nicht in Betracht kommen. Gruͤnde, auf die Ekbal⸗ed⸗Daulah sich stuͤtzt, sind in der Haupt⸗ ache die folgenden: 1) daß Saadet⸗Ali keines natuͤrlichen To⸗ des gestorben, sondern vergistet worden sey; 2) daß sein ihm nach⸗ vlgender Sohn Ghazi⸗ed⸗din wahnsinnig gewesen sey; 3) daß eben dieser Ghazi⸗ed⸗din keinen Sohn hinterlassen habe, und daß Nasir⸗ed⸗ din, der ihm ats solcher nachfolgte, ein illegitimer Sohn gewe⸗ Und hieraus zieht Ekbal⸗ed⸗Daulah den Schluß, daß icht Ghazi⸗ed⸗din, sondern sein Vater Schems⸗ed⸗Daulah, zwei⸗ tr Sohn Saadet⸗Ali's, diesem im Reiche haͤtte als Herrscher olgen muͤssen, wodurch denn natmuͤrlich die Rechte auf ihn selbst wuͤrden uͤbergegangen seyn. Ferner behauptet er noch, daß Chazi ed⸗din nur durch die Summe von einer Krore, d. h. 10 Nillionen Rupien (gleich 7 ½ Millionen Thaler), die er den bezahlt habe, zu seiner eider nicht zu bef
bereits verstorbenen aͤltern Bruders Nazim⸗ed⸗Daula eilung dienen:
fen Theilen von H
Fuͤrsten wurden.
Die Beruͤhrung, in
keinen Segen gebracht.
Millionen sind
Zu sagen, daß Aude
erließ drei Soͤhne:
solgte 1827 sein einziger
Englischen Behoͤrden
uͤrde gelangt sey. Dieses Faktum ist l
reiten; unter dem Titel eines freiwilligen Darlehens nahm die Compagnie diese unge⸗ Gehen wir jetzt die einzelnen Behauptun⸗ gen des Praͤtendenten durch. Als Saadet⸗Ali ploͤtzlich krank wurde und starb, befand sich weiter Niemand um ihn, als ein sser Ramzan⸗Ali, der sogleich zu dem Englischen Residenten, ersten Baillie, eilte, ihm diese unerwartete Nachricht mitzu⸗ theilen, was diesen in den Stand setzte, sofort die noͤthi Schritte zu thun, um die ruhige Nachfolge des Throner Dies beweist aber noch nicht im Geringsten eine egangene Morodthat, und weitere Gräͤnde werden nicht dafuͤr 1 weite Sohn Saadet⸗Ali's, Schems ed⸗ ertrauen bei seinem Vater genoß, daß dieser vielleicht es gewuͤnscht haben mag, ihn statt des aͤltern Sohnes als seinen Nachfolger anerkannt zu wissen, ist wohl moͤlich, aber bestimmte Beweise liegen nicht vor und wuͤrden auch den Staͤnd der Frage nicht aͤndern. Die zweite Behaup⸗ ung, naͤmlich der Wahnsinn Ghazi⸗ed⸗din s, ist ebenfalls ohne brund; er war ein schwacher Mensch, ein williges Werkzeug en der Hand verschlagener Intriganten, aber von da bis zum Wahnsinn ist eine unendliche Kluft. Seine Theilnahme fuͤr li⸗ trarische Strebungen, wohin z. B. die Anlage einer Persischen
heure Summe an.
h Daß der Daulah, ein großes
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Druckerei in seinem Palaste zu Luknau Fehoört⸗ beweist das Gegen⸗ 2he Drittens, die Illegitimiaͤt seines e
achfolgers Nasir⸗ed⸗din ist enfalls durch kein einziges Dokument nachgewiesen, es ist eine
zanz willkuͤrliche Behauptung. Die ganze Entscheidung dieser
ngelegenheit beruht auf eigenthuͤmlichen Bestimmungen des
Mohammedanischen Erbrechts, die wir hier kurz anfuͤhren muͤssen, wobei noch zu bemerken ist, daß, obgleich die regierende Fami⸗ lie zu Aude zur Sekte der Schiiten gehoͤrt, dennoch nur das orthodoxe Rechtssystem der Sunnah in Indien rechtliche Gel⸗ tung hat. Nach diesem Rechte koͤnnen die Soͤhne eines bereits verstorbenen Vaters keine Anspruͤche auf eine Erbschaft machen, die ihrem Vater bei Lebzeiten zugefallen waͤre, wenn der Erb⸗ lasser noch direktere Nachkommen hat, oder mit Einem Worte, das Mohammedanische Recht erkennt das Jus repraesentationis nicht an. Ein Fall mag dies deutlich machen. A stirbt und hinterlaͤßt einen Urenkel b von seinem verstorbenen Sohne B, einen Enkel ec von seinem ebenfalls verstorbenen Sohne C, und einen noch lebenden Sohn D. Nach dem Roͤmischen, und ebenso auch nach dem alten Hindurechte, wuͤrden b, e und D bei der Erbschaft in gleiche Theile gehen, indem Enkel und Uren⸗ kel in die Rechte der verstorbenen Vaͤter eintreten, nach dem Mohammedanischen Recht aber erbt D allein die ganze Verlas⸗ senschaft von A, mit Ausschließung von b und c. Nach diesem allgemein guͤltigen Gesetze, so sehr es auch unserem Rechtsge⸗ fuͤhle widerstreitet, kann Prinz Ekbal⸗ed⸗Daulah keine Anspruͤche an den Thron machen, da, als Nasir ⸗ed⸗din ohne legitimen Erben starb, auch bereits Ekbal⸗ed⸗Daulah's Vater, Schems⸗ ed⸗Daulah, verstorben war, in dessen Rechte er nicht eintre⸗ ten kann, und der wirklich legitime Erbe der Krone ist daher sein jetzt herrschender Oheim, Nasir⸗ ed⸗Daulah, dritter Sohn Saadet⸗Ali’'s. Aber selbst wenn man die Streit⸗ frage nach unserm Recht entschiede, koͤnnte Ekbal ed⸗Daulah keine Anspruͤche geltend machen, denn alsdenn wuͤrde sein
Neffe Fakir ed⸗Daulah, nachfolgen, der aͤlteste 825 shnen⸗ . 0 muͤssen wir der Vollstaͤndigkeit wegen erwaͤhnen, daß ein ande⸗ rer Bruder des Ekbal⸗ed⸗Daulah, Namens Yemen ⸗ed⸗Dau⸗ lah, gegen diesen behauptet, er sey der aͤltere Bruder, und daher fuͤr sich das Recht in Anspruch nimmt. Noch ein ande⸗ rer Praͤtendent ist Muhsin⸗ed⸗Daulah, Enkel Saadet⸗Ali's von einer seiner Toͤchter. Die folgende genealogische Tabelle wird dies Alles noch anschaulicher machen. Saäadet⸗Ali⸗Khan, Koͤnig. † 1814. “
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2 — 2. . Ghazi⸗ ed⸗ Schems⸗ed⸗Daulah. † 1827. Nasir⸗ed⸗ N. N. Zhazt⸗ 78 din Haider. Danlah, Tochter. König, —:q————— 'ebiger Ko⸗ Banim ed⸗ Ekbal⸗ed Pemen⸗ed⸗ II 8. FGalgh r. D ah. Daulah. N- FS. ] Nasix ed⸗ 1 ) 1 Daulah 2 lah N N Erb⸗ din. König, prinz und 1 e“ ““ Fiuseiim und noch I1I1““ 1u““] . 9I.3. 1 .—lle Kes-h. . N M. 8,0887 ET Dschab unnd — 111X“; rid⸗ 2 12 8 3 8 8 12 1 Fer id ed⸗ 1.ILmenm 121412126122*“—“ Bakht. “ EEI1“ 4 e 8 vee 8
Anders verhaͤlt es sich aber mit des Prinzen Anspruͤchen auf die Pensionsruͤckstaͤnde, die sich auf 300,000 Pf. St. be⸗ laufen, und auf die fortdauernde Zahlung einer Pension von
† 200,000 Rupien jaͤhrlich. Als naͤmlich Ghazi⸗ed⸗din zur Re⸗
gierung gelangt war, glaubte man, daß sein zweiter Bruder, Schems ed⸗Daulah, ihm durch Intriguen gefaͤhrlich werden koͤnnte, und bemerkte daher diesem Prinzen, daß die Luft von Benares seiner Gesundheit besser zusagen wuͤrde. Er zog sich auch dorthin zuruͤck und starb daselbst 1827. Bei dem ersten obenerwaͤhnten freiwilligen Darlehen von 10 Mill. Rupien,
das Ghazi⸗ed⸗din der Ostindischen Compagnie machte, wurde durch Vertrag bestimmt, daß die Zinsen dieses Kapitals von der Compagnie verwendet werden sollten, um den uͤbrigen Glie⸗
dern der Familie eine ihrem Nange angemessene Pension aus⸗ zuzahlen, und danach wurden dem Schems⸗ed⸗Daulah oder
seinen Erben 200,000 Rupien jaͤhrlich ausgesetzt, allein ohne
Gegen diesen Letz, allen Grund aus reiner Willkuͤr nur 150,600 Rupien ausge⸗
zahlt, und selbst diese Summe nicht mehr nach seinem 1827 erfolgten Tode. Diese Anspruͤche sind daher ganz gerecht. Zwar ist Ekbal ed⸗Daulah bei den Englischen Gerichtshoͤfen in Indien mit seiner Klage abgewiesen worden, und die Di⸗ rektoren der Compagnie sollen ihn auf eine rohe und beleidi⸗ gende Weise hier zuruͤückgewiesen haben, die Sache wird aber nun in der naͤchsten Sitzung vor das Parlament kommen.“
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Gleiwitz, 19. Nov. (Schles. Ztg.) — Ungluͤcksfall. — Bei dem auf Ornontowitzer Territorio vorgenommenen Bau zweier Coaks⸗Hohoͤfen ist der bis zu einer Hoͤhe von circa 45 Fuß vollendete massive Gichtthurm am 10. November Nachmit⸗ tags 3 Uhr eingestuͤrzt. Es sind dabei 13 Mann verungluͤckt,
von denen 4 sogleich gestorben und 9 theils schwer, theils leicht beschadigt sind; 2 der Letzteren befinden sich schon wieder in Arbeit.
Posen, 21. Nov. (Pos. Ztg.) — Herbst⸗Wollmarkt. —
V Wenn gleich nicht darauf zu rechnen war, daß der hier in Po⸗ sen abgehaltene Herbst⸗Wollmarkt von großer Bedeutung seyn
wuͤrde, so ist derselbe doch weit hinter den gehegten Erwartun⸗ gen zuruͤckgeblieben. Es sind uͤberhaupt nur auf dem Platze gewesen: 1
feine Wolle 130 Ctr.
Miittelwolle ... 744 »
Drdinaire Wolle .. 25 „ 1t 1
12 g. I 7 5 9 8 — 8* . 8 1.“ Summa 899 Ctr. 77 Pfd
Davon sind nur 183 Ctr. 42 Pfd. verkauft worden, und die uͤbrigen 716 Ctr. 32 Pfd. theils zuruͤckgenommen, theils hier gelagert oder in Kommission gegeben. Der Grund des gerin⸗ gen Absatzes ist wohl darin zu suchen, daß sehr wenige aus⸗ waͤrtige Kaͤufer anwesend waren und ein großer Theil der Wolle sich bereits in den Handen hiesiger Haͤndler befindet, die fuͤr die gebotenen Preise (fuͤr feine Waare 75 Rthlr. und fuͤr Mit⸗ telwolle 54 bis 63 Rthlr.) nicht losschlagen wollten.
Koͤln, 21. Nov. (Koͤln. Z.) — Bekanntmachung. — Vorgekommene meuterische Widersetzlichkeit gegen Schildwach⸗ und Außenposten hat das unterzeichnete General⸗Kommando
veranlaßt, zu verfuͤgen, daß die Außenposten scharf laden und, vorkommenden Falls, zur Aufrechthaltung ihrer Gerechtsame von ihrer Waffe Gebrauch machen sollen, welches hierdurch zur oͤffentlichen Warnung bekannt gemacht wird. Wenn hingegen Schildwachen sich der ihnen zustehenden Rechte zur Aufrecht⸗ haltung der Ordnung uͤberheben, so wird solche Beschwerde
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gegen Schildwachen von den resp. Festungs⸗- und Garnison⸗ Kommandanten sorgfaͤltig gepruͤft und, nach Befund der Sch 8 des Angeklagten, strenge gesetzlich bestraft werden. Koblenz, den 14. November 1838. Der kommandirende General, gez. von Vorstell.
Aachen, 19. Nov. (Aachn. Ztg.) — Brandschaden. — Gestern Morgen 10 Uhr brach in dem auf der sogenannten Bever bei Aachen gelegenen Fabrik⸗Gebaͤude der Herren Faul⸗ haber und Boͤhme, das noch kaum erst nach einem fruͤheren Brand⸗Ungluͤck wieder hergestellt war, wieder ein durch welches, trotz so schnell als möglich herbeigeeilter Huͤlfe und trotz aller Anstrengungen, das Gebaͤude nochmals von den Flammen verzehrt wurde. 8 8 D brs on 8
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e“ Neueste Nachrichten uͤber einige besonders erheb⸗ liche Gegenstaͤnde der Gewerbsamkeit im
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Zweiter Artikel
Die Strumpfwirkerei wird zwar in den beiden öͤstlichen Prorinzen und in Pommern nur in sehr geringem Umfange, heinprovinz dagegen besonders stark betrieben: doch ist ste weit weniger blos auf einzelne Ortschaften und ihre Umge⸗ gend beschraͤnkt, als die Seiden⸗ und Bandweberei.
den sich Strumpfwebestuͤhle in den Provi .
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hier hat der Regierungsbez Anzahl der Webestuͤhle: näͤmlich in den Kreisen Elberfeld, Solingen, Lennep Krefeld und Kempen Iin allen uͤbrigen Kreisen
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Hiernaͤchst hatte Koͤln im Kreise Gummersbach iin der Stadt Bonn und außer dem
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uͤberhaupt also Der Regierungsbezirk Koblenz uͤberhaupt r vereinzelt, die meisten noch in den Krei⸗ sen Simmern westwaͤrts, und Wetzlar oͤstlich ddes Rheins. Die Regierungsbezirke Trier und Achen zzusammengenommen gleichfalls sehr vereinzelt.
Westfalen hatte nur der suͤd⸗ tegierungsbezirks Arnsberg und Recklingshausen Strumpfwirkerei: dagegen fehlt dieselbe fast ganz im Regierungsbezirk Minden und in dem angraͤnzenden heile des Regierungsbezirks Arnsherg. Es wird hier daher nur vermerkt, daß die Kreise Hagen, Altena und Siegen S stuͤhle hatten 1 der Kreis Recklingshausfen ....... 3 dSder uͤbrige Theil der Provinz “
In der Provinz Sachsen hatten — webestuͤhle ddie Staͤdte e
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und zerstreut waren in der Provinz noch.. “
uͤberhaupt in der Provinz ist die meiste Strumpfwir⸗
In Schlesien kerei noch in den Kreisen Frankenstein,
— L. Neisse und Habelschwerdt, welche zusammen
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Strumpfwebestuͤhle; außerdem waren in Lie⸗ ceoSodenthal, Kreises Loͤwenberg, deren 8 Iin der Provinz vertheilt befanden sich noch 167 sehr vereinzelt
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zusammen In der Prooinz Brandenburg war die Strumpf⸗ wirkerei groͤßtentheils in Berlin selbst vereinigt
diese Stadt hatte Strumpfwebestuͤhle
PTPpotsdam ELemplin Zzaͤußerdem zerstreut in der Provinz zusammen Die in den Provinzen Pommern, Preu⸗ ßen und Posen befindlichen Strumpfwebestuͤhle sind saͤmmtlich in gerin⸗ ger Anzahl zerstreut;
söo ergiebt sich wie vorhin die Zahl aller im Staate vorhandnen Strumpf⸗
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Die Strumpfwirkerei hat in den neueren Zeiten durch die Veraͤnderung in der Fußbekleidun deten Staͤnden sehr gelitten; das ches als Neben⸗Beschaͤftigun selbst als Zeitvertreib betrie
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der Maͤnner in den gebil⸗ tricken mit der Hand, wel⸗ und in den gebildeten Staͤnden wird, fuͤllt fortwaͤhrend einen roßen Theil des Strumpfbeduͤrfnisses so wohlfeil aus, daß eine Fabrikation daneben bestehen kann. einerseits die seidnen und sehr feinen baumwollnen Struͤmpfe, welche mit der Hand zu stricken zu muͤhsam sein wuͤrde, und andrerseits die dichten gewalkten wollnen Struͤmpfe in Farben, welche in einigen Provinzen von den untern 8 getragen werden, was hauptsaͤchlich noch die ange erhaͤlt, und ihr auch ferner die
Es sind daher nur
klassen allgemein Strumpfwirkerei im Fortdauer sichert.
Einen wichtigen Anhang zu der Wederei bilden noch die⸗
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