1839 / 112 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wird auf ungefähr 6000 Seelen angeschlagen. Man findet daselbst zwei öffentliche Bäder, viele Kaffeehütten und eine große Indigo⸗Fa⸗ drik. Das alte Dongola liegt fast in Ruinen und zählt höchstens noch 300 Einwohner. Der trockene Sand ist hier vom Wüstwinde zu sol⸗ cher Höhe aufgehäuft, daß er boch über viele Hürten hinausragt, die verfallen darunter liegen keinen Feldbau zu. Das Interessanteste in der Sandwüste bet Am⸗ bakos sind fossile Bäume, deren einige über 51 Fuß Höhe und 20. Zoll im Durchmesser haben.

Kartum am westlichen Ufer des blauen Flusses, 1 ½ Meilen von dessen Mündung in den weißen Fluß, ist der Sitz des Gouverneurs. Als der Vice⸗König das Land eroberte, war Kartum nur ein Dorf, das sich in Folge der Verbindung mit dem Sennaar in eine bedeu⸗ tende Handelsstadt verwandelte und nun der Hanptmarkt des Skla⸗ venhandels mit dem Sennaar, Abpssinien und Kordofan ist. Mit Einschluß von 1500 Seldaten und deren⸗ Familien hat Kartum un⸗ gefähr 15 000 Einwohner Und mehrere regelmäßige Straßen, deren

Häuser von Lebm gebaut sind, der durch die Kraft der Sonne die Festigkeit von Backsteinen gewinnt. Der Bazar ist nach dem Maß⸗ stabe der allgemeinen Dürftigkeit äußerst s[pärlich versehen. Die Um⸗

egend besteht aus slachem aufgeschwemmtem Sanddoden und ent⸗ bebrn fast aller Begetation. Nirgends erblickt das Auge einen Baum

nd nur selten dürftiges Gestrüpp.

FDie Stadt Sennaar liegt am westlichen Ufer des Bahrel⸗Asrek, oder des blauen Rils, dessen Ufer ungesähr 40 Fuß höher als der Fiuß bei niedrigem Wasserstande ist, welcher zur Zeit der lleber⸗ schwemmung 20 Fuß beträgt. Hier wird täglich Markt s wo die einheimischen Manufakturen, feine Strodgeflechte, Filigran⸗Arbei⸗ ten, Degenkliugen, Messer u. s. w. feil geboten werden. Sechs Mei⸗ jen stidwestlich von der Stadt liegt der Bschebel Moél, ein 600 Fuß hober und kahler Berg, der nur im Süden einige Bäume hat. Die Bewohner von Sennaar sind von dunkelbrauner Farbe und haben auffallend große weiße Zähne.

Mongarah hat ein Werft am östlichen Ufer des weißen Rils und liegt ungefähr 800 Miglien südlich von Sennaar. In der Rähe ist viel Holz. Das beste Banholz kommt aber aus dem Aleis oder dem Lande der Schelluken, wo jädrlich 30 Schiffe für Rechnung des Vice Königs gebaut werden.

El⸗Obeid, die Hauptstadt von Kordofan, hat ungefähr 40,000 Einwohner, sie liegt isolirt in einer Ebene; die Häufer sind mit Aus⸗ nahme derjenigen des Gonverneurs, des Kommandanten und einiger Eurepâer im Dienste des Vice⸗Könias, mit Stroh gedeckt und haben alle die Gestalt eines Heuschobers. Die Moschee, das Militair⸗Hos⸗ pital und das Pulver⸗Magazin haben ebenfalls eine festere Bauart. Die ia Kordofan stationtrenden Truppen werden jährlich nach der

Die Gegend rings umber läßt durchaus

Schalmen aus Schilf, auch spiclen sie eine Art Lyra mit füuf Sai⸗ ten, die sie Bambardah nennen. (J. d. Oest. Llopd.)

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 20. April. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

St. M. um Uhr St. M.

41 [Potsdam 6 Mrg. 1 47 44 Potsdam 9 ½ „» 41 56 Potsdam 12 ½ Nm. 40 Berlin 6 47 Potsdam 4 48 Berlin 10 Abds. 1/ 43 Potsdam 8 Abds. 55

Die letzte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.

von um Uhr von

Berlin s Mrg Berlin [11 „» Berlin 2 Nm.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Bevbachtung.

1839. 20. Avpril.

* *

Luftdruck..B. 236,21“ Par. 336,326 par. 336,74“ Par. Luftwärnit +- 34 ° R.†. 107°0 R. + 67° R. Thauunktv.. *2. 140 R. 090 R.+ 200 R.] Bodenwärme 4,16 R. Dunstsättigung] 84 vCt. 38 pEt. 68 vCt. Ausdünstung 0,23 “„Rh. Wetter.vBvn. heiter. halbhelter. halbheiter. Niederschlag 0,010 “Rh. Wind ..v.e. W. WSW. WSWS. Wärmewechtel 4+ 11 60 Wolkenzug...n.. WESW. * ·3,1 9 Tagesmittel. 336,44“ Par. +. 6,90 R.. +. 0,8 0 R. 63 DCt. W2 .

Quellwärme 6,9 0 R. Flußwärme 3 10 R.

Auswärtige Börgen. Amsterdam, 16 April.

Niederl. Wirkl. Schuld D4 ¹1⁄1 ⁶6. 5 % do. 10 1 ⁄¾. Kanz-Bill. 2614⁄16. 5 % Span. 16.51. Passive —. Ansg. Sch. —. ö Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. —.

Antwerpen, 15 April. 8 Neue Anl. 169⁄1 6. 16 ⁄½.

1 Frankfurt a. M., 18. April. 8 Oestürr. 5 Met. 1061/2 G. 4 % 100 G. 2 ½ % 59³ 1 % 25 7/19. 25 5/16. Bank-Actien 1800. 1798. Partial-Obl. 155 Br. Loose 2u 500 Fl. 133 ⁄1. 133 ¾. Loose zu 100 Fl. 282 G. Preuss. Präm. -Sch. 71 ¾¼ G. do. 4 % Anl. 102 G. Poln. Loose 667, 3. 66 ¼. 5 % Span. Anl. 5 ¾. 5 ¾. 2 ½ % Holl. 547/⁄16. 54 ⁄.

Eisenbahn-Actien. St. Germain 695 G. Versailles rechtes Ufer 692 ½ G. do. linkes Ufer 266 G. Strafsburg-Basel 337 ½ G. Bordeaux- Teste —. Sambre-Meuse —.

Zinsl. —.

1““

Br.

1“ 8 Wien, 5 % Met. 107 ¼. 4 % 109 ⁄. 3 % 811 ⁄2. 1 % 25 ¼X¼. Bank- Actien 15051/. Neue Anl. —.

Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 22. April. Im Schauspielhause: Das Kaͤthchen von Heilbronn, großes Ritter⸗Schauspiel in 5 Abth., nebst einem Vorspiel in 1 Aufzug, genannt: Das heimliche Gericht, von H. v. Kleist.

In Potsdam: Der Kardinal und der Jesuit, historisches Lustspiel in 4 Abth., von E. Raupach. (Neu einstudirt) Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Kotzebue.

Dienstag, 23. April. Im Opernhause: Zum erstenmale: Der Brauer von Preston, komische Oper in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und Brunswick, zur bei⸗ behaltenen Musik von Adam, von dem Freiherrn von Lich⸗ tenstein.

Im Schauspielhause: 1) Sans noms, vaudeville en I acte. 2) Prosper et Vincent, vaudeville en 2 actes.

Mittwoch, 24. April. (Am Bußtage.) Im Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn; ausgefuͤhrt von den Koͤnigl. Saͤngern Herren Bader, Mantius, Boͤtticher, Fischer, Zschiesche, den Koͤnigl. Saͤngerinnen, Dlles. Gruͤnbaum, Hedwig Schulze, Lenz, Hussack, Lehmann, so wie von den uͤbrigen Koͤnigl. Saͤngern und Saͤngerinnen, den sämmtlichen Mitgliedern der Koͤnigl. Kapelle, der Koͤnigl. Musikschulen, und dem gesammten Chor ⸗Personale des Koͤnigl. Theaters, unter Direction des Koͤnigl. Musik⸗Direktors Herrn Moͤser.

Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungs⸗Kasse (Spontini⸗Fonds) fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Theater⸗Mitglieder be⸗ stimmt. Billets sind im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau zu haben. Die Abonnements und freien Entreen sind nicht guͤltig.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges I Rthlr. ꝛc.

Konigsstaͤdtisches Theater.

Montag, 22. April. Der Brauer von Preston. Komische Oper in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und Brunswick, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Adam.

Regenzeit in das füdltche Gebirgsland zur Sklavenjagd abgeschickt. Die Bewohner von Kordofan gebören mehreren Stämmen an, von

denen der Gundscharate der zahlreichste ist. Die Män staltet und behend; ihre Haut ist dunkelfarbig; die 5 feitigen Haare in langen Zöpfen und ihre Kleidung

Stück Baumwollenzeug, das von den Schultern her um die Lenden hefestigt ist. Männer und Frauen traßen Silberzlerrath

am Halse, und Armbänder, ferner ungeheure Ohrgehön

senringe und über die Fußknöchel einen silbernen Ring. wirte Gesicht ist ganz von parallelen senkrechten Narben durchschnft⸗ ten. Die Weiber sind noch außerdem an mehreren Theilen des Kör⸗

pers tätowirt. Sie lieben leidenschaftlich den Ta

mit Paukenschlag begleiten. Die Männer blasen eine 8—

Köln. Aachen 86 Br. Comp.-Ce Hambur

Bank- Actien 1490. 1488. E. London

ner sind wohlge⸗ rauen tragen die besteht in einem runterhaängt und 1 Ausg. Sch. 95. 2 ½ % Holl. do. 3 % 21 ¾. Engl. Kuss. 112. 24 ¼¾. Peru —. Chili 26.

Paris, 5 % Rente fin cour. 109. 90. an compt 101. 35. 5 % Span. R Port. —.

ge, schwere Ra⸗ Das täto⸗

72 welchen sie rt Flöte oder

Cons. 3 % 9232 ½. Belg. 102 ½.

Leipzig-Dresden 96 Br.

ntrale —.

19. April.

ngl. Russ. 107 ⁄½. ³

„16. April.

Neue Anl. 20 ¼. Passive 4 ⅛. Bras. 77 ½. Columb. 30. Mex.

Diplomaten.

16. April. 3 % fin cour. 81. 5,

5 % Neap. ente 20 ¾.

Passive 4 ¾4. 3 %

Dienstag, 23. April.

6 auf: Der Pariser Taugenichts. Dr. C. Toͤpfer.

——

Die Hier⸗

Der Eskadron⸗Chirurg, oder: Lustspiel in 2 Akten, von Friedr. Gensée.

Fin 11““

Gedruckt bet A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die

Bekanntmachungen.

Rothwendiger Verkauf. Das den Hofbesitzer Martin Arend⸗ und Catharina Renata Hannemannschen Eheleute zugehörige, in dem Dorfe Letzkau unter der Nr. 7 des Hypothekenbuchs gelegene Grundstück, abgeschätzt auf 8837 Thlr. 10 sgr., ufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen 2 der Registratur einzusehenden Tare, soll den 28. Mai 1839 an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden. Königl. Land⸗ und Stadtgericht zu Danzig.

Ediktal⸗Ladung.

soder eines zu ertheileunden Amts⸗Bescheids sich zu gewärtigen.

Uebrigens haben auswärtige Gläubiger zur Annahme

der künftig an sie ergehenden Ladungen Bevollmäch⸗ tigte am Brte des Gerichts zu bestellen.! Fürstlich Schönburgsches Justiz⸗Amt Waldenburg, den 12. Januar 1839. Bestallter Rath und Amtmaunn, D. H. Pinther.

Bekauntmachung.

Das Dampfschiff „Leipzig“ geht wie seither jeden Dienstag von Hamburg

und jeden Sonnabend von Magdeburg

Franz von Peine, Reifenbinder und Schuhmacher zu London, Franz Ulrich von Peine’s am 17. Januar 1766 daselbst getaufter Sohn, welcher, dem Durchlauch⸗ tigsten Hause Braunschweig als Lehnmann verpflichtet, auf mehrere an die Herzogl. Vasallen ergangene öffent⸗ liche Aufforderungen seine Lehnspflichten nicht wahr⸗ genommen, auch seit dem Jahre 1826 keine Nachricht von seinem Leben und Aufenthalte gegeben und die Lehns⸗Aufkünfte uneingefordert gelassen hat, wird auf den Antrag des Landsiskals Schulz zu Wolfenbüttel, als bestellten Lehnsfiskals, hiermit aufgefordert, sich binuen Jahresfrist und spätestens in dem auf

V1189 anberaumten Termine vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte zu stellen, widrigenfalls er in Betracht der Um⸗ stände und seines Alters für todt erklärt und dem⸗ zufolge über seine in und um Jerxbeim belegenen Lebngüter den Rechten gemäß erkannt werden wird.

Zugleich werden Alle, dit aus lehnrechtlichem Grunde Ansprüche an dieselben zu haben meinen, vorgeladen,

olche in diesem Termine bei Strafe des Ausschlusses

n⸗ und auszuführen. G Helmstedt, den 19. Dezember 1838.

Herzoglich Hronuschweig⸗Lüneburgsches ““ Kreisgericht. Salleutien.

Rachdem zu dem Vermögen Carl Friedrich Klötzers, Handelsmannes zu Waldenburg, der Konkurs⸗Prozeß eröffnet worden, so werden Amts wegen alle und jede, bekannte und unbekannte Gläubiger gedachten Klötzers, bei Strafe des Ausschlusses von gegenwärtigem Kre⸗ ditwesen, wie auch des Verlustes der Rechts⸗Wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, kraft die ses, ediktaliter geladen,

h118389 an hiesiger Amtsstelle zu rechter früher entweder in Person oder durch genugsam legitimirte und instruirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre bei edachtem Kreditwesen habenden Forderungen zu liqui⸗ bhen und gebübrend zu bescheinigen, darüber mit dem Konfurs⸗Vertreter und über die Priorität unter sich binnen gefetzlicher Frist rechtlich zu verfahren, zu be⸗ schließen und den 9. Juli 1839 der Publication eines Prätlusiv⸗Bescheides, sodann aber den 23. Juli 1839 der Pflegung der Güte und, nach Befinden, der Ab⸗ schließung eines Vergleichs, in dessen Entstehung aber den 30. Juli 1839 . der Inrotulation und Versendung der Akten nach recht⸗ lichem Erkenntnisse und endlich 2 den 27. August 1839 der Pablication des eingegangenen Locations⸗Urtels

88

mit Passagieren und Gütern regelmäßig ab. bee““ 8

der Fluß⸗Dampfschifffahrts⸗Compagnie in Hamburg

Julius Kühne.

Das Dampfschiff „Frédérie VI.“., Capitain P. M.

Hefs, geht von Travemünde nach Kopenhagen jeden

Dienstag Abend präcise 6 Uhr, und von Kiel nach

Kopenhagen jeden Sonnabend Abend präcive 7 Uhr

ab. (Die Ueberfahrt von Kiel nach Kopenhagen

dauert 20 21, und diejenige von Travemünde nach

Kopenhagen 16 18 Stunden.) Das Passagegeld ist

ermäfsigt worden und beträgt in der

jsten Cajüte 6 Species 9 Thlr. Pr. Cour.) †a person

2ten 8 ½ „» (5 ½ 9

Kinder unter 10 Jahren bezahlen die Hälfte, und Fa-

milien geniefsen eine Moderation.

Equipagen und Güter werden geen eine billige

Fracht geladen.

Nühere Nachricht ertheilt:

in Lübeck Herr D. G. Witte, in Kiel Herr K. A. Christiani Nachfolger. Lübeck, den 16. April 1839.

9

ei dem landwirthschaftlichen Institute in Jena werden die Vorlesungen des nächsten Halbjahres den 27. Mai beginnen. Wer nähere Nachricht über diesse mit der hiesigen Kammerguts⸗Wirthschaft verbundene Lehranstalt wünscht, wende sich brieflich an den Unter⸗

—.—— —*

preußisch

Den Herreu Kunstliebhabern. Die Herren Testaments⸗Erekutoren des weiland Gra⸗ fen Leopold Cicognara machen bekannt, daß mit⸗ telst freiwilliger Versteigerung die kostbaren Samm⸗ lungen von Niello⸗Arbeiten und alten Kupferstichen, welche dieser kenntnißreiche und ausgezeichnete Lieb⸗ baber hinterlassen hat, in Wien zum Kaufe ange⸗ boten werden.

Diese Sammlungen bestehen vorzüglich:

istens in einer Folge von 138 Niellen ig Silber, welche mit den Bpzantinischen beginnt, und bis zu den letzten in Italien verfertigten reicht; sie ist die zahlreichste in seiner Art, die existirt, und enthält schätzbare Stücke aus allen Schulen.

2tens in einer Sammlung von ungefähr 1500 Jta⸗ lienischen Kupferstichen aus dem ersten Jahr⸗ hunderte der Kupferstichkunst, fast lauter vor⸗ zügliche Abdrücke; sie entbält die Leistungen mehrerer alten Meister vollständig; von Marc Antonio sind über 200 Stücke vorhanden.

ztens in den drei verschiedenen Auflagen der be⸗ rühmten Tarokkarten, welche unter dem Namen von Karten von Mategua bekannt sind, näm⸗ lich die äußerst seltene Original⸗Auflage; die fast eben so seltene gleichzeitige Kopie und die wenige Jahre später von Laugenpelder ge⸗ stochene.

Atens in einer zahlreichen Sammlung der Klas⸗ sisten Italienischen Chiaroscuri aus dem l6ten Jahrhundert.

diens in einer Sammlung über 1300 Deut⸗ scher Kupferstiche aus dem lfien Jahrhuͤnderi der Kunst, worunter etwa 200 von A. Dürer.

Die Feilbietung beginnt am 10. Mai 1839 und wird in den nachfolgenden Tagen fortgesetzt. Als besonderer Beauftragter steht derselben Herr

Alexander Zanetti, Verfasser des erläuterten Ca⸗ stealegues der Cicognarschen Sammlungen, vor, wel scher in den dret vorhergehenden Wochen jede erwünschte

Einsicht und Pruͤfung gewähren und jeue Erläute⸗ rungen über was immer für einen Gegenstand, die verlangt werden könnten, ertheilen wird. Durch besen dere, in den Wiener Blättern einzuschaltende Amtün digungen werden Ort und Stunde, in welchen die Herren Liebhaber die Sammlungen werden besehen

zeichneten oder an den Adjunkt des akademischen Rent⸗ amtes in Jena, Herrn Lange, und bemerke auf der Adresse „das landwirthschaftliche Institut betreffend“. Kammergut Zwäzen bei Jena, im April 1849. Amtmann Sommer. Süʒ TNAAMaReEn45

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn (Zimmerstrafse No. 29) ist s0 eben erschienen und in allen Buchhandlongen zu haben: Die erste Lieferung der Encyclopädie der praktischen Medicin. Von Carswell, Cheyne, Clark, Davies, Elliotson, Forbes, Marshall Hall, Hastings, Hope, Latham, Robert Lee, Stokes, Thomson, Todd, Twedie, Williams u. A.

Deutsch bearbeitet unter MitwirkungeinesVereins von Aerzten von Dr. Lu d wig Fränkel, praktischem Arzte in Berlin. à Büände in 12 Lieferungen à 15 Bogen. Preis jeder Lieferung 20 sgr.

Gr. 8vo.

adenpreis von 12 Thlr. ein.)

Mit dem Erscheinen des ganzen Werkes tritt der P

tönnen, angezeigt.

Unterdessen zur leichteren Belehrung der Kauflusti⸗ gen ist gesorgt worden, daß besagter Catalogue, welcher mit der größten Sorgfalt verfaßt, ein starker Band mit zwei Tafeln unter dem Titel: Premier Siècle de la Caliographie, Venise 1837, ausmache, in den vor⸗ züglichsten Lesezimmern von Wien, Verlin, München, Paris, London, Mailand, Florenz, Ro d Meapel zu Jedermanns Einsicht vorfindig seye.

In allen Buchhandlungen, zunächst in der Stuhr⸗ schen zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, zu Potsdam Ho⸗ henwegstraße Nr. 4, ist zu haben: 8 Crusius, Dr. S. G., Noth⸗ und Hülfsbüchlein.

3 Thle. Zehnte Auflage. 1 ½ Thlr.

Vermuthe man hier nicht einen Rathgeber der ge⸗ wöhnlichen Art. Es sind ernste Worte der Erfahrung eines hochgeachteten Arztes, der ein Leiden, das nur zu oft schon, selbst unerkannt, unendliches Wehe üüber einzelne wie über ganze Familien brachte, zum auf⸗ merksamen Studium gemacht hat, und welcher von vie⸗ sen, die durch seinen Rath und Beistand auf den Pfad der Tugend und des thatkräftigen Lebens zu⸗

rüͤckgeführt wurden, als Lebensreiter hoch verehrt wird.

en Staaten.

—————

Durch alle solide Buch- und Musikhandlungen des In. und Auslandes sind zu haben die im Verlage von Moritz Westphal in Berlin, Breite Strafse No. 20, als rechtmäfsiges Verlags-Eigenthum erschienenen beliebten Original-Tänze und Märsche für Pianoforte aus

Don Quixote von W. Gährich.

1 Ouvertüre zu 4 Händen, 12 ½ sgr. Ouver- türe für Pfte. allein, 10 sgr. Marsch des Gamacho, 5sgr. Marsch des Don Quixote, 5 sgr. Sancho-Galopp, 7 sgr. Pas de Cinq, 10 sgr. Walzer, 5 sgr. Fest-Marsch, 5 sgr. Arlequin-Galopp und Aragonaise, 5 sgr. Ballabile, 10 sgr. Schnellwalzer, 5sgr. Das Ganze in einem Heft: 1 ½ Thlr. Sechs Contre- tänze nach Motiven auas Don Quixote, vom Musik-Direktor Fr. Weller mit der Tanztoucen, Pr. 10 sgr. Sämmtliche Ausgaben sind mit meinem Verlagsstempel versehen, um solche von vignirten Werken uad unrechtmäfsigen Nachdrücken zu unterscheiden. Auf Commers Sammlung von Musterwerken des 17ten und 18ten Jahrhunderts für die Orgel werden noch Subscriptionen bis 24sten d. Mts. angenommen, von wo ab fúr bestimmt ge- schlossen wird, da das Werk am 1. Mai versendet wird. Ein vollständiges Exemplar liegt im Leipzi- ger Börsensaal, so wie hier im Geschäfts-Lokal, Breite Strafse No. 20.

Bei Hiurichs in Leipzig ist fertig geworden und in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung (F. Mül⸗ ler), Breite Straße Nr. 23, auch bei Mittler ꝛc⸗ zu haben:

Srein’'s, Dr. C. G. D., kleine Geograpbie für den Schul⸗ und Handgebrauch. Nach⸗ den neueren Ansichten umgearbeitet vom Prof⸗ Dr. Ferd. Hörschelmann in Berlin. Ein⸗ undzwanzigste, rechtmäßige Auflage. beitet von Dr. K. Theod. Wagner, ordentl⸗ Lehrer der Geographie u. Geschichte au der Real⸗ schule zu Leipzig ꝛic. Gr. 8vo. (23¼ Bogen.) 1839. Thlr.

Auch in dieser nenesten Gestalt wird Stein's kleine Geographie als bequemes Handbuch zum Nachschlagen und als das reichhaltigste aller in Schulen Heaa v5 ten geographischen Lebrbücher erfunden werden. Es ist mit den nenesten Bereicherungen der Wissenschaft und den politischen Veraͤnderungen der Gegenwart im Einklang gebracht und durch geeignete Ernrichtung des Druckes, trotz vielfältiger Veränderungen und Zusatze, der äußere Umfang erhalten worden.

Steimm's, Dr. C. G. D., Raturgeschichte für Schu⸗ len. Mit besonderer Hinsicht auf Geographie unde Technologise. Vierte umgearb. u. verm. Aufl- von Dr. Ferd. Renter. Mit 2 Kupfertafeln⸗ Gr. 8vo. 1839. Thlr. 8

Ist vorzüglich für Gewerbs⸗, Real⸗ und Bürger⸗ schulen allgemein zu empfehlen, und die Fortschritte und neuen Enideckungen in der Wissenschaft sind jetzt mög⸗ lichst klar und vollständig darin entwickelt.

Virgilii Opera ad optt. libr. fidem edid. perpetua et alior. et sua adnot. illustr. adque Indicem rer. locupletiss. adiec.-. A. Forbiger. III Partes. (106 B. kompress- Gr. 8vo.) 1837 1839. A Thlr. 10 sgr. 8

Wir freuen uns, hiermit die Vollendung dieser viel- begehrten, höchst vollständigen und preiswürdigen

Hand-. Ausgabe anzeigen zu können.

Lustspiel in 4 Akten, von (Mad. Roͤhnenkamp: im ersten Stuͤck: Mar⸗ quise Montenaro, im zweiten: Graͤfin Morin, als Gastrollen.

Mittwoch, 24. April.

1I.“

Bear⸗.

8 8 7 8 24

⸗heAnh z na a6 bardit erDosqhrut. 8 deen 85 9

“““

290, 890 9824 898 isgauh dre genbun 1““ mdee d0 ⸗028 5228 kasiack sse rg n ga2..

1111ö1611

8s ur.

8 2

A g en e 1 n cö. aus

v1111111412“X*“

*

4⸗ z182 wash vega29 8„6 Zhnhünh 6“ 870 vn mrs 11“ 4

eit!

Berlin,

Dienstag 23sten

A. EIa .““ 9 8 8E

—*“ 14414“4“*“*

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

vonjr. .

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem General⸗Major von Koschkull, Kommandanten zu Koͤnigsberg, den Rothen Adler⸗ Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub, so wie dem Regierungs⸗ Rath Dr. von Heyden zu Breslau den Rothen Adier Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den seitherigen Ober⸗Regie⸗ rungs Rath und Abtheilungs⸗Dirigenten beim Regierungs⸗Kol⸗ legium zu Koͤslin, Braun, zum Praͤsidenten der Regierung in Gumbinnen Allergnädigst zu ernennen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Konsistorial⸗Secretair Duͤring in Koͤnigsberg das Praͤdikat eines Rechnungs⸗Raths und dem Konsistorital⸗Secretair Elsner daselbst den Charakter als Hofrath Allergnaͤdigst beizulegen, auch die desfallsigen Pa⸗ tente Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen geruht.

88;

G Abgereist: 8 Durchlaucht Lieutenant und ouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen

nach Neu⸗Strelitz. barn 1

1E . e ne 1“ S⸗ 81820.

Zeitungs⸗Nachrichten. . v 28 m u llan d.

II“ 1 ei ö 88 a8b H un Frankreich. 2EH I n

Paris, 17. April. Die gestern erfolgte Abstimmung in der Deputirten⸗Kammer, durch welche Herr Passy zum Praͤ⸗ sidenten ernannt worden ist, beschaͤftigt natuͤrlich heute saͤmmt⸗ liche Journale ganz ausschließlich, und Freude, Schmerz, Aer⸗ ger, hin und wieder auch Ironie druͤcken sich in der verschie⸗ densten Faͤrbung je nach der Partei, der das Blatt angehoͤrt, aus. In der letzten Versammlung, welche die Deputirten des

Jacqueminotschen Vereins gestern fruͤh um 9 Uhr hielten, ward folgender Beschluß gefaßt, der den Sinn erklaͤrt, in welchem das Centrum die Wahl des Herrn Passy betrachtet wissen will: „Die versammelten Deputirten, getreu dem System der persoͤn⸗ lichen Uneigennuͤtzigkeit und einzig auf das Wohl des Landes bedacht, beruͤcksichtigend, daß die Umstaͤnde eine Kundgebung der Verschmelzung und der Majoritaͤt in der Kammer nothwendig machen, außerdem beruͤcksichtigend, daß eine Verbindung zwischen den beiden liberalen und conservativen Centris die einzige Combination ist, die einem kuͤnftigen Kabinet Aussicht auf Festigkeit und Dauer verleiht, haben beschlossen, ihre Stimmen dem Herrn Passy zu geben. Die Versammlung hat beschlossen, daß sie fortfahren werde zu bestehen, und daß, wenn die Hoffnungen, die sie auf die Bil⸗ dung eines Kabinets in diesem Sinne gruͤndet, nicht in Er⸗ fuͤllung gehen sollten, sie von Neuem berathschlagen, und die⸗ jenige Haltung einnehmen werde, die ihrer Wuͤrde und dem Interesse des Landes geziemt.“ Aus diesem Gesichts punkte despricht auch das Journal des Débats das gestrige Ereig⸗ niß. Die Sprache dieses Blattes ist bei dieser Gelegenheit außerordentlich gemessen und wuͤrdig. Es betrachtet es als ein Gluͤck fuͤr Frankreich, daß die Kandidatur des Herrn Odilon Barrot gescheitert sey, ohne indeß in der Eenennung

des Herrn Passy einen Sieg der vormaligen Majoritäaͤt

zu erblicken. Im Gegentheil, es raͤumt ein, daß die

Kandidatur des Herrn Passy von Seiten der 221

ein Zugestaͤndniß gewesen sey; es raͤumt ein, daß die oͤffentlichen

Meinung dem Centrum geboten habe, etwas nachzugeben, unde Alle gemaͤßig⸗

sich dem gemäͤßigsten seiner Gegner zu naͤhern. ten Fractionen der Kammer haͤtten sich vereinigt, um den koa⸗ lisirten extremen Parteien die Spitze zu bieten. Dies sey ge⸗ lungen und die Freunde der Ruhe und Ordnung duͤrften sich

muͤsse man aber auch ohne die mindeste Zoͤgerung zur Bildung eines Kabinets schreiten, welches in dem von der Kammer angedeuteten Sinne zusammengesetzt sey. Es scheine in der That, meint ein anderes hiesiges Blatt, als ob nunmehr Alles vorbereitet sey, um laͤngstens binnen 418 Stunden ein neues K Gestern, gleich nach der Sitzung der Kammer, habe sich Herr Dupin zum Marschall Soult begeben, und sey mit diesem in die Tuilerieen geeilt. Man glaube, das Kabinet werde auf fol⸗ ende Weise zusammengesetzt werden: Der Marschall Soult Conseils⸗Praͤsident und Kriegs⸗Minister; der Herzog von Bro⸗ glie Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten; Herr Hu⸗ mann Finanz⸗Minister; Herr Dupin Großsiegelbewahrer; 8 Guizot Minister des Innern, Herr Duchatel Handels⸗ Minister; Herr Sauzet oder Herr Teste Minister des oͤffent⸗ lichen Unterrichts und der Admiral Jacob See⸗Minister. Was die Oppositions⸗Journale zu der Ernennung des Herrn Passy sagen wuͤrden, ließ sich mit großer Sicherheit vorausbestimmen. Sie finden nicht den mindesten Trost darin, daß Herr Passy fruͤher einer der Ihrigen war, und seit Jah⸗ ren von ihnen das Zeugniß eines rechtlichen, gemaͤßigten und liberalen Mannes erhalten hat. Sie beruhigen sich nicht bei dem Gedanken, daß doch am Ende ein Schritt, wenn auch aller⸗ dings nur ein sehr schuͤchterner, gegen die linke Seite hin ethan worden ist. Nein! sie stuͤrmen, als ob das Aergste ge⸗ chehen sey, und als ob die gemaäͤßigten Gesinnungen, die bei dieser Wahl vorgewaltet haben, nothwendig zur Anarchie und zum Verderben fuͤhren muͤssen. Wenn man dem National glauben darf, so haͤtten sich sogar gestern gleich eine große An⸗ zahl von Deputirten zu dem heroischen Entschlusse verbuͤndet, das Hotel des Praͤsidenten nicht zu betreten, so lange Herr Passy im Amte sey. Herr Passy wird sich indeß wahrschein⸗

Kammer aufzuloͤsen!

abinet zusammen zu setzen.

lich mit dem Gedanken zu troͤsten wissen, daß er guf Kosten

einer ohnehin so leicht zu verscherzaden Pepularitaͤt seinem Lande den wahrhaften Dienst geleiste hat, eine Kresis zu be⸗ sCließen, die nachgerade anfing, fuͤr nnentwirrhar gehalten zu werden. .

Ein ministerielles Journal versichert, daß die vor⸗ malige Majoritaͤt Bedingungen an de Ernennung des Herrn Passy geknuͤpft habe, und daß dies Bedingungen von dem ehrenwerthen Deputirten angenommel worden seyen. Die von dem Herrn Passy eingegangene soll darin beste⸗ hen, daß er sich anheischig gemacht habe, suͤr Herrn Cunin⸗ Gridaine zu stimmen, salls durch seinn Cintritt in das Mini⸗ sterium der Praͤsidentenstuhl erledigt buͤrde.

In der heutigen Sitzung der Oeputirten⸗Kammer war, bis zum Abgange der Post, das Srutinium uͤber die Väce⸗ Praͤsidenten noch nicht beendigt.

Die Presse erwaͤhnt des Geruͤcts, daß Herr Dupin zur Wuͤrde eines Pairs von Frankreich ehoben werden solle.

Aus nachstehender Zusammenstellng ergiebt sich die Zahl der Stimmen, die Herr Odilon Baxot bei den verschiedenen Abstimmungen der Kammer uͤber die Puͤsidentenwahl erhalten hat.

Für die Mäͤsident⸗ Für die Vice⸗ schaf: Präsidentschaft: 1. August 1831 1 Simme. 119 Stimmen. 22. Novbr. 1832. .. .. . 174 9 L11111“*“ 8. August 1834 .. 3 111.“ 30. Dezbr. 1835 2 29. Dezbr. 1836 ..... 767655 8 Am 21. Dezbr. 1838. Am 16. April 18839 19

Es heißt, die interimistischen Minister wurden der Kam⸗ mer, gleich nachdem dieselbe sich korstituirt hat, den Gesetz Ent⸗ wurf, in Betreff der Eisenbahnen vorlegen, ohne vie Bildung eines neuen Kabinets abzuwarten Den Ministern des 15. April ist daran gelegen, daß man wisse, daß dieser Gesetz⸗Ent⸗ wurf von ihnen vorbereitet wordin ist und sie haben ihre in⸗ terimistischen Nachfolger beauftragt, denselben der Kammer vor⸗ zulegen, bevor ein neues Kabinet sich seiner bemoͤchtigen koͤnne.

Das Finanz⸗Ministerium peroͤffentlicht die Uebersicht der indirekten Einnahmen waͤhrend der drei ersten Monate dieses Jahres, verglichen mit den drei ersten Monaten der Jahre

Am Am Am Am Am Am Am

taͤuschen? Nur die Jugend, muͤthigkeit und vor allem, Drama uͤbernehmen keit seiner Realitaͤt. lens der Coalition kein wollte; oder

Geiste konnte natuͤrlich der Koͤnig dem nicht nachgeben.

1838 und 1837. Im Jahre 1837 betrug die Einnahme durch die indirekten Steuern 143,716,000 Fr.; im Jahre 1838 betrug dieselbe 147,687,000 Fr. und ist in diesem Jahre auf 152,493,000 Fr. gestiegen. Die Vermehrung ist hauplsaͤchlich dem inlaͤndischen Taback und Zucker zu verdanken. Diese neue Steuer hat in den 3 ersten Monaten d. J. 1,262,000 Fr. eingetrragen. Es sind aber nur die beiden ersten Monate dieses Jahres, die im Vergleich zum Jahre 1838 eine Vermehrung ergeben haben, denn im Monat Maͤrz betrugen die Einnahmen 1,561,000 Fr. weniger als in demselben Monate des vorigen Jahres.

Hussein Chan, von dem Schach von Persien mit einer Sendung an die Koͤnigin von England beauftragt, ist gestern in Paris angekommen. Er wird einige Tage hier verweilen.

Boͤrse vom 17. April. Die Ernennung des Herrn Passy hat einen guͤnstigen Eindruck auf die Course der Renten ge⸗ macht, indem man nun mit Bestimmtheit der Bildung eines definitiven Ministeriums entgegensieht. Es hieß, daß die des⸗ fallsigen Ordonnanzen in dem Moniteur vom Sonnabend den 20 sten d. M. erscheinen wuͤrden.

Paris, 14. April. Das neue Ministerium und die Folgen der langen Ministerial⸗Krisis liefern nur zu erwuͤnschten Stoff der ewigen Oppositionen, dem boͤsen „Geist, der stets ver⸗ neint”“. Wer die Dinge umzudrehen versteht oder beschraͤnkt genug ist, nur alles so zu nehmen, wie es außerlich erscheint und nicht die wahren Gruͤnde uͤbler Folgen einsieht, der hat allerdings jetzt Anlaß genug gegen die Regierung, vielfache und

3 3 n sich schwere Anklage zu erheben; nur Schade, daß die Vorwuͤrfe immer noch Gluͤck zu einem solchen Resultate wuͤnschen. Jetzt

auf die Haͤupter der Opposition schwer zuruͤckfallen. Jene Ehr⸗ lichen oder Scharfsichtigen rufen: „Welcher Fehler war es, die Warum waͤhlte man nicht gleich ein par⸗ lamentarisches Ministerium? Warum nicht dann, als sich das Land noch bestimmter ausgesprochen hatte? Warum verlaͤngert man den Zustand des Unbehagens, der Besorgniß, der Hemmung der Gewerbthaͤtigkeit durch dies provisorische Ministerium? Das

iist entweder Ungeschick, oder es verbergen sich dahinter gefaͤhr⸗ liche Plaͤne!“ Das ist freilich viel auf einmal und noch nicht die Haͤlste von dem, was man noch weiteres von den verschie⸗ denartigen Standpunkten und Ansichten aus hoͤrt. Aber alles dies

fließt aus andern Quellen, und vorzugsweise aus einer. Suchen

wir diese eine auf und folaen wir ihrem Laufe. Sie ist nicht so schwer zu finden, wie die des Nils; zu Ueberschwemmungen aber wuͤrde

sie fuͤhren, wie diese, wenn gleich nicht zu so heilbringenden. Es ist dies der demokratische Geist, der die constituttonnelle Koͤnigsmacht angreift, dieses einzig Feste inmitten des Meeres der Leidenschaften und tausendfaͤltiger Interessen, die es umwo⸗ gen, und wo die Parteien sich als Wellen und Brandungen hervorheben und toben. Der Mittelpunkt der ganzen Bewe⸗ gung ist, wie sehr es auch Manche leugnen wollen, oder wirk⸗ lich sich daruͤber taͤuschen, die Forderung, daß der Koͤnig sich alles Einflusses, aller Regierung begeben solle, wodurch er die Charte, die er beschworen, in Wahrheit verletzen und Frankreich der Anarchie wieder preisgeben wuͤrde. Das Traumbild, als koͤnne eine Wahlkammer, aus Elementen erbaut und auf einer Basis, wie die hiesige, eine kompakte Majoritaͤt in sich bilden, und diese mit aller Gerechtigkeit und mit voller Zufriedenheit des Landes, die Regierungs Geschaͤfte durch die von ihr bezeichneten und, etwa des theatralischen Gepraͤnges wegen, von einem Koͤ⸗ nige ernannten Minister besorgen lassen; diese neue, und wie man meint, durch die Weisheit der Gegenwart verbesserte Auflage der ersten Franzoͤsischen Revolution: welchen Erfah⸗

renern und das Wesen der Dinge 8ectat. b t.

die Unwissenheit, die poetische Gut⸗ wer eine Rolle in einem solchen moͤchte, glaubt noch an die Moͤglich⸗ Wenn nun bei der Kundgebung des Wil⸗ Zweifel daruͤber war, was sie eigentlich nicht bioß der Persenen sondern in Wahrheit im gebildet werden sollte, so Und haͤtte er wie ein solches Mi⸗ Naͤhme man auch Republikaner, das

wenn das Ministerium Fragen wegen,

einzelner neuen Systems

dieses

es selbst gewollt, so war nicht abzusehen, nisterium in dieser Kammer moͤglich seyn sollte. das Unglaubliche an, daß Legitimisten und

linke Centrum und die Doctrinairs, eintraͤchtig mit irgend ei⸗

nem aus der Coalition hervorgegangenen Menistertum gestim mt haͤtten, so wuͤrde ihm dadurch doch keine Masoritaͤt erwachsen seyn. Das Ministerium vom 13. Apeil hatte eine Ma⸗ joritat, und dennoch konnte die Verwalung mit dieser nicht kraͤftig und gedeihlich zu leiten gehofft werden. Sie war theils zu schwach, so daß von dem Zufalle des Ausbleibens weniger Mitglieder die Entscheidung der wichtigsten Fragen abgehangen haͤtte; sie war zu leidenschaftlich aufgeregt, die Parteien hatten sich zu schroff erklaͤrt, zu sehr und bestimmt sich dadurch gebun⸗ den, als daß eine andere, als eine durchgaͤngig unbedingte, sy⸗ stematische Opposition erwartet werden durfte. Es war also nicht auf wirkliche Berathung, Verstaͤndigung, sondern nur auf Streit und Verwirrung zu rechnen. Von der alten Kam⸗ mer ließ sich demnach uͤberall nichts Heilsames absehen, eine neue dagegen gab besseren Hoffnungen Raum. Es stand zu erwarten, daß die letzten Vorgaͤnge das Land über die Folgen aufgeklaͤrt haben wuͤrden, welche die Bestrebungen der Coalition . nach sich ziehen muͤßten; daß sich in den neuen Deputirten eine groͤßere Anzahl von loyalen, leidenschaftlosen Maͤnnern um den Thron sammeln moͤchte, die ihn als den einzig festen Kern erkennten, um den sich Alle zu vereinen haͤtten, die es mit ih⸗ dem Vaterlande wahrhaft gut meinten; daß nur auf seinem Banner die Worte: Ordnung, Friede und Freiheit eine Wahrheit seyen; daß die Freiheit und die Ehre aber, welche die Coalition gefaͤhrdet glaubte und retten wollte, nur die 1 Anarchie und den Krieg gebäͤren koͤnnten. Somit ergab sich, daß, wenn das alte Ministerium mit dieser zwiespaltigen, auf⸗ eregten Kammer sich nicht verstoͤndigen konnte, und wenn eben d wenig ein anderes Ministerium dies vermochte, die Kammer sich selbst ihre Aufloͤsung bereitet und diese unvermeidlich ge⸗ macht habe. Die neu gewaͤhlte Kammer erfuͤllte die gehegten Erwartungen jedoch auch nicht. Die Maͤnner der vorigen wa⸗ ren meist in dieselbe zurückgekehrt, und die Coalition erhielt sogar das Uebergewicht, indem alle die bekannten Mitt der Aufregung durch dieselbe ihre Wirkung nicht verfehlt hatten Verfassungs maͤßig blieb nun nichts uͤbrig als bald ein Ministe⸗ rium im Sinne dieser Kammer zu bilden, die aber freilich in volle Bestimmtheit sich noch nicht ausgesprochen hatte. Die Frage war also zunaͤchst: aus welchen Elementen? Kein Zweifel schien anfangs, daß Herr Thiers, der beredte Verfasser der Geschichte der Franzoͤsischen Revolution, die Jedermann jetzt eifrig studirt, der Mittelpunkt seyn muͤsse, ja, nach Vielen, die einzige Moͤglichkeit waͤre. Aber es bedurfte noch mehrerer Personen, und das schien eine Unmoͤglichkeit, daß eine Coali⸗ tion so heterogener Natur, die zum Angriff und zum Zerstoͤ⸗ ren ganz brauchbar sich erwiesen hatte, nun zum Aufbauen sich verstaͤndigen und eintraͤchtig wirken werde. Der erste Ver⸗ such bewies dies sofort! Alles, was der Koͤnig einraͤumen konnte, gab er der neuen Combination hin, und ein gefeier⸗ ter Krieger lieh ihr den Glanz seines Namens. Ueber allge⸗ meine Prinzipien schien man sich verstaͤndigt zu haben, es fehlte nur noch die Unterzeichnung der Ernenaungs⸗Ordonan⸗ zen, als bei der ersten Probe einer naͤheren Eroͤrterung einzel⸗ ner besonderer Punkte das muͤhsam errichtete Gebaͤude schon zusam⸗ menbrach. Jedes aus den Reihen der Coalition zu bildende Ministe⸗ rium unterliegtaber jetzt einem schlimmen Dilemma: Entweder muß es, aus mehreren Parteien derselben gebildet, vielfarbig werden, und dann ist ihm innerlich keine Dauer zu verheißen; oder es wird aus vertraͤglichern Elementen einer Partei zusammenge⸗ sucht; diesen fehlt dann aber doch immer, und waͤren sie auch aus den zahlreichsten genommen, die Sicherheit einer Majorilaͤt. Daß Niemanden mehr daran gelegen seyn konnte, als den Koͤ⸗ nige, ein Ministerium zu Stande zu bringen, das begreift sich leicht, wenn man bedenkt, welche Last ihm aus den unaufhoͤr⸗ lichen Unterhandlungen erwachsen muß, und wie vielfach er da⸗ bei betheiligt ist; wie dieser lauͤhmende Zustand den Regierungs⸗ Geschaͤften und dem Wohle des Ganzen nachtheilig sich erweist Daher hatte der Koͤnig, mit Vergessen aller per slichen Verletzungen, jede nur denkbare Combination eines Mi⸗ nisteriums durchversucht, und als die Unmoͤglichkeit sich her⸗ ausstellte, damit zum Ziele zu gelangen, wurden die Kam⸗ mern zusammenberufen. Ihre Eroͤffnung war schon einmal hinausgeschoben worden; zum zweiten Male waͤre es eben 1 bedenklich als nutzlos gewesen. Sie konnten vielinehr jetzt dazu mit brauchbar erscheinen durch ihre indirekte Mitwirkung, die Loͤsung der Aufgaben zu soͤrdern. Das Land und die Kammern selbst mochten sich nun uͤberzeugen, was hier moͤglich 8 und was unmͤglich sey. Vor diese neue Kammer zu treten, wuͤrde aber Niemand dem ausgeschiedenen Ministerium zuge⸗ muthet haben; ein neues definitives war nicht zu v zu bringen gewesen; also blieb nur der freilich ungewoͤhnliche Aus⸗ 69 17, 1 Daß auch hierüber der Laͤrm lee⸗ weg eines provisorischen. Daß auch d2. Räͤcksicht auf brechen werde, daß nach gewoͤhnlicher Art, ohne 8 die unvermeidlichen Umstaͤnde Jeder dieses und jenes qufgrei⸗ fen und eben so hart als unbellig sich ergießen werde, nigstens nicht neu. Die edle Selbsiverleugnung der Maͤnner, welche diese undankbare Stellung uͤbernemmen hatten, entging nicht den bittersten Schmaͤhungen aller Art. Dann haͤtte der Koͤnig auch wieder kein solches, sondern ein de⸗ finitives bilden sollen; wenn es auch nicht moͤglich

8

war, er haͤtte es aber dennoch thun muͤssen, und er nur sey das

88 e .. 1288 :s,c 3168 n88ochrrgnsLsrn,C nreset688,