“ 1“ in geschlossenen Kolonnen hielten; Zumalacarre⸗ gui's Truppen dagegen marschirten stets bei Nacht und ruheten bei Tag aus. Dabei wußten sie jeden Schritt, den der Feind that, uͤberraschten ihn auf dem Boden, den sie selbst zum Kampfplatze gewaͤhlt, wo sie gut genaͤhrt und erquickt, ihn, der oft mehrere Tage aller Nahrung euntbehrt hatte und durch die Sonnenhitze erschlafft war, zum Gefechte noͤthigten. So sagt man denn auch wohl nicht ohne Wahrheit, daß waͤhrend der Dauer des Krieges die Christinos mehr Leute auf Maͤrschen als in Gefechten verloren haben. Was uͤbrigens uns Artilleristen insbesondere anlangt, so hatten wir bei der letzten großen Peri⸗ petie, deren Schauplatz Estella war, zwar nur wenig Gelegen⸗ heit, uns direkt zu betheiligen; nichtsdestoweniger war unsere Lage zußerst gefährdet, da, waͤre der Gegenbefehl des Koͤnigs nicht zeitig genug angekommen, durch das von Tarragual in die Stadt geführte zwoͤlfte Bataillon von Navarra, aufgereizt von Partei⸗ gängern, Unruhen waren hervorgerufen worden, als deren Opfer, außer den bei der Verhaftung und Hinrichtung der Generale thätig gewesenen Personen, alle Fremde ziemlich deutlich be, zeichnet wurden. Ein junger Offizier,— Alex. v. Swidere ky, der sich, um mehr Gelegenheit zur Entwickelung seiner Thaͤtig⸗ keit zu haben, von dem Ingenieur⸗Corps zur vierten Schwadron von Navarra hatte versetzen lassen, befand sich zu der Zeit, wo Urbistondo seine Division gegen Maroto in Tolosa zusammen⸗ zog, daselbst krank. Dessenungeachtet bestieg er, als er die Kunde von der gegen diesen General beabsichtigten Demonstration er⸗ hielt, sein Pferd, ritt seiner Schwadron entgegen und praͤsen⸗ tirte sich dem Kommandanten Landirer mit den Worten: „Mein Kommandant, erlauben Sie mir cinzutreten, um das Schicksal meiner Kameraden zu theilen.“ „Fuͤr diesen Beweis von Erge⸗ benheit“, erwiederte ihm dieser, „nehmen Sie von unserer Schwa⸗ dron, der Sie bereits bei dem letzten Gefecht in der Golana Ehre gemacht haben, diesen seither von einem General geritte⸗ nen fuͤnfjaͤhrigen Andalusischen Hengst an.“ Dieselbe Hand⸗ lung, wodurch sich Herr v. Swidersky ein Ehrengeschenk, die Achtung und Liebe seiner Kameraden erwarb und sich ihm die Aussicht auf eine glänzende Carriere eroͤffnet hat, hätte ihm, bei einer andern Wendung der Dinge, den Kopf gekostet. Waͤre er aber ruhig zu Tolosa verblieben, so haͤtte auch er nach Frankreich wandern muͤssen. Man sieht aus diesem Vorgange, mit welchen Schwierigkeiten zumal der Fremde hier zu kaͤmpfen und wie vielerlei Ruͤcksichten er bei allen seinen Bewegungen zu beobachten hat. Einen thatsaͤchlichen Beweis liefern davon Fuͤrst Schwarzenberg, Prinz Lichnowsky, Graf Stolberg, Graf Fuchs und mehrere andere Offiziere aus den angesehensten Familien Deutschlands, die, wenn schon es ihnen an Mitteln und Empfeh⸗ lungen keineswegs fehlte, gleichwohl in der von ihnen betrete⸗ nen Laufbahn auf so große Hindernisse gestoßen sind, daß man ihre Pläne als gänzlich mißlungen betrachten kann. Hatte in⸗ deß, wie oben bemerkt, die Artillerie keinen sehr thaͤtigen An⸗ theil bei den viel bewegten Vorgaͤngen, so ist ihr doch aus der in Folge der Katastrophe stattgehabten Ernennung des seitheri⸗ Pn General⸗Kommandanten der Artillerie, Joh. Montenegro, ruder des Artillerie⸗Direktors, zum Kriegs⸗Minister, ein nicht unwesentlicher Vortheil erwachsen. Es ist den Offizieren dieser Waffe naͤmlich die ihnen fruͤher entzogene Pferdefourage wieder bewilligt worden, was sie der Nothwendigkeit uͤberhebt, ihre Pferde um Spottpreise zu verkaufen oder aus eignen Mitteln die Kosten ihres Unterhaltes zu bestreiten, was zu thun nur wenige im Stande gewesen seyn wuͤrden.
Wissenschaft, Kunst und Literatur
Ausstellung des Kunstvereins. „
(Schluß.) Ein seinem Inhalt und seinem Styl nach wahrhaft historisches Bild ist das von Däge, „die Parzen“, ein sehr gluͤcklicher Erwerb des Ver⸗ eins; leider nur stebt die geringe Dimension nicht im günstigsten Einklange mit dem Gehalt des Bildes. Die Idee ist eine ähnliche, wie wir sie schon aus einem früberen Gemälde des Künstlers kennen, näͤmlich dessen Jahreszeiten, als Lebensalter gefaßt; an Feinheit und Origi⸗ nalität des Gedankens dürfte aber das gegenwärtige Bild noch un⸗ leich höher zu stellen seyn. In halbkretsförmiger Umschließung er⸗ ne die drei Leiterinnen des menschlichen Schicksals; Klotho, die den Lebensfaden entspinnende, mit der Spindel sitzend, jugendlich, blond; Lachesis, die das Loos zumessende, aufrecht stehend, von eruste⸗ rem Alter und schwarzem Haar; endlich Atropos, die unabwendbare, welche den Faden abschneidet, in Gestalt einer strengeu, unerbittlichen Alten. Zu diesen dreien sind noch sehr sinnreich an den beiden aͤußer⸗ sten Seiten, trefflich die Ecken des Halbrundes ausfoüͤllend, Amor und Psvche hiuzugefügt, so daß Amor nebeun der, welche den Lebens⸗ faden auspiunt, mit der Lyra am Boden sitzt, Pfyche aber gegenüber, wo die Alte den Faden abschneidet, den Knäuel mit der Hand auf⸗ fängt; eine sinnreiche Hindeutung, daß der begonnene Faden des Daseins auch über den Tod hinausreicht. In unserm Bilde läuft dieser Faden durch die Hände aller drei Parzeu, und besonders eigenthümlich und schön is, daß die mittiere mit ausgebreiteten Armen, was zugleich der Gruppe eine treffliche Mitte giebt, ihn möglichst auszudehnen strebt, wobei sie dennoch mit elegischem Ausdruck auf das beschräukte Loos des Sterb⸗ lichen herabschaut. Etwas von demselben Charakter, doch unbestimm⸗ ter, ist auch auf die spinnende Klotho übergegangen, welche mit graztöser Wendung zu ihrer Schwester emporschaut; man sicht, der Künstler wollte dies: allgemeine Stimmunz festhal⸗ ten, und verschmähte es durch mehr Munterkeit und Frische das jugendliche Alter näher zu charakterisiren. Das Ganze hat dadurch offenbar an Einklang gewonnen, doch mischt sich für diese Intention wohl schon etwas Sentimentales in den Ausdruck der mitfseren Fi⸗ ur, welches nicht wohl zu diesem ernsten Styl zu passen scheint. Den intergrund bildet eine dunkle Grotte, die sich zu beiden Seiten öff⸗ net, und das Meer erblicken läßt, beglänzt von dem Schein des Son⸗ nenaufgangs. In den Füllungen der Umschließung, die mit trefflichen
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s Wolkenzug... —
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Gntechischen Ornamenten geschmückt ist, sind, als Svmbole der Tag⸗
und Machtseite des Lebens, mit aufgehöhten Geldlichtern die Bilder des Sonnengoites und der Mondgöttin angehracht. Das Ganze ge⸗ währt durch Abgemessenheit und Stvl, sowohl in Form als Farbe, einen architektonisch bernbigenden Eindruck, und, odwohl svmdoltsch bedeutsam, bedarf es doch keiner Enträthselung, sondern bleibt inner⸗ balb der allgemein bekannten Vorstelungen aus der Mythe, und sickert sich Interesse und Ursprünglichkrit genngsam durch seine zusammen⸗ hangende, wohiverbundene Handlung, so wie durch die lebendige Be⸗ wegung seiner Figuren. Wir wünschten, daß dem Künstler die Ge⸗ legenheit würde, dieses Bild in angemessenem, d. h. größerem Maß⸗ Fabe auszuführen; es gebört gewiß zu dem Besten, was aus der kon⸗ sequent verfolgten Richtung der Wachschen Schule, welcher der Künst⸗ ser angehörz bat, hervorgegangen ist.
Die mit Blumen spieclenden Kinder von Magnus, welche schen auf der letzten Ausst llung zu den Lieblingen des Publikums gehör⸗ ten, sird bier auch ein Gewinn ersten Ranges. Eben daher bekannt ist der im Morgenlande erkrankte Richard Löwenherz von Cretins, das ansehnlichste sizureureichste und größte Bild der diesjährigen Ver⸗ loosung Wenn es gleich dem Kostum und allem Aeußerlichen mehr Geltung ecingeräumt hat, als sich mit dem historischen Styl verträgt, so wird es dadurch in dekorativer Rücksicht um so zierender und dürfte für ein reichgeschmücktes Privatzimmer sehr willkommen seyn. Das Uebrige zusammenfassend haben wir nech zu nennen: von Kramer eine Großmutter mit ihrer Enkelin auf dem Schoß; von Most eine junge Holländische Schiffer⸗Familie, wohnlich eingerichtet asf ihrem Schiff, ein überaus hübsch gedachtes Bild, mit dessen Con⸗ ception nur die etwas vernachlässigte Ausführung nicht gleichen Schritt bält; dann vorzüglich von Rabe: eine Scene aus dem Jahr 1813. das emn günstiges Glück bei der Verloosung dem Verdienst zutheilen möge. Ju einer kleinen Stadt sammeln sich die angehenden Landwehrmän⸗ ner und Freiwilligen vor dem Hause des Landratbs, welcher mit einer Rede die Paterlauds⸗Veribeidige⸗ degrüßt. In den alten und jungen Gesichtern aller Stände spricht sich Andacht und Erhebung aus, ge⸗ würzt durch treffende, selbst launtge Charakteristik verschiedener Ge⸗ werbe und durchwebt mit mancherlei Scenen der Herzlichkeit und Rührung: ein Bild, durch weiches sich Rabe in ungleich höherem Grade als durch seine früheren Mintairstücke zu dem Rang eines be⸗ deutenden Genremalers erheben hat. Richt übergehen dürfen wir: von Kolbe Knappe und Spinnerin, von Grothbe die unglückliche Fischer⸗Famitie von Behrend beitelnde Pilger, dannron Schwingen eine ländliche Scene, ein Bild, das etnige Spur von Ratoectät verrä b in der Farbe aber unerfreulich, und im Ganzen gar zu prosatsch ist; endlich ein Stillleben von C. Schulz, das ein Waidmann gewinnen muß, da es Jagdgeräth und eine hübsche Beute an Wildpret enthält; für den, der bloß die Kunst daran schätzen soll, möchte es zu ausge⸗ dehnt, und in der Ausführung wohl auch zu wenlg sorgfältig seyn.
Der Kunst⸗Verein, welcher vor den übrigen Vereinen voraus zu haben pflegt, daß er auch die Skulptur berücksichtigt, hat diesmal wieder zwei wohigelungene plastische Werke zur Verloosung gebracht. Von A. Wolf ehen wir eine ungefähr 3 Fuß hohe Marmor⸗Statue, bie Unschuld darstellend, eine jugendliche weibliche Figur, welche ein Lämmchen auf dem Arme hält. Das Werk ist von einer angenehmen Totalnät und einer weichen Behandlung des Steins; dieselbe Figur sindet sich zugleich noch in Bronce⸗Guß ciseclirt und an den Gewän⸗ dern mit Borten von Silber ausgelegt von Kouarzewski, doch zeigt sich durch den Vergleich mit dem Marmor, namentlich in der Lichtwirkung, daß die Erfindung auf ein helleres Material berechnet war, und wenigstens in der Bronce eine mäßigere und noch weichere Behandlung erfordert härte. Um die Zahl der Gewinne zu vermeh⸗ ren und zugleich den Ausstellungssaal angemessen zu schmücken, ist die Figur noch außerdem einigemal in Gips vervielfältigt worden. Zu⸗ Rur verweilen wir noch vor einer allerliebsten Statuette in Bronce Guß, erfunden und ciselirt von Girschner. Sie stellt einen Fischer dar, welcher am Ufer sitzt und späbend, wie es scheint, ins Meer hinaus⸗ schaut; eine schöne Gestalt voll Natur, Gesundheit und Leben, ohne verflachende falsche Idealität und ohne Beisatz eines weichlichen Senti⸗ ments. Werke solcher Art immer reichlicher seinen Mitgliedern dar⸗ zubieten, dürfte ein besenderes Verdienst des Vereins seyn.
Unter den Stichen zeichnet sich diesmal ein Stahlstich von Hasse nach Gätke’'s Seesturm, als bewegt und gewandt aus Es ist dies derselbe hoffnungsvolle Künstler, welcher, auf dem hiesigen Gewerbe⸗ Institut gebildet, neulich durch ein treffliches Blatt nach W. Schir⸗ mer, die Konsburg in Schlesien, und namentlich durch die kühlen und feuchten Schatten und durch die Sonnigkeit der Beleuchtung darin die Erwartungen der hi sigen Kunstfreunde erregt hat. Eine Zeichnung von Mandel nach den spielenden Kindern von Magnus verspricht einen trefflichen Kupferstich. Ein Holzschnitt von Unzel⸗ mann nach einer Zeichnung des nunmehr auch ala Maler ruͤbmlichst bekaanten Mentzel verdient Anerkennung in dem Streben nach einer freieren und dreisteren Manier Das Blatt stellt den Tod des Franz von Sickingen dar; nur in dem Ausdruck des verscheidenden Helden bleibt der Schnitt erheblich hinter der Zeichnung zurück, was zur Ehre der Compositton nicht verschwiegen werden darf. Gr.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 1. Mai. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von um Uhr St. M. von um Uhr St. V M.
Berlin [8 Mrg. 31 [Potsdam 6 Mrg. 46 Berlin [11 „ 38 Potsdam 9 ½ „ 40 Berlin 2 Mm. 40 Potsdam 12 ½ Nm. 136 Berlin 6 „ — 39 Potsdam 4½ » — 41 Berlin 10 Abds. 1 44 Potsdam 8 Abds. — 58
Die letzte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden. Meteorologische Beodachrung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaligen 6 Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beesbachtung.
1839. 1. Mai.
Lufidruch.....-. 336,80"„Par. 336 26"„Par. 336,15„Par. Quellwärnie 7,2 0 RN. Luftwärme.. + 9,9° R.] 4. 14 30 R. + 9,60 R.] Flußwärme 5 50 R. Thaupunkt. +*. 7,20 R. + 670 R. + 5,70 R. Bodenwärme 5 60 R. Dunstsäattigung 86 „Ct. 55 rCt. 73 vCt. Ausdünstung G,024“ Rh. Wetter. trübe. heiter. heiter. Niederschlag 0. Wind. 8 SO. S9 1 0SO. Wärmewensfe! *† 160“ EO. — + 61⁰ Dagesmittel: 336,44 Par.., +†. 10,70 R.. „† 6,5 °0)R. 71 pEC¹. SO.
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1 Den 2. Mai 1839. Admtlicher Fonds- und weld-Cours-Zettelt. 2 Fr. Taur. ₰ Pr. Cour. 8 Brief. (eld. 8 Brief. 1 Geld. St.-Schuld-Sch. 1 4 103 ⁄¼ 102“ Ostpr. Pfaudbr. 34 — 100 ½ Pr. Eugl. Obl. 30. 4 21 ½ 102 Pomm. do. — 101 ½l 102 ¾
Praöm Sch. d. Sech. — 72 ½ 71 ⁄ [Kur.-u. Neum. do. 101 ¾
Kurmärk. Oblig. 4 102 ⁄12 10111⁄1 schlesische do. 102 /2
do. Schuldversch.] 24† 1000 %½ 99 ⁄1 Coup. und Zius-
Nm. Schldversch]³0 100 ⁄ 99 ⅞ Sch. d. K. u. N. 97 —
Berl. Stadt-Obl. 4 103 ½ 103 Gold al marco 215 214
Königb. do. 4 — 1½ — Neue Duecaten — 18 ½ 135⁄12
Elbinger do. 4 — — Friedrichsd'or Dauz. do. in Th. 48 — Aud. Goldmün-
Westpr. Pfandbr. 3 ,140¹11⁄1 2b⁷my .⁴00 ⁄12 ꝑ½eu à 5 Tul. 12 ½ 12 ¾ Grofsb. Pos. do. 4 105 ¾½ — Disconto ’1 3 4
Pr. Cour. Wechsel-Cours. 9
Leir. *0 20,fa.
250 Fl. Kaurz + — 140 /2 250 Fl. 2 Mt. — 140 300 Mk. Kurz 151 150 ¾
““ 300 Mk. 2 Mt. 159 ½ — 11n 12287GNö 1 LSt. 2 nt. 6 20 % Paris . . . 300 Fr. 2 Mt. Wien in 20 Xr... 150 Fl. 2 Mt. Augsburg . 150 Fl. 2 Mt. Breslau . 100 Thl. 2 Mt. Leipzig.. 100 Thl. 8 Tage Frankfurt a. M. WZ.. 150 Fl. 2 Mt. Peteraburg... 100 Rbl. 3 Woeb. 31 ½
Amsterdam do. 5 ..ö1 IIamburg
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Auswärtige Börsep. ““ 1 W. Amsterdam, 27 April. Niederl. wirkl. Schuld 5à15⁄1 6. 5 % do. 101 ⁄. 5⁰ % Span. 16 . Passive —. Ausg. Sch. — Preuss. Präm.-Scb. —. Poln. — Oesterr Met.
Kanz-Bill. 27 ¼4.
Zinsl. 5 ½¼.
Antwerpen, 26 April Zinsl 5. Neue Anl. 17 G.
—
Frankfurt a. M., 29. April. v“
Oesterr. 5 % Met. 106 ¾¼ G. 4 % 100 ⅞ G. 2 ½ % 593 4. 59 ½. 1 % 25 ½. 25 ⅛. Bank-Actien 1807. 1805. Partial-0Obl. 155 ½ Br. Loosece zu 500 15 134 %. 134 %. Loose zu 100 Fl. 283 G. Preuss. Präm. Sch. 71 ⅛¼ G. do. 4 % Anl. 102 G. Poln. Loose 675,3, 67 ¼ 5 % Span. Anl. 6 ¼. 6. 2 ½ % Holl. 52 ¾. 54 %¾.
Eisen 82 n⸗Acetien. St. Germain 700 G. Versailles rechtes Ufer 710 G. do. linkes Ufer 285 Br. Strassburg. Basel 342 ½ G. Bordeaux . Teste —. Sambre-Meuse —. Leipzig-Dresden 93 Br. Kö cb Comp.- Centrale —. Hamburg, 30. April.
500. 1498. Engl. Russ. 107 ⁄½.
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Paris, 27. April. “ 5 % Rente fin cour. 110. 80. 3 % fn cour. 81. 40. 5 % Neap. fin cour. 101. 70. 5 % Span. Rente 21. Passive —. 3 %
Port. 22.
Wien, 27. April. 5 % Met. 107 3 %. 4 % 101 ¼. 3 % 81 ⅛. 1 % —. Bank. Actien 1513. Anl. de 1834 6722 ⁄12.
Koönigiiche Schauspiele.
Freitag, 3. Mai. Im Opernhause: Der Brauer von Preston, komische Oper in 3 Abth. Musik von Adam. Nach dem ersten Akte dieser Oper: Andante und Rondo fuͤr Floͤte auf ein Schottisches Thema, komponirt und vorgetragen von Herrn Drouet. Nach dem zweiten Akte: Variationen fuͤr Floͤte auf das Thema „God save the Kueenv, komponirt und vorgetragen von Herrn Drouet.
Im Schauspielhause: 1) L'amour et la raison, comédie en 1 actec. 2) La fiancée du fleuve, vaudeville en 2 aectes.
Sonnabend, 4. Mai. Im Schauspielhause: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abth. Hierauf: Der Geburtstag, Di⸗ vertissement in 1 Akt, von Hoguet.
Sonntag, 5. Mai. Im Öpernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Meyerbeer. (Herr Tichatscheck: Robert, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Der Kardinal und der Jesuit, hi⸗ storisches Lustspiel in 4 Abth, von E. Raupach. (Neu einstu⸗ dirt.) Hierauf: Die gewagte Kur, Scherz in 3 Abth., von E. Raupach.
21/2 %˖ 59 ¼.
—
Koͤnigsstadtisches Theater.
Freitag, 3 Mai. Drei Tage aus dem Leben eines Spie⸗ lers, Melodrama in drei Abth., nach dem Franzoͤsischen des Victor, von L. Angely.
Sonnabend, 4. Mai. Zum erstenmale: Der Traum der Posamentiere, natuͤrliches Zauberspiel mit Gesang in 3 Abth., mit entfernter Benutzung einer Novelle von Zschokke, von A. Heinrich. Musik vom Musik⸗Direktor V. Kugler.
Sonntag, 5. Mai. Der Brauer von Preston. Ko⸗ mische Oper in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen, vom Frei⸗
on Lichtenstein. Musik von Adam.
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel. . n 1 Gedruckt bei A. W. Hayn.
1) den Geschöfts-Bericht des Direktorii zu ver- Rücksicht auf die Amahl der Anwesenden, für alle Montags Morgens um 5 Uhr von Potsdam statt
Bekanntmachungen.
nebmen,
a der Verkauf der Güter Alt⸗Schwerin 2) für das ausscheidende Drittel der Ausschufs- Mitglieder und deren Stellvertreter anderweite
Actionaire verbindliche Kraft. Magdeburg, den 25. April 1839.
Ausschufs der Magdeburg-Cöthen-Halle-
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mit Pferden mit Damvpfkraft.
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Sonnabend den 4ten Mai
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II]
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den Land⸗ und Stadtgerichts⸗ Direktor von Reiche in Langensalza zugleich zum Kreis⸗Justiz⸗ rath fuͤr den Langensalzaer Kreis Allergnaͤdigst ernannt.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Justiz⸗Kommissarius und Notarius Neumann zu Glogau den Charakter als Justizrath zu verleihen geruht.
Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den Land⸗ und Stadtgerichts⸗ Assessor und Gerichts⸗ Kommissar Bohne in Kloͤtze zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath, desgleichen den Ober⸗Landesgerichts⸗ Salarien⸗Kassen⸗Controlleur Guiraud in Magdeburg zum Hofrath und den Justiz⸗Kommissar und Notar Grubitz in Neuhaldensleben zum Justizrath Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.
Deer bei der Gerichts⸗Kommission in Luͤtzen angestellte Ju⸗ stiz⸗Kommissarius Vitz ist zugleich zum Notar in dem Bezirke des Ober⸗Landesgerichts zu Naumburg bestellt worden. vu8 Bekanntmachung.
Vom sten d. M. ab wird fuͤr die Sommer⸗Monate woͤ⸗ chentlich zweimal eine zweispaͤnnige Personen⸗Post zwischen Berlin und Luckenwalde, auf dem Wege uͤber Klein⸗Beeren und Trebbin, in Gang gesetzt werden, welche
aus Berlin abgeht, Montag, Donnerstag 1 Uhr Mittags,
in Luckenwalde ankommt, an denselben Tagen 9 ½ Uhr Abends,
aus Luckenwalde abgefertigt wird, Sonntag, Mittwoch 9 Uhr
Abends, und
in Berlin eintrifft, Montag, Donnerstag 5 ½ Uhr fruͤh.
Zu dieser Post kommt ein sechssitziger, auf Druckfedern ruhender, bequemer Wagen in Anwendung. Beichaisen werden bei derselben nicht gestellt. Das Personengeld betraͤgt 5 Sgr. pro Meile, wofuͤr jeder Reisende 30 Pfd. Effekten frei mit sich fuͤhren kann.
Berlin, den 1. Mai 1839. “ General⸗Post⸗ Amwt.
3 — 114“*“*“
Das 12te Stuͤck der Gesetz Sammlung, welches heute aus⸗ gegeben wird, enthaͤlt: die Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordres unter
Nr. 2000. vom 20. Maͤrz d. J., das Verfahren hinsichtlich der
bei den Berliner und anderen Stadt⸗Obligationen ausgegebenen Stich⸗Coupons betreffend;
» 2001. vom 23sten dess. M., betreffend die bei Kontuma⸗ zzjiaal⸗Erkenntnissen gegen Deserteurs, statt der An⸗
heftung des Bildnisses oder Namens an den Gal⸗
gen ꝛc., eintretende oͤffentliche Vekanntmachung; von demselben Tage, wodurch Se. Koͤnigl. Majestaͤt
8 zu bestimmen geruht haben, daß mit dem Aufhoͤren
“ eines zur Waͤhlbarkeit als Landrath befäͤhigenden eekßSGrundbesitzes die Verpflichtung zur Niederlegung sddoes landraͤthlichen Amtes unmittelbar verbunden “ 8
seyn soll; und
» 2003. vom 24sten dess. M., betreffend die Declaration der
Vorschriften der §§. 88. 89 und 139. Tit. 12. Th. 1. des Allgemeinen Landrechts uͤber die Ernennung des vereideten Prototollfuͤhrers bei Deputationen zur Auf⸗ oder Annahme eines Testaments ꝛc.; ferner die Allerhoͤchste Declaration
vom 3lsten dess. M., uͤber die Anwendung der §§. 12 und 13 des Anhanges zur Allgemeinen Ge⸗ richts⸗Ordnung ꝛc.; so wie die Allerhoöͤchsten Kabi⸗ nets⸗Ordres: unter
vom 6. April d. J, betreffend das von Sr. Maäje⸗ staͤt bestaͤtigte Regulativ uͤber die Beschaͤftigung jugendlicher Arbeiter in den Fabriken, nebst dem Regulativ selbst; und
vom llten dess. M., betreffend die Kompetenz der Gerichte bei der Umwandlung der in Zoll- und Steuer⸗Contraventions⸗Sachen im Verwaltungs⸗ ven ePselegen Geldbußen in Gefaͤngnißstrafe; endli
die Ministerial⸗Crklaͤrung vom löten dess. M. zur Ergaͤnzung und Erlaͤuterung der zwischen Preußen und Sachsen⸗Koburg⸗Gotha bestehenden Ueberein⸗
1 kunft wegen Uebernahme der Ausgewiesenen.
Beerlin, den 4. Mai 1839. Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.
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Zeitungs⸗Nachrichten. 8
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Rußland und Pole n. 81”; St. Petersburg, 24. April.
Se. Maj. der Kaiser ha⸗ 1
zum Erzbischof von Mohilew und Metropoliten aller Roͤmisch⸗ka⸗ tholischen Kirchen in Rußland zu ernennen geruht.“
Gleichzeitig mit dieser Ernennung hat eine Erhoͤhung des Etats des Roͤmisch⸗katholischen geistlichen Kollegiums, welcher bisher 24,165 Rubel betrug, auf 51,150 Rubel stattgefunden. Der Praͤsident dieses Kollegiums, Erzbischof Paulowski, bezieht hiervon 6000 Rubel; ferner ein Mitglied desselben, ein Bischof, 4000, und ein anderes, ein Praͤlat, 3000, demnaͤchst jeder der sechs Beisitzer aus den sechs Roͤmisch⸗katholischen Eparchieen des Reiches 2500 und endlich der Procureur 3500 Rubel. Der Minister und Staats⸗Secretair des Großfuͤrstenthums Finnland, Graf Rehbinder, hat den Wladimir⸗Orden erster Klasse, und der Admiral Graf Heyden, so wie der Staats⸗ Secretair Tanejew, den Alexander⸗Newsky⸗Orden erhalten.
Vom Jahre 1810 ab haben Russische Schiffer und Steuer⸗ maͤnner, bevor sie zur Fuͤhrung eines See⸗Fahrzeuges zuge⸗ lassen werden, einem Examen sich zu unterwerfen.
Den Professoren Jaͤsche (geboren zu Wartenberg in Schle⸗ sien im Jahre 1762) und von Struve wurde am 12ten d. M. in Dorpat, bei ihrem Ausscheiden von der dortigen Universitat, von den Professoren derselben ein Festmahl gegeben.
Im Gouvernement Taurien hat sich im Monat Februar eine merkwuͤrdige Natur⸗Begebenheit ereignet. Am 3. (15.) Februar begann im Jaltaschen Kreise der eine Abhang des Berges, auf welchem das Dorf Kekeneis erbaut ist, herabzu⸗ gleiten, und war bis zum 9. (21.) Februar eine Strecke von 2 Werst weit, in einer Breite von ungefahr 50 Faden, fort⸗ geschoben worden. Bei dieser Gelegenheit stuͤrzten auf der Westseite des Dorfes 4 Tatarische Haͤuser, 6 Scheunen, 7 Muͤh⸗ len und 26 Gaͤrten zusammen. Der Gesam auf 26,000 Rubel angegeben. ier
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Paris, 28. April. Folgendes ist, dem Messager zu⸗ folge, das vollstaͤndige Resumé der ministeriellen Nachrichten, die bis heute fruͤh um 1 Uhr bekannt waren: „Nachdem die Herren Teste und Cunin⸗Gridaine, gleichwie eine große Anzahl von Mitgliedern der 221 sich sehr bestimmt gegen den Eintritt der Doctrinairs und namentlich des Herrn Gutzot ausgespro⸗ chen, nachdem Herr Duchatel es abgelehnt hatte, sich von Herrn Guizot zu trennen, nachdem endlich die Herren von Broglie und Humann erklaͤrt hatten, daß sie unter keiner Bedingung ein Portefeuille annehmen wuͤrden, sah sich der Marschall Soult veranlaßt, vorgestern Abend seine Vollmachten in die Haͤnde des Koͤnigs zuruͤckzugeben, der dieselben annahm, ohne indeß auf die Mitwirkung des Marschalls zu verzichten. Die Mitglieder des linken Centrums, von diesem Entschlusse des Marschall Soult in Kenntniß gesetzt, und auf keine Sinnesaͤnderung von seiner Seite hoffend, wollten wenigstens zeigen, daß, wenn die von ihnen vorgeschlagene Combination scheitern sollte, die Ohnmacht ihrer Partei nicht Schuld daran sey. Die parlamentarischen Chefs entwarfen sogleich die Liste der Maͤnner, die sich entschlossen haben, zusammen in ein Ka⸗ binet einzutreten, um solche, vorkommenden Falls, dem Koͤnige vorlegen zu koͤnnen. Der Name des Marschall Soult war an die Spitze der Liste gestellt worden; aber auch den Fall der Weigerung des Marschalls hatte man bedacht, und Herr Thiers gab einen neuen Beweis von der Maͤßigung, die ihn seit den ersten Tagen dieser Unterhandlungen beseelt hat, indem er den Wunsch ausdruͤckte, daß eventuell dem Ministerium von dem Großsiegelbewahrer praͤsidirt wuͤrde. In der That wurde Herr Passy gestern um 3 ½ Uhr zum Koͤnige berufen, und legte sogleich die in Uebereinstimmung mit seinen Freunden ent⸗ worfene Liste vor. Se. Mafjestaͤt erhob keine ernstliche Einwendung, und forderte nur Herrn Passy auf, eine letzte Anstrengung zu machen, um wo moͤglich die Zustimmung des Marschalls zu erhalten. Herr Dupin, um 4 ½ Uhr zum Koͤnige berufen, legte dieselbe Liste vor, um dadurch zu zeigen, daß Alles vorbereitet sey, um der Krisis augenblicklich ein Ende zu machen. Herr Dupin ward ebenfalls aufgefordert, neuer⸗ dings in den Marschall zu dringen. Auch Herrn Teste, der einer Konferenz des Advokatenstandes praͤsidirte, ward durch ein Koͤnigliches Handschreiben aufgesordert, sich zu demselben Zwecke zum Marschall zu begeben. Der Marschall ließ sich aber durch keine Vorstellungen bewegen, seinen Entschluß zu aͤndern, und der Praͤsident der Kammer kehrte zum Koͤnige zuruͤck, um uͤber den Nichterfolg der bei dem Marschall versuchten Schritte zu berichten. Der Koͤnig druͤckte sein lebhaftes Bedauern daruͤber aus, und scheint nun seinerseits einen letzten„Versuch machen zn wollen. Herr Passy ist auf heute wieder eingeladen wor⸗
en.
Die dem Koͤnige gestern vorgelegte Liste enthielt folgende Namen: „Marschall Soult, Conseils⸗Praͤsident und Kriegs⸗ Minister; Herr Thiers, Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten; Herr Passy, Minister des Innern; Herr Vivien, Finanz⸗Minister; Herr Cunin⸗Gridaine, Handels⸗Minister; Herr Teste, Minister des oͤffentlichen Unterrichts; Herr Du⸗ pin, Großsiegelbewahrer, und der Admiral Duperré, See⸗ Minister. — Das Journal „la Presse“ sagt in einer Nach⸗ schrift: „Der heutige „Moniteur“ enthaͤlt noch keine ministe⸗ rielle Ordonnanzen; aber wir haben allen Grund, zu glauben,
spricht sich heute die Kevue de Paris, welche noch immer das Organ des vormaligen Conseils⸗Praͤsidenten ist, fuͤr ein Kabi⸗ net des linken Centrums aus.“
MNaͤch dem Journal des Dobats haben die Interpella tionen und die heftigen Debatten, welche durch sie in der Kam mer hervorgerufen worden, ein wichtiges Resultat herbeigefuͤhrt, naͤmlich, daß es sich jetzt bis zur vollen Evidenz offenbart habe, daß die verschiedenen seit vierzig Tagen versuchten Minister⸗ Combinationen an keiner einzigen Prinzipien Frage gescheitert seyen, sondern wesentlich an den Rivalitaͤten der Personen; daß
sondern uͤber die Vertheilung der Macht und der Portefeuilles gestritten habe. Die Fragen in Betreff der Sachen, von denen
man so viel gesprochen hat,
1 1 sind auf nichts, oder fast auf nichts zuruͤckgefuͤhrt worden; die Fragen um die Perso⸗ nen waren alles. Eine andere, eben so wichtige als unbe⸗ streitbare Wahrheit, die sich herausgestellt hat, ist die, daß die Krone kein Hinderniß gegen irgend ein Ministerium oder einen Miinister erhoben hat. Die spitzsindigen Kommentare, die Un⸗ redlichkeit, die verhuͤllten Schmähungen der Opposition vermoͤ⸗ gen hier nichts. Die feierlichen Debatten von der Redner⸗ buͤhne herab bezeugten, daß der Koͤnig sich niemals eidem uͤber die Personen⸗Frage einstimmigen Ministerium gegenuͤber befun⸗ den habe, und daß selbst die Combination vom 21. Maͤrz, welche Anlaß zu einer so beleidigenden und treulosen Polemik gegeben hat, einzig dadurch sich aufgeloͤst hat, daß die praͤsumtiven Mi⸗ nister sich wegen einer persoͤnlichen Frage getrennt haben, wegen der Kandidatur des das Land, in Hinsicht des neuen Ministeriums, ist die, zu wis⸗ sen, welches die Elemente der neuen Majoritaͤt seyn werden und ob man die zugleich erhaltende, loyale und fortschreitende Politik aufgeben wolle, welche die Juli⸗Revolution durch s. viele Schwierigkeiten und Gefahren hindurch gerettet und be⸗ wahrt hat, oder, wenn die Gewalt nach der Linken hin sich nei⸗
gen sollte, ob man Stuͤck fuͤr Stuͤck die Gesetze dieser letzten acht Jahre vernichten, und ob man endlich den Weg der politischen
Versuche unter dem Banner der Propaganda und der Reform be
eine innige Verbindung, eine Verschmelzung mit der Linken ein⸗
scheiden ist, und im Grunde hat es nie eine andere gegeben. Man muß den Maͤnnern der Opposition Gerechtigkeit widerfah⸗ ren lassen, sie allein vielleicht haben bis jetzt die Lage der Dinge richtig begriffen. Es ist unglaublich, wie große Anstrengungen sie gemacht haben, um diese Neigung, welche alle erhaltenden Elemente zu einer so nothwendigen Ver⸗ soͤhnung treibt, aufzuhalten. Von der einen Seite diente der Name des Herrn Barrot, alle Minister⸗Combinationen zu
will nichts fuͤr sich, nur alles fuͤr das linte Centrum. Entweder fuͤhlt sie sich unfaͤhig, selbst die Gewalt zu uͤbernehmen, oder
Die heutigen Blaͤtter enthalten das Programm der fuͤr
Von einer Revue der National⸗Garde ist indessen nicht die
Rede. Die Deputirten⸗Kammer versammelte sich gestern in
jetzt vorgelegten Gesetz⸗Entwuͤrfe zu ernennen. Der Graf Sebastiani ist gestern in Paris eingetroffen.
zen Spaniens“ folgenden Artikel: „Der jetzige Spanische Finanz⸗ Minister hat eine Maßregel angeordnet, welche uns geeignet scheint, den guͤnstigsten Eindruck auf die Gemuͤther der Glaͤubi⸗ ger Spaniens zu machen. Er hat verfuͤgt, daß die Hof⸗Zeitung fortan zu Ende jedes Monats einen detaillirten Bericht uͤber die Einnahmen und Ausgaben des Schatzes erstatten soll. Wir haben diejenigen Zeitungen vor uns, in denen sich die Notizen uͤber die Monate Januar und Februar dieses Jahres befinden und wir schoͤpfen daraus einige De⸗ tails, die gewiß das Publikum eben so sehr uͤberraschen werden, wie sie uns selbst uͤberrascht haben. Die Idee, die man sich von der Armuth und der Erschoͤpfung Spaniens macht, ist so eingewurzelt, diese Armuth und diese Erschoͤpfung scheinen über⸗ dies so natuͤrlich, so unvermeidlich, daß man fast nicht an die Moͤglichkeit glauben kann, in jenem Lande noch so viel an Steuern aufgebracht zu sehen, um, wo nicht alle Beduͤrfnisse des Staats, doch wenigstens die dringendsten Ausgaben zur Fortsetzung des Krieges zu bestreiten. Wir sehen indeß aus den publizirten Nachweisen, daß sich am 31. Dezbr. v. J. 10,887,747 Realen in den Kassen des Schatzes befanden, und daß die ordentli⸗ chen und außerordentlichen Steuern waͤhrend der Monate Januar und Februar die unglaubliche Summe von 116 27 9 „nist ili 9 ) da iter 104, U. 8— gebracht haben. Zu bemerken ist freilich, daß sich ea h t⸗
fi 1b . sscheinen, als Beitrag Realen befinden, die in Lieferungssche ö1“
man sich seit vierzig Tagen nicht uͤber das Prinzip der Macht,
Herrn Barrot. — Die wahre Frage
treten werde. Es kommt darauf an, zu wissen, ob das linke Centrum zugehen gedenkt, oder ob es die alte Majorttaͤt wieder herstellen
wolle, mit welcher es so lange Zeit gestimmt und die Gesinnun⸗ gen getheilt hat. Dies ist jetzt die einzige Frage, die zu ent⸗
sie will durch das linke Centrum erst einen Ubergang derselben zu sich hin bilden. 8
den 1. Mai angeordneten Festlichkeiten. Die Volks⸗Belustigun⸗ gen werden ganz dieselben seyn, wie im vergangenen Jahre.
ihren Bureaus, um die Kommissionen zur Pruͤfung der bis
Der Nouvelliste enthaͤlt unter der Ueberschrift „die Finan⸗
vereiteln, von der anderen Seite setzten die Oppositions⸗Jour’⸗ nale alle Kraͤfte ihrer Polemik daran, um die Spaltung in den Centris zu erhalten. — Die Linke ist hoͤchst uneigennuͤtzig; sie
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Literarische Anzeigen. Sur la circulation et sur les vaisseaux laticifères dans les plantes. Mémoire, qui a remporté
ben genehmigt, daß die geistlichen Angelegenheiten der recht⸗ glaͤubigen und der griechisch unirten Konfession, die bisher von - 1t b zwei verschiedenen Abtheilungen des dirigirenden Synods gelei⸗ le grand prix de physique, proposé par tet wurden, nunmehr zu Einer Abtheilung desselben vereiniat I'Académie royale des s à 18 w werden. 9 vour l'année 1833. Par le Dr. C. H. Schultz Die hiesi 8 Behach ordinaire à. 1'Université de Berlin. der dec a gss e melden: „Nachdem Se. Maj. 1““ Kaiser fuͤr gut befunden, auf Grundlage der Verordnungen ¹ * uͤb 1 4 84 g er die Organisation der Roͤmisch⸗katholischen Kirchen⸗Verwal⸗
3 Mönchbusch c. p. bereits bewerkstelligt 1 ist, so kündige ich hiedurch den zum 11. Mat Wahlen zu treffen und d. J. in Güstrow auf dem Walle daselbst 3) die Rechnung von dem Verwaltungs- Jahr 1838 . e, „1s ab. 8 . 5 ostock, den 27. April 1839. eder Actionair und Bevollmächtigte, der an die- 8 2 S Bolten, Dr. ser General-Versammlung Theil nehmen will, hat Sgsg egit hen WEEEEET F. wen. 5 mfenes 8. resp. veinen Machtgeber an einem fraft, Abends 10 Uhr mtt Pferden. Bekanntmachung. der beiden vorbergehenden Tage, in den Vormittags. Von Potsdam um 6 Uhr Morgens mit Pferden,
Die geehrten Actionaire der Magdeburg-Cöthen-[stunden von 9 bis 12 Uhr, im Geschäfts-Lokal des 8 ff Halie. Eeipziger Eisenbahn- Gesellschaft werden un. Direktoriums (Kegierungsstafse No. 7), als Eigen- 9½, 122, 9* und 8 Uhr met Dampfkraft. Von obiger lange erwarteten Preis⸗Schrift, welche 1 3 6 ter Hinweisung auf die Bestimmungen im §. 24 des sthümer von 5 oder mehr Actien zu legitimiren, und Vom 4. Mai ab taͤglich: so eben in Paris bei der Akademie die Presse verlas⸗ tung in Rußland, einen obersten Chef der Geistlichkeit dieser Sratuts hiermit eingeladen, sich wird demnächst eine Eintrittskarte erhalten, worauf! Von Berlin um 7, 10 ½, 2 ⅛ und 6 Uhr mit Dampf. sen hat, ist eine kleine Anzahl von Exemplaren auf Konfesston zu ernennen, und zugleich Allerhoͤchstihr besonderes
Donne rstag, den 30. Mai d. J., Vormittags die Anzahl der ihm gebührenden Stimmen verwerkt fraft, Abends 10 Uhr mit Pferden. Veranlassung des Herrn Autor für Deutschland un⸗ 8 Wwohlwollen dem Praͤsidenten des Roͤmisch⸗katholischen geistl.
uüum 29 Uhr, im hiesigen Ratbbhaunssaale sist. Ohne eine solche Eintrittskarte kann Niemand Von Potsdam um 5 Uhr Morgens mit Pferden, ter meiner Firma abgezogen n. Fint 6. 2 Früchof Ignatius Paulowski, fuͤr dessen vieljaͤhri⸗ theilt, Herrn Thiers anzunehmen, falls sich derselbe einige Män⸗ merkung auf, daß ein Land, welches nach so vielen und so ver⸗
eeenRüYpYppeouchen Dienst zu bezeigen, haben Se. Majestaͤt ihn] ner der vormaligen Mazoritaͤt zu Kollegen gefallen lasse. Auch schiedenen lirsachen der Erschöͤpfung doch in seinem Schooße
zu der im §. 23 des Statuts vorgeschriebenen jähr-sin die General- Versammlung zugelassen werden; s½, 12 ½, 4½ und 8 Uhr mit Dampfkrafl. à 3 ½¼ Thlr. zu beziehen. Üehen General- Versammlung einzufinden, um: gleichwohl haben die Beschlüsse derselben, obne] Sountags Abends um 10 Uhr von Berlin und erlin. Aug. Hirschwald. hen gefa acnn gseast 1 “ 1“ ꝑ-·!béSA66»8-88
daß das offizielle Blatt morgen die neue Verwaltung verkuͤnden wird. Es heißt, Herr Dupin werde als Großsiegelbewahrer die Conseils⸗Praͤsidentschaft erhalten, Herr Thiers Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten und Herr Passy Minister des Innern werden. Die anderen Departements wuͤrden durch die Herren Dufaure, Vivien, Duperré und Maison besetzt werden.
Ein hiesiges Blatt sagt: „Ein Umstand, den noch Nie⸗ mand zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht hat, ist der, daß der Graf Mols selbst sehr viel dazu beigetragen hat, um eine An⸗ naͤherung zwischen dem linken Centrum, und einem Theil der 221 zu bewerkstelligen. Er hat sogar dem Koͤnige den Rath er⸗
ordentliche Kriegssteuer, eingezahlt wor 18. desto 8n er blelse eine der. von Realen (circa 30 Millionen Fr.) als gewoͤhnlicher Eries der direkten und indirekten Steuern waͤhrend 2 Monate. Dabei befinden sich noch nicht die Einnahmen von den Kanarischen Inseln, von der Insel Cuba und von den Philippinen. Die veroͤffent⸗ lichten Nachweise lassen in Betreff der Verausgabung noch viel zu wuͤnschen uͤbrig. Aber man begreift, daß fast die ganze Summe durch die Beduͤrfnisse des Krieges absorbirt worden ist. Indeß blieben am 1. Maͤrz 23,771,094 Realen in Kasst
Es drängt sich uns bei dem Durchblick jener Berichte die Be⸗
Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft. Laué, Vorsitzençer.
1 88“ 18 88 8