1839 / 129 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sey die Erfindung ein Gemeingut des Publikums. Herr Hob⸗ house nannte die Klausel eine ex post facto Bestimmung und fragte, warum man sie nicht am Ende auch auf die Werke von Mülton, Pope und Dryden ausdehnen wolle, worauf Herr Milne erwiederte, diese Aeußerung sey ungereimt, denn die Bestimmung solle ja nur fuͤr das nicht bereits verkaufte sces⸗ stellerische Eigenthumsrecht gelten. Die Klausel wurde sch e- lich mit 39 gegen 20 Stimmen angenommen und Tvö. Ausschuß⸗Verhandlungen auf naͤchsten Dienstag eraumt.

Aus der Angabe der „Times“ uͤber rr b Bill Sir Robert Peel's eigentliche Absicht in Bezug auf die uͤber die Fearhgn Verfassung von Jamaika kann man ungefaͤhr ersehen, wie das IMeadememt, 7 i ßt seyn wird. „= 2 3 n vorschlagen wil, 8enn „daß es angemessen sey, dem dieses Blatt, „ist der Meinung, Versammlungshause von Jamaika eine Gelegenheit zur nochma⸗ Erwaͤgung seines Verfahrens zu geben, daß man jedoch ei 5ve: . 8 Bezug 89 f von Jamaika treffen moͤge, fuͤr den Fall, daß das Ver⸗ E. die ihm gebotene Gelegenheit zuruͤckweisen sollte, oder fuͤr den Fall, daß die Antwort desselben zu spaͤt eintraͤfe, um noch in dieser Session vom Parlamente erwogen rden.“ 8 e 8 Den ministeriellen Blaͤttern zufolge, ist bereits der Graf von Scarborough an die Stelle des Herzogs von Neweastle zum Lord⸗Lieutenant der Grafschaft Nottingham ernannt worden. Gestern hatte eine Deputation von mehreren Parlaments⸗ Mitgliedern und anderen Personen, darunter die Herren War⸗ burton, Travers, O'Connell und Hume, in Downing⸗Street eine Unterredung mit Lord Melbourne in Bezug auf den Vor⸗ schlag des Herrn Rowland Hill, ein gleichfoͤrmiges Post⸗Porto von einem Penny fuͤr jeden Brief auf allen Coursen des In⸗ landes, sie seyen kurz oder lang, einzufuͤhren. Bekanntlich hat die zur Pruͤfung dieser Frage niedergesetzte Kommission vorge⸗ schlagen, es erst mit einem Porto von zwei Pence zu versu⸗ chen; damit ist man aber im Publikum nicht zufrieden, und aus der Art, wie Lord Melbourne sich gestern gegen jene De⸗ putation aͤußerte, glaubt man hoffen zu koͤnnen, daß die Regierung sich wirklich zu einem Versuch mit einem Penny werde bewe⸗ gen lassen. Waͤhrend die meisten Mitglieder der Deputation sich in statistische Auseinandersetzungen einließen, faßte O'Con⸗ nell die Sache in seiner Art wieder als ein unerlaͤßliches Be⸗ duͤrfniß fuͤr Irland und nahm zu oratorischen Wendungen seine Zuflucht. Er bestieg am Ende des gedraͤngt vollen Saales einen Stuhl und rief: „Ein Wort fuͤr Irland, Mylord. Meine armen Landsleute schmuggeln nicht, denn das hohe Porto ist so gut wie ein Verbot fuͤr sie. Sie sind zu arm, um Nebenwegeffuͤr die Brief⸗ befoͤrderung ausfindig zu machen, und wenn Ihr ihnen das Post⸗ Amt verschließt, wie Ihres jetzt thut, so trennt Ihr warme Herzen und edelmuͤthige Zuneigung von der Heimath, von Verwandten und Freunden. Bedenken Sie, daß ein Brief nach Irland und die Antwort zuruͤck Tausenden meiner armen Landsleute weit mehr als ihres Wochenlohns kosten würde, und Jeder moͤge sich selbst fragen, welchen Einfluß es auf seine Korrespon⸗ denz haben wuͤrde, wenn er oder seine Familie fuͤr jeden Brief der woͤchentlichen Einnahme hingeben sollte.“ Herr Tra⸗ vers sagte hierauf in Bezug auf die Unwirksamkeit eines Por⸗ tos von zwei Pence: „Ein großes und ernstliches Uebel, näͤmlich die Umgehung des Gesetzes und die Schmuggelei werden dadurch nicht

London, 3. Mai.

gehoben. Se. Herrlichkeit hat wahrscheinlich keinen Begriff davon, bis zu welcher Ausdehnung das hohe Porto Jedermann, mich V selbst nicht ausgenommen, zum Schmuggeln zwingt. Nur die Herabsetzung des Porto's auf einen Penny wird die Ursache und somit auch die Wirkung vernichten und alle jene Korrespon⸗ denz dem Postamte zuwenden.“ Nur die Ruͤcksichten auf die Einnahme schienen Lord Melbourne zu bewegen, mit seiner Ein⸗ willigung in das Gesuch der Deputation noch zuruͤckzuhalten, und in dieser Hinsicht bemerkt nun die Morning Chronicle, dem werde sich wohl abhelfen lassen, denn es sey eine Anzahl achtbarer Kaufleute der City bereit, die durch Herabsetzung des Porto's etwa entstehende Gefahr zu uͤbernehmen und der Re⸗ gierung die volle Einnahme zu sichern, die sie jetzt von dem Post⸗Departement bezieht.

Wie hartnaͤckig die Dissenters in der Verweigerung der Kirchensteuer sind, davon giebt das Benehmen des Herrn Tho⸗ rogood zu Chelmsford, dessen Verhaftung neulich im Parla⸗ mente zur Sprache gebracht wurde, ein auffallendes Beispiel. Ehe derselbe 5 Shilling 6 Pence zahlte, die als Kirchensteuer nebst Executions⸗Kosten von ihm gefordert wurden, und die er, seinen Vermoͤgens⸗Umstaͤnden nach, ganz wohl haͤtte entrichten koͤnnen, ließ er sich lieber ins Gefaͤngniß bringen, wo er nun schon seit dem 16. Januar sitzt und sehr streng gehalten wird. Bei Gelegenheit dieses Falles wird der Anglikanischen Kirche vorgeworfen, daß sie sich in der Sache sehr kleinlich henehme, indem sie von Einzelnen, die keine Unterstuͤtzung in der Masse faͤnden, mit unerbittlicher Strenge die Kirchensteuer eintreibe, an Orten aber, wo eine zahlreiche Bevöoͤlkerung von Dissenters lebe, wie zu Manchester, Birmingham, Leeds, Sheffield, Derby und Leicester, die Verweigerung der Steuer sich ruhig gefallen lasse.

Bei der Wahl von Ayrshire in Schottland hat der konser⸗ vative Kandidat, Lord Kelburne, mit einer Masoritaͤt von 462 Stimmen uͤber den liberalen, Herrn Campbell, den Sieg davon⸗ getragen. Die Whig⸗Partei schreibt dies Resultat einerseits der Einigkeit und Thaͤtigkeit der Tories, in deren Haͤnden sich drei Viertel des Grundbesitzes jener Grafschaft besinden, der Par⸗ teilichkeit der Geistlichkeit fuͤr die Tory⸗Sache, aber auch eben so sehr der Uneinigkeit und Apathie der Reformer zu, indem die der Chartistischen Fraction angehoͤrigen Waͤhler gar nicht mitstimmten. 8

Am Sonnabend fand in den Westindischen Docks ein glän⸗ zendes Diner statt. Die Veranlassung war die beendigte Aus⸗ ruͤstung eines nach Neu⸗Seeland bestimmten Schiffes, das den Zweck hat, unter Aufsicht einer vor kurzem in London gebilde⸗ ten Gesellschaft, Niederlassungen auf jenen Inseln zu gruͤnden. Die Gesellschaft zaͤhlt vierzig Mitglieder und hat bis jetzt eine Summe von 20,809 Pfd. unterzeichnet. Die Direktoren sind Lord Petre, die Herren W. Hutt, Parlaments⸗Mitglied fuͤr Hull, J. B. Gordon und Joseph Somes. Der Oberst Wake⸗ field ist mit der Leitung der Expedition beauftragt worden. Unter den anwesenden Personen befand sich auch Lord Dur⸗ . Herr Hutt, weilcher den Vorsitz fuͤhrte, sagte unter

nderem:

„„MReu⸗Seeland wird von Allen, die es kennen, als sehr günstig für die Kolonisirung geschildert. Das Klima ist gesund, das Land böchst fruchtbar und reich an Natur⸗Produkten; die Eingebornen sind nicht nur äußerst freundschaftlich gesinnt, sondern haben auch selbst wiederholt den Wunsch ausgesprochen, daß sich achtbare Englän⸗

der Regierung, aber nachdem die Expedition abgegangen war, konn⸗

nahme halten,

bei dergleichen Unternehmungen befolgt wurde, die Kolonisirung eben

nachlässig die Regierung, Torvyvistisch oder Whigistisch, dort auch zu

eine ernstliche Niederlage erlitten haͤtte.“

Februar bestaͤtigen vollkommen unsere fruͤheren Mittheilungen

die Absicht zu erkennen gegeben haben, die Truppen unter Sir John

bad, befand, erwartete man etwas Entscheidendes. tenant Leckie, welcher das Ultimatum nach Hyderabad uͤber⸗ brachte, hat sich der Armee in Dschurruck wieder angeschlossen.

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und sie gegen die Banden von weggelau⸗ Natrehen schützen möchten, die jetzt an ihren Küsten berumschweifen. Die Gesellschaft hat ein Gebiet von 600,000 Morgen von den Eingebornen gekauft. Die ersten Ansiedelungen follen in Oklanga und am Kiapara⸗Flusse gegründet werden; doch sollen die Beamten zugleich ihre Aufmerksamkeit auch auf die nördlich und südlich von Reu⸗Seeland liegenden Inseln richten. Die Gesell⸗ schaft hat auch von den Ministern die Versicherung erhalten, daß un⸗ verzüglich dem Parlamente ein Gesetz⸗Entwurf in Bezug auf die Ver⸗ waltung der Riederlassungen vorgelegt werden soll.“

Hierauf erhob sich Lord Durham und sagte, daß er selbst lange Zeit hindurch sich sehr fuͤr die Kolonisirung Neu⸗See⸗ land's interessirt habe und im Jahre 1825 Pragzsident der ersten zu diesem Zweck gebildeten Gesellschaft gewesen sey.

„In dieser GeLülschaften fuhr er fort, „gehörten die angesehen⸗ sten Personen, wie Herr Palmer, jetzt Parlaments⸗Mitglied für Es⸗ ser, Herr Littleton, jetzt Lord Hatberton, Herr Ellice und Andere, und wir kfamen überein, keine Actien an die Börse zu briugen. Es wurden 25,000 bis 30,000 Pfund ausgegeben, um zwei Schiffe zur Untersuchung der Inseln auszurüsten, und wir haben niemals einen Pfennig wiedererhalten. Herr Huskisson versprach die Unterstützung

der unter ihnen niederla fenen Verhrechern und

ten wir nichts von der Regierung erlangen, und die Schiffe mußten zurückkehren. Nun ruhte diese Angelegenheit mehrere Jahre, und erst nach meiner Rückkehr aus Rußland hörte ich von dem neuen Pro⸗ jekt, und die Unternehmer kamen zu mir, um mich zur Theil⸗ aufzufordern. Ich gehöre nicht zu denen, die dafür daß Kolonieen dem Mutterlande nur Nachtheil bringen, denn ich bin überzeugt, daß bei einem besseren System, als bisher

so vortheilhaft für das Land, als für die Unternehmer werden kann. Man könnte ein Sostem annehmen, wodurch die zahlreiche Klasse der⸗ jenigen unserer Mitbürger, denen es an Arbeit oder Subsistenz⸗Mit⸗ teln fehlt, statt wie jetzt dem Lande zur Last zu fallen, in den Stand gesetzt wird, zur Vermehrung des Wohlstandes desselben beizutragen, und ich erkläre mich hiermit für die Auswanderung. Einer der ehren⸗ werthen Herren hat die Besorgniß ausgesprochen, daß die Sonne des Britischen Ruhms im Westen bald untergehen dürfte, und daher mit desto größerer Freude ihrem neuen Aufgang im Süden entgegengeseben. Ich theile diese Besorgniß nicht, so nachlässig, so unverantwortlich

Werke gegangen. Ich sür mein Tbeil wollte mir lieber meinen rech⸗ ten Arm abhauen lassen, als die Britischen Besitzungen in Kauada von ihrem Mutterstaat losgerissen sehen.“ (Beifall.)

Lord Durham bemerkte zum Schlusse noch, daß die Existenz und die Wohlfahrt Englands von seiner Handels⸗Marine abhaͤnge, und sagte, daß sein Aufenthalt in Rußland ihn in den Stand gesetzt habe, eine Vergleichung anzustellen, zwischen einer kuͤnstlich her⸗ vorgerufenen Marine, und einer Marine, die, wie die Englische, aus den Sitten und Gesinnungen des Volkes hervorgegangen sey. Nachdem noch Lord Petre und Sir G. Sinclair, von welchen Beide ihre aͤltesten Soͤhne mit dieser Expedition nach Neu⸗ Seeland senden, ihre Freude uͤber dies Unternehmen ausge⸗ sprochen hatten, erhob sich der Vorsitzende noch einmal und lenkte die Aufmerksamkeit auf den in der Versammlung anwe⸗ senden Neuseelaͤndischen Haͤuptling Naity, der vor drei Jahren seine Heimat verlassen hat und seit zwei Jahren in England lebt. Er kehrt mit der Expedition nach Neu⸗Seeland zuruͤck, um dort als Dolmetscher zu dienen. Zum Schlusse wurde die Gesundheit des Haͤuptlings ausgebracht, wofuͤr derselbe seinen Dank auf eine Weise aussprach, die nur denen verstaͤndlich war, die an seine Ausdrucksweise gewoͤhnt sind.

Der ministerielle Globe meldet: „Es sollen Depeschen jvom Oberst Shiel hier eingegangen seyn, denen zufolge unsere Indische Armee bei Peschawer an der Graͤnze des Pendschab (Vergl. in Nr. 125. der Staats, Zeitung den Art. Tuͤrkei) Im Morning He⸗ rald liest man: „Die Nachrichten aus Madras vom 14ten

in Bezug auf die Falschheit der Sindier und die Wahrschein⸗ lichkeit eines offenen Bruchs. Es ergiebt sich, daß die Emirs das ihnen in Hyderabad uͤbergebene Ultimatum zuruͤckgewiesen und

Keane anzugreifen und ihr weiteres Vordringen zu verhindern. Zu diesem Zweck hatten sie 10,000 bis 12,000 Mann versammelt, und beim Abgange der letzten Nachrichten, zu welcher Zeit Sir John Keane sich in Dschurruck, einen Tagemarsch 8n.op sa

er Lieu⸗

Die Emirs hatten auch erklaͤrt, sie wuͤrden sich jeder ferneren Landung von Truppen bei Hudschamri widersetzen, und der Major Brough, der mit einem kleinen Detaschement in Vikhur zuruͤckgeblieben war, sah taͤglich einem Angriff entgegen. Es hieß auch, ein starkes Corps Belutschen sey ostwaͤrts marschirt, um das Vordringen der Bengalischen Kolonnen zu verhindern.“ Am Schluß einer uͤbersichtlichen Darstellung der letzten Asiatischen Begeben⸗ heiten und einer Analyse der daruͤber gepflogenen Russisch⸗Eng⸗ lischen Korrespondenz heißt es dagegen im Asiatic Journal, welches uͤbrigens die Ueberzeugung ausspricht, daß die angeb⸗ lichen Plaͤne Rußlands von uͤberdienstfertigen und unbefugten Britischen Agenten sehr uͤbertrieben worden: „Was die Bewe⸗ gungen der Britischen Armeen am Indus anbetrifft, so scheinen die Beherrscher der kleinen Staaten laͤngs der Marschlinie ge⸗ wonnen zu seyn; doch stoͤßt man wegen Mangels an Trans⸗ portmitteln jenseits des Indus auf große Schwierigkeiten. Die Lage unseres Residenten am Birmanischen Hofe, des Oberst Benson, ist sehr kritisch. Es ist kaum zu bezweifeln, daß ein Krieg die Folge des Benehmens jenes Hofes seyn wird, und die persoͤnliche Sicherheit des Obersten waͤre dann in großer Gefahr.“ Die auf Actien gegruͤndete Reichs⸗Bank⸗Compagnie zu Manchester hat am Dienstag ihre Zahlungen eingestellt, weil angeblich ihre Londoner Korrespondenten, die Herren Prescotts, ihr Papier nicht mehr honoriren wollten. Diese Bank begann ihre Geschoͤfte am 26. Dezember 1836 mit acht Zweigbanken.

Belgien.

Bruͤssel, 4. Mai. In der bereits gestern erwaͤhnten Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer vom 2ten d. M. kam der Finanz⸗Minister noch auf den Schelde⸗Zoll zu sprechen und sagte in dieser Beziehung:

„Der neunte Artikel des in London am 19ten v. M. unterzeich⸗ neten Traktats bestimmt, daß zu Gunsten Hollands ein Zoll auf der Schelde erhoben werden soll. Ohne gerade das in der Wiener Kon⸗ greß⸗Akte ausgesprochene Prinzip der freien Flußschiffahrt umzustoßen, zist diese lästige Abgabe demnach geeignet, die Eutwickelung von Ant⸗ werpen und Gent zu erschweren. Die Einführung eines Solles auf der Schelde ist die Folge der Trennung Hollands und Belgiens; es ist eine der Bedingungen des Friedens, welcher im Interesse des gan⸗ zen Landes abgeschlossen wurde, und diese Last konnte daher billigerweise keine lokale seyu. Wir glaubten deshalb, dieselbe, wenigstens dem größten Theile nach, dem ganzen Handel des Landes mit dem Auslande auferlegen zu müssen, und um zu diesem Resultate zu gelangen, hielten wir es für angemessen, durch eine kleine Erhöhung der Zölle, Durchgangs⸗

welchen der Min sster des Innern und ich, meine Herren, Ihnen vor⸗

legen, hat diese doppelte Bestimmung. Der erste Arttkel stellt das Prinzip der Wiederbezahlnnug an die Schiffe aller Nationen mit Ausnahme der Niederländischen fest. Diese Ausnahme bat nichts Verletzendes und Feindliches, da der Zoll zu Gunsten Holland erhoben wird. Will Holland seinen Schiffen dieselbe Begünstigung, wie sie die der anderen Nationen genießen, zu Theil werden lassen, so steht das in seiner Macht. Belgten handelt großmüthig genug, indem es gegen alle übrigen Rationen den Uebelstand, zu dem es durch d Konferenz gezwungen wurde, auszugleichen sucht. Holland ist nicht zu denselben Ansprüchen berechtigt, da dieser Uebelstand zu seinen Gun⸗ sten geschaffen wurde. Indeß ist die Bestimmung, welche Ihnen vor⸗ liegt, nur provisorisch. Für das Opfer, welches Belgien bringt, muß es einen Ersatz erhalten; daher wird Ihnen auch in dem G setz⸗ Entwurfe das Recht zugestanden, vor dem 1. Januar 1843 zu prüfen, ob diese Anordnung mit den Mächten, mit welchen in dieser Zeit kein Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrag abgeschlossen worde wäre, verlängert werden solle. Um die Zurückzahlung des Zolls zu bewirken, wird nun von Ihnen für 1839 ein Kredit von 300,000 Fr. gefordert. Diese Summe ist ganz belicbig und fell nur dem Visa der Rechen⸗Kammer eine Gränze bestimmen. Sie ist für eine Ze von 6 bis 7 Monaten berechnet. Durch den zweiten Artikel werden die Zusatz⸗Centimen der Zölle, Durchgangszölle und des Tonnenzeldes von 15 auf 18 erhöht. Der Ertrag dieser drei Zusatz⸗Centimen wird wahrscheinlich nicht genügen, um die Bezahlung des Schelde⸗Zolls zu decken, aber wir glaubten, nicht höher gehen zu dürfen, und der Ausfall wird sich auf eine andere Weise decken lassen. Der Gese Entwurf lautet nun folgendermaßen:

„In Betracht, daß die auf der Schelde von der Niederländischen Regierung zu erhebende Schifffahrts⸗Abgabe, wenigstens einstweilen, als eine mit den Friedens⸗Bedingungen verknüpfte Last betrachtet werden muß⸗, und daß es billig ist, diese Abgabe aus dem öffentlichen Schatz zu erstatten und dem allgemeinen Handel des Landes aufzuerlegen, in Erwägung, daß das sicherste Mittel, diese Last gleichmäßig zu ver⸗ theilen, ohne das Gleichgewicht, welches der Tarif für die Industrie und den Landbau feststellt, aufzuheben, darin besteht, daß dieser Tarif zur Grundlage der für die Bezahlung des erwähnten Zolls nöthigen Geld⸗Erhebungen gemacht werde; in Erwägung jedoch, daß der erwähnte Zoll zu Gunsten Hollands erhoben wird, und daß, wollte man den Holländischen Schiffen den Betrag dessen, was sie direkt au ihre Regierung bezahlen, zurückgeben, dies eine doppelte Last seyn würde, befehlen und verordnen wir in Uebereinstimmung mit den Kammer Folgendes: Art. 1. Der von der Regierung der Riederlande von den Schiffen zu erhebende Zoll, welche von der See nach Belgien kom⸗ men oder aus Belgien durch die Schelde oder den Kanal von Ter⸗ neuzen in See geben, soll den Schiffen aller Nationen, mit Aus⸗ nahme der Niederländischen, wieder bezahlt werden. Zu diesem Zwecke wird der Regferung ein Kredit von 300,000 Fr. eröffnect. Vor dem 1. Januar 1843 soll untersucht werden, ob die Vergünstigung der vor⸗ hergehenden Bestimmung für die Länder aufrecht zu erhalten sev, mit denen kein Handels⸗ oder Schifffahrts⸗Vertrag abgeschlossen ist. Art. 2. Um im Jahre 1839 die im vorigen Art. verordnete Wieder⸗ bezahlung zu bestreiten, sollen die 15 Zusatz⸗Centimen der Zölle, Durch⸗ gangszölle und des Tonnengeldes auf 18 erhöht werden, von einem von der Regierung zu bestimmenden Tage an.

Gegeben zu Lacken, am 30. April 1839.“

Hiesigen Blaäͤttern zufolge, wird unmittelbar nach Aus⸗ wechselung der Ratificationen des Friedens⸗Traktates, diesseits Alles geschehen, um den Verkehr mit Holland zu erleichtern.

Namentlich sollen Reisende wieder direkt uͤber die Hollaͤndisch⸗

Belgische Graͤnze kommen koͤnnen, ohne vorher die Erlaubniß

der Belgischen Behoͤrden nachgesucht zu haben; denken sich solche

Reisende in Belgien aufzuhalten, so erhalten sie statt ihres Hol⸗ laͤndischen Passes einen Belgischen; reisen sie aber bloß durch, so werden ihre Hollaͤndischen Paͤsse ohne Weiteres visirt.

giebt sich auf einige Wochen nach Paris.

Gestern waren wieder an mehreren Straßenecken von Bruͤssel aufruͤhrerische Karrikaturen angeheftet, welche die Po⸗ lizei sogleich abnehmen ließ.

Das Journal de Ligge besteht darauf, daß die Schiff fahrt auf der Maaß dieselbe Berechtigung habe, wie die auf der Schelde, vom Staate fuͤr den Zoll entschaͤdigt zu werden, den sie an Holland zu zahlen hat. 1

eadForwegee 8n

Stockholm, 30. April. (H. N. Ztg.). Man schreibt aus Christiania, daß der Koͤnig noch fortwaͤhrend Deputationen von den Staͤdten empfaͤngt und am 20. Mai diese Stadt verlassen werde, um die direkte Reise nach Stockholm anzutreten. Die wichtigsten Verhandlungen des Storthings sind folgende: D Vorschlag, in der Naͤhe von Christiania ein Central⸗Ackerba Seminarium zu errichten, ist mit Beifall aufgenommen und an das gehoͤrigez Comité verwiesen, mit dem Befehl, diesen Antrag als einen schon im Februar eingereichten zu betrachten und das Gutachten daruͤber baldigst abzugeben. Zum Unterhalte der alten Baken ist eine Summe von 12,000 Species, zur Fort⸗ setzung der Arbeiten bei denjenigen, die jetzt gebaut werde 3500 Spez, und zur Errichtung neuer Baken die nicht unbe⸗ deutende Summe von beinahe 15,000 Spez. jaͤhrlich angewie⸗ sen worden. Der Gehalt des bei den Baken angestellten Per⸗ sonals betraͤgt etwa 5500 Spez., so daß im Ganzen fuͤr diesen Zweck jaͤhrlich 36,000 Spez. verwandt werden. Das Budget fuͤr die Marine ist, wie bei dem letzten Storthing, auf 216,00 Spez. festgesetzt worden. -

tockholm, 3. Mai. Das Dampfboot „Gylfe“ wird sich in einigen Tagen von hier nach Stettin begeben, um dort

von Brasilien, zu erwarten und nach Stockholm heruͤber zu bringen. 88

Den neuesten Nachrichten aus Christiania zufolge, wird Se. Majestaͤt nicht vor dem 3. Juni diese Hauptstadt verlassen.

nach Bruͤssel; waͤhrend seiner Abwesenheit wird er von dem Baron van der Straten⸗Ponthoz vertreten. 1“

Der erste Mai, der hier gewoͤhnlich durch eine allgemeine Promenade im Thiergarten gefeiert wird, wurde dieses Mal um so festlicher begruͤßt, als er nach einem langen Winter end⸗

lich wieder einmal Fruͤhling und Sonnenschein brachte. Die Koͤnigin und die Kronprinzessin erschienen auf der Promenade Der Kronprinz war mit zahlreicher Suite

in Einem Wagen. zu Pferde. Eine Menge mehr oder weniger glaͤnzender Equi⸗ pagen und sehr viele Spaziergaͤnger fuͤllten die Gaͤnge und Alleen⸗

Dänemark. . 2

Kopenhagen, 4. Mai. (A. M.) Die reichen Genuͤsse, welche die gegenwaͤrtige Kunst⸗Ausstellung auf der Charlotten⸗

mehrere treffliche Arbeiten aus der Duͤsseldorfer Malerschule, welche von dem Koͤnigl. Schwedischen und Norwegischen Ko sul Herrn Wagner in Berlin, Besitzer einer ausgezeichneten

des Prinzen Christian, der hiesigen Akademie zur Ausstellung zugesandt sind. Auch mehrere Skulpturen von Thorwaldsens Hand sind hinzugekommen und verschiedene ihm gehoͤrende Ge⸗ maͤlde, so wie ein dem Prinzen Christian gehoͤrendes Gemaͤlde

zölle und des Tonnengeldes den Schiffen, welche die Häfen von Antwerpen

und Gent befuchten, den Zoll wieder zu erstatten. Der Gesetz⸗Entwurf,

vom General Heidegger, welches eine Gasse in Aihen vorstellt.

Der in Belgischen Diensten besfindliche General Evain be⸗

die Schwester unserer Kronprinzessin, die verwittwete Fern 8

Der Belgische Geschaͤftstraͤger Herr de Ryckere begiebt sich

burg bietet, sind in der letzten Zeit noch erhoͤht worden, durch .

Gemälde⸗Sammlung, auf Veranlassung Sr. Koͤnigl. Hoheit 8

üer ah5.

11öu“*“ 8 8 4 Muͤnchen, I. Mai. (M. p. Z.) Die Zoll⸗Behoͤrde in der Rheinschanze nahm einen Transport von 14 Kolli Franzoͤ⸗ sischer Baumwollen⸗Waaren in Beschlag, welche der Kaufmann W. von Z. nach Frankfurt a. M. abgesandt hatte, ohne die esfalls vorgeschriebenen Foͤrmlichkeiten zu beobachten, nament⸗ lich die Anmeldung der Waaren bei ihrem Abgang von 3. Da sich, gemaͤß §. 7 des Zollstraf⸗Gesetzes, hierdurch der Ver⸗ dacht einer begangenen Zoll⸗Defraudation begruͤndet, und die Gerichte in den Umstaͤnden der Sache eine Widerlequng die⸗ ses Verdachtes nicht fanden, so sprachen dieselben die Confisca⸗ tion der Waaren, nebst Verurtheilung zur Zahlung der ein⸗ fachen Zollgebuͤhr und des vierfachen Betrages als Strafe, gegen den Beschuldigten aus. Auf seinem hiergegen ergrifse⸗ nen Rekurs, woruͤber in den Sitzungen vom 17ten und 18ten v. M. verhandelt wurde, hat der Koͤnigliche Cassationshof heute entschieden: daß die angefuͤhrte Gesetzesstelle zwar die Annahme des Thatbestandes einer Schwäͤrzung und folgeweise die aus⸗ gesprochene, das Objekt treffende Consiscation rechtfertige, nicht aber die weiter gegen den Beschuldigten ausgesprochenen per⸗ soͤnlichen Verurtheilungen. Hinsichtlich dieser letzten wurde daher das Urtheil des Koͤniglichen Bezirksgerichts zu Franken⸗ thal kassirt, und der Beschuldigte desfalls von der Klage ent⸗ bunden. Diese Entscheidung ist besonders deshalb wichtig, weil der Fall auch in den aͤltern Kreisen des Koͤnigreichs nach dem⸗ selben Gesetze zu beurtheilen, die naͤmliche Kontroverse uͤber den Sinn des §. 7 daher auch hier zu entscheiden waͤre.

Muͤnchen, 4. Mai. Das heute erschienene Regierungs⸗ blatt enthaͤlt eine Bekanntmachung, die Statuten der Nuͤrn⸗

berg⸗Nordgraͤnze⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft betreffend, nach welcher

Se. Majestaͤt der Koͤnig vermoͤge Entschließungen der Koͤnigl. Ministerien des Koͤniglichen Hauses und des Aeußeren, des In⸗ nern und der Finanzen vom 3. Maͤrz 1838 und 10. Mai 1838

ur Erbauung einer Eisenbahn von Nuͤrnberg nach Bamberg und von da uͤber Culmbach nach Hof und bis zur Reichsgraͤnze,

in Voraussetzung der Entgegenfuͤhrung einer Bahn von Leipzig bis an diese Reichsgraäͤnze, die Genehmigung ertheilen. Dem⸗

gemaͤß hat die General⸗Versammlung der Actionaire dieser Ei⸗ senbahn vom 2. Juli 1838 den Entwurf der Statuten fuͤr die⸗

selbe berathen, welche auf geschehene Vorlage von Sr. Koͤnigl. Majestaͤt gleichfalls die Genehmigung erhielten. die einzelnen Artikel der Statuten.)

Einer Korrespondenz⸗Nachricht (im Nuͤrnberger Korrespon⸗ denten) zufolge, duͤrste Se. K. H. der Kronprinz nicht vor dem

Monat Juni nach Hohenschwangau zuruͤckkehren und in der Zwischenzeit nach Genua und andern Dheilen des Suͤdens sich

begeben.

Stuttgart, 4. Mai. In den heutigen Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten kam bei der fortgesetzten Bera⸗ thung des Entwurfes des Polizei⸗Straf⸗Gesetzbuchs auch Arti⸗ kel 80 zur Sprache. Er lautet: „Spiele, bei welchen der Ge⸗ winn von bloßem Zufall abhaͤngt (Hazardspiele), ziehen fuͤr jeden Theilnehmer, mit Ruͤcksicht auf die Zahl der Uebertre⸗ tungen, so wie auf die verhaͤltnißmaͤßige Hoͤhe des Spiels, neben der Confiscation des zum Spiel Ausgesetzten, eine Geld⸗ buße von fuͤnf bis fuͤnfundzwanzig Gulden nach sich. Mit glei⸗ cher Geldbuße werden diesenigen belegt, welche ein Gluͤcksspiel in ihrer Wohnung gestatten,“ Nach laͤngeren Diskussionen

wurde dann uͤber den Vorschlag des Abgeordneten von Zwer⸗

gern: „Die Hazardspiele zu strafen, wenn sie in Wirthshaͤusern und an anderen oͤffentlichen Orten getrieben werden; falls sie in Privat⸗Wohnungen geschehen aber nur dann, wenn dadurch Aergerniß gegeben wird;“ abgestimmt, derselbe aber mit 68 ge⸗ gen 9 Stimmen verworfen. Zunaͤchst folgte die Abstimmung uͤber den Kommissions⸗Antrag, „daß das Verbot auf die in Wirths aͤusern und an anderen oͤffentlichen Orten getriebenen Hazardspiele zu beschraͤnken sey.“ Derselbe wurde aber mit 56 gegen 19 Stimmen ebenfalls abgelehnt. Hierauf kam der wei⸗ tere Kommissions⸗Antrag, die Confiscation aufzuheben und da⸗ gegen das Straf⸗Maximum von 25 Fl. auf 50 Fl. zu erhoͤhen, zur b der mit 58 gegen 17 Stimmen angenommen ward.

Karlsruhe, 3. Mai. (Schw. M.) Da die Ordnung in Pforzheim noch nicht gaͤnzlich wiederhergestellt ist, so ging, auf eine gestern Abend hier angelangte Estafette, heute Nacht

mung unserer Ansichten durch nichts mehr gort worden. Da

(Folgen nun

fanden an der Tuͤrkisch⸗Griechischen Graͤnze wieder raͤuberische

verließ uns Mlle. Taglioni; sie schloß ihre Vorstellungen vor

1 Uhr eine Abtheilung Infanterie von 110 Mann von hier ab. Dem Vernehmen nach, sind inzwischen auch von Bruchsal Dra⸗ goner in Pforzheim angekommen. 1

. 1

fentlicht die Sr. Durchlaucht dem Herzog von Nassau am 23. Maͤrz uͤberreichten Adressen und die von Hoͤchstdemselben darauf ertheilten Antworten. ““ I

1) Adresse der Herrenbank. Durch Em. Herzogl. Durch⸗ laucht Willen und die Verfassungs⸗Urkunde siebt sich die Fimneabvant wieder versammelt. Sie geht zu einer neuen Wahl⸗Periode über, be⸗ lebt von deaselben ehrerbietigsten Gefühlen, welche sie immer beurkun⸗ det. Ja einer vergangenen aufgeregten Zeit war die Frage der Kas⸗ sentrennung ein Vorwand, den Uebelwollende benutzt, um Mißtrauen und Unzufriedenheit zu erwecken. Die Herrenbank hat diese Frage schon früher vollständig erwogen und erledigt. Daß sie nun auch in der Versammlung der Landes⸗Deputirten thre umsichtige Prüfung und dadurch ihre endliche Erledigung erhalten. kann nur höchst erwünscht seyn. Es ist ein gemeinsamer Grundstein, den beide Stände⸗Abtheilungen gelegt. Sie banen dar⸗ auf die festen Säulen des Glücks aller Völker Vertrauen und Eintracht. Ueber das Gesetz wegen Errichtung einer Landes⸗Kredit⸗ Kasse haben wir uns bereils im Jahre 1837 näher ausgesprochen. be Institut, welches so viele wohlthätige Zwecke umfaßt, fann nur vn Lande willkommen seyn. Wir sehen der Publication selbst mit Vertrauen entgegen. In der von Ew. Herzogl. Durchlaucht befohle⸗ 888 Vorlage der Ausgaben⸗Erfordernisse für das laufende Jahr wer⸗ vüe den fortdauernden Beweis einer vollkommen geregelten Finanz⸗ nü6gg altung dankbar erkennen. Die von Ew. Herzogl. Durchlaucht aber⸗ Sre es6he Bewilligung von nicht mehr als drei Simpeln direkter bebenrae e ehlervon die volle Ueberzeugung. Mäßige Abgaben, Preile har gen gener Werth des Grund und Bodens, annehmliche die erfrenlia 8 esprodukte, zunehmende Fabriken und Gewerbe sind evF Erscheinungen in dem Leben aller Staaten. Erken⸗ 48 sb P. daß uns die Vorsehung solche gewährt, und erbitten

g ohl des Landes noch in einer la Reihe von Jahren blühen und gedeihen möge. 2 2 vn

8 bge. Wir ersterb 3 ner aehh EE— unkerthämigstr zrätwen ne Präßbene⸗ enbank der Stände⸗Versammlung. Graf zu Elz,

Se. Herzogl. Durchlaucht geru 6 „Nachdem die Feedens 8 dr henea,h erer mit gutem Beispiel vorangegangen war, ist die Uebereinstim⸗

Kaͤrnthner, Thor⸗Theater Zeuge lebhafterern Enthusiasmus, als an diesem Abend. Selbst der Hof, welcher vollstaͤndig anwesend V war, stimmte, gegen die Gewohnheit, in den Applaus des Pu⸗

ersten Versuch, und erwarb, wie so viele andere beruͤhmte Saͤn⸗

erwarben. Einen Genuß anderer Art gewaͤhrte die gleich⸗

jener Prszia. und aus Mailand Fuͤrst Emil Belgiojoso hier etz

such ab.

1“ dieses anch in Zukunft so seyn wird, dafuͤr uͤrgen mir die be⸗ waͤhrten Gesinnungen der Herrenbank.“

2) Adresse der Deputirten⸗Versamnung. Die huldvol⸗ len Worte, mit denen Ew. Herzogl. Durchlaht den diesjährigen Landtag zu eröffnen geruht haben, mußten die zZesinnungen der ehr⸗ furchtsvolen Dankbarkeit und der treuen Ergelng, womit wir uns um Höchstihren Thron versammelt haben, neu eleben und sie haben

2. de Jneh a, R. ETTZ81“

Wallis, 30. April. Der Vorort hat unter dem 20sten d. M.

an die Staͤnde ein Umlaufsschreiben in Bezug auf die Walli⸗ ser Angelgenheiten gerichtet. ten Thatsachen sind bekannt, und es tritt nur Einiges dadurch in ein helleres Licht. 1

Die meisten der darin angefuͤhr⸗

Der Versammlung zu Martigny waren

uns das Glück, Uaterthanen eines Landesfürste zu seyn, der in dem vertrauliche Besprechungen der Bundes⸗Kommissarien mit den Wohle seines Volkes seine schönste Befriedigur findet, von neuem beiden Staatsraͤthen vorangegangen; sie hofften, die Zehener des

fühlbar gemacht. Mit Ew. Herzogl. Durchlauchfreunen auch wir uns,

daß die Zeit großer polltischer Aufregung volbergegangen ist; wie stituirenden Versammlung zu bieten,

Unterlandes wuͤrden sich bewegen lassen, die

Hand zu einer kon⸗ wenn sich ihnen die

nicht weniger darüber, daß die mit so vielen Ehwierigkeiten verbun⸗ oberen Zehener in einigen Punkten nachgiebig bewiesen, waͤh⸗

den gewesene Prüfung der Kassentrennung zu eim befriedigenden Erledi⸗ gung dieses Gegenstandes geführt hat. Was uns G. Per eg. Düvchiabat binsichtlicht der schon in der abgelaufenen Periode besprochenen

Errichtung einer allgemeinen Kreditkasse verlißen, konnte uns im nicht einmal dem großen Rathe oder den welche nicht mit der Constitution uͤbereinstimmten, vorlegen duͤrfe.

Hinblicke auf die wesentlichen Erleichternngen welch f Iustitut einem großen Theile unserer Mitdüren beruhigen und erfreuen, und wir dürfen uns zunmehr der Hoffnung hingeben, daß insbesondere die Ablösung de Zehnten und anderer Grundlasten einen raschen und glücklichen Fogang nehmen werden. Nicht minder waͤr die weitere Versicherung, auch in dem laufen⸗ I den Finanzjahre die Erhebung von drei Simpin direkter Steuern ge⸗ nüge, uns eben so erfreulich, als⸗sie Höchshrem landesväterlichen V Herzen wohlthuend gewesen seyn muß Mit G. Herzogl. Durchlaucht erkennen wir dankbar den reichen Segen, wechen die göttliche Vor⸗ sehung auf das Vaterland ausgegossen hat. Möge sich dasselbe der ihm verliechenen vielfachen Güter unter der kglückenden Regierung Ew. Herzogl. Durchlaucht noch lange erfreuen Mit diesem Wunsche

verbinden wir die Versicherung der tiefst schubigen Verehrung, wo⸗ mit wir beharren Ew. Herzogl. Durchlaucht nterthänigst treugehor⸗

samste Deputirten⸗Versammlung. &.. Schtz. Otto. Höchst.

Se. Durchlaucht der Herzogsgeruhte!, in folgenden Aus⸗ druͤcken hierauf zu antworten: „Es kann mir nicht anders als erfreulich seyn, die Ansicht uͤber den Zistand des Landes von der Deputirten⸗Versammlung bestaͤtigt zu inden, und ich zweifle nicht daran, daß dieselbe zur Erhaltung und Foͤrderung dieses Zustandes mich immer unterstuͤtzen wird.“

Oesterreich. 8

Wien, 4. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben den Ge⸗ heimen Rath und Obergespan des Barer Komitats, Grafen Johann v. Keglevich, auf dessen Bitte, von der Leitung dieses Komitates enthoben, und ihm in Anerkemung seiner bewaͤhrten Treue und Anhaͤnglichkeit an das Kaierhaus das erledigte Reichs⸗Baronat eines Pincernarum regahum Magistris (Oberst⸗ Mundschenk) des Koͤnigreichs Ungarn verliehen, und gleichzeitig den Kaͤmmerer, Freiherrn Ladislaus v. Majthényi, zum Admi⸗ nistrator des gedachten Komitates ernannt. b

Von der Tuͤrkischen Graͤnze wird geschrieben: „Kuͤrzlich Einfaͤlle statt, die aber von der Griechischen Regierung mit Ener⸗ gie zuruͤckgewiesen wurden. Es ist nunmehr die Einleitung ge⸗ troffen worden, daß die an der Graͤnze zerstreut und einzeln wohnenden Griechischen Unterthanen, von denen Manche die Einfaͤlle der Raͤuber wohl selbst beguͤnstigt haben moͤgen, in eine Gemeinde vereinigt wurden, wodurch ein kompakterer Fgd enenn gegen aͤhnliche Versuche Tuͤrkischer Raͤuber gesichert

Wien, 4. Mai. Am 30. April, als dem Vorabende des Namensfestes des Koͤnigs Lugzoig Philipp, gab Graf St. Aulaire ein großes diplomatischesDiner, welchem Fuͤrst Met⸗ ternich und saͤmmtliche Chefs der fümden Missionen und einige hoͤhere Beamte der Staats⸗Kanzlei beiwohnten. Nach der Ta⸗ fel war großer Empfang. Der Mai hat nach einem kalten und winterlichen April ungemein reizend begonnen, und laue Luͤfte und die lange entbehrte Blaͤue des Himmels gebracht. Ein warmer Regen war vorangegangen und hatte in einer Nacht die Knospen der Baͤume entfaltet. Seit Jahren gedenkt man keiner so brillanten Praterfahrt, wie die, welche am 1. Mai⸗ statt fand. Von 4 Uhr Nachmittags an stockten die Wagen in allen Zugaͤngen zur Praterstraße. Zwei⸗ und dreifache Reihen von Equipagen begannen am Graben und Kohlmarkt, in den Zwischenraͤumen draͤngten sich zahllose Fußgäaͤnger und Reiter uͤber die Bruͤcke und durch die Jaͤgerzeile bis zum sogenannten Rondeau, dem Endpunkte des eleganten Praters.“ Heute

zwei Tagen bei uͤbervollem Hause mit den beliebtesten Tanz⸗ stuͤcken aus den Balletten: die Sylphide, Diana, - Tochter des Donaustromes und die Gitana. Nie vielleicht war das

blikums ein. Am Schlusse flogen Kraͤnze und Blumenstraͤuße auf die Buͤhne, eine Huldigung, welche die Zuseher der Täͤn⸗ zerin aber auch ihrem eigenen guten Geschmacke darbrachten. Mlle. Taglioni fand bet ihrem Auftreten nicht unbedingten Bei⸗ fall, wie ein Griechisches Kunstwerk ein gebildetes Auge und feiner Geschmack erfordert, so auch diese Kuͤnstlerin, welche die gewoͤhnlichen Kuͤnste, gewaltsame Kraft⸗Anstrengungen u. s. w., wie man sie im Ballet vorfindet, verschmaͤht, aber diesen Ab⸗ gang durch den vollendetsten Schoͤnheitssinn aufwiegt. Neben ihren Vorstellungen hat die Italiaͤnische Oper großen Zuspruch. Mlle. Ungher ist als tragische Kuͤnstlerin die gefeierteste Prima Donna Italiens, auch sie machte vor vielen Jahren hier ihren

gerinnen, Ausbildung und Ruf im Auslande. Um Wien in seiner Glanz⸗Epoche zu sehen, muß man den Fruͤhling auswaͤh⸗ len, denn dies ist unsere eigentliche „Saison“, und fuͤr gesellige Vergnuͤgungen, den Reiz des eben beginnenden Landlebens und dramatische Genuͤsse die beste Zeit. Auch an Konzerten giebt es im Fruͤhlinge hier große Auswahl. Ole Bull und Mrs. Shaw gehoͤren diesmal zu den ausgezeichnetsten Konzertgebern, wenn⸗ gleich beide die Gunst des Publikums nur in getheilter Weise

falls in den Monaten April und Mai geoͤffnete Kunst⸗Ausstel⸗ lung, die Gewerbs⸗Ausstellung im Polytechnikum, die Blumen⸗ Ausstellung in Schoͤnbrunn und im Lokale der Gartenbau⸗Ge⸗ sellschaft u. s. f.

Aus Galizien ist Baron Langenau, der Kommandirende

eingetroffen, Letzterer derselbe, der in Folge politischer Umtriebe aus Italien fluͤchtete, und in Paris mit seiner geistreichen Ge⸗ mahlin mehrere Jahre hindurch ein glaͤnzendes Haus machte. Wie so vielen anderen eroͤffnete auch ihm der Matlaͤnder Gna⸗ denakt des Kaisers die lange verschlossenen Thore der Heimat. Der Bundestags⸗Praͤsident Graf Muͤnch ist heute auf sei⸗ nen Posten nach Frankfurt abgegangen. In voriger Woche stattete der Erzherzog Palatin Sr. Majestaͤt einen kurzen Be⸗

rend der Staats⸗Rath erklaͤrt hatte, daß er nicht autorisirt sey, auf die Vorschlaͤge der Kommissarien ee ja, daß er

ehenern Vorschlaͤge, Man weiß, daß die Erwartungen der Kommissarien nicht in Er⸗ füllung gegangen sind. Was die in Ober⸗Wallis gesammelten Unterschriften betrifft, so koͤnnen die Kommissarien diesen durch⸗ aus keinen authentischen Charakter zugestehen, denn dieselben sind weder in Folge einer gesetzlichen Bestimmung noch unter ir⸗ gend einer Kontrolle gesammelt worden. Augenscheinlich ist, daß die angeblichen 10,000 Unterschriften in einem gaͤnzlichen Mißver⸗ haͤltniß zur Bevoͤlkerung stehen, die nur 34,467 K;ͤpfe zaͤhlt. Neben dem alten Staats⸗Rath und als berathende Behoͤrde hat sich zu Siders ein Ausschuß von Abgeordneten der Zehener konstituirt, der seinen Sitz dann nach Sitten verlegt hat. Auf beiden Seiten, besonders in Unter⸗Wallis, hat man sich geruͤstet; indeß ist der Ausbruch der Feindseligkeiten noch nicht zu fuͤrchten, und beide Parteien beobachten sich einstweilen nur. Der Vorort hat am 8— 18. April die Kommissarien beauftragt, alles Moͤgliche zu ver⸗ suchen, damit der alte Landrath und der neue große Rath sich nicht an demselben Orte und in derselben Zeit vereinige; wenn dieser Fall aber dennoch eintreten sollte, alle noͤthigen Maß⸗ regeln zur Verhuͤtung einer oͤffentlichen Ruhestoͤrung zu

Die Kommissarien sind aufgefordert worden, auf ernst⸗ iche und

energische Weise die Vermittelungsversuche auf der Grundlage des faktischen Bestandes der Dinge im Kanton Wallis fortzusetzen. Da die Integritaͤt des Kantons und eine verhaͤltnißmaͤßige Repraͤsentation von allen Parteien als die Basis einer neuen Ordnung der Dinge angenommen sind, so kann auch (wie Schweizer Blaͤtter bemerken) eine Annaͤherung nicht schwierig seyn. Der Vorort beauftragt von Neuem die Kommissarien, sich jeder Ruͤstung und jedem Versuche zum Buͤrgerkriege zu widersetzen. In einem Briefe vom 15. April uͤbergeben die Kommissarien eine Abschrift des Schreibens des Vororts, „den beiden obern vollziehenden Gewalten, welche ih⸗ ren Sitz zu Sitten haben und die Macht ausuͤben, in welcher sie eine jede von einem Theile des Kantons anerkannt werden.“ Die Kommissarien sagen, indem sie die Ermahnungen des Vor⸗ orts unterstuͤtzen: „Bemerken Sie wohl, meine Herren, daß der Vorort uns beauftragt hat, auf der Grundlage des fakti⸗ schen Bestandes der Dinge im Kanton Wallis unsere Vermitte⸗ lungs⸗Versuche anzustellen. Damit ist wohl deutlich genug ge⸗ sagt, daß jeder Versuch denselben auf eine andere Art, ale auf dem Wege der Ueberredung zu aͤndern von uns als ein Akt der Feindseligkeit betrachtet werden wuͤrde.“ 1 9

Freiburg, 2. Mai. (Schweiz. Bl.) ater Simmen, aus dem Kanton Uri gebuͤrtig, 2E bereits Phe zehn Jahren als erster Professor der Dogmatik am hiesigen Kollegium docirt, ist dieser Tage durch einen Erlaß des Jesniten⸗Generals zum Provinzial dieses Ordens fuͤr die Schweiz ernannt worden. Am hiesigen Kollegium wird er durch Pater Rothenflueh aus dem Kanton Unterwalden, einem Bruder des eben so ausgezeichn ten hiesigen Professors der Philosophie, ersetzt. Es gereicht den vZ 2 . daß 8 ihrer Landsleute

iese so wichtigen Stellen der besuchtesten wei Er⸗ ziehungs⸗Anstalt bekleiden. 8 8 8

Rom, 27. April. Der Papst wird morgen von seiner Reise nach Terracina und San Felice hier zuruͤckerwartet.

3 Monsignor Gizzi, Päaͤpstlicher Gesandter bei der Eidgenos⸗ senschaft, ist hier am 2lsten als Erzbischof von Theben, und Monsignor Stughes, apostolischer Vikar von Gibraltar, als Bischof von Heliopolis geweiht worden.

Spanien. 8 8 Madrid, 27. April. Gestern Abend begaben sich die Mit⸗

glieder des diplomatischen Corps zu der verwittweten Koͤnigin,

um zu dem heutigen Namenstage derselben ihren Gluͤckwun abzustatten. Die Minister wurden zum . es2de, Heute Abend ist die Stadt erleuchtet.

Der letzte nach Frankreich abgegangene Courier uͤberbringt der Koͤnigin der Franzosen ein Schreiben der Koͤnigin Christine, welches die Gluͤckwuͤnsche zum Namenstage Ludwig Philipp's enthaͤlt. Der Franzoͤsische Botschafter, Herzog von Fezensac, wird am 1. Mai ein glaͤnzendes Fest geben, zu dem die mei⸗ sten politischen Notabilitaͤten eingeladen sind.

Nach der Revue, welche die Koͤnigin am Sonntag abhal⸗ ten wird, soll, wie es heißt, ein Theil der Kavallerie sich nach der Mancha begeben, wo ihre Anwesenheit noͤthiger als jemals ist. Es giebt dort in manchen Orten zwei Munizipalitaͤten, eine Christinische und eine Karlistische, die friedlich neben ein⸗ ander bestehen. Kommt ein Befehl der Koͤnigin an, so wird er der Christinischen Behoͤrde uͤbergeben, ist es eine Karlistische Depesche, so wird sie der Karlistischen Behoͤrde uͤberliefert. In einigen Doͤrfern haben die Bewohner eine gegenseitige Ver⸗ sicherung eigener Art eingefuͤhrt; es ist naͤmlich ein regelmaͤßi⸗ ger Dienst fuͤr die Befoͤrderung von Gepaͤck, gleichviel, ob es den Christinos oder den Karlisten gehoͤrt, eingerichtet worden, wobei jeder erlittene Verlust von der ganzen Gemeinde er⸗ setzt wir 8

Inland.

Weet 30. April. Seit dem 28. April ist durch Dammbruͤche des Mingestromes zwischen der Post⸗Station Prökuls und dem Dorfe Wilkieten eine so große Ueberschwem⸗ mung entstanden, wie solche hier noch nicht stattgefunden hat. Der Wasserstand erreichte eine Hoͤhe von 14 Fuß 2 Zoll, und giebt der Umgegend das Ansehen eines See's; die Poststraße von Proͤkuls bis Wilkieten ist ½¼ Meilen weit gaͤnzlich uͤber⸗ fluthet, und nur das Posthaus auf der Post⸗Station zu Proͤ⸗

kuls steht noch auf dem Trockenen. Der Strom, der noch viel Eis mit sich fuͤhrt, hat sich uͤberall mit großer Gewalt Bahn gebrochen; die Verwuͤstungen, die er an der, seinen Ufern ent⸗ lang laufenden Chaussee anrichtete, sind noch nicht zu uͤbersehen, scheinen jedoch nicht unbedeutend zu seyn, und lassen bei der