1839 / 130 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Guardamino hin. Am lsten d. M. lascoain's bemaͤchtigt und daselbst fuͤnf Kanonen gefunden.

8 Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. zung vom 3. Mai. Nachdem mehrere Petitionen nj Angelegenheiten vorgelegt worden, brachte Lord solgende Koͤnigliche Botschaft ein, lesen wurde:

die künfti

eeeSrer unsch⸗ lafelee,, Nieder⸗Kanada gefördert werden m Behuf der Ausübung der ge⸗ inem durch das Parlament fest⸗ Ihre Majestät der zu diesem Zweck dem⸗ n. Ihre Majestät hält sich überzeugt, eben sowohl die Rücksicht auf den Frieden und wichtigen Provinzen im Auge behalten wird, wie gesetzlichen Bestimmungen, die zum Heile von dauernden Freiheit und Wohlfahrt der Ihr

lichen Unterthauen in Ober⸗

würde, wenn man diese fetzgebenden Gewalt, und zwar von; ch Zeitpunkte an, in eine einzige vereinigte. empfiehlt daher dem Hause die Erwägung selben vorzulegenden Maßregeln daß das Unterhaus die Sicherheit dieser die ssser.87867o. Engle selbst und zu r . Cne k a bebelkerung in Nord⸗Amerika beizutragen geeignet sind.“ Berathung zu ziehen, 1 Senh des Herzogs von Wellington, er werde dann eine all⸗ gemeine Adresse als Antwort auf die Botschaft der Koͤnigin be⸗

antragen,

das Haus zur Gutheißung irgend eines Prinzips zu verpflich⸗ ten, sondern nur als eine einfache Danksagung fuͤr die Bot⸗ schaft, mit dem Hinzufthgen, daß das Haus dieselbe in Erwaͤ⸗ gung nehmen werde. lsdann veranlaßte der Bischof von London durch einen Antrag auf Vorlegung eines vom 11. v.

M. datirten Ausschuß Protokolls des Geheimen Raths in Be⸗

treff des Unterrichtswesens eine Diskussion uͤber das von der Regierung beguͤnstigte System, nach welchem die Kinder ver⸗ schiedener christlicher Religionsparteien gemeinschaftlich unter⸗ richtet werden. Der Bischof bemerkte in dieser Beziehung: „Der Unterrichtsplan, den man, jenem Geheimeraths⸗Protokoll zufolge, in England einführen will, trägt alle Fehler des Irländischen Unterrichts⸗Systems, ohne daß dafür die eigenthümlichen, unseligen Verhältnisse, welche das Schwesterland darbietet, als Vorwand ange⸗ führt werden können. Er ist durchaus unorthodox, und die Folge davon würde gänzliche religiöse Gleichgültigfeit seyn. Er erkennt die Dissenters an und gewährt ihnen alle die Vortheile, welche die herr⸗ schende Kirche genießt. Wird ein solches System dauernd ausgeführt, so könnte die Kirche eben so gut ohne irgend eine Verbindung mit dem Staate sevn. Es ist dies ein Unterrichtsplan, demzufolge ein Ausschuß des Geheimen Raths zunächst berechtigt seyn würde, die Ernennung eines Kaplans der herrschenden Kirche anzuordnen, und wenn dann eine gewisse Anzahl Dissenters eine Schule besuchen, so soll ein Religions⸗Lehrer unter dem Titel eines licentiirten Geist⸗ lichen für sie ernannt werden. Wenn es recht und billig ist, dies für eine Klasse von Dissenters zu thun, so muß man es auch für alle thun, und es wird gewiß Personen geben, weiche die Dissenters aller Art in die Schulen sugelassen zu sehen wünschen, in der Absicht, so viel lizentiirte Geistliche wie möglich zu ernennen. Ich glaube wirk⸗ lich, es wäre eben so gut, die katholische oder Socinianische oder ir⸗ gend eine andere Uebersetzung der Bibel in ein System des Matio⸗ nal Unterrichts aufzunehmen, als den von dem Ministerium vorge⸗ schlagenen Plan zu befolgen. Dieser Plau wäre der schwerste Schlag, der seit vielen Jahren die Religion des Landes betroffen hat; man kann die Kirche an keinem tödtlicheren Flecke treffen, als weun man sie mit Hülfe des Unterrichtswesens angreift. Aus diesen Gründen hoffe ich, daß Ihre Herrlichkeiten nicht geneigt seyn werden, dem Vor⸗

1 B ich der tion die Falle k . schlage des Geheimen Raths betzupflichten, nämlich der Ratfon die wiß nicht ausbleiben wird, auf eigene Hand auch die Habcas⸗Cor⸗

Voriheile zu entreißen, die sie nicht als ein Monopol besitzt, sondern

nur als einen Antheil für ihre eigenen Bestrebungen in Anspruch

nimmt.“ 1 Der Marquis von Lansdowne ertheilte hierauf folgende Antwort: . „Ohne dem sehr ehrwürdigen Prälaten darin nachzuahmen, daß er das Irländische System, welches vom Parlament und von zwei auf einäaͤnder folgenden Ministerien angenommen und unterstützt wor⸗ den ist, als fehlerhaft bezeichnet, hehaupte ich, daß es das einzige für die katholische Bevölkerung Irlands passende Unterrichts⸗Sypstem ist, und daß es, statt sehlerhaft zu seyn, vielmehr ein höchst nützliches und trefflich eutworfenes und ganz dem Bedürfnisse jenes Landes an⸗ gemessenes System ist. Dagegen leugne ich auf das bestimmteste, daß das für England vorgeschlagene System wenn es überhaupt ein Spstem genannt werden kann in irgend einer Hinsicht auf die Eigenthümlichkeiten des Irländischen gegründet ist; es gründet sich elmehr auf das Prinzip, daß der Religions⸗Unterricht nach den Lehrsätzen der Englischen Kirche nicht ausgeschlossen werden kann, während derselbe in das Irländische System nicht aufgenemmen werden kann. Darin besteht der sehr große Unterschied zwischen beiden Systemen. Die in Folge des Geheimeraths⸗Befehls zu gründende Scoule ist nicht eine Schule für den allgemeinen Unterricht, sondern für die Bildung von Lehrern aller Konfessionen bestimmt, und die einzige Bestimmung, auf die sich das auwenden läßt, was der sehr ehrwördige Prälat gesagt hat, ist, daß die Dissenters, welche Schulen haben, ihre Lehrer in jene Schulen zur Bildung von Lehrern senden werden, ohne daß dieselben gezwun⸗ gen sind, an dem Unterricht Theil zu nehmen, wie es von allen zur herrschenden Kirche gehörenden Lehrern verlangt wird.“ Der Antrag des Bischofs von London wurde hierauf an⸗ genommen, ohne daß die Minister sich demselben widersetzten.

Unterhaus. Sitzung vom 3. Mai. Auf der Tages⸗ ordnung stand heute die wichtige Debatte uͤber die Bill hin⸗ sichtlich der Suspension der Verfassung von Jamaika. Der Zudrang zu den Gallerieen des Hauses war nicht minder groß, als bei der letzten Dehatte uͤber die Irlaͤndischen Angelegenhei⸗ ten, und nur mit Muͤhe gelang es den Berichterstattern, sich Platz zum Schreiben zu verschaffen. Ehe die Diskusston uͤber jene Bill hbegann, üͤbergab Lord John Russell dem Sprecher dieselbe auf die legislative Vereinigung der beiden Kanada's bezuͤ 88 berhause eingebracht hatte. 1 selben nahmen saͤmmtliche Mitglieder die Huͤte ab.

dann noch Herr

Siz⸗ ber Lokal⸗ Melbourne

die vom Lord⸗Kanzler ver⸗

zig, dem Oberhause mitzuthet⸗ „Ihre Mazestät fündet es zweckmäßig 8 2.eerA

diese Botschaft am naͤchsten Montage in und Lord Melbourne erklaͤrte auf eine

ungefaͤhr in denselben Ausdruͤcken, wie im Jahre 1791 eine aͤhnliche Adresse abgefaßt worden sey; nämlich ohne Auregung zu bringen. Sie ist ein Arkanum des Reichs, welches im Allerbeiligsten der Verfassung aufbewahrt werden muß. Sie besteht allerdings, muß aber verschleiert werden.

at Diego Leon sich Be⸗

des doch maika's eine ähnliche Botschaft, die Art der Rekonstituirung der Ver⸗ fassung betreffend, an das Parlament zu Irlassen, wie sie heute wegen Kanada's vorgelegt worden ist. Suspendirung der Verfassung selbt hat man vom Throne kein Wort vernommen, und doch scheint sehr Vieles auch außer den in der Sache

Rechte beabsichtigten Maßnahme zuvor Kenntniß zu geben.

also geäußert:

1“1“

wangsmaßregeln gegen die Kolonial⸗Versammlung als das Re⸗ ultat einer möglichst einstimmigen Ueberzeugung der öffentlichen Meinung in dem Mutterlande selbst sich darstellen, so kann ich jetzt, wo jene Prüfung noch nicht in der Art stattgefun⸗ den hat, um das ÜUrtheil der öffentlichen Meinung genügend zu begründen, nur durch eine bestimmte Opposition gegen die ministerielten Auträge meinen Ansichten und Absichten genügen. Möglich, daß ich, der ich bei den Verhältnissen der Westindischen Ko⸗ lonteen nicht unmittelbar interessirt bin, allzugroßes Gewicht auf die von der Regierung beschlossene Maßnahme lege; auffallend aber ist edenfalls, daß man nicht nöthig gefunden har, wegen Ja⸗

1.“

Ja, über die Nothwendigkeit der

selbst liegenden Gründen gegen die Erneuerung dieses während der vorigen Session in Bezug auf Kanada gethanen Schrittes

zu sprechen, und um so mehr, da man es unterlassen hat, der

von Jamaika, selbst von dieser Fgen hir

er abgesehen davon, findet sich in den dem Parlamente vorgelegten Do⸗ kumenten durchaus nicht die genügende Begründung für vden von der Regierung beabsichtigten gewaltthätigen Schritt, weder dem Rechte noch der Billigkeit nach. Schon im Jahre 1824 habe ich mich in Betreff der dem Parlament über die Kolonieen zustehenden Macht

Kolonfal⸗Versammlun

von Massachussetts bezüglichen Bill die Erklärung aufzunehmen, daß die Regierung nicht gesonnen sey, in irgend einer der Weslindischen oder Nord⸗Amerikanischen Kolonieen Abgaben zu erbeben, die von den Lokal⸗Legi laturen nicht bewilligt worden seyen. Was aber nicht wenig zur Verstärkung der Erbitterung beitragen wird, ist der Um⸗ stand, daß die Regierung, welche in dem Eingang zu der vorllegen⸗ den Bill die Widersetzlichkeit der Kolonial⸗Versammlung, nomenllich in Bezug auf die neuen Gefängniß⸗Einrichtungen, als Grund

ihrer Suspendirung angtebt, eigentlich einen ganz anderen Zweck

bei dieser Maßregel hat, nämlich den, neue Grund⸗ Be⸗ stimmungen in die Verfassung einzuführen, zum Schutze der durch ihre Vermirtelung freigewordenen Reger, deren Rechte ihnen durch die jetzige Verfassung nicht hinreichend gesichert scheinen, und zwar insbesondere durch Umgestaltung des Stimmrechtes bei der Wahl

der Mitglieder des Versammlungshauses. So wenig eine solche Maß-⸗

regel alch durch die Nothwendigkeit geboten ist, da jeder Freie ohne Unterschied der Farbe das Zehnpfund⸗Stimmrecht’ hat, so hätte man doch eine solche Absicht in dem Eingange der Bill geradezu er⸗

klären sollen, und um so mehr, da sich alle Gouverneure der Insel

seit Einführung der Emancipations⸗Akte bis zu Ende des Jah⸗ res 1837 mit dem Benehmen der Konial⸗Versammlung in Bezug auf jene Maßregel zufrieden erklärt haben. Allerdings will ich die späteren Maßnahmen des Versammlungshauses nicht billigen, aber zu einer Suspendirung der Verfassung geben dieselben doch keinesweges das Recht, und man darf nicht vergessen, zu Gunsten der

Legislatur von Jamalka in Anschlag zu bringen, daß auch sie dem

„„Kein Gefühl verwundeten Stolzes, kein Motiv

zweifelhaften Nutzens, einzig und allein eine klar dargethane Roth⸗

wendigkeit darf uns veranlassen, die verhängnißreiche Frage wegen

der überwiegenden Macht des Parlaments über die Kolonieen in

Veranlassungen, bei gewöhnlichen Widersetzlichkeiten nicht zu Tage ge⸗

bracht werden.

V

politische Pestilenz zu hemmen.““

Nur in der äußersten Roih darf sie sich zeigen, wenn alle anderen Mittel fehlgeschlagen sind, um irgend eine moralische oder Daß diese äußerste Nothwendig⸗

keit aber noch nicht gekommen ist, das ergiebt sich zur Genüge. Man

daß der Schritt, den die Regierung thun will, die bedenklichsten Fol⸗ gen nach sich ziehen und in allen Kolonieen eine allgemeine Mißstim⸗

mung hervorrufen dürfte.

moöge nur das Wesen der vorgeschlagenen Maßnahmen und den Zu⸗ stand der Gesellschaft, auf welche sie zu wirken bestimmt ist, genau in Erwägung ziehen, und man wird nicht umhin können, einzugestehen,

Der dispositive Theil der Bill ist aller⸗

dings kurz, aber in der That bedarf es auch nur weniger Worte, wenn

die Einführun

es handelt wirklich um nichts mehr

ich

werden können, denn einem solchen pflegen doch immer gewisse Ga⸗ rantieen durch das Versprechen geleistet zu werden, daß die bestehen⸗

eines vollkommenen Despotismus in Frage steht, und und nichts weniger

ls 3 1 t ürde nicht so streng behandelt WBöETkkeeeeeeeee durch welche erklärt wird, daß die Gefängniß⸗Bill und andere von

den Gesetze aufrecht erhalten, die Rechte und Freiheiten der Bürger

gelchüigi werden sollen. jegenden Bill. Die Gewalt, welche diese der Regierung zu übertra⸗

Richts der Art aber sindet sich in der vor⸗

gen bestimmt ist, kann mißbraucht werden oder nicht, je nach der

Reigung der Königlichen Kommissarien, in deren e soll, den Lokal⸗Behörden ist jede Kontrolle agt. Uen Sesston angenommen worden, aber nicht ohne vorhergehende Ankündigung. Es wurden gewisse Resolutionen votirt, in denen sich die Absicht der Regierung lich aussprach, und erst als die Kanadier dennoch die gaben verweigerten, wurden jene Absichten ins Werk gesetzt. bei wurde auch noch in der Kanadischen Bill bestimmt, daß der Gou⸗ verneur, dem man die diktatorische Gewalt übertrug, Steuern nur in

ber dieselben ver⸗

ausdrück⸗ Ab⸗

dem Maße auferlegen dürfe, wie sie bis dahin gezahlt wurden, wo⸗ gegen die vorliegende Bill das Besteuerungs⸗Recht der Könlglichen

b

maika in Handelsbeziehungen 1, vScs Kgufleute gegen die

Suspension der Verfassung dieser das Haus nun, uͤber die Jamatka⸗Be bert Peel, beantragen. sechs Monaten zum 96 7 Eie.sn 1sc se gaͤnzliche Verwerfung derselbe 8 naan ließ Sir Robert sich im Wesenelichen vieneguen⸗ die H hegt, es werde gelin atte die Hoffnung gehegt,

1 8 82 Maßnjahmen

elben. Zur vece gftnen

zu einer folchen Modistcirun bee zu bewegen, daß ein liche

olonie eingereicht hatte und der Tagesördnung gemäß, sich in den Ausschuß verwandeln sollte, erhob sich Sir Ro⸗ um das von ihm angekuͤndigte Amendement zu Es lautete dahin, baß das Haus sich erst nach Ausschuß über die Jamaglka⸗Bill konstitui⸗ on auf diesem Stadium der Bill die dieses Amen⸗ olgendermaßen

en, die Regterung 1in Bezug auf Ja⸗ artei⸗Konflift oder auch nur eine ernst⸗ iskufston hätte vermieden werdeit können; aber da meiner mehrfach ausgesorschenen Ansicht nach erst jede Alternative erschöpft

eyn müszte, bevor man zu der Aufhebung der 1590 Jahr alten Ver⸗

assung ein den Kol dig Jsccs, ve de lgfce

Anie, und da es mir nothwen⸗ rülung etwa anzuwendenden

terlande und 1 irx tigt werden könnten, bei dem langen Zeitperlauf der gegensestigen Com⸗ Im Jahre 1661, nach

der Restauration Karl's II. erhielt Fimüte zuerst eine regelmäßige to

Kommissarien, des Gouverneurs und seines Rathes, gar nicht be⸗ schräukt, eben so wenig wie ihre übrigen Befugnisse, so daß sie im Falle der Steuer⸗Verweigerung oder sonstigen Widerstandes, der ge⸗

Man scheint ganz zu vergessen, daß diese despotische Gewalt, welche man in Jamalka einzu⸗ führen gedenkt, nicht weniger als die Hälfte unserer West⸗ indischen Besitzungen, die in Süd⸗Amerika mit eingerechnet, treffen wird, wenn man nämlich die Bedeutsamfeit dieser Kolonteen in na⸗ tional⸗bkonomischer Hinsicht in Betracht zieht. Die Bevölkerung von Famaika macht die Hälfte der ganzen weißen Bevölkerung der Bri⸗ isch⸗Westindischen Kolonteen aus. Die gesammte Staats⸗Einnahme von allen diesen Kolonteen beträgt 540,000 Pfd., die Ausgabe 551,000 Pfd. jährlich; in beiden Beziehungen beträgt nach einer, wie es scheint, viel zu niedrigen Berechnung, Jamaikg'’s Antheil 300,000 Pfund. Der Werth der Einfuhr sämmtlicher Westindischen Kolonteen beläuft sich auf 5,806,000 Pfd., davon kommen auf Jamaika 3,000,000 Pfd., also mehr als die Hälfte; die Gesammt⸗Ansfuhr wird auf 9,932,000 Pfd. berechnet, wovon Jamaika 4,000,000 Pfd. ausführt.“

Sir Robert Peel ging dann zu der Berathung des spe⸗ ziellen Zustandes der Kolonie uͤber, um zu erforschen, in wie weit sich die neuesten Ereignisse aus diesem erklären ließen, und welche Wirkung dieser Zustand der vorliegenden Maßregel ver⸗ spreche; zugleich gab er eine kurze Uebersicht uͤher die Entstehung und Fortbildung der jetzigen Verfassung, um nachzuweisen, daß ihre Suspendirung eine widerrechtliche seyn wuͤrde. Er benutzte dabei die beruͤhmte Rede Burke'’s uͤber die geeignetsten Maßre⸗

pus⸗Akte suspendiren können.

im Parlamente

Reben⸗

sündh sie gegeben 1 Eine ähnliche Akte ist zwar auch in Bezug auf Kanada in der

geln zur Aussoͤhnung mit den insurgirten Nord⸗Amerikanischen Provinzen und fand unter den von Burke aufgezaͤhlten Ursa⸗ chen des Streites mit den Nord⸗Amerikanischen Kolonieen haupt⸗ sächlich drei, welche auch auf die Verhaͤltnisse Jamaika's An⸗ unter einer Bevoͤlkerung von 40,000 Weißen, 710,000 Farbigen

wendung fänden.

„Zunächst“, sagte der Redner, „haben die von der Kirche dissen⸗

tirenden Sekten, eben so wie b in den nördlichen Amerikanischen Provinzen, auch in Jamatka ein nicht unbedentendes Uebergewicht, was noch aus dem Umstande her⸗

geleitet werden muß, daß Jamaika zur Zeit Cromwell’s unter Briti⸗

sche Botmäßtigkeit gerieth. Aus diesem Uebergewicht der Dissenters ist der in der Kolonie vorherrschende Geist der Unabhäugigkeit herzulei⸗ ten. Die zweite Ursache der Auflehnung liegt darin, daß Jamaika, gleich den füdlichen Amerikanischen Staaten, Virginien und Karolina, bis jetzt ein Sklapenstaat gewesen ist. Wo aber eine große Masse

liche Botschaft der Köͤnigin, welche der Premier⸗Minister von Stlaven leben, da sind die Freien, wie das Beispfel der alten

Während der Verlesung der⸗ Nachdem Duncombe eine Petition mehrerer mit Ja⸗

Gothen und der neueren Polen zeigt, nur um so stolzer und eiferfüch⸗ tiger auf ihre Freiheit. Drittens endlich ist auch Jamaika durch den

Ovcean 3000 Meilen von dem Mutterlande entfernt; diese Entfernung aber schwächt die Macht der Regierung schon an und für sich und giebt die Veranlassung, daß Differenzen zwischen dem Mut⸗ der Kolonie, welche durch eine einfache Erklärung besei⸗ angefuͤhrten Gruͤnde nicht fuͤr haltbar, glaubte aber doch, daß die Bill durch die allgemeinen Verhaͤltnisse der weißen und

nur zu leicht

municationen zu heftiger Erbitterung führen. Verfassung. In dem ersten Lovalitäts⸗Drange der damaligen Zeit wurde zwar die legislative Gewalt zuerst einem Kollegium von zwölf Männern, welche die Krone erwähite, übertragen, aber nicht lange darauf wurde dasselbe durch das vom Polke erwählte Bersammlungs⸗ haus ersetzt, welches seit 1678 einen gfolgzetchen gegen die Angriffe Karl's II. und seiner Minister auf seine eigenen und des Vostes Freiheiten durchkämpfte. In gleichem Greiste hat diese Kolo⸗ mar⸗Perfammiung bis auf die nelteste Fet gewirkt, und es läßt sich daraus erflären, wie, ungeachtet die Mehrzahl der Pevlkerung aus Sklaven bestand und das Gebiet der Insel verhältnißmäßig nicht sehr bedeutend ist, doch die Regierung derselben des Behörden des Piut⸗ terlandes stets größere Anstrengungen verürsacht hat, als man, der isolirten Lage der Kolonteen wegen, hätte erwarten sollen, und daß man unter Anderem im J. 1774, bauptsächlich um Jamaika zu beru⸗

higen, sich veranlaßt fand, in den Eingang einer auf die Herwaltung

ur Zeit der Amerikanischen Revolution

hauptung,

allgemeinen Wunsche nachgegeben und alle Sklaven ohne Unterschied schon am 1. August v. J. völlig emanzipirt hat, wodurch sich die Pflanzer offenbar eines Theils der ihnen zugesprochenen Entschädigung für die Emancipation begeben haben. Daß neben der Großmuth auch Besorgniß dazu getrieben haben mag, kann keinen Unterschied machen. Aus allen diesen Gründen halte ich meine Ansicht, daß vorerst ver⸗

Sie darf bei unbedeutenden söhnliche Maßregeln zu treffen seyen, und demnach auch meinen An⸗

trag auf Verwerfung der vorliegenden Bill gerechtfertigt.“

Herr Labouchere, der Unter⸗Staats⸗Secretair im Kolo⸗ nial⸗Departement, sprach gegen das Amendement und aͤußerte insbesondere sein Bedauern daruͤber, daß Kolonial⸗Angelegen⸗ heiten zu Parteifragen gemacht wuͤrden, denn man gefaͤhrde dadurch die Sicherheit, die Ehre und Integrität des Landes.

„Ich will mich daher“, fuhr er fort, „auf eine bloße Darlegung der Thatsachen beschränken und dadurch nachweisen, daß allerdings die dringende Nothwendigkeit einer energischen Maßregel, die der vorige Redner zu vermissen behauptet, vorhanden ist. Der General⸗ Gouverneur von Jamaika, Sir Lionel Smith, eröffnete am 30. Ok⸗ tober v. J. die Session des Versammlungshauses mit einer Rede, in wel⸗ cher er von mehreren wichtigen, demselben vorzulegenden Maßregeln sprach; unmittelbar nachher nahm das Versammlungshaus vier Resolktionen an,

dem Gouverneur in seiner Rede erwähnte Gesetz⸗Entwürfe unmittel⸗ bare Eingriffe in die Rechte der Kolonial⸗Versammlung in sich schlös⸗ sen, weshalb es sich aller Ausübung seiner legislativen Gewalt ent⸗ halten müsse, bis der Wille der Königin kundgegeben sey, ob Jamaifa als freie Kolonie oder als eine exroberte Iunsel betrachtet werden solle. Darauf prorogirte der Gouverneur die Versammlung auf wenige Tage, berief sie später wieder zusammen, legte ihr die vom Parlamenie ange⸗ nommenen Bills nochmals nebst den ihm ertheilten Instructionen vor, und da das Versammlungshaus bei seinen vier Resolutionen beharrte, löste er dasselbe auf, nach zweimaliger vergeblicher Aufforderung, sich mit legislati⸗ ven Maßregeln zu beschaftigen. Am 18. Dez. trat ein neu gewähltes Haus zu⸗ sammen, protestirte aber auch schon in der Antworts⸗Adressean den General⸗ Gouverneur gegen die Rechtskraft der Parlaments⸗Akten, weshalb denn der Letztere genöthigt wurde, auch dieses neue Versammlungshaus auf unbestimmte Zeit zu prorogiren und dem damaligen Kolonial⸗Mi⸗ minister zu berichten, daß in dem jetzigen Zustande der Dinge auf Ja maika an der Zusammenbringung eines Hauses, welches eine Garau⸗ tie für die Sicherheit und das Interesse der Regeabevölkerung im All⸗ gemeinen darbieten könnte, verzweifelt werden müsse. Der Wider⸗ spruch des Versammlungshanses gegen die Gefängnißbill und die Bo⸗ daß durch diese Bill das Britische Parlament die Rechte der Kolontal⸗Versammlung verletzt habe, waren durchaus unerheblich, da ja die Neger⸗Emancipations⸗Akte selbst von dem Parla⸗ mente ausgegangen, die Gefängniß⸗Bill nur eine Kousequenz dersel⸗ ben war und überdies schon andere aus eben jener Akte fließende ge⸗ setzliche Maßregeln, wie namentlich die Arbeitshaus⸗Bill ebenfalls von dem Parlamente beschlossen und von der Kolonial⸗Versammlung an⸗ genommen worden. Gegen die Behauptung, daß man erst noch ein⸗ mal versöhnliche Maßregeln versuchen müsse, muß ich einwenden, daß ein solcher Versuch offenbar vergeblich seyn, und daß die Strenge später noch viel heftigeren Widerspruch finden würde, als jetzt. Endlich er⸗ heischen die vielfachen Handels⸗Juteressen Britischer Unterthanen in jener Kolonie dringend die Sicherung und Befestigung der durch die Reger⸗Emancipation geschaffenen neuen Verhältnisse.“

Ueber die Unsicherheit der jetzigen Zustände ließ sich Herr Labouchere dann noch weitläufiger aus und gab dadurch ziem⸗ lich offen zu verstehen, daß, wenn auch nicht absichtlich von ih⸗ nen herbeigefuͤhrt, diese Suspendirung der Verfassung von Ja⸗ maika den Ministern insofern ganz erwuͤnscht sey, als ihnen dadurch Gelegenheit gegeben werde, die Zukunft der freigewordenen Neger auf eine vollkommene sichere Basis zu stellen. Schließlich erklaͤrte er noch, die Minister haͤtten ihre urspruͤngliche Absicht dahin modi⸗ fizirt, daß die Suspendirung nicht 5, sondern nur 2 ⁄½ Jahre dauern solle. Nun suchte Herr Godson die beantragte Bill zu bekämpfen, und das Versammlungshaus zu vertheidigen, ohne jedoch viel Neues vorzubringen. Er legte besonde⸗ res Gewicht darauf, daß die Volksvertretung nach der bis⸗ herigen Verfassung vollkommen genuͤgend erscheinen muͤsse, denn

und 312,000 Negern zaͤhle man jetzt, oder werde doch binnen kurzem nicht weniger als 400,000 Stimmberechtigte zaͤhlen. Herr Ewart, ein Radikal⸗Reformer, billigte die ministe⸗ rielle Maßregel vollkommen und wunderte sich, daß man die jetzige Legislatur auf Jamaika eine volksthuͤmliche nennen koͤnne, da Alles, was von ihr ausgegangen, stets gegen die Gefuͤhle und Beduͤrfnisse des Volkes gerichtet gewesen sey; er hasse, sagte er, jedes System der Unterdruͤckung, moͤge es sich in Ir⸗ land oder Jamaika finden, und auf letzterer Insel sey es noch gehaͤssiger, da es nicht von den meist in England lebenden Grund⸗ eigenthuͤmern und Kaufleuten Jamaikass, sondern von ihren Mittelspersonen, von ihren Agenten ausgeuͤbt werde, aus de⸗ nen das Versammlungshaus beinahe ausschließlich bestehe. (Hoͤrt, hoͤrt!) Herr C. Buller, ebenfalls ein Ra⸗ dikaler, hielt zwar die in der Einleitung zu der Bill

schwarzen Bevoͤlkerung erheischt wuͤrde, damit die Grundsaͤtze der Emancipations⸗Maßregel gehoͤrig ausgefuͤhrt werden koͤnn⸗ ten. Er tadelte Herrn Hume und einige andere Radikale ob ihrer angekuͤndigten Absicht, sich der Bill widersetzen zu wollen; dies heiße, sagte er, eine der schlimmsten Qligarchieen, eine Aristokratie von Faktoren und Sachwaltern unterstuͤtzen, die eben so wenig einer Verantwortlichkeit unterworfen seyen, wie die vorgeschlagene Diktatur, aus Gouverneur und Rath be⸗ stehend, es seyn wuͤrde. Diese Letzteren wuͤrden zwar ohne Zweifel unumschraͤnkt regieren, und das sey schlimm genug, aber das Schlimmste waͤre besser, als Herren fuͤr ihre emanzipirten Sklaven oder umgekehrt emanzipirte Sklaven fuͤr ihre ehemaligen Herren Gesetze geben zu lassen. Herr Nann⸗ dagegen widersetzte sich der Bill und ache⸗ mancherlei 8

Sir Robert Peel wolle,

spruͤche in dem Vortrage des vorigen Redners aufzuweisen, der von dem Grundsatz ausgehe, daß eine Regierung die Interessen des Volks vertreten muͤsse, und doch die Kolonie einem Gou⸗

verneur und einem Rath uͤberantworten wolle, die mit dem

Volke gar nichts gemein hätten; es nenne derselbe das Ver⸗ sammlungshaus eine Oligarchie, vergessend, daß die Waͤhlerschast, aus welcher dies Haus hervorgehe, sich binnen wenigen Jahren auf 40,000 Personen belaufen werde. Genug, Herr Hume fand durchaus keinen hinreichenden Grund, um eine durch die Gesetze arantirte Verfassung aufzuheben. Waͤre, sagte er, die Bill im nteresse der Sklaven vorgeschlagen, warum dehne man sie dann nicht auf alle Westindischen Kolonieen aus? Er bedauerte zwar, gegen ein liberales Ministerium stimmen zu muͤssen, erklaͤrte jedoch, es sey ihm unmoͤglich, eine so ungerechte Maßregel zu unterstuͤtzen. u Gunsten der ministeriellen Maßregel nahm sodann noch Sir harles Grey, Unter⸗Staats⸗Secretair fuͤr die Kolonieen, unter Lord Glenelg, das Wort. Er verbreitete sich weitlaͤuftig uͤber das Histo⸗

““ rische der Sache und bewies aus Depeschen der verschiedenen Gene⸗ neral⸗Gouverneure den widerspenstigen Geist des Versammlungs⸗

auses, der dasselbe veranlaßt habe, die Wirkungen der Eman⸗ Har jede möͤgliche Weise zu vereiteln; diesem Triebe, meinte er, werde dasselbe auch folgen, wenn man, wie 4 nochmals versoͤhnlich auftrete, wodurch o nichts wuͤrde gewonnen werden. Um 12 ½ Uhr wurde die

g der Debatte auf den Antrag des Herrn Grote bis

Montag verschoben.

London, 4. Mai. Wie das Resultat der gestern noch nicht beendigten Debatte uͤber die Bill in Bezug auf die An⸗ gelegenheiten von Jamaika ausfallen wird, kann man kaum

mit einiger Bestimmtheit vorhersehen. Die Minister sollen zwar darauf rechnen, daß die große Mehrheit der Radikalen sie auch bei die⸗ ser Gelegenheit nicht im Stich lassen wuͤrden, indeß scheint dies immer noch zweifelhaft. Es haben allerdings gestern bereits zwei Ra⸗ dikale, die Herren Ewart und C. Buller, zu Gunsten der mi⸗ nisteriellen Maßregel gesprochen, und nur Einer, Herr Hume, dagegen; indeß von dem einen der Ersteren war die Unter⸗ stuͤtzung der Bill zu erwarten, da er, als Secretair des Gra⸗ fen Durham in Kanada, an der Ausfuͤhrung einer aͤhnlichen Maßregel, einer diktatorischen Verwaltung nach Suspendirung der Constitution, Theil genommen hat und daher geneigt seyn mußte, mit Hinsicht auf die widersetzliche Legislatur von Jamaika Glei⸗ ches zu billigen. Herr Ewart seinerseits gehoͤrt zu den gemaͤ⸗ higteren Radikalen. Aus dem Benehmen dieser Beiden ist da⸗ her auf das der Anderen, namentlich der Herren Grote, Leader, Warburton, Wakley und Aehnlichgesinnter, noch kein sicherer Schluß zu ziehen. Eher koͤnnte man glauben, daß diese dem Beispiel des Herrn Hume folgen wuͤrden, wenn man nicht an⸗ nehmen darf, daß es den Radikalen doch nicht rechter Ernst ist mit ihrer Drohung das Ministerium seinem Schicksal zu uͤber⸗ lassen, auf die Gefahr hin, den Tories den Weg zum Staats⸗ ruder zu bahnen, und daß sie sich vielleicht damit begnuͤgen, nur Einen und den Anderen aus ihrer Mitte gegen die Minister zu detaschiren, um diesen einigen Schrecken einzufloͤßen und sie zu groͤßerer Reform⸗Energie anzu⸗ treiben. Dies moͤchte auch aus der Art und Weise, wie das zu Ehren Herrn Hume'’s gegebene Diner abgelaufen ist, welches doch eine Demonstration gegen das Ministerium seyn sollte, fast zu entnehmen seyn, da Herr Hume selbst sich bei die⸗ sem Festmahl keinesweges so feindselig aussprach, als man er⸗ wartet hatte, indem er von seiner Seite keine offene Opposition, sondern nur ein passives Verhalten gegen die jetzige Verwal⸗ tung ankuͤndigte. Noch mehr aber wurde die beabsichtigte De⸗ monstration dadurch geschwaͤcht, daß O'Connell dabei als Haupt⸗ redner auftrat und zwar auch uͤber die Nothwendigkeit weite⸗ rer Parlaments⸗Reformen sprach, aber doch das Ministerium eher in Schutz nahm und seine Unthaͤtigkeit durch die Umstaͤnde, durch die Opposition der Tories, entschuldigte, als daß er es angegriffen haͤtte, immer von dem Grundsatz ausgehend, daß es im liberalen Interesse, besonders aber im Interesse Irlands, doch rathsamer sey, die Verwaltung der Whigs aufrecht zu er⸗ halten, als die Tories ans Ruder kommen zu lassen.

Heute melden die hiesigen Blätter die Ankunft des Groß⸗ fuͤrsten Thronfolgers von Rußland in London. Hoheit langte auf dem Paketboot „Cerberus“ zu Deptford, wo der Ober⸗ Capitain Sherrisf, schafter, Herrn den Großfuͤrsten empfingen.

an und landete ber⸗Intendant des Proviant⸗Amtes, begleitet von dem Niederlaͤndischen Both⸗ edel, und einer großen Anzahl von Offizieren, 1— Sobald Se. Kaiferliche Hoheit den Fuß auf Britischen Boden gesetzt hatte, wurde eine Koͤnig⸗ liche Salve abgefeuert. Die Gesellschaft begab sich dann in die Wohnung des Capitain Sherriff, wo ein Fruͤhstuͤck eingenom⸗ men wurde. Hierauf setzte der Großfuͤrst in Begleitung des Prinzen Wilhelm Heinrich der Niederlande, des Grafen Orloff und des Russischen General⸗Konsuls in einer Koͤnigl. Equipage die Reise nach London fort.

Die neuen Pairs⸗Creirungen werden nun in der Hof⸗ amtlich angezeigt. Lord Talbot de Malahide, der bereits Irlaͤndischer Repraͤsentativ⸗Pair war, ist zum Baron Furnival von Malahide, Sir John Stanley zum Baron Stanley, Herr H. Villiers Stuart zum Baron Stuart de Do⸗ cies, Herr Chandos Leigh zum Baron Leigh, Herr Peilby Thompson zum Baron Wenlock, Herr Charles Brownlow zum Baron Lurgan, Herr Ridley Colborne zum Baron Colborne und Herr Arthur French zum Baron de Freyne erhoben wor⸗ den. Der Globe bemerkt in Bezug hierauf: „Als das Mi⸗ nisterium den Entschluß faßte, uͤber seine Irlaͤndische Politik ein Vertrauens⸗Votum von dem Unterhause zu verlangen, da beschloß es zugleich, wie wir hoͤren, die Freunde der liberalen Regierung und namentlich derjenigen Grundseatze, welche die exekutive Gewalt in Irland geleitet haben, durch eine neue

airs⸗Ernennung zu perstaͤrken.’“ Der Sun sagt hier⸗ ber: „Wir hoffen, diese Ernennungen sind nur die Vor⸗ boten von etwas Besserem. Haͤtten die Minister vor zwei drei Jahren eben so gehandelt, so wuͤrde das Ober⸗ 2 8 nicht durch die Verwerfung so vieler trefflicher Maß⸗ 88 S das Mißfallen des Landes erregt haben. Das 12s ½ sagt: Aus Boͤsem entsteht Gutes, und Lord Roden 2 2 4 en Dank fuͤr die gegenwärtige Pairs⸗ Creirung 8 246 Foth Fesesgahi viele tuͤchtige und redliche Leute, die nünr 75 Pefn⸗ airs zu werden, aber bei dem jezigen Zu⸗ ande der Session woͤre 6n unklug gewesen, das Land zu beun⸗ ruhigen. Nach und nach immer mehr Pairs.“ n

In Dublin ist am lI. Mai der Befehl vom Kriegs⸗Mini⸗ ster eingegangen, daß das 79ste Schottische Regiment sich sofort . ten do— einschiffen und von da nach den Manufaktu Distrikten warschiren sofl, wo man, wegen der Umtriebe der

aftisten, Unruhen hefuürchtet. Die Einschiffung hat theils an

21 der Abend, theils am folgenden Morgen stattgefunden.

in Cork stehende erste Dragoner⸗ egiment ist nach

8.

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er zu scharfsinnig sey,

vilegien zu sichern,

dieses Theaters und die Kuͤnstler einer uns so

545 Liverpool beordert worden, und noch andere Regimenter sollen dieselbe Bestimmung erhalten. Ein Regiment soll nach Vir⸗ mingham marschiren. er in England bestehende Verein gegen die Sklaverei hat in einer Versammlung am 26. April den Beschluß gefaßt, daß eine temporaire Aufhebung der Verfassung von Jamaika nothwendig sey, um gute und wirksame Gesetze fuͤr die Ver⸗ waltung dieser Insel zu erhalten und namentlich, um den emanzipirten Negern den vollen Genuß ihrer Rechte und Pri⸗ die ihnen als Britischen Unterthanen zu kommen. Obgleich von mehreren Seiten versichert wird,

Biddle sich nur seines Gesundheits⸗Zustandes 3841½ 8 Direction der Bank der Vereinigten Staaten zuruͤckgezogen habe, so haͤlt es die Times doch fuͤr wahrscheinlich, daß die ungewissen Aussichten der Bank ihn dazu bewogen haͤtten, da

4 um nicht einzusehen, daß dem Amerika⸗ näe.s Bankwesen eine neue und unvermeidliche Krisis be⸗ vorstehe.

18 MNiederlande.

. E11“ hHHASi ssu5 1 Amsterdam, 5. Mai.

,8 eutschland. Mauͤnchen, 5. Mai. (A. Z.) Diesen Morgen im Alter von 70 Jahren der Oberst Freiherr 18

leben dieses verdienten und geachteten Militairs gehört, daß er

diesem die Nachricht von dem Beitritt Bayerns zur Coalition zu uͤberbringen, eine Mission, die bei den damaligen Conjunc⸗ turen nicht die angenehmste war. *

„Hannover, 7. Mai. Einer der beliebtesten Novellen⸗ dichter Deutschlands, Dr. Wilhelm Blumenhagen, ist hier ge⸗ stern an den Folgen eines Schlagflusses in dem Alter von 88 Jahren mit Tode abgegangen. 2

8 Stuttgart, 5. Mai. Gestern Abend ist Se. S5ge 2 von Oranien zum Besuche bei der Köͤ⸗ n amilie hier eingetroffen un d dnigl. idenz⸗ schlosse abgestiegen. getr off d in vr 9 2

2

Stuttgart, 4. Mai. (Wuͤrt. Bl.) Der Artikel 54 des

Gestern Abend beehrten unser Polizei⸗Straf⸗Gesetzbuchs lautet: „Wer durch rohe Mißhand⸗

Koͤnig und die Prinzessin Albrecht von Preußen das Deutsche lung von Thieren Aergerniß giebt, ist mit Verweis, Geldbuße

Theater, wo Marschner's Oper

ben wurde. Das Handelsblad bemerkt: Das Publikum

ten Nation verdienten eine solche Auszeichnung, deren sie sich auch in jeder Beziehung wuͤrdig gezeigt haben.“

Heute fruͤh ist zuerst Ihre

Käͤnigl. Hoheit die Prinzessin

Haag zuruͤckgekehrt, bei wel⸗

cher Gelegenheit Hoͤchstdieselben die in der Naͤhe von Haarlem ge⸗ legene Ruine von Brederode besuchen wird. Um 12 Uhr Mittags h vr. 2. Koͤnig nach der Hollaͤndischen Blaͤttern zufolge, erwartet man den sehr dankbar seyn. Großfuͤrsten Thronfolger von Ruß h. 2

Residenz zuruͤck.

naͤchsten Woche von seiner Reise nach England im H

wo sich Hoͤchstderselbe jedoch nur kurze Zeit aufhalten

sich alsdann nach Deutschland zu begeben. Belgien.

Bruͤssel, 5 Mai. Die Regierung hat den Kammern einen Gesetz⸗ Entwurf wegen Herabsetzung des Eingangszolles auf Franzoͤsische Steinkohlen vorgelegt. Es geschieht dies zur Phren n des Nezivroeitats⸗Brundsates, indem auch Frank⸗ reich vor kurzem den Eingangszoll auf Belgische Steinkohlen in aͤhnlicher Weise herabgesetzt A. Besch 9

aag zuruͤck, wird, um

181 m m. 2⸗

Belgische Blaͤtter machen bemerklich, daß unter den verdientesten Offizieren der Hollaͤndischen Armee viele geborne Belgier sich befaͤnden. Bei der letzten großen Truppen⸗Muste⸗ rung in Eyndhoven war der Commandeur einer der beiden Divisionen (General van Geen) ein Belgier; eben so wurden die beiden Kavallerie⸗Brigaden von Beigiern, den Generalen de Posson und Demonceau, befehligt. Zwei Grenadier⸗Regi⸗

menter jener Divisionen werden von Belgischen Obersten (Ser⸗ raris und Matton) gefuͤhrt; eben so hatte die Artillerie einen

Kavallerie

Belgischen Obersten und von den sechs im Lager anwesenden „Regimentern werden nicht weniger als fuͤnf von

Belgischen Obersten oder Oberst⸗Lieutenants befehligt. Nimmt

man dazu, daß sich unter den vier Adjutanten des Prinzen von

sucht.

es dem Belgischen National⸗

Oranien drei Belgier befinden, so leuchtet von selbst ein, warum Heere an guten Offizieren fehlt und warum dieses seine Luͤcken durch Franzosen zu ergaͤnzen

Der gegenwaͤrtig hier anwesende diesseitige Gesandte in Paris, Graf Lehon, hat mit unserm Minister des Auswaͤrtigen haͤufige Konferenzen, die sich auf die Regulirungen des Frie⸗

dens⸗Traktates beziehen sollen.

Se Kaiserliche

v 1

nalshut zu empfangen.

Die beiden hiesigen Gelehrten, Herr von Reiffenber g und Herr Quetelet, haben von der Koͤnigin v erhalten. .. 1X“ s heißt, daß sich der Bischof von Luͤtti Bommel, naͤchstens nach Rom begeben werde, 8

Der Gerichtshof erster Instan seinen Ausspruch in der Tilffer ngelegenheit gethan und die Gemeinde mit ihren Anspruͤchen gegen die fhen nnd

abgewiesen.

V I

gesetzte Periode von drei

V

unterm 18ten d. an Se.

In Verviers ist eine Bittschrift in Umlauf, worin die

Regierung ersucht wird, die Eisenbahn bis

g ersuch ur Preußischen

Graͤnze endlich in Ausfuͤhrung zu bringen. Rree v Hrc IIII S. Schweden und Nor wegen.

Christiania, 27. April. (H. K.) Das Storthing hatte Majestaͤt den Koͤnig eine Adresse er⸗ lassen, um, nachdem die im Monaten fast abgelaufen war, eine

Prolongation der Session zu erlangen, auf den Grund, daß die

meisten der ihm obliegenden wichtigen Angelegenheiten bis dahin Das Storthing wuͤnschte, so

noch unerledigt seyn wuͤrden.

viele Zeit auf die Fortsetzung dieser Arbeiten verwenden zu koͤn⸗

nen als nothwendig sey, um sie nach einem bestimmten Plan zu bearbeiten. Als Prolongations⸗Termin war Ende Juni an⸗ gegeben, obgleich die Vermuthung ausgesprochen war, daß die bedeutenderen Angelegenheiten nicht vor Ende Juli erledigt seyn wuͤr⸗ den. Hierauf erfolgte unter dem 23sten d. eine Koͤnigl. Resolution, wo⸗ durch die Session bis zum Ende Juni prolongirt wurde, um, wie es in dem Reskript heißt, das Vertrauen zu Hefestigen, welches zwischen der Regierung und den Repraͤsentanten der Nation obwaltet, zu befestigen und das Wohl des Volkes gemeinschaftlich zu foöͤr⸗ dern. Sollten jedoch, heißt es weiter, unvorhergesehene Umstaͤnde eine weitere Prolongation um einen Monat erheischen, so er⸗ warten Wir den unterthaͤnigsten Antrag des Storthings, dessen An⸗ sicht Wir vollkommen theilen, daß es nothwendig sey, die ihm von Uns vorgelegten Gesetze ruhig und reiflich zu pruͤfen und der Diskussion diejenige Vollstaͤndigkeit zu gestatten, welche die Nation von ihren Re⸗ praͤsentanten erwartet. Nehmen Wir alle mit ewissenhafter Sorgfalt die Bestimmungen des Grundgesetzes wahe und vereinigen Wir hinfuͤhro unsere Gedanken und Handlungen, um alle fuͤr uns moͤgliche Verbesserungen zu bewirken. Das Gluͤckh und die Ruhe des Volks muͤüssen das Ziel unserer Bestrebungen seyn, und nur durch Achtung vor den gesetzlichen Rechten der vPah⸗ ler Fen wir die Zufriedenheit und Ruhe bewahren koͤnnen, die Ihren und Meinen Ruhm ausmmacht und 8— jetzigen

Selbststaͤndigkeit Kraft und Dauer verleiht. In der vor⸗

gestrigen Sißung wurde diese Resoluton negetheil und hier⸗

auf das drecjaͤhrige Budget vom 1. Juli 1 bis 30. Juni

1842 einschließlich bewilligt.

§. 80 der Verfassungs⸗Urkunde fest⸗

„das Schloß am Aetna“ gege⸗

sehr befreunde⸗

land schon zu Anfang der wirksamer, wenn die Geistlichen,

Herr van um den Kardi⸗ sind Rundschreiben an die hiesigen Agenten der Bischoͤfe ergan⸗ welche uͤber hundert Miglien von Rom in Luͤttich hat gestern entfernt residiren, zu der Heiligsprechung im naͤchsten Monat

V

bis zu funszehn Gulden oder Arrest bis zu acht Tagen zu be⸗ strafen.“* Die Kommission der . . der waͤnscht, daß in Absicht auf die Ruͤckfälle besondere Bestimmun gen gegeben wuͤrden. Sie beantragt deswegen folgenden Zu sat: „Bei Ruͤckfaͤllen kann auf eine Geldbuße dis zu 25 Fl. oder Arreststrafe bis zu 14 Tagen aufgestiegen werden.“ Kayser wuͤnscht ein hoͤheres Strafmaximum, Stahl weniger allgemeine Bestimmungen. v. Mosthaf vermißt in dem Artikel alle und jede Merkmale, in deren Ermangelung Alles auf die Willkuͤr des Beaunten ankomme.

Lieber gar kein Gesetz hieruͤber. Es waͤre hen, welche doch im Hintergrunde der eingelaufenen vielen Petitionen gegen Thierquaͤlerei stehen

in den Schulen gegen die Grausamkeit gegen die Thiere wir⸗ ken wuͤrden. Keller wuͤnscht besondere gen Toͤdtung fremder Hausthiere. unveraͤndert angenommen werde.

Hiller will, daß der Artike Ibler vertheidigt denselbe

stenwaͤrther. Zu den interessantesten Momenten aus dem Kriegs⸗

1813 als Courier nach Dresden an Napoleon gesandt ward, um

Dafuͤr werden die Landleute nicht

trafbestimmungen ge⸗

leichfalls. Die Bestrafung solcher Rohheiten entspreche dem

inne des Landvolkes gleichfalls. Ruͤmelin von Weinsberg ist gleicher Ansicht. Uebrigens glaubt er, daß nach Umstäaͤnden auch eine nicht oͤffentlich begangene Mißhandlung unter den Artikel falle. Ober⸗Tribunalrath v. Prieser bejaht. Guthrod stimmt dem Artikel auch bei, will aber, daß uͤber die Mißhandlung der Thiere durch Kinder, Ausnehmen von Vogelnestern ꝛc. noch besondere Bestimmungen egeben werden. Gehringer bemerkt gegen von Mosthaf, daß Diejenigen, welche die Thiere am Meisten miß⸗ handeln, die Kirche nicht besuchen. Im Uebrigen ist er ganz fuͤr den Artikel. Knapp gleichfalls; doch haͤlt er den Kommis⸗ sionsantrag fuͤr zu mild. v. Zwergern empfiehlt auch Vorsicht bei der Abfassung, indem es Faͤlle gebe, z. B. bei dem Abrich⸗ ten von Pferden, Er will geringere Strafbestimmungen; ersten Fall Geldbuße bis zu 5 fl. oder Arrest bis zu 4 Tagen, fuͤr den zweiten Fall Verdoppelung, fuͤr die folgenden Fälle aber die allgemeinen Strafbestimmungen uͤber den Ruͤckfall. Praͤlat v. Flatt wuͤnscht, daß die Thierquaͤlereien der Aerzte und Naturforscher moͤglichst beschraͤnkt werden. Frhr. v. Horn⸗ stein hat Bedenklichkeiten gegen gesetzliche Bestimmungen uͤber den Gegenstand. Wollte den Ortsvorstehern die Strasgewalt eingeraͤumt werden, so koͤnnte es wohl dahin kommen, daß die Thierquaͤler frei ausgingen, und die Unschuldigen bestraft wuͤr⸗ den. Nach einigen weiteren Eroͤrterungen resumit der Präaͤsident, und es ist als beschlossen angenommen, daß gesetzliche Bestim⸗ mungen uͤber dieses Vergehen gegeben werden sollen. tikel wurde durch Zuruf angenommen, und der Kommissionsan

er beantragt fuͤr den

It alien. Rom, 27. April. (A. Z.) Von der Segreteria del Concilio

gen, ihre Praͤlaten,

V einzuladen. Mehrere Kardinaͤle haben bereits ihr Kommen an⸗

wo eine Strafe nicht Platz greifen koͤnne.

Der Ar⸗ trag hinsichtlich der Ruͤckfaͤlle mit 38 gegen 36 Stimmen genehmigt

melden lassen. Ueberhaupt beschaͤftigt dieser feierliche Akt der

Kirche die Gemuͤther mehr als man im Ausland sich vorstellt. Der Tag der Feier ist noch nicht bestimmt; man erwartet die Paͤpstliche Bulle daruͤber naͤchstens bekannt gemacht zu sehen religibse Vorbereitungen publizirt, welche

den Glaͤubigen die Wichtigkeit der Handlung darzuthun.

urch den Kardinal⸗Vikar des Papstes wurden vorerst einige darauf berechnet sind,

Se. Köͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Bayern, welcher

gestern schon hier erwartet wurde, wird nach den neuesten Nach⸗ richten erst in den ersten Tagen der naͤchsten Woche eintreffen und, wie man sagt, sich laͤngere Zeit hier aufhalten.

Graf Luchest Palli, Fuͤrst von Campo Franco, der sich einige Tage hier aufgehalten, hat Vorbereitungen zu dem Empfang seiner Gemahlin, der Herzogin von Verry, getroffen, welche er spaͤter hierher begleiten wird. A“

8 2 111“

EmIsnn ö Spanie,. ves Hli 290

EqTqq111 Areb Spanische Graͤnze. Einer Privat⸗Mittheilung (in der Bresl. Zeitung) zufolge, haben die Mitglieder der ehemali⸗ gen Camarilla des Don Carlos von Frankreich aus die nachste⸗ hende Proclamation zu verbreiten gesucht:

„An die Freiwilligen Karl's V. und das Volk der Bas⸗ ken und Navarresen!“ 1

„Der dem Fluche verfallene und gottlose Maroto hat sein ruch⸗ loses Werk vollbracht. Nachdem er die Karlistische Armee den Christi⸗ nos verkauft, so wie das Volk und ’hre ebrwürdigen Fueros verrä⸗ therisch preisgegeben hat, hat er nun auch euren kugendhaften Kö⸗ nig den Engländern verkauft und sich erboten, i—bn zu San Sehasttan in ihre Hände zu liefern. Ein gluücklicher Zufall enthüllte den ver⸗ abscheuungswürdigen Plan des ehrlosen Maroto, indem man so eben die Korrespondenz des Verrätbers in Frankreich wasg, und darin mit Eutfetzen Beweise von dem bochverraͤtherischen Schacher gefunden hat, welchen Maroto mit seinem Vaterlande, seinem Könige und der grausamen Anordnung ECabrerg und Balmaseda zu er⸗ schießen, getrieben hat. Ein Franzose, welcher die Tapferkeit und den

uhm eurer Armee bewundert, giebt euch diese Rachricht.“

Die in dieser Proclamation enthaltenen Beschuldigungen

werden jedoch saͤmmtlich fuͤr falsch erklaͤrt; namentlich soll es durchaus ungegrändet seyn, daß irgend eine Korrespondenz Ma⸗ roto aufgefunden worden. 8

Türkei. 8.

Hassv, 24. April. (Schles. Zeit.) Unsere Se 8 1. *. Gr. beinahe der e 2

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