Ehhiltern und antifoberalistischen Peruanern unter Bulnes und Eine Position nach der anderen V wurde erstuͤrmt und um 4 Uhr war der Sieg erfochten; die
Gamarra angegriffen wurde.
Kavallerie kam erst in's Gefecht, als die Peru⸗Boli⸗ und richtete ein großes
ruz selbst entkam mit etwa 100 Mann und wurde am folgenden bge in Bogleitung 8 25 Offizieren gesehen, eifrig verfolgt von den Ehlltern, 1-. sicher hofften, seiner habhaft zu werden. Die Zahl 32 s 3 und Verwundeten soll auf beiden Seiten sehr nar.’ n; der General Bulnes verlor zwei seiner Adjutanten. 5 a nennt in seinem sehr promphaft abgefaßten Schlacht ericht den Sieg vollkommen und erklärt, daß man ihn der unver⸗ gleichlichen Tapferkeit des ruhmvollen Chilischen Heeres ver⸗ danke. In dem Berichte eines anderen Offiziers wird behaup⸗ tet, daß alle Generale des Peru⸗Bolivianischen Heeres getoͤdtet oder verwundet seyen, und daß niemals in Amerika ein voll⸗ 8 staͤndigerer Sieg erfochten worden. 1 8 1.“ 65*
1 s dem Haag, 15. Mai. Der Koͤnigl. Preußische Ge⸗ dene ns 2 Hofe, Graf von Lottum, ist von hier nach Frankfurt a. M. abgereist.
Belgien.
Bruͤssel, 15. Mai. In der Sitzung vom 13. d. M. war in der Repraͤsentanten⸗Kammer die zweite Abstim⸗ mung uͤber das Gesetz, das sich auf die abgetretenen Theile der Provinzen Limburg und Luxemburg bezieht, an der Tages⸗ ordnung. Der Minister der oͤffentlichen Arbeiten sagte: „Meine Herren, in Ihrer Sitzung vom Freitage haben Sie durch mehrere Amendements den Entwurf der Central⸗Section vervollstaͤndigt: Seitdem sind an mich viele Reclamationen ein⸗ gelaufen; ich selbst habe den Entwurf durchgesehen und glaube, daß er in vielen Beziehungen mangelhaft und unvollstaͤndig ist. Die Amendements, welche ich vorzuschlagen habe, sind ziemlich zahl⸗ reich, und ich halte es fuͤr unerlaͤßlich, daß der Entwurf der Central⸗Section zuruͤckgesendet werde, um die Eroͤrterung abzu⸗ kuͤrzen.“” Der Vorschlag des Ministers wurde angenommen. Hierauf kam der auf den Schelde⸗Zoll bezuͤgliche Gesetz⸗Ent⸗ wurf an die Reihe. Der Finanz⸗Minister erklaͤrte zuerst, er trete den Aenderungen in Bezug auf die Zusatz⸗Centimen bei. Was die Ausschließung der Hollaͤndischen Schiffe anbetreffe, so wuͤrde er den Schluß der allgemeinen Eroͤrterung abwarten, um sich gegen die Lentral⸗Section auszusprechen. Herr de Nef glaubte, eine Maßregel vertheidigen zu muͤssen, die bezwecke, die Schelde⸗ Schifffahrt von Hindernissen zu befreien. Indem man aus dem Gesetz⸗Entwurfe die auf die Hollaͤndischen Schiffe bezuͤg⸗ liche Ausnahme ausmerze, vermeide man nicht nur unange⸗ nehme Verwickelungen, sondern man thue auch den ersten Schritt zur Versoͤhnung zwischen zwei Nationen, deren Nachbarschaft mannigfache Beziehungen herbeifuͤhre, dadurch wuͤrde man zu⸗ gleich zur Milderung der strengen Maßregeln, zu welchen sich die Hollaͤndische Regierung gegen den Belgischen Handel veran⸗ laßt glaube, beitragen. Indeß koͤnne er die definitive Bela⸗ stung der Zoͤlle mit den Zusatz⸗Centimen nicht billigen, obgleich er derselben als provisorische Bestimmung seinen Beifall schenke. Die Zoͤlle haͤtten schon einen so hohen Betrag erreicht, daß man durch neue Erhoͤhungen sich der Gefahr aussetze, schwere Uebel⸗ staͤnde herbeizufuͤhren. Wolle man die Transito⸗Zoͤlle erhoͤhen, so sey wieder zu befuͤrchten, daß man die Frucht der Maßregel verlieren werde, mit welcher man jetzt umgehe. Er fordere da⸗ her den Minister auf, fuͤr die naͤchste Session auf Vorschlaͤge zu denken, wie die Zusatz⸗Centimen auch durch andere Auflagen aufgebracht werden koͤnnten. Herr Donny meinte, die Hol⸗ laͤndischen Schiffe wuͤrden das Monopol auf der Schelde erhal⸗ ten; das einzige Mittel, die Belgische Schifffahrt zu unterstuͤtzen, bestehe darin, daß man bloß den Belgischen Schiffen den Zoll zuruͤckzahle. Der Redner schloß mit folgenden Worten: „Die Schelde ist nicht der einzige mit einem Zoll be⸗ lastete Fluß; die Elbe ist es ebenfalls und jetzt bietet England fuͤr die Abkaufung des Elb⸗Zolls dem Koͤnig von Han⸗ nover eine Summe von 12 Millionen. Dasselbe wird England fuͤr die Abkaufung des Schelde⸗Zolls thun und dem Koͤnig von Holland eine Summe antragen. Frankreich wird diesem Bei⸗ spiel folgen muͤssen und ebenso alle anderen Maͤchte, wenn wir klug sind und nur den Belgischen Schiffen den Zoll wiederbe⸗ zahlen. Herr Elvy von Burdinnes hob hervor, daß die verlangte Summe ungenuͤgend sey, und daß, wenn man wirk⸗ lich die Ausgaben decken wolle, mindestens fuͤnf Zusatz⸗Centimen votirt werden muͤßten. (Die Berathung ward am naͤchsten Tage fortgesetzt, aber auch dann noch nicht beendigt.)
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 14. Mai. Der diesseitige Gesandte beim Russischen Hofe, Freiherr Palmstjerna, und der Franzoͤsische Gesandte beim hiesigen Hofe, Graf Mornay, sind von hier nach Christiania abgereist.
Nachrichten aus Christiania zufolge, hat das Storthing en Regierungs⸗Antrag, das suspensive Veto des Koͤnigs in ein bsolutes zu versammeln, neuerdings abgelehnt.
— Auf dem Koͤnigl. Theater ist vor einigen Tagen zum ersten⸗
male Meyerbeer's Robert der Teufel unter dem Titer „Robert
von der Normandie“ mit großem Beifall aufgefuͤhrt worden.
Die Koͤnigin, so wie der Kronprinz und die Kronprinzessin wa⸗
ren bei dieser Vorstellung zugegen.
Deutschland.
Muͤnchen, 14. Mai. (M. p. Z.) Se. Majestaͤt der Koͤnig werden waͤhrend der am 26sten d. M. stattfindenden Heilig⸗ sprechung noch in Rom verweilen, am 5. Juni aber in Ihrer Haupt⸗ und Residenzstadt wieder eintreffen. Die feierliche Frohn⸗ leichnams⸗Procession ist nach Allerhoͤchster Anordnung auf die Oktave, Donnerstag den 6. Juni, verlegt worden, da Se. Maj. derselben beiwohnen wollen.
Wie seit gestern festgesetzt ist, wird der Herzog Max von Leuchtenberg Muͤnchen am 22sten Abends verlassen, waͤhrend die Abreise der Herzogin von Braganza, die am 23sten erfolgen sollte, auf kurze Zeit verschoben ist.
Stuttgart, 14. Mai. Heute hat die Kammer der Abge⸗ ordneten (den Stuttgarter Blaͤttern zufolge) die Ve⸗ rathung des Polizei⸗Strafgesetzes beendigt und wird morgen die des Budgets beginnen, und zwar, der gewoͤhnlichen Ord⸗ nung nach, mit der Civilliste. Auch die Kammer der Standes⸗ herren ist fortgesetzt thaͤtig, doch hat sie das Polizei⸗Strafgesetz noch nicht beendigt.
„„Karlsruhe, 14. Mai. (Schw. M.) Seit einiger Zeit bestehen unter den verschiedenen Waffen⸗Gattungen der hiesigen
Cghilische vianer schon auf der Flucht waren Blutbad unter ihnen an. Santa⸗C
582
Besatzung Uneinigkeiten, wodurch Reibungen und gestern Abend Schläͤgereien an verschisenen Orten entstanden sind. Es sollen einige Verwundungen sittgefunden haben. Heute Abend wird der Seenns schon im 8§ Uhr stattfinden und strenge Auf⸗ icht gehandhabt werden.
G Lermnasen 17. Mai. (Großherzl. Hess. 52 der Sitzung der zweiten Kammer der Stände vom 15ten d. M. sprach der zweite Praͤsisent Schenck einige Worte zur Erinne⸗ rung an den dahingeschedenen ersten Praͤsidenten der Kammer, Geheimen Staatsrath Ligenbrodt, in denen er besonders die unermuͤdliche Thaͤtigkei des Verstorbenen fuͤr die Gruͤndung und Ausbildung der Landes⸗Verfassung hervorhob. In der Sitzung vom 16. d. M. wurden von der Kammer zu den dem Großherzoge vorzuschlagenden Kandidaten fuͤr die Stelle des ersten Peaͤsidenten der Kammer gewaͤhlt: Geheimerath Schenck mit 42 Stimmen, Lüudwig mit 27 Stimmen, Knorr mit 24 Stimmen.
Hechingen, 11. Mai. (Schw. M.) Zur Beschleunigung des Geschaͤftsganges and um jeden Kostenaufwand moͤglichst zu beseitigen, ist die Versammlung der Landes⸗Revpraͤsentation auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Es hat nun dieselbe zur Vorbearbeitung der von der Regierung ihr mitzutheilenden Propositionen eine Dmmission ernannt und einen temporairen Ausschuß aus den K'mmissions⸗Mitgliedern gewaͤhlt.
— — Frankfurt, 17. Mai. Die juͤngste republikanische Meuterei in Paris iberraschte, weil sie unerwartet kam. Sie mußte aber uͤberall änen um so tiefern Abscheu erregen, weil eine darniederliegende Partei noch einmal alle ihre Lebensgeister zusammenraffte, und n den sonntaͤgigen Frieden einer großen Haupt⸗ stadt hereinbrach. Das blutige Spiel wurde am Montag frei⸗ lich fortgesetzt, was aber nicht beweist, daß die republikanische Emeute bei der Bevölkerung von Paris Unterstuͤtzung gefunden
aͤtte. Im Gegenthel hat die Haltung der Buͤrger und der
ational⸗Garde von Paris bewiesen, daß sie von einem anar⸗ chischen Zustand nichts wissen wollen. Eben so hat der Juli⸗ Thron in diesen Tager der Gefahr seine festen Stuͤtzen wieder in der Pairs⸗Kammer und den Repraͤsentanten der Nation er⸗ kannt; beide Staatsgewalten beeilten sich auf ergreifende Weise, dem Koͤnige ihre loyale’n Gesinnungen auszudruͤcken. Wer also sagen wollte, das Fraggoͤsische Volk wolle den Umsturz des Juli⸗ Throns, der wuͤrde eine offenbare Unwahrheit aussprechen. Die hhe Partei wird in Frankreich ihre Rolle ausgespielt haben.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Erbprinz von Oranien ist gestern gegen Abend, in Begleitung eines Adjutanten, aus Stuttgart hier angekommen. Der junge Fuͤrst setzte bereits heute am fruͤ⸗ hen Morgen die Reise nach dem Haag fort, um in dem Kreise seiner hohen Verwandten die Pfingstfeiertage zu verbringen.
Fuͤr des Kronprinzen von Preußen Koͤnigl. Hoheit sind hier in dem Gasthaus zum „Roͤmischen Kaiser“ Zimmer in Bereitschaft gestellt worden. Seit mehreren Jahren hatten wir nicht das Vergnuͤgen, den hohen Gast in unserer Stadt zu sehen. 8 Der Koͤnigl. Preußische General⸗Lieutenant und Gouver⸗ neur von Luxemburg, Prinz Friedrich von Hessen, wird noch einige Tage hier verweilen, bevor er nach Luxemburg wei⸗ ter reist.
Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Staats⸗Minister, Baron Falck, welcher seine Ruͤckreise von Wien nach dem Haag nur langsam fortsetzt, ist vor einigen Tagen hier angekommen.
Wie es scheint, wird der regierende Landgraf Philipp von Hessen⸗-Homburg erst nach den bevorstehenden Feiertagen von Graͤz und Wien in Homburg eintreffen. — Am 22sten d. M. tritt die verwittwete Frau Landgraͤfin von Hessen⸗Homburg ihr 70stes Lebensjahr an und erfreulicherweise in wiederhergestellten Gesundheits⸗Verhaͤltnissen.
In den letztern Tagen hatten natuͤrlich die Pariser Ereig⸗ nisse einen wesentlichen Einfluß auf die hiesige Boͤrse geuͤbt. Namentlich war aber gestern der Muth der Spekulanten sehr gesunken, da sehr beunruhigende (aͤber gluͤcklicherweise falsche) Geruͤchte sich verbreitet hatten. Nachdem aber in der Mittags⸗ stunde die vollkommen zufriedenstellende telegraphische Depesche aus Paris vom 15ten bekannt wurde, belebte sich die Kauflust wieder etwas. Heute erwachte das volle Vertrauen wieder. Die Kauflust war in allen Fonds sehr stark und alle Effekten haben sich auch von ihrem Ruͤckfall gaͤnzlich vied erholt.
Spanien.
8 E““ “
Madrid, 2. Mai. (A. Z.) Vor igen Tagen (in Nr. 136 der St. Z.) gedachten wir des nunmehr vollendeten, im Prado aufgestellten Denkmals, zum Andenken an die vor 31 Jahren als Schlachtopfer Franzoͤsischer Barbarei gefallenen Bewohner Madrids. Es befindet sich dasselbe neben der Allee des Prado, dort wo der Weg zu dem Haupteingange des Re⸗ tiro hinauffuͤhrt, auf dem sogenannten Campo de la Lealtad, derselben Stelle, wo die Franzosen am Abend des 2. Mai 1808 an 200 wehrlose Personen beiderlei Geschlechts niederschossen und verscharrten. Dieses Denkmal, dessen Errichtung seit 1814 beschlossen war, wurde erst am 25sten v. M. vollendet. Es besteht aus einem viereckigen Sarkophage von rothem Granit, der auf einer breiten steinernen Grundlage ruht, an deren Mitte eine stei⸗ nerne Treppe zu jenem hinauffuͤhrt. Unter dem Sarkophag erhebt sich ein Oktogon, um welches vier Statuen, die Vaterlands⸗ liebe, die Tugend, die Tapferkeit und die Bestaͤndigkeit, auf⸗ gestellt sind. Auf diesen Grundlagen ruht endlich ein 46 Fuß hoher Obelisk von rothem Granit. Das ganze Monument hat eine Hoͤhe von 104 ½¼ Fuß, und ist mit mehreren entspre⸗ chenden Emblemen, Buͤrgerkronen, Inschriften, den Bildnissen von Daoiz und Velarde, verziert. Veim Eintritt in den Prado faͤllt sogleich die Spitze des uͤber die Baͤume hervorragenden Obelisken in die Augen. Der gestrige Tag war zur Einwei⸗ hung dieses Denkmales bestimmt. Fruͤh Morgens war die Besatzung im Prado aufgestellt, und um 8 Uhr setzte sich fol⸗ gender Zug von dem Stadthaus aus dorthin in Bewegung: die acht Grenadier⸗Compagnieen der National⸗Miliz mit Trauer⸗ musik, die Invaliden, ein prachtvoller Trauerwagen mit drei Urnen, in denen die Ueberreste von Daoiz und Velarde und andern am 2. Mai 1808 gefallenen Schlachtopfern befindlich wa⸗ ren. Die Baͤnder dieses Wagens wurden von acht Artillerie⸗ Chefs und einigen Alcalden getragen. Dann folgten trauernde Verwandte der Gefallenen, Offiziere der Armee und National⸗ Miliz, das Ayuntamiento, die Gerichtshoͤfe, Generale, Granden, Senatoren, Deputirte, Bischoͤfe ꝛc. Am Eingange des Prado empfing das geistliche Kapitel von Madrid diesen Zug, und feierte dann auf drei vor dem Monument errichteten Altaͤren den Trauergottesdienst, waͤhrend dessen die Artillerie, die Trup⸗ pen und National⸗Miliz wiederholte Salven gaben. Es war ein erhebender Anblick, als unter dem Donner der Geschuͤtze und dem Emporsteigen des Rauches die zahllose Menge der Zu⸗
schauer sich vor dem Hoͤchsten zur Erde warf und auf Minuten
1“ 8
eine Todtenstille eintrat. Die Schatten der Gefallenen schlenen aus ihren Graͤbern hervorzusteigen, um den Lebenden fuͤr ihre Gebete zu danken. Der ganze Zug ging darauf durch die Straßen von Atocha und Toledo nach der Kirche St. Isidro, wo die Urnen auf einen Katafalk gesetzt wurden, und der Erz⸗ bischof von Toledo eine feierliche Todtenmesse las. Ein Geist⸗ licher forderte in einem beredten Vortrage das Spanische Volk auf, auch jetzt in dem Kampfe fuͤr den rechtmaͤßigen Thron und die Aufrechthaltung der National⸗Unabhaͤngigkeit bis zum sieg⸗ reichen Ausgange zu verharren. Die Ausfaͤlle gegen eine be⸗ nachbarte Nation wurden dabei nicht gespart. Sonderbarerweise gab gerade Abends vorher der Franzoͤsische Bothschafter, als am Namenstage seines Monarchen, ein großes diplomatisches Di⸗ ner, welchem nicht wenige Spanier der hoͤheren Staͤnde bei⸗
Erfurt, 17. Mai. (Erf. Z.) Gestern Abend ward unse⸗ rer Stadt das Gluͤck, Se. Koͤnigl. Hoheit den Kronprinzen, auf Hoͤchstihrer Reise nach der Rhein⸗Provinz und Westphalen, hier eintreffen zu sehen. Se. Koͤnigl. Hoheit wurden bei der Abends 10 Uhr erfolgten Ankunft von den versammelten hohen Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden ehrfurchtsvoll begruͤßt, lehnten jedoch jede weitere Empfangs⸗Feierlichkeit von Seiten der Buͤr⸗ gerschaft wie des Militairs ab. Heute Morgen nach 6 Uhr setzten Hoͤchstdieselben die Reise nach Frankfurt a. M. fort.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 18. Mai.
Abgang Feitdauer Abgang Feitdauer
von um Uhr M. Vum Uhr St. M.
Berlin 7 Mrg. Potsdam Mrg. 1 45 Berlin 10 ½ » Potsdam 8½ » 46 Berlin 2 ½ Nm. Potsdam 12 ½ Nm. 47 Berlin 6 „ 50 Potsdam 4 ½ » — 52 Berlin 10 Abds. Potsdam Abds
von
47 46 47
37 — 50 Die letzte Fabhrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.
Dauer ber Eisenbahn⸗Fahrten am 19. Mai. Zeitdauer Abgang Zeitdauer
St. M. St. M.
Abgang um Uhr
von von
48 45 47 53 40 48
Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin
Berlin 6 „
Berlin Abds. 58 Potsdam Die erste Fahrt von Potsdam mit Pferden.
1 Meteorologische Beodachtung.
Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger
6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1839. 19. Mai.
Quellwärme 8,0 0 R. Flußwärme 11,20 R. Bodenwaͤrme 8,70 RN. Ausdünstung 0,021 °„Rh. Niederschlag 0. “ N. NO. NO. Wärmewechfel f 13,20 Wolkenzug — NO. 1b +. 10,40. Tagesmittel: 338,10 Par.. +. 11,70 R.. +†. 10,1 ° R. 88 vCt. NO.
AunawaAIgSVör o p. Amsterdam, 15. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 551⁄1 . 5 % do. 102 ½¼. 5 % Span. 18 à¼. Passive —. Ausg. Sch. —. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 103 ⅓ Antwerpen, 14. Mai. Zinsl. —. Neue Anl. 18 ¾. 1811⁄1 6. Frankfurt a. M., 17. Mai. Oesterr. 5 % Met. 106 1 G. 4 % 101 ½¼ G. 1 % 25 1. 25 ½. Bank-Actien 1833. 1831. Partial-Obl. 155 Br. Loose zu 500 Fl. 133 ⅞. 133 5 ⁄⅞1. Loose zu 100 Fl. 283 G. Preuss. Präm.- Sch. 72 ½ G. do. 4 % Anl. 102 ¼ G. 6751. 5 % Span. Anl. 5 1. 5 %1. 2 ½ % Holl. 541 3⁄16. 54 ¾. Eisenbahn-Actien. St. Germain 705 Br. Versailles rechtes Ufer 750 G. Strafsburg-Basel 342 ½ Br. Bordeaux -Teste —. Köln-Aachen 86 Br.
1 337,23 Par. 338,05"„Par. 339 01“‧Par. Lustwärme +- 11,2° R.-†. 13,1 ° R. + 10,90° R. Thaupunkt.*⸗. 10,80 R. + 940 R. 4= 10,20 R. Dunstsättigung 95 vCt. 75 pCt. 94 vCt. bezogen. heiter.
Luftdruck
Zinsl.
do. linkes Ufer 280 Br. Sambre-Meuse —. Comp.-Centrale — Hamburg, 18. Mai. Beank- Actien 1523. 1520. Engl. Russ. 107 ¾. ⅓. London, 14. Mai. Cons. 3 % 93 ⅛1. Belg. 1017 1. Neue Anl. Ausg. Sch. 81 ½. 2 ⁄½ % Holl. 56 ⅞. 5 % 103. do. 5 % 21 ½. Engl. Russ. 113. Bras. 78 ½. Mex. 24 ¾¼. Peru 18 ½. Chili 27. Paris, 14. Mai. 5 % Rente 111. 60. 3 % 81. 85. 5 % Neapl. 102. 10. 5 % Span. Rente 20. Passive —. 3 % Portug. 21 ¾. Wien, 15. Mai. Bank-Actien 1523. Anl. de 1834 133 2¾.
Koͤnigliche Schausprele. Dienstag, 21. Mai. Im Opernhause: Die Hochzeit des
19 1. Passive 4 ⅛. 5 % Port. 35 ½1. Columb. 301 ⁄h12☚.
2 ½ % 7e 1889 109 ¼.
1⁰%
70
—
Kanz. Bill. 27 8.
2 ½ % 59 ¾ G.
Poln. Loose 67 h.
Leipzig-Dresden 89 Sr.
Figaro, Oper in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Mozart. (Dlle. Wuͤst, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: die Graͤfin, als Gast⸗
rolle.)
en 1 acte. 2) La première représentation de la reprise de: Une Mére, drame vaudeville en 2 actes, du thédtre du Gymnase par Mr. Bayard. (Mr. Saint-Aubin remplira le role d'Edouard.) Mittwoch, 22. Mai. Im Opernhause. 1
Genehmigung: Benefiz⸗Vorstellung fuͤr die Koͤnigl. Solo⸗Tän⸗ zerin Dlle. Wagon. Le colonel, vaudeville en 1 acte, par Scribe. (Dlle. Wagon: Elise) Dann: Der Äte Akt der Oper: Robert der Teufel. Und: Die Sylphide, Ballet in 2 Abth., von Ph. Taglioni. (Dlle. Wagon: die Sylphide. Herr Stull⸗ muͤller: Reuben.) 8
Koͤnigsstaͤdtisches Theater.
Dienstag, 21. Mai. Die Entfuͤhrung vom Maskenball, oder: Die ungleichen Freier, Fastnachts⸗Posse mit Gesang in 3 Akten.
Mittwoch, 22. Mai. Auf Begehren: Der Brauer von Preston. Komische Oper in 3 Akten. Musik von Adam.
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.
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Gedruckt bei A. W. Ha
Im Schauspielhause: 1) Le Philtre champenois, vaudeville 8
Mit Allerhoͤchster
8 g886en, deen g;: die Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordres,
lan⸗Manufaktur, Geheimen
und St. Petersburg fahrenden Dampsschiffe,
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No. 140.
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Amtliche Nachrichten. v
Keronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Direktor der Porzel⸗ ergrath Frick, zu gestatten ge⸗ ruht, das ihm von dem Großherzoge von Sachsen⸗Weimar⸗Ei⸗ senach, Koͤnigl. Hoheit, verliehene Ritterkreuz des Ordens vom weißen Falken zu tragen.
Bekanntmachung.
Der Anschluß der Preußischen Post an die zwischen Luͤbeck von welchen bis zum 25. Oktober c. einschließlich aus Luͤbeck und bis zum 2. Novem⸗ ber c. einschließlich aus St. Petersburg an jedem Sonnabend eins abgeht, wird vom 18ten d. M. ab in diesem Jahre, in gleicher Art, wie in den vorigen Jahren, von Stralsund aus in der Bucht zwischen Ruͤgen und Hiddensee bewirkt werden.
Die Personen, welche diese Verbindung zur Reise nach Rußland zu benutzen beabsichtigen, muͤssen sich also nach Stral⸗ sund begeben und bei dem dortigen Post⸗Amt sich melden.
Dieselben werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie zur Reise nach Rußland nothwendig mit einem, von einer Kaiserl. Russischen Gesandtschaft, oder von einem Kaiserl. Russischen Kon⸗ sul visirten, guͤltigen Passe versehen seyn muͤssen, und daß sie ohne einen solchen unter keinen Umstaͤnden zur Reise mit den Dampfschiffen zugelassen werden koͤnnen.
agen werden auf diesem Wege von
nicht aufgenommen. 1—
Berlin, den 16. Mai 1839. u
General⸗Post⸗Amt.
Bei der am 17ten und I18ten d. M. fortgesetzten Ziehung der fuͤnften Klasse 79ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel ein Haupt⸗ gewinn von 30,000 Rthlr. auf Nr. 83,666 in Berlin bei Ale⸗ vin; 1 Hauptgewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 26,717 in Berlin bei Burg; 2 Gewinne zu 5000 Rthlr. fielen auf Nr. 64,021 und 70,823 nach Breslau 2mal bei Holschau; 10 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 30,727. 48,062. 68,870. 71,876. 79,892. 95,638. 97,201. 97,751. 99,420 und 100,970 in Berlin Zmal bei Seeger, nach Breslau bei Gerstenberg, Coͤln bei Reimbold, Colberg bei Meyer, Duͤsseldorf bei Spatz, Glo⸗ Zan bei Levysohn, Waldenburg bei Schuͤtzenhofer und nach Zeitz
ei Zuͤrn; 32 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 1162. 2456. 7068. 18,466. 21,876. 24,559. 28,139. 31,441. 33,205. 33,977. 34,143. 35,461. 35,742. 38,081. 47,233. 48,113. 52,220. 54,456. 52,028. 57,526. 59,137. 63,959. 71,036. 73,368. 75,106. 79,166. 85,777. 87,133. 91,274. 91,962. 98,579 und 105,330 in Berlin bei Alevin, bei Baller, bei Burg, bei Gronau, bei Securius und bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Bielefeld bei Honrich, Breslau bei Holschau und 3mal bei Schreiber, Brieg bei Boͤhm, Danzig bei Reinhardt, Duͤsseldorf bei Spatz, Er⸗ furt bei Troͤster, Glat bei Braun, Halberstadt bei Alexander, Halle bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, Juͤterbogk bei Ge⸗ stewitz, Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard, Landsberg 2mal bei
orchardt, Liegnitz bei Leitgebel, Minden 2mal bei Wolfers, Muͤnster bei Huͤger, Reichenbach bei Parisien, Sagan 2mal bei Wiesenthal und nach Stettin bei Rolin; 47 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 2090. 6443. 7651. 10,882. 11,472. 13,576. 15,496. 15,833. 20,961. 22,130. 24,ᷓ985. 26,761. 26,773. 34,206. 34,916. 38,339. 40,368. 41/,463. 41,741. 46,037. 46,952. 49,230. 50,553. 50,751. 51,227. 52,928. 57,864. 57,932. 68,363. 71,943. 78,159. 80,339. 80,410. 85,560. 86,975. 87,991. 89,141. 91,617. 91,631. 91,711. 98,130. 100,831. 102,045. 105,902. 109,467. 109,822 und 111,404 in Berlin 2mal bei Burg, bei Mestag und Imal bei Seeger, nach Breslau bei Bethke, bei Loͤwen⸗ stein und Zmal bei Schreiber, Brieg bei Boͤhm, Coͤln bei Reimbold, Danzig 2mal bei Reinhardt, Elberfeld bei Heymer, 172 bei Braun, Graudenz 2mal bei Cronbach, Halle Zmal bei Lehmann, Iülterbogk bei Gestewitz, Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard, 2mal bei Heygster und bei Samter, Krotoschin bei Albu, Landsberg bei Borchardt, Liegniß bei Leitgebel, Magde⸗ burg bei Drauns, Muͤnster 2mal bei Lohn, Neisse bei Jaͤkel, Nordhausen bei Schlichteweg, 1et he bei Bacher, Ratibor 2mal bei Samojé, Sagan bei iesenthal, Salzwedel bei Pflug⸗ haupt, Stettin 2mal bei Rolin und nach Stralsund bei Claus⸗ en; 103 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1482. 2084. 3305. 3588. 4018. 4650. 4713. 4922. 4979. 6640. 8743. 10,578. 11,009. 11,51§. 12,983. 13,901. 15,625. 16,930. 17,823. 18,014. 20,216. 20,648. 21,393. 23,189. 24,287. 26,003. 26,325. 26,663. 27,104. 27,994. 28,113. 28,985. 29,563. 30,196. 30,379. 30,926. 31,244. 35,115. 35,169. 35,237. 35,392. 35,766. 35,914. 35,930. 37,299. 40,250. 40,538. 41,122. 41,612. 45,434. 45,756. 46,059. 46,117. 48,742. 48,841. 49,085. 53,621. 54,998. 55,138. 56,144. 60,268. 61,209. 65,964. 68,140. 68,332. 68,528. 69,110. 70,305. 71,887. 71,911. 72,574. 76,054. 76,117. 76,750. 77,130. 78,562. 78,579. 80,895. 83,045. 87,326. 87,971. 89,075. 90,187. 90,641. 92,014. 93,002. 93,374. 93,964. 94,778. 95,851. 96, 410. 97,477. 99,864. 100,123. 102,144. 102,275. 102,396. 103,329. 105,751. 106,292. 106,404. 111,459 und 111,515.
Die Siehung wird fortgesetzt. erlin, den 21. Mai 1839. g Koͤnigl. Preuß. General⸗Lotterie⸗Directi
Heute wird das 13te Stuͤck der Gesetz⸗Sammlun
unter vom IIten v. M., betreffend den Zinsfuß fuͤr die aus den Depositorien der Gerichts⸗ und Vormund⸗ schafts⸗Behoͤrden bei der Bank belegten Kapitalien; vom 25sten v. M., uͤber den Eintritt der Unterschei⸗ dung zwischen naturalisirten und nicht naturalisirten öJ‚I„uden im Großherzogthum Posen und der davon l(lbhaͤngigen besonderen Rechte und Beschraͤnkungen dus s h
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2 2sten
den Mai
Nr. 2010. vom 9ten d. M., betreffend das Verfahren bei der Regulirung des Hypothekenwesens. Berlin, den 21. Mai 1839. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir.
2 Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Graf von Harra ch, von Dresden. bgereist: er Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Bayerschen Hofe, Graf von Doͤnhoff, nach Koͤnigsberg in Pr.
Angekommen:
ings-Nachrichten. Ausland. —
Frankreich. 111“
Paris, 15. Mai. Der Marschall Gérard hat durch einen Tagesbefehl die verschiedenen Legionen der National⸗Garde auf⸗ gefordert, genaue Listen von den am 12ten und 13ten d. M. Verwundeten und Getoͤdteten anzufertigen. Man erfaͤhrt bis jetzt aus den Berichten der Hospitaͤler, daß sich im Hotel Dieu 69 Verwundete, wovon 34 gestorben sind, im Hospital St. Louis 38 Verwundete, wovon 19 gestorben sind, im Hospital St. Antoine, 14 Verwundete, wovon 6 gestorben sind, in der Charité 2 Verwundete, in dem Krankenhause der Vorstadt St. Denys 2 Verwundete und im Val⸗de⸗ Grace 18 Verwun⸗ dete, wovon II gestorben sind, befunden haben. Dabei ist zu bemerken, daß ein großer Theil der verwundeten Empoͤrer in Privathaͤusern verpflegt werden, und viele derselben wohl immer unbekannt bleiben duͤrsten. Im Laufe des gestrigen Tages wur⸗ den die Buͤrger und Militairs, die bei Bekaͤmpfung der Emeute gefallen sind, feierlich zur Erde bestattet. Ueberall, wo die Leichenkondukte voruͤberkamen, gab sich eine lebhafte und schmerx⸗ liche Theilnahme kund, die sich in energischen Aeußerungen des 1heleh uͤber die strafbaren Urheber dieser Trauerscenen Luft machte.
Man hoͤrt von vielen Seiten sagen, daß das am Sonntag zum Ausbruch gekommene Komplott die roͤßte Aehnlichkeit mit der Verschwoͤrung Mallet im Jahre S12 gehabt habe. Es laͤßt sich aber bei einigermaßen genauer Pruͤfung der Details nicht die geringste Aehnlichkeit, mit aeha. etwa der Plöͤtz⸗ lichkeit, mit welcher beide Handstreiche ins Leben traten, auffin⸗ den. Mallet war ganz allein Urheber und Ausfuͤhrer des Kom⸗ plotts. Er ersann die Nachricht von dem Tode Napoleon's und von der Errichtung einer provisorischen Regierung, riß dadurch einige Compagnieen mit sich fort, bemaͤchtigte sich des Polizei⸗ Ministers und täͤuschte eine halbe Stunde lang die Haupt⸗ stadt. Die Emeuten der vergangenen Tage sind aber of⸗ fenbar das Werk einer von geheimen und gutorganisir⸗ ten Gesellschaften reiflich uͤberdachten Verschwoͤrung, und es ist sehr zu wuͤnschen, daß dieser Gesichtspunkt fuͤr jetzt und fuͤr die Folge nicht aufgegeben werde. Den anarchischen Parteien wuͤrde es allerdings ganz gelegen kommen, wenn man den Glauben verbreiten koͤnnte, daß hier, wie bei Mallet, eigentlich nur ein einziger Schuldiger, der nicht einmal aufzufinden seyn wuͤrde, und alle Uebrigen wider Willen mit in das Komplott hineinge⸗ zogen waͤren. Wie fein uͤbrigens der Plan angelegt worden ist, geht schon daraus hervor, daß, wie die „Gazette des Tribu⸗ naux“ meldet, unter all' den verhafteten Insurgenten sich keiner befindet, der als einer der Chefs betrachtet werden kann. Hier schien sich derselbe Umstand zu wiederholen, der bei dem April⸗ Prozesse auf eine so gute Organisation der geheimen Gesell⸗ schaften hindeutete, daß die Mitglieder niemals wußten, wer ihre Oberen waren, und auf wessen Befehl sie handelten.
Der Moniteur enthaͤlt folgende telegraphische Depeschen: „Bayonne, 15. Mai. 6 ½ Uhr Morgens. Der Gene⸗ ral⸗Kommandant der 20sten Militair⸗Division an den Kriegs⸗ Minister. Guardamino ist mit 300 Gefangenen in die Haͤnde Espartero's gefallen.“ — „Bayonne, 15. Mai. 5 Uhr Abends. Der Unter⸗Praͤfekt von Bayonne an den Minister des Innern. — Durch ein Dekret vom Losten hat die Koͤnigin die Dimission der Herren Pita⸗Pizarro, Chacon und Hompa⸗ nera angenommen; sie hat zu deren interimistischen Nachfolgern die Herrn Vigodet, Arrazo und José Ferraz ernannt. Die ruͤckstaͤndigen Posten treffen ein.“
Folgendes: „Ein von
Außerdem enthaͤlt der Moniteur den Schuͤlern der polytechnischen Schule an das „Journal des Dẽébats“ gerichtetes Schreiben (s. das gestr. Blatt der St. Ztg.) in Betreff der Ereignisse, welche sich bei den Zugaͤngen zu die⸗ ser Anstalt zugetragen, unterstellt, daß die Munizipal⸗Gardisten ohne irgend eine Provocation eine Gruppe unbewaffneter Leute, die dort ein Asyl suchten, mit Flintenschuͤssen angegriffen haͤtten. Diese Insinuation beruht auf einer gänzlichen Unkenntniß der Thatsachen. Es ist im Gegentheil auf die bestimmteste Weise durch alle Berichte und Protokolle dargethan, daß jene Leute, anstatt von den Zoͤglingen der Schule ein Asyl zu fordern, die⸗ selben aufzureizen suchten, in ihre Reihen uͤberzutreten; daß Flintenschuͤsse in der Naͤhe von eben den naͤmlichen Leuten auf die Munizipal⸗Gardisten abgefeuert wurden, und daß bloß, um Gewalt mit Gewalt zu vertreiben, diese Letzteren Gebrauch von ihren Waffen machten.“ — Das offizielle Blatt zeigt an, der Kriegs⸗Minister habe befohlen, daß die Urhe⸗ ber des in Rede stehenden Briefes, wenn sie wirklich zur polytechnischen Schule gehoͤren, zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden sollen. — Nach den Mit⸗ theilungen, die andere Blaͤtter in Betreff des fraglichen Brie⸗ fes erhalten, haͤtten alle Zoͤglinge der polytechnischen Schule an der Abfassung dieses Schreibens Theil genommen; der Sinn und die Ausdruͤcke desselben waͤren in dem Hof der Schule zwischen dem General Tolozé und den Z6 lingen debattirt, and
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in Uebereinstimmung mit ihnen festgestellt worden; das Schrei⸗
1G lsdann von je den zwei ersten Zoͤglingen jeder Secc. tion, mit Wissen des General Toleze, welcher selbst ihnen die Erlaubniß zum Weggehen gegeben, in das Buͤreau des „Jour⸗ nal des Debats“ gebracht worden; die Redacteure des Jou
nals haͤtten einige Abaͤnderungen des Schreibens gefordert, die Abgesandten haͤtten ihrerseits in diese Abaͤnderungen ge⸗ willigt, sich jedoch vorbehalten, die Ratification von Seiten ihrer Kameraden einzuholen, diese aber waͤre nicht gewaͤhrt worden. Die Abgesandten haͤtten sich alsdann abermals auf das Bureau des „Journal des Débats“ verfuͤgt, um die Ein⸗ ruͤckung des urspruͤnglichen Textes zu fordern. Die Municipal⸗ Garde ist uͤber das Schreiben der Zoͤglinge der politechnischen Schule ebenfalls in nicht geringen Unwillen gerathen. Von den Offizieren dieses Corps wurde eine Klage bei dem Kriegs⸗ Minister erhoben. Nach einigen Konferenzen zwischen dem Kriegs⸗Minister und dem kommandirenden General soll ein von den Capitainen der Schule abgefaßtes neues Schreiben im Na⸗ men der Zoͤglinge geschrieben werden; dasselbe ist, wee es heißt, der Art, das Corps der Municipal⸗Garde zufrieden zu stellen.
Paris, 1 Mai. Mit einer einzigen Ausnahme, die weiter unten erwaͤhnt werden wird, hat auch am gestrigen Tage die vollkommenste Ruhe in der Hauptstadt geherrscht, und der Telegraph berichtet, daß die Ordnung in keiner der großen Staͤdte des Koͤnigsreichs gestoͤrt worden sey. Die Journale enthalten nur noch die traurige Nachlese einzelner bei der Emeute stattgehabten Ungluͤcksfaͤlle, die aber mehr die Familien und die Freunde der Betheiligten als das Ausland interessiren. An die National⸗Garde und die Linien⸗Truppen sind die uͤblichen Tages⸗ Befehle, in welchen ihr Benehmen und ihre Haltung gelobt wird, erlassen worden.
Gestern Abend um 6 Uhr fand noch ein beklagenswerther Vorfall statt, der als ein Nachhall der Emeute betrachtet wer⸗ den muß. Ein Munizipal⸗Gardist ritt ruhig durch die Straße St. Michel, als er von 6 in Blousen gekleideten Maͤnnern angehalten wurde, die ihn mit Schimpfreden uͤber⸗ haͤuften und ihm die Niedermetzelung der Pariser Buͤrger vor⸗ warfen. Zuletzt fielen jene Maͤnner uͤber den Munizipal⸗ Gar⸗ disten her, einer derselben zog einen Dolch unter der Blouse hervor, und war im Begriff, den Gardisten niederzustoßen, als dieser ihm einen Hieb mit seinem Säͤbel beibrachte, der ihn zu Boden streckte. Die Uebrigen ergriffen sogleich die Flucht. Der Verwundete ist nach dem Hotel Dien gebracht worden.
Durch eine Koͤnigliche Verordnung vom gestrigen Tage werden die Wahlkollegien von Sedan, Jonzac, Saintes, Lou⸗ viers, Uzes und Saargemuͤnd auf den Ften k. M. zusammen⸗ berufen, um an die Stelle der zu Ministern ernannten Herren Cunin⸗Gridaine, Duchaͤtel, Dufaure, Passy, Teste und Schnei⸗ der neue Deputirte zu ernennen.
Durch eine andere Koͤnigliche Ordonnanz wird Herr Du⸗ bois, S der Deputirten⸗Kammer, an die Stelle des Herrn Villemain zum Mitgliede des Conseils fuͤr den oͤffent⸗ lichen Unterricht ernannt.
Wie zu erwarten stand, wird der nisteriums, durch welchen dasselbe den rischen Umtriebe der Pairs⸗Kammer zuweist, von den Oppost⸗ tions⸗Journalen vielfaͤltig getadelt und angegriffen. Wenn es nach den Wuͤnschen der Opposition gegangen waͤre, so haͤtte die Regierung die Empoͤrer vor die Jury stellen muͤssen, wo eine moͤgliche Freisprechung in Aussicht stand. Das Journal des Deébats hat in der That zu leichtes Spiel, indem es heute diese unkluge Chikane der Presse widerlegt. Eine Maßregel, die so gesetzlich ist und zugleich durch die Umstaͤnde so gerecht⸗ fertigt dasteht, bedarf wohl kaum der Vertheidigerin, und ein Ministerium, welches nicht den sichersten Weg einschluͤge, um die Bestrafung der Empoͤrer zu erlangen, wuͤrde eine schwere Verantwortlichkeit auf sich laden. Dies werden selbst diejeni⸗ gen Mitglieder des Kabinets eingesehen haben, die, wie Herr Villemain, bei dem April⸗Prozesse ebenfalls eine Verweisung an die Jury fuͤr rathsam hielten. Man sieht hieraus wieder, daß ein einziger Tag der Gewalt die wahrhaften Beduͤrfnisse und einer Regierung besser kennen lehrt, als zehn Jahre
linden Tadels im Schoße der Opposition.
Die auf kuaͤnftigen Sonntag fallenden Festlichkeiten und Wettrennen in Chantilly sind, wahrscheinlich, weil man sie un⸗ ter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden fuͤr unpassend hält, abbestellt worden. er Herzog von Orleans hat dem Maire von Chan tilly 1000 Fr. zur Vertheilung an die Armen zustellen lassen.
Das Journal des Débats hatte gleich nach dem ersten Tage der Unruhen nicht Anstand genommen, einen Hauptgrund fuͤr die Verwegenheit der anarchischen Parteien in der leiden, schaftlichen Sprache der Oppositions⸗Presse zu erblicken. Diese Sprache, sagte es, sey ganz geeignet, denjenigen Leuten, die im Stillen stets am Umsturze der Neglee, enee Muth 2 Hoffnung einzufloͤßen, und es druͤckte die Hoffnung aus, 12 die opponirende Presse durch diese traurigen Ereignisse aber⸗
6 die Handlungen der Regie⸗ mals belehrt, ihren Tadel ge “
rung auf eine gemaͤßigtere 2 . Bemerkungen, deren Richtigkeit von allen eeg lich bestritten werden wird, erregen den Zorn de I eine ganz ungewoͤhnliche Weise. Am gelindesten 1 Behauptungen der Debats niedertraͤchtig gpen 8 8 die mildeste Folgerung, die man daraus ziehen 8 2 tt. 28 die Regierung auf die Seüe enke. ation rt sogar zu diese wey e. . Lent cheidung komme, wie weit das 6 n chguͤltigkeit und Duldsamkeit zu gehen ge⸗
Land in seiner Glei 1 . Die Ippostt⸗ Alles sind eitle Redensarten. Die Opposition Ir daß die Regierung Ludwig Philipp's sich durch
erste Akt des neuen Mi⸗ Prozeß der hochverraͤthe⸗
der Zeit
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iten lassen wird, verfassungswidrig zu handeln.
Ss TeenneSh seten scheint fuͤrs Erste den Maßregeln egen die Presse ein Ziel gesetzt worden zu seyn, aber damit nicht behauptet werden, daß die Kammer nicht im Laufe und durch unheilvolle Zeichen aufmerksam gemacht
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