auf den Grund derselben den Termin nach dem Tode des Scchriftstellers vorlaͤusfig wenigstens auf 50 Jahre verlaͤngert zu sehen wuͤnschte. Die Kammer hat diese Ansicht nicht getheilt, unnd zwar aus Gruͤnden, die nicht das Prinzip verletzen, son⸗ dern auf den Schwierigkeien bei der Ausfuͤhrung beruhen. Die gegenuͤberstehende Partei nämlich nimmt an, daß das Eigen⸗ thum des Schriftstellers in gewisser Beziehung auch Eigenthum
des Publikums geworden sey, d. h. man muͤsse dem Publikum
D
die ungehinderte Verbreitung nüͤtzlicher Werke verbuͤrgen. Der BeVrichterstatter sagte bei dieser Gelegenheit unter Anderem:
„Wenn man ein beständiges Recht zu Gunsten des literarischen Eigenthums feststellen will, so will man doch gewiß auch, um konse⸗ Auent zu seyn, daß dieses Recht gewissermaßen persönlich in einer Familie sev, und daß die Ehre, ein dem menschlichen Geiste nützliches Verk bervorgebracht zu haben, den Erben des Verfassers zu Gute komme. Wie will man aber dieses Resultat sichern? Derjenige, der jenes Eigenthumsrecht besitzt, kann es verkaufen, oder desselben auf gesetzliche Weise beraubt werden. Dann wird dieses geheiligte, dieses beständige Recht in den Händen eines Spekulanten, eines Gläubi⸗ gers em Hinderuiß für die freie Cixculation der Werfe, ohne daß den Nachkommen des Verfassers ein Vortbeil daraus erwächst. Um dieser Gefahr vorzubeugen, müßte man zur Sicherstellung jenes beständigen Nechtes eine Menge besonderer und ausnahmsweiser Bestimmungen binzufügen. Die Schwierigkeiten, die sich dabei entgegenstellen, sprin⸗ gen so sehr ins Auge, daß keine der früheren Kommissionen es ge⸗ wagt hat, dem allgemein gebilligten Grundsatze eine unbeschränkte Ausdebnung zu geben. Zur Festsetzung des Termins von 30 Jahren bat uns besonders der Wunsch veranlaßt, die Französischen Bücher durch ein Uebereinkommen mit anderen Regierungen gegen den Nach⸗ druck zu sichern. Um ein solches Abkommen zu erleichtern, erschien es uns zweckmäßig, bei einer Grundlage stehen zu bleiben, die in den neuen Gesetzen fremder Länder angenommen worden ist. Wir hatten dabei besonders Preußen im Auge, welches das einzige Land ist, wo man jenes Recht auf so lange Zeit gesichert hat, wie wir es jetzt vorschla⸗ geu. In England dauert das Recht nur 28 Jahre von der Publi⸗ zirung des Werkes an; durch eine neuere Bill ist zwar erklärt wor⸗ den, daß, wenn der Verfasser nach Ablauf der 28 Jahre noch am Le⸗ ben sev, das Recht ihm für seine ganze Lebenszeit gesichert bleiben sellte; für die Erben hört es aber auf. wenn der Verfasser sein Werk um 28 Jahre überlebt. Amerika hat ebenfalls diesen Termin ange⸗ nommen, und in Rußland dauert jenes Recht nur 25 Jahre. Preu⸗ ßeu hat, wie gesagt, bis jetzt allein einen Termin von 30 Jahren zu⸗ gestanden, und dies hat die Kommission eutschieden, denselben Zeit⸗ raum anzunehmen, der auch übrigens genügend für die Vortheile der Erben des Verfassers scheint.“
Die Gegner der Kommission wenden allerdings gegen diese Ansicht ein, daß bei derselben die Bedeutung des Wortes „Eigenthum“ nicht beruͤcksichtigt worden sey, sondern daß aus derselben hervorgehe, wie man den Schriftstellern bloß ein Pri⸗ vilegium zu ertheilen gesonnen sey. Dies waͤre aber offenbar unlogisch. Man koͤnne nicht ein Recht fuͤr das geheiligtste auf der Welt erklaären und dann dasselbe nach Willkuͤr beschraͤnken, und gewissermaßen als eine Gnade verleihen. Daß sich bei der unumschraͤnkten Ausdehnung jenes Grundsatzes Schwierigkeiten entgegenstellten, sey kein hinreichender Grund, um die anerkann⸗ ten Rechte der Schriftsteller zu schmaͤlern, vielmehr sey es eben die Aufgabe der Gesetzgeber, ihren ganzen Scharfsinn aufzu⸗ bieten, um jene Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Kammer hat indeß jene juristischen Subtilitaͤten abgewiesen und die Rea⸗ lität der Dinge im Auge behalten; sie ist auf eine gemäßigte Weise im Sinne der Zeit vorgeschritten und hat so ohne nutz⸗ lose Theorieen eine große Wichtigkeit beizulegen, das Beste der Schriftsteller nach Kraͤften gefoͤrdert. Die Eroͤrterung uͤber das neue Gesetz dauert uͤbrigens noch fort. schiedene Bestimmungen und namentlich die, welche sich auf den Nachdruck beziehen, zu pruͤfen uͤbrig.
Paris, 29. Mai. Die Bewilligung der geheimen Fonds wird von den hiesigen Blaͤttern verschieden aufgenommen; die der Opposition sind großentheils bemuͤht, dem Votum der Kam⸗ mer seine politische Bedeutung zu nehmen und es weniger als einen Beitritt der Kammer zu den politischen Ansichten der Minister denn als eine bloß im Interesse der Ordnung und Ruhe gebrachte Bewilligung 88 So ääußert sich der Courrier francais: „Das Ministerium hat die geheimen Fonds bewilligt erhalten. Die Nothwendigkeit, welche es an⸗ rief, ist ihm guͤnstiger gewesen, als es erwarten durfte; denn dieselbe hat die Meinungen zum Schweigen gebracht. Wuͤrde die Kammer aufgefordert, ein politisches Votum abzugeben, so wuͤrde das Ministerium die zweihundert Stimmen gegen sich haben, die sich hinter der Kandidatur des Herrn Thiers ver⸗ schanzt hatten. Ein im Namen der oöͤffentlichen Ordnung geforder⸗ tes Votum ist dagegen in der Kammer nur auf 71 Gegner ge⸗ stoßen. Das Ministerium ist weder angegriffen noch vertheidigt worden. Augenscheinlich wird es von allen Parteien, selbst von denen, die es halten, als ein provisorisches, als ein Uebergang betrachtet, der den sich aufloͤsenden Parteien Zeit lassen wird, sich wieder zu sammeln. — Denselben Ton stimmt der Com⸗ merce und der Constitutionnel an, welchem leetztern dieser Ausgang am meisten nahe zu gehen scheint, und der gar nicht weiß, wie er sich gebehrden soll; so auch der Temps und alle anderen; der Refrain ist immer: das Votum der Kammer hat keine politische Bedeutung. Dagegen wuͤrdigen das Journal des Débatsund das Journal de Parisdasselbe auf eine ganz andere Weise. Das erstere Blatt sagt: „Hat das Ministerium ein Votum des Vertrauens oder bloß der Nothwendigkeit erhalten? Wir, die wir nichts so sehr wuͤnschen, als die Gewalt stark und wuͤrdig ver⸗ treten zu sehen, die wir bereit sind, ohne Ansehen der Person, Jedem, der die erschuͤtterte Gewalt zu befestigen unternimmt, unsere Unterstuͤtzung zu verleihen, wir werden gegen das neue Kabinet nicht ungerecht seyn; wir werden gern anerkennen, daß es in dieser ersten Sitzung Talent, Energie, Aufopferungs⸗Fä⸗ higkeit gezeigt hat; wir werden offen gestehen, daß wir vielleicht
Es bleiben noch ver⸗
ab.
len. lokalem Interesse, die alsdann verhandelt wurden, nahm die Diskussion uͤber die zweite Verlesung der von dem Londoner Magistrat vielfach angefochtenen Bill zur Errichtung einer neuen Polizei fuͤr die Stadt London laͤngere Zeit in Anspruch. Sir
638
disten, welche am Nachmittage des 12. Mai die Waffen ergrissen haͤtten, Ehren⸗Medaillen austheilen.
Die Zahl der in dieem Augenblick in der Conciergerie be⸗ findlichen wegen der Vorfälle am 12. und 13. Mai verhafteten Gefangenen belaͤuft sich auf 294.
Das Journal du Haͤvre will wissen, daß das Ministe⸗ rium davon abgekommen sey, den Kammern noch in diesem Jahre das Gesetz uͤber die Zuckerfrage vorzulegen.
Hier faͤngt man nag gerade an, sehr stark an den uͤber Alexandrien aus dem Orimt eingelaufenen Nachrichten zu zwei⸗ feln. Aus Konstantinopel fehlen alle direkten Nachrichten, wor⸗ uͤber man nicht wenig veiwundert ist, da, wenn eine Begeben⸗ heit von solcher Wichtigkeit eingetroffen waͤre, doch unstreitig die Gesandten in Konstantinopel ihren Hoͤfen wuͤrden Nachricht haben zukommen lassen. “
Grarbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 28. Mai. Bei Eräffnung der Sitzung trat eine aus dem Lord⸗Kanzler, dem Marqris von Lansdowne, dem Grafen von Shaftesbury und Lord Falkland bestehende Koͤnigliche Kommis⸗ sion ein, die beauftragt war, die Sanction der vom Unterhause getroffenen Sprecherwahl amtlich zu publiziren. Darauf erschien Herr Shaw Lefevre in Begleitung einer großen Menge von
Mitgliedern des Unterhauses vor den Schranken und wurde durch den Lord⸗Kanzler mit der Koͤniglichen Genehmigung der
Wahl bekannt gemacht, unter der Bemerkung, daß die Koͤnigin es nicht geeignet gefunden habe, persoͤnlich zugegen zu seyn. Mit der uͤblichen Foͤrmlichkeit erfolgten dann Rede und Gegen⸗ rede des Sprechers und des wobei der Erstere, dem Brauche gemaͤß, das Ersuchen stellte, daß jeder unfrei⸗ willige Irrthum, in den er etwa im Verfolg seiner Amtsthaͤtig⸗ keit verfalle, ihm allein und nicht dem Unterhause zugeschrieben werden moͤge. Nachdem sich die Mitglieder des Unterhauses entfernt hatten, entspann sich eine laͤngere Unterhaltung uͤber einen von Lord Brougham am Tage zuvor angekuͤndigten An⸗
trag, betreffend das mehrerwaͤhnte Benehmen des in Ober⸗Ka⸗ nada kommandirenden Obersten Prince, der vier gefangene In⸗ surgenten ohne Weiteres hatte erschießen lassen. ham wollte seinen zum 30sten angekuͤndigten Antrag auf Vor⸗
legung der auf die Sache bezuͤglichen Papiere aufschieben, stand aber diese Absicht auf das Verlangen Lord Ellenborough's Der Herzog von Wellington schien den Obersten in Schutz nehmen zu wollen, dessen Benehmen seiner Ansicht nach, aus der von ihm nicht veranlaßten Art der Kriegfuͤhrung waͤh⸗
Lord Broug⸗
rend der Kanadischen Insurrection erklaͤrt werden muͤßte.
Unterhaus. Sitzung vom 28. Mai. Die Mitglieder
des Unterhauses wurden um 3 Uhr zu der Ceremonie der Be⸗ staͤtigung des Sprechers ins Oberhaus beschieden.
Als sie zu⸗ ruͤckkamen, erstattete der Sprecher, Herr Shaw Lefebvre,
offiziellen Bericht uͤber das Vorgefallene und fuͤgte einige we⸗
nige Worte hinzu, um sich der Nachsicht des Hauses zu empfeh⸗ Unter den mannigfaltigen Gegenstaͤnden von meistens nur
R. Peel erklaͤrte, daß es, seiner Ansicht nach, gewiß sehr gut waͤre, wenn man die City und die uͤbrige Hauptstadt unter ein
und dasselbe Polizei⸗Reglement bringen koͤnnte, und daß er
einen so heftigen Widerstand gegen den vorgeschlagenen Plan von Seiten der City⸗Behoͤrden nicht erwartet haͤtte, daß er es jedoch fuͤr rathsam halte, den Wuͤnschen dieser Corpo⸗ ration so viel als moͤglich nachzugeben. man sich dahin, daß die Bill zwar zum zweiten Male verlesen, dann aber zur genaueren Untersuchung noch an einen besonde⸗ ren Ausschuß verwiesen werden solle. Herr Hume setzte seinen
aus. von ihm eingebrachte Jamaika⸗Bill ganz aufgebe und er daher beantragen werde, sie von der Tagesordnung zu streichen; am 30sten werde er dann um Erlaubniß anhalten, eine neue Bill wegen der Verhaͤltnisse von Jamaika einbringen zu duͤrfen. Dieser Anzeige fuͤgte dann Lord John Russell noch hinzu, daß er in Bezug auf Canada am 3. Juni auf fer⸗ nere Berathung der betreffenden Koͤniglichen Botschaft an⸗ tragen und auf dieselbe gewisse Resolutionen begruͤnden werde, deren Tendenz die Annahme des Prinzips der Vereini⸗ gung von Ober⸗ und Nieder⸗Kanada seyn solle. Eine Woche
später erst werde er die auf diese Resolution zu begruͤndende b Hoͤhle nicht.“
Bill einbringen. Unter den Maßregeln, welche die Regierung
außerdem vorzugsweise gefoͤrdert zu sehen wuͤnsche, nannte der
Minister dann die Bill uͤber die Grafschafts⸗Gerichte, uͤber die
Verbesserung der Waͤhler⸗Registrirung, uͤber die Polizei⸗Gerichte, uͤber die Arbeit der Kinder in den Fabriken und uͤber die Amts⸗ Gewalt der Armen⸗Gesetz⸗Kommissarien, welche auf ein Jahr
uͤber die bestimmte Zeit verlaͤngert werden soll. Als den Grund
terrichts gab er an, daß er das Mißverstehen seines Planes gefuͤrchtet
und daher fuͤr noͤthig gehalten habe, noch einige Dokumente uͤber
noch gestern vor der Berathung unsere Stimme nur der Noth⸗
wendigkeit gegeben haben wuͤrden, heute hat aber das Ver⸗ ven einen großen Antheil. Wir haben nicht vergessen, daß die Maͤnner, welche es bilden, vor nicht langer
welche die alte Verwaltung gestuͤrzt wurde, so wuͤrde unser Tadel noch eben so bes. seyn; wir wissen sehr wohl, daß ein großer Theil der chwierigkeiten, welche das Ministerium zu besiegen hat, die Unsicherheit der Meinungen, der WVerlust des Vertrauens, das Wiedererwachen des anar⸗ chischen Geistes vor einem halben Jahre nicht vorhanden waren,
und nur der Zusammenverschwoͤrung aller Minoritaͤten gegen
schreiben sind. Die Maͤnner, ö. i t des 15. April zugefallen ist, haben eine wichtige 18 e Nen Möge sues giche verloren seyn. Moͤgen die die wahrhaften Prinzipien der
das letzte Ministerium Juza
Lehre Fe 9 Minister fest und muthig seyn pier Gewalt vertheidigen, wie sie es heute gethan haben, so ist 8 die Zustimmung der rechtlichen Leute gesichert. Wir stehen dafuͤr. Gestern wurde Herr 8 in Reuillv empfangen und blieb fast eine Stunde beim Koͤnige. 1 8 1-b Marschall Gerard, heißt es, wolle den National⸗Gar⸗
Zeit unsere Gegner waren; waͤre von den Mitteln die Rede, durch
V
die Sache herbeizuschaffen. Auf eine Frage des Herrn Finch erklaͤrte Lord J. Russell, daß die Regierung das Verfahren der Gesellschaft zum Schutz armer Kinder untersucht und voll⸗ kommen loͤblich befunden habe. Die Anfrage eines anderen Mitgliedes, ob die Regierung die zwischen dem von seinem Lord⸗Lieutenants⸗Posten abgesetzten Herzog von Newcastle und
dem Lord⸗Kanzler gefuͤhrte Korrespondenz vorlegen wuͤrde, bejahte
der Minister fuͤr den Fall, daß der Herzog selbst dies wuͤnschen fung der weißen Sklaverei!“
sollte. Endlich erkläͤrte auch noch der Kanzler der Schatz⸗ kammer, daß er innerhalb der naͤchsten 14 Tage eine Resolu⸗
tion beantragen werde, die auf das Gutachten des Ausschusses
uͤber das Briefporto begruͤndet sey, und daß er bei dieser Ge⸗ legenheit dem Hause zugleich eine allgemeine Uebersicht uͤber die Finanz⸗Verhaͤltnisse des Landes vorlegen wolle, was er nicht eher habe thun koͤnnen, da er erst vor zehn Tagen die Berichte aus Kanada uͤber die dortigen Ausgaben des vorigen Jahres erhalten. Auf eine Anfrage des Herrn Hume, ob die Regierung Nachricht abe von dem Uebergang der Kuͤrkischen Armee uͤber den
uphrat und davon, daß Rußland an Mehmed Ali das perem⸗ torische eeen gestellt, Syrien ganz zu raͤumen, antwortete Lord John Russell in beiden Beziehungen verneinend, sprach indeß zugleich seine zuversichtliche Hoffnung aus, daß es den großen Maͤchten gelingen werde, den Frieden zu erhalten. „Die letzte Nachricht“, sagte der Minister, „welche die Regie⸗ zung in ersterer Beziehung erhalten hat, war von dem Briti⸗ schen Konsul zu Damaskus, der das Vorruͤcken der Tuͤrkischen Armee nach dem oͤstlichen Ufer des Euphrat meldete, aber von einem Uebergange derselben aufs westliche Ufer haben wir keine
V Mehmed Ali’s sich in jener Gegend konzentrirten. angebliche Begehren der Russischen Regierung betrifft, so
muͤsse.
das Land jetzt verwickelt ist,
Endlich vereingte
ul meldete auch, Was das
haben wir auch keine Nachricht davon, und ich meiner⸗ seits glaube nicht daran.“ Am Schlusse der Sitzung er⸗ hielt ein Advokat, der sich erlaubt hatte, die Natmen dritter Personen unter eine Petition zu setzen, ohne dazu bevollmaͤch⸗
tigt zu seyn, von dem Sprecher vor den Schranken des Hau⸗ ses einen Verweis.
Darauf sollte noch eine Bill in Sachen des Dr. Lardner vorkommen, durch welche dessen Scheidung von seiner der Untreue uͤberfuͤhrten Frau ausgesprochen werden soll,
aber Herr Hume, der sich daruͤber beschwerte, daß man uͤber⸗
haupt das Haus mit dergleichen Bills behellige, wies darauf hin, daß das Haus nicht in hinlaͤnglicher Anzahl versammelt
sey, und so wurde denn die Sitzung schon um 8 ½ Uhr auf⸗ gehoben.
London, 29. Mai. Vor der Abreise der regierenden Koͤ⸗ nigin nach Windsor empfing Ihre Majestät am Sonnabend noch einen Besuch von der Koͤnigin⸗Witwe, die am Tage vor⸗ her von Portsmouth in London eingetroffen war und Marlbo⸗ roughhouse bezogen hatte. Gestern Abend ist Lord Melbourne der Koͤnigin Piroria nach Windsor gefolgt, nachdem vorher noch ein großer Kabinets⸗Rath im auswaͤrtigen Amte stattge⸗ sfunden hatte.
Als die verwitwete Koͤnigin auf ihrer Ruͤckreise von Malta in Palermo anlangte, lag dort 6 Fuß tiefer Schnee, und waͤh⸗
rend ihres Aufenthalts in Lissabon wer auch dort eine schnei⸗
dende Kaͤlte.
General Taylor, Oheim des Marquis von Hertford, ist dieser Tage im 79ten Jahre seines Alters gestorben.
Fuͤr Edinburg wird naͤchstens eine neue Parlamentswahl stattfinden, da Herr Abercromby, der seitdem zum Pair erho⸗ ben worden, seinen Waͤhlern angezeigt hat, daß er seinen Par⸗ lamentssitz aufgeben werde. In der Abschieds⸗Adresse an seine Konstituenten sagt er unter Anderem: „Sie haben das Wahl⸗ recht stets als eine Gewalt betrachtet, die zum allgemeinen Besten und nicht fuͤr Ihre Privat⸗Interessen ausgeuͤbt werden Haͤtten andere Waͤhlerschaften dasselbe offene und ehrenwerthe Verfahren beobachtet, so wuͤrden das gegen⸗ waͤrtige Mißvergnuͤgen und viele Schwierigkeiten, in die groͤßtentheils vermieden worden seyn. Der Werth und die Wirksamkeit der Reform⸗Bill haͤtte dann gehoͤrig' erprobt werden koͤnnen, und wir haͤtten nicht große Summen dazu verwenden sehen, um die Achtung vor den oͤffentlichen Grundsaͤtzen zu untergraben, indem man einen Theil desjenigen Volkes zu verfuͤhren und zu bestechen suchte, welches die Legislatur durch Verleihung des Wahlrechts zu er⸗ heben suchte.“ Man glaubt, daß Herrn Abercromby's Nach⸗ folger als Repraͤsentant der Stadt Edinburg Herr Macaulay seyn werde, da derselbe bereits von einer achtbaren Waͤhler⸗ Versammlung eine Einladung erhalten und man seine Wahl gegen die Tory⸗Opposition fuͤr vokommen gesichert haͤlt, auch unter den Liberalen aber eine Spaltung bei dieser Gelegenheit erwartet, weil die Radikalen keinen Grund zur Opposition haben duͤrften, indem Herr Macaulay fuͤr einen Anhaͤnger der
geheimen Abstimmung und der kuͤrzeren Parlamentsdauer gilt.
Ein Korrespondent der Times berichtet derselben: „Als Herr O'Connell am Montag Abend das Unterhaus verließ, wurde er von einer großen Anzahl von Personen, mit Pfeifen und Geschrei verfolgt; die Wenigen, welche ihn mit Zeichen des Beifalls empfingen, wurden uͤberstimmt. Man nannte ihn einen großen Bettler, einen Verraͤther der Kinder, die in den
Fabriken arbeiten, einen Papisten, Moͤnch und Trappisten, am
meisten hoͤrte man jedoch das Wvrt „Windfahne.“ Seine An⸗ haͤnger sagten zwar, daß diejenigen, welche ihn auszischten, Chartisten seyen, allein ich uͤberzeugte mich, daß sich Personen darunter befanden, die keiner Partei angehoͤren, und die wegen
Antrag wegen Ernennung eines Ausschusses zur Untersuchung seiner Erklaͤrung, „daß, wenn die Tories ans kaͤmen, sie in der
des Geschaͤftsbetriebes der Bank von England bis zum 6. Juni Herr Labouchere zeigte an, daß die Regierung die fruͤher .
groͤßten Abscheu und Unwillen uͤber eine solche teuflische Erklaͤ⸗ rung aussprechen.
Zeit von sechs Monaten die Koͤnigin vergiften wuͤrden, an jener Aushoͤhnung Theilnahmen. Ich hoͤrte mehrere Personen sich mit dem
Der fruͤherr Agitator sah sehr grimmig aus, doch mischte sich in den wilden Ausdruck seines Gesichts etwas Feigheit. Er sprach kein Wort und fluͤchtete sich in das Haus des Reform⸗Clubs, wo sich bald der juͤngere und handfestere Theil seines Anhanges zu ihm gesellte. Es versammelte sich nun eine große Volksmenge um das Klub⸗Haus, und etwa 30 Po⸗ lizei-Beamte erschienen, um dieselbe in gehoͤriger Entfernung zu halten. Herr Joseph Parkes uͤberbrachte mehrmals Bot⸗ schaften von und nach dem Schatzamte. Ich wartete drei Stunden lang unter der Menge, aber Daniel verließ seine
Zu der Demonstration der Chartisten auf dtm Korsal⸗Moor, einem großen Blachfelde bei Manchester, wohin diese Volks⸗ Aufwiegler sich am Sonnabend auf der Eisenbahn von Bir⸗ mingham aus begeben hatten, um zu versuchen, ob ihre Um⸗ triebe ihnen dort besser gelingen wuͤrden, waren Ort und Zeit mit allem Vorbedacht gewaͤhlt worden. Es sollte an diesem
der Aussetzung der Maßregel zur Unterstuͤtzung des Volks⸗Un⸗ Tage dort ein Wettrennen stattfinden, und man hoffte daher es2. F⸗ auf einen großen Zufluß von Volk, ja, man rechnete auf minde⸗
stens 400,000 Zuhoͤrer. Aber um 10 Uhr Morgens, der fuͤr die Eroͤffnung der Versammlung bestimmten Stunde, hatten sich erst gegen 50 Menschen um die errichtete Rednerbuͤhne einge⸗ funden. Um 1 lUhr erschien endlich ein Zug aus der Umgegend mit vor⸗ angehender Musik, und kurz darauffolgten aͤhnliche Zuͤge aus Man⸗ chester und einigen umliegenden Oertern. AlleZuͤge hatten Fahnen und Standarten mit Inschriften, worunter folgende: „Allgemeines Wahlrecht oder Tod!“ „Gott und unsere Rechte!“ „Abschaf⸗ Um 12 Uhr fingen die Verhand⸗ lungen an; zu dieser Zeit waren etwa 6—7000 esgsen 36. genwaͤrtig, und die Zahl stieg auch spaͤter nicht bis auf 10,000. Der erste Beschluß, welcher einstimmig angenommen wurde, ging darauf hinaus, der in Birmingham beschlossenen Adresse auch die Zustimmung der gegenwaͤrtigen Versammlung zu ver⸗ schaffen. Ihm folgten mehrere andere, die sich auf den Char⸗ tisten⸗Konvent bezogen und deren letzter demselben den Schutz der Versammlung verbuͤrgte, so lange seine Abgeordneten fort⸗ fuͤhren, ihre constitutionnellen Pflichten gegen ihre Konstituen⸗ ten getreulich zu erfuͤllen. Auch dieser Beschluß ging durch und nach einem dem Agitator Stephens und der Volkscharte aus⸗ gebrachten Lebehoch trennte sich die Saa.
Das Dampfschiff „Kleopatra“ von 750 Tonnen ist zu Northfleet vom Stapel gelassen worden und soll fuͤr die Ost⸗ indische Compagnie zwischen Bombay und Suez fahren.
Aus Rio Janeiro ist ein Packetboot angekommen, wel⸗ ches diesen Ort —, wo bei seinem Abgang 36 Schiffe lagen, die ganz offen zum Sklavenhandel ausgeruͤstet wurden, — am 24. Maͤrz verlassen hat und Nachrichten aus Montevideo
mitbringt. — Die Armee dieser Republik mit dem Gouverneur
aß die Streitkraͤfte
unndd New⸗York
an der Spitze war etwa 14 Tage zuvor nos⸗Ayres abmarschirt, Leguas Halt gemacht.
in ihrer ganzen
Verstaͤrkung von Veracruz. sich mit 5 99 noch in er Hamburger Boͤrsenhalle wird aus d vom 28. Mai geschrieben: . 8e
hatte aber in der Die Franzoͤsische Strenge fort, und man
Entfernung von zehn Blokade waͤhrte noch 1 erwartete taͤglich eine Der Franzoͤsische Admiral befand Montevideo.
„Ueber den Ausgang der Sprecher⸗
Wahl war man im Voraus ziemlich sicher, und daher hat die
Sache nur wenig Interesse
lich gedraͤngt
erregt. Das Unterhaus war frei⸗
voll, die kurzen Reden aber, die der Wahl vor⸗
angingen, wurden kaum angehoͤrt, da Jeder nur wissen wollte,
ob die letzten E
reignisse in der politischen Statistik der Kam⸗ mer eine Veraͤnderung zuwege gebracht haͤtten.
Die Tory⸗
Partei ist unerschuͤttert geblieben, und unsere Minister⸗Krisis dauert daher fort, denn so lange die Regierung nur auf eine unbedeutende Majoritaͤt im Unterhause zaͤhlen kann, waͤhrend das Oberhaus ihr entschieden feindlich bleibt, kann sie von ei⸗ ner Woche zur anderen wieder einen Gnadenstoß entgegensehen. Man weiß noch nichts Gewisses uͤber das Programm, das sich Lord Melbourne entworfen haben mag, doch nach den Geruͤchten, die im Umlaufe sind, kann man mit ziemlicher Gewißheit an⸗ nehmen, daß Nichts geschehen wird, was die erschlaffte Begei⸗
sterung der liberalen Partei wieder erregen koͤnnte, diese Begeisterung, darauf koͤnnen wir uns verlassen,
und ohne kann, bei
dem jetzigen Zustande der Parteien, keine liberale Regierung sich halten. Vorlaͤufig haben sich dje Radikalen den Ministern fest angeschlossen, und die Maßregeln der Regierung sind im
Unterhause, wenn auch mit einer schwachen Annahme sicher; im Oberhause aber bleibt die
Majoritaͤt, der feindliche Stim⸗
mung wie vorher, und jedes Gesetz im Sinne der Bewegungs⸗
Partei, welches im Unterhause passirt,
worfen werden.
wird im Oberhause ver⸗ Der Plan uͤber den
Unterhause wohl durchgehen, im Oberhause aber gewiß seinen Untergang finden; und doch enthaͤlt dieser Plan nur wenig, was
die
ifersucht der Kirchen⸗Partei erregen koͤnnte t
nicht einen unerbittlichen Groll u G6“ Plan, so weit er jetzt bekant geworden i nahe auf die Bildung einer Normalschule, eines Seminariums zur Erziehung von Schullehrern,
die Regierung. Der
jenigen Zoͤglingen, die der herrschenden Kirche nicht angehoͤren das Recht eingeraͤumt werden, von Geistlichen
Glaubens den Religions⸗Unterricht zu empfangen. aber als Eingriff in die b 8 Kirche betrachtet,
Verwerfung des der Reform⸗Bill,
Dies wird
und die ganze Tory⸗Partei wird sich zur Plans vereinigen. Die weitere Ausdehnung durch Abschaffung der sogenannten rale paying
clauses, (deren zufolge Niemand an den Wahlen Theil nehmen
darf, der nicht von der Wahl Maßregeln, dem Parlamente das Loos treffen,
welche
seine Steuern fuͤr das letzte halbe Jahr vollstaͤndig entrichtet hat) ist 1 26h die Regierung sich verpflichtet hat,
vorzuschlagen, und auch diese Maßregel wird das dem Unterrichtsplan bevorsteht; 6 Unter⸗
hause wird sie vermuthlich von einer schwachen Majoritaͤt an⸗
genommen, im Oberhause verworfen werden. regel, durch welche die Regierung ihre
Die dritte Maß⸗ fruͤhere Popularitaͤt
wieder herzustellen hofft, ist die Herabsetzung des Briefporto,
nach dem vielbesprochenen Plan des Herrn Rowland
Hill. Die
Briefe, die jetzt durch die Post befoͤrdert werden b i B Durchschnitt 5 Pce. fuͤr den Brief. Herr Hill schlaͤgt . für sjede Entfernung auf 1 Penny herabzusetzen, und die allgemeine
Meinung der Kau die alsbald in der
Gesammtzahl
fleute scheint zu seyn, daß die qroße Vert ; nehrung der Briefe stattfinden duͤrfte,
reichen werde, dem Staate eine eben so große Einnahme zu sichern 4
wie das Post⸗Departement jetzt liefert. die oͤffentliche Meinung so entschieden fuͤr die Planes ausgesprochen,
nicht wiedergeben
Bereits hat sich auch Annahme dieses
den Weg legen. einen Maßregel aber wird böm Mi- konstituirt ist,
koͤnnen, und nimmt man nun noch Ruͤcksicht
auf die Kaͤmpfe, welche ihm namentlich in den Kolonial⸗Ver⸗
haͤltnissen und den Irlaͤndischen Angelegenheiten unausweichlich
inisterium Melbourne schwer⸗ rsagen koͤnnen, viel⸗
ession durchschlep⸗ 8 von wo aus die Einschiffung stattfinden wird.
Niedee
Aus dem Haag, 29. Mai. Die Weimar ist wieder hierher zuruͤckgekehrt,
Herzogin von Sachsen⸗
wegen der traurigen Pflicht, der Beerdigung ihres Sohnes bei⸗ zuwohnen, genuͤgt hatte.
Der Grobfuͤrst Thronfolger von Rußland und Prinz Hein⸗ rich der Niederlande werden hier in einigen Tagen aus Lon⸗
don zuruͤck erwartet.
sel,
Bruͤs
30. Mai. nd Kats eingeleitete Prozeß uchte zuvoͤrderst Herrn de Theux und Herrn van
Bischof von Luͤttich,
den Umtrieben zur
Belgien.
Vorgestern wurde der
gegen Bartels eendet.
Der General⸗Advokat Bommel, gegen die Beschuldigung, daß dieselben an Aufreizung der Rhein⸗Provinzen Theil ge⸗
nommen haͤtten, zu rechtfertigen. Der Minister habe die That⸗
sache fuͤr vollkommen falsch erklaͤrt, dieselbe in Abrede.
und auch der Bischof stelle Nachdem hierauf noch Einiges
der Angeklagten vorgebracht worden war, fragte der Praͤsident,
ob sie noch etwas
zu ihrer Vertheidigung hinzuzufuͤgen haͤtten,
und auf ihre verneinende Antwort erklaͤrte er die Debatte fuͤr V
eschlossen. Nun
Fragen, naͤmlich 52 fuͤr den Angeklagten Bartels
las er die den Geschworenen vorzulegenden
und 72 fgr
den Angeklagten Kats, ab. Um ein und ein Viertel Uhr z0
sich dann die Geschworenen in ihr Berathungszimmer veeher welches sie um drei und ein Viertel Uhr verließen, worauf der V Vorsteher der Geschworenen die Erklaͤrung abgab, daß die An⸗
geklagten nicht fuͤr schuldig befunden worden in Frei Kats empfingen die
— F- deedcheegn⸗ eine Dampfschifffahrts, Verbindung zwischen Antwer einzufuͤhren. Das erforderliche en id
unverzuͤglich
New⸗York reichend gedeckt,
els
n Bezug auf die de Theux und des
besonders aber sind London, Koͤln dabei betheiligt. 8b „Basel, Genf
Luͤttich, 30. Mai.
els und Kats kenant nicht unerwartet.
gierung in der That mehr um die Offenlegung der 3 laͤne unserer Demagogen, als um deren Besc 9
eit gesetzt werden es deshalb ollten. Bartels V luͤckwuͤnsche ihrer Freunde. und
Gesellschaft gebildet, welche beabsichtigt, Geld ist bereits hin⸗
Die Freisprechung der Herren Bar⸗
Es war auch der Re⸗
Bestrafung, zu thun. oben erwaͤhnte Vertheidigung de eintsuen Bischofs van Bommel bemerkt das Jour⸗
““ “ “
“ 1u“
nach der Provinz Bue⸗
Volksunterricht wird im
‚ beschraͤnkt sich bei—
Rechte des Klerus der bischoͤflichen
die verlorene Kraft
nachdem sie in Nym⸗
dem angeblichen Ausbruche des Krieges
639 nal de Liege, es sei weit gekommen, Maͤnner einer Beschuldigung, wie die in Rede
ten, die Thatsache einfach zu negiren.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 28. Mai. Der Koͤnig, der heute stiania abreist, erwartet. Der Ernennungen kompletirt worden:
der General,
Loͤwenschiold zum ersten Hof⸗Marschall und Heidemark zum Kammerherrn.
gierungs⸗Popositionen befindet sich auch Naͤthe das Recht haben sollen, an den Storthings,
12 ohne jedoch abstimmen zu duͤrfen, Theil zu neh
Der Franzoͤsische Gesandte, Graf Morn 8 W1 stiania hier wieder eingetroffen. 1 “ Der diesseitige Gesandte in Großbritanien, jerna ist dem Koͤnige entgegen nach der abgereist
Deutschland.
V Muͤnchen, 28. Mai. der zum Behuf mehrerer geschlossen war, wieder befriedigend, namentlich sich mehrere neue Talente von Bedeutung vorthun. Der Bischof von Passau, Reichenfels, Tode abgegangen.
eroͤffnet.
— — Dresden, 1. Juni. von Braganza, dello, gestern Abend mit Gefolge hier Hotel de Saxe abgestiegen.
Ihre
und in dieser Schule soll den⸗
Hannover, 1. Juni. Se.
aus dem Hofdienste, unter Beilegung des Titels men Raths und des Ranges eines Generals, ertheilt.
Die gestern ausgegebene Nr. 18 der enthaͤlt das von Sr. Majestaͤt unter dem Reglement uͤber nial⸗Einkuͤnfte.
Stuttgart, 29. Mai.
1839 — 1842, und zwar auf 1839 — 1840 578,936 Fl. 18
auf 1841 — 1842 539,572 Fl. 55 Kr., und auf 1842 — 1843 389,495 Fl. 45 Kr., also zusammen 1,658,004 Fl. 58 Kr., in r fuͤr 1836 — 1839 verabschie⸗ deten Summe 187,916 Fl. 59 Kr. mehr bewilligt hatte, 8e in ihrer gestrigen Sitzung zu der Bewilligung fuͤr die Neckar⸗ Schifffahrt uͤber. Zur Unterhaltung und Verbesserung der Was⸗ Hierzu kommt Herstellung der hoͤlzer⸗ Quadern, uͤberhaupt an⸗ “ ee e og trug auf Verwilli⸗ - er der Bestimmung, daß die letztere S der Rest⸗Verwaltung zuzuweisen sey. 8 ö
Vergleich mit der fuͤr die Etats⸗Periode
serstraße sind fuͤr jedes Jahr 12,000 Fl. exigirt.
noch als außerordentlicher Aufwand die nen Klappenschleuse zu Besigheim mit geschlagen zu 18,000 Fl. Die
wurde angenommen. — Fuͤr den Flußbau waren,
den. Sodann ging die Kammer zu d illi milde Zwecke uͤber. zu den Bewilligungen fuͤr
Travemuͤnde, 31. Mai. (Boͤrsenh.) Aus der Ein⸗ schiffung Sr. Durchl. des Herzogs Peter von Oldenburg von hier aus nach St. Petersburg ist nichts geworden. Der schlechte Weg zwischen hier und Hamburg hat Se. Durchl. bewogen, diese Route nicht zu nehmen und es ist in Folge dessen das Kaiserl. Russische Kriegs⸗Dampfschiff „Herkules“ heute Morgen um 2 Uhr wieder von hier nach Kiel unter Segel gegangen,
—
— Frankfurt a. M., 31. Werat. Bon der letzten Pariser Emeute wird hier kaum mehr gesprochen und es scheint auch keine besondere Spannung auf die Verhandlungen bei dem Pairs⸗Gerichtshof vorhanden zu seyn. Man hat zur Genuͤge eingesehen, daß die Emeute nur von jungen tollkuͤhnen Repu⸗ blikanern ausging, welche in dem buͤrgerlichen Leben noch keine feste Stellung eingenommen. Von der Hollaͤndisch⸗Belgischen Differenz ist gar keine Rede mehr und selbst die Nachricht von Ar che zwischen der Pforte und Mehmed Ali ist bei ihrer Ungewißheit kein Fergepkarts lebhafter Besprechung. Sollte sich aber auch diese Nachricht, wie kaum zu glauben, bestaͤtigen, so duͤrfte wohl nicht entfernt zu besorgen seyn, daß ein Tuͤrkisch⸗Aegyptischer Krieg, der oben⸗ drein nur von kurzer Dauer seyn kann, auf die friedlichen Ver⸗ haͤltnisse Europa's einen nachtheiligen Einfluß uͤben werde. Man darf uͤberhaupt zur Ueberzeugung gekommen seyn, daß eine Verwickelung, die einen Krieg zur Folge haben koͤnne, zwischen den Europaͤischen Großmaͤchten fuͤr den Augenblick fast unmoͤg⸗ lich geworden ist. So lange aber die Harmonie zwischen den Kabinetten dauert, koͤnnen die Voͤlker ihre Wohlfahrt als fest begruͤndet ansehen und duͤrfen nicht besorgen, daß irgend ein Unternehmen der Feinde der bestehenden Ordnung ihre Ruhe ernstlich soͤren koͤnne. Die Wachsamkeit der Regierungen muß die Anarchisten belehren, daß es ihnen nicht gelingen werde, ihren frevelhaften Plaͤnen Realisirung zu verschaffen. Die Zu⸗ kunft ist also nicht so truͤbe, wie sie mitunter gemacht wird. Se. Koͤnigl. Hoh. der Großherzog zu Hessen und bei Rhein ist heute Nachmittag hier eingetroffen und in dem Großher⸗ zogl. Palais abgestiegen. Dem Vernehmen nach wird Se. Kaiserl. Hoh. der Großfuͤrst Thronfolger von Rußland in den ersten Tagen der naͤchsten Woche auf der Ruͤckreise von London und dem Haag nach Petersburg hier eintreffen und auch einen wiederholten Besuch an dem Großherzogl. Hessischen Hofe zu Darmstadt machen. Nach Mittheilungen aus London soll sich der Großfuͤrst Thronfolger waͤhrend seines Aufenthalts daselbst der besten Gesundheit zu erfreuen gehabt haben.
Der Kaiserl. Russische General der Cavallerie und General⸗ Kriegs⸗Gouverneur von Moskau, Fuͤrst Golizyn, war in den letz⸗ teren Tagen in unserer Stadt noch anwesend. In den letzten Tagen waren auch der Kurfuͤrstl. Hessische Minister der Finan⸗ en, Herr von Motz, und der Kurfuͤrstl. Hessische Minister des
uswaͤrtigen, Herr von Steuber, hier anwesend. 8— “ 8 ““ 1“ —
wenn so hochgestellte stehende, auch nur ausgesetzt seyen und sich am Ende darauf beschraͤnken muͤß⸗
2
. K rh von Chri⸗ wird am 13. Juni in der hiesigen Hauptstadt Norwegische Hofstaat ist durch folgende Koͤnigl.
b Freiherr von Wedel⸗Jarlsberg zum Ober⸗Kammerherrn, der Hhese daeecdhe
von Wedel⸗Jarlsberg, zum ersten Hof⸗Stallmeister, der Rittmeister der Rittmeister
Unter den vom Norwegischen Storthing abgelehnten Re⸗ die, daß die Staats⸗ Berathungen des
sdes Friedens
Graf Bjoͤrnst⸗ Norwegischen Graͤnze
Seit vorgestern ist der Kunstverein, noͤthigen Reparaturen laͤngere Zeit . Die Ausstellung ist reich und im landschaftlichen Fache, in welchem
schof Karl Joseph von Riccabona auf ist in der Nacht vom 25sten zum 26sten d. M. mit
Majestaͤt die Herzogin ist unter dem Namen einer Graͤfin 3 Peön⸗ angekommmen und im
Koͤnigliche Majestaͤt haben dem Ober⸗Hofmarschall von Wangenheim die hees eas Pealn dem eines Gehei⸗
Gesetz⸗Sammlung , 2lsten v. M. erlassene die Verwaltung und Verrechnung der Doma⸗
Stu (Schw. M.) Nachdem die Kam⸗ mer in ihrer vorgestrigen Sitzung zur ordentlichen und außer⸗ ordentlichen Unterhaltung der Staatsstraßen auf die 5
9
Der Kommissions⸗Antrag daß es sich erwarten läßt, di ies vorigen Periode, jaͤhrlich 1. “ der werden demselben kein ernstliches Hinderniß in den We, Tories vorigen Periode, jaͤhrlich 13,000 Fl. exigirt, die auch bewilligt wur⸗ Die Durchbringung dieser nisterium, so wie es jetzt
Nachrichten aus Hannover ist kaum
daran zu zweifeln, daß die zweite Kammer beschlußfaͤhig ver⸗
sammelt shr werde. 8 In oͤffentlichen Blaͤttern ist schon daruͤber ge 8 den, daß in diesem Jahre die Baumanie in LEeö2 wesentlich nachgelassen habe. Dieses ist auch der Wahrheit ge⸗ maͤß. Man muß aber deßhalb nicht glauben, daß ein vollkomn⸗, ner Stillstand im Bauen hier eingetreten sey. Dies ist durchaus nicht der Fall, und es ist wieder eine, freilich kleine Zahl Neu⸗ bauten angefangen worden, waͤhrend noch viele voriges Jahr begonnene Bauten zu vollenden sind. Unser Haupt⸗Zollamt wird nun auch durch ein daneben erkauftes Haus, das aber nieder⸗ gerissen wird, um neu aufgebaut zu werden, ansehnlich vergroͤ⸗ zert, was ihm freilich Noth gethan. Im Handel ist’s, da der Sommer mehr herannaht, etwas stiller geworden, doch ist die Schiffahrt bei dem hohen Wasserstande ziemlich belebt. Die Boͤrse hatte heut ihre monatliche Abrechnung, welche
sein ganz guͤnstiges Resultat lieferte. Die meisten Fonds schlos⸗
sen sehr 8e die ve auf die Fortdauer est baut, wird sie hier aber auch durch Ueber an baarem Gelde unterstuͤtzt. b 1 “
Hamburg, 31. Mai. Der 25. Jahrestag der Ruͤckkehr unsrer Buͤrgergarde nach der zweiten 1ah, hch. . ist heute Morgen auf eine wuͤrdige Weise durch einen Festgruß gefeiert worden, den ein Musikcorps der Buͤrgergarde dem Oberst⸗Lieutenant Mettlerkamp darbrachte. Dieser naͤmlich war es, der mit jenen Gardisten ausgezogen war, als fremde Zwing⸗ herrschaft ihn geaͤchtet hatte, und an ihrer Spitze damals wie⸗ der in die befreite Vaterstadt zuruͤckkehrte. Eine ansehnliche Menschenmenge hatte sich vor der festlich geschmuͤckten Wohnung V des allgemein geachteten Veteranen versammelt, wo auch eine Y Cantate von Praͤtzel, componirt von Schaͤfer, von unsrer Lie⸗
dertafel abgesungen wurde. Oberst⸗Lieutenant Mettlerkamp dankte mit kurzen und herzlichen Worten. Im Hafen und auf V 1 Peehede czg . meisten Schiffe zu Ehren des heu⸗ ages, und heute Abend si 6 E . sind mehrere Privatgebaͤude be
Oesterreich.
Wien, 29. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben d Herzogl. Nassauischen Oberst⸗Lieutenant von , c das Rir⸗ terkreuz des Leopold⸗Ordens verliehen und den Fuͤrsten Alexander von Hohenlohe und Waldenburg⸗Schillingsfuͤrst zum Großprobst des 1Sh bechee E“ latini ritus ernannt.
Die Wiener Zeitung macht Hoffnung, die „Kaiser Ferdinands⸗Nordbahn“ binnen 8⸗ 1- 19 Bruͤnn, 89 fuͤr eine Strecke von 20 Meilen (der Eisenbahn) eroͤffnet zu sehen. Probefahrten nach dem 11 Meilen entfernten Lunden⸗ burg sind bereits unternommen worden. L6“
— — Wien, 28. Mai. Briefen von der unteren Donau zufolge, war der Herzog von Bordeaux am l9ten d. M. auf seiner Reise durch Ungarn von Semlin in Panscova eingetrof⸗ fen. Im Gefolge des Prinzen befand sich der Herzog von Le⸗ vis und mehrere Herren vom Franzoͤsischen Adel. — Unter den am 14ten bei Drenkova auf den Ruderschiffen Verungluͤckten sind mehrere Englische Reisende. In Bosnien sind die von dem Statthalter dieser Provinz nach Konstantinopel gesandten Theilnehmer an dem letzten Bosnischen Aufstande wieder un⸗ versehrt zuruͤckgekehrt. Der Sultan schenkte ihnen Leben und Freiheit; nur die Haͤuptlinge der Verschwoͤrung theilten nicht dieses gluͤckliche Loos. Solche Begnadigungen sind in den letz⸗ ten Jahren haͤufig vorgekommen und erstreckten sich nicht selten auch auf die Haͤupter der Rebellion, wie dies das Beispiel des beruͤchtigten Scodrali Mustapha Pascha und des Daud Pascha von Bagdad bewiesen hat.
Heute Morgen sollte das neuerbaute eiserne Dampfboot der Donau⸗Dampsschifffahrts⸗Gesellschaft, „Sophia“, eine Pro⸗ befahrt nach Klosterneuburg unternehmen. Die 8exe wurde jedoch wegen des schlechten Wetters aufgeschoben. as Boot ist sehr flach gebaut, wie es der Dienst auf der oberen Donau zwischen hier und Linz, wozu es bestimmt ist, erfordert. Die innere Einrichtung ist hoͤchst elegant, die Maschine von 60 Pferde⸗ kraft vor uͤglich; auf dem Verdeck und in den Kajuͤten ist fuͤr 400 Passagiere Raum. Ehe es die regelmäßigen Fahrten nach Linz antreten wird, begiebt es sich nach Gran, wo im Laufe des naͤchsten Monats die Installation des neuen Primas von Ungarn als Erzbischof von Gran mit großem Pomp und unter Zusammenstroͤmen zahlreicher Gaͤste stattfinden wird.
Auf der Ferdinand's⸗Nordbahn, welche seit mehreren Ta⸗ gen bis Duͤrnkrut befahren wird, finden sich fortwaͤhrend zahl⸗ reiche Reisende ein. Da mit dieser das Marchfeld durchschnei⸗ denden Eisenbahn ein regelmaͤßiger Schnellpost⸗Dienst nach Preß⸗ burg in Verbindung gesetzt ist, so kann man mit Leichtigkeit von Wien aus die historisch beruͤhmte und pittoresk gelegene Kroͤnungsstadt Ungarns in einem Tage besuchen und besehen und Abends wieder hierher zuruͤckkehren, wenn man sich des fruͤh Morgens abgehenden Dampfschiffes und zur Ruͤckfahrt der bezeichneten Fahr⸗Gelegenheiten bedient. Bedenkt man, daß die Entfernung auf dem geraden Landwege 10 Deutsche Meilen be⸗ traͤgt, so giebt dies, die Kruͤmmungen des Stromes und der Bahn hinzugerechnet, das Maß der Schnelligkeit.
Gestern traf Herr von Stahl, diesseitiger Legations⸗Seer tair, aus Kassel hier ein, wo er drei Jahre lang als Geschaͤfts⸗ traͤger des Kaiserl. Hofes fungirt hatte. Beim Abgange dieses Diplomaten hatte Graf Kuefstein, der neu ernannte Oesterrei⸗ chische Gesandte am Kurhessischen Hofe, die Fuͤhrung der Ge⸗ sandtschaft uͤbernommen.
Se. Kaiserl. Hoheit der Vice⸗Koͤnig des Lombardisch⸗Ve⸗ netianischen Koͤnigreichs wird, dem Vernehmen nach, seinen anfangs auf mehrere Monate berechneten hiesigen Aufenthalt abkuͤrzen und bereits Ende Juni nach Monza abreisen.
FItalien. (A. Z.) Als Erbe ihres sehr bedeu⸗
Florenz, 25. Mai. . b tenden Vermögens ist von der Graͤfin Lipona ihr Enkel Joa⸗
chim Murat, Sohn Lucian Napoleon's, eingesetzt worden. Er soll nach ihrem letzten Willen in Frankreich erzogen werden, und von nun an dort sein Domicil nehmen. Ihm wird Al⸗ les zufallen, was der ehemaligen Koͤnigin von Neapel als An⸗ denken an Napoleon verblieben war, sein Bett, sein Schwert, die ihn darstellenden Portraits, Bilder u. dgl. Ihre Toͤchter Laͤticia und Luisa (Graͤfin Pepoli und Graͤfin Rasponi), ihre 8 Soͤhne Achill Napoleon und Lucian Napoleon erhalten den ih- nen nach dem Gesetz zustehenden Antheil. Alles, was den Soͤhnen als Erinnerung an ihren Koͤniglichen Vater lieb seyn kann, wird ihnen, dagegen Bibliothek, Kostbarkeiten, Kupfer⸗ stiche u. dgl. den Toͤchtern verbleib
1“ 5