1839 / 154 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

des Handlungshaus in Havre, welches bei diesem Geschaͤft sehr, interessirt ist, seine Zahlungen eingestellt hat. Ueberdies hieß es an der Boͤrse, die Kammer werde sich in diesem Jahre nicht mit der Eisenbahn⸗Frage beschaͤftigen.

Großbritanien und Irland.

London, 29. Mai. In Windsor ist nicht nur das Schloß voll von Gästen, die von der Koͤnigin fuͤr diese Woche, in der die Wettrennen von Ascot stattfinden, dorthin eingeladen sind, und unter denen sich auch der Großfuͤrst Thronfolger von Ruß⸗ land und der Prinz . der Niederlande befinden, welche bis heute Abend daselbst bleihen wollten, sondern auch in den vornehmsten Gasthoͤfen der Stadt sind auf Koͤnigliche Kosten noch ——— fuͤr diejenigen Eingeladenen gemiethet, die im Schloß keinen Platz mehr finden konnten. Bei den Einladungen ist keine Ruͤcksicht auf die Parteien genommen worden; Whigs und Kon⸗ servative sind ohne Unterschied geladen. Auch mehrere fremde Gesandte mit ihren Fwe befinden sich unter den Gaͤ⸗ sten. Eine Festlichkeit folgt der anderen. Gestern wohnten die hohen Herrschaften saͤmmtlich den Wettrennen bei, und mor⸗ gen werden sie sich noch einmal nach Ascot begeben. Der St. Georgs⸗Saal in Schloß Windsor ist fuͤr die Banketts einge⸗ richtet, welche die Koͤnigin ihren Gaͤsten giebt. Ihre Majestaͤt wird erst am Sonnabend wieder nach London zuruͤckkehren.

Die Hof⸗Zeitung meldet die Vereidigung des Oberkam⸗ merherrn der Koͤnigin, Grafen von Uxbridge, als Mitglied des Geheimen Raths, die Ernennung Lord Portman's zum Lord⸗Lieutenant der Grafschaft Somerset und die Versetzung des bisherigen Gesandtschafts⸗Secretairs am Portugiesischen

Hofe, Herrn Jerningham, als Gesandtschafts⸗Secretair an den Spanischen Hof.

Die verwittwete Koͤnigin will, dem Vernehmen nach, in Marlboroughouse keine Cercle’'s geben, sondern den groͤßten Theil der Saison auf ihrem Landsitz in Bushey zubringen. Bekanntlich wurde den Tories von der Gegen⸗Partei die Ab⸗ sicht angedichtet, den Cercle’s bei der Koͤnigin⸗Wittwe den moͤg⸗ lichsten Glanz zu verleihen, um den Hof der regierenden Koͤni⸗ gin dadurch in den Schatten zu stellen.

Man glaubt hier, daß der Marquis von Dalmatien, Sohn des Marschalls Soult, an die Stelle des Grafen Sebastiani zum Franzoͤsischen Botschafter am hiesigen Hofe werde ernannt werden.

Die Times berichtet uͤber einen neuen der Britischen Flagge von Seiten eines Franzoͤsischen Schiffs zugefuͤgten Schimpf. Das Britische Kriegs⸗Dampfboot „Medea“ war naͤmlich am 11. April an der Suͤdkuͤste von Cuba auf eine Brigg gestoßen, die es fuͤr einen Sklavenhaͤndler hielt und die es daher unter Abfeuerung einer blinden Salve aufforderte, Rede und Antwort zu als es ihr aber naͤher kam, uͤber⸗ zeugte man sich bald, daß dieselbe ein Franzoͤsisches Kriegsschiff sey, obgleich sie keine Antwort auf die an sie gerichteten Fragen gab, ihrerseits aber auf die Frage: „Seyd ihr das Packetboot?“ zur Antwort erhielt: „Nein, das Kriegsschiff „Medea“, worauf letzteres den Franzosen gute Nacht zurief und davon segelte, bald darauf jedoch noch einmal umkehrte, um, wie der Capitain Stott aussagte, der Franzoͤsischen Brigg Nach⸗ richten aus Mexiko mitzutheilen. Als es indeß an dieselbe hinankam, empfing es von ihr eine volle Ladung, durch die Einer von seiner Mannschaft so schwer verwundet wurde, daß ihm ein Glied abgenommen werden mußte. Der Befehlshaber des Franzoͤsischen Schiffs, welches nun als die Brigg „Griffon“, von Frankreich nach Veracruz bestimmt, erkannt ward, kam zwar bald darauf an Bord der „Medea“ und entschuldigte sich sehr, indem er versicherte, er habe das Englische Schiff fuͤr einen Mexikanischen Korsaren gehalten, und sein Kommando sch auch mißverstanden worden, indem er bloß einen Schuß uͤber das Schiff hinweg abzufeuern befohlen habe; aber die „Times“ will an die Wahrheit dieser Versicherung nicht glau⸗ ben und fordert Genugthuung fuͤr ein so uͤbermuͤthiges Be⸗ nehmen.

8 Der alte Britische und auswaͤrtige Maͤßigkeits⸗Verein hielt vor einigen Tagen eine Versammlung, bei welcher der Bischof von London den Vorsitz fuͤhrte. Der Doktor Blomfield sprach uͤber die Zunahme der Trunkenheit und bemerkte unter Ande⸗ rem, daß im Jahre 1820 in England, Schottland und Irland 12,894,895 Gallonen, im Jahre 1830 aber mehr als das Dop⸗ pelte, naͤmlich 27 Millionen Gallonen geistige Getraͤnke ver⸗ braucht worden seyen, so daß der Verbrauch der schaäͤdlichen Ge⸗ tränke weit schneller zugenommen habe, als die Bevoͤlkerung. Dafuͤr seyen im Jahre 1820: 6,789,000 Pfd., im Jahre 1836 aber 8,444,300 Pfd. an Steuern erhoben worden, eine Summe, mit der man 1700 Kirchen haͤtte erbauen und 1700 Pfarrer besolden koͤnnen. Einer der Secretaire las folgendes Antwortschreiben des Herzogs von Wellington auf die an ihn ergangene Aufforderung, die Stelle eines Vice⸗Praͤsidenten des Vereins zu uͤbernehmen: „Der Herzog von Wellington macht dem Herrn Parker sein Kompliment. Der Herzog haͤlt nichts fuͤr so wichtig, als die Einfuͤhrung der Maͤßigkeit bei allen Klassen und allen Ständen und namentlich bei den Offizieren und Soldaten der Armee. Der Herzog mißbilligt jedoch den in dieser Beziehung an die Garde⸗Grenadiere erlassenen Befehl; er mißbilligt die Bildung von Vereinen irgend einer Art unter den Truppen, moͤgen sie auch noch so preiswuͤrdig seyn, und so sehr er auch die Maͤßig⸗ keit schaͤtzt, so lehnt er es doch ab, ein Mitglied des Maͤßig⸗ keits⸗Vereins zu werden, sich durch eine geschriebene Verpflich⸗ tung zu binden, oder das Amt eines Vice⸗Praͤsidenten anzuneh⸗ men, welches der Verein ihm anzutragen, die Guͤte hatte.“

Gestern fand hier unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Canterbury eine große Versammlung von Geistlichen und an⸗ deren eifrigen Mitgliedern der herrschenden Kirche statt, die hauptsaͤchlich den Zweck hatte, gegen das von dem Ministerium beabsichtigte neue Unterrichts⸗System zu protestiren, nach wel⸗ chem der Religions⸗Unterricht auch an den vom Staate mit

nichts Neues, sondern war nir eine Wiederholung seiner Schmaͤ⸗ hungen auf die Tories in neuen rhetorischen Phrasen.

leugnen moͤchte.

in Anspruch nehmen wolle. eine so ungeheure Luͤge vorgevmmen? In geborgten Kutschen Ihrer Majestaͤt. nicht Hoyte nennen (großes Gllaͤchter), hierauf ging er in den

wohl, daß die Corporation von der allerduͤmmsten Bigotterie

maͤnnlich zu erfuͤllen, und wenn wieder men

eosten d. gegen die Deutung, die der Graf von Ansembourg einigen fruͤ her von ihm gebrauchten Worten gegeben hatte, besonders um

Zuschuͤssen unterstuͤtzten Schulen nicht ausschließlich nach den Lehren der Episkopal⸗Kirche ertheilt, sondern, wenn sich in diesen Schulen eine Anzahl von Kindern anderer Religionspar⸗ teien befindet, auch die Anstellung von Religionslehrern der betreffenden christlichen Konfessionen an denselben gestattet seyn soll. Nachdem der Erzbischof einige einleitende Worte gesprochen hatte, wurde der erste in obigem Sinne abgefaßte Beschluß vom Grasen von Chichester vorgeschlagen und vom Bischof von Lon⸗ don unterstuͤtzt; den zweiten Beschluß beantragten und rechtfer⸗ tigten Lord Abinger und der Bischof von Salisbury, den drit⸗ ten der Vikar von Leeds, Dr. Hock und Lord Barrington, den vierten der Dechant von Chichester, Dr. Chandler und Herr Bethell, den fuͤnften der Archtdiakonus von Shropshire, Dr. Bather, und Sir T. Acland, und saͤmmtliche Beschluͤsse wurden

einstimmig angenommen.

642 1 neulich wieder in der zu Dulin unter dem Vorsitz des Lord Cloncurry gehaltenen Versamnlung, in welcher auf Anlaß der letzten Minister⸗Krisis eine Aresse an die Koͤnigin beschlossen wurde; denn nachdem er erst vor kurzem in einer Radikalen⸗ Versammlung zu London sich als Unterstuͤtzer der Chartisten⸗ Forderungen bekannt hatte, tret er in Dublin wieder als Geg⸗ ner dieser Partei auf, um die in Irland jetzt herrschende Ruhe im Vergleich zu den durch di Chartisten in England erregten Unruhen in ein recht glaͤnzemes Licht zu stellen. Nur wenige Irlaͤnder, sagte er, haͤtten sic mit den verabscheuungswuͤrdigen Chartisten in England vereitigt, weil diese ihre Rechte nicht durch friedliche und ehrliche Nittel, sondern durch Bewaffnung, Blutvergießen und Thorhaät zu erlangen suchte. Sonst ent⸗ hielt die Rede, welche O'Gnnell bei dieser Gelegenheit hielt,

So

sagte er vom Herzoge von Vellington, es haͤtte demselben in seinem Leben kein groͤßeres Ungluͤck begegnen koͤnnen, als daß er in Irland geboren worder, ein Ursprung, den er gern ver⸗ Dann sprag er uͤber die Deputation, welche kuͤrzlich von der Dubliner Mnizipalitaͤt an die Koͤnigin abge⸗ sandt worden, um Ihre Majetaͤt in einer Adresse zu versichern, daß diese Corporation keine zusschließliche Privilegien fuͤr sich „Ist“, sagte der Redner, „unter allen Luͤgen, die um des Luͤgens willen gelogen worden, jemals

begab sich die Deputation, die diese Luͤge uͤberbringen sollte, zu Herr Mylor) Hoyte (der Lord⸗Mayor von Dublin), brr, das ist ein Name, ich moͤchte meinen Hund

Palast, in einem ebenfalls geborgten Anzuge, und mit ihm der Herr Recorder Shaw. Pah! (Großes Gelaͤchter.) Ich wußte

besessen ist, ich wußte, daß ihre Arglist sonder gleichen ist, aber

ich dachte doch nicht, daß sie es im Luͤgner⸗Talent so weit ge⸗ bracht haͤtte, und daß sie ihre Unverschaͤmtheit bis dahin trei⸗

ben waͤrde, der kleinen Koͤnigin ein solches Schurkenstuͤck, wie diese Adresse, aufbinden zu wolen. (Gelaͤchter und Beifall.) Aber die Koͤnigin kannte sie sehr wohl und stand gar nicht an, es ihnen zu sagen. Ganz ruhig antwortete sie: Ich glaube nicht ein Wort von dem, was Sie mir da sagen, Herr Recorder! (Gelaͤchter.) Sie moͤgen immer daruͤber lachen, aber ich versichere Ihnen, daß ihre Antwort auf die Adresse der Corporation im Wesentlichen so lautete. „Ueber den Toryisti⸗ schen Kandidaten fuͤr das Sprecher-Amt aͤußerte O'Connell sich folgendermaßen: „Die Tories wollen den Mann zum obersten Range im Hause der Gemeinen erheben, und die Natur hat ihn zum haͤßlichsten unter den Gemneinen gemacht. Er hat die haͤßlichste Physiognomie, die ich je auf einem Menschenantlitz gesehen, und die politische Gesinnung des Mannes ist ein Fac⸗ simile seiner Gesichtsbildung. Was sagt dieser Goulburn? Ei, er hat die Keckheit, offen zu erklaͤren, daß der Sohn eines pro⸗ testantischen Dissenters nicht gute Gesellschaft genug fuͤr seine Soͤhne auf der Universitaͤt sey. Und einen Papisten moͤchte er gar lebendig gebraten sehen, wenn er koͤnnte. Ich verspreche Ihnen, meine Freunde, ich will ihm bei der Sprecher⸗Wahl ein Nein geben, daß die Mauern der alten St. Stephans⸗Kapelle davon erbeben seae. Am Schluß seiner Rede ließ er noch seinen Tadel uͤber diejenigen liberalen Irländischen Parlaments⸗Mit⸗ glieder ergehen, die bei der Abstimmung uͤber die Jamaika⸗Bill,

welche zu der Resignation der Minister Anlaß gab, nicht auf

ihrem Posten gewesen. „Ich will,“ sagte er, „ihre Namen

hier nicht nennen, aber ich muß leider darauf aufmerksam ma⸗

chen, daß einige Irlaͤndische Mitglieder uͤber jene Frage nicht mitstimmten, weil ihren Soͤhnen und Verwandten irgend eine armselige Befoͤrderung war versagt worden. (Hoͤrt, hoͤrt! und Pfui!) Wir gehen ja nicht ins Parlament, um Stellen, Pen⸗

ionen und Emolumente zu empfangen, sondern um unsere 1 j der Mehrheit (gegen 20 oder 21 Stimmen) verworfen wor⸗

redlich, uneigennuͤtzig und so etwas vorkom⸗

sollte, so werde ich nicht um den Brei herumgehen, sondern den Verraͤther nennen und ihn oͤffentlich bloßstellen.“

88 Belgien.

Bruͤssel, 31. Mai. In der Sitzung des Senats vom M. erhob sich der Praͤsident, Herr von Schiervel,

Pflicht gegen unsere Landsleute

sich gegen die Folgerung zu verwahren, daß er sein Ausschei⸗ den aus dem Senat damit habe anzeigen wollen. Er habe da⸗ mals nur gesagt, daß er sein Mandat fuͤr erloschen erachte, von dem Tage an, wo ihm die Ratification des Traktats den groͤß⸗

ten Theil seiner Kommittenten rauben wuͤrde. Weit entfernt, seine Dimission einzureichen, sey er vielmehr entschieden von Neuem

vor die Waͤhler hingetreten. Der Redner sagte sodann: „Mehrere Mitglieder der Kammer haben behauptet, das Mandat muͤsse demjenigen verbleiben, dem es uͤbertragen sey, und zwar fuͤr die ganze Zeit, wobei es gleichseitig sey, wodurch und auf welche Zahl die das Mandat Ertheilenden vermindert wuͤrden. Damit kann ich mich nicht einverstanden erklaͤren. Wenn wir

die Constitution befragen, so zeigt es sich, daß, um einen De⸗

putirten waͤhlen zu koͤnnen, eine Abtheilung der Provinz ge⸗ bildet seyn und eine gewisse Anzahl Einwohner zaͤhlen muß. Von den Wahlbezirken Realmonde und Mastricht verbleibt aber Belgien nur ein kleiner Theil; und es scheint wir demnach außer Zweifel, daß die Bevoͤlkerung der zerstuͤckelten Bezirke neue Wahlen vornehmen muß.“ 8

Man will nunmehr mit Bestimmtheit wissen, daß Herr Raikem das Portefeuille des Justiz⸗Ministeriums angenommen habe. Sein Patent soll gestern vom Koͤnige unterzeichnet wor⸗ den seyn. 8

Der Graf von Oultremont aus Luͤttich ist nunmehr defini⸗ tiv zum Belgischen Geschaͤftstraͤger in Rom ernannt worden. Sein Schwiegersohn, Herr von Hooghvorst, mird ihn als Attacheé begleiten. Herr O'Sullivan de Graß, fruͤherer Ge⸗ schaͤftstraͤger in Wien, soll zum Gesandten in St. Petersburg ernannt worden seyn. 8 3 Alle vrnen,s von den Jahren 1829, 1830 und 1831 haben ihre definitive Entlassung bekommen.

Unmittelbar 89g 89 Freisprechung von Bartels und Kats sand ein sogenanntes „Meeting“ statt, wo Kats, als fruͤherer Praͤsident dieser Versammlungen, mit Jubel begruͤßt wurde und

eine Rede hielt. Am folgenden Tage fand ein Gastmahl von 75 Couverts statt, an welchem sowohl Bartels als Kats Theil nahmen und wo viele Toaste in Franzoͤsischer und in Flamaͤn⸗ discher Sprache ausgebracht wurden.

Deutschland.

8 Maͤnchen, 29. Mai. Das Regierungs⸗Blatt enthaͤlt eine

Einen neuen Beweis von der Inkonsequenz in seinen Mit⸗ teln bei aller Konsequenz in seinen Zwecken gab O'Connell

Bekanntmachung, wonach durch Allerhoͤchste Entschließung aus

Rom vom 16. Mai den Koͤniglichen Hof⸗Malern eine Uniform, und zwar die der Professoren der Akademie der bildenden Kuͤnste Ujedoch mit Stickerei und Knoͤpfen von Silber, statt von Gold) bewilligt wird. .

Stuttgart, 31. Mai. (Schw. M.) In ihrer Sitzung vom 29sten d. M. ging die Kammer der Abgeordneten bei der Berathung uͤber den Haupt⸗Finanz⸗Etat zum Departement des Kirchen⸗ und Schulwesens uͤber. Fuͤr Besoldungen der Geist⸗ lichen und Schullehrer der evangelischen Konfession sind fuͤr 1839 40 395,000 Fl., fuͤr 1840 41 405,000 Fl. und fuͤr 1841 42 415,000 Fl. angesetzt. Die Kommission traͤgt auf Genehmigung an, will aber, die Staͤnde moͤchten gegen die Regierung aussprechen, daß sie die in dem Etat erscheinenden Besoldungen der Geistlichen (beider Konfessionen) als eine auf dem Domanial⸗Vermoͤgen des Staates haftende Elementarlast betrachten, die als solche unter allen Umständen zunaͤchst an die Pfarreien abzureichen sey. Nach einer laͤngeren Debatte wird der Kommissions⸗Antrag durch Zuruf zum Kammer⸗Beschlusse erhoben, wogegen die weiter geaͤußerten Wuͤnsche ohne Folge bleiben. Fuͤr Besoldungen der Geistlichen katholischer Kon⸗ fession waren 150,000 Fl. exigirt, auf deren Genehmigung die Kommission den Antrag stellte. Zu Beiträgen an Gemeinden, zu Gehalten ihrer Schulstellen waren im Ganzen 57,000 Fl. verlangt. Die Kommission traͤgt auf Genehmigung mit dem Beisatze an, daß die Kammer ihre Bereitwilligkeit aussprechen moͤge, zu Durchfuͤhrung des Schul⸗Gesetzes und besserer Unterstuͤtzung aͤrmerer Gemeinden, denen die Aufbringung eines Schul⸗Gel⸗ des von jaͤhrlich 1 Fl. 12 Kr. fuͤr ein schulpflichtiges Kind zu schwer fallen duͤrfte, jaͤhrlich noch weitere 4000 Fl. bewilligen zu wollen. Die Position wurde nebst dem Kommissions⸗An⸗ trage ohne Umstaͤnde genehmigt. Fuͤr die Seminarien evange⸗ lischer Konfession sind fuͤr 1839 40 86,297 Fl. 18 Kr., fuͤr 1840 41 86,255 Fl. 12 Kr. und fuͤr 1841 42 85,374 Fl. 18 Kr. angesetzt, deren Bewilligung die Kommission beantragt. Sogleich angenommen. Fuͤr kirchliche Einrichtungen (Synodal⸗, Invpestitur⸗ ꝛc. Kosten) sind 6820 Fl. jaͤhrlich exigirt; 1450 Fl. mehr, als indessen jaͤhrlich, was von Ausfuͤhrung des Schul⸗ Gesetzes herruͤhrt. Die Exigenz wird genehmigt. Fuͤr gottes⸗ dienstliche Zwecke sind 3200 Fl. exigirt, die sogleich genehmigt werden. Fuͤr das Bisthum und Priester⸗Seminar sind im Ganzen 141,401 Fl. 54 Kr exigirt. Auch sogleich angenommen. Als Bedarf fuͤr das Wilhelms⸗Stift und die niederen Konvikte katholischer Konfession sind im Ganzen 213,558 Fl. angesonnen.

Karlsruhe, 28. Mai. (Bad. Bl.) Der Tagesordnung gemaͤß begann in der heutigen Sitzung der zweiten Kammer unserer Staͤnde die Diskussion des von Speyerer erstatteten Berichts uͤber die Rechnungsnachweisungen von 1835 und 1836.

Sie verbreitete sich bis zum Ende der heutigen Sitzung uͤber

die Rubriken: „Staats⸗Ministerium“ und „Ministerium des

großherzogl. Hauses und der auswaͤrtigen Angelegenheiten“. Das Ergebniß bestand darin, daß folgende Antraͤge der Bud⸗

gets⸗Commission angenommen worden sind: 1) die unter der Rubrik: „Staats⸗Ministerium“ nachgewiesene Gesammtausgabe mit 1,862,664 Fl. 35 Kr. anzuerkennen; 2) die Postadmini⸗ strationsnachweisungen mit einer Brutto⸗Einnahme 1,628, 401 Fl 2 Kr. und einer Ausgabe 1,154,096 Fl. 38 Kr. ebenfalls an zuerkennen; 3) unter der Rubrik: „Ministerium des Ministe riums der auswaͤrtigen Angelegenheiten selbst“, neben de

Anerkennung der Verwendung von 278,206 Fl. 41 Kr. die Mehr⸗Ausgabe von 41,706 Fl. 41 Kr. noch zu bewilligen.

Der letzte Antrag wurde angenommen, nachdem vorher di Antraͤge von Weller unterstuͤtzt und von dem Abg. v. Rotteck, unter dem Titel „Gesandschaften“, und 2) die Ueberschrei⸗ tung von 4000 Fl. unter dem Titel „Besoldungen und Ge⸗

halte der Bundestags⸗Gesandschaft“ nicht zu genehmigen, von

den waren.

Weimar, 1. Juni. Die neueste Nummer des Regierungs⸗ blattes hat das laͤngst angekuͤndigte Strafgesetzbuch bekannt ge⸗ macht und noch fuͤnf Gesetze hinzugefuͤgt: uͤber einige noͤthig gewordene, doch voruͤbergehende Maßregeln, uͤber Abaͤnderun⸗ gen in dem Untersuchungs⸗Verfahren, uͤber Vollstreckung der Todesstrafen, uͤber die Zustaͤndigkeit der Polizei⸗ und der Ver⸗ waltungs⸗Behoͤrden und uͤber die Gerichts⸗Zustaͤndigkeit in Kri⸗ minalsachen. 8 8 Hesteirelich

Teplitz, 29. Mai. Der großartige Ueberbau des Stadt⸗ und Schlangenbades ist bereits vollendet und schon naͤchster Tage werden die Baͤder eroͤffnet. Das neue Sta dtb ad uͤbertrifft theils durch seine zweckmaͤßige Anlage, theils durch die ans Luxurioͤse graͤnzende innere Einrichtung der Badelogen, jede Erwartung. Es enthaͤlt nebst den zwei Kommunbaͤdern 22 Spe⸗ zialwasserbaͤder, ein Dampfbad und vier Moorbadelogen, die saͤmmtlich ein 2000 Fuß großes kupfernes Abkuͤhlungs⸗Bas⸗ sin zur beliebigen Temperaturerniedrigung in ihre Mitte schlie⸗ ßen. Die geraͤumigen Badebecken sind theils in Horzellan, theils in Marmor, theils in die geschmackvollsten bundfarbi en Thonplatten gekleidet. Die mit einem Dampfapparate in Ver⸗ bindung stehenden Moorbadelogen haben doppelte Becken, von denen eines zur Aufnahme der Moormasse, das zum Reinigungsbad bestimmt ist. Ersteres hat nebst r. leitung noch doppelte Dampfroͤhren, um mit moͤglichster Schnel⸗ ligkeit den Waͤrmegrad des Moors zu reguliren, letzteres ist mit

einem arat versehen, der in Form einer schwachen Regen⸗ inem App sehen, Koͤrpers dient. Das neue

douche zur raschen Abspuͤlung des K 1 Schtnaner See „in gleicher architektonischer Schoͤn⸗ heit erbaut, enthaͤlt 12 Wasserbaͤder und 1 Moorbadeloge, mit der

beckentsprechenden inneren Einrichtung des Stadtbades. Das hs 8. Korinthischen Style sich erhebende Schwefelbad sieht erst gegen Ende dieses Jahres seiner Vollendung entgegen. Diese mit nicht geringen Opfern neu erstandenen Badeanstalten, die in Deutschland kaum uͤbertroffen dastehen duͤrften, werden gewiß den Wuͤnschen des Badepublikums in jeder Ruͤcksicht ent⸗ sprechenz, indem sie Zweckmaͤßigkeit, geschmackvolle Eleganz und Bequemlichkeit auf eine eklatante Weise in sich vereinsgen.

1 8 Schweiz. S.n; Freiburg, 26. Mai. Die hiesige Regierung hat matisch weder den einen noch den anderen Staats⸗Rath in Wallis anerkannt und will keinerlei Verkehr mit den betref⸗

den jetzigen provisorischen Zustand beendet hat. Zuͤrich, 29. Mai. Aus den bisherigen Ergebnissen der

mit den Angelegenheiten unserer Hochschule beäuftragten Kom⸗

von Itzstein und Welker: 1) die Ueberschreitung von 5150 Fl.

diplo⸗

fenden Behoͤrden anknuͤpfen, bevor eine desinitive Regierung

8 „Die wenn die Landeskirche sie nicht

mission prognostizirt der Republikaner Hochschule wird fortbestehen, uͤber den Haufen wirft; die Professuren reduzirt werden. untere Industrieschule werden uͤbernommen.“

Folgendes!

Hochschule wird aber um einige Das untere Gymnasium und die

ANtalien. Rom, 23. Mai. des Koͤnigs von Baxern, Grafen v. Seinsheim, Praͤsidenten von Ober⸗Bayern,

fuͤr die menschenfreundliche waͤhrend seines fuͤnfjaͤhrigen Aufenthaltes in Italien armen Kranken geleistet, das Ritterkreuz des St. Gregoriusorden. Gestern Abend zogen unsere Deutschen Kuͤnstler in langem Fackelzug, voran die Hautboisten des hiesigen Militairs, nach der Villa Malta, um Sr. Maj. dem Koͤnig von Bayern ihre Huldigung darzubringen. Die Kuͤnstler, aus allen Gauen Deutschlands vereinigt, betrachteten dies gleichsam als einen schuldigen Tribut gegen einen hochgesinnten Monarchen, der als Befoͤrderer der neuern Kunst so Liebe hat. Nach Beendigung eines Liedes, gesungen von dem Saͤngerchor der Kuͤnstler, und von Dr. W. Schulz aus Dresden eigens zu dieser Veranlassung gedichtet, kam der Koͤ⸗ nig in den geraͤumigen Vorhof der Villa herab und sprach mit jedem Einzelnen der Versammelten. Ein zweites Lied und ein wiederholtes Lebehoch dem Koͤnig gebracht, beschloß die Feier, worauf der Koͤnig nochmals mit lauter Stimme vom Fenster aus seinen Dank aussprach. Der Koͤnig von Neapel wird morgen oder uͤbermorgen

hier eintreffen, um dem Feste der Heiligsprechung in St. Peter

beizuwohnen. Dieser Tempel ist in seinem Innern nun ganz ausgeschmuͤckt, wodurch er aber keineswegs an architektonischer Schoͤnheit gewinnt. Ueber 15,000 große Wachskerzen sind auf uͤberall angebrachten Arm⸗ und Kronleuchtern aufgesteckt, die wie ein Feuermeer in dem kolossalen Gotteshaus leuchten wer⸗ den. Zahllose Fremde ziehen unaufhoͤrlich zu allen Thoren Roms ein, um Zeuge einer Feier zu seyn, wie sie zum letzten⸗ mal im Jahr 1807 unter Pius vII. begangen wurde.

Neapel, 21. Mai. In Folge der Raͤubereien und Fre⸗ velthaten, die in neuerer Zeit wieder in Sizilien vorgekommen, haben Se. Majestaͤt der Koͤnig das nachstehende Dekret erlassen:

„In Betracht Unseres Allerhöchsten Entschlusses vom 29. Juli 1837, womit das Dekret vom 11. September 1821, welches die Träger von verbotenen Waffen, ohne besondere Erlaubniß der Polizei, zum Tode verurtheilte, wieder in Kraft trat, haben Wir auf den Vorschlag Unsers Ministers beschlossen: 1) diejenigen, welche in den Provinzen jenseits des Faro sich erlauben, Waffen, welcher Art sie auch seyn mögen, zu tragen, ohne besonders von der Polizei dazu ermächtigt zu seyn, werden mit 12 jähriger Galteere und dem Eisen bestraft ; 2) in den Provinzen Palermo, Trapani und⸗Girgenti werden dieselben vor ein eigens dazu ernanntes Kriegsgericht gestellt und auf der Stelle das Urtheil uüͤber sie gefällt; 3) in den übrigen Provinzen der Infel fallen dieselben den obersten Gerichtshöfen anheim, welchen die glei⸗

chen Fakultäten eingereicht sind. (gez.) Ferdinan 16

Spanisn. Madrid, 23. Mai. Dem Vernehmen nach wird Herr

Pimenez das Portefeuille des Finanz⸗Ministeriums behalten,

weil das Banquierhaus Safont sich bereit erklaͤr gierung 32 Millionen Realen nee . 7 8 nahme an den Thoren von Madrid und einigen anderen großen Staͤdten auf drei Jahre, vom 1. Juni de J. an, uͤberlassen 8 geg gim von 14 Millionen in den aatsschatz stattfindet; der Rest wird i rschi Veenoien scr che 1 s ii Betsägestefesen ie Hauptstadt ist ruhig, doch ist die Regierung auf ihrer Hut, da sie sehr wohl weiß, daß die 8S. Cn anshihrer im Stillen thaͤtig sind. Das Ministerium ist mit der Art, wie die Unruhen in Valencia unterdruͤckt worden sind, keinesweges zufrieden, da die dortigen Behoͤrden nicht hinreichende Energie entwickelt haben und das Aufhoͤren der Unruhen mehr einer Capitulation, als einer energischen Unterdruͤckung zu verdanken sey. Der politische Chef von Valencia, Don Ignacio Lopez de Pinto, welcher eher geneigt seyn soll, die Plaͤne der Aufruͤhrer zu beguͤnstigen, duͤrfte, dem Vernehmen nach, abgesetzt werden. Als seinen Nachfolger nennt man den politischen Chef von Malaga, Don Simon de Rodez, einen Mann von festem Cha⸗ rakter und bewaͤhrter Ergebenheit.

Die General⸗Majore Don Diego Leon und O'Donnell sind zu General⸗ Lieutenants ernannt worden. (Das Geruͤcht, daß der Letztere bei dem Angriffe auf Pesia del Moro getoͤdtet wor⸗ den sey, erweist sich somit als falsch.

Spanische Graͤnze. Maroto, durch Espartero zum Ruͤck⸗ zug gezwungen, befand sich am 24sten zu Galdacano, vier Legua von Bilbao, an der Straße nach Durango. Don Carlos ist hierauf schnell von der letzteren Stadt abgereist, um, wie die Karlistische Zeitung berichtet, die Baͤder zu gebrauchen.

In Bayonne sind mehrere Soldaten von dem fuͤnften Na⸗ varresischen Bataillon angekommen, die an dem Kampfe bei Ramales Theil nahmen. Sie ertheilten der Tapferkeit Espar⸗ tero's großen Lobspruͤche indem er sich allen Gefahren ausge⸗

setzt, Maroto dagegen sich stets außerhalb der Schußlinie zu halten gewußt habe.

nicht laͤnger von der Staats⸗Kasse

(A. Z.) Der Papst hat dem Begleiter den Christusorden verliehen; zu gleicher Zeit

ertheilte der Papst dem Bayerischen Arzt Dr. Gustav Hoͤfler und uneigennuͤtzige Huͤlfe, welche er

gerechte Anspruͤche auf ihre

Portugal Lissabon, 13. Mai. Eine Korrespondenz aus S. 2 tholomeu de Messines vom 27. April, welche das Magveiisesch⸗ Fournal Echo giebt, theilt manche interessante Details uͤber die Guerrilhas in Algarbien mit, woraus hervorgeht, daß ihre Macht 7 allenthalben verbreitet ist. Der Berichterstatter gehoͤrt der ofonne an, die von dem Major Cabral (der den alten Re⸗ meschido 87he nahm) kommandirt wird, und sagt:

marschirten in der Richtung von S. Mar tie G Camacho (einen Gnerllben⸗Häupimaun) müt oser ded Ceßen S sich sogleich auf die Flucht nach der Serra da Carapinha egaben. Sie konnten, trotz aller Anstrengung der Kavallerie, nicht werden. In Bonafatima rastete die Kolonne einige Stun⸗ en und marschirte darauf nach dem Valle das Astias. Auf dem

Berge das Taipas traf sie auf drei Guerrilheiros, di G 1 rg 9 e nieder b Auf der Serra d'Amareha erblickten wir die e lötheilung, die von Ventura fommandirt wurde. Sogleich ergriff sie die Flucht, als wir noch aus großer Ferne Feuer auf sie gaben. Ju alle das Astias wurde übernachtet, und hier erfuhren wir durch einen gefangenen Guerrilheiro, daß der General; Kommandant der Guer⸗

rilhas, Namens Silva Mafra, Barao d'Almodov . 5 ar, gag Revue über seine Truppen halten würde. vame nkunft benachrichtigt, zog er sich aus der Gegend. In der Nach⸗ barschaft von Santa Clara kamen uns den folgenden Tag nur vier nerrilheiros, zu Gesicht, die zum Trupp des Rachado gehörten, aber

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wurde am Rasttage in Gravao erschossen. der Guerrilhas⸗Chef Mira zwischen Gravav und Ourique und sich mit 15 Pferden dem Rachado angeschlossen habe; ren wir, daß der Guerrilhas⸗Major Castmiro in

ein einziger noch einzuholen, der nieder ehauen

der General 1. za nnn und am 7ten im südlichen Theile desselben Revne gehalten. ferung, die zum Theil schon angekommen und n Nan von 12 andmann sieht sich genöthigt, Mädchen zum Hüt gebrauchen. Alle wcihabluben hechea⸗ pen der Königin kein Vieh zu verkaufen; dem wird Alles rein auspeplintern enscneer reicher wie früher.“

Miguelisten wieder mehr enn man

den Don Miguel wieder herbeiwuͤnscht, 8 n es absolutes groͤßte eil der Chartisten einverstanden ist. ““ sind wachsam 9 und Nacht, um die Volksfreiheit“ aufrecht zu erhalte

rend die Chartisten⸗Partei kraft⸗ und Hasos⸗ enicht⸗

was zur Realisirung ihrer Wuͤnsche beitragen koͤnnte.

als Revolutions⸗Klubs; ihre Mitglieder, aus den Mittel⸗ und Handwerksstaͤnden, zeichnen durch rothe Westen und rothe Halsbinden aus,

ter) betitelt. Als Opposition jener Logen bildet En in Porto, euten zusammengesetzt seyn soll.

Auch der Nacional

selben unter Anderen Cabrita, Mira, die vor kurzem ein Detaschement von griffen, wovon sie ze teten. Remeschido's Odimira.

1 Konstantinopel, 18. Mai. (A. Z.)

allgemein Glauben finden und so weit gehen, daß

seyn, was zur Bekraͤftigung dieser Angabe diener n

Bewegung hat allerdings bei 888 1 W sollte sie nach dem Absicht geschehen, sondern nur dazu dienen, die Gesundheit der Armee, zugleich aber auch biet zu sichern. schritten, Armee zu einer offensiven so kann allerdings ein Intermezzo einen kriegerischen Anstrich hat.

jetzt scheint man aus

eingetreten seyn, Doch wie gesagt, dem Hauptquartier

G“ i Asien Bezug hat. en, weil so viele fremde Offiziere im Hauptquartier Hasiz Pa⸗ scha's sind, die gewiß nicht ermangelt Nch dgndg so wichtigen Ereigniß an irgend eine Gesandtschaft zu berichten. Inzwischen lasse ich auch dies dahingestellt, und melde nur, was zu meiner Kenntniß gelangt ist, und was meines Erachtens zur Verbreitung der hier in Umlauf gebrachten Kriegsgeruͤchte bei⸗ getragen haben mag. Gestern fruͤh lief ein Franzoͤsisches Dampf⸗ schiff in den hiesigen Hafen ein, das Alexandrien am 8. d. ver⸗ lassen hatte. Die Briefe, die dieses Schiff mitbrachte, sag⸗ ten in sehr bestimmten Ausdruͤcken, daß Mehmed Ali von dem Eindringen der Ottomanischen Armee in Syrien Kunde er⸗ halten, daß er demzufolge seinem ersten Minister befohlen habe, an alle bei ihm accreditirten Konsuln ein Circular zu er⸗ lassen, worin er sie von diesem Ereigniß unterrichtet und die Versicherung giebt, daß er seinem Sohne Ibrahim Pascha ein⸗ geschaͤrft habe, sich nicht zu uͤbereilen, sondern abzuwarten, bis nhess gece goesg gegen ihn allerdings sehr bedenklich lautet, scheint mit Blitzes nelle der Kriegslaͤrm verbreitet zu haben. Die öG an din fremden Konsuln in Aegypten ist nicht ohne Bedeutung; sie be⸗ weist, daß Mehmed Ali mit großer Vorsicht zu Werke geht, und daß schlecht gegen sich dispo⸗ .— Reschid Pascha, der außerordentliche Botschafter in London, hat Befehl erhalten, hierher zuruͤckzukehren, um das Portefeuille der auswaͤrtigen

uͤbernehmen. 8 6

Gisechewitnnmn d. Athen, 12. Mai. (A. Z.) An unserer Nordgraͤnze herr t essntben⸗ Ruhe. Vor drei Tagen 2 der König und 6 Koͤnigin von hier aufgebrochen, um die noͤrdliche Graͤnze, und Useene den gebirgigsten und schwierigsten Theil derselben, Ihn Hypate (Patradzik) uͤber Karpenisi bis an den Golf von rta zu bereisen, und durch Akarnanien und Aetolien hierher zuruͤckzukehren. Das Reisegefolge besteht aus dem Staatsrath Theocharis, Kabinetsrath Brandis, Hofmarschall Sutzos, Oberst

Kolokotronis, Leibarzt Dr. Roͤser, Kabinets⸗Referendar Graf, den

Adjutanten Tzavellas und Kolokotronis und dem Hauptmann von Wuͤrzburg; die Koͤnigin ist begleitet von den Feroe von Nordenflycht und Bozzaris. Vermuthlich wird die Reise fuͤnf bis sechs Wochen dauern. Das Wetter ist uͤberaus guͤnstig und in jenen hohen Gebirgen werden IJ. MM. noch frischen und gruͤnen Fruͤhling finden.

Der haͤufige Regen in den letzten Wochen verspricht eine sehr reiche Aerndte an Produkten aller Art, und der offizielle Courier macht in seinem letzten Blatte namentlich darauf auf⸗ merksam, wie sehr der Seidenbau in Griechenland bereits genommen. Ferner berichtet er von der Inspectionsreise der Ministe⸗ rial⸗Raͤthe Schaubert und Wibmer nach Bootien. Diese Herren ha⸗ ben das Becken des Kopaischen See's bereist, und beschaͤftigen sich jetzt mit Plaͤnen, die alljaͤhrliche Entwaͤsserung desselben im Fruͤhling zu beschleunigen, um den Anbau der reichen Fluren zu erleichtern, und den dort im Sommer herrschenden Fiebern vorzubeugen. Auch hat der Dr. Wibmer in mehreren Doͤrfern am Parnaß eine schleichende Krankheit beobachtet, die sich seit einigen Jahren dort eingefunden hat, und die er fuͤr die in Istrien einheimische Skerlevie erklaͤrt. Es soll fuͤr die Kranken

ebenfalls die Flucht ergriffen. Der Gefangene vom vergangenen Tage Wir erfuhren hier, daß

gestanden,

Sall 8s erfuh⸗

Sallao

allein bei unserer Annäherung nahmen sie Reißaus, 2.

der Guerrilhas über seine Division im uztdiien Gehe hat

seit kurzem sehr verstärkt worden und erwarteten eine naaffele, snd

2 vertheilt worden ist. Jahren laufen den Guerrilhas zu, und 9

seines Viehes zu Landleute werden beraubt, und wer sich widersetzt, gemordet, und an Alle ist der Befehl ergangen, den

1 wer diesem zuwiderhandelt, ausgeplündert. Ihre Kapallerie ist jetzt weit zahl⸗

Auch in den noͤrdlichen Provinzen ruͤhren sich jetzt die sich auch nicht gerade so wuͤnscht man we— Gouvernement, womit auch wohl der Allein die Sep⸗ und haben Energie, sie arbeiten Tag waͤh⸗ ist, und nichts thut, QꝘ Porto bestehen gegenwaͤrtig 18 Freimaurer⸗Lo 1 dus ; g 18 rer⸗Logen, die alle aus Septembristen bestehen, die aber eigentlich nichts weiter sind fast lauter junge Leute sich besonders n und . und werden deshalb von den Chartistischen Blaͤttern Garroteiros (Scharfrich⸗ si . 1 el sich nun eine die aus gemaͤßigten und lauter angesehenen

bestaͤtigt die Verstaͤrkung der Guer—

rilhas in Algarbien und Alemtejo, und nennt als Anfuͤhrer der⸗ Rachado und Alvaneque, 15 Mann Lanciers an⸗ hn zu Gefangenen machten und einen toͤd⸗ Sohn

bedroht von der anderen Seite

m Seit gestern Abend traͤgt man sich abermals mit Kriegsgeruͤchten, die- Srsgtnat fast en f man be⸗ hauptet, der Seriaskier habe die Aegyptier bereits angegriffen. Offiziell scheint jedoch nichts auf direktem Wege eingegangen zu A 3 Eine 1 den Truppen stattgefunden, doch Willen des Sultans in keiner feindlichen den und er Ar b das Tuͤrkische Ge⸗ Hat jedoch Hafiz Pascha seine Befugnisse uͤber— oder hat er sich durch die Operationen der Aegyptischen Bewegung gezwungen gesehen,

das b 8. bis

es erias⸗

kers hieruͤber nichts erhalten zu haben, was auf den wirklichen

Beginn von Feindseligkeiten schließen ließe; es muͤßte nur die

Pforte Alles zu verheimlichen suchen, was auf die Lage der

Dies duͤrfte ihr aber schwer fal⸗

verfahre. Diese Mittheilung, die

ein eigenes Hospital errichtet, und uͤber 1 werden, um der Verbreitung des ch unt Miten thun. Nach dem Berichte dieser⸗ eamten macht die 8 rung des Dotationsgesetzes in jenen sind die Bewohner der dem Straßenbau beschaͤftigt, Jahre bis an den Fuß des Parnaß wird fahren

koͤnnen. Ostindien.

Alexandrien vom 27. bay, die bis zum 25. Maͤrz reichen: „Die haben wegen der feindlichen Stellung, Englaͤnder angenommen hatten, aber eine Sterling der

Contribution von 21 Laks Rupien oder 220,000 zahlen und Kosten der

der werden uͤberdies eine dauernde

handelt werden duͤrste; es ist die Rede davon,

ergriffen sic. Gegenden Fortschritte 1 gende u Staͤdte und Dorfschaften eifrigst g. so daß man vielleicht in einem

Das Echo de l'Orient enthaͤlt in einem Schreiben aus April folgende Nachrichten aus Bom⸗ Die Emirs des Sind die sie zuerst gegen die Verzeihung erhalten, muͤssen und sich verbindlich machen, den groͤßten Pha. 8 w Erhaltung eines Truppen⸗Corps zu uͤbernehmen,

en Zahl 5000 Mann nicht v darf. Die Englaͤn⸗ n . a wiederlassung in den Sind⸗ staaten errichten, die wahrscheinlich als Enasuns See;ec- 887-n,T. a. 8 5 ist 1 Tata oder den 1— Kuratschi zur Niederlassung auszuersehen, welcher letztere

Schiß, 4 8 sechiffs von 4= 500 Tonnenaufnehmen kann. Die Emirs erwarteten hreren Jahren, die Truppen der Compagnie in ihren Staa⸗

ten zu sehen, und da sie kriegeri

so vermuthete man, sie beabsichtiglch, digen. Auch hatten sie alle V im entscheidenden Augenblicke

waren gerade im Begriff

sich

ie daran verhinderte, und sie sich in sc mit ihren Schaͤtzen nach ihrer Feste Omerkote in der Wuͤste uͤchten. Der eben so schnelle, als gluͤckliche Marsch

sind und fuͤr tapfer gelten, hartnaͤckig zu verthei⸗ orbereitungen dazu getroffen; aber 2 sehs chhe. Muth, und sie 1 2 it ihren Schaͤtzen nach Mekk einzuschiffen, als die schnelle Besetzung 87 1Qu B Folge dessen entschlossen, zu des Eng⸗

lichen Heeres laͤngs des Sutledsch vereitelte auch diesen Plan,

denn sie erkannten, nicht in Sicherheit seyn wuͤrden. den ihnen von den Englaͤndern auferlegten

gerechnet hatten, wenig zusagte. Die

V inge, d ech gestattete den Englaͤndern, gehindert fortzusetzen; die Bri der CC“ zuset ie Brigaden der eg wieder

daß es zu spaͤt waͤre, und daß sie auch dort Nun 8 fuͤgten sie sich ben edingungen. Der 8— von Hyderabad rettete auf diese Weise seine CL vor Pluͤnderung, was den Englischen Truppen, die schon auf große Beute friedliche Gestaltung der 8 88.

ndus⸗Ar⸗ nach Hyderabad vorgedrungen waren, machten den zuruͤck, und die ganze Armee ging bekanntlich bei

Bukhur mittelst einer Schiffbruͤcke uͤber den Indus w n hiffbruͤ⸗ Indus. Der Ueber⸗ gang wurde ohne Schwierigkeit bewerkstelligt und Schikarpur

von dem Englischen Heere besetzt. die erste Brigade 8 89

Am 24.

eere tt. 2 ebruar befand sich zwei Tagereisen uͤber Schikarpur hinaus zu

24 2 Janedara; die anderen Corps folgten, indem das kleine aus Ein⸗ geborenen bestehende Heer Schach Sudscha's vor ihnen herging, welches von diesem Fuͤrsten selbst befehligt ist. Die Bombay⸗Armee zog direkt von Hyderabad nach Dadur, wo beide Armeen sich verei⸗

nigen sollten. nach Kandahar antreten,

nachdem die Haͤuptlinge dieser sich vor kurzem anheischig Haͤuptlinge dieser

gemacht,

ihrer Macht befindlichen Mitteln zu vertheidigen. schen, daß die Englische Armee so bald haeg

Von Dadur aus soll die Indus⸗Armee ihren Marsch Schac Srghc⸗ Stadt 1 Scha udscha mit allen Ehren⸗Bezeigungen aufzunehmen und seine Sache mit allen in Sie wuͤn als moͤglich eintreffe, be—

vor Dost⸗Mohammed „Khan, welchen der viele Schnee in den

S zwischen 1. und Kandahar verhindert, einzufallen, von den Gebirgen herabsteige und Kandahar Die Kroͤnung Schach Sudscha's 8 von wo er sich mit seinem Heer und einer nach Kabul verfuͤgen wird. Man erwartet

daselbst besetze. soll zu Kandahar stattfinden, Englischen Brigade keinen großen Wi⸗

derstand von Seiten Dost⸗Mohammed's; er wuͤrde selb t die Hand zu einem Ausgleiche bieten und sich anheischig SSee.

Thron von Kabul zu verzichten, wenn die En

wollten, einen anderen als Schach Sud

V den er als die Ursache des Todes seines Bruders

Die Englische Armee befand sich schon in der ruͤhmten Boland⸗Paͤsse, welche, sind, nur die Schwierigkeiten,

Durchzug entgegenstellt, darbieten werden.

verabscheut. Naͤhe der be⸗ da sie nicht vom Feinde besetzt

welche die Natur dort dem Auf ihrem Marsche

nach Kandahar wird der Armee wahrscheinlich kein ernster Wi⸗

derstand aufstoßen, wenn nicht der Samum lang mit großer Sollte dieser gefaͤhrliche Wind sich erheben, Kandahar erreicht, so wuͤrde es in Ghine Halt Klima kalt und gesund ist. Dem S daß das Land sich bewaffne, unter dem lion zu unterdruͤcken, waͤhrend der wahre gen die Briten sey. Der Oberst Benson Rangun, ohne daß er im Stande waͤre, Helesdigungen der Britischen Regierung angen. 8—

Angelegenheiten wieder zu

(¶Magd. 3.) Am 30. Me Gewitter in der Naͤhe unsere

Magdeburg, 3. Juni. gegen Abend zog ein schweres

Stadt voruͤber und verheerte

guͤsse das Getraide auf mehreren Sohlen, Salze, Prester und anderen Orten.

Koͤln, 31. Mai. (Koͤln. Z3.) Se. Koͤnigl. Hoheit unser vielgeliebter und allverehrter Kronprinz bestiegen, von dem kom⸗ mandirenden General des 8. Armee⸗Corps, General der Ka⸗ vallerie, von Borstell, und dem Koͤnigl. Ober⸗Praͤsidenten der Rhein⸗Provinz, von Bodelschwingh, begleitet, gestern Nach⸗ mittags gegen 3 Uhr in Koblenz das prachtvoll geschmuͤckte Koͤlnische Dampfschiff, welches seinen Namen traͤgt. Alle offi⸗ ziellen Feierlichkeiten waren untersagt, sogar hatten Se. Koͤnigl. Hoheit wegen der Feier des Frohnleichnamstages, keine Musik am Bord des Schiffes dulden wollen; allein vom Lande her hatte die allgemeine Begeisterung sich durch diese Ruͤcksichten keine Schranken setzen lassen, sondern die Ufer entlang verkuͤn⸗ deten die Fanfaren, der Donner der Privatgeschuͤtze und der

zu- Willkommsgruß aus Tausenden von Kehlen die Annaͤherung

des Erben des Thrones, welcher die Rhein⸗Provinz mit so vieler Liebe umfaßt. Augenzeugen erzahlen, daß die Bewohner beider Ufer des Rheins in Freudenbezeugungen wetteiferten und ein Festspalier von Koblenz bis Koͤln bildeten. Von den Bergen herab erschallten die Gesaͤnge, donnerten die Boͤller und wehten die Fahnen, und die Glocken der örfer und Staͤdte erklangen darein. Als am Ausflusse der Ahr vorbeige⸗ fahren wurde, erinnerte der hohe Fuͤrst, daß nun in das Ge⸗ biet der Ihm unvergeßlichen Jubelfahrt vom 30. Oktober 1833 uͤbergeschritten werde. Auch das Staͤdtchen Linz schien das An⸗

Genugthuung zu er⸗

18eeS. der drei Monate Heftigkeit in jenen Ebenen weht, sie aufhaͤlt. bevor das Heer machen, dessen

tandard zufolge, berichten Privatbriefe aus Birm a, Vorwande, eine Rebel⸗ Zweck ein Krieg ge⸗ befand sich noch in fuͤr die fortwaͤhrenden

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d er 1 durch die, einem Wolkenbruch aͤhnlichen, mit dichten und großen Schlossen verbundenen Regen⸗ Feldmarken, namentlich in

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