die Angriffe aͤller Art gegen die Regierung hervorgerufen. Wenn nun die Pairs⸗Kammer auf der Grundlage des Festen Stabilen — d. i. großer Grundbesitz und Erblichkeit — ruhte, zugleich wirklich selbstständig, frei dastehend, und so die andere Haͤlfte, die Ergänzung des vollen politischen Lebens, neben der Deputirten⸗Kammer bildete, so wuͤrden die Besorgnisse, die Rei⸗ bungen und endlichen Explostonen wenigstens gemildert und mehr zu einem anregenden Spiele lebendiger Kraͤfte, als zu veederblichen Erschuͤtterungen fuͤhren. Die Regierung wuͤrde so ihre wahre Stellung gewinnen; nicht selbst als Partei zu er⸗ scheinen, oder eine Seite zu vertreten, sondern uͤber Allen als aus⸗ gleichende, lenkende Macht zu stehen, und eben so sehr dem Fortschreitenden als dem Erhaltenden sein Maß zu setzen. Ihre Macht wuͤrde verstaͤrkt, ohne ihr Haß oder Besorgniß vor der⸗ selben zu erregen. Denn waͤhrend die Pairs⸗Kammer, durch ihr Vermoöͤgen, ihre einflußreiche Autoritaͤt, ihre morglische und intellektuelle Wuͤrde, den unruhigen, oft stuͤrmischen Wogen der Bewegung eine kraͤftige Wehr entgegenstellt, hat sie auch ihre eigenen Interessen zu wahren, und dient nicht bloß der Krone, will vielmehr frei sich in ihrer Stellung und in ihrem Ansehen erhalten. Wo sich dann ein Uebergewicht, ein heftiges einseiti⸗ ges Streben momentan offenbart, bei der Pairs⸗ oder der De⸗ putirten⸗Kammer, da tritt die Krone auf die Seite des bedroh⸗ ten Theils. Und beide zusammen, Pairs und Deputirte, fuͤh⸗ len sich stark genug, um nicht von ewigen und leeren Besorg⸗ nissen sich so leicht aͤngstigen zu lassen, zumal da die Veranlas⸗ sung dazu seltener seyn muß, wenn die Regierung nicht die ganze Last des Widerstandes traͤgt. Auch bedarf sie dann weniger der gehaͤssigen materiellen Mittel, wenn ihr mehrere moralische kraͤftig zur Veiee stehen. Aber nicht bloß schwer wuͤrde es der Staatskunst fallen, die Formen und Weisen auf⸗ zusinden, durch welche eine solche Pairs⸗Kammer begruͤndet wuͤrde; es beduͤrfte auch langer Zeit, bis sie sich das ganze in Staatsleben hineinbildete; vorzuͤgliche Hindernisse aber wuͤrde sie in den Vorurtheilen aus der Revolution her, in den Schreck⸗ nissen der Beispiele, wo eine solche Macht zur ungebuͤhrlichen Staͤrke, zur druͤckenden Bevorrechtigung herangewachsen und — in der Eitelkeit finden. Doch die Ereignisse, die Zeit, die Wirklichkeit werden schon, bei allen diesen Fragen und Wirren, ihre unabwehrbare bildende Macht offenbaren, und wenn auch spaͤt und nach manchen schmerzlichen Opfern, dennoch endlich die Aussoͤhnung und Durchdringung der Einseitigkeiten und Gegensaͤtze herbeifuͤhren. 8 e1“
““ Großbritanien und Irland. V
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 31. Mai. Ais Loörd Brougham seine lange Rede gegen die Minister beendigt hatte, erhob sich der Herzog von Wellington und ließ sich unerwarteter Weise, wie neulich schon erwaͤhnt, weit mehr zu Gunsten als zum Nachtheil des Ministeriums vernehmen.
„Als ich“, fagte der Lerzog, „vor vierzehn Tagen bier das Wort nahm, vermied ich jede Berührung der verbreiteten fälschlichen Dar⸗ stellungen meines Benchmens in der Hofstaats⸗Angelegenheit, über⸗ zeugt, daß im Lande doch im Allgemeinen kein Irrthum hierüber ob⸗ walte, sondern daß man überall den Becheggründen, welche mich ge⸗ leiter, Gerechtigkeit widerfahren lasse, und ich finde immer mehr Grund zu dem Giauben, daß ich mir üͤber diese Sache keine Sorgen zu machen brauchte. Ich muß jedoch sagen, daß ich, gleich vom Beginn jener Perhandlung an, den edlen Viscount, der an der Spitze des Mi isteriams steht, von jeder anderen Theilnahme an der Sache, als die öffentlich von ihm dargelegte, freigesprochen habe. Bas das
der Meinung waren, daß das Ministerium am 7. Mat keinen trif⸗
ligen Grund hatte, seine Entlassung einzureichen. Dies war damals melne Meinung, sie ist es noch, und je mehr ich über diesen Gegenstand nachdenke, um so mehr fühle ich mich überzengt, daß der erste Ein⸗ druck, den derselbe auf mich machte, nicht irrig war. Das Ministe⸗ rium konnte eine gewisse Maßregel in Bezug auf die Verwaltung von Jamaika nicht durch das Parlament bringen, aber Niemand wird bechaupien wollen, daß es nicht manche andere Maßregel gebe, die an die Stelle jener gesetzt werden konnten. Der edle und gelehrte Lord (Brougham) sagte, das Ministerium habe jetzt cine Maßregel eingebracht, die aber keine gute sevy, die frühere sey die rechte gewesen, die gegenwärtige also eine unrechte.“ Lord Brougham: „Die Mi⸗ nister selbst haben gesagt, als sie die Maßregel einbrachten, daß die frühere die rechte gewesen sey.“ Herzog von Wellington: „Dar⸗ aus, daß die Minister die früͤhere Bill für recht anerkannten, folgt nicht, daß die jetzige schlecht ist. Sie Fnügen der früheren den Vorzug geben, aber da sie fanden, daß sie dieselbe nicht durch das Parlament bringen würden, so setzten sie eine andere au deren Stelle, die sie durchbringen können. ch gestehe daber, daß ich durchaus kei⸗ nen Grund sehe, weshalb sie sich hätten zurückzichen, oder weshalb sie ihre Aemter nicht wieder hätten übernehmen sollen. Dies ist jedoch die Sache der Minister, nicht die meinige. Ich habe gesagt, wie ich damals über diesen Gegenstand dachte, als die Minister sich zurück⸗
zogen, und ich sehe keinen Grund, meine Ansicht zu ändern. Ueber die anderen Theile dieses Gegenstandes und über das, was der edle Viscount geäußert, habe ich nur wenig zu sagen. Ich habe oft in diesem Hause dem edlen Viscount meine Meinungen und Ansichten
Uebrige detritff ich gesteden, daß ich enen gehöre, welche “ des nnbeneeee gehöre, welch wurde an einen besonderen Ausschuß verwiesen, da mehrere Pairs sich
gesagt, und so empfehle ich denn auch jetzt ihm ernstlich, auf dem Wege
zu beharren, den er, wie er während dieser Dehatte dem Hause ange⸗ zeigt hat, einzuschlagen entschlossen ist. Er möge nicht nur im Par⸗ lament, sondern auch außerhalb desselben seine Pflicht thun und dann
binsichtlich der Unterstützung dem guten Sinne der Ration vertrauen.’“”
(Hört, hört!) Hierauf erhob sich der Marquis von Normanby und
sagte:
„Der edle und gelehrte Lord, welcher an diesem Abend gesprochen,
hat sich einiger Ausdrücke bedient, die so grobe Eutstellungen embhal⸗ ten, wie sie kaum semals vor einer Versammlung ausgesprochen wor⸗ den sind. Der edle und gelehrte Lord hat darauf hingedeutet, daß gewisse Damen als Agenten bei den letzten Unterhandlungen thäͤtig gewesen und daß Andere ihre Stellen nur so lange behalten hätten, bis ihre Frauen und Schwestern die Ernennung von Nachfolgern verhindert haben würden. Lord Brougham: „Der edle Marquis ist völlig im Irrthum. Er
hat die von mir gemachte Bemerkung durchaus mißverstanden. Seine
Gefühle haben ihn bingerissen. Ich sprach nicht von etwas wieklich schon Geschehenem, sondern bloß von den unvermeidlichen Folgen.“ Mar⸗ quls von Normanby: „Folgen! Es war eine Auspselung auf das, was witklich staltgefunden. Er hat sie ausdrücklich „Agtmen“ genannt. Die an einem anderen Orte vorgekommenen Entstellungen habe ich nicht beachtet, da aber der edle Lord ein ähnliches Angriffs⸗Verfahren annimmt, so halte ich es für nothwendig, zu erklären, inwiefern irgend
emand, der mit mir in Verbindung steht, bei dieser Unterhandlung betheiligt ist.“ Rachdem der Redner hierauf die neulich schon mitge⸗ theilte Erklärung abgegeben hatte, daß seine Gemahlin, als die Mi⸗ nister von der Differenz wegen der Hofhaltung erfahren, auf der Stelle die Königin um ihre Entlassung gebeten habe, fuhr er fert: „Es mag im Interesse derjenigen liegen, welche die Politik des edlen und gelehrten Lords befolgen, in dieser Angelegenheit Privat⸗Verhältnissein die allgemeine — zumischen; aber ich kann Euren Herrlichkeiten versichern, daß unsere
azwischenkunft hierin sich bloß darauf beschränkt hat, den Grundsatz geltend zu machen, daß keine Einmischung in demjenigen Theil der Hofhaltung stattünden dörfe, in welchen sie niemals stattgefunden. Diesem Geundsatz gemäß haben wir Ihrer Mazjestät darin beigepflich⸗ jet, daß sie glle Rüctsichten, gußer die auf Priuzipien zu nehmenden,
daß dieses Votum als ein Votum des Vertrauens zu den gegenwärti⸗
Mun will ich dem edlen Lord sagen...“
242 662 lelfeitsetzen dürfe, und wir glaubten, Ihre Majestät hierin unterstützen zu müssen. Der edle und gelehrte Lord hat auch behauptet, keines von beiden Parlamentshäusern hege Vertrauen zu dem Ministerium. Hierauf scheint mir die so freimüthige Erklärung des edlen Herzogs gegenüber die befriedigendste Antwort; wenn man jedoch eine noch di⸗ rektere Gewähr verlangt, so berufe ich mich auf das, was Sir R. Peel im anderen Parlamentshause geäußert. Der sebr ehrenwerthe Ba⸗ ronet sagte, er fühle ganz die Schwierigkeit seiner Stellung. Er ging eine Maßregel nach deranderen durch und fand, daß er berallen mit unüberwind⸗ lichen Schwierigkeiten würde zu kämpfen haben; kurz, das Resuitat seiner Rede war, daß er das Vertrauen des Unterhauses nicht besitze. (Rein! Rein!) Er spielte an auf die Majoriräten, die er gegen sich gebabt, und namentlich auf die Majorität der 22 in Betreff der Ver⸗ waltung Irlands. Ist seitdem nichts vorgefallen? Keine Erprobung der Stärfe? (Spöttisches Geläͤchter von der Opposttion und Beifall von den Ministerbänken.) Nun, in den letzten Tagen (bei der Sprecherwahl) haben wir einen sebr starken Beweis davon gesehen, daß wir im anderen Hause eine Majorität haben, und wenn dieselbe auch nicht groß war, so befand sich doch Sir Robert Peel und seine Partei in einer entschiedenen Minorität. Was die Jamaika⸗Frage betrifft, so bin ich stets der Metnung gewesen, daß der Versuch der Emancipation sich ohne eine temporaire Suspendirung der Functio-⸗ nen der legislativen Verfammtüng nicht völlig ausführen lassen wird. Obgleich dies nun noch meine Meinung ist und ich meinem sehr eh⸗ V reunwertben Freunde, der gestern Abend den Antrag auf diesen Gegenstand machte, darin vollkommen beistimme, daß jene Maßregel unter allen Umständen die beste gewesen seyn würde, so glaube ich doch, daß die neue Maßregel, als temporaires Auskunftsmitrel, uns in den Stand setzen werde, für das Beste beider Parteien auf jener Insel und na⸗ mentlich, was so höchst wünschenswerth ist, für die Beschützung der Reger zu sorgen. Der edle und gelehrte Lord scheint die Meinung zu
Reform⸗Bill abgewichen ist. Der edle und gelehrte Lord mag so vtel Bemerkungen machen, wie er will, über ein Ministerium, das ent⸗ schlossen ist, die Reform⸗Bill aufrecht zu erhalten; aber ich kann nicht glauben, daß derselbe einen schlagenden praktischen Beweis von seiner Anhänglichkeit an die Reform⸗Prinzipien giebr, wenn er Alles thut, was in seinen Kräften steht, um die Restauration der Tories zu bewirken.
Durch diese Bemerkungen des Marquis von Normanby fand sich schließlich Löord Brougham noch zu folgender Ent⸗ gegnung veranlaßt:
„Ich habe nicht im Entferntesten daran gedacht, auf irgend et⸗ was anzuspielen, was die liebenswürdige Gemahlin des edlen Mar⸗ quis gethan hätte. Ich sprach nur von den Folgen, nicht aber von vergangenen Ereignissen. Ich glaube vollkommen, daß nichts von dem, was man sich erzählt, geschehen ist, und ich habe stets den Ge⸗ rüchten dieser Art widersprochen, so oft sie mir zu Ohren kamen. Nach den konservativen Aeußerungen des edlen Visconnt (Melbourne) hat mich der Inhalt der Bemerkungen des edlen Herzogs von (Welling⸗ ton) gar nicht überrascht. Man hat auf die Majorität bei der Spre⸗ cher⸗Wahl im anderen Hause großes Gewicht gelegt. Nun, ich kann versichern, daß nicht weniger als neun von denen, die dem jetzigen Sprecher ihre Stimmen gegeben, ihrer eigenen Aussage nach, nur wegen Herrn Goulbourn’s Benehmen bei der katholischen Emancipation uUnd einigen anderen Fragen gegen diesen gestimmt bäiten, daß sie aber ganz anderes votirt haben würden, wenn sie hätten glauben können,
gen Ministern Ihrer Majestät angesehen werden solle. Ich wünsche, ein rechtliches und festes liberales Ministerium zu sehen. Der edle Viscount leidet aber, wie ich glaube, an der letzteren dieser beiden Eigenschaften einigen Mangel. Nächst einem starken liberalen Mi⸗ nisterium scheint mir dann eine starke liberate Opposition das Wün⸗ schenswertheste.“
Oberhaus. Sitzung vom 3. Juni. Die von Lord Brougham eingebrachte Bier⸗Verkaufs⸗Bill, welche den uͤber⸗ handnehmenden Mißbraͤuchen in dem Bierhaͤndel und zugleich
dem uͤbermaͤßigen Verbrauch in den Bierhaͤusern steuern soll,
der zweiten Verlesung der Bill, welche, der Tagesordnung ge⸗ maͤß, stattfinden sollte, aus dem Grunde widersetzten, daß eine Menge von Individuen, — der Marquis von Westmin⸗ ster behauptete 2 bis 300,000, — die vom Bierhandel leben, dadurch ruinirt werden wuͤrden. Als in dieser Sitzung wieder mehrere Petitionen zu Gunsten der Herabsetzung des Brief⸗ Porto's auf Einen Penny uͤberreicht wurden, erhob sich der Herzog von Richmond, der unter dem Greyschen Ministerium General⸗Postmeister war, und sagte: v“ 1
„Ich erlaube mir, Ew. Herrlichkeiten, namentlich die Minister auf Einiges aufmerksam zu machen, was ich über diesen Gegenstand zu sagen habe. Ich hoffe stark und empfehle es in der That, den Plan des Herrn Rowland Hill ganz anzunchmen und nicht wie ihn die Kommission des Unterhauses in der letzten Session in ihrem Bericht angenommen hat. Ich bin überzeugt, daß, wenn dies nicht geschieht, noch immer Unterschleife stattfinden werden Ich wagte auch die Hoff⸗ nung auszusprechen, daß die Bill, die in das andere Haus eingebracht werden soll, nichts enthalten wird, wodurch Je⸗ mand verhindert wird, einen Brief, für dessen Stempelung er einen Pennv bezahlt hat, zu versenden, wie es ihm gutdünkt. Ein anderer Punkt, auf den ich aufmerksam zu machen wünsche, ist, daß von allen Mißbräuchen, die jemals im Postamte vorgekommen sind, keiner so bedeutend ist, als der mit dem offiziellen Franco getrieben wird, und ich sehe nicht ein, warum dasselbe nicht abgeschafft wer⸗ den soll.“
Unterhaus. Sitzung vom 3. Juni. Lord John Russell legte seine fruͤher schon angezeigten Resolutionen in Betreff Kanada's vor. Es stnd deren zwei, naͤmlich: „1) Es ist die Ansicht dieses Hauses, daß es zweckmäͤßig ist, eine le⸗ gislative Union der Provinzen von Ober⸗ und Nieder⸗Kanada zu bilden, basirt auf die Grundsätze freier und repraͤsentativer
Regierunga, welche so zu fuͤhren ist, daß dadurch die Wohlfahrt und die Zufriedenheit der vereinigten Provinz moͤglichst gefoͤr⸗ dert werde. 2) Es ist zweckmaͤßig, bis zum Jahre 1842 die
in der letzten Session dem General⸗Gouverneur und dem außer⸗
ordentlichen Rath von Nieder⸗Kanada durch eine Parlaments⸗ V Akte uͤbertragenen Gewalten fortbestehen zu lassen, mit Vor⸗ behalt derjenigen Abaͤnderungen, welche sich als rathsam zeigen moͤchten.“ Es soll also nur das Prinzip ausgesprochen werden, daß die Vereinigung der beiden Provinzen in Eine, also die Ruͤckkehr zu dem Zustande vor 1791, nothwendig sey, diese Vereinigung selbst aber, die Ordnung der Verwaltung in der vereinigten Provinz, die Feststellung ihrer Beziehungen zum Mutterlande und zu den uͤbrigen Britischen Kolonieen des Nord⸗ Amerikanischen Kontinents, alle diese wichtigen Fra gen sind, wie es scheint, auf unbestimmte Zeit verschoben. Lord John Russell
gab als Grund fuͤr den Ausschub an, daß es zweckmaͤßig sey, die Wuͤnsche des Kanadischen Volkes selbst, uͤber das Wesen der neu zu schaffenden Verwaltung kennen zu lernen, aber es wird von ministeriellen Blaͤttern ziemlich unverholen eingestan⸗ den, daß die Unmoͤglichkeit, in der sich die Minister jetzt befin⸗ den, irgend eine Maßregel im Parlamente durchzusetzen, die dem Partei⸗Interesse der Tories widerstrebt und auf volksthuͤm⸗ licher Grundlage beruht, die eigentliche Ursache des Aufschubs sey. Beschwerde uͤber diesen Aufschub und Protest heghn den vorgelegten Plan, als eine bloße Forterhaltung des bisherigen Zustandes, erhob Herr Hume, nachdem Lord John Russell seine den Antrag motivirende Rede beendigt hatte, in welcher
er besondere Ruͤcksicht nahm auf die bekannten Vorschlaͤge Lord Durham's, die nur theilweise seine Billigung fanden. Auch Sir Robert Peel beschwerte sich daruͤber, daß man in dieser Session es bei den Resolutionen bewenden lassen und von je⸗ der legislativen Maßregel umfassenderer Art abstrahiren wolle. Schließlich verwahrte er sich gegen die Vermuthung, als sey es seine Absicht, aus der Kanadischen Sache eine Parteifrage zu machen. Gegen jeden Aufschub warnte auch Herr Charles Buller, indem er sich hauptsaͤchlich auf den jetzigen Besorgniß erregenden Zustand der Kolonie berief; die von der Regierung beschlossene Maßregel der Vereinigung bei⸗ der Provinzen billigte er, vertheidigte aber zugleich die uͤbrigen Pläne Lord Durham's, dessen Secretair er bekanntlich in Ka⸗ nada gewesen ist, gegen die ministeriellen Angriffe. Die aus⸗ fuͤhrliche Diskussion uͤber die von Lord John Russell beantrag⸗ ten Beschluͤsse wurde darauf, auf den Wunsch desselben, bis zum 10ten d. M. ausgesetzt. Alsdann wurde die Bill uͤber die Hauptstadts⸗Polizei, welche bekanntlich die Polizei⸗Einrichtun⸗
gen in der City denen des uͤbrigen Landes zu assimiliren be⸗
stimmt ist, zum zweitenmale verlesen. Am Schlusse der Sitzung
zeigte der Kanzler der Schatzkammer an, daß er seinen
Antrag auf Einfuͤhrung des Penny⸗Porto nur unter der Be⸗
dingung machen werde, daß sich das Haus verpflichte, den da⸗ durch etwa entstehenden Ausfall in der Einnahme des Post⸗
Departements zu decken.
London, 4. Juni. Der Herzog Ferdinand von Sachsen⸗
ꝓASen. 8 Koburg ist gestern in Begleitung der Prinzessinnen Victoria 3 5 n zen L. von der 2.; 3 . 2 1 esen, daß er der Einzigeim anzen Lahbe sey, der nicht von der und Auguste und des Prinzen Leopold hier angekommen. Die
hohen Herrschaften statteten sogleich Ihrer Majestaͤt der regie⸗
renden Koͤnigin einen Besuch ab und speisten bei ihr zu Mit⸗
tag. Vorgestern traf auch der Fuͤrst Galitzyn, Gouverneur von
Moskau, mit seinen beiden Soͤhnen vom Kontinente hier ein. Der Sprecher des Unterhauses, Herr Shaw Lefevre, ist
zum Mitgliede des Geheimraths ernannt worden.
Man glaubt fast, daß die Minister sich genoͤthigt sehen wuͤrden, ihren Unterrichts⸗Plan, der zu Gunsten aller christ⸗ lichen Religions⸗Parteien ohne Unterschied berechnet ist, und zu dessen Ausfuͤhrung sie vorlaͤufig 30,000 Pfd. vom Parla⸗ mente verlangen wollten, wieder aufzugeben, da neulich in einer einzigen Sitzung des Unterhauses an 30 verschiedene Petitio⸗ nen dagegen eingingen, waͤhrend auch nicht eine einzige dafuͤr uͤberreicht wurde. Die Haupt⸗Opposition geht von der soge⸗ nannten National⸗Gesellschaft fuͤr die Befoͤrderung des oͤffent⸗ lichen Unterrichts aus, unter deren Schutz die meisten Schulen des Landes stehen, und die unter dem Vorsitz des Primas der herrschenden Kirche, Erzbischofs von Canterbury, ausdruͤcklich erklaͤrt hat, daß kein Unterrichts⸗System, welches nicht aus⸗ schließlich auf den protestantisch-bischoͤflichen Religions⸗Unter⸗ richt begründet waͤre, mit der Wohlfahrt des Landes ver⸗ traͤglich sey. Daß es sich aber hierbei weniger um die wah⸗ ren Interessen der Religion, als um eine politische Partei⸗Frage handelt, leuchtete aus der Diskussion der Versammlung, in welcher jener Beschluß gefaßt wurde, deutlich hervor. Nicht eine einzige der dort gehaltenen Reden athmete ein wahrhaft religioͤser Geist; Alles beschraͤnkte sich auf leere, immer wieder⸗ kehrende Phrasen von der Nothwendigkeit eines unaufloͤslichen Verbandes zwischen Staat und Kirche und der Ausschließung aller anderen Glaubens⸗Bekenntnisse aus den vom Staate unterstuͤtz⸗ ten Schulen, da in den Lehren der bischoͤflichen Kirche das al⸗ leinige Heil fuͤr das Land, fuͤr die Aufrechterhaltung seiner In⸗ stitutionen und seiner Groͤße zu finden sey. So wird hier auf der einen aͤußersten Seite die Religion als ein bloßes Mittel zu Staats⸗ und Partei⸗Zwecken gebraucht, und auf der anderen,
in den Chartisten Versammlungen, ein voͤlliges Gespoͤtt damit
getrieben.
In Tait’s Magazine, einem radikalen Journal, wird bemerkt, das Einzige, was durch den Wiedereintritt des Mel⸗ bourneschen Ministeriums und durch die letzte Resignation Sir
R. Peel's gewonnen worden, sey dies, daß, nachdem Sir R. Peel die Koͤnigin durch seine Unerbittlichkeit in Bezug auf ihre Hofhaltung gezwungen, die Lords Melbourne und John Russell
wieder zu berufen, diese Minister, wenn sie ihr Amt nochmals niederlegen sollten, der gekränkten Koͤnigin nicht wieder den Rath ertheilen koͤnnten, nach Peel und Wellington zu senden,
sondern daß sie in einem solchen Falle durch ihr Ehrgefuͤhl sich genoͤthigt sehen wuͤrden, der Koͤnigin zu einem mit ihren per⸗
soͤnlichen Empfindungen besser harmonirenden Ministerium, zu den Lords Normanby, Morpeth, Durham oder Brougham, ja selbst zu den Herren Hume oder Grote, zu rathen.
Die Tories wollten ihren Triumph im Gemeinde⸗Rath durch Entwerfung einer Adresse an die Koͤnigin Wittwe noch vervollstaͤndigen. Diese aber hat sich nicht zum Werkzeuge der
V Opposition gegen die regierende Koͤnigin hergeben wollen, und
durch ihren Kammerherrn anzeigen lassen, daß sie die Adresse
nicht annehmen koͤnne.
Graf Stanhope, seit zwei Jahren Praͤsident des Mäßig⸗
keits⸗Vereins der „Theetotalisten“, hat sein Amt niedergelegt und ist ausgetreten, und zwar in Folge einer fuͤr bloße Thee⸗
trinker fast zu stuͤrmischen Versammlung am 22. Mai, in wel⸗ cher der Beschluß durchging, jedes Mitglied des Vereins habe
sich verbindlich zu machen, daß es seinen Dienstleuten kuͤnftig⸗ hin keinerlei geistiges Getraͤnk verabreichen werde. Die Dis⸗
kussion dieses Vorschlags fuͤhrte Scenen der aͤrgsten Unordnung herbei, so daß Lord Stanhope im Unwillen seinen Stuhl ver⸗ ließ, spaͤter aber eine Verwahrung gegen die Resolution ein⸗ schickte. Er sey entgegen, bemerkt er darin, weil dieselbe den Mitgliedern des Vereins den Gebrauch von Sptrituosen selbst fuͤr folche Faͤlle untersagen wolle, wo aͤrztliche Vorschrift deren Gebrauch anrathe, und weil ein Dienstherr sich in die Alter⸗ native versetzt sehen wuͤrde, alle seine Arbeiter, die sich den Ge⸗ nuß geistigen Getraͤnks nicht wollten entziehen lassen — und deren wuͤrden viele seyn — entweder fortzuschicken oder still⸗ schweigend zu dulden, daß dieselben die Wirthshaͤuser frequen⸗ tirten, was noch schlimmer waͤre.
O'Connell hat durch das „Birmingham⸗Journal“ ein Schreiben an die Chartisten von Birmingham publiziren lassen, worin er sie auf das Ungesetzliche ihres Verfahrens hinweist und sie auffordert, eine neue Association zu bilden, deren Zweck es seyn soll, auf gesetzlichem Wege Erweiterung des Wahlrech⸗ tes, Füibettne Abstimmung und andere Reformen zu erlangen. Er schlaͤgt vor, die Gesellschaft „Unions⸗Gesellschaft“ oder „Re⸗ form⸗Associations⸗Vorlaͤuferin“ zu nennen.
Der Courier sieht den Aufschub der vollstaͤndigen Erledi⸗ gung der Kanadischen Frage, der ihm sehr bedenklich scheint, als eine natuͤrliche Folge des Standes der Parteien und der factioͤsen Opposition der Tories, wie sie sich in der Jamaika⸗ Frage kundgegeben, an, unter welchen Umstaͤnden die Minister
keine Aussicht haͤtten, irgend eine umfassende legislative Maß⸗ ldurchzubringen. Nur wenn das Volk fuͤr kine Masoritat
lung. Erste Kammer. 14. Sitzung vom 28. Mai 1839. Gegenwaͤr,
im Unterhause sorgte, welche die Achtung des anderen erzwaͤnge oder es den Ministern mö e Iiene Hauses treffen, die mehr Harmonie in das Raͤderwerk der Constitution braͤchten, ließen sich etwasdurchsetzen. Es staͤnde aber allerdings in der Macht Lord Melbourne's, seine Souverainin vor ferneren Be⸗ leidigungen zu bewahren und das Land der Herrschaft einer Oligarchie zu entziehen, wenn er nur die Kuͤhnheit haben wollte, dem Volke einen kampfwuͤrdigen Preis bei der naͤchsten allgemeinen Wahl vorzuhalten. Als solchen bezeichnet der Versammlung „Courier“ jetzt besonders die geheime Abstimmung, indem er ral⸗ Kasse von die Besorgniß ausspricht, daß sonst die Tories durch Einschüͤch⸗ von 900,000 terung und Bestechungen, verbunden mit dem von ihnen orga⸗ nisirten Wahlsystem, alle Hoffnung auf eine guͤnstigere Zusam⸗ mensetzung des Unterhauses vereiteln wuͤrden, da die Reform⸗ Akte den großen Landeigenthuͤmern durch mehrere ihrer Klau⸗ 18 noch immer einen uͤberwiegenden Einfluß auf die Wahlen gestatte.
Die waͤrmere Witterung und eine starke Zufuhr von frem⸗ den Weizen haben die Preise dieses Artikels wieder etwas ge⸗ druͤckt, und es wurde gestern nur wenig zu denen der letzten Woche abgesetzt. .
Berichte aus Lissabon vom 27. Mai bringen das unbe⸗ glaubigte Geruͤcht von einer durch die Cortes Staats⸗Bankerott⸗Erklaͤrung.
landmarschalls des Koͤnigreichs Koͤniglichen Kabinets 858 9 folgende Koͤnigliche Erlasse an die betreffend: 1) den Haushalt
1837 — 1839 welcher einen Rthlr. liefert und die
wesens der Landeskasse;
30,000 Rthlr. Gold. 1ha machten fuͤr mehrere, bereits gester Mitzlicdenh erster 8 8 u bard von einer Seite beantragt: 1 beabsichtigten die einzel itimati vb 1 1b . in Die Deputirten beriethen sich der 1eae . P sne 6 dea uͤber die Mittel zur Zahlung der Dividenden der inlaͤn⸗ beider Kammer 1.“ dischen Schuld. ie von der Regierung beantragte Vor⸗ ;; ve J . der Zehnten schien keinen Anklang zu finden. as Dampfschiff „Liverpool“ hat Nachrichten aus New⸗ VYork bis zum 18. Mai uͤberbracht. Unter den Passagieren befindet sich das bekannte Mitglied des Amerikanischen Kon⸗ gresses, Herr Daniel Webster. Der in Washington erscheinende halbamtliche Globe publizirt einen Auszug aus der diplo⸗ matischen Kortespondenz zwischen Lord Palmerston und dem Gesandten der Vereinigten Staaten in London, Herrn Ste⸗ venson, aus welcher hervorgeht, daß Letzterer im Auftrage des Praͤsidenten der Vereinigten Staaten bei der Britischen
8
neu erwaͤhlten gemeinschaftliche genauesten Pruͤfung
die bekanntlich vom Kongresse beschlossene, in des Praͤsi⸗ denten Discretion gestellte, außerordentliche 11“ London abgeschickt und so die Verhandlung uͤber die Graͤnzstrei⸗ tigkeit von Washington dorthin verlegt werde. Lord Palmer⸗ ston weist in seiner Antwort nach, daß eine solche Maßnahme unter den jetzigen Umstaͤnden nicht zum Zwecke fuͤhren koͤnne und zeigt an, daß er an den Britischen Gesandten in Wassing⸗ ton neue Instructionen geschickt habe, denen gemaͤß dem Praͤ⸗ sidenten der Vorschlag gemacht werden solle, von beiden Seiten Kommissarien zu ernennen, welche das streitige Gebiet aufneh⸗ I g Sache entscheiden oder den beiden in einer Zeit, wo Mißdeutun S. agegha. he ee zur Entscheidung liefern soll⸗ blikum so an der Tagesordnung seyen wi 6 . hal er Vorschlag die Genehmigung des Praͤsi⸗ hielt es fuͤr viel rathsamer, 1 Fas ben esahies ehe enten erhalten. In Nieder⸗Kanada hat das Kriegsgericht Negges, Attr Teh . . lc nach fuͤnfmonatlicher Dauer, seine Sitzungen geschlossen. Von 110 Insurgenten sind 12 hingerichtet und 9 freigesprochen wor⸗ den; der Rest, zum Tode verurtheilt, befindet sich in den Ge⸗ faͤngnissen. In Ober⸗Kanada hat Sir George Arthur nicht 1“ wischen den beiden Zweigen der h e a ce18. 8 h,e, sr 111 ʒMas geschloßssen. Goͤttngen, 1. Juni. Nach dem heute hier ausgegeben EEE1““ kin- “ ie Koͤnigin uͤber Personal⸗Bestand der Georg⸗Augusts⸗Universitaͤt betraͤ 88 An. ö 1 Rügns die Baarzahlungen 1 1““ leer ö Berne⸗ 8 Cs bestaͤtigt sich Has a2 aarzahlungen wieder au 1 bkinder 461, Ausländer 203. E ie Gesamm baech d Chite gs 1ö— 1 88 dahl gegen 9 vorige Semester, 1“ ige as wrann de. . 78 en. er⸗ um à vermehrt, d. h. die Zahl der Landeskinder ; 1 pe. L“ 99,889 b n hats h eehh und seine stiegen, die Zahl b 8 ist um 9 ge⸗ venis Whann, die Getetens ve , r selbst entkam mit gegangen waren im Ganzen 169 Studir öö“ den. er Eheasche 1 2ahgafan “ sind geblie⸗ 177. Von den gegenwaͤrtig Studirenden sind Lima einzutreffen. Callas mit 1809 Mefft⸗ Lan 8. Januar in 1) fuͤr Theologie 165, naͤmlich 139 Inlaͤnder und 26 Auslaͤ ; 2 esatzung war noch der; 2) fuͤr Jurisprudenz 220, naͤmlich 139 Hrut ⸗RAnden, Nach Berichten aus Vera⸗Cruz vom 18 April st 81 Auslaͤnder; 3) fuͤr Medicin 191, naͤmlich 124 Landeskinder⸗ Iä ns sshe Warerat Ahesis a0 8 e April stand der 67 Auslaͤnder; 4) fuͤr Philosophie u. s. w. 88, naͤ lich 599 87 1“ Geschüt von der Stadt deskinder, 29 Auslaͤnder. Am 24. November 1837 9, gn JX“X 8. „sie anzugreifen. In Gesammtzahl der Studirenden 909 8 andea ene 1 ’ glichen ertheidigungs⸗Anstalten ge⸗ dern 522, an Auslaͤndern 387 114““ troffen hatte, herrschte große Verwirrung. Im Hafen lagen 11“ fuͤnf Franzoͤsische und zwei Englische Kriegsschiffe. 88
Niedern de.
man vor der Relation des General⸗
Kabinet,
mer uͤber die Vollmachten ihrer Mitglieder zu erwarten, und
zur sosgfäͤltigsten Pruͤfung anzuordnen. — Die 16te Sitzung en 30. Mai, wurde mit Relationen uͤber Vollmachten der Mitglieder dieser Kammer ausgefuͤllt.
hinzugekommen eingeschrieben:
Stuttgart, 5. Juni. (S 1 1 G 5v. Juni. (Schw. M.) Die Kammer de 1 des,ee setzte in ihrer gestrigen Sitzung die Veraib üng Aus dem Haag, 4 Juni. Heute ist großes D es Etats des Kriegs⸗Departements fort, nachdem sie in der dem Landsitze Sr. Koͤnigl. Hoheit des Pri grotzes Diner auf vorgestrigen noch 110,423 Fl. fuüͤr Artillerie⸗ und Armee⸗Kuhr Horst,“ und zwar zu Ehren Ihrer Ksnheesn Friedrich, Zour wesen, 492,161 fuͤr die Infanterie, 18,001 fuͤr die “ zessin Albrecht von Preußen, Hoͤchst weiche Hoheit der Prin⸗ Compagnteen, 8379 fuͤr das Platz⸗Stabs⸗Personal und 3600 nach Schlesien abreist. Zum Geburtstage Sr. gens.on hier Fl. als Dienst⸗Alters⸗Zulagen fuͤr Lieutenants bewilligt hatte. I nigs (25. Aug.) hofft man, Ihre Koͤni lche H. Maj des Koͤ, ihrer gestrigen Sitzung bewilligte dann die Kammer 4866 Fl. “ . Koͤnig Hoheit hier wie⸗ 80s0d enst Meers. Zulagen fuͤr Unteroffiziere und Soldaten, Der ( üͤrst T de b l, Fl. fuͤr Kasernirung, 33,000 Fl. fuͤr K 8 furt a. E1 111“ von Frank, 290,000 Fl. fuͤr Acsenser eange, und Grngfärs⸗Kenne sse nach St. Petersburg fortsetzen. seine Ruͤckreise pflegung, 21,000 Fl. fuͤr die erste Abtheilung des Arsenals, In der Stadt Groͤningen findet in dhhsen 25,000 fuͤr die zweite, 11,600 fuͤr Waffen, 18,000 Fl. fuͤr Mu⸗ stenmjale ein Wollmarkt staur ahre zum er⸗ 1eegonss naeg.ha große Moetügang, 26,418 fur Remontirung, b 189,736 fuͤr Brod und Mehl, 229,333 — 5 S Stroh. hl, 229, fuͤr Hafer, Heu und Bruͤssel, den 4. Juni. Das Ministerium d 2 . er auswaͤr gen Angelegenheiten sandte heute einen Kabinets⸗ “ London mit einer bedeutenden Masse von Aktenstucken welche, wie man glaubt, Doubletten der Traktate vom 19. April sind. Marburg, 3. Juni. Di. 116ö“ Aktenstuͤcke sind heute Morgen vom Koͤnige un⸗ Universität Stubirenden derezen 7 9; “ nach biöe;. Ageer eedter 1 stert gte Ferot⸗ V 270, worunter 225 Inl;nder derezs Auslaͤnd 8 . 8 . 1 id ; Si s er. verf 1 Fhns Fata⸗ GS ichen Vorbereitungen zur Ab⸗ Jurteprugchh hs dec”his sen rerunter “ v 2e9. s,1 8se es an die der Medicin 35 (9 Auslaͤnder; ver Chirurgie 28, der Fner I“ 1 zugesen scha. Venlse wealh 8” 1eg 8 der Föerh ig sh⸗ 1, per Philologie 8 2 oifr. ustande gelassen werden, in welchem es im Jahre 18. er9, den verschiedenen uͤbrigen philosophischen Wissenschaften funden wurbe! 2 ch Jahre 1830 ge⸗ 10 (1 Auslaͤnder), ihrer Ausbildung 7. 5 B
11.“
1
Karlsruhe, 4. Juni. Der Erbgroßher 1 b — großherzog von Hesse nach mehrtaͤgigem Aufenthalt heute Fegbeg hes⸗ 18 vJöö
hiesigen gegenwaͤrtigen Halbjahre
16 Auslaͤnder),
Der Finanz⸗Minister hat eine aus zwoͤlf 1 v hende Kommission, deren Praͤsident er selbst ist, Ctee geg
Cn hh zen in den Häfen⸗ und den bed
staͤbten Nachfor „edeutendsten Handels⸗ noes vom 1. Juni liest man? „Mar 1 1 Schleichhano⸗ Cacehen heece v Mittel, dem sein nes seeg;sle, hat sich kach utanae eeh.
h . 1998 Kollegien sind auf den naͤchsten Dienstag zu⸗ V mer Kler gelaseicane In Weia s. h sa. htertse g 8 de⸗ enberufen — ilitairi 8 — . worden. Sie sollen die Repraͤsentanten und ter Anderem beschlossen, “
Senatoren erwaͤhlen. Mit Ausnahme d 1 . 1 er Provin 1 27 i 1 lebhafte Wahlkaͤmpfe stattfinden, sind alle Pereg⸗ 8 Ubreise drch ag Nnrangn,
Deutschland.
— — Dresden, 7. Juni. Der Statthal reichs Polen, Fuͤrst Paskewitsch, ist au alter des Koͤnig⸗ bad heute hier durchpassirt. sch, ist auf der Reise nach Karls⸗
doch war alles zu seiner
1 wegen 88 Espartero's. em man noch mehrere Karlistische Anfuͤhrer zu
versammelt sich taͤglich unter dem Vorsitze 189 Crfe e nn ba⸗ Die beiden vor kurzem in Durango angekommenen sollen fuͤr Don Carlos eine Anleihe von 200 Millionen Rea⸗
Hann 8 Han over, 7. Juni. (Hann. 8.) Staͤnde⸗Versamm⸗ len abgeschlossen haben. — Am 28. Mai⸗ soll es zwischen 59
tig 32 Mitglieder. Ueber die Personal⸗Veraͤnderu ⸗ nen Staͤnde⸗ Versammlung und uͤber die 1.ee vefec,g zen Erblandmarschalls Grafen v. Muͤnster auf den Praͤsidenten er⸗ ster Kammer, General⸗Erbpostmeister und Geheimenrath Gra⸗ fen von Platen⸗Hallermund uͤbergehenden Geschaͤfte eines Erb⸗ wurden zwei Schreiben des heutigen Tage verlesen, so wie allgemeine“ Stände⸗ der Gene⸗ Acinen Ueberschuß 0,00 n er fuͤ den 1. Juli 1839 — 1840 erforderlichen 2ues 8 8,5 9 willigenden Steuern; 2) den Zustand des gesammten Schulden⸗ Pesene d 3) den Erlaß an der Personen⸗ un Remerbesteuer pro I. Juli 18³%⁄%, welcher 18 104 600 eh. tecs beantragt ist, und 4) die Anzeige des fuͤr Seine Koͤnigliche Hoheit den Kronprinzen ausgesetzten Jahrgeldes von r l[d. — In der 15. Sitzung vom 29. Mai sich die Kammer nur mit der Pruͤfung der Voll⸗ eingefuͤhrte und be⸗ Bei dieser Gelegenheit die Beschlußnahme uͤber Mitglie⸗ Kommission s anzuordn ” zwar eine moͤglichst baldige Vollzaͤhligkeit der K-hrSs ringend zu wuͤnschen, aber auch wohl zu beachten sey, daß das ganze Land sein Augenmerk auf die Art und Weise richten werde, wie man bei der Pruͤfung der Vollmachten hier ver⸗ sigee Es koͤnne deshalb nur zur Beruhigung, namentlich fuͤr ie, diesmal so wenig zahlreiche zweite Kammer dienen, wenn man sich genau davon uͤberzeuge, daß es keiner Vollmacht an der strengsten Beobachtung der gesetzlichen Requisite mangele. — Eine große Majoritaͤt lehnte den Antrag indeß ab, weil zwar 8 bss 1 8 wider denselben, sebenfalls aber Regierung angefragt hat, ““ vʒer 1 * Umstand, daß dieses bisher nicht uͤblich ge sey, d . g g angefragt hat, ob sie es fuͤr zweckmaͤßig halte, daß dagegen spreche; weil der Peerac 13— 1 yndik . 3 i- sen koͤnne, ob irgend etwas an der TEö1—2“ macht auszusetzen, auf desfallsige Geruͤchte im Publikum aber gar nichts zu geben sey, und weil ein Verlassen des bisherigen Mo⸗ dus der Pruͤfung nicht allein ein Mißtrauen gegen das Koͤnigl. sondern auch gegen den General⸗Syndikus zu Tage egen koͤnne; weil es ferner jedem Mitgliede unbenommen bleibe etwaige Ausstellungen bei dem Referate vorzutragen, und weil endlich der durch den Antrag beabsichtigte Zweck der Beruhi⸗ gung des Landes viel eher verfehlt, als erreicht werden moͤchte gen und Verdrehungen im Pu⸗ Man zweiter Kam⸗
vielleicht dann erst eine einseitige Kommission dieser Kammer
erbaute Boot nach
ren, stattgefunden. und die Abwesenheit Mustapha⸗Pascha's hatten den Parteisuͤch⸗ 1gn Hoffnung gegeben, dieselbe sich 88 3⸗ “ 3 et erwiesen, denn die Einwohner haben der Behoͤrde die eif⸗
panische Graͤnze. In der Sentinelle des Pyré⸗ rigsten Unruhestifter alsobald uͤbergeben. Indeß weiß man, woher diese Umtriebe kommen, und welches Gold sie beguͤnstigt.
von Llodio zu einem Gefecht äö 1331 icht gekommen seyn, das zen Tag uͤber waͤhrte. Das Naͤhere ist ö. * 28 gan⸗ lodio liegt in der Provinz Alava, an dem Vereini 2 von drei Straßen, von denen die eine nach Bilbao füͤhrt, nere
Leguas von Vitoria, fuͤnf von Orduñna und fuͤnf von Bilbao.“ Konstantinopel, 22. Mai. (Oesterr. B.) 2 — Untersuchung des Zustandes der Großherrlichen Armee „Sen ser I1 abgeschickte Tajjar Pascha ist nach der Hauptstadt zuruͤckgekehrt V und hat, wie verlautet, Nachrichten mitgebracht, welche die Lage b2 Dinge im Allgemeinen in nicht unguͤnstigem Lichte fuͤr die ö Armee darstellen, und eine außerordentliche große Raths⸗Versammlung zur Folge hatten, deren Beschluͤsse man mit gespannter Neugierde erwarte, woruͤber aber bei Abgang der Post noch nichts Bestimmtes bekannt geworden war. In⸗ deß sind seit Tajjar Pascha's Ruͤckkehr nur Kriegs⸗ Sees⸗ in Umlauf, und Alles sieht mit banger Er⸗ 1. naͤchsten Nachrichten aus Syrirn entgegen; Einige 82 11 sogar⸗ die Feindseligkeiten haͤtten bereits begonnen, veen EE“ der Fall zu seyn, auch die außerdrdent⸗ V pos Saths⸗Versammlung, wenigstens bis zum Abgang der Post, 88 Folge gehabt zu haben, als die Absenbungen schterene die kommandirenden Generale, sich stels 1n. Snch⸗ ten, aber jeden ersten Angriff zu vermeiden, lassen⸗ efehl, die Flotte in wenigen Tagen auslaufen zu Glaubwuͤrdigen Nachrichten zufolge zwei .. Observations⸗Corps der dgece behen dahizweite und 8r 8 zum 7. Mai nicht verlassen, ein Umstand, der zu be⸗ eisen scheint, das Hafiz Pascha weder weiter noch rascher vor⸗
—
geruͤckt ist.
Konstantinopel, 14. Mai. (Journ. “ 1 , 14. (Journ. de Smyrne. vm vergangenen Sonnabend begaben sich der Sultan n2 1 S9 nach den suͤßen Auellen (Kiaal⸗Khane), wo der hei⸗ 85 Tag eiue große Volksmenge hingelockt hatte. Unter den dee. der Kuropaischen Gesellschaft bemerkte man da⸗ en, Admiral Roussin, mehrere Mitglieder des diplomati⸗ V schen Corps und außerdem den Persischen Gesandten vwe h ir⸗ “ Festmahl veranstalteten. 9 Zie Gesundheits⸗Reglements sind veroͤffentlicht und de Sehn groͤßeren Maͤchte gestern gb 8 E ardinischen Kaufleute sind durch die Vermittelung hiesigen Geschaͤftstraͤgers bei ihrer Regierung mit der Dirte eingekommen, daß dieselbe ihnen durch einen schleunigen zum letzten Handels⸗Traktate an den Verguͤnstigungen der as Jr efes einen “ erwirken moͤge. Die⸗ r efte leicht von den Nation Facasche⸗ aufleuten anderer Nationen er Muawin⸗Bey, erster Vice⸗Minister, ist s st. Mnzg rster Vice⸗ abgesetzt wor⸗ Fan, und dieser Posten, heißt es, solle ganz aufgehoben 8 seine Stelle als Praͤsident des Raths fuͤr das oͤffentliche Wohl hat der gedachte Wuͤrdentraͤger verloren; in letzterer Be⸗ ziehung wird er wahrscheinlich durch Tal⸗At⸗Effendi, der zuletzt Geschaͤftstraͤger in Frankreich war, ersetzt werden. WTZ11“ bereitet sich zur Ruͤckreise in sein Muschirat 888 und wird hier nur noch durch eine leichte Unpaͤßlichkeit Se 8b her ihm der Sultan eine Abschieds⸗ heilt, und er duͤrfte mit einem der naͤ ⸗ abgehen. “ ie Regierung beabsichtigt, dem Vernehmen nach, die be⸗ suchtesten Routen des Reiches durch Denehsesaße .Gcech⸗ dung zu bringen. Der Peiki⸗Schewket wüͤroe bie Roiso von Smyrna nach machen, das kuͤrzlich im Arsenal ba rapezunt gehen, ein anderes nach Salo⸗ nichi und der Sahir⸗el⸗Kebir di iffe i lee h e ie Schiffe im Schwarzen Meer Kara⸗Osman⸗Oglu (Eyub⸗Aga) welcher in sei i — , (Eyub⸗Ag ein seinen eintraͤg⸗ lichen Stellen das von seinen Vorfahren ererbte Vermoͤgen 12 280. hat, v aus London ein praͤchtiges Dampf⸗ nen zu lassen, welches er zu J ns felen anh 8 zur Verfuͤgung des Sultans Der Admiral Roussin legte am 12ten d. M. den Grunk Al 9 2 .M. d rund⸗ stein des Franzoͤsischen Gesandtschafts⸗Palastes mit allen bei solchen Gelegenheiten gebraͤuchlichen Ceremonien. Der Almo⸗ senier der Gesandtschaft weihte die verschiedenen Muͤnzen aus Ludwig Philipp's Regierungszeit, und eine Metallplatte mit einer auf diesen Akt bezuͤglichen Inschrift wurde auf dem Grunde des Gebaͤudes niedergelegt. 86 V aus Persien reichen bis zum 22 April, hne etwas Wichtiges zu melden. Der iede einen neuen Aufschwunz “ In diesen Tagen wurde der Polizei gemeldet, daß 1 96 G Tage g ß zwei Tuͤrken mit verdaͤchtigen Frauen auf dem Lande vnenseretstan⸗ Der Wache, die sie ergreifen wollte, setzten sie einen hartnaͤcki⸗ gen Widerstand entgegen. Jetzt ist es der Polizei gelungen, einen diesen Uebelthaͤter festzunehmen, und derselbe ist zur Ent⸗
hauptung verurtheilt worden.
Salonichi, 10. Mai. (Journ. de Smyrne.) In un
serer Provinz finden (wie bereits erwaͤhnt) ße
1 : roße Truppenbe⸗ wegungen statt; alle entbehrlichen Truppen Hecavs nach Kon⸗ ; gesendet und uͤberall ah Hevoͤlkerung ist vom besten Geiste beseelt, und es haben st Von diesen viele Freiwillige gemeldet. öS 88 15
Rekruten ausgehoben. Die
Man begreift jetzt, von welchem
der Nutzen die seit einigen Jahr 3 1“ Jahren organisirten National⸗Milizen der Staatswissenschaft 2, seyn werden, denn in Abwesenheit der Linientruppen liegt ihnen der militairische Dienst ob.
In Albanien haben neue Versuche, Unruhen herbeizufuͤh⸗ 8 Die Verminderung der militairischen Kraͤfte
Aegypten. 1b Alexandrien, 10. Mai. (Journ. de Smyrne.) Der
Don Carlos Russische General⸗Konsul, Se.en Medem, vSge kaum in b V1 Kahira angekommen, vorgestern Nacht wieder aufbrechen sollte eine gewisse Unr Es herrscht in dem Hauptquartier desselben um Mehmed Ali, dem er Depeschen zu uͤbergeben hatte, auf⸗
g nruhe und man war daselbst nicht ohne Besorg⸗ zusuchen, hat bei der Ungewißheit uͤber den etwaigen Aufent⸗
Der Kriegsrath, zu 8
ltsort der Pascha's seinen Plan wieder aufgegeben. Boghos
ey, heißt es, habe ihn in diesem Entschlusse bestaͤrkt und ihm die foͤrmliche Versicherung gegeben, daß der Vice Koͤnig von Fremden einem Tage zum andern erwartet werde; zu groͤßerer Sicher⸗ heit wolle er noch mehrere Eilboten abschicken, um die Ruͤckkehr Fruppen Esparteros soll des Pascha's zu beschleunigen. p spartero's und denen Maroto's in der Umgegen, ruͤcht, daß der Pascha spaͤtestens morgen Nacht eintreffen wuͤrde
Heute verbreitete sich das Ge⸗
88