1839 / 163 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

a binssa. aus Schlesten . . . 8. .„ . e aus dem Koͤnigreich Boͤhmen aus Gallizien aus dem Koͤnigreich Polen und dem Her⸗ zogthum Posen

uͤberhaupt 52,068 Hierzu kommt noch der Bestand, welcher sich vor Beginn der Markt⸗Zufuhr

auf dem Platze befand, mit circa 3,900 so daß uͤberhaupt 55,668 Ctr. 82 Pfd. zum Verkauf gestellt waren . Circa 18,000 Ctr. Wolle, welche schon auf dem Thiere ver⸗ kauft waren, waren zum groͤßten Theile, ohne die hiesige Stadt zu passiren, nach ihrem Bestimmungsort versendet worden.

6 10 Rihlr., ja 14 Rthlr.,

nen von 8 1 3 4 1—8 8

ddie feinere von..

ddie mittelfeine von 2 3 » theurer als im vorigen Markt verkauft. Diese Preis Erhoͤhung hielt sich aber nicht fuͤr die Dauer, und es wurden sowohl fuͤr die gute Mittelwolle, als auch namentlich fuüͤr die geringeren Sorten während des Marktes selbst, und besonders zu Ende desselben, zum Theil nur wenig bessere Preise als im vorigen Jahre, zum Theil nur dieselben bezahlt.

Naumburg, 9. Juni. Am Abend des 7. Juni traf Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl zur Besichtigung des hier zusammengezogenen Landwehr⸗Bataillons ein, und geruhte, nachdem die Vorstellung der Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden statt⸗ hatte, einen Fackelzug mit Musik von der Buͤrgerschaft

aumburgs anzunehmen. Eine Deputation der Stadtverord⸗ neten, welche auf die Aufforderung Sr. Koͤnigl. Hoheit vor Hoͤchstdemselben erschien, erf eute sich der huldvollsten Aufnahme. Am andern Morgen besichtigte Se. Koͤnigl. Hoheit auf dem von der Seadt neu acquirirten Exerzierplatze, wo auch das neu⸗ gebildete Buͤrger⸗ Schuͤtzen⸗Corps en haie aufgestellt war, das Landwehr⸗Bataillon.

Bonn, 8. Juni. (Koͤln. Z.) Se. Koͤnigl. Hoheit, unser vielgeliebter Kronprinz, ist in unseren Mauern. Hoͤchstdieselben kamen gestern Abends vor zehn Uhr, zunächst von BVornheim, hier an, denn es hatte der Koͤnigssohn seine Reise von Koͤln zu uns uͤber Bruͤhl und laͤngs dem Vorgebirge genommen. In Bornheim hatte Hoͤchstderselbe einige Zeit bei dem Frei⸗ herrn von Carnap verweilt. Unter dem Donner der Boͤller, dem Gelaͤute der Glocken und den lautesten freudigsten Volks⸗ begruͤßungen fuhr der Kronprinz durch die sehr reich und schoͤn illuminirte Stadt nach dem Koͤniglichen Ober⸗Bergamts⸗Ge⸗ baͤude, wo Hoͤchstderselbe bei dem Berghauptmann, Grafen von Beust, sein Absteige⸗Quartier nahm. In der Wohnung des Kronprinzen hatten sich schon fruͤhe die saͤmmtlichen geistli⸗ chen und Civil⸗Behoͤrden, mehrere Generale und der Oberst des hier garnisonnirenden Ulanen⸗Regiments, so wie der Pro⸗ rektor (der Rector magnisicus Professor Mayer ist unpaͤßlich) und die Dekane der Universitaͤt versammelt. Se. Koͤnigl. Ho⸗ heit geruhten die saͤmmtlichen Anwesenden sich vorstellen zu las⸗

Die feinen Wollen wurden sehr gesucht, und die hochfei⸗

678 sen und die Bewillkommnung derselben in sehr huldvollen Aeußerungen entgegenzunehmen. Dann begaben sich Hoͤchstdie⸗ selben, unter erneuertem lauten Volksjubel nach der Universitäͤt in den Senats⸗Saal, wo die Vorstellung des ganzen Corps der Professoren und Docenten stattfand. Die Studirenden hat ten einen großen Fackelzug veranstaltet. Se. Koͤnigl. Hoheit traten auf die Altane des Universitaͤts⸗Schlosses und geruhten den Fackelzug, der sich zuerst in doppelten Reihen um den mitt⸗ leren Raum des Schloßgartens bewegte und in einer Scyoͤn⸗

Heit und Groͤße entwickelte, wie unsere Stadt wohl noch nie eine aͤhnliche Veranstaltung gesehen hat.

Drei Deputirte der Studirenden traten zu dem Kronprinzen auf den Balkon und sprachen die Gesinnungen des Dankes und der Ergebenheit fuͤr Se. Majestaͤt den Koͤnig, den Kronprinzen und das ganze Herrscherhaus Namens ihrer Comilitonen in Worten aus, welche Se. Koͤnigl. Hoheit augenscheinlich erfreuten; Hoͤchstderselbe ge⸗ ruhte, ihnen eine huloreiche Antwort zu ertheilen, sie dabei zu⸗ gleich zum fortgesetzten Fleiße und zur Ordnung aufzufordern. Dann unterhielten sich der Prinz im Einzelnen mit diesen De⸗ putirten sehr freundlich. Nachdem solche wieder in die Müte des Zuges herab sich verfuͤgt hatten, erscholl aus demselben aus den Kehlen der vielen hundert jungen Maͤnner ein dreimaliges, weit in der Ferne nachhallendes Lebehoch. Hierauf, fast um Mitternacht, kehrten Se. Koͤnigl. Hoheit wieder in Hoͤchstder⸗ selben Wohnung zuruͤck. v1“

W

Telegraphische Nachrichten. London, 8. Juni. Heute, den 8. Juni, hat die Aus⸗ echselung der Ratifications⸗Akten der Verträͤge vom 19. April ischen den Repraͤsentanten aller kontrahirenden Maͤchte statt⸗

gefunden.

Dauer der Eisen bahn⸗Fahrten am II. Jun:. Zeitdauer- Abgang —Zeitdauer

St. M.

Abgang von I um Uhr V St. V M.

Berꝛlin 7 Mrg. 51 Berlin 10 ½ » 40 Berlin 2 ½ Nm. 59 Potsdam Berlin 6 v 49 Potsdam 4 ½ » 54 Berlin 10 Abds. 1 44 Potsdam 8 Abds. 45 Die letzte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.

von um Uhr

Potsdam 5 Mrg. 1 42 Potsdam » 47 12 ½ Nm. 46 42

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger Uhr. 2 Uhr 10 Uhr. Beobachtung.

1839. 11. Juni. 6

p Luftdruck.. 339,54 „Par. 339,26“„Par. 339 12“ Par. Luftwärme +-13 10 R. + 19,1°0 R. 15.00 R. Thaupunkt... 8,2 ° R. + 10,30 R + 8,90 R Dunstsattigung 77 pCt. 61 pCt. 74 vCt. Wetter........ .... halbheiter. heiter. V bewölkt.

Quellwärme 8,70 R. Flußwärme 16,49 N. Bodenwärme 11,5 0 R. Ausdünstung 0,026“" Rh. Niederschlag 0,011" Rb. Wind. ů NW. NW. NW. Waͤrmewechsel + 19,2 9 Wolkenzug NW. + 10,8 0. Tagesmittel: 339,34 Par., +. 15,7 0 R.. †.= 9,1 0 R.. 71 pCt. NW.

8 G

5 % Span. 18 Präm. Sch. —.

Zinsl. —.

Ausg. Sch. 81 /2. do. 3 %, 207 8 Mex. 26.

Rente 19 /½.

unsh 14 2 ½ν Es A us

Poin. —. Neue Anl. 181 5/⁄16. 18 ⅛. Bank-. Actien 1508. 1500.

Cons. 3 % 93.

5 % Kente 111.50. Passive —.

5 % Met. 108 ⅛. 4 % 101 ½. Banb-Actien 1526 ½. Aunl de 1834 134 1. de 1839 108 ½¼.

Dann:

arrangirt vom

Dazu:

Schlusse.

—öö—

Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 13. Junt. Tauris, grooße Oper in 4 Abth. Im Schauspielhause: en 1 acte, par Mr. Léonce. deville en 2 actes, par MMM. Bayard et Mathon. In Potsdam: Hierauf: Erste Abiheilung der Vorstellung der Bajaderen aus Indien, Priesterinnen der Pagode von Tindivina Purum. Badekuren, Lustspiel in 2 Akten. theilung der Vorstellung der Bajaderen. Freitag, 14. Juni. Im Opernhause: Johann von Paris, Oper in 2 Abth. mit Tanz. Musik von Boieloreu. Hierauf, zum erstenmale: Das Jubilaͤum, milllairisches Gemäaͤlde in! Akt, vom Koͤnigl. Ballermeister Hoguet. Koͤnigl. Hof⸗Komponisten H. Schmidt. rationen vom Koͤnigl. Decorationsmaler C. Gropius. Im Schauspielhause: Sonnabend, 15. Juni. Im Schauspielhause. Zum ersten⸗ male wiederholt: Die Fremde, Schauspiel in 5 Abth., von Frau von Weißenthurn. Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Donnerstag, 13. Juni. Prinz. Parodie mit Gesang in 2 Aufz., von A. Baͤuerle. sik vom Musik Derektor Kugler. b Freitag, 14. Juni. Zehnte Vorstellung der Bajaderen aus Indien, Priesterinnen der Pagode von Tindivina Purum. Der Obrist von sechszehn Jahren. von B. A. Herrmann. am Herrschaftstisch 1- Die erste Abtheileng der Taͤnze der Bajaderen findet statt nach dem ersten Stuͤck, die zweite Abtheilung zum gaͤnzlichen

E11” 11“ Uärtige Bör s-e n. Amsterdam, 8 Juni.

Niedert. wirkl. Schuld 55. 5 % do. 102 ¾⅞. Kanz-Bill. 27 ⁄16

Passive —. Ausg. Sch. —. Ziusl. —. Preuss. Cesterr. Met. —. Antwerpen. 7. Juni. Sn Hamburg, 10. Juni. vez Fgn 7

Engl. Kuss. 108. 107 ¾. London, 7. Juni. Belg. 101 ¾. Neue Anl. 19 3 1. Passive 4 ⁄½ 2 ½ % Holl. 56 ¼. 5 % 102 1. 5 % Port. 34 ½. Eugl. Russ. 113 ⁄¼. Bras. 793 1. Columb. 31

Peru 18. Chili 27.

Paris, 7. Juni. 3 % 79. 90. 5 % Neapl. 100. 5 %

3 % Portug. 20 ¼. Wien, 8. Juni. 22 3 % 82 ⁄. 2 ½ %, —. 1 %

Im Opernhause: Iphigenia in Musik vom Ritter Gluck.

J1) Une position délicate, vaudeville 2) Les deux Manieres, drame- vau- Getrennten, Lustspiel in 1 Akt.

Die

Und: Zweite Ab⸗

Die Musik ist komponirt und Deco⸗

Franzoͤsische Vorstellung.

Der verzauberte

Zum erstenmale: Mu⸗

Lustspiel in 1 Akt, Dann: Madelon, oder: Die Magd Lustspiel in 1 Akt, von M. Tenelli.

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

——ᷓn—

A. W. Hayn.

Gedrucht bei

a", ———

—J—

1 B eka n ntma chung en. Schioßfreiheit Nr. 6, ist zu erhalten: Löwenberg's historisch⸗-geographischer Atlas zu den allgemeinen Geschichtswerken von C. von Rotteck, Poͤlitz und Becker.

9 Lieferungen. Mit der 10ten Lieferung, die bestimmt den nächsten Monat dies Werk geschlossen.

Subscriptionspreis jeder Lieferung ist 15 sgr. Freiburg, den 12. Mai 1839.

Stettiner Dampfschifffahrt. 8

Das Dampfschiff Dronning Maria, Capitain Saag, dessen Passage⸗Preise gegen früher ermäßigt sind, geht an jedem Donnerstage, Mittags 12 Uhr, unter gleichzeitiger Beförderung von Reisenden nach Swinemünde, von Stettin nach Kopenhagen ab und bietet zugleich denen, welche eine Reise nach Peters burg, London, Havre oder Schweden und Norwegen beabsichtigen, Gelegenheit dar, sich den Dampfschiffen, welche von Kopenbagen 8

am 4ten oder öten

12ten 13ten jeden Monats nach Petersburcg‧,

ISten 19ten we e desgleichen nach Loudon,

am 27sten oder 28sten desgleichen nach Havre und

an jedem Freitag Nachmittag nach Gothenburg und Christiania

abgehen, anzuschließen.

Das Dampsschiff Kronprinzessin, Capt. Bluhm, setzt mit gleichfalls ermäßigten Preisen seine zweimali⸗ 8 Fahrten in der Woche an jedem Montag und

onnerstag Morgen von Stettin nach Swinemünde bis zum Eintritt der Swinemünder Badezeit fort,

wäbrend welcher es drei Mal in der Woche coursirt.

Stettin, den 20. Mai 1839. A. Lemonins.

eeee] Iaos uIN,

Literarische Anzeigen.

So eben sind erschienen: Compositionen von Alexvis Lvoff: Volkshymne der Russen. Mit Deutschem, Französ. und Russischem Text. Für eine Singstimme mit Piancç, 2te Aufl., 5 sgr. Für Sopran, Alt, Tenor und Bass 5 sgr. Füũr Piano 2 ½ sgr., dito zu 4 Händen 5 sgr. Für Militairmusik 15 sgr., f. Orchestre in Partitur ; Thlr. Ire Fantaisie sur des airs Russes pour le Violon avec Acc. de l'Orchestre 1 Thlr., avec Quatuor ou Piano à ½ TPblr. Zur Empfehlung dieser ausgezeichneten Composi- tiom bemerken wir, dass die berühmten Violinisten Lipinski und Ries sie in Konzerten mit gröfstem Beifall ausgeführt haben. Das Portrait von A. Lvaff, gez. vom Prof. Krüger, Lith., kostet. 1 Thlr. Nächstens erscheint von Alexis Lvoff: Diverrisse- ment p. Violon et Violoncelle, Stabat mater de Per. golese instrumenté à grand Orchestre et avec choeurs. Schlesingersche Buch- und Musikhandlung in Berlin, unter den Linden No. 34.

In unserm Smidt,

Broschirt.

Jahre

gen vorräthig:

gewerbliche,

Supplement zu Johannes Müller’s Physiologie.

Bei Aug. Hirschwald in Berlin (Burgstrasse

No. 25) ist so eben erschienen:

Müller, Joh. (Direktor Prof. Dr.) über die Com-

ensation der physischen Kräfte am mensch-

lichen Stcimm-Organ. Mit Bemerkungen über

nters. üb. d. Physiologie der Stimme.

. Svo., mit 4 Kupertaf. in Ato. 1 Thlr. denburg.

Verlage ist 'so eben erschienen und Dr. durch alle Buchhandlungen zu beciehen: 8 H., Eine Fahrt nach Helgoland und die Sagen der Nieder-Elbe. 20 sgr. Tietz, F., Brasttianische Zustände. Nach. gesandschaftlichen Berichten 1837. Juni 1839. Vofssche Buchhandlung, Charlottenstrafse No. 25, Ecke der Dorotheenstrafse.

Berlin, den 1.

In unserm Verlage ist so eben erschtenen und in allen soliden Buchhandlungen zu haben: ZvAATEEEE““

IIW1

in gr. Oktav Format mit 6 Stahlstichen. Preis: Elegant gebunden 2 Thlr. 20 sgr. Leipzig, den 1. Mai 1839.

In Berlin bei C. Heymann, Heil. Geiststraße Nr. 7, ist erschienen und in allen guten Buchhandlun

Der Arzt und Wundarzt.

Ein Handbuch der bestehenden gesetzlichen Vorschrif ten über dessen Studium, Prüfung, Niederlassung, haus⸗ und brodberrliche, hausväterliche Rechte und Pflichten, so wie alle diejenigen Gewerbe, Verhältnisse und Gegenstände, mit denen derselbe in Berührung kommen kann.

Mit Einschluß der Taren für Aerzte, Wundärzte, Zahnärzte, Thierärzte ꝛc. und deren sämmtliche Ergär⸗ zungen. Ueber 800 Seiten groß Oktav, tonnirt für Einen Thaler!

Bei J. J. Wiesike in Brandenburg ist so eben erschienen und in der Oehmigkeschen Buchhandlung (Julius Bülow), Burgstraße Nr. 8, zu haben:

Auswahl aus Wilhelm Neuendorff's hinter⸗ lassenen Gedichten, nebst einer Lebensskizze und Cha⸗ die Stimme der Säugethiere, Vögel und Ampbi- rafteristik des Dichters, herausgegeben von Frdr. Sack, bi Fortsetzung und Supplement der Königl. Hof⸗ und Domprediger in Berlin, und Carl

Bauer, Archidiaconus zu St. Katharinen in Bran⸗ b Preis 1 Thlr.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußis

In der Vereins⸗Buchhandlung in Berlin, In Berlin in der Enslinschen Buchhandlung

Kommisscon erschienen:

8vo. Brosch. Preis

ausgegeben wird, ist In unserm Verlage ist erschiene

Einiges zur Herdersche Verlagshandlung.

Wort an von

ein

12mo. Berlin, den 1. Juni 1829.

HOO⏑⏑O⏑——

Bei E. S. Mittler in Berlin

bis, zum is so eben erschleuen:

S8vo. Broschirt. 20 sgr.

Artillerie Brigade. 3te Aufl. 8vo0.

———

Ein Gedicht

von M. Wieland. 1

Eine

aueée ihren

Weidmannsche Buchhandlung. 1 8 8 8 Mit von Meisterhand gestechenen

in elegant broschirten

die Unterzeichunng geschlossen.

7

6 ein Frei⸗Exemplar.

sauber kar⸗

ausgezeichneter Schriftsteller Auf

H. Laube, Spindler u. s. w.

wie Prosa) von diesen und

(5. Müller), Breite Straße Nr. 23,

Ludewig Wilhelm Sachs. Bogen. Gr. 8vo. 7 gr..

den

chen Staaten.

Ein solches Unternehmen noch besonders empfehlen

ist so eben in

Ueber den Begriff des Hamlet von Shakspeare. Ein Versuch von Ferdinand Marquard.

10 sgr.

82. Erinnerung an Lessing, unsere Zeit,

*

Veit & Comp.

SEtechbahn Nr. g)

den Gebrauch der Artillerie bei den Feld⸗Manövern der Linien⸗Truppen. 8 Von C. von Decker, Oberst und Brigadter der ersten

Geh. Preis 7 ½ sgr.

Wohlfeilheit zu beachten! Bibliothek der neuesten Deutschen Klassiker. Auswahl E des Schönsten und Gediegensten

sämmtlichen Werken.

Bildnissen, Lebens

deschreibungen und einer Literaturgeschichte a’s Gratis⸗ Zugabe für die ersten 5000 Subskribenten. Diese überaus niedliche Miniatur. Bibliothek erscheint

Bändchen von 6 bis 8 Bogen zu 2 ½ sgr. in Zwischenräumen ven 3 Wochen regelmäßig, sobald lste bis 3te Bänd yen sind bereils darch alle Buchhauclungen zu erhalten, zu Berlin und Potsdam durch die Stuhr⸗ sche. Vorausbezablung wird nicht verlangt, und man verpflichtet sich immer nur für die beiden nächsten Bändchen. Subskribentensammler erhalten auf

Das

Die Bibliothek behält noch für Kind und Kindes⸗ kind ihren hohen Werih und gewähbrt ein Interesse wie kein anderes Werk, da nur die Geistesblüthen ganz

Wir dürfen die Proben anführen von Uhland, Rückert, Heine, König Ludwig ven Bavern, Anastasius Grün, Färst Pückler⸗Muskau, Freiligrath, Varnhagen v. Ense, v. Humbold, v. Platen,

nahme finden.

Die B bliothek soll die schönsten Erzeugnisse (Poesie ausge⸗

ichneten Autoren in allen Hütten bekannt machen. lles Unheilige ist gewissenhaft ausgeschieden.

andern

waüre völlig überflüssig. Stuhrsche Buchhandlung in Berlin,

zu wollen, Schloßplatz Nr. 2.

In unserm Verlage ist so eben erschienen und in

sallen Buchhandlungen zu haben, Berlin bei Alexan⸗

der Duncker, Franzoösische Straße Nr. 21: Denkwuͤrdigkeiten Reformations⸗ und Sitten⸗ geschichte der drei letzten Jahrhunderte, mit besonderer Rücksicht auf die Auswüchse der Insti⸗ tte des Römischen Papstthums, des Jesuttismus und der Möncherrt. Von E. M u n ch.

Inhalt: 1) Antonio de Guevara und die Commu⸗ neros. 2) Lienhard Kaiser. 3) Bruder Cornelis Asrigensen. 4) Kardinal Giovanni Morone. 5) Olvmoia Maldachint und Francesco Mascabruni. 6) Tafilet. 7) Leopold von Oesterreich. 8) Der Prezeß wider Louis de Polter und Konsorten im Jahre 1829. Der Inhalt zeigt daß hier dem Publikum eine Reihe von historisch biographischen Auf’äten dargeboten wird. Sie wurden in verschiedenen Jahren und Stimmun⸗ geu niedergeschrieben und liesern, während sie genau an die Auellen sich halten, abwechselud mit Humor, überschwellender Laͤune und schnerdender Ironie, bald aber mit tiefem wissenschaftlichem Ernst und unver⸗ kennbar hervortretender Schärfe der Gesinnung, Ge⸗ mälde des Päpstlichen Absolunrismus, Tabletten der Verirrungen des Klerus in Folge der jesuitisch⸗mosti⸗ schen Ascetik und des unverhätm ßmäßigen Einflusses auf das weibliche Geschlecht, beleuchtet durch Remi⸗ niscenzen an frühere Sodatitäten und M ter Umtrt⸗ be mit Römisch⸗fatholischer Firbung u. s. w.; endlich aber und ganz besonders Sch loecungen der auch in den jüngsten Tagen wieder angewendeten, Fechter⸗ künste der Römischen Diplomatie gegen Völker und Regierungen, vor Allem die Deutschen, nach. Berich⸗ ten ihrer eigenen Schriftsteller. Auch die Erscheinun⸗ gen von Abdel⸗Kader, der Bürgertreg in Spanien und die meisten Auftritte in Belgien wer en hier aus der Vergangenheit, außer den obschwebenden bedeut⸗ samen Kirchenfragen beleuchten. Die Behandlung ist bald pragmatisch⸗historisch, bald nähert sie sich dem Novellenstyvle.

Stutigart.

politischen,

8

.

Hallbergersche Verlagshandlung.

Im Verlage von Ferdinand Hirt in Breslau ist

so eben erschienen und in der Nicolaischen Buch- handlung in Berlin (Brüderstrasse No. 13), Elbing, Stettin und Thorn, so wie in allen übrigen Buch- handlungen, zu haben: Das Wesen und Treiben b der Berlimner 8 82 0 . . . Evangelischen Kirchenzeitung beleuchtet von

David Schulz. Gr. 8vo. Geh. Preis 27 ½ gr.

.ern ie e

r rilthemz tcdin. 0 DJOoEE16111“ imt eHhmgas müm1, 2 I“] 1* ö“

82

11I1u66“

Allgemein e

4 1

che Staats⸗

11166“ “”“ n28

111X.X“*“ 9 2421 Pum 88 1.

K. EIg2 Sb 19, hg 1.“] 8

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert ist nach Kuͤstrin abgereist.

Angekommen⸗ Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Mi⸗ nister Rother, aus Schlesten.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte

und bevollmaͤchrigte Minister am hiesigen Hofe, von Rihea u⸗

pierre, nach Schwerin im Mecklenburgischen.

Der Kuserl. Russische Wirkuche Staatsrath, Fuͤrst Georg Trubetzkoj, nach Lubeck.

IWsIanbhund Polen.

St. Petersburg, 8. Juni. Se. Kaiserl. Maje⸗ staͤt haben unterm Ften v. M. nachstehenden Ukas an den Mi⸗ nister des oͤffentlichen Unterrichts erlassen: „In Meinem an den dirigirenden Senat am 21. Januar d. J. ger ichteten Utas ward befohlen, die Aufnahme der Studenten und den Beainn der Vorlesungen an der St. Wladimir⸗Universitaͤt in Kiem mit dem Beginn des naͤchsten Jahres wieder zu erneuern. Jetzt aber, bei Erwaͤgung der Verhaͤltnisse jenes Landstrichs, die Mir von dem oͤrtlichen Tentral⸗Chef vorgestellt sind, finde Ich es fuͤr moͤglich, die bestimmte Frist abzukuͤrzen, und befehle in Folge dessen, die Aufnahme der Studirenden und die Vorlesungen

auf genannter Universieat in der vorgeschriebenen Ordnung mit

dem naͤchsten September zu beginnen. Zur Vollziehung dieses Befehls trage Ich Ihnen auf, die darauf bezuͤglichen nothwen⸗

digen Anordnungen zu treffen, sich uͤbrigens, was den Termin Vorlesungen betrifft,

zur Wiedererneuerung der Universitaͤts⸗ nach den im Ukas rvom 21. Januar festgesetzten Vorschriften zu richten.“

Uaser Gesandter am Koͤnigl. Niederländischen Hofe, der Wirkliche Staatsrath Baron von Maltiz, hat in Crwaͤgung seines ausgezeichnet eifrigen Dienstes, mit einem üͤberaus huld⸗ vollen Rescript vom 11. Mai, die Insianien des Stan'slaus⸗ Ordens erster Klasse erhalten. General Lieutenant Dellings⸗ husen, General⸗Adjutant Sr. Masrestaͤt des Kaisers, erhielt in diesen Tagen auf seine Bitte die Entlassung von der von ihm bekleideten Charge eines Direktors im dritten Departement des Ministeriums der Reichs Domatnen und dabei in Begleitung eines sehr huldvollen Rescripts, die Insignien des Weißen Ad⸗ ler-Ordens. Zom Direktor im dritten Departement ist jetzt der Wirkliche Staatsrath Bradke, bhisher Kurator des Kiewschen Lehrbezirks, ernannt.

Von unserer Regierung sind in der Charge auswaͤrtiger Konsuln anerkannt, Herr Robert Witsul als G oßbritanischer und Herr Kikizol als Sardinischer Vice⸗Konsul in Kertsch, der Kaufmann Georg Schilling als Hamburgischer in Moskau.

Ein Kaiserl. Ukas vom 11. Mai gewaͤhrt mehrere Vor⸗ rechte solchen Beamten, welche küͤnftig ihre Staaits Dienste in den Gouvernements Orenburg, Archangel, Olonez und Wjaͤtka fortzusetzen beabsichtigen. Sie erhalten namentlich zur Reise an ihren Bestimmungs Ort doppelte Mei en⸗Gelder und eine Jah⸗ res Besoldung, unabhaͤngig von ihrem etatsmäaͤßigen Jahrgehalt, sind aber dabei verpflichtet, in genannten Gouvernements we⸗ nigstens drei Jahre im Dienst zu bleiben.

Ein Beschluß des Minister⸗Comité's enthaͤlt nachstehende Vorschrift: „Alle Handels⸗ Schiffe mit v rhaͤchtigen Waaten geladen, fuͤr unsere Baltischen Seehaͤfen bestemmt, die schon in Englischen Quarantainen einer Purification unterlagen und von diesen mit gehoͤcigen Certifikaten versehen sind, sollen freie Passage haben, ohne einer wiederholten Reinigung in den Daͤ⸗ nischen Qua antainen zu beduͤrfen.“”)

Das letzte ungluͤckliche Ereigniß auf unserer Eisenbahn, von dem Sie bereits unsere neuesten Tages⸗Blaͤtter in Kenntniß gesetzt haben, hat keinen, wie man anfangs fuͤrchtete, nachthei⸗ ligen Einfluß auf ihre Frequenz geaͤußert. Schon gleich am Montag Morgen, nach der in der Nacht zuvor stattgehabten Katastrophe, ging von hier ein Train von zwöͤlf gefuͤllten Wa gen nach Pawlowsk ab. Dieses Städtchen hat seit dem Be⸗ stehen der Eisenbahn in jeder Hinsicht ungemein gewonnen; seine Bevoͤlkerung hat sich fuͤr den Sommer mehr ails verdop⸗ pelt.

Wohnungen zu beziehen, ist so groß, daß die Hausmiethen be⸗

reits zu enormer Hoͤhe gestiegen, und keine Wehnungen dort

mehr zu bekommen sind.

Am 1 1ten d. beginnt unsere oͤffentliche Industrie⸗Ausstellung. Morgen, heißt es mit Bestimmtheit, wird sie von der Kaiser⸗ lichen Familie besucht werden Sie wirnd taͤglich, Dienstag und Freitag ausgenommen, an Ver⸗ und Nachmittagsstunden dem Pub ikum aller Klꝛssen offen seyn, an jenen beiden Tagen aber nur gegen Eintritts Billeis. Im September wird auch wieder eine oͤffentliche Ausstellung der neuesten Kunst⸗Erzeugnisse in unserer Akademie der Kuͤnste stattfinden. Die letzte hatten wir im September 1836.

Odessa, 31. Mai. Wir besitzen hier durch das Dampf⸗ boot „Newa“, welches die Ueberfihrt aus Konstantinopel in 57 ½ Stunden gemacht hat, Nachrtichten aus dieser Hauptstadt bis zum 20sten d. M. Das Journal d'Odessa begnuͤgt sich jedoch, in Bezug auf die Bewegungen der Großherrlichen Armee, dasjenige mitzutheilen, was das „Journal de Smyrne“ daruͤber gebracht hat und laͤngst allgemein bekannt ist.

8*8

Kammer zu den folgenden Artikeln uͤbet

mandeure u. s. w.

Der Zudrang des Publikums, fur den Sommer dort

Das

Berlin, den l4ten Juni

Freitag

1839.

Dampfschiff „Kaiserin Alexandra“ ist am 2ësten d. M. mit

15 Passagteren von hier nach Konstantinopel abgegangen. Un⸗

ser Handel ist jetzt ungewoͤhnlich lebhaft. In der letzten Woche

1 sind 77 Kauffahrteischeffe verschiedener Länder hier einge⸗ 2Z“

Frankreich.

Patrs⸗Kammer. Sitzung vom 7. Juni. Mounier erklärte zuerst

Herr

Ham eingereichten und der Kommission uͤberwiesenen Amende ments derselben nicht mit dem ersten Artikel des Gesetzes in Uebereinstimmung zu stehen schienen. Das erstere sey zu un— bestimmt erschienen und gebe keine bestimmte Begraͤnzung an. In Bezug auf das zweite seyen die Zahlen⸗Angaben ungenau. Dagegen erhob sich der Graf von Ham, um die Richtiakeit seiner Angaben zu vertheidigen, und deer Minister des oͤffent⸗ lichen Unterrichts, um zu erklaͤren, daß die Proposition, gegen welche sich die Kommission ausgesprochen habe, einen rein ver⸗ soͤhnlichen und vermittelnden Zweck habe. Uebrigens er⸗ scheine ihm auch der Entwurf der Kommission mit einiger Gefahr verbunden. Wenn dieser Entvurf die Sanction der Kammer erhalte, so koͤnne uͤberhaußt gefragt werden, ob eine Ehren⸗Legion nöothig sey? Als es zur Abstim⸗

mung uͤber das Amendement des Herrn Villemain kam, wurde dasselbe angenommen.

Der zneite Artikel lautet nun

also: „Vom Tage der Bekanntmachung des Gesetzes an bis

zum Ende des Jahres 1850 soll von zwei Ausscheidungen nur

eine mit dem Orden belohnt werden. In Kriegszeiten wird die Anwendung dieser Bestimmung suspendirt.“ Darauf ging die Dem dritten zufolge,

kann man außer den nacherwaͤhnten Ausnahmen nur als Ritter

in die Ehren⸗Legion eintreten, und nur dann zu einem hoͤheren

Grade befoͤrdert werden, wenn man ver Jahre in einem nie⸗ deren geblieben ist. Der vierte bestimnt, doß die Ernennung zum Rirter die Belohnung fuͤr 20jäͤhrige Civil, und Milttatr⸗ dienste seyn soll. Beide wurden angmommen. Ein spaͤterer Artikel enthaͤlt dann die Bestimmung, daß ausgezeichnete Ver⸗ dienste, große Thaten im Gebiete der Kuͤnste, Wissenschaften u. s. w. nicht den oben angegebenen Zeitledingungen unterworfen seyn sollen. 1

Paris, §. Mai. Die zwischen Croßbritanien und Frank⸗ reich wegen des Transports von Korrspondenzen nach Ostin⸗ dien abgeschlossene Convention ist ratfizirt worden, und hat die Auswechselung der Ratificationen beeits stattgefunden.

In der Conciergerie befinden sich in diesem Augenblick nur noch 78 politische Gefangene. Gestern wurden wieder 10 in Fretheit gesetzt und 20 nach La⸗Force alzeführt.

Herr Thiers hat mit dem Buchhaͤwler Paulin einen Kon⸗ trakt wegen seiner Geschichte des Konulats und des Kaiser⸗ thums, die als Fortsetzung seiner Geschihte der Revolution die⸗ nen soll, abgeschlossen. Wie das „Jounal des Débats“ ganz bestimmt versichert, hat der Verleger ds Eigenthumsrecht fuͤr 500,000 Fr. erworben.

Sidi⸗ Mustapha⸗Bey, und der Ritter von Rasto, sten Tagen hier erwartet. Das Journal des Deébats aͤßert sich uͤber den, die Ehren⸗Legion betreffenden Gesetz⸗Entwuf auf folgende Weise: „Es ist nichts einfacher und leichter as zu sagen, die Ehren⸗ Legion ist zu zahlreich, es giebt zu viel Ritter, Offiziere, Com⸗ Die Regierung traht die Schuld, weil sie nach Belieben ernennt; wir muͤssen ieser Willkuͤr ein Ende machen, der Regierung ein unuͤberscheitbares Meximum hin⸗ stellen. Das hat die Kammer verfuͤht. Sie hat beschlossen, der Regierung dies Recht der Willke nicht mehr zu lassen. Sehr wohl; aber soll ihr dies Rech nicht in einer gewissen Beschraͤnkung verbleiben? Welches istnun das Maß, welches die Graͤnzen? Die Schwierigkeit sceint uns unentwirrbar. Welches auch die Gränze sey, welche ahl man auch als Maxi⸗ mum annehme, so sind die Uebelstaͤnd immer groß. Soll die Graͤnze eng gezogen werden, so wird adurch die Koͤnigl. Praͤ⸗

Schwiegersohn des Beys von Tunis, sein Secretär, werden in den näch⸗

rogative beeintraͤchtigt; man bezeigt ir ein ungerechtes Miß⸗

man beschraͤnkt ein Rect, welches allen Re⸗ unbegräͤnzt zugestanden at. Will man dage⸗ gen die Graͤnze so weit als moͤgch zichen, so ergiebt sich ein anderer Uebelstand; der Zweck der Maßregel geht ganz verloren, die Reform ist nu scheinbar oder gar noch twas Schlimmeres. Anstatt den Mzͤbrauch abzuschaffen, be⸗ zuͤnstigt man ihn durch die Sanctiot und Garantie des Ge⸗ setzes. Ist es nicht augenscheinlich, man dadurch grund⸗ satzlose und gefaͤllige Minister in dn Stand setzen wuͤrde, Kreuze und Baͤnder mit vollen Haͤden auszustreuen, wenn nur die verhaͤngnißvolle Zahl nicht uͤbeschritten werd? —. Ueber die Entscheidung, welche die Pairs⸗dammer durch Annahme des Villemainschen Amendements geoffen hat, aͤußert sich dann das genannte Blatt: „Nach lesem soll von zwei aus⸗ scheidenden Mitgliedern nur eins wieer ersetzt werden. Man sieht, daß es sich hier nicht mehr un eine bestimmte, regelmaͤ⸗ ßige und bleibende Graͤnze handelt. hier ist von keinem Maxi⸗ mum, von keiner Normalzahl, von kaer festen Bestimmung die Rede; im Grunde giebt es also auchkeine wahrhafte Begraͤn⸗ zung mehr, sondern nur eine einsveilige Beschraͤnkung des Rechts, der Regierung, die uͤbrigen wenig hemmend ist und nach der Zahl der Todesfaͤlle schwanmn muß. Also sind die Uebergangs⸗Maßregeln, welche dieKommission zu Erreichung des Normalzustandes vorgeschlagen htte, zum Prinzip und zur Basis des neuen Systems selbst georden. Die Mittel sind jetzt der Zweck und die Ausnahme diRegel. Dadurch sind viele Uebelstände vermieden worden; die jelge Beschraͤnkung hat nichts Beschwerliches oder Uebermaͤßiges untcheint vielmehr zu bescheiden u seyn. Die Weisheit der Pairs⸗Kmmer hat noch zu rechter Ben auf dem Abhange, auf welche man sie hingestellt hatte,

trauen; gierungen

als Berichterstatter, daß die in der gestrigen Sitzung von Herrn Villemain und vom Grafen von

angehalten.’ Der Courrier frangais spricht sich uͤbe.

denselben Gegenstand solgendermaßen aus: „Es war etwa

Neues, fast Ungewöoͤhnliches, daß ein Mitglied der Pairs⸗Kam

mer von dem ihm durch die Charte verliehenen Rechte de

Initiarive einer Gesetzes⸗Proposition Gebrauch machte. Die

Einstimmigkeit, mit welcher dieser Vorschlag von der Kammer

in Berathung gezogen wurde, war eine noch unerwartetere und

befremdlichere Erscheinung. Was aber noch wunderbarer und bezeichnender erschien, war, daß, ungeachtet des Widerstandes der gegenwaͤrtigen und vorigen Minister der Artikel, welcher die Zahl der Metglieder der Ehren⸗Legion beschraͤnkt, angenom⸗ men wurde. Aber nach dieser ungewoͤhnlichen Anstrengung ist die Kammer wieder geworden, was sie bis dahin gewesen war. So ist es fast so gut, als ob die Proposition gar nicht gemacht worden waͤre und die Berathung ist jetzt ohne Zweck; und wenn das Gesetz in seiner verstuͤmmelten Gestalt die Majoritaͤt in der Pairs⸗Kammer erhaͤlt, so duͤrfte es leicht von der Deputirten⸗ Kammer nicht angenommen werden. Das Journal de Paris, welches fuͤr das Organ des jetzigen Ministeriums gilt, enthält einen laͤngern Artikel, uͤber die von Frankreich in Bezug auf Spanien zu befolgende Poli⸗ iik, in welchem es im Wesentlichen heißt: „Die nationale Mei⸗ nung hat sich in Frankreich schon lange energisch gegen die farb⸗ lose, kraftlose, zwecklose Polilik des Ministeriums vom 15. April ausgesprochen; dieselbe steht im Gegensatze zu der etwas aben⸗ teuerlichen Natur der Franzosen, und giebt auch die theuersten

Interessen des Landes preis. Die aufrichtige Freundschaft Spa⸗ niens ist fuͤr Frankreichs inneren Frieden und seine aͤußere Kraft von der hoͤchsten Bedeutung, wie andererseits Spanien Alles an Frankreichs Schutz gelegen seyn muß. Es liegt hier eine unabänderliche Nothwendigkeit vor Augen, fuͤr welche die politische Geographie die bedeutendsten Beweggruͤnde her⸗ giebt. Es ist also keinem Zweifel unterworfen, daß Spa⸗ nien unser Bundes⸗Genosse seyn muß. Dies begreift das Land sehr wohl, und es weiß auch, daß ein Traktat existirt, der zwar seit langer Zeit nur sehr schlaff vollzogen wird, aber durch etwas guten Willen wieder eine neue Bedeutung erhalten koöͤnnte. Als das Mtnisterium von den Kammern einen Kredit zur Verstaͤrkung unserer Seekraäͤfte auf der Osteuͤste Spaniens forderte, hat es wohl gezeigt, daß es sich der Verpflichtung, die ihm der Traktat auferlegte, vollkommen bewußt war. Frank⸗ reich darf indeß seinen Beistand auf eine rein physische Huͤlfs⸗ leistung beschraͤnken, und zwischen einer gefahrvollen, vollständig unpolitischen Intervention und zwischen einer trockenen, kalten, beschraͤnkten Vollstreckung des Traktats sind noch manche Mit⸗ telstufen. Die Intervention wuͤrde Spanien retten, aber sie wuͤrde fuͤr Frankreichs kuͤnftige Ruhe gefäͤhrlich seyn. Die ein⸗ fache Vollstreckung des Trakrtats hat keine Gefahr, aber sie nutzt auch der Sache der Koͤnigin sehr wenig. Kommt aber zu dieser woͤrt⸗ lichen Vollstreckung eine friedliche Demonstration, welche unseren gu⸗ ten Willen fuͤr diese Sache und den festen Wunsch, ihr zumn Sieg zu verhelfen, bezeugt, so wird Spanien gerettet werden, ehne daß

dem allgemeinen Frieden, unserer Ruhe oder selbst unseren di⸗ plomatischen Beziehungen mit dem übrigen Europa das kleinste

Oofer gebracht zu werden brauchte. Dies, glauben wir, will das Ministerium. Thut es so, wie es will, so wird es viele

wichtige Resultate erhalten; es wird seine Anhaͤnglichkeit an

die Doktrinen, Plaͤne und die Politik des linken Centrums be⸗ urkunden; es werd sodann Europa beweisen, daß es fest ent⸗ schlossen ist, keinen Frieden mit Don Carlos zu schließen. Fer⸗ ner wird es das Zutrauen der revolutionairen Partei, welches sehr gesunken ist, wieder herstellen. Endlich, indem Frankreich aufhoͤrt, durch die Waffen zu herrschen, hat es dennoch nicht sein Scepter aus den Haͤnden gegeben. Es herrscht durch sei⸗ nen Einfluß. Jetzt wird die moralische Unterstuͤtzung des Fran⸗ zoͤsischen Kabinets von allen Regierungen mit solchem Eifer ge⸗ sucht, wie es im Falle eines Krieges nur der Beistand unserer

Heere seyn koͤnnte, man glaubt nicht mehr, daß wir die Welt

erobern wollen, aber man weiß, daß in Europa nichts ohne unseren Willen geschehen kann. In diesem Sinne hat Frankreichs Politik die Herrschaft. Der Nutzen, den di offene Darlegung der Gefuͤhle Frankeeichs der Spani⸗ schen Revolution verschaffen muß, wird diesen moralischen Einstuß laut bezeugen. Derselbe wird dazu beitragen, um in Frankreich das Bewußtseyn dieser schöͤnen Stellung und der Verpflichtungen, welche daraus hervorgehen, weiter zu verbrei⸗ ten. Das wird nicht das geringste Resultat der freimuͤthigen und offenen Politik der Regierung seyn. Fuͤr 1 oder 2 Mil⸗ lionen scheint uns dies Alles sehr wohlfeil erkauft.

Dem „Temps“ erscheint das Votum der Deputirten⸗Kam⸗ mer uͤber die Gauguiersche Proposition, so wie das der Pairs⸗ Kammer uͤber die Mounier's als das Resultat einer Reaction gegen den Geist des Hofes, der in alle Räderwerke der Regie⸗ gierung eingedrungen zu seyn scheine, um uͤberall der Gunst uͤber das Recht den Steg zu verschaffen.

In der gestrigen Versammlung der Buͤreaus der Deputir⸗ ten⸗Kammer kam die Zuckerfrage zur Sprache, und die streitigen Interessen des Kolonial⸗Zuckers und der Runkelruͤben⸗ Fabrica⸗

tion gaben zu lebhafter Eroͤörterung Anlaß. Eine Zeitung will wissen, wenn man die Stimmen, die sich fuͤr die einheimische

Industrie oder die Kolonieen erhoben haͤtten, in den 9 Buͤreaus zusammenaddire, so koͤnne die erstere auf 148, diese auf 152

Stimmen rechnen. Das Journal des Débats enthaͤlt ein Schreiben aus

Martinique, in welchem der bedraͤngte Zustand der Kolonieen

mit lebendigen Farben geschildert wird. Zwar sey in der letz ten Zeit der Gouverneur von Martinique den Kolonisten durch die Erlaubniß, 4000 Fässer Zucker unter jeder Flagge auszu⸗

fuͤhren, etwas zu Huͤlfe gekommen; aber das wolle bei einer Aerndte von 50 bis 60,000 Fassern sehr wenig besagen.

Die aus Englischen Blaͤttern hier bekannt gewordene Nach⸗ richt von der Raͤumung des Forts San Juan de Ullloa hat ei⸗ niges Befremden erregt; denn seitdem die indirekte Nachricht von der Abschließung eines Traktates eingegangen war, hat die

.

*