1839 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Greoßheer ist ungeduldig und will lieber binnen Stunden

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und wage mit einem siegentwohnten Heer ein unzweifelhafte Spiel. Dies ungefähr der Text des allgemeinen Klageliedes. Allmälig aber ward die erste Entmuthigung durch die immer imposantere Ausruͤstung der Flotte zerstreut, man versöͤhnte sich nach und nach mit dem Gedanken an den Krieg, den man nun als Endpunkt der langen Zweifel sogar wuͤnscht und

oll Zuversicht erwartet. Ja, seit gestern glaubt man sich des glaͤnzendsten Erfolges gewiß, da in Inada,

inem kleinen Hafen am Schwarzen Meer, etwa 60 Seemeilen von hier, ploͤtzlich ein Russisches Geschwader erschien, das Be⸗

fehle haben soll, unsere Flotte, die binnen wenig Tagen aus⸗

laufen wird, zu begleiten und zu unterstuͤtzen. Im Arsenal, aus dem ein Rriegsschiff nach dem andern durch Dampfboͤte in den Kanal geschleppt wird, herrscht draͤngende Bewegung.

ais Tagen die vollkommene Ausruͤstung beendet sehen. Mit dem Kehlenbedarfe fuͤr die Dampfdoͤre, die dem Geschwader folgen, sind eigene Schiffe beladen. Eine große Anzahl Trans⸗ portsch ffe ist von der Regierung zu unbedingter Verfuͤgung, ohne naͤhere Bestimmung ihres Dienstes, gegen monatweise Bezahlung um schweres Geld gemiethet worden. Das Dampfboot „Stam: bul“ hat mehrere hundert Mann Rekruten nach Trapezunt gebracht. Z vischen Konstantinopel, Smyrna, Salonichi und Beirut soll durch Dampf⸗Paketboͤte der Regierung eine regelmäͤßige, geglie⸗ derte Verbindung hergestellt werden. Um diesem wichtigen Plane des Großherrn entgegenzukommen, beabsichtigt der reichste Armenier, Kara⸗Osman⸗Oglu, dem Sultan ein neues pracht⸗ volles Dampfboot zu verehren, das aus England erwartet wird; man zweifelt nicht, daß ein so zeitgemäßer Ausdruck der Hin⸗ Pbung und Dankbarkeit die huldvollste Aufnahme finden werde. ei alle dem fehlt es nicht an glaͤubigen Gemuͤthern, die nur hoͤren und nicht sehen und sich von alten Phrasen in neue Frie⸗ dens Hoffnungen lullen lassen. Wer das enikraͤftete Syrien kennt und nur einen Augenblick erwägt, welche Aufgabe es sey, dort 1 40,000 Mann auf einem Punkte Monate lang gegen Hunger und Pest zu schuͤtzen, der wird leicht begreifen, daß diese Tau⸗ sende entweder bald verhungern oder handeln muͤssen Der Oesterreichische Beobachter giebt nach offiziellen Berichten (aus Alexandrien vom 10. und I16. Mat) Folgendes Lber den Stand der beiderseitigen Armeen an der Graͤnze von Syrien:

„Am 21. April hat die erste Kolonne der Großherrlichen Armee, unter Ismael Pascha, von Orfa kommend, mit drei Infanterie⸗Regimentern bei Bir den Euphrat uͤberschritten, waͤhrend drei andere Infanterie Regimenter, neun Schwadro⸗ nen und fuͤnf Batterieen am linken Ufer Stellung nahmen. Die Haupt⸗Armee unter Hafiz Pascha, von Malatia aufgebrochen, 40 bis 45,000 Mann stark, mit vierzehn Batterieen versehen, war gleichzeitig in Semisat am rechten Ufer des Euphrat ein⸗ getroffen. Am 3. Mai ruͤckte Ismael Pascha bis Nasib, drei Stunden von Bir auf der Straße nach Aleppo im Paschalik Marasch gelegen, vor und besetzte dieses Großherrliche Graͤnz⸗ staͤdichen. Bis zum 6. Mai, bis zu welchem Tage man Nachrichten aus Aleppo in Alexandrien hatte, war keine weitere Bewegung der Groͤßherrlichen Truppen bekannt, doch liefen Geruͤchte von einer Bewegung der Pascha's von Mossul und Bagdad nach dem Euphrat, uͤber den sie bei Der setzen sollten. Die Aegyptier, in Kantonnirungs⸗Quartieren von Gaza bis Adana auf 150 Stunden Ausdehnung liegend, und ihre Kavallerie⸗ und Trainpferde nach der im ganzen Oriente fuͤr den Mai uͤblichen Gewohnheit auf der Weide haltend, begannen, auf die am 23. Mai erhaltene erste Nachricht vom Vorruͤcken der Tuͤrkischen Armee, sich bei Aleppo zusammenzuziehen. Am 6. Mai waren dort bereits 35,000 Mann Infanterie, suͤnf Kavallerie Regimen⸗ ter und zwei Regimenter Artillerie vereinigt, zu denen am 7ten noch zwei Garde Regimenter und ein Infanterie⸗Regiment sto⸗ ßen sollten. Die Nordgraͤnze im Taurus blieb mit fuͤnf Infanterie⸗ Regimentern und einiger Reiterei besetzt. Die Vortruppen Ibrahim's standen in Aintab und Sedschur und werden seither gegen Aleppo zu⸗ rüͤckgezogen worden seyn. Gegen den Bezirk der Drusen und Metuali standen 600 Arnauten und 7 bis 8000 Maroniten. Ibrahim hatte von seinem Vater die Weisung erhalten, so sange als thunlich, auszuweichen. Der General⸗Quartiermeister der Aegyptischen Armee, Soliman Pascha, hat unterm 16. Safer (1. Mai) an sämmtliche Europäͤische Konsuln in Aleppo ein Cirkular erlassen, worin er sie in Kenntniß setzt, daß die Aegyp⸗ tische Regierung, nachdem die Tuͤrken alle Verbindung mit den Provinzen diesseits des Euphrats unterbrochen haben, sich be⸗ muͤßigt gefunden habe, ihrerseits Repressalien zu gebrauchen, und jeden Verkehr uͤber die Graͤnze zu verbieten. Am 8. Mai wurde aus Alexandrien ein Infanterie⸗Regiment nach Antiochia eingeschifft. Aus Candia sind am 15. Mai 150 Albaneser nach Alexandrien abgesegelt. Die Aegyptische lag am 16. Mai auf der Rhede von Alexandrien.“”) XX

Alexandrien, 17. Mai. (Morning Chronicle.) Die von der Armee am Euphrat eingegangenen Nachrichten lauten nicht besonders erfreulich fuͤr die Pforte. Der Sultan, der den Kampf wuͤnscht, hat Hafiz Pascha in einem Schreiben gefragt, ob er des Sieges gewiß zu seyn glaube. Dieser, der den Kopf verloren haben wuͤrde, wenn er den Sieg versprochen haͤtte und spaͤter geschlagen worden waͤre, antworteie: „Gott ist groß; ich kann den Sieg nicht versprechen, doch hoffe ich, daß er auf der Seite meines Herrn seyn wird.“ Er dleit es ind noch fuͤr noͤthg hinzuzufuͤgen, daß er nicht auf alle seine Truppen mit Sicherheit zoaͤh⸗ len könne, und daß er fuͤrchte, es werde Desertion unter densel⸗ ben einreißen. Als der Suitan diese Antwort erhielt, wurde Tajar Pascha sogleich in das Hauptquartier abgesandt, um die Truppen zu inspiziren und nicht anzugreifen, wenn er nicht ge⸗ wiß sey, Fbrahim Pascha zu schlagen. Tajar Pascha K in Trapezunk angekommen. Hier wuͤnscht man allgemein, daß Ha⸗ fiz Pascha vordringen moͤge, da Niemand an seiner gäͤnzlichen Niederlage zweifelt. Alles, was Mehmed Ali mwhnscht, ist, daß der Sultan der angreifende Theil seyn moͤchte. Ge⸗ schieht dies, so wird Ibrahim Pascha nichts aufhalten koͤnnen. Das Tuͤrkische Reich wuͤrde sich schwerlich von einem aberma⸗ ligen Zusammentreffen mit dem Eroberer von Arabien, Syrien

und Klein⸗Asien wieder erholen. wirkt wie ein Zauber auf die Tuͤrken, da Beilah und Konieh

Ibrahim Pascha's Name

ier so wie in Beirut

Berlin, 15. Juni. Es wird am Mittwoch, den 19ten d. M., Nachmittags um 4 Uhr eine geistliche Musik in der Frie⸗ drich⸗Werderschen Kirche zum Besten des „Vereins zur Befoͤrderung des Schulbesuchs armer Kinder in Berlin“, un⸗ ter Mitwirkung des Gesang⸗Instituts, durch den Koͤniglichen Musik⸗Direktor Herrn Julius Schneider und den Koͤniglichen Kammermusikus Herrn Friedrich Belke veranstaltet werden. Dieser Verein, welcher seit dem Jahre 1828 und gegenwaͤrtig unter dem Protektorat Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Frau Kronprinzessin besteht, hat in dem vorigen Jahre 465 armen Kindern beiderlei Geschlechts die zur angemessenen Benutzung des ihnen von der Kommune bewilligten freien Unterrichts in den Tagesschulen erforderlichen Bekletdungs⸗Gegenstaͤnde ver⸗ abreicht und außerdem 405 Kinder mit den benoͤthigten Lehr⸗ mitteln, als Buͤcher, Schiefertafeln u. s. w. versehen. Hierbei hat wegen Beschraͤnktheit der Geldmittel nur das dringendste Beduͤrfniß beruͤcksichtigt werden koͤnnen.

Danzig, 11. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Frie⸗ drich traf gestern Abend, von Pommern kommend, auf seiner Inspectionsreise hier ein. Spaͤt Abends war großer Zapfen⸗ streich und heute fruͤh Parade saͤmmtlicher Truppen auf dem Strießer Felde. Abends will Se. Koͤnigl. Hoheit das roman⸗ tische Bad Zoppot besuchen, und morgen ein Manoͤöver auf dem Strießer Felde ausfuͤhren lassen, alsdann die Merkowuͤrdigkeiten unserer ehrwuͤrdigen Stadt in Augenschein nehmen und Don⸗ nerstag fruͤh die Reise nach Koͤnigsberg fortsetzen.

Bonn, 9. Juni. (Koͤln. Z.) Gestern Morgen hielten Se. Köͤnigl. Hoheit der Kronprinz auf dem Exercierplatze beim sogenannten Tannenwaͤldchen Heerschau uͤber das bei uns gar⸗ nisonirende Ulanen⸗Regiment, Artillerie und Landwehr. Ein glaͤnzendes Diner gaben Hoͤchstdieselben hierauf in Ihrem Hotel, wozu außer den hier studirenden beioen Prinzen, dem Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Strelitz und dem Erbprinzen von Schaumburg⸗Lippe, der Oberbuͤrgermeister und die Vor⸗ staͤnde der Stadt, zahlreiche geistliche, Militair⸗ und Civil⸗Be⸗ hoͤrden und viele Mitglieder der Koͤniglichen Universitaͤt ein⸗ geladen waren. Die Gesellschaft hatte sich bei, vor und nach Tische der besonderen herablassenden und wohlwollenden huld⸗ vollen Heiterkeit des erhabenen Thron⸗Erben zu erfreuen. Nach Aufhebung der Tafel fuhren Se. Koͤnigl. Hoheit nach Heisterbach. Hoͤchstdieselben nahmen den Weg auf der rech⸗ ten Rheinseite und fuhren mit der stattlich geschmuͤckten fliegenden Bruͤcke zu Bonn uͤber den Rhein. Von Heisterbach aus machte der Kronprinz noch einige Fußtouren in den Ber⸗ gen. Nach der Zuruͤckkunft, die in einem Kahne zu Wasser er⸗ folgte, besuchten Se. Koͤnigl. Hoheit bald den Ball. Die Stadt war noch glaͤnzender illuminirt, als Tages vorher. Die Ein⸗ gaͤnge zur Lese⸗ und Erholungs⸗Gesellschaft, wo der⸗ Ball gege⸗ ben wurde, waren sehr schoͤn ausgeschmuͤckt mit passenden trans⸗ parenten Bildern und mit Laubgehaäͤngen; insbesondere zeichne⸗ ten sich aber die Vorzimmer des Ballsaales in dieser Beziehung aus, indem zwischen sinnig angeordneten lebendigen Gruppen der zierlichsten Treibhaus⸗Pflanzen, vorzuͤglich Palmen und schoͤne Kryptogamen aus dem botanischen Garten, der Weg wie in einem Feengarten der tropischen Klimate zu dem auf das festlichste geschmuͤckten Ballsaale fuͤhrte. Se. Koͤnigl. Hoheit wurden mit Ihrer Begleitung, in welcher sich auch die fruͤher genannten beiden Prinzen befanden, von dem Ober⸗Buͤrger⸗ meister der Stadt und anderen Mitgliedern des Fest⸗ Comités an dem Thore des Lokals empfangen und in den Saal beglei⸗ tet. Er war erfuͤllt mit allen Notabilitaͤten der Stadt und der Umgegend. Beim Eintritte des vielgeliebten Kronprinzen erscholl die rauschende begruͤßende Musik des reich besetzten Orchesters. Hoͤchstdieselben eroͤffneten den Tanz, ließen Sich viele Personen vorstellen und unterhielten Sich mit ihnen auf eine sehr huld⸗ volle Weise. Der Ball war sehr belebt, und die Freude, den hochverehrten Kronprinzen in den Reihen der Tanzen⸗ den gesehen zu haben, wirkte noch nachhaltig auf die Heiter⸗ keit der Gesellschaft, nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit den Tanz⸗ saal schon lange verlassen hatten, und gab dem Balle eine lange Dauer. Diesen Morgen besuchten Se. Koͤnigl. Hoheit unaͤchst den Gottesdienst, welcher von dem Herrn Konsistorial⸗ Müach und Professor Dr. Nitsch gehalten wurde. Nach der Kirche nahmen Hoͤchstdieselben noch das Denkmal des verewig⸗ ten um die Wissenschaft und unsere Universitaͤt so verdienten Niebuhr, welches noch in der Auefuͤhrung begriffen ist, auf dem Goitesacker in Augenschein; fuhren dann zum Ober⸗Berg⸗ Amts⸗Lokale zuruͤck, wo sich der Oberbuͤrgermeister und die Stadtraͤthe, mehrere Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, die Mit⸗ glieder des Ober⸗Bergamts und Professoren ꝛc. versammelt hat⸗ ten, um von Sr. Köͤnigl. Hoheit Abschied zu nehmen. Der Kronprinz dankte allseits fuͤr die freundliche Aufnahme und fuhr vor Mittag nach Godesberg ab, wo Hoͤchstderselbe ein Dejeu⸗ ner, welches der Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Strelitz giebt, einnehmen wird. Nachdem werden Se. Koͤnigl. Hoheit, nur durch Bonn fahrend und bei Koͤln passirend, noch heute Ihre weitere Reise, zunaͤchst nach Juͤlich, forisetzen.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 13. Juni. Abgang Zeitdaue-. Abgang FZeitdauer

von um Uhr St. M. von St. M.

Berlin Mrg. 2 Potsdam 57 Berlin - 49 Potsdam 48 Berlin 1 Potsdam 44 Berlin . 48 Potsdam 10 Berlin 56 Potsdam 50 Berlin 6 8 1 Potsdam 50 Berlin [102 Abds. 36

Die letzte Fahrt von Berlin mi Pferden.

7 Meteorologische BVeobachtung. 1839. Morgens Nachmittags Abends ach einmaliger 13. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtuna.

1“

Amtlicher Fands- und geld-çaurs-Zettek.

r. Tour. A Pr. Taar. g ef. 1 Celg. ti 9f. Gd.

St.-Schuld-Sch. 4 193 1 102 ⁄1 Ostpr. Ffaudbr.

PrümSch.d. Seeh. 72 11⁄12 725/12 [Kur- u. Neum. do. 2⁷¹ 102 ¼ 102 ½¼ Kurmärk. Oblig. Ä4 102 h¼4 [Schlesische do. 8*. do. Schuldversch. 232 100 ¾¼ 120] 4 [Coup. und Zins- S. Neum. Schuldv. 24† 1003⁄12½ 100 ⁄h¼ Sch. d. K. a. N. 96 Berl. Stadt- U bl. 4 1035, 10313 Gold al mareo 215 Köuigb. do. —- Neue Ducaten 18 ½ Elbiuger do. Friedrichsd'or 13 ½ Dauz. do. in Th. 47 ½ Aud. Goldmün- Weatpr. Pfandbr 101 5⁄12 1001 ¹¼ zeu à 5 Tul. 13 Grossh. Pos. do. 195 ½ ¹ 104 5⁄⁄ Diseonto 3

Amsterdam, 10 Juni. v“ Niederl. wirkl. Schuld 54 5⁄1 6. 5 % 4o. 10271 6. Kanz-Bill. 27. Präm. Sch. —. Poln. —. Cesterr Mer. 103 ¾. Antwerpen, 9 Juni. Zinsl. —. Neue Anl. 19 G. 8 Hamburg, 12. Juni. 8 Bank- Actien 1520. 1516. Eagl. Russ. 108. 107 ½. 8 London, 8. Juni. Cons. 3 % 943. Belg. —. Neue Aunl. 19 ½. Ausg. Sch. 8 . 2 ½ % Holl. 56 X¼½. 5 % 103. do. 3 % 21. Engs. Russ. —. Bras. 79³,4. Mex. 26 ¾¼. Peru —. Chili —.

Passive 4 ½- 5 % Port. 34 ⁄½. Columb. 31 ¼

Koniagliche Schauspiele. Sonnabend, 15. Juni. Im Schauspie hause. Zum ersten⸗ male wiederholt: Die Fremde, Schauspiel in 5 Abth, von Frau von Weißenthurn. Sonntag, 16. Juni. Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Mozart. In Charlottenburg: Die Lebensmuͤden, Lustspiel in 5 Abth., von E. Raupach. Montag, 17. Juni. Im Schauspielhause: Auf Begeh⸗ ren: Das Kaͤthchen von Heilbronn, großes Ritter⸗Schauspiel in 5 Abth., von H. v. Kleist. Dienstag, 18. Juni. Im Opernhause: Vor hundert Jah⸗ ren, Sittengemaͤlde in 4 Abth., von E Raupach. Nach dem zweiten Akte des Stuͤcks: Erste Abzheilung der Vorstellung der Bajaderen aus Indien, Priesterinnen der Pagode von Tin⸗ divina Purum. Nach dem Schlusse des Staͤcks: Deie zweite Abtheilung der Vorstellung der Bajaderen. Im Schauspielhause: eg Vorstel ung. Mittwech, 19. Juni. Im Öpernhause: Der Lebestrank, Oper in 2 Abth. mit Tanz. Musik von Donizetti. Hurauf, zum erstenmale wiederholt: Das Jubilaͤum, miluagirisches Gemaͤlde i 1 Akt, von Hoguet. ““

Koönigsstaädtisches Theater. Sonnabend, 15. Juni. Eilfte Vorstellung der Bajaderen. Dazu: Zum erstenmale wiederholt: Der verzauberte Prinz. Parodie mit Gesang in 2 Aufz., von A. Baͤuerle. Musik vom Musik⸗Direktor Kugler. Die erste Abtheilung der Taͤnze der Bajaderen findet statt nach dem ersten Aufzuge des Stücks, die zweite Abtheilung

um gaͤnzlichen Schlusse. 1 eevn SSge Zwoͤlfte Vorstellung der Bajaderen.

Dazu: Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤber Schabernack. Wiener Lokal⸗Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy.

Montag, 17. Juni. Große Vorstellung der akrobatisch⸗ athletischen Gesellschaft des Herrn Michael Averino aus Rom, in 3 Abtheilungen. Vorher: Die Schwaͤbin. Lustspiel in 1 Akt, von Castelli.

Dienstag, 18. Juni. Dreizehnte und letzte Vorstellung der Bajaderen vor ihrer Abreise nach Wien. Da,u: Mulerl, die Parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten, ven

. Meisl.

8 Markt⸗Preise vom Getraide. 8 Berlin, den 13. Juni 1839. gu Lande: Weizen 2 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; kleine Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr.; Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Eingegangen sind 26 Wis pel 12 Scheffel Zu Wosser: Weizen (weißer) 2 Rtb. 27 Sgr. 6 Pf., und 2 Riblr. 25 Sgr., auch 2 Rihlr 20 Sgar.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Riblr. 7 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte); kleine Gerste 1 Ribir. 5 Sar.; Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rehlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihir. 10 Sgr. Eingegangen sind 1170 Wispel. Mittwoch, den 12. Juni 1839. Das Schock Stroh 7 Riblr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr. Der Cent⸗ ner Heu 1 Rthlr. 2 Sar. 6 Pf., auch 20 S0r. 8 58 Branntwein⸗Preise vom 7. bis incl. 13. Juni 1839.

DSDas Faß von 200 Quart nach Fralles 54 pEt., nach Richter 40 pCt., gegen baare Zablung und sofortige Abii ferung. Koru⸗ Branmwein 21 Riblr. Kartoffel Branntwein 18 Rih.r. 7 Sgr.

6 Pf., auch 17 Rehlr 22 Sgar 6 Pf. 1 8 Kartoffel⸗Preise. 8 Der Scheffel Kartosseln 17 Sgr. 6 Pf., auch 10 Sgr.

An die Leser.

Die vierteljaährliche Pränumeration der ööö 8b 2 Rthlr. Preuß. Cour. fuͤr das Inland. Bestellungen fuͤr Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs⸗Straße Nr. 72) gemacht und jeder Pränumerant erhaͤlt das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswaͤrtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post⸗ Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewiß⸗

8 Den 14. Juni 1839.

Pr. Engl. Obl. 20. 4 1031⁄ 102 5⁄1 Pomm. do. 10251 102 1

Aauswurtige Börsen.ß

50% Span. 18 1. Passive 4 ½. Ausg. Sch. —. Zuunsl. —. Preuss-

unentgeltlich geoͤffnet.

Direktorium und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste.

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sche Staats⸗

Kronik des Tages. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den seitherigen Regierungs⸗

Referendarius und Rittergutsbesitzer, Freiherrn von Zedlitz

auf Ober⸗Schwedeldorf, zum Landrath des Glatzer Kreises, im Regierungs Bezirk Breslau, Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen Ober Landes⸗ gerichts⸗Assessor Hadelich zum Direktor des Land⸗ und Stadt⸗ F-Aluser e ernannt.

Des Koͤnias Majestaͤt haben geruht, den Ober⸗Lan 2 richts Assessor Proske zum 1““ 52 gliede des Ober⸗Landesgerichts zu Ratibor zu ernennen.

Se. Majestaͤt der Koͤntg haben dem Professor Dr. Dame⸗ row in Halle den Charakter eines Medizinal⸗Raths Alleranaͤ⸗ diast beizulegen und das dieefaͤllige Patent fuͤr denselben Aller⸗ boͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen geruht.

Des Koͤnigs Mejestaͤt haben demn bei dem Polizei⸗Praͤsi⸗ dium zu Berlin angestellten Regierungs⸗Kalkulator Uhde den Charakter als Rechnungs⸗Rath beizulegen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Pri r 2eaper, gs Hoh Prinz Karl ist aus der Provinz e. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhel von Kuͤstrin hier wieder is Der Wirkliche Ober⸗Konsistorial Rath und Hof⸗ Prediger Dr. Theremin ist zum außerordent!ichen Professor theologischen Fakultaͤt der hiesigen Universitaͤt ernannt

Bekanntmachun Die planmaͤßige 7te Ziehung der 90 Lrien, welche die am 15. Oktober d. J. und an den darauf folgenden Tagen zur Ausloosung kommenden 9000 Seehandlungs⸗Praͤmien⸗Scheine enthalten, wird am 1. Juli d. J. Vormittags 9 Uhr im gro⸗ ßen Konferenz⸗Saale des Seehandlungs⸗Gebaͤudes stattfinden wovon wir das dabei betheiligte Publekum hierdurch in Kennt⸗ niß setzen. 8 Berlin, den 16. Mai 1839. General⸗Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt gez. Kayser. Wentzel.

Kunst⸗Ausstellu HG im EE11nn Linden.

Die Ausstellung der Probe⸗Arbeiten aus den verschiedenen Lehr⸗Klassen der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste, aus den At⸗ teliers der ordentlichen Mitglieder derselben und aus dem Ele⸗ ven⸗Institut, aus den drei Klassen der akademischen Zeichnen⸗ Schule, so wie aus den unter die Ober⸗Aufsicht der Koöͤniglichen Akademie gestellten Kunst- und Gewerkschulen in Koͤnigsberg in Pr., Breslau, Magdeburg, Danzig, Erfurt und Berlin bleibt bis inel. Dienstag den 18ten d. M. raͤglich von II bis 3 Uhr den geneigten Besuchen des kunstliebenden Publikums

Berlin, den 14. Juni 1839. 1 Dr. G. Schadow, Direktor.

11“ 8 In der öͤffentlichen Sitzung der Koͤniglichen Ak Kuͤnste, welche heut um 12 Uhr statrfand, ab. stattung des Jahresberichtes durch den Vice⸗Direktor der Aka⸗ demie, Professor Tieck, die nachbenannten Eleven und Schuͤler Sae Hand des vorsitzenden Direktors der ademie, Dr. G. adow, die zuerkannten Praͤmien in E LE1““ 1 z Präaͤmien in Em⸗ I. Praͤmiirte Eleven und Schuͤler der Klassen fuͤr bil⸗ dende Kunst wegen gelungener Leistungen im Zeichnen und Modelliren nach dem lebenden Modell, woran 62 Eleven eee ee a. Theodor Neu aus Thorn, Maler, erhielt die gro silberne Medaille der Akademie und 8 8 liche Ermunterungs Praͤmie in Geld. Ermunterungs⸗Praͤmien erster Klasse erhielten ferner: n Karl Steffeck aus Berlin, Maler. 2) Restcels an Anton Pietrowsky aus Bromberg, aler. 3) fe-4. Heinrich Eduard Stuͤtzel aus Berlin, Bild⸗ er.

Ermunterungs⸗Praͤmien zweiter Klasse erhielten: 1) Karl Ludwig Ferdinand Becker aus Berlin, Maler. 2) Otto August Hermann Meyer aus Berlin, desgl. 3) Julius Mantel aus Berlin, Bildhauer.

4) Karl Muͤller aus Berlin, desgl. .

Ermunterungs⸗Praͤmien dritter Klasse erhielten: 0 Johann Ludwig August Schulze aus Berlin, Maler. 8 Wilhelm von Goszicki aus Berlin, desgl.

Eduard Ratti aus Berlin, desgl. 8 5 Hernenn Karl Franz Ernecke aus Berlin, desgl.

9 5 Friedrich Littig aus Berlin, Bildhauer. b9. ch August Juttus Schackwitz aus Berlin, 2 Endlich D. Alexius Feodor Geyer aus Berlin, Zeichner. Praͤmurte Eleven der akademischen Schule fuͤr

8*

Berlin, Sonntag den 16ten

8 gb

musikalischen Section der Akademie herausgegeb lung klassischer Musikstuͤcke in vee Schibart. Die saͤmmtlichen Lehr⸗Klassen der Akademie zaͤhlten im ab⸗

334. Remunerirte Eleven, welche zugleich als Assistenten beim

Ludwig Ferdinand Becker und Hermann von Eb Die unter Aufsicht der Akademie ste 81 3 . e akad Zeichnenschule zaͤhlte in drei Klassen 198 ee⸗ Im gehenden Jahre betrug die Zahl derselben 220. ““ den 1839. Direktorium und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste Dr. G. Schadow, Direktor.

Angekommen: Der General⸗Majsor und ad inter. C

2 Com⸗

mandeur der 6ten Division, Freiherr von Qu

1 von Tergau. b E“ er General⸗Major und Commandeur der K

stalten, von Below I., von Koͤln.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausl and 2

Frankreisch.

Deputirten⸗Kammer. Sitzun er. g vom 10. Juni. der Tages⸗Ordnung war die Entwickelung der Pe. Inn 55 Herrn Thapuys⸗Montlaville, welches derselbe mit folgen⸗ g.. Worten that: „Es sind bald neun Jahre, daß aus allen v“ der Gesellschaft, besonders aber aus der der Arbeiter, K nner aufstanden zur Aufrechthaltung der Gesetze und zur ahrung der Freiheit: der Sieg ist theuer genug erkauft wor⸗ be und mehr als ein Buͤrger gefallen. Woͤre es nun nicht an F Zeit, den fuͤr uns Gefallenen ein definitives Grabmal, einen hrenplatz in der Stadt anzuweisen, der an ihre Dienste und 1v. Mut erinnern und unsere Dankbarkeit bezeu⸗ gen Fs aͤhrend des Laͤrmens der Unterhaltung fuͤgte Herr Chapuys⸗Montlaville sodann noch einige allgemeine Be⸗ trachtungen bei. Die Kammer beschloß, den Vorschlag in Be⸗ rathung zu ziehen. Der Minister des Innern bemerkte die unterirdischen Raͤume der Juli⸗Saͤule seyen zur Aufnahme ü- Juli⸗Opfer bestimmt, aber man muͤsse es der Regierung erlassen, wann sie fuͤr angemessen erachte, diese Beisetzung vorzunehmen. Der Minister der oͤffentlichen Arbei⸗ ten legte sodann zwei Gesetz⸗Entwuͤrfe in Betreff der Eisenbah⸗ nen von Paris nach Havre und von Paris nach Orleans vor. Nach diesem Entwurf sollen die Compagnieen ermaͤchtigt werden ihre Ar⸗ beiten nur bis zu gewissen Punkten zu fuͤhren; in der naͤchsten Session solle dann gepruͤft werden, ob Grund vorhanden sey, diesen Compagnieen ein Zinsen⸗Minimum zu garantiren. Die Vorle⸗ sung dieses Entwurfes wurde von der Kammer mit Murren angehoͤrt. Herr J. Lefébre hob hervor, daß die Lage beider Bahnen eine sehr verschiedene sey. Die nach Haͤvre habe noch keine Arbeiten begonnen und koͤnne den Actionairen das Kapi⸗ tal zuruͤckzahlen, waͤhrend die nach Orléans ihre Arbeiten schon angefangen habe. Die Kammer beschloß, die Entwuͤrfe verschie⸗ denen Kommissionen zu uͤberweisen. Hierauf schritt die Kammer zur Berathung des Gesetz⸗Entwurfs uͤber die als Rational⸗ Belohnung in Folge der Mai⸗Insurrection zu bewilligenden Pensionen und Entschaͤdigungen. Die einzelnen Artikel wurden ohne Eroͤrterung und ohne Amendement angenommen.

Paris, 10. Juni. Reschid Pascha, Gesandter des . tans zu London, ist gestern hier Tehee. Iree⸗ wird, dace ean hier dann wieder nach Konstan⸗

ehren, um das Mini rtigen

vceaengeirn 8 nisterium der auswaͤrtigen An⸗ er im Schooße des Ministeriums bei Gelegenheit der F des Herrn Legrand ausgebrochene Zwiespal henh taͤg⸗ und man behauptet sogar, das Mai w 6 1 1 6 n Ceeze⸗ S.un, Man erde schwerlich sein Daseyn bis

Das Journal de Paris enthaͤlt folgende Apologi „Im Allgemeinen laͤßt den 8 inisteriums, die zu kurze Session moͤglichst zu benutzen durch seine Thaͤtigkeit die Zeit wieder einzubringen, die ndere verloren haben, volle Gerechtigkeit widerfahren. In wenigen Tagen hat es eine Anzahl ihrem Gegenstande nach sehr verschiedener, aber wichtiger Entwuͤrfe vorgelegt. Die Gesetze uͤber das literarische Eigenthum, uͤber den Zucker uͤber die uͤber die Vermehrung unserer Marine in Amerika und panien, uͤber den Generalstab, uͤber die frem⸗ den FSntree. bilden eine Reihe bedeutender Arbeiten, und die Sitzung wird in keinem Fall unfruchtbar genannt werden koͤnnen, wenn die Kammern der Vollendung derselben eben so viel Eifer widmen wollen, wie die Regierung ihrer Vorberei⸗ tung. Was nun den Geist dieser verschiedenen Gesetz⸗Entwuͤrfe betrifft, so scheint er uns Maͤßigung und Kraft zu verbinden; eben so einsichts voll auf die Beduͤrfnisse wie auf die Rechte der Freiheit ein⸗

Dieselben erhielten klassische Musikwerke von d Kalkbrenner, Dionys, Weber, Forkel so wie

Unterricht beschaͤftigt werden sind jetzt: 2 jetzt: Karl Lange, K F b Domschke, Hermann Karl Franz Ernecke, Theodor Nen, Kari

gar nichts darauf. Das Ministerium vom 12. Mai wird b erfuͤllen vollständig nach dem Buchstaben und nach dem Geiste, weder mehr noch weniger, und das wird fuͤr unsere 2& Freundschaft mit Spanien genuͤgen, ohne uns Ver⸗ wickelungen auszusetzen. Es ist also zu hoffen, daß jede

gelaufenen Jahre 340 Schuͤler, und mit Einschluß d 1 fuͤr musikalische Composition 360; im 8 reeneeN.“

Durch die Gesetze uͤber den Generalst

) 1 ab, uͤber die redliche Erfuͤllung des Quadrupel⸗Allianz⸗Traktates, üͤber die Ministerium auf das Unzweideutigste bewie⸗ sichten des linken Centrums treu zu bleiben

hat es seine Bereitwilligkeit gezei 1 Zer gt, sich mit materiellen Inter⸗ In zu beschaͤftigen. Durch seine Haltung in der a Jäner 5 as literarische Eigenthum, uͤber den Mounierschen Vor⸗ sch ag hat es Diejenigen beruhigen muͤssen, welche wuͤnschen, deg⸗ 8 Regierungs⸗Grundsaͤtze, wenn man regiert, an⸗ 1 8 lebe. Durch den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Ruͤstungen m Mittellaͤndischen Meere hat es gezeigt, welche Sorgfalt es den auswaͤrtigen Interessen des Landes schenkt. Solche Thaten und 9 Plͤne muͤssen großes Vertrauen einfloͤßen.“ ü8 ie Erklaͤrungen, welche der Conseils⸗Praͤsident der Kom⸗ mi 8 uͤber die von der Regierung in Bezug auf Spanien 3 efolgende Politik abgegeben hatte, werden von den meisten gebiligt. So sagt der Commerce: „Wenn das 8 vgen seine Versprechungen erfuͤllt, so wird unsere Po⸗ tik wieder einen nationalen Charakter erhalten, den sie nie⸗ mals haͤtte verlieren sollen. Worte genuͤgen indeß nicht; wir F Handlungen; nicht etwa, daß wir an dem guten illen des Kabinets zweifeln wollten, aber wir haben Anlaß zu fuͤrchten, daß dasselbe beim Hofe auf maͤchtige Hindernisse stoßen wird. Zunaͤchst dringt das genannte Blatt nun darauf, daß das jetzige Ministerium die vom vorigen Ministerium nach Spanien gesendeten Agenten durch neue ersetze, besonders aber, daß die Regierung einen kriegserfahrenen Repraͤsentanten nach Madrid sende. Durch eine solche Wahl wuͤrden die wahren -319 89 8 4 an den Tag gelegt wer⸗ ache der Koͤnigin eine u alische begapusg e he g edeutende moralische Un⸗ Zu seinem gestrigen Berichte uͤber die vom Conseils⸗Praͤ⸗ sidenten der Kommission gegebenen Ausschluͤsse fuͤgt der „Com⸗ merce“ heute hinzu, daß derselbe in seinen Erklaͤrungen viel weiter gegangen sey, als man gestern gewußt habe, und sogar erklaͤrt habe, daß das Franzoͤsische Kabinet kein Mittel verab⸗ saͤumen wuͤrde, welches zum Siege der constitutionnellen Sache bcieehen nnn. er Messager behauptet im Widerspruche mit dem „Com⸗ merce“: „Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten habe in der Kommission nur versprochen, Schiffe zur Verhinderung der Contrebande kreuzen zu lassen, die Truppen der Koͤnigin von einem Punkte zum andern zu transportiren, wenn es das Interesse der constitutionnellen Sache erforderte und die consti⸗ tutionnellen Truppen, welche sich unter die Kanonen der Fran⸗ zoͤsischen Schiffe zuruͤckziehen wuͤrden, durch das Feuer dersel⸗ ben zu vertheidigen. Das sey aber auch Alles, und die Aus⸗ schiffung der Schiffsmannschaft sey keinesweges versprochen Das Journal des Debats köoöͤmmt auf die Gauquiersch Proposition zuruͤck und sagt hieruͤber: nasauf .““ g Beamten gerade als Beamte zu den nuͤtzlichsten Mitgliedern der Kammer gehoͤren. Wir glauben, daß sie durch die Einsich⸗ ten, die sie als Gerichts⸗Beamte, als Mitglieder der Armee, der Verwaltung oder des Lehrstandes mitbringen, reichlich das abtragen, was sie dem General⸗Mandate als Deputirte und ihren besonderen Dienstverhaͤltnissen als Beamte schuldig sind. Wir glauben z. B., daß ein Gerichts⸗Beamter, welcher durch seine Einsichten zur Erlassung eines Gesetzes uͤber die Gerichts⸗ Verfassung beigetragen hat, in aller Ruhe sein Gehalt beziehen kann, wenn er auch eine Zeitlang, statt seinen Amts⸗Obliegenheiten nachzugehen, die Kammer besuchen muß. Uebrigens sind auch die Ver⸗ moͤgens⸗Umstaͤnde der Staats⸗Beamten gewoͤhnlich sehr bescheiden; es bringt nicht viel ein, sich an der Spitze eines Regiments toͤdten zu lassen, oder alle Tage seinen lieben Mitbuͤrgern Recht zu sprechen. Die Maͤnner, welche das Licht der Wissenschaft verbreiten und Anderen Gelegenheit geben, ihr Gluͤck zu machen, machen selten das ihrige. Die Uaeigennuͤtzigkeit der Staats⸗ Beamten ist in der That groß, und dennoch hat man die Un⸗ verschaͤmtheit, ihnen das Wenige, was ihnen die Regierung giebt, zu beneiden, und wenn das Vertrauen ihrer Miltbuͤrger sie in die Kammer schickt, sollte man ihnen nicht noch die be⸗ scheidene Belohnung ihrer Arbeit, ihres ganzen Lebens nehmen. Wenn der Staat diejenigen, die er braucht, so behandeln will so rathen wir wirklich nur noch den Dummkoͤpfen, seine Dienst zu suchen. Wie dem aber auch sey, die Eroͤrterung der Proposition ist jetzt nothwendig, oder der Vorthei wuͤrde Herrn Gauguier und seiner Proposttion verblerben. Wir begreifen wohl, daß die Opposition keine große Lust hat, ihren kleinen Triumph aufs Spiel zu setzen, und die sinnreiche Ersindung des Herrn Gauguier einer ernsten Berathung preiszugeben. Der Opposition wuͤrde es lie⸗ ber seyn, wenn die Kammer dabei stehen bliebe; sie in Bera⸗ thung zu ziehen. Das säͤhe so aus, wie ein kleiner Anfang zur Wahl Reform, den die Kammer guͤnstig aufgenommen dätte. Die Opvosition steht, so gut wie wirz ein, daß die Pro⸗ position des Herrn Gauguier keine andere Bedeutung hat, als daß sie den Gedanken durchschimmern laͤßt, die Beamten aus der Kammer auszuschließen. Den strengen Deputirten der lin⸗ ken Seite, welche großmuͤthigerweise fuͤr den Vorschlag des

gedenkt. Durch die Gesetze uͤber die Eisenbahn und den Zucker 8

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noch in frischem Andenken sind. Aber hi . ist man allgemein der Ansicht, daß der Heßecn seine Truppen zuruͤckziehen werde. Viel wahrscheinlicher ist es, daß es zwi⸗ schen Mehmed Ali und Persien zu Feindseligkeit kommen und Zhaupunkt.n. †+½˖¶230 8 T 6½*9 ⁸† 239 8 Beöenezene 11,80 8. Bagdad die erste Veranlassung dazu geben wird. Die Aegyp⸗ Dunftattignnz, 76 „Er. 22

9 . tischen Truppen aus dem Nedstied stehen, den letzten Nachrich⸗ heiter. heiter. halbheier. Niederschlag 0. 4 8 Verankworilscher Redacteur Arnol en zufolge, in der Naͤhe von Bassore W. S2g. S. Warmewechsel 4. 16,8 e⸗

sehen, enbigund versoͤhnlich zu seyn. Der Gesetz⸗Entwurf uͤber die erlaͤngerung der aufdie Fluͤchtlinge bezuͤglichen Gesetze legt die wohl⸗ wollenden Gesinnungen fuͤr dieselben auf die unzweideutigste Weise an den Tag. In Bezug auf Spanien hat sich das Kabinet 2. entfernt gehalten, von der abenteuerlichen Politik der

Interventionisten, wie von der traͤgen und gefaͤhrlichen Politik, die seit zwei Jahren befolgt wurde. Die Einen uͤbertrieben die durch den Traktat auferle ten Verpfli ; die Anderen

musikalis iti 1 1reechne. Composition, an deren Uebungen 20 Schuͤler arl Lauch aus Rosperwende. 8 virUFe aus Danzig. ilhelm Ferdinand Moͤhri 4) Julius Stern aus dennn 5) Hermann Kuͤster aus Templin.

Herrn Gauguier stimmen, und welche dennoch nicht die Ent⸗ lassung von ihren Stellen einreichen, wuͤrden wir sagen: „„Sind Eure Stellen unnuͤtz, sind sie Sinekuren, so opfert sie dem Staate, sind sie nuͤtzlich, so muß Euch nicht ein Theil Eures Gehaltes, sondern das ganze Gehalt abgenommen werden, um es Leuten zu geben, welche Eure Pläͤtze besser ausfuͤllen, da Ihr der Meinung seyd daß Ihr es nicht zu thun im Stand

Luftdruck. 336,92 Par. 337,11““„Par. 337 02“ Par. Quellwärme 8.690 R.

Lostwaͤrme.n..⸗*. 12 50 R.*2. 1670 N. * 1820 R. Flußwaͤrme 15 90 R. heit die Nummern erwarten, die vor der hier einge⸗

gangenen Anmeldung erschienen sind.

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Wolkenzug. WSW. + 11,2°. w. 1 Eahe'mittel: 337,00„Par.. . 14,10R.. 4. 7,3 0R... 61vEt. WSW. Gedruckt bei A. W. Hayn