1839 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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belausen, die den Uebergang uͤber den Euphrat auf Kaͤhnen be⸗

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fizieren und guten Matrosen mangelt, die doch gewiß zu den we⸗ sentlichsten Erfordernissen einer guten Flotte gehoͤren. Die Fran⸗ zoͤsische und die Englische Flotte wachen am Ausgang der danellen uͤber die Bewegungen der es ist eine Frage, ob sie sich dem Auslaufen derselben nicht wi⸗ dersetzen wuͤrden.

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Alexandrien, 27. Mai. (A. Z.) Die Tuͤrkische Armee hat sich, heute eingetroffenen Nachrichten zufolge, wegen der uͤberhandnehmenden Desertionen etwas zuruͤckgezogen, und be⸗ schaͤftigt sich, Verschanzungen aufzuwerfen, um dadurch jenen Desertionen zu steuern. Ibrahim, der kaum den Befehl seines Vaters zum Angriff erwarten kann, soll schon einige Vorposten⸗ Gefechte geliefert haben, woruͤber jedoch noch die Bestaͤtigung abzuwarten ist. Bei seinem bekannten heftigen und stuͤrmischen Charakter ist es zu verwundern, daß er den Krieg, den er so sehr wuͤnscht, nicht sogleich von Hafiz Pascha angenommen hat. Der strenge Gehorsam gegen seinen Vater, ohne den er nichts zu unternehmen wagt, hat ihn bis jetzt allein vom Angriff zuruͤckgehal⸗ ten, dagegen hat er alle Dispositionen getroffen, um die Tuͤrki⸗ sche Armee im Fall einer Niederlage in eine verzweiflungsvolle Lage zu versetzen. Waͤhrend er mit der Hauptmacht dem Feinde⸗ bei Aleppo Fronte macht, ist ein Corps Letzterem in der rechten Flanke aufgestellt, und ein anderes von Suͤden her bedroht die linke, so daß das Tuͤrkische Heer, von drei Seiten umgeben, keine andere Ruͤckzugslinie hat, als die uͤber den Euphrat. Es soll sich, den sichersten Nachrichten zufolge, auf 50,000 Mann

werkstelligten. Die Armee von Bagdad, gegen 18,000 Mann stark, hatte den Befehl erhalten, sich ebenfalls dem Euphrat zu naͤhern; seitdem aber Churschid Pascha an der Graͤnze des Pa⸗ schaliks von Bagdad, wozu auch Bassora gehoͤrt, erschienen, ist sie gegen diesen aufgestellt worden. u

ssllan d.

Muͤnster, 18. Juni. (West. M.) Den Vormittag des gestrigen Tages hatten Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz zur Inspizirung der Truppen bestimmt. Dieses militairische Schau⸗ spiel, beguͤnstigt durch das vortrefflichste Wetter, hatte die leb⸗ hafteste Theilnahme des Publikums erregt und zwar um so mehr, als auch Landwehr inspizirt wurde. Die in Parade aufgestellten Truxpen bestanden aus 2 Bataillons des 13. Li⸗ nien⸗Infanterie⸗, einem Bataillon und 2 Sokadrons des 13. Landwehr⸗, 3 Eskadrons des 11. Husaren⸗Regiments, 12 Ge⸗ schuͤtzen der Fuß und 8 Geschuͤtzen der reitenden Artillerie. Nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit die Linien durchritten und die Truppen hatten vorbei defiliren lassen, wurden die Bataillons und Kavallerie⸗Regimenter einzeln inspizirt. Dem Vernehmen nach haben Se. Koͤnigl. Hoheit Hoͤchstihre volle Zufriedenheit mit dem Zustande und dem erlangten vorschriftsmaͤßigen Ausbil⸗ dungsgrade, sowohl der Linie als auch der Landwehr, huldreich ausgesprochen, und dabei noch am Schlusse insbesondere bemerkt, wie Se. Majestaͤt der Koͤnig mit vaͤterlichem Wohlgefallen den guten Willen anerkenne, der von allen im Anfang dieses Jah⸗ res zur Fahne gerufenen Kriegs⸗Reserven durch puͤnktliche Ge⸗ stellung und fortgesetzte gute Fuͤhrung an den Tag gelegt worden sey. Eine solche Allerhoͤchste Anerkennung trifft nicht

Tuͤrkischen Kriegsschiffe, und

nae biiR wessa89 412 art,2ns,n.E 8 Hoheit der Kronprinz wurde beim Austreten aus dem Schlosse

ar⸗;

bloß den in Reihe und Glied stehenden Soldaten, nicht bloß die Behoͤrden in Bezug auf die puͤnktlich zur Ausfuͤhrung ge⸗ brachten Befehle, nicht bloß jede staͤdtische oder laͤndliche Ge⸗ meinde, sondern sie trifft jede Familie, jedes Hauswesen, da in unserm Staate alles Theil nimmt an der Vertheidigung des Vaterlandes und diese heilige Pflicht nicht durch Geld oder Ersatzmaͤnner abgekauft werden kann. Die Inspizirung be⸗ gann um 9 Uhr Morgens und endete kurz vor 1 Uhr Mittags. Bei der Ruͤckkehr Sr. Koͤnigl. Hoheit von der auf der Lod⸗ denhaide abgehaltenen Truppen⸗Inspection fand noch eine Feier⸗ lichkeit statt, deren erhebender Eindruck sich lange in dem An⸗

denken aller Anwesenden erhalten wird. Die kurze Abwesenheit Sr. Koͤniglichen Hoheit wurde benutzt, um die im Stillen vorbereitete festliche Ausschmuͤckung der neu erbauten Ludgeri⸗ Thor⸗Bruͤcke und deren Umgebung schnell zu vollfuͤhren. Se. Koͤnigl. Hoheit in Begleitung des Prinzen Friedrich der Nie⸗ derlande in der Gegend der neuen Thor⸗Bruͤcke angekommen, wurden ehrfurchtevoll eingeladen, nicht, wie am Morgen, uͤber die alte, sondern jetzt uͤber die neue Bruͤcke Hoͤchstihren Weg zu nehmen und als zuerst zu Wagen Passirender derselben die Weihe zu geben. Se. Koͤnigl. Hoheit nahmen die Bitte mit gewohnter huldvoller Freundlichkeit auf, wurden auf der Bruͤcke vom versammelten Magistrat und einer Deputation der Stadt⸗ verordneten empfangen, und geruhten, den dargebotenen Ehren⸗ wein anzunehmen. Als Se. Koͤnigl. Hoheit auf das Wohl der Bewohner der Stadt Muͤnster den Pokal erhoben, erfolgte ein andauerndes Zujauchzen des Volkes, welches noch lange nachhallte, als Se. Koͤnigl. Hoheit sich uͤber die Prome⸗ nade zum Schlosse entfernte. Nachmittags geruhten Se. Koͤ⸗ nigl. Hoheit das auf der Schweringhaide, eine halbe Stunde von hier, stattfindende Pferde⸗Rennen mit Hoͤchstihrer Gegen⸗ wart zu beehren. Von den Tausenden und aber Tausenden Zuschauern jeden Standes (besonders viele Landleute aus der Umgegend hatten sich eingefunden) wurde der allverehrte Koͤ⸗ nigssohn, sowohl bei der Antunft, als bei der Abfahrt, mit be⸗ geistertem Zuruf begruͤßt. Am Abend war von der Stadt eine Abend⸗Unterhaltung im Schloßgarten veranstaltet, welcher so⸗ wohl Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz als auch Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande, und die hier an⸗ wesenden Fuͤrstlichen, Herzoglichen und Graͤflichen Standes⸗ herren mit ihrer Gegenwart bechrten. Mit dem Kampmann⸗ schen Saale war ein Zelt in Verbindung gesetzt, bunifarbig und glaͤnzend dekorirt. Im Tanzsaal war die Buͤste Sei⸗ ner Majestaͤt des Koͤnigs, urn

nen aͤlterer und neuerer Zeit, das Ganze verziert mit Blumen und hell leuchtenden Girandolen, aufgestellt. Durch eine breite, längs dem ganzen Zelte laufende Treppe war dieses

mit dem davor liegenden hohen in Verbindung gesetzt; diese, am begraͤnzt, 86 bis zum 2 mit farbigen, oben mit weiße meitsg 88 kolossaler Kronleuchter aus Blumengewinden ange⸗ bracht, t

leuchtung strahlender Saal gebildet wurde. außerdem mit verschiedenfarbigem Lichte beleuchtet. obenerwaͤhnten Gartensaale gegenuͤber

mit einem Kranze farbiger Glaslampen Regenbogens umgeben, den hintersten eich beleuchteter Stern, und die Wasserspiegelung die Total⸗Wirkung zu einer wahrhaft magischen; sie ward durch Griechisches Feuer von Zeit noch erhoͤht. Se. Koͤnigl.

Das dem

umgeben von den Stadt⸗Fah⸗

Dome dicht belaubter Kastanien Fuße durch eine Reihe Sitze Wipfel, am untern Theile Lichte beleuchtet und in der

b rutter, in wahrhaft feenhafter Be⸗ EbE11 Alle Alleen waren

liegende Bassin war in den Farben des Grund bildete ein machte

vom Magistrat und den Stadtverordneten empfangen und zum Fest⸗Lokal geleitet, wo eine eben so zahlreiche als glänzende Ver⸗ einigung mit freudiger Sehnsucht des erhabenen Gastes harrte. Se. Koͤnigl. Hoheit geruhten, das Tanz⸗Vergnuͤgen durch eine Polonaise zu eroͤffnen. Zwei Musik⸗Corps wechselten mit an⸗ gemessener musikalischer Unterhaltung, welche durch einige von der hiesigen Liedertafel eben so uͤberraschend als gelungen vor⸗ getragene Lieder besondern Reiz erhielt. Se. Köͤnigl. Hoheit geruhten, uͤber saͤmmtliche Anordnungen wiederholt Ihre voͤllige Zufriedenheit zu bezeugen, insonderheit auch uͤber das von der Liedertafel Vorgetragene Sich hoͤchst beifaͤllig zu aͤußern, auch zur hoͤchsten Freude aller Anwesenden weit uͤber die Zeit, welche Hoͤchstdieselbe sonst zu verwenden pflegen, die Gesellschaft bis nach 11 Uhr durch Ihre Anwesenheit zu begluͤcken.

Heute Morgen verließen Se. Koͤnigl. Hoheit, begleitet von den Segenswuͤnschen der Bewohner Muͤnsters, unsere Stadt wieder und sehten Hoͤchstihre Inspectionsreise nach Bielefeld

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Dem unterzeichneten Verein sind wiederum nachfolgende Beiträge zugekommen: Graf von Kamecke, Königl. Preußischer Lega ions⸗ Secretair, 10 Rthle. Fräul. von Bergh 5 Rihlr. Frau von Bergh 5 Riblr. Freiherr v. Bergb 10 Rtblr. Königl. Sardinische Gesandte Graf d-Aelé 10 Rtblr. Graf Lützow, Königl. Oesterreichischer Legations⸗Secie⸗ tair, 5 Rthlr. Herr von Schack, aus Moecklenburg, 5 Rihlr. Geb. Medizinal⸗Rath Dr. Osann 10 Rihlr. Gold. Musik⸗Direftor R. Rungenbagen 5 Rihlr. Buchbändler Herr Dümmler 5 Rtblr. Geh. O. R. R. Graun 5 Rtihlr. Geh. Legalions⸗Rath von Varuhagen von Ense 10 Rthlr. Regierungs⸗Rath Groschke 5 Rthlr. Herr Tveremin, Agent des Fürstenthume Neuchatel, 2 Rihlr. Professor Kolbe 1 Rihlr. Herr Dr. Lebmann, Mit⸗Redacteur d. Allg. Preuß. St. Ztg, 5 Rihle. Herr Hof Baurath Stüler 30 Rtihlr. Herr Pro⸗ fissor Begas 11 Rtblr. 10 Sgr. Herr Dr. Parihei 40 Rihlr. Se. Excellenz der Wirkliche Geh. Staats⸗Mintster Graf von Lottum 50. Rihlr. Herr Ober⸗Bergrath Fauqrignon 10 Rthir. Herr Hauptmann g. D. von Herr 1 Rihlr. Herr Kammergerichts⸗Assessor Horn 5 Rihlr. Herr Ober B.⸗R. Kriegar 5 Rihlr. Gold. Herr H. 5 Rthlr. Geld. Nach der Bestimmung der Düsseldorfer Künstler aus dem Urberschusse der für die Ausstelung ihrer Bilder eingegangenen Gelder 100 Rihir. Herr U. P. Veit 10 Riblr. Herr Ant. Seiffert 10 Rihlr. Herr Geh. Kämmerier Timm 15 Rthlr. Herr Jos. Alexander 3 Rahlr. Die Beamten der Königl. Eisengießerei: Herr Ober⸗Hütten⸗Inspektor Rö⸗ der 6 Rihlr. Herr Hülten- Insp. Scowahel 3 Rählr. Herr Hütten⸗ Insp. Venninghaus 3 Ribir. Herr Rendant Havn 3 Rihlr. Herr Hütten Faktor Orth 6 Ribhlr. Herr Hütten⸗Fakror Dewald 3 Rihtr. Die Former der Sand⸗ und Lehm⸗Formerei 6 Rthlr. Die Foermer der Kunst⸗Formerei 2 Rtblr. 12 ½ Sgr. Die Vorsteber und Meister der Werkstätten 3 Rthlr. 17 ½ Sar. Dte ständigen Arbeiter 1 Rthlr. 5 Sgr.

Zerichtigungen zur ersten und zweiten Liste. Statt Geheime Rath von Voß, lies: General⸗Lientenant Aster Excellenz 10 Rthir. statt Bernhard Stein, lics: Beruhard Heine 3 Rthlr.; statt Bau⸗ Inspektor Steinmever, lies: Hof⸗ und Raths⸗Zimmermeister Stein⸗ meyer 5 Rthlr. Herr Hofmarschall von Massomw ist in beiden Listen aufgeführt, die Schlußsumme der zweiten Liste vermindert sich also um 30 Rthlr.

Die Summe aller bis zum heutigen Tage erfolgten Unterzeich⸗ unngen beträgt 15,463 Rthlr. 20 Sgr., incl. 182 Rthlr. 22 ½ Sgr. Gold.

Berlin, den 17. Juni 1839. 8 Der Verein Berlinischer Kunstfreunde zur Ausführung der Kißschen

1; Amazonen Gruppe in Erz. Benecke von Groditzberg. W. Brose. J. M. Fränckel. Friebe. F. G. von Halle. von Olfers. Graf von Raczynski. Rauch. Graf von Redern. Schinkel.

Skallev. S. H. Spiker. F. Tieck. Wach. Waagen.

Wagener.

Krausnick.

rein fuür Pferde⸗Zucht und Pferde⸗Dresfur. 8 Den 21. Juni 1839. vII.

8 Jagd⸗Rennen. terschrifts⸗Rennen Nr. LXXXV. B. Jagd⸗Rennen Reunzeit 1830 Herren roiten Pferde aller Länder tragen 190 Pfd. 10 Frd'or. Einsatz, kein Reugeld play or pay Circa eine Deutsche Meile auf einer Linie, welche in der Nähe von Berlin von dem Direkterium des Vereins für Pferdezucht und Pferdedressur ausgewählt, und durch Stangen mit Flaggen bezeichnet wird. Den Rei⸗ tern wird das Terrain am Tage vor dem Rennen gezeigt. war eine Linie ausgewählt worden, welche nahe der Werneu⸗ chener Chaussee rechts hinter dem Wartemberger Busche begann, pa⸗ rallell mit der Chaussee nach Falkenberg forrlief, sich bier auf eine halbe Meile rechts von der Chaussee nach dem Falfenberger Hoize ab⸗ wendete, dort einen Bogen links machte, und diesseits Arnsfelde en⸗ dete. Auf dieser Linie befinden sich zehn Gräben, mehr und minder bedeutend, und zwei Rückwerke. Der Boden bestand aus Hütung, Saat und Kleefeld. Die Länge der Linie beträgt circa drei Viertel Meilen. Da der Herr von Alvensleben⸗Erxleben, der ursprünglich das Jagd⸗Rennen mit leichtem Gewicht (Unterschrifts⸗Rennen Nr. LXXXV A.) unterzeichnet, nach der Bestimmung der Proposilion, da jenes Rennen nich! die bedingte Zahl der Unterschriften erhalten, seine Unterschrift auf dieses Jagd⸗Reunen übertragen zu mwollen erklärt hatte, so war hierdurch die bedingte Zabl von 5 Konkurrenten erfüllt. Es erschienen indeß leider nur auf dem Platz: 1) Herr von Wilamowitz⸗Möllendorff⸗Striegleben brau⸗

ner Wallach Birthday. 8

2) Herr L. Seeger nennt den Herrn. Lieutenant von Oertzen braunen Hengst Doberau von Mvrm’don, Mutzer rom Schuffler.

Die Herren, Kammerberr von Wilamowitz⸗Möllendorf füur den braunen Wallach The Alien und von Alvensleben⸗Errleben für die braune Stute Goneril vom Aaron zahlten Reugeld. Herr von Mal⸗ tzahn Sarow hatte nicht genanns.

Der Abritt grschah von beiden Seiten im scharfen Tempo. Do⸗ berau stürzte in den ersten Graben, den er zu kurz genommen, ward aber von seinem Reirer, der bald wieder in dem Sartel war, gegen

den zweiten sorigeführt, da er diesen nur mit Widerstreben sprang, den dritten Graben aber trotz aller Hülfen aufs neue beharrlich rei⸗ sagte, so gab sein Reiter, in der Urberzeugung, daß es ihm nicht ge⸗ lingen wuüͤrde, die später folgenden bedeutenderen Gräben mit ihm zu küberwinden und die versorene Zeit einzubolen, tas Rennen auf. Birthdav hatte inzwischen diese drei H udernisse überwunden, und⸗ setzte, da er keinen Geaner neben sich sab, das Rennen im Galopp sort; bei dem Sprung über das erste Depp 1⸗Rück stürzie er, über⸗ sprang jedoch, nachdem sein Reiter wieder in dem Sattel saß, den zunächst in einem Erbsselde liegenden 12 bis 14 Fuß breiten Graben sebr gut, und überwand eben so das letzte Rück und alle folgenden Hindernisse, die sich noch bis zum Ziel befanden. Der Sieger erhieit eine Prämie von 50 Frd'or. und die Einsätze. Es kann hier nicht unbemerkt blei⸗ hten, daß die Herren Domherr von Voß auf Buch und Amtmann Freier zu Falkenberg nicht nur mit der größten Bereitwilligkeit ibre Felder zu diesem Jagdrennen hergaben, seudern der Herr Amtmonn Freier auch für die Einrichtung der Bahn schr tbättg gewirkt hat, weshalb es Pflicht des Vereins ist, diesen Herren hierdurch öffentlich

8

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 21. Juni.

Abgang

Zeitdauer

Abgang

Zeitdauer

von

St.

M.

von

um Uhr

St.

Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin

Die letzte Fahrt von Berlin mit

45 54 42 41 51 39 39

Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam

Pferden.

1

4 * 8 Abds

9

7 Mrg. 10 1

Nm

2

Meteorologische Beobachtung.

1839.

21. Juni.

Morgens 6 Uhbr.

Nachmittags

2 Uhr.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck.. B 336,11 „Par. Luftwärme.... 13 80 R Thaupunkt... + 8 29 R. Dunstsattigung 70 pECt. Welter.. .... heiter. Wind SW. Wolkenzug ....

Tavesmittel: 335.51“„P

335 20“„Par. 335,22 “Par. + 237°0 R. +. 1560 R. + 10 10 R + 10,70 R 40 vCt. bezogen.

SẽW.

WSW. ar.. +. 17,7 2 R. +. 970 R. 59 Ct. SW.

68 pCt. vezogen. WSu.

Nachmittags 5 Uhr Gewitterregen.

Quellwärme 8.50 R. Flußwärme 18,5 0 R. Bedenwarme 12,20 R. nusdünstung 0,040“„ Rh. Niederschlag 0,842“ Rb. Wärmewechsel †. 24,.1 90

+ 40⁰.ñ

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Den 22. Juni 1839. Jmtlicher Fands- und vgeld-Cours-Zettel.

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Pr. Cour.

Geld.

Fr. Tour. Brief. Geld.

St.-Schuld-Sch. 4 103 ¼ Pr. Engl. Obl. 30. 4 103 ½¼ PrämSch.d. Seeh.— 73 ½¼ Kurmüörk. Oblig. 4 do. Schuldversch. Neum. Schuldv. - Berl. Stadt-Obl. 4 103 ³⁄1 Königb. do. 4¹4 Elbiuger do. 4% Dauz. do. in Th. 47 ½ Westpr. Pfandbr 33 101 ½ Grossh. Poz. do.

101¼ 1011%

103 7. 102 ⁰¾ 10231* 922 11 0³¼ 100 ¾ 103 ½

101 104 %

Ustpr. Pfaudb. Pomm. do. Kur- u. Naum. Schlesische

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zen à 5 Thl.

Disconto

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13 12 ½ 3 4

mechsel- Cours.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Urief. t(ield.

Amsterdam

do. Hamburg .

do. Londoln. Paris . Wien in 20 N. . Augsburg. Breslau.. Leipzig. Frankfurt a. M. UZ. Petersburg

300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.

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2 M 3 M 2 M 2 M 2 M 2 M

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8 Tage

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Auzswärtige Bärsen.

Amsterdam,

18 Jun

Niederl. wirkl. Schuld 551àH3. 5 % do. 102 ⁄.

5 % Span. 18 ⁄⁄.

Passive —.

Präm. Sch. 129. Poln. 120 ½³&.

Anrwerpen, Neue Anl. 18 G.

Zinsl. —.

17. Jun

Ausg. Sch. —. Oesterr. Met. 103 ⁄¾.

Zinsl. —.

Frankfurt a. M., 19. Juni.

Oesterr. 5 % Met. 1079/16 G. 4 % 1013³, Bank-Actien 1828. 1826. Loose zu 100 Fl. 282 G.

1.008e zu 500 Fl. 133 ⅛⁄. 133 ⅞.

037;

Präm.-Sch. 72 [¶. 72 ¾.

673%.

Etsenbahn-Actien. linkes Usfer Sambre-Meuse —. Comp.-Centrale —.

Ufer 700 G. do. Bordeaux-Teste —. Köln-Aachen 86 Br.

do. 4 % Anl.

Hamburg, 202. Juni.

Bank- Actien 1505.

Cons. 3 % 93 ½1. Ausg. Sch. 8 ⁄. do. 3 % 21 1. Mex. 26 ½.

5 % Rente 111. 25. 3 %

Engl. Russ. 107 ¾.

London, 15. Juni.

Belg. —.

2 ½ % IIoll. 56. Engl. Russ. —. Chili —. Paris, 17. Juni. 79. 40.

Peru 18 ½.

Neue Anl. 19 ⁄.

5 % 10

5 %

3.

2 G.

Strassburg-

Bras. 79 ¾.

Kanz-Bill. 27 ½. Preuss.

102 ¾ G. Poln. Loose 67 ⁄½. 5 % Span. Anl. 4 à¼. 4 ½. 2 ½ % ffoll. 5413⁄1 6., 54 ¼.

St. Germain 660 G. 175 G.

Versailles rechtes Basel 32 Br.

Neapl. 9.

Rente 19 ½. Passive 4 ⅞. 3 % Portug. 21 ½.

5 % Mer. 107 ⁄.

Bank-Actien 1519. Anl. de 1834 133 ¾.

Wien, 17. Juni.

4 % 101 ½. 3 % 82.

2 ½ % —.

de 1839 107.

2 ½ % 59 ¾˖ G. Partial-Obl. 153 Br. Preuss.

passive 4 ⁄- 5 % Port. 35 2. Columb. 303,. 8

40. 5 % Span-

Koöͤnigliche Schauspi

Sonntag, 23. Juni. Im Opernhause:

Lustspiel in I Akt. Hierauf:

in 2 Abth., vom Koͤnigl. Solo

von Gaͤhrich.

In Charlottenburg:

in 2 Abth., von Frau brochene Whistpartie, Montag, 24.

Don AQuir

von Weißenthurn.

Lustspiel in 2 Aufz., von Im Schauspielhause: Die Leib⸗

Juni. von A. von Maltitz.

rente, Lustspiel in 1 Akt,

taͤnzer Paul Taglioni.

Nasenstuͤber, Possenspiel in 3 Abth., von E.

Dienstag, 25. Juni. lerin, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Im Schauspielhause:

In Potsdam: von Bauernfeld.

tisch⸗athletischen 3 Abih. Vorher:

1 Akrt, frei nach Patrat,

tischen Kunst⸗

Hierauf:

maͤlde in 1 Akt, von Hoguet.

Koͤnigsstadti

Sonntag, 23. Juni. hen Geuellsch List und Phlegma.

Franzoͤsi⸗ Die Bekenntnisse, Das Jubil

Fuͤn

sches Theater. ste große Vorstellung der akroba⸗ aft des Herrn Averino aus Rom, in Vaudeville⸗Posse in von L. Ange y. Die ak obatisch⸗athle⸗ Uet ungen beginnen nach dem Vauderille gegen

7 Uhr, und dauern bis nach 8 ½ Uhr.

Vetter Benedikt. Dienstag, 25.

Juni. batisch⸗athletischen Gesellschaft des Herrn M. Averino. Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Der verzauberte Prinz.

Juni. Musik vom Musik⸗

mit Gesang in 2 Aufz., von A. Baͤuerle.

Direktor Kugler.

Im Opernhause: Musik von che Vorstellung. Lustspiel in * aͤum, militairisches Ge⸗

den anerkennendsten Dank abzustatten. Fz. v. Sckardstein.

Verantwortliche

r Redacteur Arnold. n

Gedruckt bei A. W

ele. Die seltsame Wette, ote, komisches Ballet Musik

Des Malers Meisterstuͤck, Lustspiel Hierauf:; Die unter⸗

Schall.

Hierauf: Der Raupach. Die Nachtwand⸗

Bellini.

Sechste große Vorstellung der akro⸗ Vorher:

Parodie

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3 Akten,

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Berlin, Montag den 24sten Juni

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

aͤt der Koͤnig haben geruht, die Kammergerichts⸗

rien Ciborovius und Sembeck, die Stadt⸗

stitiarien Baath in Wittenberge und Nernst

den Kammergerichts⸗Secretair Neumann zu

und den Hofrath zu ernennen.

in Wilsnack, Justizraͤthen,

Berlin, den 22. Juni. Se. Kaiserl. Rußland ist heute von Frankfurt a. M. hier eingetroffen und in die fuͤr Hoͤchstdenselben in Bereitschaft gesetzten Zimmer auf

dem Koͤniglichen Schlosse abgestiegen.

Dem Mechanikus F. A. Egells hierselbst ist unterm 20. V

Juni d. J. ein Patent

auf eine mechanische Vorrichtung, die Bewegung einer

dSdeaß die Geschwindigkeit jeder der letzteren waͤhrend des

Ganges willkͤrlich vermehrt oder vermindert werden kann, in dem durch Zeichnung und Beschreibung nach⸗ gewiesenen Zusammenhange, ohne Jemand in der An⸗

wendung bekannter Theile zu behindern,

auf Fuͤnf Jahre, von jenem Termin an gerechnet, und fuͤr den

Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge⸗ 8ns der Kavallerie und General⸗Adjutant, Graf von Or—⸗ off, und Der Kaiserl. Russische General⸗Major von Kawelin, von Frankfurt a. M. Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister

Rother, nach Hof.

Der Kaiserl. Russische General⸗Major Eyler II., na Dresden. E1 6 ch

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 3. Juni. (A. Z.) der Kaiser und die Kaiserin fuhren am 23. Mai, von der Groß⸗ fuͤrstin Marie begleitet, nach Pawlowsk in einem offenen Wa⸗ gen spazieren. Plöͤtzlich erhob sich ein Sturm; wiederholte Donnerschlaͤge machten die Pferde scheu und die leichte Equi⸗ page wurde von ihnen mit einer entsetzlichen Schnelligkeit fort⸗ gerissen. Gluͤcklicherweise waren einige Garde⸗Offiziere in der Naͤhe Zeugen der drohenden Gefahr, und es gelang ihnen, die Pferde im vollen Laufe mit eigener Lebensgefahr aufzuhalten. Wir machen uns ein Vergnuͤgen daraus, bei Erwaͤhnung die⸗ ses Vorfalls auch die Namen jener jungen Militairs zu nennen. Es sind die Herren Hochstetter, Cretschulisko, Fuͤrst Abamelek, Panschine, Fuͤrst Dolgoruki und Fuͤrst Baaration. Ihre Hin⸗ gebung und Geistesgegenwart fand den schoͤnsten Lohn in dem gluͤcklichen Bewußtseyn, einen Unfall verhindert zu haben, an

welchen kein Russe ohne Schrecken denken kann.

Firankreich.

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 17. Juni. (Nach⸗ trag.) In dieser Sitzung veranlaßte die Bittschrift der Kom⸗ mission der Hospizien von Nancy noch eine Eroͤrterung. Die⸗ selben reklamirten darin gegen eine vom Minister des Innern vorgeschriebene Maßregel, vermoͤge welcher alle Hospizien des

Reiches einer Laien⸗Verwaltung und einem neuen Rechnungs⸗

Verfahren unterworfen werden sollen. Ihre beiden bescheidenen Hospizien, sagten die Bittsteller, seyen seit langer Zeit von den

Schwestern des heiligen Karl aufs Beste verwaltet worden, und

waͤren unter deren Aufsicht aufs sichtbarste gediehen. Der Ausschuß

schlug die Ueberweisung dieser Bittschrift an den Minister

des Innern vor. Dagegen sprachen sich der Minister des In⸗ nern und des oͤffentlichen Unterrichts aus. Der zwischen der Kommission der Hospizien und den Schwestern des heiligen Karl eingegangene Traktat sey den bestehenden Gesetzen zuwi⸗ der, obwohl vielleicht in den Bestimmungen uͤber die Verwal⸗ tung der Hospizien Aenderungen zugelassen werden koͤnnten.

Unautz wuͤrde es seyn, den ersten Theil der Petition dem Mi⸗ nister zu uͤberweisen. Nichtsdestoweniger beschloß die Kammer,

beide Theile der Petition dem Minister zu uͤberweisen.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 17. Juni. (Nachtrag.) Zur Unterstuͤtzung des Gesetz⸗Entwurfs, durch welchen das Gesetz wegen der Eisenbahn von Lille nach Duͤn⸗ kirchen zuruͤckgenommen wird, bemerkte der Minister der oͤffentlichen Arbeiten: Die Konzession sey Herrn Dupouy rein im Interesse des oͤffentlichen Nutzens verliehen worden. Derselbe habe keine Actie ausgegeben und von der Expropria⸗ tions⸗Erlaubniß keinen Gebrauch gemacht. Dagegen wendete Herr Barbet ein, es sey traurig zu sehen, mit welcher Leichtig⸗ keit die Kammer Konzessionen zu Eisenbahn⸗Unternehmungen bewillige, bevor die noͤthigen Vorsichts⸗Maßregeln getroffen worden seyen. In diesem besonderen Falle habe man nicht einmal gewußt, ob es eine Compagnie gebe, uͤber welche Fonds sie verfuͤgen koͤnne, und wer die Arbeiten leiten solle. In der gestrigen Sitzung bewilligte die Kammer noch einen Kredit von 109,070 Franken, welcher durch die Errich⸗

Stadtgerichts⸗Secretair Moedinger

. 6,185,000 Fr. fuͤr Civi Leres Hoheit der Großfuͤrst Thronfolger von :990 Fr⸗ sat Cioil⸗ Nensgen.h

Welle auf eine oder mehrere andere so zu uͤbertragen,

Ihre Majfestaͤten

tung des Ministeriums der oͤffentlichen Arbeiten

1 n

dig geworden war. Der Minister der othwen⸗ 6

5 fentlichen

Arbeiten bemerkte hierbei, es sey gesagt worden, das Mi⸗ nisterium der oͤffentlichen Arbeiten sey eins der kleinsten, und so zu sagen, aus der Seite des Ministeriums des Innern ent⸗ sprungen. Wenn er aber die Wichtigkeit der demselben oblie⸗ genden Arbeiten betrachte, so koͤnne er nicht zugeben, daß das⸗ selbe ein kleines sey. Seit der Juli⸗Revolution habe die Re⸗ gierung auf allen Punkten des Reichs große oͤffentliche Bauten unternommen, und so sey es gekommen, daß aus einer bloßen Direction ein Ministerium entstanden sey. Die Kam⸗ mer ging nun zur Eroͤrterung eines Gesetz⸗Entwurfs über die Bewilligung eines nachträglichen Kredits von err Lascase aͤußerte, der gegenwaͤrtige Stand der 1u ein 88 Irrgang, aus dem man sich unmoͤglich herauefinden koͤnne. Die zu diesem Behufe seit 29 Jahren angewiesenen Summen beliefen sich auf 96 Millionen. Bis zur Erloͤschung der Pen⸗ sionen seyen noch 180 Millionen erforderlich. Herr Lacave⸗ Laplagne ersuchte die Kammer, nicht durch ein mißverstande⸗ nes Sparsamkeits⸗System dem Staatsdienste Abbruch zu thun. Einige Mitglieder, sagte er, schienen zu wuͤnschen, daß die alten Beamten so lange wie moͤglich beibehalten wuͤrden. Dadurch vermeide man freilich die Pension, aber der Dienst leide auch um so mehr.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 18. Juni. Herr Cunin Gridaine wurde als Sen ber zugelassen. Gauguier bat um einen Urlaub von 8 Tagen, was einigen Laͤrm verursachte; indeß wurde der Urlaub bewilligt. An der Tagesordnung war die Berathung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber eine Kredit⸗Forderung von 2 Millionen zur Vergroͤßerung und Isolirung des Justiz⸗Palastes in Paris. Herr Auguis sprach die Ansicht aus, die Verschoͤnerung des Justiz⸗Palastes muͤßte der Stadt zur Last fallen, nicht aber den Steuerpflichtigen. Nach einigen Bemerkungen des Ministers des Innern ging die Kammer zur Eroͤrterung der einzelnen Artikel uͤber. Sie wurden saͤmmtlich angenommen, und es wird demnach eine Summe von 2 Millionen zur Entschaͤdigung des Departements der Seine fuͤr die Grundstuͤcke und Bauten bestimmt, die dasselbe dem Staate zur Vergroͤßerung des Koͤnigl. Gerichtshofes abtritt. Die verlangte Summe soll zu gleichen Theilen auf die 4 Rech⸗ nungs⸗Jahre 1840. 1841. 1842. und 1843 vertheilt werden. Indeß soll der Staat zu keinen Ausgaben fuͤr den neuen Assi⸗ sen⸗Hof verpflichtet seyn, und diese allein dem Departement zur Last famllen. Der Finanz⸗Minister reichte sodann einen Ge⸗ N.ewe-e. wegen einer nachtraͤglichen Kredit⸗Bewilligung fuͤr

Paris, 18. Juni. Das Journal des Debats bemerkt bei Gelegenheit der gestern in der Kammer votirten Bewilligung von 5 Millionen zur Anlegung von Straßen in Corsika: „Eine der Aufga⸗ ben, welche die Regierung mit dem groͤßten Eifer verfolgt, ist, dieser vernachlaͤssigten aber an Huͤlfsquellen so reichen Insel einen

groͤßeren Werth zu geben. Der groͤßte Sohn Corsika's that selbst nicht viel fuͤr sein Vaterland, weil das Meer ihn von demselben trennte. Bis zum Jahre 1830 hatte man derselben uͤberhaupt nur eine geringe Beachtung geschenkt; aber von diesem Zeitpunkte an hat die Regierung angefangen einzusehen, welchen Vortheil sie aus dieser großen und fruchtbaren Insel, die so herrlich gelegen ist, ziehen koͤnne. In kommerzieller Beziehung muß Korsika durch seine Minen und Steinbruͤche, durch seine

Waͤlder und Fruchtbarkeit des Bodens fuͤr uns eine Quelle des

Reichthums werden. In militairischer Beziehung kann es zu einem zweiten Gibraltar erhoben werden. Bis in die letzte Zeit ist Korsika ohne Communications⸗Mittel geblieben; ein Karren war ein Gegenstand der Verwunderung, weil Alles auf Maulthieren transportirt wurde. Nicht minder fehlte es an Haͤfen. Im Jahre 1837 wies ein Gesetz mehrere Millionen fuͤr die Straßen und Haͤfen an. Die gestern votirten 5 Millio⸗ nen werden dazu dienen, den Straßen⸗Guͤrtel zu vervollstaͤndi⸗ gen, welcher die ganze Meereskuͤste umzieht. In wenigen Ta⸗ gen werden fuͤr die Korsikanischen Haͤfen auch wohl die maͤßi⸗ gen Summen bewilligt werden, die zu deren Instandsetzung erforderlich sind. In kurzer Zeit wird, allem Anscheine nach, Korsika in direkte Verbindung mit Marseille treten“

Herr Jouffroy, Berichterstatter des Gesetz⸗Entwurfs uͤber die 10 Millionen fuͤr die Orientalischen Angelegenheiten, hat

8 4 seinen Bericht beendet, und wird denselben heute der Kammer

8 ie Presse meldet: eine gewisse Anzahl von Deputir⸗ ten waͤre entschlossen, das Gesetz uͤber die Zacherfrage nicht zur Eroͤrterung in der Kammer zuzulassen. Sie gingen damit um, dasselbe in den Buͤreaus zu ersticken, unter dem Vorwande, daß die Session schon zu weit vorgeruͤckt sey. Hierzu bemerkt das genannte Blatt: „Wenn die Kammern auseinandergehen, ohne eine so dringende Frage erledigt zu haben, so uͤbernehmen sie gegen das Land die ernstlichste Verantwortung.

neuen Aerndte die Verlegenheit noch vergroͤßern, und wird nicht bald eine Entscheidung getroffen, so werden die Kolonieen unter der Fuͤlle ihrer Produkte Hungers sterben.“

Ein hiesiges Blatt erzaͤhlt, gestern waͤren auf der Linie der Boulevards die Anschlagssaͤulen mit Schmaͤhworten auf die Regierung bedeckt gewesen, welche mit Oelfarbe geschrieben wa⸗ ren. Den eigentlichen Inhalt der Worte kennt man nicht; denn schon Morgens 4 Uhr waren zahlreiche Polizei⸗Agenten

Kreuzer vewendet wurden. Ueberhaupt sind die Minister ge⸗ sonnen, die strengsten Mittel zu gebrauchen, um die Contre⸗ bande an der Graͤnze der Pyrenaͤen und die Ausschiffung von Munition und Menschen zu Gunsten des Don Carlos zu verhindern. Ferner wollen sie unsere Schiffe zur Dis⸗ position der Spanischen Generale stellen, um noͤthigenfalls die constitutionnellen Truppen von einem Punkte zum andern zu transportiren. Mit einem Worte, sie haben der Franzoͤsischen Marine Instructionen ertheilt, welche diese verpflichten, der Sache der Koͤnigin dieselben Dienste zu leisten, wie die Engli⸗ sche, ausgenommen jedoch die Ausschiffung Franzoͤsischer Trup⸗ pen. Ueber diesen Punkt allein, behauptete der Minister, waͤren seine Erklaͤrungen und die des Conseils⸗Praͤsidenten mißverstan⸗ den worden. Indem wir von neuem den Unterschied zwischen dem Ministerium vom 15. April und dem jetzigen Kabinet an⸗ I“ 1enseheais rS daß das eemner nicht offe⸗ raͤftiger sich der Politik anschli i fuüͤr nothwendig erachtete.“ sgae Die Presse stellt die Behauptung auf, die Marine sey in bestaͤndiger Abnahme begriffen. Zum Belege dieser Behauptung bringt das genannte Blatt folgende Zahlen⸗Angaben bei. Im Jahre 1793 zählte die Marine 104,752 Mann, worunter 69,196 Offiziere und Matrosen im aktiven Dienst. Im Jahre 1818 83,930 Mann, worunter 51,966 Offiziere und Matrosen. Im Jahre 1822 war sie 86,306 Mann stark; darunter 53,636 Offiziere und Matrosen. Im Jahre 1823 sank die Zahl wie⸗ der auf 80,922 Mann, worunter 51,764 Offiziere und Matro⸗ sen. Im Jahre 1832 zaͤhlte die Flotte noch 83,000 Mann mit 50,000 dienstfaͤhigen Leuten; aber im Jahre 1838 war diese Zahl auf 52,000 Mann gesunken, von denen kaum 37,000 Mann im Stande waren, zu dienen. 1

Der Toulonnais enthaͤlt folgende Uebersicht der verschie⸗ denen Flotten in der Levante und dem Schwarzen Meere: Die Tuͤrkische Flotte besteht aus 22 Schiffen, naͤmlich 6 Linienschiffen, 8 Fregatten, 4 Briggs, 2 Kutters und 2 Dampfboͤten. Die Aegyptische Flotte aus 24 Schiffen, naͤmlich 12 Linienschiffen, 4 Fregatten, 4 Korvetten, 3 Briggs und 1 Dampfboot. Das Franzoͤsische Geschwader zaͤhlt 6 Schiffe, und zwar 4 Linien⸗ schiffe, 1 Korvette, 1 Brigg, kein Dampfboot. Das Englische Geschwader 14; naͤmlich 8 Linienschiffe, 2 Fregatten, 1 Kor⸗ vette, 1 Brigg, 2 Dampfboͤte. Die Russische Flotte im Schwar⸗ zen Meere ist 50 Segel stark; darunter 2 Linienschiffe von 120 Kanonen, eins von 100, acht von 84, drei von 74, 8 Fre⸗ gatten, 5 Korvetten und verschiedene Briggs und Dampfböoͤte.

Man schreibt ans Brest vom 15. Juni. „Vorgestern haben die Korvetten „Alcenen“ und „la Coquette“ Befehl zum Aufbruch erhalten. Die erstere nach Korunna. Gestern ist die Fregatte „l'Amazone“ von hier nach Toulon abgegangen, um dorthin eine Abtheilung Schiffsleute zu bringen.

Waͤhrend der Besprechung des Ministers des oͤffentlichen

Unterrichts mit der Budget⸗Kommission kam auch die Rede auf das des Dictionnaire de l'Académie, und ein Mitglied fragte, ob es bald beendet seyn wuͤrde. Der Minister ant⸗ wortete, es ware vollstaͤndig, aber er fuͤgte hinzu, es sey kaum beendet gewesen, als die Akademie die Umarbeitung desselben wieder begonnen habe. Die neue Ausgabe soll einen wissen⸗ schaftlichern Charakter erhalten, und alle Veraͤnderungen ange⸗ ben, welche die Woͤrter und Sprachform seit mehreren Jahr⸗ hunderten durchlaufen haben. Die Wohlthaͤtigkeits⸗Gesellschaft junger entlassener Straf⸗ Gefangenen hielt in diesen Tagen ihre zweite Vierteljahrs⸗ Sitzung, um das Betragen der ihrer Aufsicht Anvertrauten einer Pruͤfung zu unterwerfen. Diese bot die befriedigendsten Resultate. Die Zahl der Rauͤckfaͤlle ist nicht sehr bedeutend. In den Berichten wurden auch die Namen mehrerer Fabrikanten er⸗ waͤhnt, welche durch die Sorgfalt fuͤr die moralische und reli⸗ gioͤse Erziehung derihnen anvertrauten Kinder den edlen Absichten der Gesellschaft beigetreten sind. Seitdem indeß das System der einstweiligen Freilassung uͤblich ist, hat die Zahl dieser so bedeutend zugenommen, daß die Gesellschaft das Beduͤrfniß wach⸗ sender Theilnahme immer dringender empfindet.

Der Erzbischof von Paris soll ernstlich erkrankt seyn.

Dem Courrier de Lyon zufolge, haͤtte Herr von Donner die erste Aussicht auf den erzbischoͤflichen Sitz von Lyon, und das einzige Bedenken, welches die Minister zuruͤckhielte, waͤre die Schwierigkeit, ihn in Bordeaux zu ersetzen.

Doktor Purcell, der katholische Bischof von Cincinnati, ist nach den Vereinigten Staaten abgereist, wohin er 8 Missionatre mitnimmt, zuruͤckgekehrt.

Vor das Assisen⸗Gericht des Departements der untern Al⸗ pen wurde neulich ein Indiveduum vorgefordert, welches eine Frau getoͤdtet hatte, weil diese ihm, wie er glaubtee, sein Vie behext habe. Das „Journal des Débats“ bemerkt hierzu,

b 1 Die Verta⸗ xen⸗ gung kann hier nichts helfen, sondern nur das Uebel vergroͤßern. aber noch schmerzlicher sey es, aus dem Die Kolonieen gehen zu Grunde; bald werden 80 Kilogr. der zu sehen, daß alle Zeugen diesen Glauben t

beschaͤftigt, die Inschriften auszukratzen. Man will indeß die

Worte: „Arbeitend leben, kaͤmpfend sterben“, gelesen haben. Der Commerce sagt: „Wir koͤnnen versichern, daß aus

dem Besuche, den einige Mitglieder beim Marine⸗Minister ab⸗

gestattet haben, hervorgeht, daß der Conseils⸗Praͤsident und der Marine⸗Minister sich fest verpflichtet haben, unsere Schiffe an der Spanischen Kuͤste betraͤchtlich zu vermehren; vorzuͤglich aber Schiffe, wesche bsaher gegen die Mexikanischen

8 8 ’“

leider sey die Verfuͤhrung zu Verbrechen durch den He⸗

und W G ine ungewoͤhnliche Thatsache; under⸗Glauben keine 2 de, Ihechasses

heilten und sich auf

ie Ei i ersonen und Geschwornen gar die Einwendungen der Gerichtspers

nicht einließen. Der Angeklagte wurde

strafe verurtheilt. v6.; 9 eifrig an einer neuen Oper, Meyerbeer arbeitet jetzt sehr Se28 m ihe nächsten Win⸗

i Text geliefert hat, 22 8 18 e Royale de Musique aufgefuͤhrt werden soll.

Pauline Garcia ist fuͤr die Dauer der naͤchsten Saison fuͤr

äaͤni eater engagirt worden. 8 e ngscnac Weissenburg wurde ein Bataillion des 51. Linien⸗Regiments durch einen hestigen Regenguß gezwungen, einige Augenblicke anzuhalten. Während dieses Halts brach ein heftiges Donnerwetter uͤber dem Ba⸗ taillon aus, und der Blitz warf fast 200 Mann zur Erde nie⸗ Zwei derselben blieben auf der Stelle todt und die Uebri⸗

xe- wurden von dem b. afficirt, daß ihnen das Blut aus roͤmte.

und, Nase und Ohren